Licht und Dunkel
Das Dunkel umgab ihn als er in seine Küche trat. Nur das Mondlicht erhellte für einen Augenblick das Zimmer. Doch die Person kümmerte sich nicht darum. Er mochte das Dunkel. Denn genauso Dunkel war seine Seele. Er holte sich ein Weinglas aus einem der Schränke. Er brauchte kein Licht um zu sehen.
Dann erhellte kurz das Licht des offenen Kühlschrankes die Dunkelheit. Er griff nach einer mit Blut gefüllten Flasche. Er öffnete sie, goss sich etwas ein und setzte sich dann an den Tisch. Schweigend trank er das Menschenblut, sah dabei aus dem Fenster.
Bald würde er eine neue Schule besuchen. Weit weg von seiner Heimat. Wann war er aus Moskau raus? Als er vierzehn war? Ja, vermutlich so um den dreh.
Er wollte weg von dem ständigen Krieg zwischen Licht und Dunkel, und doch konnte er seine Herkunft nicht verleugnen.
Er war Tod, obwohl sein Herz noch schlug, obwohl seine Haut warm war. Und trotzdem war er in Wirklichkeit Tod. Er war schon Tod zur Welt gekommen. Er lebte nur noch, weil er das Blut anderer trank. Ja, das war der Preis eines Vampirdaseins.
Seufzend nahm er einen weiteren schluck. Er spürte, bald würde sich etwas ändern. Tief in sich nahm er es war, dass etwas Wichtiges passieren würde. Doch er wusste noch nicht, ob zu seinem Übel oder zu seinem besten.
Er trank den letzten Schluck aus dem Glas und stellte die Flasche zurück zu den anderen in den Kühlschrank. Nur der hell scheinende Mond war Zeuge, wie er kurz darauf die Wohnung verließ.
Eins
Diesmal poste ich relativ schnell ein neues Kapitel *mir selbst auf die Schulter Klopf* Ich hab das erste neu geschrieben und bin jetzt etwas zufriedener damit. Hoffe es gefällt euch.
Ein Danke schön geht natrülich noch an shi-akogare für ihr Kommi. hoffe dir gefällt dieses Kapitel!
Und Nun: Viel Vergnügen
***
Eins
Schnee bedeckte seine Haare als er langsam durch die Dunklen Gassen zog.
Nur manchmal begegnete er vereinzelt anderen Menschen, was nicht verwunderlich war. Es war
mitten in der Nacht. Er war gerade von einer Party auf dem Heim weg. Dunkle
Schatten lagen auf den Straßen und eine Katze rannte vor ihm fort.
Er hatte eigentlich nicht gehen wollen. Denn es schmerzte ihn Abschied zu nehmen. Sein altes Leben war vorbei und nun wollte er aufrecht in ein neues starten. Doch dazu hatte er das hier erledigen müssen.
Er war dort gewesen und hatte dafür gesorgt das niemand der Leute, mit denen er die letzten fünf Jahre täglich Zeit verbracht hatte, sich an ihn erinnerte. Er hatte schon vor Tagen dafür gesorgt, das alle Unterlagen, die Zeuge seines Lebens auf dieser Schule waren, so manipuliert, das er niemals dort gewesen war. Es war mehr als Aufwändig gewesen doch er wollte es so.
Denn er war selbst unter den jungen Leuten ein Außenseiter gewesen. So als ob die Menschen gespürt hätten, das er anders war. Wie recht sie doch hatten. Und er hatte noch nie vertrauen zu jemandem gehabt. Seit jeher war er einsam durch sein Leben gezogen. Und doch waren diese Leute ihm ans Herz gewachsen.
Doch ein Mensch in der Nähe eines Anderen war immer gefährlich. Schnell konnten sie zu Figuren in diesem großen Spiel werden. Und so lange sich niemand erinnerte, war auch niemand in Gefahr.
Er Schritt weiter durch die Dunkle Nacht. Die kalte Luft umspielte seinen Körper, während er seinem zu Hause immer näher kam.
In dieser Welt durfte man nicht auf Vertrauen hoffen. Auch nicht auf Liebe oder solche Dinge. Diese Welt war grausam, nichts weiter. Und doch war er froh hier zu sein. Dinge zu wissen, die andere nicht wussten, Dinge zu sehen, die andere nicht sahen.
Ja, er hatte ein normales Leben auf der einen Seite, auf der anderen gab es
Dinge, die kein Mensch wissen sollte.
Man sprach hier von zwei Welten. Zwei Gegensätzen. Dem Licht und dem Dunkel.
Die eine Seite, das Licht, sie tat gutes in der Welt, sie bestand aus Magiern,
Gestaltenwandler und Zauberinnen. Die andere Seite, das Dunkel, sie tat
schlechtes in der Welt und bestand aus Hexen, Schwarzmagiern, Vampiren und
Werwölfen. Es waren zwei Gegensätze, die ein Gleichgewicht bewahren, das
Gleichgewicht der Welt.
Die meisten von ihnen, egal ob Licht oder Dunkel, lebten unter normalen
Menschen, ohne das sie auffielen. Die meisten „Anderen“, wie sie sich
bezeichneten, kamen schon mit ihren Gaben auf die Welt oder wurden durch
Vampire oder Werwölfe verwandelt, wenn es ihrem Wunsch entsprach. Manche
Andere wurden schon als Kinder gefunden und gelehrt wie sie ihre Kräfte
einsetzen mussten. Andere wiederum erst in späteren Jahren. Aber eins war bei
allen gleich, sie alterten kaum. Kinder wurden Erwachsen und blieben so ohne sich groß
zu verändert. Manche der Anderen waren schon Hunderte von Jahren alt.
Das Gleichgewicht zwischen gut und böse war sensibel. Wenn die eine Seite etwas
tat, so stand es der anderen Seite zu etwas im selben Stärkegrad zu
unternehmen.
Einige Andere arbeiten in den beiden Überwachungsorganisationen, die dafür
sorgten dass das Gleichgewicht eingehalten wurde. Dazu gab es vor langer Zeit
eine Art Waffenstillstand mit einem Großen Vertrag. Dieser Vertrag musste von
jedem Anderen eingehalten werden.
Doch er selbst arbeitet in keiner der beiden Organisationen, er lebte einfach.
Ihm war es erlaubt, als Lichter Magier, einfach Zauber zu vollenden um zum
Beispiel eine Komfortable Wohnung, genug Essen und Trinken, ein Auto oder
ähnliches zu haben. Er durfte Zauber bis einschließlich der Vierten Kraftstufe
wirken. Und damit kam er zurecht. Er lebte. Denn nicht alles
ließ sich mit Magie erreichen. Liebe zum Beispiel nicht.
Außerdem stand es ihm im Normalfall nicht zu Menschen zu manipulieren. Es war mehr als hart gewesen, den Segen der Nachtwache für seien Aktion zu bekommen. Noch härter war es gewesen, die Tagwache zu überzeugen. Aber schlussendlich hatten beide Seiten ihm ihre Erlaubnis erteilt.
Er hatte seine Wohnung erreicht und schloss die Tür auf. Er hatte diese
magisch versiegelt, so dass Andere vom Zwielicht aus nicht eintreten konnten.
Das Zwielicht war eine Art Schattenwelt. Sie lag wie eine Parallele zu der
Menschen Welt. Doch in ihre gab es keine Farben, kein Leben, zu dieser Welt
hatten nur die Anderen zutritt. Es gab verschiedene Schichten des Zwielichts,
doch nur starken Magiern der ersten Kraftstufe oder Magiern außerhalb der
Kategorie vermag es, in die äußersten Schichten einzutreten.
Man wurde zu einem Anderen, sobald man das erste Mal die Welt des Zwielichts betrat. Je nach dem in welcher Stimmung man war, ob Glücklich, oder traurig bzw. wütend, wurde man zu einem Lichten oder zu einem Dunklen. Man hatte so gesehen die Wahl.
