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Dschungel der Gefühle

von

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Mit dem Feind in einem Boot

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 1/?
 

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Aya verhält sich mal wieder wie der letzte Arsch, aber dann tritt jemand unerwartetes in Aktion

Warnungen: ein übel gelaunter Aya

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Wütend lief Aya vor den anderen auf und ab. Sie waren gerade von der Mission zurück. Einer Mission, die zwar erfolgreich beendet worden war, aber auf der einiges schief gelaufen war. Der Rotschopf baute sich vor Yôji auf, der wie immer äußerlich gelassen eine Zigarette rauchte, dem sein schlechtes Gewissen jedoch deutlich anzumerken war, wenn man genau hinsah.
 

Obwohl Aya nicht brüllte, war sein Wut deutlich und brachte Yôji dazu, ein Stück zurückzuweichen. "Es ist mir scheiss....hörst du...scheissegal, ob die Tussi ein süßes Püppchen ist. Wenn du sie killen sollst, tust du es. Gerade DU darfst dir solche Fehler im Bezug auf Frauen nicht mehr leisten. Ist das klar?"
 

Yôjis Gesicht wirkte trotzig und einen Moment lang sah es aus, als wolle er Widerworte geben, doch dann nickte er nur stumm.
 

Aya knurrte, während er die Treppe nach oben stampfte.
 

"Ite.....", nuschelte Ken leise, dessen Mitleid mit dem Ältesten nicht zu übersehen war. Auch Omi sah nicht glücklich aus. Eigentlich hies es ja, dass wenn einer einen Fehler macht, dass alle dafür gerade stehen werden, aber Aya hatte mal wieder volle Kante auf Yôji gehauen. Omi trat etwas dichter an den Grösseren heran und sah ihn von unten her an.
 

Yôji war sichtlich verstimmt, einerseits wußte er selbst, dass er einen....einen schweren Fehler begangen hatte, aber andererseits brauchte er sich sowas von Aya nicht anzuhören. Er war wütend und zerknirscht. "Dämliches Paviangesicht, den sollte man über's Knie legen, bis sein Arsch so rot ist wie seine Haare." grummelte er.
 

Omi versuchte zu schlichten. "Lss ihn doch...du weisst wie er ist....lass uns noch was trinken gehen....ich lad dich ein......." Omi versuchte es mit einem treuherzigen Welpenblick, der bei Ken beinahe ein dreckiges Grinsen hervor gelockt hätte. Schliesslich entschied sich der ehemalige Torwart dann aber doch für etwas anderes und rauschte die Treppe hoch, sah sich suchend nach dem, von Yoji so freundlich betitelten 'Paviangesicht' um.
 

Yôji kam bei diesem Blick von Omi wider genauso schnell runter wie er hochgegangen war. "Na dann, Sexy...Auf geht's..."
 

~*~*
 

Oben war Aya gerade im Bad dabei, sich die Überreste des Letzten Auftrags abzuduschen. Bereits durch die Badezimmertür konnte man seine gemurmelten Verwünschungen gegen jemanden hören, der eine ziemlich empfindliche Strafe verdient hätte und in diesem Fall wohl Yôji war.
 

Ken wartete an die Wand gelehnt darauf, das Aya endlich fertig war.
 

Was nach einiger Zeit auch der Fall war. Aya kam frischgeduscht, mit einem giraffengemusterten Handtuch bekleidet und immer noch angesäuert aus dem Bad.
 

"Hoi.......meinst du nicht, dass war grad etwas gar grob..?" Ken stiess sich von der Wand ab und trat hinter Aya.
 

Aya guckte Ken mißmutig an. "Nein" sagte er bestimmt. "Das war noch viel zu harmlos."
 

"Tse.....er weiss selber das er nen Fehler gemacht hat. Deswegen brauchst ihn nicht so an zu mosern........" Ohne Probleme hielt Ken dem Blick aus Amethystaugen stand.
 

