Zum Inhalt der Seite

Erkenntnisse eines Tages

Seto x Joey
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Am Morgen

Nach langer Zeit mal wieder was Neues von mir. Ich hoffe es gefällt euch. Über Kommentare würde ich mich natürlich auch freuen. Und nun viel Spaß beim lesen!^^
 


 

Erkenntnisse eines Tages
 

Das erste Morgenlicht schien hell, durch eine Ritze in den dunklen Vorhängen, auf das breite, in weiß gehaltene Futonbett. In diesem schliefen friedlich, unter einer eisblauen Bettdecke, aneinander gekuschelt zwei Menschen von denen man es niemals erwartet hätte.
 

Joey auf dem Bauch schlafend hatte sein Gesicht in Setos Halsbeuge vergraben. Seine linke Hand lag auf Setos Brust genau über dessen Herz, so als ob er im Schlaf den Herzschlag des jungen Firmeninhabers spüren wollte. Der Braunhaarige hingegen lag auf dem Rücken einen Arm locker um Joeys Hüfte liegend. Während der andere Arm entspannt auf seinem Bauch lag. Durch das helle Morgenlicht begann sich Seto allmählich zu regen. Langsam öffneten sich seine Augen. Diese mussten sich erst einmal an das helle Licht gewöhnen, weshalb es auch einige Anläufe brauchte bis er seine Augen gänzlich öffnen konnte. Anschließend richtete sich sein noch immer recht verschlafener Blick auf den Blondschopf, der noch immer seelenruhig an seiner Schulter vor sich hin schlief.
 

Noch immer konnte er es nicht glauben, dass er nun schon seit einigen Monaten das Bett mit dem Blonden teilte. Eigentlich hatte er es niemals soweit kommen lassen wollen, doch dann waren sie sich auf der Abschlussparty der Schule (zu der er eigentlich nicht hatte gehen wollen) näher gekommen, ziemlich nah sogar.
 

Er hatte Joey mit Yami tanzen sehen und irgendwas in ihm hätte den Pharaoverschnitt dafür den Hals umdrehen können und ohne, das er etwas dagegen hatte unternehmen können hatten sich seine Füße selbstständig gemacht. Mit einem einschüchternden und Besitzergreifenden Blick hatte er Yami verscheucht und den Platz als Joeys Tanzpartner selbst eingenommen. Dieser war zuerst ziemlich überrascht gewesen. Aber da er sich an diesem Abend einfach nur amüsieren und nicht streiten wollte hatte er nichts gesagt und einfach mit Kaiba getanzt und das sogar ziemlich aufreizend. Jedenfalls steigerte sich Setos Erregung gegen seinen Willen immer mehr, sogar bis ins unerträgliche, und letztendlich packte er Joey fest am Oberarm und zog ihn mit sich in Richtung Ausgang. Dessen Freunde wollten ihm schon zu Hilfe eilen, doch dieser gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, dass alles in Ordnung sei. Überrascht über das Verhalten der beiden hatten die anderen ihnen verdutzt hinterher gesehen bis sie aus der Halle waren.
 

Draußen angekommen hatte Seto den Blonden nicht gerade sanft gegen die Mauer des Backsteingebäudes gepresst und dessen Lippen mit einem harten und leidenschaftlichen Kuss versiegelt. Joey war im ersten Moment viel zu überrascht gewesen um zu reagieren, erst als Setos Zunge um Einlass bat schien er wieder zu sich zu kommen. Anstatt ihm den Zugang zu gewähren drückte er diesen ein wenig von sich fort. Honigbraune Augen trafen auf Saphirblaue. Er erkannte ihn Setos Augen Verlangen. Verlangen nach ihm? Oder nur nach seinem Körper? „Was … ?“ wollte er gerade fragen, als der Braunhaarige erneut seine Lippen mit den seinen verschloss und jedes weitere Wort im Keim erstickte. Dieser konnte in diesem Moment einfach nicht klar denken, dass einzige was er wollte war Joey. Seinen Geschmack, dessen Körper. Warum hatte er das nicht schon vor langer Zeit getan? fragte er sich. Ihre Streitereien so wurde ihm klar hatten sie letztendlich an diesen Punkt geführt. Denn mit jedem ihrer Streits war sein Verlangen nach dem Blonden nur noch stärker geworden und jetzt würde er sich nichts mehr vormachen, er würde das Verlangen das er spürte nicht mehr unterdrücken. Heute würde er allem was in ihm war freien Lauf lassen ohne an das Morgen zu denken.
 

Auch Joey ergab sich seinen Gefühlen. Setos heiße Lippen auf den seinen raubten ihm den Verstand. Er drückte sich noch enger an den Braunhaarigen, wollte alles von ihm in sich aufnehmen. Dessen Geschmack, Geruch und noch so vieles mehr. Seine Arme schlangen sich wie von selbst um Setos Nacken, um den Kuss noch zu vertiefen. Ein Seufzer der Zufriedenheit entwich Joeys Lippen, als Seto seine Hände unter sein Hemd schob und sanft an seinen Seiten herab glitt. Doch dann schien Seto wieder einzufallen wo sie waren und so ließ er von seinem Gegenüber ab. Dieser blickte ihn mit lustverhangenen Augen verwirrt an. Wollte Seto ihn plötzlich nicht mehr? War er ihm doch nicht gut genug? Doch dieser antwortete auf die unausgesprochenen Fragen „Nicht hier! Lass … Lass uns zu mir fahren. Aber nur wenn du willst!“ „O … Ok!“ kam auch gleich die leise Antwort. Daraufhin gab es gleich noch einen stürmischen, wenn auch diesmal kürzeren Kuss von Seto. Anschließend zog er Joey mit sich zu seinem silbernen BMW. Eilig stiegen beide ein und dann gab Seto auch schon Gas.
 

Joey war die ganze Fahrt über nervös. Dies würde das erste Mal für ihn sein. Ob es auch das erste Mal für den jungen Firmeninhaber sein würde? Bestimmt nicht! Seto griff nach Joeys Hand. Leicht drückte er diese während er noch weiter Gas gab. Durch diese kleine liebevolle Geste beruhigte sich Joey ein wenig, wenn auch nicht ganz. Egal was heute noch passieren würde, er würde es so hinnehmen wie es war, denn mehr als diese eine Nacht wollte er nicht von Seto erwarten. Den Erwartungen konnten zerstört werden und Herzen gebrochen und er wollte nicht, dass sein Herz gebrochen wurde. Am Kaiba Anwesen angekommen sprang Seto schon beinahe aus dem Wagen. Als Joey dann, nach einer Ewigkeit, wie es Seto vorkam, auch ausgestiegen war packte er diesen erneut ungeduldig an der Hand und zog diesen bestimmend mit sich zur Eingangstür.
 

Roland der seinen Chef hatte angekommen hören öffnete ihnen die Tür, doch Seto würdigte ihn keines Blickes. Stattdessen zog er Joey weiter hinter sich her. Dem Blonden hingegen war das, in Anbetracht, dass Roland dies mitbekam ziemlich peinlich und so wechselte seine Gesichtsfarbe in einen leichten Rotton. Es musste schließlich nicht jeder mitbekommen was sie gleich zu tun gedachten. Der junge Firmeninhaber bekam dies gar nicht mit. Das einzige an das er im Moment denken konnte war Joey endlich wieder zu küssen und ihn letztendlich unter sich zu spüren. Dessen samtweiche Haut mit seinen Händen, seinen Lippen zu berühren.
 

Seto zog den Blonden die Treppe in den ersten Stock mit sich hoch. Bei seiner Zimmertür angekommen stieß er diese eilig auf und zog Joey mit sich in das Zimmer hinein. Kaum das er die Tür hinter sich mit einem Fußtritt geschlossen hatte, hatte er diesen auch schon wieder mit einem Ruck in seine Arme gezogen. Joey gab einen erschrockenen Laut von sich, der aber sofort durch einen erneuten Kuss erstickt wurde. Ungeduldig glitten die Hände des Braunhaarigen unter das Hemd von Joey. Seine Lippen lösten sich von dessen Lippen liebkosten nun dessen Hals. Ließen Joey unter jeder leichten Berührung erschauern. Dann ließ er seine Hände weiter hinab gleiten. Hinab zu dessen Hose die er dann eilig öffnete und Joey dann abstreifte. Anschließend glitten seien Hände wieder hinauf, nicht ohne dabei über Joey festen Hintern zu streichen. Der Blonde stöhnte auf. Seto hob ihn daraufhin auf seine Hüften. Dieser schlang um einen festeren halt zu haben seine Beine hinter dessen Rücken zusammen. Eilig schritt Seto dann auf sein Bett zu. Joey hingegen zog Setos Kopf mit beiden Händen zu einem gierigen Kuss zu sich heran. Atemlos löste er anschließend den Kuss wieder, um Seto das weinrote Hemd zu öffnen, doch da seine Finger so sehr vor Verlangen zitterten riss er es anschließend einfach ungeduldig auf, so dass die Knöpfe in alle Richtungen absprangen. Überrascht sah der Braunhaarigen den anderen an. Da hatte es anscheinend einer genauso eilig wie er selbst. Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen küsste er Joey erneut voller Verlangen.
 