Er war damals nur zufällig im Zwielicht gelandet. Als er seinen Schatten vom Boden aufgehoben hatte und so in das Zwielicht eingetreten war. Er hatte schon immer Anlagen zum lichten Magier gehabt. Vampire und Werwölfe kamen als solche schon auf die Welt, vorausgesetzt die Eltern waren jene Wesen. Oder man hatte den Wunsch, wenn sich die beiden niedrigen Wesen von einem Nähren wollten, zusterben oder als Untoter weiter zu Leben. So waren die Regeln des Großen Vertrags.
Für alles gab es Regeln. Die Organisation der Lichten, wachte über die
Tätigkeiten der Dunklen und vergaben Jagdlizenzen, die sich ein Vampir oder ein Werwolf für die Menschen Jagd hohlen musste. Es klang makaber aber so war es nun einmal und es lag nicht an ihm, das zu ändern. Genauso wachte die Organisation der Dunklen über die Tätigkeiten der Lichten, damit keine der beiden Seiten den Großen Vertrag verletzten.
Er war soweit mit seinem Leben zufrieden. Es gab ein paar Einschränkungen aber
das Störte ihn wenig. Der Krieg zwischen Licht und Dunkel war für ihn weit
weg. Und er hatte gelernt damit zu leben, das sowohl Dunkle, als auch normale Menschen in seiner Umgebung lebten.
Er war ein Lichter Magier der Kraftstufe Vier. Nicht gerade viel aber es reichte ihm für dieses Leben.
Sein Name war: Tala Iwanov.
Zwei
Wieder ein neues Kapitel. Ich bin froh das ich so zügig voran komme und hoffe ihr freut euch^^
Ganz lieben dank an shi-akogare für ihr liebes Kommi *knuddel* und ich versprech dir, kitsch wirds nicht so viel geben (hoffe ich zumindest) dafür aber Intrigen
Have fun
***
Tala wachte am nächsten Morgen mit einem ziemlichen Brummschädel auf. Gestern
hatte er es wohl doch übertrieben. Aber es war die letzte Feier mit seinen
Freunden gewesen. Schon heute würde sein neues Leben anfangen.
Sie hatten gestern beschlossen noch einmal zusammen zu feiern bevor ihre Wege
sich trennten.
Tala seufzte. Heute würde sein erster Tag an der Uni sein. Vielleicht gab es
dort nettere Menschen. Allerdings gab er nicht so viel Hoffnung drauf. Er war ein
Anderer und er würde immer anders als die Menschen sein.
Obwohl er ein Lichter war, so glaubte er nicht an die Liebe oder an Glück. In
seiner Welt gab es so was nicht. Die Anderen waren doch nur Parasiten, die sich
je nach ihrer Abstammung, von den Guten oder Bösen Kräften der Menschen ihre
Kraft zogen. Nichts anderes Als ein Vampir. Ohne die Menschen würden die
Anderen keine Kraft haben, irgendwelche Magie zu wirken.
Die Energie der Menschen drang ins Zwielicht und genau von dort nahmen es die
Anderen auf. Wenn er aber plötzlich mehr Energie brauchte, so konnte Talas es
auch direkt von den Menschen nehmen. Wenn er die Energie eines Lachenden Kindes
nahm, so weinte es hinterher.
Tala wollte sein Leben so gut es möglich war ohne Magie leben, auch wenn diese
einige Vorteile hatte. Er hatte seine Wohnung verzaubert, so dass sich der Blick
von Menschen abwandte und niemand auf die Idee in die Wohnung einzubrechen,
genauso wenig konnten Andere seine Wohnung betreten, außer er gab ihnen seine Erlaubnis.
Ja, das waren solche Dinge. Andererseits würde er wahrscheinlich nie die Wahre
liebe finden. Was sollte er auch damit? Wenn er sich in einen Menschen verlieben
würde, so würde es nur Schmerz mit sich bringen. Denn früher oder später
würde der Mensch sterben. Tala könnte für Glück und Gesundheit sorgen, aber
den Tod vermag auch ein Anderer nicht aufzuhalten. Aus einem Menschen konnte
man keinen Anderen machen. Entweder man kam mit dieser Vorherbestimmung zur Welt
und wurde Initiiert oder man kam ohne diese gab auf die Welt und erfuhr niemals
von den Anderen.
Und in den Reihen der Lichten gab es wohl kaum Hoffnung auf die Liebe.
Wahrscheinlich war Tala der einzige. Wer konnte sich auch schon einen Schwulen
Magier Vorstellen? Er wusste nicht wie Andere darüber dachten aber er glaubte
das solche Art der Liebe unter Lichten nicht wirklich verbreitet war.
Doch Tala war nicht weiß und auch nicht Schwarz. Er war grau. Wahrscheinlich
hatte er die seltsamste Aura von allen Lichten. Er hätte sich damals
entscheiden können. Damals als der versehentlich ins Zwielicht trat. Tala war
in einem Gefühlschaos gewesen. War traurig, wütend und doch erleichtert und
froh. Traurig und wütend, weil er nichts hatte für seine Mutter tun können
und doch Glücklich und erleichtert, das ihr langes Leiden ein Ende hatte.
Die meisten traten in das Zwielicht in solchen Situationen. Damals, als es ihm
passiert war, kamen ein Magier und eine Hexe auf ihn zu. Denn weder Licht noch
Dunkel konnten entscheiden welche Anlagen er hatte. Doch damals hatte er sich
für das Licht entschieden, denn es war seiner Meinung nach das Beste.
Tala seufzte und stand auf. Er strich sich durch die Haare und seine
Kopfschmerzen waren verschwunden. Ein paar Handgriffe und fertig war er. Der rothaarige
blickte noch mal auf die Uhr und warf dann einen Blick in das Zwielicht um die Wahrscheinlichkeitslinien zu überprüfen. Er konnte ein Auto anhalten und zur
Uni gefahren werden, oder er fuhr mit der Metro. Die Wahrscheinlichkeit, dass er
im Auto überfallen wurde oder im Stau feststeckten würde, waren groß. Also entschloss
sich Tala im gehen dazu mit der Metro zu fahren.
Tala stand in der Metro und stöpselte sich an den MP 3 Player an, lauschte
den klängen der Musik. Er liebte die Stimme der Sängerin von L’Ame
Immortelle.
*~ Auf lautlosen Schwingen zieht die Leere durch mein Land,
durch Träume der Sehnsucht, die ich niemals fand.
Träume eines Menschen, den ich einmal kannte,
es war jemand,
den man bei meinen Namen nannte.
Du hast ihn getötet, hast ihn erstickt mit deinen Taten
ihn verstoßen, ausgenutzt und sein Gefühl verraten.
Er liebte doch so stark, wie ein Mensch nur lieben kann.
5 Jahre lang hab ich dich geliebt
5 Jahre lang gegen alles was es gibt
5 Jahre lang meiner liebe untertan...
Zur Hölle fahren!!!!
Ein Fluch der ohne Namen ist, lastet nun auf ihm.
Auf seinem kranken Herz, dass ach so sicher schien.
Ein Fluch der Jahre lang in seiner Brust sanft wuchs.
Fest verankert auf der allerletzten Seite dieses Buchs.
Du hast ihn getötet, hast ihn erstickt mit deinen Taten,
ihn verstoßen, ausgenutzt und sein Gefühl verraten.
Er liebte doch so stark wie ein Mensch nur lieben kann.
5 Jahre lang hab ich dich geliebt
5 Jahre lang gegen alles was es gibt
5 Jahre lang meiner liebe untertan... ~*
Eine Halbe Stunde später kam Tala in der Uni an. Er sah sich einen Moment
ratlos um und ging dann langsam weiter. Er setzte seine Magie ein um seinen
Hörsaal zu finden. Ja, er war der Geborene Physik Student.
Er trat in den Raum, in dem schon einige Studenten waren. Er blickte sich um und
stockte. Die meisten waren Menschen. Allerdings gab es drei Leute die keine
Menschen waren.
Er blickte sie durch das Zwielicht an. Eine Hexe, Ein Tiermensch, also ein
Werwolf und ein Vampir.
