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Lifestories

von

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Das neue Schuljahr beginnt

An diesem Montagmorgen war es ungewöhnlich warm für einen Septembertag. Der Sommer war offiziell vorbei, doch man sah die meisten Schüler des Goethe-Gymnasiums ohne Jacken und in kurzen Hosen oder Röcken durch den Haupteingang ins Schulgebäude strömen. Das neue Schuljahr begann, und für viele bedeutete dies das Ende der sorgenfreien Zeit. Nun musste wieder gelernt und aufgepasst werden, vorbei waren die faulen Tage und die langen Nächte.

Der altbekannte Schulstress ging schon vor dem Unterricht los, als die Jugendkulturen aufeinanderprallten. Die Hopper drängten sich an den Goths vorbei, die Punks sahen die Metaller schief an, die Tussis lästerten über die Streber. Der Geräuschpegel stieg rasch an, an allen Ecken wurde geredet, gelacht, gerufen und gepöbelt. Durch das Getümmel der Schüler sah man in unregelmäßigen Abständen die bereits entnervten Lehrer zum Haupteingang hasten.

Inmitten des Gedränges arbeitete sich ein eher unauffälliger Junge zum Haupteingang vor. Sein schwarzes Haar fiel ihm fast über die Augen. Er sah auf den Boden, blickte nur manchmal auf, um sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Seine Haltung schien defensiv und unsicher. Mit dem Gedanken, wieder Schule zu haben, verband er Nervosität und ein unangenehmes Gefühl, dass er nicht genau beschreiben konnte. Woher es kam, wusste er allerdings sehr genau, als er nicht weit entfernt ein ihm bekanntes Gesicht erblickte.

Basecap und Baggy-Klamotten, das waren die Markenzeichen eines lauten und ordinären Kerls, der sich zu den Hip-Hoppern zählte. Er ließ es sich nie entgehen, einen dummen Spruch loszulassen, und meistens war unser schüchterner Freund das Opfer.

Mit gesenktem Kopf ging er zügig an seinem Peiniger vorbei, lief die Treppe hinauf in den Flur und hielt vor dem zweiten Zimmer. Die Tür war offen, einige Schüler saßen bereits an den Tischen und sprachen lebhaft miteinander. Die Tische waren zu der klassischen "U-Form" zusammengestellt worden, um das Gefühl einer zusammengehörigen Gruppe zu vermitteln, da sich so jeder ansehen konnte, ohne sich erst umdrehen zu müssen. Das gefiel ihm, denn so hatte er niemanden hinter sich.

Er wurde paranoid bei dem Gedanken, vor jemandem zu sitzen. Wenn hinter ihm gelacht oder getuschelt wurde, fühlte er sich automatisch angesprochen. Saß er am Rand und konnte alles überblicken, konnte er anhand von Blicken und Gesten differenzieren, ob sich jemand über ihn lustig machte, oder nur etwas belanglos witziges seinem Nachbarn erzählte.

Er las das Schild. 11b. Die Elfte soll die schwerste sein, hatte er gehört. Obwohl er kein schlechter Schüler war, musste er einiges dafür tun, seine guten bis mittelmäßigen Noten zu halten. Mit einem leisen Seufzer betrat er das Zimmer und suchte sich einen Platz. Er setzte sich an den Äußeren Rand, und sein Blick wanderte durch den Raum. Ungefähr zehn andere Schüler hatten sich auch schon einen Platz gesucht. Die meisten waren ihm egal, nur zwei bekannte Gesichter fielen ihm gleich auf.

Direkt Gegenüber, an der anderen senkrechten Tischreihe, saß Leni und las in einem Buch. In der letzten Reihe, die parallel zur Wand verlief, saß Alicia mit ihrer Freundin Steffi und unterhielt sich laut über Shoppen, Schminken und andere oberflächliche Dinge. Während sie mit ihr sprach, schaute sie kurz zu ihrem Beobachter herüber, wandte den Blick aber schnell wieder ab. Sie mochte ihn nicht, und er wusste das. Aber es war ihm egal, er hielt nicht viel von Alicia. Mit ihren mittellangen, schwarzen Haaren, den immer trendigen Klamotten und der fast modelähnlichen Figur war sie ihm zu klischeehaft. Alicia war eines der beliebtesten Mädchen der Schule, was sie wusste, und sich dementsprechend benahm.

