Titel: Lost
Autor: Gwydion (duo-chan@gmx.net)
Warnungen:angst, shonen ai
Paare: noch keine
Teil: 1/2
Rating: PG
Disclaimer: Gundam Wing gehört nicht mir (egal, wie sehr ich es mir wünsche *schnief*), sondern Bandai, Sunrise & Sotsu Agency, alle anderen Personen gehören mir ;) *toll*
Immer noch diese Alpträume, immer wieder, fast jede Nacht. Immer noch dieser Schmerz,immer und immer wieder. "NEIN NEIN NEIN" Die Faust schlägt auf die Matratze des Bettes ein, bis sie schließlich erschöpft liegenbleibt. "Nein..." es ist nur noch ein flüstern, ein verzweifelt Flüstern, vermischt mit Tränen, die die Wangen herunterlaufen. "Warum...warum?" Immer wieder diese Frage, immer und immer wieder.
*~*~*~*~*~*~*~
Duo stand langsam auf, lief ins Bad und wusch sich durch das Gesicht. Seine Hände waren am zittern und als er sie auf dem Waschbecken abstützte, um sein Gesicht im Spiegel zu betrachten, bemerkte er die Augenringe, die von den letzten Nächten zeugten. "God damn, ich hatte wirklich zu wenig Schlaf..." Etwas ruhiger und sicherer verließ er das Badezimmer wieder, steuerte auf die Küche in seinem Apartment zu um sich etwas zu trinken zu holen. "immer diese verdammten Alpträume" murmelte er vor sich hin, als er die Kühlschranktür öffnete. Die Alpträume, die er dachte, besiegt zu haben.
Der Krieg war nun seit eineinhalb Jahren vorbei, direkt nach Ende des Krieges war es besonders schlimm gewesen, doch er hatte sie irgendwann unter Kontrolle...diese Träume....Aber damals war Heero noch da, damals war er noch nicht alleine, so schrecklich alleine und so schrecklich nutzlos. Er sah doch, dass auch jetzt, eineinhalb Jahre nach dem Krieg noch so viel kaputt war, so viele Kinder Elternlos waren...Auch Kinder von OZ Mitgliedern, deren Eltern ER vielleicht umgebracht hatte. Was konnten sie für die Gesinnung ihrer Eltern? Und trotzdem konnte er nichts tun...
Seine Gedanken schweiften ab, zu der Zeit, als sie gewonnen hatten, der Krieg endlich ein Ende hatte....Damals war er schon eine ganze Zeit mit Heero zusammen gewesen. Der Wing Pilot hatte sich auch nach dem Sieg nicht verändert, aber das hatte Duo auch gar nicht erwartet. Er hatte gehofft, dass er Heero vielleicht helfen könnte, ein bisschen menschlicher zu werden. Manchmal dachte er, er hätte Erfolg...dann wieder nicht...Und dann, ein halbes Jahr nach dem Sieg...passierte es.
Er hatte mit Heero in einer kleinen Wohnung gewohnt, auf der Erde, hatte angefangen Chemie zu studieren, Heero ging arbeiten. Eines Tages, als er nach Hause kam, stand Heero da, mit gepackter Tasche, wie immer diesen verdammt emotionslosen Blick aufgesetzt. Das einzige was er sagte, war: "ich liebe dich nicht, Duo" Und dann ist er gegangen. einfach so. Damals war er so perplex gewesen, dass er nichts sagen konnte. Als Heero weg war, stand er immer noch auf dem gleichen Fleck, unfähig, sich zu bewegen, unfähig überhaupt etwas zu tun. Irgendwann kamen die Tränen und irgendwann die Wut, er hatte geschrien und die Frage "Warum nur?" tauchte in seinem Kopf auf. Leere war alles, was er gespürt hatte, und diese Frage, warum Heero ihn verlassen hatte, war alles woran sie geglaubt hatten umsonst gewesen?
Duo erinnerte sich an die schönen Tage, kurz vor der Trennung...Da waren sie noch im Park spazieren gegangen und hatten sich unterhalten. Wirklich unterhalten, nicht nur diese Gespräche, bei denen Duo der einzige war, der erzählte und Heero ab und zu ein "hn" von sich gab. Da hatte er gedacht, Heero wäre endlich etwas...nun, etwas menschlicher. Der Krieg war vorbei und er hatte überlebt, sie beide hatten überlebt. Duo glaubte nicht, dass es irgendwen anders gab, der ihn besser verstehen konnt als sein Heero. Nun vielleicht Quatre, Trowa und Wufei, aber so nahe wie Heero stand er ihnen nicht.