Endlich am Bett angekommen ließ Seto Joey nicht gerade sanft auf dieses plumpsen. Keine Sekunde später lag er auch schon auf ihm. „Willst du wirklich?“ sah dieser den halbnackten jungen Mann unter sich fragend an. Dieser nickte! Daraufhin …
 

„Woran denkst du gerade?“ sahen ihn zwei verschlafen dreinblickende braune Augen fragend an, als Seto durch diese Frage aus seinen Gedanken gerissen wurde. „An nichts bestimmtes!“ erwiderte dieser mit müder Stimme. Der Blonde glaubte ihm nicht bohrte aber auch nicht nach. Zu sehr genoss er die momentane Situation. Es war herrlich an Seto gekuschelt neben diesem im Bett zu liegen und die Stille zu genießen. Sanft strichen dessen Finger über seine Hüfte. Ein wohliger Schauer durchlief seinen Körper und er gab eine zufriedenes schnurren von sich. Eine Weile genossen beide die traute Zweisamkeit und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
 

Fortsetzung folgt …

Am Abend

Am Abend
 

„Seto?“ „Mhh …“ kam die verschlafene Antwort. Gehen wir heute mal zusammen aus? wollte Joey, der noch immer dicht an Seto gekuschelt lag, wissen. „Was?“ erwiderte dieser schon etwas wacher. Warum wollte Joey plötzlich mit ihm ausgehen? „Na ja, wir verbringen zwar viel Zeit im Bett, und weiß Gott der Sex ist wirklich fantastisch, aber soll das alles sein? Willst du wirklich nur eine rein sexuelle Affäre oder eine richtige Beziehung?“ blickte er den Braunhaarigen fragend an. Dieser musste erst einmal schlucken. Wie kam Joey plötzlich darauf? Wieso war er plötzlich nicht mehr mit der momentanen Situation zwischen ihnen zufrieden? Da Seto seinem Blick auswich nahm Joey dies als Antwort und setzte er sich seufzend auf. Dieser blickte nun auf Joeys nackten Rücken, dessen wirklich entzückenden Rücken. Wollte er den anderen wirklich in seinem Leben haben? Ihn als seinen Partner an seiner Seite wissen? fragte er sich nachdenklich. Er wusste es nicht. Ja, da war ein warmes und zärtliches Gefühl, tief in ihm, das sein Herz höher schlagen ließ, wenn er Joey sah. Aber war das Liebe? Weil er darauf im Moment keine Antwort hatte beschloss er, dass es gar nicht so verkehrt wäre einmal mit Joey auszugehen. Ein richtiges Date! Warum eigentlich nicht. Vielleicht würde er seine Gefühle dann endlich einordnen können.
 

Joey hingegen wusste tief in seinem inneren das er Seto liebte und das wohl schon immer. Warum sonst hatte er sich immer mit dem jungen Firmeninhaber gestritten? Doch nur um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Und auf der Schulparty war Seto endlich auf ihn zugekommen. Anscheinend hatte sein Tanz mit Yami Seto ganz schön eifersüchtig gemacht, auch wenn dieser das niemals zugeben würde. Als er ihn dann mit sich aus der Halle gezogen hatte war er ziemlich überrascht gewesen über das Verlangen und die Leidenschaft, die er in Setos Augen gesehen hatte, als dieser ihn geküsst hatte. Und letztendlich waren sie beide zusammen im Bett gelandet. Es war sein erstes Mal gewesen und es war genauso gewesen wie er es sich immer gewünscht hatte. Danach hatten sie sich immer wieder regelmäßig getroffen, dabei hatte er doch gar nicht vorgehabt sich in eine Affäre zu stürzen, er hatte diese eine Nacht in seinem Herzen bewahren wollen, doch sie waren einfach nicht von einander losgekommen. Sie hatten Sex gehabt, aber eine Beziehung führten sie nicht. Zumindest schien Seto nichts daran zu liegen das zu ändern. Aber auf Dauer konnte es für ihn nicht so weitergehen. Entweder sie würden ein richtiges Paar oder sie würde sich trennen müssen. Und so wie es im Moment aussah würde es wohl zwangsläufig auf eine Trennung hinauslaufen. Egal wie sehr es ihn auch verletzten würde.
 

Seto setzte sich nun auch auf. Sanft umarmte er Joey von hinten und zog diesen fest an sich. „Nicht traurig sein!“ flüsterte er ihm leise ins Ohr, bevor er zärtlich an dessen Ohrläppchen knabberte. Ein kleiner Seufzer entfuhr Joey. Wie konnte er melancholisch sein und über das Ende seiner nicht bestehenden Beziehung nachdenken, wenn Seto so was tat. „Bin ich nicht!“ antwortete er daraufhin unter einem weiteren Seufzer der Zufriedenheit. „Das ist gut, denn schließlich will ich nicht mit einem Trauerkloß ausgehen.“ Joey fuhr in Setos Armen herum. „Was?“ sah er ihn mit großen, fragenden Augen an. Dieser begann zu grinsen. „Willst du etwa schon nicht mehr mit mir ausgehen?“ „Doch, aber … aber …!“ Der Braunhaarige ließ ihn nicht ausreden sondern küsste ihn sanft auf die Lippen und brachte dann ihn und sich in eine liegende Position, wobei er auf dem Blonden lag. Dieser schlang, den Kuss erwidernd, seine Arme, um seinen Rücken und zog ihn noch näher an sich. Eine Weile später lösten die beiden ihren Kuss wieder. Joey sah Seto eine Weile lang stumm an. „Und du willst wirklich mit mir ausgehen?“ versicherte er sich dann noch mal. „Ja, und du darfst entscheiden wohin wir gehen!“ „Wirklich?“ erwiderte Joey aufgeregt darüber, das Seto ihm sogar die Planung ihres Dates überließ. Vielleicht war dies ja ein Zeichen dafür, dass er ihm langsam aber sicher zu vertrauen begann. „Hab ich doch gesagt! Soll ich dich dann so um 18 Uhr abholen?“ wollte der Braunhaarige wissen, während er dem Blonden sanfte Küsse auf den Hals und die rechte Schulter hauchte. Joey erschauerte unter diesen leichten Berührungen. „Ist in Ordnung!“ brachte Joey leise aufstöhnend gerade noch heraus, bevor Seto seine warmen Lippen auf die seinen legte und er ihn mit ungeahnter Zärtlichkeit küsste. Bevor Joey auch nur daran denken konnte den Kuss zu erwidern hatte der der Braunhaarige auch schon von Joey abgelassen um aufzustehen. Heute war zwar Samstag, aber er musste dennoch arbeiten, also verschwand er, einen nun glücklich lächelnden Joey zurück im Bett lassend, schnell im Bad. Der Blonde räkelte sich daraufhin zufrieden im Bett. Dann drehte er sich auf den Bauch und kuschelte sich in sein weißes Kissen. Nur weil Seto arbeiten musste hieß das nicht, dass er nicht ausschlafen konnte und am Ende dieses Tages konnten sie ja das was der andere gerade begonnen hatte weiter fortsetzen und diesmal würde er den anderen Mal nach allen Regeln der Kunst verführen.
 

Als Seto frisch geduscht, gewaschen und angezogen zurück in sein Schlafzimmer kam war Joey schon wieder friedlich am schlafen. Leise trat er an das Bett. Joeys Anblick ließ wieder dies warme Gefühl tief in seinem Inneren aufglimmen. Vorsichtig, um den anderen nicht aufzuwecken beugte er sich hinab und strich ihm einmal kurz sanft durch das Haar, dann verließ er das Zimmer um noch kurz einen starken, schwarzen Kaffee zu trinken und sich dann zur KC fahren zu lassen.
 

Zwei Stunden später stand auch der Blonde auf. Nachdem er sich frisch gemacht hatte plünderte er erst einmal den Kühlschrank der Kaibas. Dies natürlich zusammen mit Mokuba, dem Joeys Übernachtungen natürlich nicht entgangen waren und der ihm und Seto versichert hatte, dass es ihm nichts ausmachen würde. Beide waren darüber erleichtert, denn Mokuba war nun einmal Setos Familie und Joey glaubte nicht, dass der Braunhaarige mit ihm zusammen wäre, wenn der Kleine nicht damit zu Recht kommen würde. Danach spülten sie und Mokuba fuhr zu einem Freund, während sich Joey auf den Weg zu Yugi machte. Sie hatten sich für heute verabredet, um zu lernen. Etwas das Joey wirklich nur ungern tat, aber er war in Geschichte und Mathe einfach eine Niete. Bei Mathe half ihm zum Glück Seto aber in Geschichte half im Yugi. Heute würde sie das Alte Ägypten durchnehmen, denn nächste Woche stand ein wichtiger Test an.
 

Gegen 16 Uhr verließ Joey Yugi, schließlich musste er sich noch für sein Date zu Recht machen. Oh Gott, er hörte sich schon an wie ein Mädchen! dachte Joey nervös, während er die Straße in Richtung seines Zuhauses hinab lief. Da er den ganzen Nachmittag immer wieder mit seinen Gedanken bei der Planung seines Dates gewesen war glaubte er nicht, dass er den Test bestehen würde. Yugi war nicht gerade erfreut über sein offensichtliches Desinteresse am Nachhilfestoff gewesen. Aber was sollte er den tun, er hatte sich einfach nicht konzentrieren können.
 