Tala sagte nichts. Er wollte jetzt keinen Streit mit einem der dreien anfangen.
Doch der Vampir schritt auf ihn zu und blickte ihn kurz an.
„Ein Lichter…“ kam es ihm leise über die Lippen.
„Schickt uns die Nachtwache jetzt schon Lichte hinter her?“ Der Vampir
sprach diese Worte spöttisch aus.
Tala schüttelte den Kopf.
„Ich bin kein Wächter“ sagte er in ruhigem Ton.
Der Vampir antwortete nicht, sondern blickte zu seinen zwei Freunden hinüber,
ehe er sich schließlich ganz abwandte.
„Ich bin Bryan Sauschkin.“ Sagte er ihm gehen, ohne Tala noch einmal
anzublicken.
Angesprochener dachte nach. Diesen Namen hatte er schon einmal gehört, bloß wo?
Dann fiel es ihm ein. Ein Hoher Vampir aus Moskau hieß ebenfalls Sauschkin mit
Nachname. Ein Hoher Vampir der Tagwache. Ein Ass im Ärmel des großen Dunklen Magiers.
Die Wahrscheinlichkeit dass die beiden verwandt waren, war groß. Denn die
Familienbande der Vampire sind sehr eng.
Überhaupt sind Vampire nicht so wie man sie immer in diesen Kinofilmen sieht.
Vampire verwandelten sich nicht zu Staub, wenn sie in der Sonne standen. Einzig
und allein brannte die Sonne in den Augen, wenn sie in diese sahen und Vampire
fühlten sich in der Nacht wohler. Auch brachte es nichts, einen Holzpflock
durch ein Vampir Herz zu Hämmern, soweit kam keiner, denn schon vorher
bemerkten die Vampire ihre Feinde.
Außerdem half es nichts sich Knoblauch umzuhängen. Dieser machte den Vampiren
nichts aus. Einzig und allein Alkohol machte ihnen zu schaffen. Nie würde ein
Vampir einem Betrunkenen zu Nahekommen oder auch nur daran denken sein Blut zu
trinken. Wenn man einem Vampir Alkohol an den Körper leerte, so bildeten sich
tiefe Wunden. Man konnte sie damit sogar töten. Mit Alkohol oder Magie.
Tiermenschen und Vampire galten zu dem als Niedrige Dunkle, als Fußvolk. Denn
sie mussten sich ihre Energie direkt von den Menschen hohlen, egal ob sie diese
aßen oder nur ihr Blut tranken. Für die Jagd vergab die Nachtwache Lizenzen, den bei der Nahrungsaufnahme starben die „Spender“ in der Regel, oder wurden zu Wesen der dunkelheit.
Diese Lizenzen waren für ein vorher bestimmtes Opfer vorgesehen. Sobald ein
Vampir oder Tiermensch wild jagte, wurde er eingefangen und Verurteilt.
Tala seufzte. Lichte und Dunkle würden immer feinde bleiben. Denn die Lichten
töten Vampire, sobald sie gegen den Großen vertrag verstießen. Der rothaarige
sah dem Vampir kurz nach. Ein schauer lief seinen Rücken hinab und an seinem Körper bildete sich eine Gänsehaut. Bryan hatte eine schöne Stimme. Der Rothaarige wusste, das sie mit Hilfe ihrer Stimme ihre Opfer zu sich zogen, trotzdem konnte er nicht verhindern, das sie ihn selbst in den Bann zog. Das war eine Tatsache, die Tala mehr ängstigte als alles andere.
Ein Vampir, dem es gelang, ihn einfach so zu verzaubern, war stark und sollte es einen Zwischenfall geben, könne Tala sich nicht wehren und wäre verloren in dem Bann des Vampirs.
Drei
Ich bin Momentan mehr als nur motiviert. Daher komtm heir auch schon das neue Kapitel.
@ shi-akogare: erstmal danke für dein kommi, und ja, das mit der schleichenden entwicklung hat mich selbst immer ein wenig gestört. Aber ich wollte alles so verständlich wie möglich machen, damit man die Geschichte aus versteht, wenn man die Wächter Bücher bzw. Filme nicht kennt. Ab jetzt wirds besser. Denn jetzt gehts rund *grins*
Viel spaß beim lesen!
***
Talas Anspannung war gerade zum Greifen. Die Gewissheit das Dunkle nahe zu dieselben Kurse belegt hatten, wie er, machte ihn unglaublich nervös. Ständig glaubte er den Blick des Vampirs Bryan im Nacken zu haben, wagte es jedoch nicht sich nach jenem umzudrehen. Gegen Mittag verließ er beinahe fluchtartig das Universitätsgelände und rettet sich fast panisch in die Metro.
Es dauerten nur einen Moment, um das Zwielicht zu überprüfen und sich sicher zu sein, das keiner, vor allem der Vampir, ihm nicht gefolgt waren. Er konnte auf eine Auseinandersetzung verzichten. Er war damals aus Moskau geflohen um dem ständigen Krieg zwischen Licht und Dunkel zu entkommen und jetzt drohte er genau in diesen zu geraten. Auch wenn es sich hierbei nur um einen „Privaten“ klein Krieg handeln sollte.
Gedankenverloren stand der Rothaarige an einer Haltestange gelehnt, versuchte ruhig durchzuatmen. Sein Herz Schlug schnell in seiner Brust. Verzweifelt kämpfte Tala die beinahe Panik hinunter. Er war Magier. Er konnte sich gegen einen Vampir wehren. Immer wieder sprach er sich in Gedanken so Mut zu.
Ein unerwartetes ziehen an seinem rechten Ärmel ließ Tala zusammenfahren und sich für seine Unaufmerksamkeit selbst schelten. Dann erst Blickte er an sich Hinunter und erkannte dass es nur ein kleines Mädchen war. Ein kleines Mädchen mit einer mehr als nur außergewöhnlichen Aura.
„Warum so traurig?“ fragte sie mit kindlicher Stimme, sah in aber mit Augen an, die schon mehr zu wissen schienen, als man es einem Kind in so jungen Jahren zuzutrauen vermochte. Tala lächelte und neigte sich zu der etwa fünfjährigen hinunter.
„Ach weißt du kleines, das ist eine lange Geschichte…“ sprach er im Flüsterton.
„Mama sagt immer, man soll nicht alles in sich hinein fressen…“
„Da hat deine Mama allerdings recht.“ Warmherzig lächelte er die Kleine an und fragte sich im selben Moment wo eigentlich besagte Mutter sein mochte.
„Nadja!“ Tala lächelte. Mama suchte schon nach ihrer kleinen Prinzessin.
„Nadja.. hier steckst du also wieder...“ Die Frau, Mitte dreißig, sah ihre Tochter streng an, bevor sie ihren Blick zu Tala wandte.
„Ich hoffe sie hat nicht wieder Blödsinn angestellt…“ sanft lächelte sie. Tala konnte sofort ihre Intensive Aura spüren. Und dann erkannte er sie. Tala hatte schon einmal von dieser Frau gehört. Swetlana. Die Magierin, die außerhalb jeder Kategorie stand. Sie war die mächtigste Magierin der Lichten, hatte im Krieg gegen die Dunklen gekämpft und dann schließlich der Nachtwache den Rücken zu gewandt.
„Es freut mich Sie kennen zu lernen. Und nein, Nadja war ein sehr braves Mädchen.“ Antwortete Tala höflich und verneigte sich ein Stück vor Swetlana. Diese verdrehte nur die Augen.
„Mein Ruf eilt mir also auch hier voraus.“ Es klang nicht so, als ob sie sonderlich angetan wäre.
„Trotzdem möchte ich mich noch einmal Persönlich Vorstellen. Ich bin Swetlana Nasarowa und das hier“ sie zeigte auf das kleine Mädchen „Ist meine Tochter Nadja. Ich kann dir übrigens versichern, dass das meiste was du von mir gehört hast, nicht der Wahrheit entspricht.“
„Ich bin Tala Iwanov, Magier des vierten Grades.“ Gab Tala ebenso höfflich zurück.