Ayas Blick wurde abschätzig. "Und du bist jetzt hier, um mir Moralpredigten zu halten? Falls ja, dann warte wenigstens bis ich wieder angezogen bin." sprach Aya und bewegte sich auf sein Zimmer zu, wobei das Licht die Wassertropfen auf seiner elfenbeinfarbenen Haut wie Perlen funkeln ließ. Die sonst durch seine Kleidung verborgene Stärke, die trotz seines schmalen Körperbaus vorhanden war, trat nun deutlich zu Tage. Selbst in diesem recht spärlichen Aufzug wirkte Aya noch latent gefährlich und stolz.
 

Ken aber wusste mal wieder nicht, wann er beser die Klappe halten sollte. "Na ja, sonst tut's ja keiner und bleib ruhig so wie du bist....stört mich nicht der Anblick eines........." Nun gut, er verkniff sich die letzten Bemerkungen dann doch leiber, da die definitv unter die Gürtellinie gegangen wäre.
 

Aya fuhr herum, wirkte wie ein Raubtier bereit zum Sprung. "Eines was?"fragte er gefährlich ruhig.
 

Ken winkte leicht grinsend ab. "Ach vergiess es.....interessiert dich ja doch nicht." Ken wusste genau wie man den anderen auf die Palme brachte. Die gemeinsame Arbeit hatte vieles offenbart und Ken nutzte es schamlos aus. Ungeniert drehte er sich um und deutete an zu gehen.
 

Aya war nicht so dumm, sich jetzt auf eine Handgreiflichkeit einzulassen, bei der er nur entwürdigt werden konnte und zog es deshalb vor, sich erstmal zu bekleiden. Ken konnte er auch später noch zur Rede stellen.
 

Das Später würde gar nicht so lange auf sich warten lassen, denn besagter Assassin sass gemütlich vor dem Fernseher, futterte Erdnussflips und verkrümmelte damit das halbe Sofa.
 

Aya trabte, nun wieder anständig bekleidet ins Zimmer. Er schnappte sich einen Roman und setzte sich in den Sessel. Erst dann bemerkte er, ohne aufzuschauen.
 

"Ich denke, das wirst du später saubermachen müssen."
 

"Ich MUSS gar nichts......kannst du ja wenn es dich stört....", brabbelte Ken zwischen den Flips hindurch. Irgend etwas schien ihn zu reiten, denn er schien eine
 

Konfrontation mit dem Älteren beinahe zu suchen.
 

Aya blickte noch immer nicht auf. "Du WIRST es saubermachen, denn du hast es auch verdreckt."
 

Ken sah kurz hoch, im nächsten Moment kam ein Flip geflogen und landete in Ayas Schoss.
 

Aya hob den Flip auf, ohne die Nase aus dem Buch zu nehmen, steckte ihn in den Mund und sagte "Diese kindischen Spielchen werden dir auch nicht helfen."
 

Als nächstes tauchte die Tüte neben Aya auf. "Welche Spielchen?" Auffordernd wedelte Ken mit der Tüte vor Ayas Nase herum, während er die seine in das Buch steckte, um zu erfahren was daran so interessant war.
 

Das Buch war ein Fantasyroman und hieß 'Der Adept des Assassinen', ein ziemlicher Wälzer.
 

"Du willst unbedingt Ärger, oder?"fragte Aya scheinbar gelassen.
 

"Ärger? Seh ich so aus?", fragte der dunkelhaarige gespielt verblüfft.
 

"Du siehst aus wie ein Sack, der unbedingt geknüppelt werden will. Also nochmal für die nicht so schnellen...Ja, du siehst aus, als wolltest du Ärger."
 

"Tja, aber im Gegensatz zu dir hab ich noch keinen.................Mensch Aya, du zerstörst mit deinem ständigen Gemecker noch die ganze Moral von Weiss........die
 

Sache letzte Woche mit Omi war auch echt nicht in Ordnung........weisst du überhaupt, dass er sich dannach zwei volle Stunden bei mir ausgeheult hat?"
 