Und als Heero ihn so plötzlich verlassen hatte, konnte er es einfach nicht verstehen. Die ersten Monate suchte er nach dem ehemaligen Wing Piloten, doch Heero war verschwunden. Irgendwann gab er es auf, ihn zu suchen und brach sein Studium ab. Bloß nicht mehr dort leben, wo er die glücklichen Tage verbracht hatte. So viel erinnerte ihn an die schöne Zeit, er konnte es nicht ertragen; der Schmerz ging nicht vorbei. Heero war alles, was er nach dem Krieg hatte. Und er hatte geglaubt, er sei alles, was Heero nach dem Krieg hatte, der Grund, warum Heero den Krieg überlebt hatte, doch er war es nicht. Er war so verdammt dumm.
Das Glas schlug auf dem Boden auf, zusammen mit den Tränen, die schon die ganze Zeit an seinen Wangen herunterliefen. Duo ging langsam in die Knie, eine Hand im Gesicht, die andere abgestützt auf dem Boden, in den Scherben. Er merkte nicht, dass er blutete, als er mit leeren Augen auf das zerbrochene Glas sah. 'Ja, so fühle ich mich seit einem Jahr. Zerbrochen. Und es hört nicht wieder auf.Dieser Schmerz...es tut immer noch so weh, so verdammt weh. Oh Heero....' Der schlanke Körper wurde von einem Schluchzen geschüttelt und er beruhigte sich erst nach langer Zeit wieder.
Hier war er nun. Auf der L2 Kolonie. Wo sonst sollte er hingehen, als zu seinem einstigem Heimatort. Die Kolonie war eine der ärmsten, aber hier fühlte er sich ein bisschen zu Hause. Er hatte zusammen mit anderen Leuten, die helfen wollten, ein Waisenhaus gegründet. Um nicht nutzlos zu sein, um irgendetwas zu tun. Und immer wenn er mit den Kindern zusammen war, fühlte er sich glücklich. Er vergaß seinen Schmerz für eine Zeit. Ab und zu kamen seine Erinnerungen an seine eigene Kindheit wieder hoch und er war traurig doch die Kinder...sie bemerkten es sofort und trösteten den sonst so lustigen Jungen. Er konnte nicht anders, als mit ihnen zu lachen, wenn sie versuchten, ihn aufzumuntern. 'Solo....dieses Gefühl hätte ich gerne mit dir geteilt....' Er konnte am besten mit diesen Kindern mitfühlen und das wussten auch die Mitbegründer des Waisenhauses. Obwohl Duo gerade mal 18 war, wurde er genauso mit Respekt behandelt wie die älteren der Gründer. Manche sagten sogar, dass er als Gundam Pilot so viel mehr getan hatte, als viele andere. Manche aus der Stadt hatten ihn sogar schon einmal einen Helden genannt. Duo gab das ein Gefühl, gebraucht zu werden, ein Gefühl von sein und Leben. Und er hatte auch irgendwann wieder angefangen, so fröhlich zu werden wie früher. In seinem inneren sah es nicht so aus, aber er musste so sein, er musste anderen Mut machen können. Er war stark....
'Ich bin doch nicht schwach, oder? Heero...'
Als er sie die scherben aus seiner Hand zog, sie verband und das kaputte Glas in den Müll schüttete, hatte er sich wieder gefasst. Sein Gesicht war steinern, doch sein Blick entschlossen. 'Heero, hiermit bist du gestorben. ich werde nicht mehr an dich denken, ich bin stark.'