Nadja hatte noch immer eine Hand in dem Stoff von Talas orangen Sweater vergraben als sie ihre Mutter mit großen blauen Augen ansah.
„Mama, hab Hunger…“ gab die kleine leise von sich, sah es jedoch nicht ein Tala los zu lassen. Sie schien ihn wirklich zu mögen.
Und so kam es das Tala keine zwanzig Minuten später mit der mächtigsten Magierin der Welt und ihrer eben so talentierten Tochter Nadja in einem kleinen Cafe abseits der großen Straßen saß und der kleinen dabei zusah wie sie ein Stück Schokoladenkuchen aß, während Tala sich seinerseits mit Swetlana unterhielt.
Sie war mit ihrer Tochter hier her gereist, um Abstand zu gewinnen. Der Krieg zwischen Licht und Dunkel schien in Moskau unerbitterter den je zu toben und für ein kleines Kind einfach nicht geeignet. Hier waren nur wenige Andere und die beiden Wachen hatten zwar auch hier ihren Einfluss, jedoch bei weitem nicht so stark wie anderswo. Das war auch der Grund warum Tala vor etwa zehn Jahren nach Minsk ausgerissen war. Er konnte Swetlanas Gefühle gut verstehen. Und er verstand sich auf Anhieb gut mir ihr.
Es war selten das Tala Kontakt zu anderen Lichten pflegte, noch seltener das er sich mit jemanden so gut Verstand, wie mit Swetlana.
„So meine Kleine, nun verabschiede dich mal von Tala, wir sollten langsam los.“ Swetlana strich ihrer Tochter über den Kopf.
Sofort Sprang diese von Ihrem Platz auf und umarmte Tala innig. Sie klammerte sich regelrecht an ihn.
„Aber nicht doch kleine Nadja, wir sehen uns wieder.“ Es tat dem Rotschopf beinahe weh, die kleine so zu sehen. Es zeugte davon, dass sie in ihren jungen Jahren schon zu viel erlebt und noch mehr verloren hatte.
„Versprochen?“
„Aber natürlich“ Lächelte Tala ihr aufmuntern zu.
Swetlana hatte ihm erzählt, dass sie etwas außerhalb von Minsk ein Haus hatten, was sie sich vor Jahren einmal als Ferienhaus gekauft hatten und nun während des verbleibenden Urlaubs dort wohnen würden.
Tala sah den beiden noch einen Moment nach, als sich ihre Wege schließlich vor dem Cafe trennten. Sie hatten die Handynummern ausgetauscht, auch wenn es Swetlana möglich wäre, ihn jeder Zeit per Gedankenübertragung zu erreichen, so wollten sie beide doch etwas Normalität wahren.
Also machte sich auch Tala auf den Heimweg. Die Dunkelheit begann bereits den Himmel zu überziehen und er wollte vor der völligen Finsternis daheim sein. Die Tatsache das Dunkle in entdeckt hatten bescherte ihm gerade jetzt eine Gänsehaut.
***
Der Rothaarige hatte sich gerad auf sein Bett gelegt, als sein Handy zu vibrieren begann. Verwundert schaute er auf das kleine Geräte und erkannte das es Swetlana war.
Verwirrt, jedoch neugierig, hob der ab.
„Ja, Sweta?“ fragte er.
„Tala, ein Notfall. Ich weiß dass du nichts mit den Wachen zutun haben willst, aber ich brauche dich.“
Tala atmete einmal tief durch.
„Was ist los?“
Keinen Moment später sendete Swetlana ihm die Bilder per Gedankenpfad. Langsam könnte er erkenne was los war. Die Wachen hatten hier keine Stationen. Allerdings waren mehrere Lichte verschwunden. Und da in Moskau zurzeit die Hölle los war, konnte man keinen Angehörigen der Nachtwache entbehren. Nur Swetlana war hier. Und er. Er seufzte.
„Ist in Ordnung. Ich helfe dir.“
„Danke. Wir sind schon fast vor deiner Wohnung.“ Damit brach Swetlana die Handykommunikation ab, behielt aber den Gedankenpfad bei.
Tala erschauerte. Die Tagwache hatte einen Vampir zu Hilfe schicken können. Kostja Sauschkin. Beinahe so bekannt unter den Anderen, wie Swetlana. Doch neben diesen beiden stach eine weitere Person viel mehr heraus.
Bryan. Der Vampir, den er erst heute in der Uni hatte kennen lernen dürfen und der ihm permanent eine Gänsehaut bescherte.
Noch einmal tief durchatmend richtet der Magier sich wieder auf und verließ seine Wohnung. Jetzt war er also doch Teil des Krieges.
Als er vor die Türe des Hochhauskomplexes trat, wartete dort bereits ein schwarzer Wagen auf ihn. Die Tür wurde geöffnet und Swetlana stürmte auf ihn zu.“Ich bin dir so dankbar, Kleiner. Ohne dich würde ich das nicht schaffen. Ich hasse es...“ Sie schien wirklich erleichtert zu sein, Tala bei sich zu haben. Angesprochener war nur in der Lage zu nicken. Denn seine Gedanken waren bereits wieder bei dem lilahaarigen Vampir, neben dem er gleich im Auto sitzen würde.
Swetlana konnte sein Unbehagen spüren, sprach ihn aber bewusst nicht darauf an, sondern zog ihn sachte an der Hand zu dem Fahrzeug.
Swetlana öffnete ihm sogar die Tür und schob ihn auf den Sitz. Tala ließ es zu. Unfähig sich zu bewegen ließ er sich in den Ledersitz sinken.
Dunkel Augen starrten ihn im Rückspiegel an. Tala zuckte unter dem stechenden Blick zusammen.
„Findest du es wirklich Klug ihn mitzunehmen? Er hatt keine Erfahrung.“
Swetlanas Blick schien mehr zusagen als Tausend Worte. Trotzdem erhob sie ihre Stimme.
„Er kennt sich hier in Minsk besser aus als wir beide. Und wenn du einen Dunklen mitnimmst, steht es mir zu, auch Verstärkung mitzunehmen…“
Tala wusste dass das nicht die ganze Wahrheit war. Swetlana brauchte ihn als Seelische und moralische Unterstützung und er wollte ihr diese auch sein.
Aus den Augenwinkeln sah er nach links, dort wo der Lilahaarige saß. Er hatte bis jetzt noch nichts gesagt und sich auch sonst nicht geregt.
„Bryan meinte, der beste Ort, an dem wir nach Spuren suchen sollten, ist der Wald außerhalb der Stadt. Er liegt nahe bei den Wohnungen der Vermissten und ist extrem groß und dicht bewachsen.“ Wieder hatte der andere Vampir seine Stimme erhoben. Tala erschrack sich zwar, aber es war nicht so schlimm wie bei Bryan, Ddass er eine Gänsehaut bekam und Schauer seinen Rücken hinunter liefen. Diesen Effekt hatte bis jetzt nur Lilahaarige erzielt.
Tala nickte als Antwort. „Dort hätte ich auch vorgeschlagen zu suchen.
Swetlana Blickte ihm, durch den Spiegel in der Sonnenblende, auf munternd an
Das wird schon
Tala nickte. War jedoch nervös. Er spürte den Blick Bryans auf sich und bekam eine Gänsehaut. Er konnte förmlich das Grinsen auf den Lippen des anderen spüren. Bryan war gefährlich. Ob Vampir oder nicht. Aber etwas an ihm zog Tala immer wieder in seinen Bann. Es war ein Spiel mit dem Feuer.
Nur ein unachtsamer Augenblick und die Anderen könnten seine Gedanken lesen. Das war das schlimmste was ihm hätte passieren können. Er konnte es selbst nicht glauben. Entweder, er selbst hatte seinen Verstand endgültig verloren oder Bryan gelang es mühelos und unbemerkt Tala mit einem Bann zu belegen. Aber hätte das nicht Swetlana bemerken müssen?
Tala Atmete noch einmal tief durch und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe. Was Bryan mit ihm machte, konnte er auch zu einem späteren Zeitpunkt herausfinden. Immerhin hatten sie bald ihr Ziel erreicht.