Das Klassenzimmer füllte sich langsam, und bis auf zwei Jungen, die das letzte Schuljahr nicht geschafft hatten, waren nun alle anwesend. Ein allgemeines Raunen ging durch den Raum, alle sprachen durcheinander. Schließlich betrat Herr Schmidt, der Lehrer, der die Klasse letztes Jahr in Geschichte unterrichtet hatte, und nun der Klassenlehrer war, den Raum. Es wurde leiser, doch die Gespräche verstummten erst dann, als er schon eine Weile gesprochen hatte.

"So, ich begrüße euch herzlich in eurem neuen Schuljahr." Ein Stöhnen ging durch die Klasse.

"Ich hoffe ihr hattet angenehme Ferien, denn ab jetzt wirds wieder ernst. Einige von euch müssen anfangen etwas zu tun, sonst seh ich für eine Versetzung schwarz." Er vermied absichtlich den Blick in bestimmte Richtungen.

Nach der kleinen Ansprache blickte er sich um, und vermisste ein Gesicht.

"Ich sehe wir sind noch nicht vollzählig, aber ich gehe die Anwesenheitsliste trotzdem schon mal durch..." Schmidt begann die Namen aufzuzählen, und die entsprechenden Schüler hoben die Hand oder antworteten mit "hier". Unser Freund sah sich seine Klassenkameraden einen nach dem anderen an, und fragte sich, wen Herr Schmidt wohl vermisste. Nach dem neuesten Stand waren sie vollzählig. Währenddessen fuhr Schmidt mit der Liste fort.

"...Alexander Reyer..." leise antwortete unser schüchterner Freund mit "ja". Prompt wurde aus der hinteren Ecke spöttisch gelacht und geflüstert. Mahnend sah Herr Schmidt zu der Gruppe herüber. "Wie ich sehe sind Arno und Patrick ebenfalls anwesend" sagte er, und fügte mit zynischem Tonfall hinzu, "noch". Beide verstummten.

"...Magdalena Baur..." Leni erwiderte ein "hier". Ihre und Alex' Blicke trafen sich. Sie lächelte kurz. Die beiden sprachen nicht allzu viel miteinander, nur hin und wieder ein bisschen Smalltalk in den Fünf Minuten Pausen, doch Leni war im Gegensatz zu den meisten anderen immer nett und aufgeschlossen ihm gegenüber. Obwohl ein paar von den Mädchen in der Klasse ihn ganz nett fanden, wurde er vom größten Teil ignoriert. Alex war still, nicht auffällig, und ging auch nicht auf die angesagten Parties. Für die meisten war er einfach "der aus meiner Klasse". Aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, und es störte ihn auch nicht weiter, da er die meisten Leute seines Alters sowieso nicht verstand.

Doch Leni schätze er als etwas ausgefallener ein. Manchmal bewunderte er ihre Art, immer ein gewisses Maß an Fröhlichkeit auszustrahlen. Obwohl Leni bei den Jungen der Klasse nicht unbeliebt war, wurde sie oft wegen ihrer geringen Größe geärgert,, schaffte es aber immer, spontan zu kontern. Ganz im Gegensatz zu Alex. Er war nicht besonders schlagfertig. Und selbst wenn ihm mal ein Spruch eingefallen wäre, den er hätte erwidern können, hatte er nicht genug Mut dazu. Oder besser gesagt, er hatte es nie gelernt.

"Alex," hatte seine Mutter gesagt, bevor er eingeschult wurde, "wenn dich einer ärgert oder hänselt, dann fang keinen Streit an. Ignoriere ihn einfach, dann hört er ganz von alleine auf."

Und daran hatte er sich immer gehalten. Selbst, als er schon lange bemerkt hatte, dass ihn genau dieses Verhalten zum perfekten Opfer macht, hatte er weiter daran geglaubt, was seine Mutter ihm gesagt hatte.