*~*~*~*~*~*~*~*~*~
"Duo, Duooooooooooo!" Lachend nahm der Angesprochene den kleinen Jungen auf den Arm. "Hey Toji! Alles klar?" "Ja..." "Hast du gut geschlafen?" "Jaaaa, durfte bei Jo im Bett schlafen!" "huh, warum das denn?" "hmmm" "Toji?" "Ich...hatte....einen Alptraum. Aber bei Jo war es wieder gut!" Duo lächelte. "Ich auch, Toji, ich auch.." flüsterte er leise. "Was auch?" fragte der kleine Junge, der Duo genau verstanden hatte. "Ich hatte auch einen Alptraum..." Er setzte Toji wieder ab, der ihn mit großen Augen anstarrte: "Aber du warst dann ganz alleine, warum schläfst du nicht hier? Hier sind wir da!" Duo wuschelte durch die kurzen Haare des Kindes. "Ja, ich war ganz alleine" sagte er ernst. "Aber ich bin ja schon groß und Große haben keine Angst" fügte er lachend hinzu und lief los. "Hey fang mich!" "Jaaaa, ich krieg dich Duo!" rief Toji laut und lief hinter Duo her über die Wiese mit den Bäumen und dem Spielplatz, auf das große Haus zu. Es war nicht mehr im besten zustand, aber es war sauber, trocken und besser als manch andere Häuser in der Kolonie...und besser als die Straße war es sowieso. Prustend kamen Duo und Toji am Haus an, der Junge hatte Duo natürlich gefangen. Als sie durch die Tür traten, wurde Duo auch von den anderen Kindern begrüßt, die sich um ihn herum versammelten und mit sich zogen, alle auf ihn einredend. Sie wollten, dass er ihnen gleich nach dem sie ihre Arbeit getan hatten, (Betten machen, Frühtückstisch abräumen und so weiter, was eben nach dem aufstehen anfällt), eine spannende Geschichte erzählte. Er konnte so gut Geschichten erzählen und er hatte doch schon so viel erlebt. Für die Kinder war Duo definitv ein Held, wie sollten sie auch verstehen, dass er nicht immer stolz auf seine Taten war? Doch daran dachte Duo im Moment nicht, er freute sich nur, dass die Kinder Spaß hatten und lief lachend und mit großen Augen mit ihnen mit.
So bemerkte er auch nicht die Gestalt die in einer dunklen Ecke stand und die murmelte: "Du siehst so glücklich aus, Duo" als sie durch die Tür verschwand.
*~*~*~*~*~*~*~*
ich würde mich sehr über feedback freuen!
Gwy
itel: Lost
Autor: Gwydion (gwydion.@gmx.net)
Warnungen: angst, shonen ai, saaaap (oh yeah)
Paare: 1+2
Teil: 2/2
Rating: PG
Disclaimer: Gundam Wing gehört nicht mir (egal, wie sehr ich es mir wünsche *schnief*), sondern Bandai, Sunrise & Sotsu Agency, alle anderen Personen gehören mir ;) *toll*
Geschafft fiel Duo am frühen abend auf das Bett. Eigentlich blieb er immer länger im Waisenhaus, jedoch brauchte er ab und zu auch mal einen abend für sich. er war immerhin erst 18 und er hatte genug Zeit seiner Jugend im Krieg verbracht, jetzt wollte er Leben.
Nach einer kurzen Verschnaufspause, sprang er wieder auf und zog sich andere Klamotten an, eine schwarze enge Lederhose und ein enges weinrotes T Shirt. Er zog sich das haarband aus dem Zopfende und die Flut gewellter Haare umgab ihn. Zufrieden schaute er in den Spiegel. Er bräuchte sich auch eigentlich gar nicht so zurecht zu machen, er bekam auch so genug Angeote. Doch bisher hatte er immer abgeblockt. Damit war jetzt Schluss, er konnte nicht ewig hinter Heero hertrauern, auch wenn sich sein Herz noch immer zusammenzog wenn er an seinen ehemaligen Freund dachte.
Er schob den Gedanken zur Seite und machte sich auf den Weg in die nächste Stadt, die ein paar Kilometer entfernt lag.
*~*~*~*~*~*~*~*~
Es war schon ziemlich spät bzw. früh als Duo die Treppe zu seiner Wohnung hinaufschlich. Er war ziemlich fertig. Zwar hatte er nichts getrunken, da er mit dem Auto fahren musste, aber er hatte getanzt bis zum umfallen. Gähnend öffnete er die Tür und tastete nach dem Lichtschalter, mit dem Fuss schubste er die Tür wieder zu.