Nachdem Seto in der KC angekommen war hatte er sich geradezu in die Arbeit gestürzt den langsam aber sicher kamen ihm Zweifel, ob das mit dem Date nicht doch eine schlechte Idee war. Bisher war ihre „Beziehung“ einfach gewesen. Sie hatten sich getroffen, hatten Sex und das war es, aber nun wollte Joey etwas gänzlich anderes von ihm und er war sich nicht sicher, ob er ihm das auch wirklich geben konnte. Bisher hatte er seine Gefühle immer unterdrückt sich sogar weiß gemacht, er hätte keine, aber das hatte sich geändert. Joey hatte ihn verändert. Aber war er wirklich gut genug für ihn? Immer wieder kamen ihm diese Gedanken und störten ihn beim arbeiten. So lange bis er es letztendlich aufgab. Er speicherte seine Daten ab, schaltete den Laptop aus und trat dann an das große Panoramafenster hinter ihm. Gedankenverloren blickte er auf die Skyline.
 

Joey stand verzweifelt vor seinem Kleiderschrank. Verdammt, was sollte er nur anziehen? fragte er sich. Das grüne Hemd oder doch besser das blaue? Und welche Hose sollte er anziehen. Die schwarze Jeans? Nein, die schwarze Lederhose war besser, darin kam sein knackiger Po besser zur Geltung. Am Ende entschied er sich für die schwarze Lederhose, seine schwarzen Sportschuhe und ein weinrotes Hemd. Dann verwuschelte er noch einmal kurz sein goldblondes Haar und war fertig. Nun musste nur noch Seto kommen.
 

Dieser war auch gegen 16 Uhr nachhause gefahren und hat sich fertig gemacht. Im Gegensatz zu Joey trug er eine schwarze Anzughose, ein dunkelblaues Hemd und darüber eine schwarze Weste. Sowie schwarze Lackschuhe. Er fragte sich schon eine ganze Weile, was Joey wohl geplant hatte und ob er dafür nicht zu schick angezogen war. Vielleicht sollte er sich doch etwas Legereres anziehen? dachte der junge Firmeninhaber unsicher, während er sich im Spiegel betrachtete. Der Blonde war nicht gerade wohlhabend und würde bestimmt nichts Teures aussuchen. Seto war immer wieder erstaunt, dass ihm dies gar nichts ausmachte. Bei anderen mit denen er zusammen gewesen war hatte er immer das Gefühl gehabt, dass alles was sie vom ihm wollten sein Geld war. Aber bei Joey war das anders. Dieser schien sich wirklich nichts das Geringste aus Geld zu machen. Noch nie hatte er ihn danach oder nach seiner Arbeit gefragt. Es schien ihn schlichtweg einfach egal zu sein. Dies war auch eines der Dinge die Seto so irritierten. Sie beide waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Er war berechnend, eiskalt, materialistisch und oft ein richtiges Arschloch gegenüber alles und jeden. Dagegen war der Blonde temperamentvoll, lebenslustig, zu oft völlig unbesonnen und jederzeit für jeden da, der seine Hilfe brauchte. Wie konnten sie sich da nur zueinander hingezogen fühlen? Er verstand es nicht, aber er konnte auch nicht leugnen, dass diese Anziehungskraft bestand. Doch noch überraschender als dies war für ihn die Tatsache, dass er sich geradezu danach verzehrte Joeys Körper zu spüren. Ihn berühren zu können. Dessen weichen, warmen Lippen zu liebkosen und seine Hände durch dessen honigblonde Haare fahren zu lassen. Bei niemandem zuvor hatte er dieses Verlangen gespürt. Und genau dies verunsicherte ihn. Doch grübeln brachte ihn auch nicht weiter, also machte er sich jetzt erst einmal auf den Weg zu Joey. Und so schnappte er sich, seinen dunkelgrauen Mantel, sein Handy, seine Geldbörse und begab sich dann, ohne sich noch einmal umzuziehen, zur schwarzen Limousine die er herbestellt hatte, um sich zu Joey fahren zu lassen. Unterwegs ließ er seinen Fahrer noch einmal kurz halten, damit er an einem Blumenstand eine weiße Rose kaufen konnte.
 

Joey tigerte nervös immer wieder in seinem Zimmer auf und ab. Sein Vater war heute nicht da, denn dieser hatte ein Date mit seiner neuen Freundin, so musste er diesem wenigstens nicht erklären was sein Verhalten zu bedeuten hatte. Bisher hatte er seinem Vater noch nichts von seiner Liebe zum selben Geschlecht erzählt, aber wahrscheinlich hatte dieser schon so einen Verdacht, denn er ging nie mit Mädchen aus und verbrachte in letzter Zeit viel, sehr viel Zeit bei Seto. Unter dem Vorwand von Nachhilfeunterricht. Sein Vater wunderte sich aber bestimmt schon darüber, dass die Nachhilfe so lang und sogar über Nacht zu dauern schien. Oh Mann, allein der Gedanke daran, dass sein Vater wissen könnte, was sie beide da in der Nacht trieben, im wahrsten Sinne des Wortes, ließ ihn Rot werden. Aber damit konnte er sich später auseinandersetzten. Nun zählte erst einmal sein Date mit Seto. Er hoffte nur, dass dem anderen seine Programmplanung gefallen würde. Nervös sah er nun bestimmt schon zum sechsten Mal auf die Uhr! Es war fünf vor Sechs, also müsste Seto jeden Augenblick da sein.
 

Dieser kam gerade vor Joeys Wohnhaus an. Geschmeidig stieg er aus der Limousine, während sein Fahrer die Tür aufhielt. Mit eiligen Schritten ging er auf das Haus zu. Dann stieg er die Treppe zum dritten Stock hinauf um kurz darauf an Joeys Wohnungstür zu klopfen. Er war nicht minder nervös wie Joey. Sex mit Joey zu haben war eben was ganz anderes als ein Date mit diesem zu haben.
 

Als es genau um eine Minute vor Sechs klingelte fuhr Joey einmal kurz zusammen. Dann atmete erst einmal tief ein und aus und öffnete dann mit einem Lächeln auf den Lippen die Tür. „Hi!“ kam es daraufhin von dem jungen Firmeninhaber mit unsicherer Stimme. „Hi!“ erwiderte auch ein nicht minder nervöser Joey, der Seto anerkennend musterte. Dieser sah wirklich zum anbeißen aus. Und auch dieser kam nicht umher den Blonden bewundernd anzusehen. Am liebsten hätte er Joey zum nächsten Bett gedrängt, um ihn von seinen sexy Klamotten zu befreien. Leicht schüttelte er seinen Kopf um den Gedanken daran abzuschütteln. Sie würden zuerst ausgehen, dann sah man weiter. Verwundert beobachtete Joey den anderen dabei. „Alles Ok?“ wollte er besorgt wissen. „Was … Ja, alles in Ordnung?“ kam es als Antwort von Seto. Erst dann schien diesem einzufallen, dass er noch immer die weiße Rose für Joey in der Hand hielt und so reichte er ihm diese. Gerührt nahm der sie an. „Danke! Das ist wirklich nett von dir!“ schenkte er Seto ein glückliches Lächeln, was dessen Herz wieder einmal höher schlagen ließ. Es war zwar nur eine kleine Geste, aber für Joey bedeutete dies eine Menge, den Seto hatte die Blume extra für ihn gekauft. Ich stell sie nur kurz ins Wasser bin sofort zurück! richtete er sich an den anderen, bevor er in der Küche verschwand.
 

Der Braunhaarige betrat daraufhin neugierig die Wohnung und ließ seinen Blick schweifen. Die Wohnung war zwar nicht groß, aber gemütlich eingerichtet. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass er bisher noch nie bei Joey gewesen war. Gut, er kannte die Adresse, aber dies war das erste Mal das er einen Grund gefunden hatte her zu kommen, denn sonst war Joey immer zu ihm gekommen. Dieser kam mit einer Vase, in dem die Blume stand wieder aus der Küche und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. Dann drehte er sich wieder zu seinem Gast um und meinte dann „Wenn du willst können wir jetzt los?“ „Ok, lass uns gehen!“ entgegnete sein Gegenüber. Also griff sich Joey noch schnell seinen schwarzen Mantel und seine Geldbörse und folgte Seto hinaus auf den Flur. Hinter sich zog er die Tür ins Schloss und schloss zweimal ab. Nachdem er sich dann noch seinen Mantel angezogen hatte gingen die beiden schweigend nebeneinander hinunter zur wartenden Limousine.
 

„Und wo soll es hingehen?“ wurde Joey von einem neugierigen Seto, der dabei aber betont uninteressiert zu wirken versuchte, gefragt. „Lass uns zuerst einmal ein wenig spazieren gehen und dann zeige ich dir einen Ort an dem es das beste Essen der Stadt gibt!“ strahlte Joey regelrecht vor Freude. Seto konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Der Blonde war aber auch einfach zu niedlich, wie er sich da so freute. „Wie du willst!“ stimmte er dem anderen zu und so schickte er seinen Fahrer erst mal fort (dieser blieb aber auf Abruf bereit). Daraufhin hackte sich Joey bei Seto ein und gemeinsam schlenderte man durch die schon recht dunklen Straßen Domino Citys. Hier und da blieben sie stehen, um sich die Schaufenster anzusehen oder den ein oder anderen Straßenmusikanten zuzuhören. Während sie liefen unterhielten sich über alles Mögliche über die Schule, Joeys Zukunftspläne, Mokuba und noch vieles mehr. Beide hätten nicht gedacht, dass es so viel gab über das sie reden konnten und in dem sie übereinstimmten.
 