Vier
So hier wieder ein neues Kapitel von mir
DtJu-chan : danke für dein kommi *knuddel* Jetzt gehts richtig los! Viel Spaß
*****
Kurze Zeit später irrte Tala zusammen mit Bryan durch den Wald. Swetlana hatte den Vorschlag gemacht, sich
aufzuteilen.
Und jetzt suchte er die Leichen der Lichten. Sie hatten den Waldrand kaum betreten, das hatte Swetlana ihr Bewusstsein streifen lassen und war sofort auf ein hohes Maß an negativer Energie gestoßen. So negativ und gewaltsam, das sie davon ausgehen mussten, das die Lichten die sie suchte nicht mehr am Leben waren. Ihm selbst war nicht besonders wohl vor allem nicht allein und in Bryans Nähe.
Aber er hatte es nicht gewagt Swetlana zu widersprechen. Sie war die Mächtigste, sie würde schon ihre Gründe haben.
Plötzlich hörte Tala ein Geräusch hinter sich.
„Bryan?“ fragte er in die Dunkle Nacht die ihn Umgab.
Doch keine Antwort war zu vernehmen. Dabei war Bryan doch noch vor wenigen Augenblicken vor ihm gewesen.
Plötzlich spürte er eine Welle der Magie auf sich zu strömen. Dunkle
Energie. Er spürte wie sein Körper langsam unter dieser Wand von Energie
zusammenbrach. Hörte vereinzelt seine Knochen knacken. Die Luft blieb ihm weg, bevor er schließlich zu Boden stürzte.
Dann plötzlich hörte er einen wütenden Schrei und spürte
eine weitere Energie Welle. Licht erhellte die Umgeben und diese zweite dunkle Energiewelle, war nicht auf ihn gerichtet sondern ging tief in die Schwarze Nacht hinter den Lichtbogen, der ihn selbst umgab.
Tala konnte sich nur langsam wieder aufrichten. Das Atmen fiel ihm schwer und er hatte große Schmerzen. Eine selbst Analyse bestätigte seine Vermutung. Mehrere Rippen und andere Knochen waren gebrochen oder angeknackst.
Hinter sich spürte er Bryan Anwesenheit.
„Tala? Alles okay?“
Er brachte keine Antwort heraus. Momentan war er noch zu verwirrt, über das
gerade Geschehene.
Bryan reichte Tala die Hand und zog ihn wieder auf die Beine. Talas Rippen
knackten bei der Bewegung verdächtig und der Rothaarige zog schnaubend die Luft ein.
Er hoffte inständig, dass Swetlana ihn heilen würde. Aber das
war jetzt das kleinere Problem. Irgendwer hatte ihn angegriffen und es war
wahrscheinlich, das es der Mörder der Anderen war.
„Ich habe die Leichen gefunden…“ sagte Bryan, als ob er Talas Gedanken
gelesen hätte. Vielleicht hatte er das auch getan, aber sicher war sich Tala nicht. Er versuchte noch immer seine Atmung zu beruhigen und ging dabei seine Barriere durch, sie war ungebrochen.
Bryan legte einen Arm um Tala um ihn zu stützen. Es war dem rothaarigen
Sichtlich unangenehm. Natürlich spürte es Bryan.
„Stell dich nicht so an, ich könnte dich auch rum liegen lassen, immerhin
sind wir noch immer Feinde…“ zischte er.
Tala knurrte nur. Wenn er jetzt hätte Fluchen dürfen, dann hätte er es auch getan. Aber er kannte die Konsequenz. Lichte Fluchten eben nicht.
Sie traten zwischen den Bäumen hindurch und Tala musste sich ganz auf Bryan
verlassen. Der Vampir sah, im Gegensatz zu ihm, in der Nacht.
Die Stelle an welcher die Leichen lagen, war bereits durch einen einfachen
Zauber belichtet.
„Ich habe Kostja und Swetlana schon unseren Standpunkt genannt. Sie müssten
bald da sein.“
Tala fragte sich, ob die beiden auch angegriffen worden waren und vor allem, wo zum Teufel der Angreifer sich jetzt versteckte. Ihm war gar nicht wohl, allein hier mit Bryan zu sein, nach dem man gerade versucht hatte ihn zu töten. Außerdem hinterließ der Lilahaarige ein kribbeln ins einem Körper, überall dort, wo er ihn berührte. Es war beruhigend und zugleich beängstigend.
Erschöpft lies sich Tala schließlich auf einen umgefallenen Baumstamm sinken. Er hatte
entsetzliche Schmerzen und das Atmen fiel ihm immer schwerer.
Tja, er wusste schon, warum er damals nach Minsk gezogen war. Er hatte sich
Erhofft, dass hier der Krieg zwischen Licht und Dunkel nicht so toben würde.
Jetzt wusste er, er hatte sich geirrt. Er war mitten im Krieg gelandet.
Er besah sich das Loch, welches Bryan gegraben hatte. Der Täter hatte die
Leichen im Wald verscharrt. Einfach so. So genau wollte der Rothaarig die Szene nicht sehen. Er wollte keine Leichen sehen.
Dann erschienen Swetlana und Kostjawie aus dem Nichts.
Keiner brauchte ein Wort zu sagen. Das Bild, das sich ihnen bot, beantwortete alle Fragen.
Kostja wandte sich dann schließlich zu Tala.
„Du bist angegriffen worden?“ es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
Swetlana trat auf den Rothaarigen zu.
„War es sehr schlimm?“ eigentlich nur eine Frage aus Höflichkeit.
Mit Sicherheit wusste Swetlana schon bescheid. Trotzdem schickte Tala ihr die Bilder des Angriffes noch einmal, per Gedankenpfad.
Sie legte ihm die Hände auf, ein paar Augenblicke später waren die Schmerzen verschwunden.
„Danke..“ murmelte Tala leise.
„Du solltest deine Kräfte schonen, Swetlana, wer weiß wie stark der Mörder
ist…“ Kostja sah sie Bitterböse an.
Tala wollte bereits etwas sagen, entschied sich dann aber doch dafür zu
schweigen. Dieser Streit ging ihn nichts an. Und die beiden Lagen in Ihrer Stärke weit über ihm, so das es ihm nicht einmal zustand auch nur einen Gedanken an Prostest zu verschwenden.
Swetlana blickte den schwarzhaarigen Vampir kurz an, worauf dieser verstummte.
Wer weiß was Swetlana ihm gerade gesagt hatte. Vielleicht hatte sie ihm einen
Vorgeschmack auf ihre Vorhandenen Kräfte gegeben. Tala wollte Grinsen, bei diesen Gedanken, verbat es sich aber selbst. Es gehörte einfach nicht hierher.
Danach machten sich Bryan und Kostja daran, die Vier Leichen aus dem Erdloch zu bergen. Swetlana untersuchte sie. Äußerlich waren keine Verletzungen zu
erkennen. Tala war nun doch gezwungen sie sich genauer anzuschauen. Ihm war wirklich nicht wohl. Wer war so grausam, ein etwa
zehnjähriges Mädchen zu töten? Oder eine Frau Mitte dreißig? Die andere
beiden waren Männer. Tala schätzte sie so auf sein Alter.
Einer der Männer war ein Gestaltenwandler. Laut Swetlana konnte er sich in
einen Luchs verwandeln. Die anderen Personen waren allesamt Magier.
Bei dem Gedanken, dass er jetzt genauso hätte tot sein können, wie diese vier armen Seelen wurde ihm schlecht.
„Dritte, Vierte Kraftstufe. Höher waren die vier nicht. Vielleicht ist der
Mörder nicht viel stärker wie sie selbst.“
Tala spürte, das Swetlanas Augenmerk auf dem kleinen Mädchen lag.
Wahrscheinlich erinnerte sie dieser Anblick an ihre kleine Nadja.
„Ich finde keine Spuren. Ich weiß nicht, wer oder was das getan hat.“
Ratlos sah sie Kostja an.