Der Schlüssel in seiner Hand fiel klirrend zu Boden und sein Herz raste. Er bemerkte wie seine Hände feucht wurden und ihm wurde schwindelig. "DU????" der Junge, nein eher der Mann, der mit dem Rücken zum Fenster gestanden hatte, drehte sich um. "Duo" Emotionslos wie immer und trotzdem. Duos Knie fingen an zu zittern. 'warum? Warum jetzt Heero? Warum tust du das? sei stark, Duo, reiss dich zusammen, du brauchst ihn nicht mehr' Er starrte sein Gegenüber nur an und auch Heero bewegte sich nicht. Er war immer noch schlank und muskelös, aber er war ein Stück größer geworden und wirkte erwachsener, männlicher. Duo musste sich zusammenreißen, dass er nicht in Tränen ausbrach, dass er nicht einfach auf Heero zulief und ihm um den Hals fiel. 'Nach einem Jahr....ohne ein Wort ist er gegangen, was will er von mir? ich werde ihn nicht mehr an mich heranlassen, er wird mir wieder Schmerzen zufügen...' und auf einmal wurde Duo wütend. "Was willst du? Was fällt dir ein, einfach so herzukommen, nachdem du gegangen bist, ohne ein Wort zu sagen? Was willst du jetzt, nach einem Jahr noch hier? Du traust dich, hier aufzukreuzen und dringst in meiner Wohnung ein und stehst einfach da! Du...." Er schrie alles heraus, was in seinem Kopf herumschwirrte, zitternd stand er da. Er bemerkte nicht, wie ihm die Tränen herunterliefen. Heero bewegte sich nicht, während Duo seine Wut herausließ, er schaute ihn nur an, was Duo noch rasender machte.
"....Ich hasse dich, ich hasse dich..." schluchzend brach er vor Heero zusammen. Es war ihm egal, ob er ihn so sah, er wollte und konnte sich nicht zurückhalten. Eine Zeitlang, eine Ewigkeit, war Stille in der kleinen Wohnung, abgesehen von Duos vereinzelten Schluchzern.
"Duo.....Ich...." "sei still, geh, bitte, ich will dich nicht sehen" unterbrach Duo ihn, den Kopf in die Hände vergraben, immer noch auf den Boden kniend. "Nein, Duo, ich werde nicht gehen, bevor ich dir nicht alles gesagt habe. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll....Du weißt, ich ..ich habe es fällt mir schwer, über Gefühlen zu sprechen und ich weiß, dass du mich hasst, aber ich muss es trotzdem loswerden...Ich habe dich angelogen damals, vor einem Jahr....Duo schau mich an, bitte." er Angesprochene schaute mit bitterem Blick auf. Langsam richtete er sich auf und stand schließlich vor Heero, sein Körper wieder unter Kontrolle. "Ich...habe, ich...habe dir gesagt, dass ich dich nicht mehr liebe, aber das stimmte nicht, ich habe dich immer geliebt. Ich...liebe dich immer noch...." Wenn Duo es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, dass Heero's Stimme zitterte. Er lachte nur hart auf. "Sicher. Deswegen bist du so gegangen. Komm ich dir jetzt gerade gelegen? Warst du zufällig hier in der Gegend oder was suchst du hier? Willst du mich rumkriegen und morgen wieder verschwinden? Für wen hälst du mich eigentlichm Heero Yuy?? Verschwinde! Raus aus meiner Wohnung, ich will dich nicht sehen und hör mit deinem sentimentalem Gelabere auf, ich weiß, dass du nicht die Wahrheit sagst, du hast noch nie gesagt, dass du mich liebst. Verschwinde, raus!" Duos Stimme war von einem flüstern wieder in eine lautere Tonlage gewechselt. Er sah Heero schlucken. "Ja, ich gehe. Ich habe es mir gedacht, das du mir nicht glaubst. Warum auch. Aber ich musste es loswerden. Leb wohl, Duo." Er verließ die Wohnung, ohne sich noch einmal umzusehen.
*~*~*~*~*~*
Schmerz.