"Oha...also jetzt doch die Moralpredigt." Aya schlug das Buch zu und legte es zur Seite. Dann sah er Ken verspielt erwartungsvoll an. "Bitte...ich bin ganz Ohr...Bringen wir's hinter uns."
 

Ken schnaubte. "Also doch ein asoziales, gefühlskaltes Arsch........dachte nicht, dass es wirklich so ist.........." Er seufzte leise. "Hast du denn mit gar niemandem Mitleid, ausser mit dir selber?"
 

"Ach, wer sagt dir, dass ich Mitleid mit mir habe?" Aya blickte böse geradeaus."Keiner von uns hat Mitleid verdient und außerdem versuche ich nur zu verhindern, dass ihr eure Ärsche oder noch mehr verliert. Ihr seid SO unprofessionell."
 

"Du wohl am allermeisten........." Ken schnaubte Aya direkt ins Gesicht.
 

"Achja?" entgegnete Aya gereizt. "Hab' ich fast die letzte Mission vergeigt?" Er wischte sich symbolisch Kens Schnodder vom Gesicht. "Was tobst du hier rum wie ein wütender Stier?"
 

"DU machst mich wütend. Dein Umgang mit anderen Lebewesen, als wärst du der perfekte Killer, dem nie ein Fehler unterläuft....Darf ich dich daran erinnern, dass es Yôji war, der vor zwei Monaten deinen Arsch aus der brennenden Lagerhalle gerettet hat?! Aber das ist dir ja wohl scheissegal....."
 

"Markier' hier nicht rum. Meinetwegen quengel' mich weiter zu, aber komm' zum Punkt und erwarte keine weitere Reaktion auf dein Gezeter." erwiderte Aya mit eiskalter Ruhe.
 

Ken richtete sich auf. Hier war Hopfen und Malz verloren. "DU bist'n Arschloch..........aber echt........"
 

Aya zuckte nur die Schultern.
 

Ken wandte sich wieder seinen Flips zu und ignorierte den Rothaarigen von nun an. Ganz anders aber ein unwillkommener Gast, der draussen vor dem Fenster sass und sie Szene amüsiert beobachtet hatte. //Ja, ja Weiss zerfällt.......einen nach dem anderen........so dürfte es ein leichtes sein. Aber wer weiss, vielleicht sollte ich Ken-kun mal einen gefallen tun und dem Eiskloz vor Augen halten, was er verlieren könnte..........// Schuldig hatte sein ekliges Dauergrinsen aufgesetzt und glubschte weiter in das Zimmer hinein.
 

Aya nahm sein Buch und verzog sich ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer, ohne den 'Gast' zu bemerken.
 

Der Schatten blieb reglos in einer Ecke stehen. Beobachtete Aya nur stumm.
 

Aya setzte sich oben auf sein Bett und legte das Buch auf den Nachttisch. Hatte Ken recht?...Nö....er hatte nur versucht, die anderen zu schützen und außerdem....wer hatte sie gebeten, sich um ihn zu kümmern?....//Ich wollte nie, dass ihr mich mögt....ich mag mich ja selbst nicht...//
 

Schuldigs Grinsen wurde breiter. //Ach wie schade mein kleines, rotes Kätzchen.....wo du doch so niedlich bist........//
 

Aya legte sich so wie er war auf's Bett und starrte an die Decke. Warum versuchten die anderen nur so verzweifelt, ihm Nähe aufzuzwingen, wo er nur mit Distanz dieses Leben überhaupt ertragen konnte. Nicht nur die Distanz zu den anderen, die wie er offen zugeben mußte, trotz aller Bemühungen erheblich geschrumpft war, sondern vorallem die Distanz zu sich selbst hielten ihn davon ab, seinem Selbsthass freien Lauf zu lassen.
 

Langsam bewegte sich Schuldig auf das Bett zu, gab sich absichtlich keine Mühe leise zu sein und setzte sich plump aufs Bettende. >Na Kätzchen...?!<
 

Aya fuhr hoch und griff nach seinem Katana. "Was willst du, Schwarzratte?" fragte er zischend.
 