Als nächstes steuerte Joey mit ihm den Park an. Dort angekommen stand ein Hot Dog Wagen. Joey zog den anderen mit sich dorthin und bestellte ihnen zwei Hot Dogs mit Senf, Ketchup und reichlich Zwiebeln und Gewürzgurken. Überrascht nahm Seto den Hot Dog, den der andere ihm in die Hand drückte entgegen. Dies war also Joeys Auffassung vom besten Essen der Stadt. Na dann würde er es mal probieren. Etwas das Kaiba sonst nie getan hätte, wenn der Blonde nicht bei ihm gewesen wäre. Nach dem ersten bissen musste er zugeben, dass Joey nicht zuviel versprochen hatte, dass war mit einigen Ausnahmen wirklich das beste was er jemals gegessen hatte. Dieser blickte ihn lächelnd an. Seto schien es wirklich zu schmecken und bisher hatte er sich noch nicht über sein Abendprogramm beschwert. Es schien ihm sogar zu gefallen. Schmeckt es? wollte Joey mit vollem Mund wissen. Seto der selbst noch am kauen war nickte nur zufrieden. Gemeinsam lief man noch ein Stück weiter in den Park hinein wo sie sich auf die nächste Parkbank setzten und weiter aßen. Anschließend warfen sie die Reste in die Mülltonne.
 

„Seto, es war wirklich nett von dir das alles für mich zu tun!“ rutschte Joey näher an diesen heran. Dieser legte daraufhin seinen Arm um Joey und drückte diesen leicht an sich. „Nichts zu danken! Es war mal etwas anderes, als das was ich sonst machen würde, aber es hat mir überraschenderweise wirklich gut gefallen!“ antwortet er voller Aufrichtigkeit. Joey blickte ihm daraufhin tief in die Augen und küsste ihn dann zum Dank. Joey legte all sein Gefühl in diesen Kuss und er hoffte das Seto es spüren würde. Seto verstand und er erwiderte den Kuss, stupste um Einlass bittend sanft mit seiner Zunge an dessen Lippen. Der Einlass wurde ihm auch sofort gewährt und so wurde der Kuss von Sanft merklich ins Leidenschaftliche umgekehrt. Nach einer Weile ließen beide von einander ab. OK, sie hatten sich schon vorher geküsst, aber dies war etwas anderes gewesen. Irgendwie war ihnen beiden das etwas peinlich. Niemals zu vor hatten sich dem andern so weit gefühlsmäßig geöffnet. Um die Stille die zwischen ihnen entstanden war zu beenden sprang Joey geradezu auf. „Also, was machen wir jetzt?“ sah er den anderen, der noch immer auf der Bank saß fragend an. „Lass uns tanzen gehen!“ erwiderte der Braunhaarige froh darüber das Joey die Situation durch sein aufspringen wieder ein wenig entspannt hatte. „Ok!“ stimmte dieser zu, den ihm war im Moment wirklich zum tanzen zu mute. Daraufhin stand Seto auf und rief über sein Handy die Limousine zum Park. Also hackte sich der Blonde wieder bei Seto ein und gemeinsam ging man zurück zum Eingang des Parks.
 

Fortsetzung folgt …

Nachts

Nachts
 

Als sie am Eingang des Parks ankamen wartete dort auch schon die schwarze Limousine auf sie. Eilig, da es langsam ziemlich kühl wurde, stiegen die beiden ein. Eng beieinander sitzend ließen sie sich zum „Sunrise“ bringen, dem im Moment angesagtesten Club der Stadt. Diesmal würde es sich Seto nicht nehmen lassen Joey einzuladen. Schließlich hatte dieser schon ihr essen gezahlt. Zärtlich strich er immer wieder über Joeys Hand, nach der er unbewusst gleich nach dem einsteigen gegriffen hatten. Der Blonde hingegen hatte sich eng an Seto geschmiegt und genoss das sanfte Streicheln seiner Hand. Am liebsten hätte er vor Zufriedenheit aufgeseufzt, aber da er sich nicht sicher war, ob der Fahrer trotz Trennscheibe sie nicht doch hören konnte ließ er es.
 

Etwa 500 m vor erreichen des Clubs bat Joey den Fahrer der Limousine anzuhalten. Verwirrt sah der junge Firmeninhaber den anderen, während er dessen Hand wieder los ließ, an. Wollte Joey doch nicht mehr tanzen gehen? Oder war ihm etwa schlecht? „Joey, ist alles in Ordnung? Geht’s dir nicht gut?“ wollte er auch sogleich besorgt von diesem wissen. Beruhigend lächelte Joey den Braunhaarigen an. „Es geht mir gut, aber lass uns doch den Rest des Weges zum Club gehen.“ Einen Moment lang musterte Seto den anderen. Wollte sich so versichern, dass es dem Blonden nicht doch schlecht ging. „Ok, wenn du das willst!“ stimmte er Joeys Wunsch dann doch noch zu, denn dem anderen schien es wirklich nicht schlecht zu gehen. „Das ist lieb!“ bedankte sich dieser mit einem kurzen Kuss. Woraufhin sie anschließend auch schon aus den Wagen stiegen.
 

Nachdem die Limousine davon gefahren war griff Joey nach Setos Hand und gemeinsam ging man los. „Warum wolltest du unbedingt laufen?“ wollte der Braunhaarige nun doch neugierig wissen. „Ich möchte, dass wir an diesem Abend ganz normale Leute sind. Wenn wir da mit deiner Limousine vorfahren wären hätten wir nur die Aufmerksamkeit der Leute auf uns gezogen und wir wären wohl kaum zum tanzen gekommen.“ erwiderte Joey ernst, während er sich näher an Seto drückte. Einen momentlang dachte dieser über Joeys Worte nach und musste zugeben, dass dieser wohl damit Recht hatte. Er war nun einmal Seto Kaiba und wenn er dann auch noch mit seiner Limousine vorgefahren wäre hätten sie wirklich keine Ruhe mehr gehabt. Weder vor den Leuten vor und in dem Club, noch vor den Reportern, die immer wieder gern vor Clubs auf der Lauer lagen, um den neuesten Klatsch mitzubekommen. Nicht, dass er sich wegen Joey oder der Tatsache das er aufs eigene Geschlecht stand schämte. Dies war eh schon längst bekannt, denn er hatte nicht gerade wenige Affären in den letzten Jahren gehabt. Und Joey war ein wundervoller junger Mann, manchmal vielleicht etwas zu impulsiv, aber er sah gut aus und hatte einen guten Charakter. Kurz ließ er seinen Blick beim laufen auf Joey ruhen und ein weiches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das er selbst nicht bemerkte.
 

Wenig später kamen sie auch schon am Club an. Vor diesem drängelte sich eine lange Schlange von Leuten die gerne reinkommen wollten. Seto wollte mit Joey direkt zum Anfang der Schlange gehen, doch dieser hielt ihn davon ab. „Wir müssen uns anstellen! Schließlich sind wir ganz normale Leute!“ zwinkerte Joey ihn an. Daraufhin sah ihn der Braunhaarige entgeistert an. Meinte Joey das ernst. Sie würden mindestens eine halbe Stunden warten, wenn sie sich anstellen würden. Doch Joeys bittenden Blick konnte er einfach nicht widerstehen und so stellten sich die beiden hinten an. „Muss was wirklich sein?“ sah er den anderen dann fragend an. Ihm war schweinekalt und warum sollte er vor seinem eigenen Club anstehen? „Ja!“ antwortete dieser entschieden und drückte seinem gegenüber dann einen Kuss auf die Lippen, bevor er mit seinen Händen Seto Haare ein wenig verstubbelte. Da Seto heute nicht wie gewohnt seinen weißen Mantel anhatte und daher ziemlich leger aussah würde das zerstrubbelte Haar den Eindruck eines normalen jungen Mannes unterstreichen. Der Braunhaarige schien nicht sehr erfreut darüber zu sein, blickte er doch ziemlich verkniffen, aber Joey ließ sich nicht davon stören. „Hey, nicht schmollen, so siehst du echt heiß aus!“ versuchte der Blonde seinen Freund aufzumuntern. Dabei kniff er ihm auch einmal kurz in dessen festen, knackigen Hintern. „Joey! Lass das!“ verbat er diesem so etwas noch einmal zu tun. Doch davon ließ sich der andere nun erst recht nicht mehr daran hindern und so kniff er noch einmal in Setos Hintern. „Du …“ wollte der schon anfangen sich aufzuregen, als Joey mit seinen warmen, weichen Lippen die seinen verschloss und ihn so unterbrach. Setos Gehirn schien sich auszuschalten sobald er die Lippen des anderen auf den seinen spürte, dessen Geschmack in sich aufnahm. Nun gab es nichts mehr anderes für ihn als Joey und so vertiefte er ihren Kuss noch, in dem er seine Arme um den Blonden schlang und diesen fester an sich heran zog. Eine gesunde röte erschien auf Joeys Wangen und er seufzte wohlig auf. Das noch andere Leute in der Schlange standen und sie dabei beobachteten störte sie nicht, schließlich würde niemand denken, dass jemand wie Seto Kaiba in einer Warteschlange wild mit jemanden herumknutschen würde. Da ihnen langsam aber sicher die Luft ausging lösten die beiden sich wenig später völlig außer Atem wieder von einander. „Hast du dich wieder abgeregt?“ wollte Joey dann mit einem zweideutigen Blick wissen. „Ja und nein!“ erwiderte Seto leise nuschelnd, denn seine Männlichkeit spannte ganz schön und Abhilfe würde er hier nicht bekommen. Schließlich wollten sie noch zusammen tanzen gehen und da er Joey dieses Date versprochen hatte würde er es auch nicht vorzeitig beenden in dem er seine Limousine rief, Joey hineinzerrte und sich diesen einfach nehmen würde. Joey, dem Setos gequälter Gesichtsausdruck aufgefallen war bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte den anderen doch nur ablenken wollen, damit dieser nicht laut wurde, aber stattdessen hatte er ihn dann doch ganz schön erregt. Na ja, dass konnte er ja später noch wieder gut machen nahm er sich vor und so hackte er sich wieder bei dem jungen Firmeninhaber ein.
 