Duo war schweißgebadet am nächsten morgen aufgewacht, er konnte sich nicht mehr erinnern, wie er ins Bett gekommen war, wie er überhaupt hatte einschlafen können. Gut geträumt hatte er anscheinend nicht. Er konnte sich nicht erinnern, aber sein Bett sah zerwühlt aus und er schwitze stark. Immer nur Schmerzen. 'Ich habe vergessen ihn zu fragen...Warum hat er mich verlassen? Ich war so aufgebracht, dass ich es vergessen habe....Habe ich ihm gesagt, dass ich ihn hasse? Tue ich das wirklich? ich brauche mir nichts vormachen. Ich liebe ihn immer noch. Aber ihm verzeihen? Eine zweite Chance? Nein...es ist jetzt zu spät....Ist es wirklich zu spät? Was, wenn er sich geändert hat?' Während seine Gedanken schweiften, fiel sein Blick auf seinen Wecker und entsetzt stand er auf, er hätte schon vor einer Stunde im Heim sein müssen. Doch kaum stand er, knickten seine Knie unter ihm weg und ihm wurde schwindelig. 'okay, zweiter Versuch' Diesmal klappte es. Aber er fühlte sich überhaupt nicht gut. Seufzend griff er zum Telefon. "Jamie?" ..."Mir geht es nicht gut, es tut mir leid! Ich muss duschen, dann komme ich so schnell ich kann."....."Was? Nagut, wenn du meinst....Okay, dann leg ich mich gleich wieder hin..." ...."nein nein, es ist nichts weiter. Keine Ahnung,ich werd schon schnell wieder auf die beine kommen. Bis dann"
Nachdem er sich ausgiebig geduscht hatte, fiel er ohne Frühstück wieder ins Bett. Jetzt war Heero wohl endgültig weg. Einerseits war er froh, er hatte schon vor ein paar Tagen gedacht, dass er endlich das Kapitel zur Seite legen musste. Und dann tauchte er wieder auf, einfach so. Gut, nun war er wieder verschwunden, besser so.Andererseits hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als in Heeros Armen zu liegen, nachdem er ihm zum ersten mal seit einem Jahr wieder in die Augen geblickt hatte.....Seufzend schlief Duo wieder ein.
*~*~*~*~*~*~*~
Das nächste mal erwachte er, weil er Hunger hatte. Sein Magen knurrte lauter als ein ausgewachsener Löwe und er stand auf um zu frühstücken. naja, eher Mittag essen. Nachdem er sich gewaschen hatte, lief er gähnend aus seinem Zimmer heraus, das Haar immer noch offen und leicht durcheinander, nur mit eine Jeanshose bekleidet.
Er blinzelte ein paar mal. Der Tisch im Wohnzimmer war gedeckt mit Brötchen und Marmelade. Wie lange hatte er schon keine Brötchen gegessen? Er kam nie dazu, welche zu kaufen, da er immer auf den letzten Drücker morgens aufstand und am Wochenende einfach zu faul war. "ich dachte, du könntest Hunger haben, wenn du aufwachst." Hörte er eine nur zu bekannte Stimme hinter sich. Duo wirbelte herum. "Ich dachte, ich hätte dir klar und deutlich zu vertehen gegeben, dass ich dich nicht mehr sehen will!" sagte er ruhig aber bestimmt, wenn auch ein klein bisschen überrascht. "Und ich dachte, ich rede noch mal mit dir, nachdem du dich abreagiert hast. Komm, lass uns was essen." Heero ging auf den Tisch zu und setzte sich. Duo blieb stehen. "So. Du glaubst, du kannst einfach so wieder in mein Leben spazieren als wäre nichts gewesen?" Er setzte sich Heero gegenüber und nahm sich ein Brötchen. Im Grunde wollte er nicht, dass Heero ging, aber auf der anderen Seite....