"Hoo....." Schuldig lachte leise auf und das Schwert in Ayas Hand schien mit einem Tonnen zu wiegen. "Nicht so bissig kleiner Tiger..........fahr deine Krallen wieder ein........"
 

Aya versuchte verzweifelt, das Schwert festzuhalten, doch das Gewicht war zu groß. Klappernd fiel das Katana zu Boden. "KEN...K'so...SCHULDIG IST HIER!"
 

"Er hört dich nicht..........er WILL dich nicht hören.......und sonst ist niemand hier.................was willst du überhaupt von ihm?" Schuldigs Hand legte sich auf Ayas Bein und drückte es leicht.
 

"Bist du irre? Blöde Frage, natürlich bist du irre, du bist Schuldig. Wenn du mich töten willst, dann bring' es hinter uns."
 

Ehe sich Aya versah, kniete Schuldig über ihm und drückte ihn in die Kissen. "Was denn? Dir deinen sehnlichsten Wunsch erfüllen? Wo käme ich den hin, wenn ich so ein Menschenfreund wäre...." Er grinste abfällig. "Nein mein Kätzchen, du wirst erst mal lernen müssen dein Leben zu lieben........sonst macht es keinen Spass es dir langsam zu nehmen."
 

Aya blickte Schuldig mit aller Verachtung, die er aufbringen konnte, ins grinsende Gesicht. "Da wirst du es verdammt schwer haben, du kranker Nougatstecher!"
 

"Nougatstecher?" Schulig begann ehrlich amüsiert zu lachen. "Nicht gerade sehr orginel oder?" Mit einem 'Plums' lies er sich auf Ayas Becken sinken und nagelte ihn so unter sich fest.
 

"Na los... du stinkender, halbverwester Leichenficker...tu' was du nicht lassen kannst.." Aya wirkte äußerlich komplett gefasst , eher wütend-gelangweilt, doch innerlich versuchte er verzweifelt, Schuldig seine Gefühle nicht spüren zu lassen. Seine Angst, seine Wut auf Schuldig, die Welt, sich selbst, seine Trauer zu unterdrücken.
 

Aber Schuldig verfolgte ganz andere Pläne. Nicht Schwarz steckte hinter seiner Aktion, sondern eine wesentlich stärkere, höhere Macht als es SZ und Kritiker je sein konnten.
 

Aya blieb ruhig liegen, da sich zu wehren in dieser Situation ohnehin keinen Sinn gehabt hätte. Er ergab sich in sein Schicksal, hoffte dass es bald vorbei sei, dachte an seine Schwester...und an seine Eltern, die er nun wahrscheinlich bald wiedersehen würde.
 

Doch was dann geschah, schien selbst für Schuldig recht aussergewöhnlich. Ein helles Licht umgab sie beide und dann fand sich Aya mitten in einem tropischen Dschungel wieder. Sogar Schuldig pfiff anerkennend. "Na toll und was jetzt?" Er bekam keine Antwort und erhob sich erst mlal von aya. "Wie jetzt...", maulte er ins Niergendwo. "So war das aber nicht abgemacht..........."
 

Auch Aya war von dieser Situation völlig überrascht. "Was ist das? Brauchst du Atmosphäre für deine Schandtaten?" knurrte er Schuldig an. "Das ist lächerlich..."
 

Der Deutsche hob verwirrt die Schultern. "Ne kommt schon, ich will nicht mit dem Affen von Weiss hier hocken.........." Er keifte ganz offensichtlich gen Himmel, wo er wohl jemanden vermutete.
 

Aya fuchelte mit seiner Hand vor Schuldigs Gesicht rum "He...hallo...Psychopath...komm' wenigstens wieder ein bißchen zu dir..."
 

Schuldig blinzelte Aya aus bernsteinfarbenen Augen an. "Ich hab keine Ahnung was los ist, also frag mich gar nicht erst." Damit hatte er Ayas kommende Frage im Keim erstickt und stapfte dann an diesem vorbei.
 