Langsam rückte die Schlange weiter vor und nach gut 35 Minuten waren sie dann auch endlich im Club. Nachdem sie ihre Mäntel abgegeben hatten stürzten sie sich auch schon ins Getümmel. Es lief die neueste Musik und die meisten der Gäste waren daher auf der Tanzfläche. Auch Seto und Joey begaben sich dort hin und begannen zu tanzen. Joey sprang schon beinah wie ein Flummi auf und ab und Seto versuchte es ihm gleich zu tun, auch wenn ihm dabei nicht sehr wohl war. Er war noch nie als ganz normaler Gast in einem Club gewesen. Normalerweise verbrachte er diese Abende eher im VIP Bereich, daher war dies hier eine ganz neue Erfahrung für ihn. Aber er versuchte mit Joey mit zuhalten. Plötzlich blieb dieser stehen und drehte sich mit wütendem Gesichtsausdruck zu einem Kerl hinter ihm um. Dieser, 1,80 m große, muskelbepackte Kerl mit den kurzen, blonden Haaren, hatte ihn ziemlich aufdringlich betatscht. Was hieß, er hatte ihm seine Hand auf den Po gelegt und diesen gestreichelt. Das nächste was man hörte war ein Klatsch, der daher kam, dass Joey dem Kerl eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. „Nimm sofort deine schmierigen Griffel von mir und wag es ja nie wieder mich anzufassen!“ schrie er den anderen an. Dieser blickte ihn arrogant und wenig beeindruckt an und meinte dann „Du willst es doch auch, sonst würdest du nicht so heiß aussehen. Also wie wäre mit uns beiden!“ schenkte der andere ihm ein schmieriges Lächeln. Joey kochte schon fast vor Wut, da schob sich Seto, der sich nur mühsam beherrschen hatte können zwischen die beiden und packte den anderen am Kragen. „Er gehört zu mir und nur um eins klar zustellen, Heiß sieht er nur für mich aus und solltest du es noch einmal wagen deine Hände an ihn zu legen, dann gnade dir Gott!“ zischte er den anderen geradezu an. Joey gehörte zu ihm und niemand, wirklich niemand sollte es wagen ihn anzufassen. Der Blonde war überrascht. Mit solch einem Verhalten des Braunhaarigen hatte er nicht gerechnet. Ein glückliches Lächeln erschien auf seinen Lippen, dann griff er nach Setos Händen und befreite so den Kerl, den dieser noch immer gepackt hatte. Er ist es nicht wert! meinte er dann mit einem verächtlichen Blick auf den anderen Mann, bevor er Seto an der Hand griff und mit sich in Richtung Tresen zog.
 

Die meisten Blicke der Anwesenden ruhten jetzt auf dem blonden Mann, der ein wutverzerrtes Gesicht hatte und Rache schwor. Niemand wirklich niemand hatte es zu wagen ihn derart zu blamieren und schon gar nicht solch ein Nichts.
 

Seto der noch immer aufgebracht war hätte dem Kerl am liebsten den Hals umgedreht. Doch Joey hatte Recht er war es nicht wert. „Ist alles Ok?“ wollte er besorgt von dem Blonden wissen. „Ja, alles in Ordnung! Mit so einem Vollidioten komm ich schon klar!“ versicherte er Seto das alles in Ordnung war. Einen Momentlang musterte dieser den Blonden aufmerksam. Falls Joey ihm nur etwas vormachen würde, dann hätte er es gewusst. Da es ihm aber wirklich gut zu gehen schien beließ er es dabei. „Lass uns was trinken!“ kam es daraufhin von ihm, den nach dem Tanzen und dem Zwischenfall hatte er einen ganz schönen Durst bekommen. „Das wäre wirklich nicht schlecht!“ stimmte Joey zu. Woraufhin Seto ihnen beim Barkeeper zwei SafariO bestellte. Welche sie auch recht schnell ausgetrunken hatten. Da gerade ein langsames Lied gespielt wurde, wurde Seto anschließend wieder auf die Tanzfläche gezogen. Von so einem schmierigen Kerl wollte Joey sich nicht die Stimmung verderben lassen und um wieder in Stimmung zu kommen war ein Tanz mit seinem Freund doch wohl das beste Mittel. Eng schmiegte er sich an diesen. Verschränkte seine Arme hinter dem Kopf des Braunhaarigen. Seto wiederum legte seine Hände auf Joeys Hüften und gemeinsam wiegte man sich im Takt der Musik. Vor und zurück. Vor und zurück. Joeys Augen leuchteten vor Freude und Leidenschaft. So gut wie gerade in diesem Moment hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt und auch Seto bereitete dieser Abend immer mehr Spaß. Es war eine Freude zu sehen wie gut sich Joey amüsierte und das er maßgeblich dazu beigetragen hatte.
 

Nach zwei weiteren diesmal wieder schnelleren Tänzen musste Joey wirklich mal dringend und so bat er Seto ihnen noch was zu trinken zu besorgen, während er mal kurz auf die Toilette verschwand. Gerade als er die Toilette betrat verließen zwei andere Gäste eben dieses. Also war er allein. Schnell verrichtete er seine Notdurft, um sich dann seine Hände zu waschen. Er wollte sich gerade seine Hände abtrocknen, als er sich, in dem er in den Spiegel über dem Waschbecken blickte, dem schmierigen Kerl von vorhin gegenüber sah. Dessen Gesicht war noch immer Wutverzerrt und mit höhnischer Stimme sagte er „Dachtest du wirklich, dass du so einfach davon kommst!“ Joeys Herz schlug rasend schnell. Angst breitete sich in seinem Körper aus. Langsam drehte er sich zu dem anderen um. Sein Blick glitt zu Seite zur Tür und was er sah versetzte ihm noch einen zusätzlichen Schreck. Der muskelbepackte Kerl hatte die Tür versperrt, in dem er den Schrubber, der sich in der Toilette befand, unter der Türklinke verkeilt hatte. So konnte niemand herein kommen und er nicht heraus. Joey versuchte sich seine Fluchtchancen auszurechnen, doch er glaubte nicht, dass er eine große Chance hatte. Versuchen musste er es aber auf dennoch. Also spannte sich sein Körper an, bereit los zu laufen, doch er kam nicht weit. Als ob der andere es geahnt hatte packte dieser ihn schmerzhaft am Arm und schubste ihn dann mit Gewalt gegen die Wand hinter ihm. „Na, Na, du willst doch wohl nicht weglaufen. Wir haben noch was mit einander zu erledigen!“ wurde ihm zugezischt. Der Blonde sträubte sich, versuchte sich loszureißen, doch der Griff um seine Arme war einfach zu stark. „Lass mich los, du Schwein!“ brüllte er den Mann vor ihm an, doch dieser zeigte sich wenig beeindruckt. Stattdessen schlug er ihm hart mit der flachen Hand ins Gesicht. Joeys Kopf schnellte zur Seite und für einen Moment sah er Sterne, dann schmeckte er Blut, seine Lippe war aufgeplatzt. Siehst du was ich jetzt tun musste, also sein schön brav, oder ich muss dir leider noch viel mehr wehtun. Dann begann der Mann damit seine Hose zu öffnen. „Nein bitte nicht! dachte Joey nur verzweifelt.
 

Seto blickte nun schon zum dritten Mal auf seine Armbanduhr und fragte sich wo Joey wohl blieb. Solange konnte es doch wohl wirklich nicht dauern auf die Toilette zu gehen. Langsam begann er sich sorgen zu machen, also trank er schnell noch den letzten Rest seiner Rumcola aus, bevor er sich auf den Weg zu den Toiletten machte, um nach dem Blonden zu sehen.
 