"Nein,das glaube ich nicht. Aber ich habe einen Fehler gemacht und ich will es wieder gut machen. Ich verstehe dich, ich gehe wieder, wenn alles gesagt ist. Aber es kann doch nicht schaden, zu reden, oder?" Heero hatte sich verändert. Sein Blick und seine Haltung waren noch genauso abweisend und kalt wie damals aber so einen Satz hätte er früher niemals gesagt. "ja" Duo wollte aufspringen und wegrennen oder Heero umarmen, aber bloß nicht einfach so sitzen bleiben. Nichts tun war schrecklich. "Sag mir nur warum, dass ist alles, was ich wissen will. Warum?" fragte er leise. "Ich...hatte....Angst." "Ha, du? Was ist das für eine Ausrede? Kannst du mir nicht mal jetzt die Wahrheit sagen? War alles eine Lüge woran ich damals geglaubt habe?" Er sprang auf, die Hände auf den Tisch gestützt und funkelte sein Gegenüber an. "Nein, Duo, es ist die Wahrheit. Ich hatte Angst vor der Zukunft. Ich habe gemerkt, dass ich mich verändert habe. Das erste mal in meinem Leben ,dass ich einfach leben durfte, du hast mich akzeptiert, egal wie ich mich verhalten habe. Ich habe zum ersten mal wirklich gelacht und vielleicht auch Spaß gehabt....Aber es war alles neu und ich hatte Angst davor, Angst vor einem Leben das ich nicht kannte, Angst vor mir selber, schwach zu werden. ich weiß es nicht genau, aber du wusstest immer, wie man lebt und ich dachte, du würdest nie glücklich werden mit mir. So war es die einfachste Lösung, dich einfach zu verlassen." Während er sprach, ging er um den Tisch herum auf Duo zu und wieder standen sie sich gegenüber. "Baka....ich wäre glücklich geworden mit dir" flüsterte Duo, den Kopf gesenkt, er konnte jetzt einfach nicht in Heeros Augen schauen. "ja. Es lässt sich nichts rückgängig machen. Das war der größte Fehler, vielleicht mein einziger Fehler, den ich je begangen habe. Als ich es gemerkt habe, habe ich angefangen, dich zu suchen. Dich nur noch einmal sehen und dir sagen, dass du nichts falsch gemacht hast, das ich dich immer geliebt habe. Vielleicht kannst du das jetzt endgültig hinter dir lassen, wenn du das nicht schon getan hast. Aber das war ich mir und dir noch schuldig. Ich werde dich nicht mehr belästigen, leb wohl, Duo.Diesmal endgültig."
Er drehte sich um und ging.
'Nein...tu was, bleib, nein.' Es schien alles wie in Zeitlupe zu verlaufen. 'Heero, ich liebe dich auch, ich werde dich immer lieben...ich weiß es. Soll ich dich wegen eines Fehlers gehen lassen?' "Nein!" Schluchzend wankte Duo ein paar Schritte auf Heero zu, der gerade im Begriff war, die Tür zu öffnen. Er drehte sich zu Duo um, der eine Hand vor sein Gescht hielt und den anderen Arm nach vorne ausstreckte. Es sah aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Zögernd streckte Heero seine Hand aus. Als er Duo seinen Namen flüstern hörte, konnte er nicht mehr einfach gehen, sondern ergriff die Hand von Duo und zog ihn an sich.Er schlang beid Arme um ihn, streichelte beruhigend über den Kopf des Jungen. "Heero, Heero" war alles, was dieser von sich geben konnte, doch das war egal. "shh, Duo, ich bin da.Wenn du nicht willst, gehe ich nicht. Ich hätte niemals gehen sollen.Weine nicht, mein Duo" flüsterte er sanft in das Ohr seines Geliebten. Wie lange hatte er sich danach gesehnt. Wie oft war er verzweifelt gewesen? Es war nicht mehr wichtig, es zählte nur noch Duo in seinem Armen, eng an ihn gedrückt. "Ich liebe dich, Heero, ich werde nicht aufhören, dich zu lieben, es geht einfach nicht. Auch...wenn du mir so weh getan hast....Bitte, verlass mich nicht, Heero....Ich..." Heero unterbrach Duo mit einem vorsichtigen Kuss auf den Mund. "Niemals, Duo. Du bist alles was ich habe, ohne dich ist mein Leben wertlos. Du bist der Grund warum ich den krieg überlebt habe und du bist es, bei dem ich sein möchte. Ich wünschte nur, ich hätte es dir schon eher sagen können. Ich liebe dich." Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Amerikaners. Auf dem Weg in Duos Schlafzimmer murmelte er Heero ins Ohr: "Ich werde dir zeigen wie man lebt. Und irgendwann werden wir die Erinnerungen an unsere früheres Leben als nicht mehr schmerzhaft empfinden. All das was wir verloren haben...Mit dir werde ich alles durchstehen, Heero, alles."
OWARI
so, kurz aber schön...oder? besser als ein trauriges Ende. Oder? *hmm*
*will feedback*
~Gwy