Kostja trat zu den Vier toten Lichten. Besah sie sich kurz.
„Dunkler… allerdings kein Vampir oder Werwolf...dazu sehen die Leichen noch
zu unversehrt aus….“ Sagte er dann.
Vielleicht schämte er sich für seines gleichen. Das ein Dunkler wahllos
Lichte tötete schien ihm vielleicht unbegreiflich.
„ Wer kann nur so grausam sein, nicht einmal vor einem kleinen Mädchen halt
zu machen?“ sagte Tala mehr zu sich selbst.
Aber die anderen hatten es vernommen.
„Als ob ihr Lichten nicht auch schon eine junge Hexe getötet hättet…“
Hielt ihm Bryan kühl entgegen.
Tala sah ihn einen Moment an. Machte den Mund auf um zu kontern. Aber kein laut kam über seine Lippen.
Swetlana sah sie beide wütend an.
„Beide Seiten Morden rücksichtslos. Das hier ist nicht der richtige Moment um zu streiten.“
Tala spürte wie in ihr die Wut brodelte. Noch nie hatte er eine derart
zerwühlte Aura gesehen. Wie sehr sie doch seiner eigenen ähnelte. Vielleicht hatte ihn Swetlana aus diesem Grund mitgenommen. Weil sie sich ähnlicher waren als man auf den ersten Blick vermuten konnte.
Bryan sah ihn noch einen Moment wütend an. Kostja hob die Hand, um ihn zu
beschwichtigen.
„Swetlana hat Recht, das hier ist nicht der richtige Augenblick…“
Alle richteten sich wieder auf das Wesentliche. Was hatten sie? Vier Leichen
und das Wissen das es ein Dunkler gewesen war, der kein Werwolf oder Vampir war.
Was sollten sie jetzt tun? Sie hatten keine weiteren Anhaltspunkte als diese
hier. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht einmal eine magische Signatur, nach der sie hätten Anden können.
Tala begann nach zu denken.
„Wer hasst Lichte oder hat einen Grund Lichte zu töten? Keines der Opfer
hatte je einen Kampf oder ähnliches bestritten…“ sagte Swetlana.
Tala dachte noch einmal nach. Dann sah er Bryan an. Dessen Gesicht zu urteile hatte er den Selben Gedanken.
„Die kleine Hexe…“ sagte Tala monoton.
„Julia…“ entwich es Bryan.
„Das kann sie nicht gewesen sein..“
Bryan sah Tala fassungslos an.
„Warum nicht? Du hast mir selbst gesagt das sie Lichte hasst…“
Swetlana mischte sich ein.
„Welche Julia?“
„Eine Freundin von mir…sie ist eine Hexe... aber ich glaub nicht dass sie
dazu in der Lage wäre…“
„Warum könnte sie so einen Hass haben?“ mischte sich nun auch Kostja in das Gespräch ein.
Keinem der beiden Dunklen behagte es, einen der eigenen Leute in Verdacht haben zu müssen. Aber es war ihre Pflicht, vor dem großen Vertrag.
„Ihre Eltern wurden von einem Lichten Magier getötet. Sie hatten illegale
Zauber gewirkt und bei der Festnahme kam es zu einem Kampf in dessen Folge ihre Eltern starben. Sie war damals noch zu jung um das zu verstehen. Der Lichte selbst verstarb einige Tage später. Julias Eltern hatten ihn zu stark verletzt
und kein Magier der die Kraft gehabt hätte ihn zu heilen war in der nähe
gewesen…“
„Wir müssen sie finden. Wenn sie wirklich die Täterin ist, dann wird sie
noch mehr Morde begehen.“ Swetlana war fest überzeugt den Täter zu haben.
„Wir sollten erst einmal prüfen ob es zwischen den Personen nicht doch eine Verbindung gibt…“ sagte Kostja.
„Vielleicht finden wir dann auch ein Motiv...“
Swetlana, wie auch Tala waren nicht besonders angetan von der Idee, stimmten
aber trotzdem zu.
Fünf
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, auch wenn es etwas kurz geraten ist!
Kostja brachte sie in sein vorübergehendes Quartier. Er drückte Swetlana sein Telefon in die Hand.
„Ruf Geser an und sag ihm, er soll die Opfer überprüfen.“ Kostja hatte
einen herrischen Ton angenommen.
„Ich lass mich nicht von dir rumkommandieren…“ Swetlana war leicht
gereizt.
Tala setzte sich auf das Sofa, das in dem Raum stand. Er war noch immer leicht
angeschlagen. Der Angriff hatte seine Spuren hinterlassen.
Bryan ließ sich am anderen Ende nieder. Wieder bekam Tala diese unheimliche Gänsehaut. Bryans Anwesenheit verwirrte ihn zunehmend.
Es dauerte eine Weile bis Swetlana wieder kam. Tala vermutete, dass Swetlana dem Boss der Nachtwache, Geser,
die Bilder per Gedankenpfad geschickt hatte.
„Sie sind alle miteinander Verwandt. Die Junge Frau und das kleine Mädchen
waren Zauberinnen, Die Tochter und die Ehefrau des Magiers, der Gestaltwandler und Der Zauberer sind Zwillinge, ebenfalls Söhne des Magiers, allerdings von einer anderen Frau. Sie gehören trotzdem alle zu einer Familie“ Swetlana sah sie alle an.
„Und der Vater?“ wagte Tala zu fragen.
Swetlana seufzte laut. Dann begann Kostja zu sprechen.
„Der Vater, ist der Lichte, der die Eltern der Hexe getötet hat, nicht
wahr?“
Swetlana nickte nur.
Bryan sah die beiden stumm an.
„Wir müssen Julia finden“ meinte er monoton.
Tala konnte sich denken, wie mies sich Bryan fühlen musste. Er meinte sogar, in Bryan Schmerz zu spüren. Und er konnte es nach vollziehen. Was würde er fühlen, wenn ein Freund so etwas getan hätte? Man konnte nicht einmal seinen eigenen Leuten trauen, weder die Lichten noch die Dunklen. Deshalb war Tala in solch einer Situation froh, das er in den Reihen der Lichten keine Freunde hatte. Eigentlich hatte er überhaupt keine Freunde nicht, mal unter den Menschen.
****
Swetlana und Kostja bildeten die Vorhut. Sie konnten die Kraft der Hexe nicht
einschätzen. Durch das Zwielicht hindurch betraten sie die Wohnung. Hinter
ihnen traten Tala und Bryan durch das Zwielicht hindurch ein.
Tala war nicht wohl. Er war kein starker Magier und wenn er schon die eine
Attacke nicht abwehren konnte, was war wenn sie ihn jetzt frontal angriff?
Als er und Bryan die Wohnung betraten, war der Kampf schon in vollem Gange.
Die Graue Welt des Zwielichtes erzitterte, als sie die Energie spürte. Die Hexe war stärker als alle gedacht hatten.
Hass war eine überaus starke Energiequelle, eine die unterumständen nie versiegte und denjenigen, der von ganzem Herzen hasste bis an die körperliche Erschöpfung mit Dunkler bösartiger Energie versorgen konnte.
Tala blieb einen Moment stehen. Dem Vampir und der Magierein war er keine Große
Hilfe. Aber er konnte den beiden seine Energie schicken. Er schloss die Augen
und konzentrierte sich. Er versuchte so viel Energie wie möglich zu
lokalisieren. Dann schickte er sie den beiden voller Zuversicht und Hoffnung. Gegen so viel Hass und Abscheu konnte nicht einmal Swetlana ohne Hilfe ankommen. Gefühle waren eine der stärksten Waffen.
Als Tala die Augen wieder öffnete war ihm so unglaublich schwindelig. Hatte er
sich Übernommen? Ja. Denn nun saugte das Zwielicht all seine Energie aus ihm.
Wollte mehr und mehr, fraß sich an ihm satt.
Er hatte nicht mehr die Kraft die Augen offen zu halten, schloss sie einfach wieder und sank langsam auf den Boden. Er hörte einen hohen
schrei. Dann war alles Dunkel.