Dieser versuchte sich derweil verzweifelt zu befreien, als der Mann nun auch seine Hose öffnen wollte. Doch er war einfach nicht stark genug. Immer wieder schrie er, er solle ihn loslassen, doch dieser verstärkte seinen Griff nur noch, diesmal um seine beiden Arme. Und von draußen konnte ihn wegen der Lautstärke der Musik und der Gespräche niemand schreien hören. „Langsam werd ich böse und das willst du bestimmt nicht!“ sah der andere ihn mit vor Irrsinn blitzenden Augen an. Da Joey sich statt sich zu ergeben immer weiter sträubte, sich versuchte zu befreien, ließ der Mann einen seiner Arme los und legte seine Hand stattdessen um Joeys Hals. Langsam steigerte anschließend den Druck auf eben diesen. Daraufhin bekam Joey immer schlechter Luft. „Du hast es nicht anderes gewollt!“ grinste der andere ihn mordlüstern an. Vorerst wollte er ihn nicht töten, aber er wollte ihn so lange die Luftabdrücken, bis der andere nicht mehr fähig wäre sich ihm zu widersetzen und er bekommen würde was er wollte.
 

Seto war in der Zwischenzeit endlich, in dem er sich durch das Gedränge der Leute in dem Club gezwängt hatte, an der der Toilette angekommen. Als er die Tür öffnen wollte stellte er fest, dass dies nicht ging. So sehr er auch an der Klinke rüttelte die Tür öffnete sich einfach nicht. Sein ungutes Gefühl wuchs. Joey war nicht von der Toilette zurückgekommen und nun war sie versperrt, obwohl hier Massen von Leuten waren, die auch mussten. Da konnte was nicht stimmen und so schlug er mit der Faust immer wieder auf die Tür und rief nach Joey. Die Blicke der Leute um ihn herum interessierten ihn dabei nicht. Sollten sie doch denken er sei ein Irrer. Im Augenblick machte er sich viel mehr Sorgen um seinen Freund. Als dieser nicht antwortete nahm seine Angst nur noch mehr zu. Also warf er sich immer wieder mit der Schulter gegen die Tür um diese aufzubrechen.
 

Joey indes bekam immer weniger Luft. Er versuchte verzweifelt mit seinen Händen den Griff um seinen Hals zu lockern, doch es ging nicht. Immer wieder japste er nach Luft. Letztendlich wurde ihm immer schwindliger und schwärzer vor Augen. Dann gab es auf einmal einen lauten Knall und plötzlich war der Griff um seinen Hals verschwunden. Laut- und Kraftlos glitt er an der Toilettenwand hinunter, wo er benommen sitzen blieb.
 

Nach dem vierten Mal das sich Seto mit der Schulter gegen die Tür geworfen hatte war diese endlich aufgebrochen. Der Schrubber lag zerbrochen am Boden. Seto konnte nicht glauben was er sah. Der Kerl von vorhin hatte Joey, dessen Hose geöffnet war, gegen die Wand gedrängt. Er hielt ihn mit der einen Hand fest und mit der anderen drückte er ihm die Luft ab. Etwas setzte bei ihm aus und er sprintete gerade zu auf den anderen zu, packte diesen und zerrte ihn von Joey weg. „Du mieses Schwein! Ich bring dich um!“ war alles was er noch herausbrachte, bevor er dem Kerl einen Faustschlag mitten ins Gesicht verpasste. Dadurch brach er diesem die Nase und es strömte nur so das Blut. Der Mann war zuerst einen Augenblick lang überrumpelt doch dann fasste er sich wieder und ging in den Gegenangriff über. Und so begannen die beiden einen Faustkampf. Mal duckte sich der einen bei einem Schlag, dann der andere. Seto bekam einen Schlag in den Magen. Kurz krümmte er sich und rang nach Luft, doch schon ging er wieder in Angriffsstellung. Zwei Mal schlug er dem Kerl noch mit der Faust ins Gesicht, dann warf er sich geradezu auf den anderen und beide krachten auf den Boden, dabei bekam er den Ellenbogen den Mannes unter ihm ins Gesicht doch davon ließ er sich nicht beeindrucken. Dieser Kerl wollte seinem Freund Gewalt antun ihn womöglich sogar töten und dafür würde er diesen nun töten. Immer und Immer wieder schlug er auf den Mann ein. Vor seinen Augen flimmerte es schon Rot vor Wut und Mordlust. Der andere versuchte sich mit den Armen zu schützen, doch brachte ihm das kaum etwas.
 

Fortsetzung folgt …

Nachts 2

Nachts 2
 

Joey kam langsam wieder zu sich. Benommen blickte er sich um und sah Seto, wie einen Racheengel, über dem anderen knien und immer wieder auf ihn einschlagen. Das Gesicht des Mannes war unter den Schwellungen kaum mehr zu erkennen und voller Blut von der gebrochenen Nase. Nicht mal die Augen würde der Kerl noch aufbekommen so geschwollen waren sie von den Veilchen, die der Braunhaarige dem anderen Verpasst hatte. Wenn er so weiter machen würde, würde er ihn noch umbringen! dachte der Blonde, während er sich mühsam auf die Beine rappelte. Mit seinem rechten Ärmel wischte er sich das Blut von der Lippe, dann wankte er auf die beiden zu. „Seto! Seto!“ versuchte er diesen auf sich aufmerksam zu machen. Doch dieser war in seiner rasenden Wut gefangen und bekam nichts von seiner Umwelt mit. Joey der endlich bei den beiden angelangt war ließ sich neben diesen auf den Knien nieder. Dann fasste er Setos Arm an. Rüttelte diesen damit er endlich mit den Schlägen aufhören würde. Aber er reagierte nicht, riss sich los und schlug noch einmal auf den Mann unter ihm ein. Also wurde der Blonde energischer und rief immer wieder Setos Namen. „Seto, Seto hör auf damit, du bringst ihn noch um!“ versuchte er es immer und immer wieder. Wie durch einen roten Schleier schien dieser endlich Joeys Stimme wahr zunehmen. Als wenn er benommen wäre schüttelte er leicht den Kopf um wieder klar zu werden und er schlug nicht weiter auf den blutenden Mann unter ihm ein.
 

Als sein Blick endlich wieder klar war sah er Joey an und alles was zuvor geschehen war fiel ihm wieder ein. Schnell war er von dem Mann runter, dann zog er den Blonden in seine Arme. Fest hielt er ihn in seinen Armen nicht gewillt ihn jemals wieder los zulassen. ^Bist du OK!^ wollte er ihn am liebsten Fragen, doch er wusste auch so das nichts in Ordnung war. Joey klammerte sich geradezu an ihn. Der Blonde zitterte in seinen Armen. Beruhigend strich er ihm daher über den Rücken. So lange bis der Blonde sich ein wenig beruhigt zu haben schien. „Es wird alles wieder gut!“ versprach er dem jungen Mann in seinen Armen und er war gewillt alles zu tun, damit es auch so sein würde.
 

Noch einen verächtlichen Blick auf den bewusstlosen Mann vor ihnen verwerfend löste er sich nach einer Weile von Joey um aufzustehen und diesem dann auf zu helfen. Erst jetzt konnte er Joey, der bis gerade eben sein Gesicht in seinem Hemd vergraben hatte, ins Gesicht sehen und was er sah ließ seine Wut wieder aufkommen. Joeys linke Wange war leicht bläulich verfärbt und seine Lippe aufgeplatzt. Allerdings blutete sie zum Glück nicht mehr. Die Wangen des Blonden waren von Tränen benetzt doch er versuchte sich tapfer zusammen zu reißen. Noch eine Eigenschaft die Seto an dem anderen bemerkenswert fand. Egal wie schlimm eine Lage war Joey versuchte immer ruhig zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Gerade als sie beide standen erschien der Club Manager und wollte wissen was los sei. „Mr. Kaiba, Sir, was … was machen sie den hier?“ wollte er dann überrascht von seinem Chef wissen, hatte er doch nicht gewusst, dass dieser heute Abend im Club war. „Ich wollte mich hier ein wenig amüsieren, doch dieser Abschaum, der es nicht verdient hat als Mensch bezeichnet zu werden, hat nicht gerade dazu beigetragen. Er hat meinen Freund tätlich angegriffen und versucht sich an ihm zu vergehen. Also verständigen sie gefälligst die Polizei und sagen sie Ihnen, dass sie sich morgen wegen der Strafanzeige und unserer Aussagen bei mir melden sollen!“ antwortete Kaiba frostig. Einen seiner Beschäftigten ging es wohl gar nichts an was er hier machte. „Jawohl, Sir, wird … wird gemacht!“ kam es stotternd als Antwort. Er würde sich niemals mit Seto Kaiba anlegen, denn er hing an seinem gut bezahlten Job. Und so verschwand der Club Manager umgehend, um zum einen die eigene Security und auch die Polizei und einen Krankenwagen zu verständigen.