Herr Schmidt war immer noch dabei, die Liste durchzugehen, als ohne ein Klopfen die Tür geöffnet wurde. Schmidt hielt inne, sah über den Rand seiner Brille und runzelte die Stirn. Alle Köpfe drehten sich in Richtung Tür. Es wurde still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (158)
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Von:  BunteRegentropfen
2007-09-03T17:40:14+00:00 03.09.2007 19:40
Also ich finde es einen interessanten Anfang, einer Geschichte die mal nichts sooooo weltbewegendes ist (kann ja noch kommen, aber im Moment sieht es nicht so aus).
Mir gefällt deine Schreibweise und ich kann dir Lob aussprechen...
Allerdings, hier kommt der Haken, solltest du wirklich, um das lesen uns zu erleichtern, etwas mehr Absätze einfügen...

Ist einfach angenehmer...
aber ansonsten sehr schön

lg

PS: mach so weiter...
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:39:20+00:00 03.09.2007 19:39
Ich schreib dir zwar nur urst den Mist als Kommi aber was soll's ^^"
also~
ich find's schön geschrieben und das Ende macht einen neugierig wie's weiter geht,
also ich bin gespannt ^^
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:39:12+00:00 03.09.2007 19:39
Also ich hab die hier mal bei ner freundin gefunden und gelesen.
und ich find die gut, aber es liest sich nicht flüssig, weil kaum absätze da sind.
your knuffi^^
Von:  YozoraCole
2007-09-03T17:35:30+00:00 03.09.2007 19:35
Hmm,
Ich hab die hier gefunden und gedacht ich les einfach ma rein.^-^
Und es war kein Fehler.

Hatte jetzt keine Lust alle Kommis durchzulesen aber ich denke mal alles was ich sagen will wurde schonnmal genannt, somit fasse ich mich einfach kurz.
Die Fanfiction ist super und ich würde mich freuen wenn du schnell weiterschreibst.
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:33:14+00:00 03.09.2007 19:33
Stilistisch kannst du das auf jeden Fall noch aufwerten. Viele Wiederholungen drin, die Beschreibungen der "Jugendkulturen" wären schön, einfach, um authentischer zu wirken.
Sehr viel Klischee drin, zu viel für meinen Geschmack. Ich finde, dass viel von der Menschlichkeit der Charakter (auch der Nebencharas!) verloren geht, wenn nun jede gutaussehende, beliebte Schülerin auch gleich arrogant und modisch ist.
Und du hast viele persönliche Meinungen drin, was in literarischen Texten (ausnahme: Self-Insert) absolutes Tabu ist!
RS- und einige Grammatikfehler sind auch drin.
Der Hauptchara wird erst durch die Aufzählung des Lehrers benannt, was mich persönlich irritiert hat. Zunächst hatte man nur die Beschreibungen der Schule und seinen Eindruck und auf einmal wird man in die Lage geschleudert, dass er nicht nur Beobachter, sondern auch Teilnehmer ist. Das ist etwas umständlich, finde ich, aber kein Hindernis.

Solltest du Interesse an einer Betalesung haben, kannst du mir den Text gerne per ENS zuschicken.
Ich durchsehe ihn dann auf RS- und Grammatikfehlern.
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:32:35+00:00 03.09.2007 19:32
hey^^
ich find des cool
das is wohl mit abstand das realistischste was ich je gelesen hab xD
is auch mal gut ^^
kritik hab ich keine ^^ is gut geschrieben und der inhalt gefällt mir auch ^^
würd mich freun wenn du mir ne ens schiggst wenns weitergeht =)
Lg shizu
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:19:51+00:00 03.09.2007 19:19
auchich werde mal mein kl. Kommi hinzufügen,weil du mich so schön gefragt hattest, ob ich deine Ff lesen möchte...
Nun, meckern kann man Wirklich nicht, is alles sauber geschrieben, und auch kann man gleich mitkomm, was du geschrieben hast.
Nur weiter so ! Bin schon auf die Fortsetzung gespannt ?!!