Als er seine Augen wieder öffnete, hatte die Welt all ihre Farben zurück. Er war nicht Tod, nein, er lebte noch. Bryan Kniete neben ihm. Automatisch sah er sich um.
Swetlana und Kostja hatten es geschafft. Sie hatten die Hexe gefasst.
Swetlana telefonierte hektisch. Anscheinend informierte sie die Inquisition, das Gericht der Anderen.
Sie verurteilte diejenigen die gegen den großen Vertrag verstießen. Vielleicht würden sie diese kleine Hexe
demateralisirten, sie für alle Ewigkeit ins Zwielicht schicken.
„Ihr Lichten, ihr seit Monster. Komm schon Lichte, töte mich. Töte mich, so
wie ihr damals meine Eltern getötet habt.“ Schrie die kleine Hexe.
Swetlana schüttelte nur den kopf
„Das liegt nicht in meiner Macht. Ich werde nicht über dich richten. Du hast
Vier Lichte auf dem Gewissen. Sei dir dessen Bewusst. Die Inquisition wird ihr Urteil gerecht fällen.“
„Ich hätte noch zwei weitere töten sollen! Rache! Ich schwöre Rache! Rache
an seiner ganzen Familie. Er hatte keine Gnade bei meinen Eltern. Ich werde
keine Gnade bei seiner Familie haben. Zwei Fehlen mir noch.“
Tala hatte das Gefühl das die Hexe im Wahn sprach. Vielleicht war das alles
eine Intrige gewesen. Die Großen waren dafür bekannt Intrigen zu schmieden. Vielleicht war sie nur Kanonenfutter in dem großen Krieg, der offiziell nicht mehr tobte. Vielleicht war sie aber wirklich so besessen.
Oder aber es war alles nur Zufall. Vielleicht waren die Eltern kein
Zufall, aber niemand konnte mit so einem Rachefeldzug rechnen.
Es dauerte nicht lang. Die Inquisitoren öffneten ein Portal und standen im
Zimmer.
Die Hexe verfluchte sie alle. Aber die Inquisition hatte ihre Tricks.
Als die Hexe erneut ansetzen wollte verstumme sie. Zwei der Inquisitoren nahmen sie mit. Ein Dritter kam auf sie zu und nahm die Aussagen Swetlanas und Kostjas’ auf.
Dann kam er zu ihm und Bryan. Der Rothaarige lag noch immer auf dem Boden. War noch zu schwach um auf seinen eigenen Beinen zu stehen, geschweige denn sich überhaupt aufzusetzen.
Bryan saß immer noch neben ihm. In diesem einen Augenblick, war es nicht unangenehm. Es war als wären sie auf einer Seite, als wäre es richtig. Als wären sie nur Menschen.
Der Inquisitor drang kurz in das Bewusstsein von
beiden ein, als er bei ihnen war, um die Bilder des Kampfes selbst sehen zu können.
Na gut, viel würde er bei Tala nicht zusehen bekommen, doch unangenehm war es. Denn Tala plagte die Angst, dass seine eigenen Gefühle enttarnt wurden.
„Das war sehr mutig von dir, Tala.“ sagte der Inquisitor schließlich, bevor er von ihm abließ und durch das Portal verschwand.
„Wo wird sie hin gebracht?“ fragte Bryan.
„nach Prag, ins Europa Büro der Inquisition.“ Beantwortete Kostja die
Frage.
„Tala… du solltest nach Hause gehen und dich aus Ruhen. Das was du getan
hast, war sehr mutig, ansonsten hätte es Kostja nicht geschafft…“ Swetlana
trat auf ihn zu und verbeugte sich anerkennend vor ihm.
Langsam stand Tala auf. Alles tat ihm weh und er glaubte, er würde
wiederumkippen. Er hatte kaum noch Kraft um sich auf den Beinen halten zu
können.
„Warte, ich begleite dich…“ bot Bryan an und stützte ihn.
Zum Zweiten mal an diesem Tage war er dem Dunklen so unglaublich nahe.
Irgendwie fühlte er sich zu dem Dunklen hin gezogen und dabei kannte er ihn noch nicht mal einen Tag.
„Alles klar Tala?“ fragte Bryan auf dem Weg zur Metro.
„Ja… es.. es geht schon…“ selbst das sprechen fiel ihm schwer..„Das
war echt mutig von dir.. ich hätte nicht gedacht dass du das tust… vor allem nicht für…“ Bryan verstummte mitten im Satz.
„für einen Dunklen…?“ fragte Tala.
„Für einen Vampir“
Tala versuchte ein lächeln. Aber mit jedem Schritt spürte er wie seine Kräfteschwanden.
In der Metro konnte er sich nicht einmal mehr auf den Beinen halten und Schlussendlich musste Bryan ihn das letzte Stück zu seinem Apartment tragen.
Unbewusst kuschelte er sich an Bryans warmen Rücken. Tala wusste, der Vampir war ein Untoter. Doch trotzdem spürte er die Wärme auf seiner Haut, spürte das Schlagen des Herzens.
Unhörbar seufzte Tala, als sie vor dem Apartment standen. Gern wäre er noch
länger in der Nähe des Dunklen gewesen. Denn in diesen wenigen Minuten hatte sich alles so richtig und einfach angefühlt. Ohne Zweifel, ohne Angst unter einem Bann zu stehen. Einfach nur gut.
In Gedanken stoppte er sich, während er in Wirklichkeit die Tür öffnete und
den Schutzschild für Bryan öffnete.
Fühlte er sich wirklich in Bryans nähe wohl? Er wusste es nicht recht.
Vielleicht war er zu lange einsam gewesen und bildete sich das alles nur ein.
Oder Bryan hatte doch… nein, so schätze er ihn nicht ein.
Tala brauchte nichts sagen. Bryan trug ihn einfach so in die Richtung des
Schlafzimmers.
Tala wusste nicht warum, aber in gewisser Weise vertraute er Bryan. Ob das
wirklich eine Gute Idee war, wusste er nicht zu sagen. Doch jetzt und hier, wollte er nichts anderes, als zu Vergessen wer sie beide waren und diesen Moment unendlich lange festhalten.
„Soll ich hier bleiben? Kann ja sein das irgendwas ist...“ bot Bryan an.
Tala überprüfte diese Worte genau. Mit jeglicher Kraft die er noch hatte. Er wollte wissen ob Bryan einen Hintergedanken hatte und doch wollte er sich lieber dem Glauben hingeben, er würde dem Vampir etwas bedeuten. Verdammt. Wann genau war das passiert? Er kannte ihn nicht und trotzdem schien es, als würde sie zueinander gehören.
Tala zuckte mit den Schultern, er war zu müde und zu erschöpft um richtig zu antworten. Selbst wenn er in diesem Moment eine klare Antwort gehabt hätte.
Müde ließ er sich auf das Bett fallen. Das Schlafzimmer war, durch die Lampe,
helle erleuchtet. Die roten Vorhänge reflektierten das Licht und durch das
Fenster schien der Mond.
Der kühle Satinstoff des Bettbezuges umfing Tala.
Tala blickte Bryan müde an. In der Menschenwelt sah er so normal aus. Doch
bereits in der ersten Zwielichtschicht, veränderte sich das Aussehen. Die
Finger endeten in Klauen, schwarzes Fell überzog seinen Körper. Dort wirkte
Bryan wie eine große Fledermaus.
Und auch hier konnte, wenn er es denn wollte, Bryan das Aussehen verändern. Sich in
einen Wolf verwandeln, in eine Fledermaus, ja sogar in ein Kaninchen.
Wenn Bryan auf Jagd ging, würde er die langen Eckzähne wachsen lassen, so dass
er sein Opfer in den Hals beißen konnte und es somit tötete.
Tala erschauerte. Egal, was er für Bryan fühlte. Er würde immer ein
Ungeheuer bleiben. Ein Monster, das Menschen tötete, weil es deren Blut zum überleben brauchte.
Für einen Augenblick schien die Zeit still zustehen. Tala sah dem Vampir in die Augen. In diese unglaublich großen, leeren Augen.