„Joey, lass uns gehen“! sagte er dann zu dem Blonden der noch immer dicht neben ihm stand. Dieser nickte und folgte Seto anschließend. Er spürte die neugierigen Blicke der Leute in dem Club auf sich, aber er konnte und wollte sich deswegen nicht aufregen. Sollten sie doch starren, er war nur froh mit dem Leben davon gekommen zu sein. Joey konnte noch immer nicht glauben, dass der Braunhaarige sich seinetwegen mit diesem Schrank von Mann angelegt und sogar gewonnen hatte. Seto sah nicht gerade gefährlich aus, aber da hatte er sich anscheinend geirrt. Aber er war auch über seine Brutalität erschreckt, denn der andere hatte wie im Wahn auf den anderen eingeschlagen und war kaum zu stoppen gewesen. Doch er hatte ihn aufhalten müssen, denn er wollte seinen Freund bestimmt nicht im Gefängnis landen sehen, weil er solche ein Schwein zu Tode geprügelt hatte. Setos Nähe suchend folgte er dem anderen zum Eingang des Clubs, wo sich dieser ihre Mäntel aushändigen ließ und seine Limousine her bestellte. Fürsorglich half er Joey anschließend in dessen Mantel. Denn dieser schien seiner Meinung nach noch immer unter Schock zu stehen. Daraufhin führte er ihn nach draußen, wo die Limousine auch gleich um die Ecke gebogen kam und vor ihnen hielt. Schnell half Seto Joey beim einsteigen, bevor auch er einstieg, den draußen war es bitterkalt. Sobald die beiden hinten eingestiegen waren, gab der jungen Firmeninhaber seinem Fahrer auch schon die Anweisung sie zu ihm nachhause zu bringen. Dieser nickte und fuhr dann die Trennscheibe hinauf. Er hatte im Rückspiegel den Zustand seiner beiden Fahrgäste bemerkt und war sich sicher, dass diese jetzt ihre Ruhe würden haben wollen. Dennoch fragte er sich unwillkürlich was wohl vorgefallen war.
 

Seto und Joey saßen schweigend neben einander. Keiner wagte ein Wort zu sagen. Dann rückte der Blonde näher an den anderen heran. Er zog seine Beine auf den Sitz der Limousine und schmiegte sich an den Braunhaarigen. Dieser legte ohne zu zögern seinen Arm um den andern, denn er wollte ihm die Wärme und Sicherheit geben, die dieser nun brauchte. Joey entspannte sich langsam wieder. Die Sache vorhin hatte mehr mitgenommen als er angenommen hatte und er war froh, dass der andere ihm einen Moment der Ruhe gab und wieder mit sich ins reine zu kommen. Nach einer halben Stunde fahrt kamen sie endlich bei Kaiba Zuhause an. Die beiden stiegen immer noch schweigend gemeinsam aus und betraten dann das Haus. Der Fahrer der Limousine machte indes für heute Feierabend.
 

Kaum das sie durch die Tür waren kam auch schon Roland Kaibas Butler angelaufen um die beiden zu empfangen. Sofort als er die beiden sah bemerkte man einen momentlang das aufblitzen von Sorge, die aber gleich wieder hinter einem gleichgültigen Blick versteckt wurde. Dennoch hatte Seto das aufflackern bemerkt und meinte nur „Es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit! Aber wie man sieht sind wir besser davon gekommen!“, bevor er und Joey sich ihrer Mäntel entledigten und sie Roland reichten. Dieser nickte und die beiden begaben sich zur Treppe. Seto hielt dabei Joeys Hand fest in der seinen. Auf halben Weg die Treppe herauf hielt er noch einmal an und blickte zu Roland hinab. „Wir möchten heute Abend nicht mehr gestört werden, sie können daher Feierabend machen!“ und nach diesen Worten gingen die beiden die Treppe weiter hinauf in Richtung von Setos Schlafzimmer.
 

Dieses betraten sie auch wenig später noch immer schweigend. Langsam wurde aus der angenehmen Stille eine beklemmende. Keiner von beiden wusste, wie sie über den Vorfall reden sollten. Joey rieb sich fröstelnd die Arme während er irgendwie verloren in dem großen Zimmer stand. Seto der dies mitbekommen hatte trat hinter ihn und umarmte ihn vorsichtig. „Vielleicht solltest du duschen gehen. Die Wärme wird dir gut tun. Ich leg dir einen von meinen Pyjamas raus.“ sprach er den anderen leise an. „Das ist eine gute Idee, aber du solltest auch duschen gehen. Draußen war es ziemlich kalt und ich möchte nicht, dass du dich erkältest!“ erwiderte der Kleinere mit schwacher Stimme. „Werd ich tun, nachdem du fertig bist.“ „OK! Ich werd dann mal im Bad verschwinden!“ kam es daraufhin von dem Blonden der sich aus Setos warmer Umarmung löste und ins angrenzende Bad, das ganz in schwarzem Marmor mit silbernen Armaturen gehalten war, verschwand. In dem Bad befand sich neben zwei Waschbecken mit Spiegeln darüber, einer Badewanne, einer Toilette auch eine verglaste Dusche. Und in diese trat Joey nachdem er sich nackt ausgezogen und das warme Wasser angestellt hatte auch. Auf Joeys Haut konnte man die Spuren des Angriffs genau sehen. Rund um seine Oberarme hatten sich blaue Flecken in Form von Fingern gebildet. Ein ähnlicher Blauerfleck befand sich auch an seinem Hals. Als er nun unter der Dusche stand und der warme Strahl des Wassers über seinen Körper glitt kam alles zurück. Bisher hatte er noch unter Schock gestanden, dass geschehene verdrängt, doch jetzt stand ihm wieder alles vor Augen. Er hätte sterben können wurde ihm klar. Nur Augenblicke später und er wäre, als Leiche im Leichenschauhaus gelandet. Tränen begannen seine Wangen hinab zu laufen und er meinte noch immer den festen Druck um seinen Arme und seinen Hals zu spüren. Ein ersticktes aufschluchzen entwich seiner Kehle und er schlug seine Hände vor das Gesicht. Warum? Warum hatte das passieren müssen, es war doch so ein schöner Abend gewesen? Hatte er was falsch gemacht! War es seine Schuld gewesen? fragte er sich die ganze Zeit. Seine Beine gaben unter ihm nach und er glitt noch immer weinend zu Boden. Mit angezogenen Knien saß er in der Dusche unter dem warmen Strahl des Wassers und ließ seiner Verzweiflung freien lauf.
 

Wenig später fand Seto, der Joey ein Handtuch und den gelben Pyjama bringen wollte den anderen so vor. Geschockt blickte er einen Augenblick lang wie betäubt den anderen an, doch dann riss er die Duschtür auf, ließ er sich neben den Blonden auf die Knie fallen und zog ihn in seine Arme. Joey schmiegte seinen nackten Körper der von verzweifelten Schluchzern erschüttert wurde an den anderen. Seto hielt ihn dabei einfach nur in seinen Armen. Ließ ihn alles heraus schreien und weinen. Erklärte ihm immer wieder das das was vorgefallen war nicht seine Schuld war und das alles gut werden würde. Weil er wusste das Joey das nun brauchte. Am liebsten hätte er sich auch gehen lassen. Hätte seine Wut, seine Angst und seine Freude heraus gelassen, aber dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Joey brauchte ihn jetzt und das war das wichtigste. Nach einer Weile beruhigte sich der andere wieder. „Danke! Das du für mich da bist!“ brachte dieser mit brüchiger Stimme hervor. „Immer doch!“ erwiderte Seto nur und gab dem Blonden einen hauchzarten Kuss, um ihm wegen der aufgeplatzten Lippe nicht weh zu tun. Dies zauberte ein kleines Lächeln auf dessen Lippen. „Du bist ganz nass!“ machte ihn Joey dann auf seine klatschnassen Sachen aufmerksam. „Das macht nichts, dann können wir ja jetzt zusammen duschen!“ grinste der Braunhaarige den anderen an. Dabei bemerkte Joey aber dennoch dessen Angespanntheit. Joey musterte das Gesicht des anderen. Auch Seto war verletzt worden wurde ihm gerade er bewusst. Um dessen rechtes Auge hatte sich ein ganz schönes Veilchen gebildet. „Tut es sehr weh?“ wollte er anschließend mit schlechten Gewissen, da ihm dies erst jetzt auffiel, wissen. „Was?“ blickte der Braunhaarige ihn verwirrt an. „Dein Auge!“ entgegnete Joey nur, während er vorsichtig die Schwellung an Setos rechtem Auge berührte. Bisher war dem anderen dies noch gar nicht aufgefallen gewesen, doch nun musste er sich eingestehen begann es wirklich etwas weh zu tun. Dennoch meinte er, um den anderen nicht zu beunruhigen, dass es halb so schlimm sein, als es aussah. „Lass uns schnell zu ende duschen, dann sehe ich mir deine Lippe an und wird uns noch schnell eine Kleinigkeit zu Essen machen und dann sollten wir ins Bett, es war ein aufregender Abend!“ kam es dann geschäftig von Seto der die Situation so etwas aufzulockern versuchte. Joey stimmte ihm zu und so standen beide wieder auf.
 

Seto entledigte sich kurzerhand seiner nassen Sachen und duschte zusammen mit dem Blonden. Dabei entgingen ihm auch nicht die Blauenflecken die Zeichen des Übergriffes auf diesen. Doch er sagte nichts dazu, auch wenn sein Blick eisig und hart wurde. Stattdessen schäumte er behutsam Joeys Rücken ein welches dieser bei ihm wiederholte. Der Kleinere genoss das Gefühl von Setos Händen auf seinem Körper, denn dieses Gefühl vertrieb die dunklen Gedanken und Gefühle die er nach dem Übergriff in sich spürte. Wohlig lehnte er sich an den Braunhaarigen. Welcher ihn liebevoll in seinen Armen hielt. Sie gönnten sich einen Moment der Ruhe, bevor frisch geduscht aus der Dusche stiegen. Seto rubbelte den Blonden vorsichtig ab und dieser zog sich daraufhin schnell an, denn er fröstelte ein wenig. Während er sich die Haare föhnte trocknete sich Seto ab und verschwand dann nackt wie er war in seinem Schlafzimmer, um sich seinen eisblauen Pyjama anzuziehen. Doch statt sich wie Joey die Haare zu fönen zog der junge Firmeninhaber es vor sie an der Luft trocknen zu lassen.
 