Aya schwor sich, diese Situation zu nutzen und suchte nach einem Ast oder so, mit dem er Schu ins Reich der Träume schicken konnte. Was hatte er schon noch zu verlieren und der Deutsche drehte ihm den Rücken zu.
 

Munter plappernd watschelte der weiter, bis die erste Schlange vor seiner Nase auftauchte und er einen schrillen Schrei aussties, der jedem das Blut in den Adern gefrieden lies.
 

Aya hatte gerade einen Ast seiner Wahl gefunden und aufgehoben, doch Schuldigs Schrei brachte ihn aus dem Konzept. Verwundert schaute er nach dem Grund für dieses untypische Verhalten des Telepathen.
 

Der starrte das lange, dünne Ding an, dass ihm frech die gespaltene Zunge entgegen streckte. Schuldig wurde noch weisser im Gesicht und schien kurz vor dem Kollabieren. "Da-da-da-das ist....das ist....."
 

Aya entschied sich, dass es so keine Genugtuung wäre, den Deutschen zu schlagen, also keulte er erstmal die Schlange vor Schuldigs Gesicht weg, nicht ohne diesen den Luftzug spüren zu lassen.
 

Schuldig schnaubte, nickte dann aber leicht apatisch und ging weiter. "Schrecklicher Ort, ganz schrecklich...wie können sie mir so was antun.?" Damit wandte er sich zu Aya um, dessen Schritte er hinter sich wahr genommen hatte. "Das ist alles nur DEINE Schuld...."
 

Aya blickte Schuldig ehrlich erstaunt an."MEINE SCHULD? Das ist wohl eher deine kranke Phantasie..."
 

"Ich hab damit nichts zu tun Kätzchen.........ich erledige nur Aufträge........" Sichtbar wütend schob Schuldige dichtes Lianengestrüp bei seiteum vorwärts zu kommen.
 

"Pass bloß auf, dass es nicht wieder 'ne Schlange is.t" sagte Aya mit einem unterdrückten Grinsen. "Nochmal rette ich dich nicht vor deinen Freundinnen."
 

Dafür bekam er von Schuldig eine Migräneattacke erster Güte geschenkt.
 

Diese doch ziemlich heftige und unerwartete Attacke ließ Aya taumeln und rückwärts über eine Wurzel stolpern. Mit lautem Knacken brach er in ein Gebüsch und blieb dort erstmal liegen, die Augen geschlossen.
 

Verwundert sah sich Schuldig um. "Hey, also so heftig war's nun auch wieder nicht...........bist halt doch'n halbes Mädchen wie Farfie immer so schön sagt......" Er trat zu dem Rothaarigen und sah ihn belustigt an.
 

Der gab aber keinen Laut von sich, sondern lag einfach nur blaß und rothaarig im grünen Gebüsch...und mit dem Kopf neben dem grauen und nun ebenfalls leicht roten Stein.
 

"Kätzchen?", fragte Schuldig vorsichtig, als er weder eine sarkastische Antwort, noch einen wütenden Gedanken von seinem Gegenüber bekam.

Wenn Einsamkeit Nähe schafft

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 2/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Aya verhält sich mal wieder wie der letzte Arsch, aber dann tritt jemand unerwartetes in Aktion

Warnungen: ein übel gelaunter Aya

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 


 

Aya schwebte unterdessen irgendwo in den Tiefen seines Unterbewußtseins. Wilde Träume aus seinem "früheren" Leben mischten sich mit den Erinnerungen an die letzten Jahre. In der Realität sickerte sein rotes Blut aus seinem ohnehin blutroten Haar und verschwand ungesehen im braunen Erdreich, das es gierig aufsog.
 

Leicht unsicher trat Schuldig näher an Aya heran, kniete sich schliesslich sogar neben ihn. Nur als er sich stark konzentrierte, konnte er ein paar unklare Bilder aus Ayas Geist erkennen. //Warum ist er.......// Dann fiel sein Blick auf den blutigen Stein. "Er ist..................scheisse......ich hab keinen Bock mich allein durch den Urwald zu schlagen...Aya?! Aya!!" Er schüttelte den 20-jährigen leicht an der Schulter.
 