Gruß Hana-mausi
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:18:09+00:00 03.09.2007 19:18
xD Fleißig gewesen, was?! Auch ne Methode, Kritik zu bekommen - naja, was heißt hier Kritik... V_V'

Der Anfang ist nicht schlecht. Das Thema ist interessant, weil irgendwie jeder, aus welcher Richtung auch immer er kommt, was damit anfangen kann - ist halt Schulleben. Unser lieber Alex scheint so einige Komplexe zu haben - was sich im laufe der Geschichte hoffentlich ändert bzw bessert. Dass die verschiedenen Charaktere gleich im ersten Kapitel mehr oder weniger vorgestellt werden, ist von zwei Seiten zu betrachten - einerseits weiß man so ungefähr, was auf einen zukommt, andererseits kommt so wenig Neues dazu und es gibt kaum überraschende Neuzugänge.
So weit so gut, mal sehen, was du noch so hinkriegst. :P

Schreibst du nur oder liest du auch?!
Von: abgemeldet
2007-09-03T17:14:46+00:00 03.09.2007 19:14
...Deine Werbung fruchtet ja ganz schön x)
Dann kommentiere ich mal ausnahmsweise. Obwohl ich Emos so gar nicht mag ;D

Nice. Eigene Erfahrungen? Klingt SEHR danach, besonders die Charakterbeschreibungen wirken ziemlich real.
Den Titel finde ich übrigens sehr passend und interessant.
Werde die anderen wahrscheinlich größtenteils nur wiederholen, daher fasse ich mich kurz: Es beginnt ein bisschen schleppend, aber spätestens bei der Einführung von Alex wird es interessant und etwas greifbarer für den Leser, weil man nun eine Bezugsperson hat, mit der man offenbar auch durch die weitere Geschichte gehen wird (nicht umsonst wird er als "unser neuer Freund" bezeichnet").
Die Deutung verschiedener Subkulturen finde ich einerseits ganz nett, andererseits wirkt's aber stellenweise 'n bisschen too cliché. Vielleicht etwas mehr darauf achten, dass nicht alle in klar definierte Schubladen gesteckt werden (und darin bleiben müssen).

Dein Stil ist ziemlich gut; Fehler hast du wenige (das/dass-Verwechslung, Komma und Schlusszeichen vergessen fielen mir spontan auf), das ist in Ordnung. In Zukunft könntest du noch ein bisschen mehr auf die Erscheinung der einzelnen Personen eingehen, auf's Drumherum (z.B. im Klassenzimmer - bei uns würde ich sofort erwähnen, dass wir graue Betonwände haben, die nicht angestrichen werden dürfen und wir unser Zimmer so mit Kinoplakaten tapezieren, damit es nicht ganz so nach JVA aussieht; so eine Kleinigkeit am Rande macht es interessanter)... Ja.

Was mir sehr gefiel, Alex' Paranoia, niemanden hinter sich haben zu wollen. So ähnlich ging's mir auch lange... Mittlerweile Gott sei Dank nich' mehr. ;) (Aber die U-Form hatten wir in der 11 auch. Wir waren allerdings auch nur 10 Schüler in der Klasse... Und jetzt eben Kursstufe mit teilweise sieben Schülern im Kurs, yays. XD)
Und solche Sachen eben - stellenweise sehr persönlich und lebendig geschrieben, das gefällt mir sehr.

Mit den Absätzen hatte ich weniger Probleme. Mit wäre es sicherlich überschaubarer, aber da dein Stil nicht allzu kompliziert ist und du recht klar schreibst, kommt man nicht durch Wiederlesen durcheinander.
Stilistisch könntest du noch an der Eigenheit feilen, ein paar typische Wendungen, Metaphern, Beschreibungen usw. miteinbringen, damit man deinen Stil später auch als deinen wiedererkennt. Der Funke fehlt noch, aber die Grundvoraussetzungen sind auf jeden Fall da.

Wenn du möchtest, kannst mir ja Bescheid geben, wenn's weitergeht... Ich kritisiere immer gern. |D
Megami.~
Von:  Kyubi
2007-09-03T17:10:48+00:00 03.09.2007 19:10
Ich muss sagen, du hast einen wirklich schönen Schreibstil =D Gefällt mir ^^ Deine FF erinnert mich irgendwie voll an unsere Klasse O.o Na ja, wie auch immer. Schreib schnell weiter ^-^ *weiter lesen will*

Kyubi ;-)


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