Nachdem der Blonde fertig war gingen die beiden hinunter in die geräumige Küche. Seto bedeute Joey, dass er sich auf einen der Küchenstühle setzen sollte, während er im Schrank nach der Erste Hilfe Tasche suchte. Welche er auch, nach kurzem suchen, fand. Anschließend zog er sich einen Stuhl zu Joey herüber und setzte sich diesem genau gegenüber. Dann stellte er die Tasche auf den Tisch und öffnete diese. Er nahm ein Desinfektionsmittel und einen kleinen Wattebauch heraus und wandte sich dann dem Blonden zu. Argwöhnisch sah der ihn an. Das würde wehtun war er sich sicher, aber Seto meinte es nur gut. Aber er wäre dem trotzdem lieber entgangen. Dennoch hielt er dem Braunhaarigen tapfer sein Gesicht hin. Vorsichtig tupfte der dann mit dem in dem Desinfektionsmittel getränkten Wattebausch über die aufgeplatzte Lippe. Joey zuckte kurz vor Schmerz zusammen riss sich dann aber zusammen. Wie hieß es doch so schön Ein Indianer kennt keinen Schmerz und ein Wheeler schon gar nicht. „Geht es?“ sah Seto den anderen fragend an. Dieser nickte auch wenn ihm die Tränen in den Augen standen. Daraufhin bekam er einen aufmunternden Kuss auf den Haarschopf. Mehr konnte der junge Firmeninhaber nicht tun. Leider! „Danke!“ schenkte ihm Joey ein sanftes Lächeln, dass Seto nur zu gern erwiderte. Doch dann zuckte er vor Schmerz zusammen. Sofort war Joey alarmiert. „Was ist? Was tut dir weh?“ wollte er augenblicklich wissen, während er von seinem Stuhl aufgesprungen war. Doch eigentlich konnte er sich schon denken. Setos Veilchen. „Warte einen Augenblick!“ versuchte er den anderen zu beruhigen. Seine Hände zitterten. Joey war gerade zu in Panik, während er sich nach etwas nützlichem, mit dem er Seto helfen konnte, in der Küche umsah. Das es Seto aber schon wieder gut ging übersah er dabei. Dieser blickte ihn verwundert an. Verfolgte gespannt wie Joey durch die Küche wirbelte und letztendlich vor dem Kühlschrank halt machte und einen Beutel Tiefgefrorener Erbsen aus dem Kühlfach nahm, ihn in ein sauberes Geschirrtuch einschlug und zu ihm zurück kam. Anschließend hielt er es vorsichtig an Setos Auge um so die Schwellung an dessen Augen zum abschwellen zu bekommen. „Es tut mir leid! Ich hätte merken müssen, dass du schmerzen hast!“ blickte er seinen Freund um Verzeihung bittend an. „Keine Sorge es ist nicht so schlimm! Wirklich!“ versuchte er den anderen zu beruhigen, dabei nahm er Joey den Beutel mit den Erbsen ab, hielt ihn aber weiter an sein Auge. Die Kälte tat seinem Auge gut. Der Blonden hingegen stand nun fahrig auf. „Trotzdem, da will ich schon mit dir fest zusammen sein und du kümmerst dich so rührend um mich und ich …!“ Noch bevor Joey zu ende gesprochen hatte war Seto auch schon auf den Beinen, den Beutel hatte er achtlos auf den Tisch gelegt. „Sag so was nicht, durch dich habe ich endlich wieder ein Leben neben meiner Arbeit. Du gibst mir mehr als du ahnst!“ und mit diesen Worten dreht er den anderen zu sich herum und zog ihn in seine Arme. So kannte er sich gar nicht, aber Joey sollte sich nicht kleiner machen als er war. Denn dazu war dieser ein viel zu guter Mensch. „Ich liebe dich, Seto!“ nuschelte dieser an seiner Schulter und zauberte so ein Lächeln auf Setos Lippen. Doch er konnte es nicht erwidern noch nicht. Nach einer Weile trennten sich die beiden wieder. „Ich mach uns jetzt erst mal was zu essen!“ und so suchte sich Seto die nötigen Zutaten für ein paar Sandwichs zusammen. Während Joey die Erste Hilfe Tasche wieder weg stellte. Er hätte von Seto gern dasselbe gehört was er ihm gesagt hatte, aber anscheinend war der andere sich seiner Gefühle für ihn noch immer nicht so sicher, selbst nachdem was er gerade zu ihm gesagt hatte, und dies verletzte ihn doch schon sehr. Den nach diesem Date, zumindest dem anfänglichen wirklich fantastischen Date, hatte er gehofft, dass sie sich noch näher gekommen waren. Aber anscheinend hatte er sich geirrt. Also hieß es weiterhin für ihn zu warten oder doch noch einen Schlussstrich zu ziehen. Aber nicht heute Nacht dafür hatten sie zu viel durchgemacht.
 

Der Blonde setzte sich zurück auf den Küchenstuhl und beobachtete den anderen. Dieser war hochkonzentriert bei der Arbeit. Seine Bewegungen waren geschmeidig. Joey hätte niemals gedacht, dass Seto Kaiba einmal für ihn etwas zu essen machen würde. Nach einer Weile kam dieser dann mit dem Essen und zwei Tassen Tee zu ihm zurück an den Esstisch. In ein vernehmlicher Stille ließen es sich die beiden schmecken. Joey ließ er’s sich daraufhin nicht nehmen zumindest zu spülen und Seto trocknete ab. Seit einer langen Zeit tat er dies mal wieder und mit Joey zusammen machte es ihm sogar Spaß. Nach getaner Arbeit musste Joey gähnen und auch der Braunhaarige war ziemlich müde. Also begaben sich die beiden wieder in Setos Schlafzimmer. Dort angekommen schlüpften die beiden eilig unter die Bettdecke. Joey schmiegte sich eng an Seto. Legte seinen Kopf auf an dessen Schulter. Dieser wiederum legte wie schon am Morgen seinen Arm um dessen Hüfte und zog ihn noch etwas enger an sich. Er wollte den Blonden spüren. Dessen Wärme in sich aufnehmen. Und sich zu vergewissern, dass dieser einigermaßen wohlbehalten neben ihm lag.
 

Fortsetzung folgt …

Früher Morgen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (32)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Erika6
2008-08-08T15:12:36+00:00 08.08.2008 17:12
ich fand dein kappi echt klasse
unddas war ein schönes ende
^^
Von:  Die_BMF
2008-04-29T16:16:06+00:00 29.04.2008 18:16
Ein Besseres Ende gibs nicht!!!!!!
Schade ist nur das es schon zu Ende ist!!!!!

Sailormoon-fan
Von:  Die_BMF
2008-04-29T15:51:34+00:00 29.04.2008 17:51
Wow!!!!!
Das war eine sehr Dramtisches Kapitel!!!!
Bin schon wieder mal gespand wie es weiter gehen würde!!!!!

Sailormoon
Von:  Die_BMF
2008-04-27T20:26:01+00:00 27.04.2008 22:26
Wow!!!
Seto in Mordlust!!!!!!!!!
Dieses Kapitel ist wieder mal Gut geschrieben!!!!!!
Bin schon sehr gespand wie es weiter gehen würd!!!!!!

Sailormoon-fan
Von:  Die_BMF
2008-04-27T19:59:47+00:00 27.04.2008 21:59
Wieder ein Tolles Kapitel hast Du geschrieben!!!!!
Bin schon gespand wie es weiter gehen würd!!!!!!

Sailormoon-fan
Von:  Die_BMF
2008-04-27T19:19:59+00:00 27.04.2008 21:19
Wieder hast Du einen Tollen FF geschrieben!!!!!!
Bin schon gespand wie es weiter gehen würd!!!!!!!!!!

Sailormoon-fan
Von:  gloeckchen_
2007-10-05T15:38:08+00:00 05.10.2007 17:38
das kappi ist voll knuffi xDD
also das mit seto und joey ..^^ nicht das andere *den typen böse anschau* ^^
also die FF war voll super *heftig nick* ^____________^
immer wieter so ^.-

bis denne
blush

P.S: ich kann das nächste kappi nicht lesen deswegen habe ich das schon geschrieben ^.-
Von: abgemeldet
2007-10-05T12:01:30+00:00 05.10.2007 14:01
hey,
sry das cih erst jetzt schreibe,
musste viel lernen.
die beiden kappis waren wirklich toll.
hast alles sehr gut beschrieben
bin ma gespannt aufs letzte kappi,
hdl kim
Von:  Shogikoneko
2007-10-04T11:18:40+00:00 04.10.2007 13:18
*hibbel*
los sags ihm seto *ihm mit messer droh*
er hats gesagt*zerfließ*

wirklich ein schönes ende
*gerührt is*
Von:  Sammy5522
2007-10-03T19:04:07+00:00 03.10.2007 21:04
Hi!
Ha, die erste.
Das ist echt ein süßes Ende.
Schade das es schon zu ende ist.

ganz lg

deine sammy5522


Zurück