Sechs
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Sieben
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Acht
Tala sah müde zu dem Fenster hinaus. Langsam dämmerte es schon. Doch der
Rothaarige registrierte dies nicht. Zu weit weg war er mit seinen Gedanken. Er
lauschte der Musik, die durch seinen MP3-Player an sein Ohr drang.
*~ Die Liebe ist ein wildes Tier
Sie atmet dich sie sucht nach dir
Niestet auf gebrochnen Herzen
Geht auf Jagd, bei Kuss und Kerzen
Saugt sich fest an deine Lippen
Gräbt sich Gänge durch die rippen
Lässt dich fallen, weich wie Schnee
Erst wird es heiß, dann kalt
Am ende tut es weh
Amour, Amour,
alle wollen nur dich zähmen
Amour, Amour
Am ende
Gefangen zwischen deinen zähnen~*
Er blickte sich im Zugabteil um. Wie lang war er nun schon unterwegs? Er sah auf
seine Uhr. Tala war bereits zwei Stunden unterwegs. Er seufzte. Wie konnte er
nur so feige sein und fliehen? Aber ohne seine Kräfte konnte er sich nun mal
nicht wehren. Was blieb ihm also anderes übrig?
Tala seufzte erneut. Wie lang was er schon nicht mehr in seiner Heimatstadt
gewesen? Etwa Zehn Jahre. Damals, als er noch ein Kind war, war er geflohen.
Wollte weg von diesem Krieg zwischen Licht und Dunkel. Und jetzt. Saß er mitten
zwischen den Fronten, war ein Spielzeug des Dunkels geworden. Ob die dunklen
wieder eine Intrige planten? Ob das alles ein abgekartetes Spiel war? Tala
wusste es nicht zu sagen.
Der Zug fuhr in den Moskauer Hauptbahnhof ein. Langsam stand Tala auf und stieg
aus. Hunderte Menschen waren auf dem Gleis, auf welchem sich auch Tala
nun befand.
Der Lichte mochte Moskau nicht. Nicht nur wegen dem ewigen Krieg, nein, die
Stadt erschien ihm so kalt und Herzlos.
Langsam setzte er sich in Bewegung. Wohin er wollte wusste er nicht. Er wusste
nicht wo die Tagwache war, in der er sich für seinen Besuch registrieren
musste. Er wusste nicht wo er hin sollte. Denn er hatte kaum Geld mitgenommen.
Tala wollte einfach nur weg.
Er machte sich zu Fuß auf und lief eine Weile durch die grauen Straßen der
Hauptstadt. Er konnte noch nicht einmal sagen ob die Leute, die ihm begegneten,
Lichte, Dunkle oder einfache Menschen waren. Er konnte es nicht.
Seine Kraft hatte sich noch nicht regeneriert. Es würde noch einige Zeit dauern
bis sie das wieder getan hatte. Und so lang war Tala Schutzlos.
Der Lichte lief langsam weiter. Immer weniger Menschen begegneten ihm und als es
schon völlig Dunkel war, war er nahezu allein.
Er fühlte sich nicht wohl. Langsam ging er weiter. Er hörte Schritte hinter
sich. Sie verfolgten ihn.
Tala blieb stehen sah sich um. Doch niemand war zu sehen.
Er beschleunigte seine Schritte. Er konnte niemanden sehen. Vielleicht wurde er
durch das Zwielicht verfolgt. Doch ohne seine Kraft konnte er nicht in diese
graue Welt hinblicken.
Immer schneller lief er. Rannte schon beinahe. Doch noch immer fühlte sich Tala
verfolgt.
An einer kleinen Seitengasse hielt der Rotschopf wieder an. Sein Atem ging
schnell und er sah sich panisch um.
Dann plötzlich. Er spürte eine Person hinter sich. Aber bevor er sich umdrehen
konnte wurde ihm ein weißes Tuch auf die Nasegedrückt. Kurz versuchte er sich
noch zu wehren. Aber kurze Zeit später wurde alles um ihn schwarz.
***
Tala öffnete seine Augen. Doch er konnte nichts sehen. Er wollte sich bewegen,
doch auch das konnte er nicht. Langsam wurde er seiner Lage bewusste. Er saß
gefesselt, geknebelt und mit verbundenen Augen irgendwo. Tala schätze das er in
einem separaten Raum saß.
Er hörte stimmen, aber sie klangen weit weg. Wahrscheinlich in einem anderen
Raum. Auch konnte der Lichte nicht verstehen was die Personen sagten.
Das alles war Bryans Schuld. Dieser elende Vampir. Wenn dieser nicht gewesen
wäre, wäre er jetzt nicht in dieser Lage.
Und Tala schwor sich, nie wieder schwäche vor Bryan zu zeigen, nie wieder
wollte er von diesem benutzt werden.
Er würde alles daran setzten Bryan endgültig aus seinem Leben zu streichen,
auch wenn es ihm selbst dabei das Herz brach. Noch mehr Leid als jetzt wollte und konnte er nicht
mehr ertragen.
Tala hörte wie eine Tür plötzlich geöffnet wurde, schritte kamen näher. Das
Herz des Lichten schlug schnell in seiner Brust.
„Du Mistkerl…“ hörte er eine Person sagen, die Stimme allerdings kannte
er nicht.
Dann spürte tala auch schon einen Schlag ins Gesicht. Sein Kopf flog zur
Seite.
Dann spürte er einen Tritt und ein paar weiter Schläge. Bis die Person
plötzlich inne hielt.
Tala hörte wieder schritte. Allerdings waren sie anders. Also musste eine
weitere Person den Raum betreten haben.
„Das reicht. Schließlich wollen wir ihn ja noch eine weile als Geisel
behalten. Wenn du ihn gleich zu Tode prügelst macht das alles keinen Sinn
mehr.“ Sprach eine eindeutig weibliche Stimme.
Der Rothaarige zuckte bei diesen Worten leicht zusammen. Er war eine Geisel?
Aber warum er?
Dann fiel ihm ein, dass er noch immer ohne seine Magie auskommen musste. Er war
hilflos, eine leichte Beute.
Die Schritte entfernten sich wieder, die Tür fiel abermals in das Schloss.
Wieder war er allein.
Tala bewegte sich wieder in eine Aufrechtsitzende Position.
Er versuchte sich zu konzentrieren. Er wollte nicht als Geisel enden. Vielleicht
hatte er genügend Kraft um sich hier raus zu holen.
Tala schloss die Augen, da er so oder so nichts sehen würde. Er konzentrierte
sich auf sein innerstes. Er musste es schaffen.
Er sah durch den Schatten seiner Augen in das Zwielicht. Es war anstrengend,
keine Frage. Aber es war ein Fortschritt. Er würde es schaffen.
Mit ein paar einfachen zaubern löste er seine Hände aus ihrem Gefängnis. Er
öffnete das Tuch mit dem seine Augen verbunden worden waren und löste danach
die Fußfesseln. Allerdings ohne Magie. Er brauchte seine Wenige Kraft noch.
Langsam stand er auf, tauchte gleich in das Zwielicht ein. Er durfte nicht
entdeckt werden. Seine kraft reichte für einen Kampf noch nicht aus.
Er sah sich genau seine Umgebung an. Langsam schritt er zu Tür, schritt durch
sie hindurch und sah in den Langen Flur. Er spürte wie das Zwielicht die
Energie aus ihm heraus saugte. Er brauchte ein versteckt.
Ein paar Meter entfernt war ein großer Schrank hinter dem er sich verstecken konnte. Er wollte wissen, was die Stimmen sagten.
Langsam tauchte er wieder in die normale Welt ein. Hielt sich aber geduckt. Die Tür war einen Spalt breit offen. So das er zwei Personen sehen konnte.
Keinen der beiden sein zu erahnen, das er gerade dabei war zu fliehen. Vielleicht hielten sie ihn dafür noch zu schwach. Und um ehrlich zu sein war er das auch. Aber Tala wollte einfach nicht aufgeben. Nicht so.