Der rothaarige Jugendliche stöhnte und schien langsam wieder zu Bewußtsein zu kommen, was ihm allerdings keine besondere Freude zu bereiten schien.
 

Schuldig wartete ab, was weiter geschah, besann sich dann aber doch eines beseren und kramte aus seiner Jackentasche ein sauberes Taschentuch hervor, welches er Aya in die Hand drückte. //Was zum Teufel ist mit mir los?! Kann mir doch egal sein was mit dem Weisstrottel ist....// Damit erhob er sich und entfernte sich etwas von Aya.
 

Aya nahm das Taschentuch automatisch an, noch bevor er richtig zu erkennen schien, wer es ihm gereicht hatte. Vorsichtig und immer noch leicht umnebelt richtete er sich auf und drückte das Tuch auf die Wunde an seinem Hinterkopf, die ihm das Gefühl vermittelte, als würde etwas viel zu großes versuchen, von innen seinen Schädel zu sprengen, um in die Freiheit zu kommen. Unsicher sah er Schuldig an und sein Blick machhte immer noch nicht klar, ob er den Deutschen geistig eingeordnet hatte.
 

Der sah ihn nicht minder unsicher an, vor allem da irgendwie nichts so lief wie es eigentlich sollte. "Geht's Kätzchen?", fragte er schliesslich mit einem recht gekünstelten Grinsen.
 

Aya nickte und besann sich sofort eines Besseren, als sein Schädel ihm diese Bewegung dröhnend dankte. "Ja", sagte er gedehnt. "Ich hab' schon schlimmeres überstanden..." //Aber auch schon wesentlich schöneres erlebt...früher//
 

"Tut mir leid...." Im nächsten Moment biss sich Schuldig mit voller Wucht auf die Unterlippe. //Ich glaub ich spinn.ich leide wohl an Tropenfieber........// Um seine Unsicherheit und seinen Schnitzer einer Entschuldigung zu überspielen, grinste er Aya an. "Na dann beweg deinen kleinen Hintern endlich, damit wir hier nicht noch alt und grau werden....."
 

Aya wirkte einen Moment lang erstaunt und konnte sich dann ein winziges Grinsen nicht verkneifen, so sehr er es auch versuchte. Innerlich grinste er ohnehin wie ein Honigkuchenpferd. //Memo an mich...den Tag zu Hause rot anstreichen. Schuldig sagt mir, es täte ihm leid, mich angegriffen zu haben.//
 

Dann setzte er sich vorsichtig in Bewegung und folgte Schuldig durch das Gestrüpp.
 

Sie kamen gut und gerne eine Viertelstunde vorwärts, doch dann verdichtete sich das Dickicht dermassen, dass Schuldig sich für eine andere Richtung entscheiden musste. Leider wählte er wohl die falsche, denn als er einen Strauch beiseite geschoben hatte, rauschte es plötzlich heftig in seinen Ohren und vor ihm tat sich ein tiefer Abgrund auf in den ein tosender Wasserfall stürzte. Dessen Geräusche waren durch den Dschungel tatsächlich beinahe völlig verdeckt gewesen und so stand Schuldig nun mit einem ziemlich baffen Gesichtsausdruck am Rand und starrte in die Tiefe.
 

Aya war dicht hinter ihm geblieben und hatte natürlich nicht sofort gebremst, als Schu stehenblieb, weshalb er ihn bei diesem plötzlichen Stopp noch leicht nach vorn rempelte.
 

Im nächsten Moment flog der Killer von Schwarz, aber seine Reaktion war schnell genug und so verschwand er vor Ayas Augen und tauchte auf der anderen Seite des Wasserfalls

wieder auf. Kurz war das Grinsen verschwunden, kam nun aber zurück und er winkte Aya noch breiter grinsend zu. "Na, wie ist die Luft da drüben Kätzchen?"
 

"Endlich wieder rein, weil die eitrige Pestbeule sich verzogen hat." schrie Aya über das Tosen des stürzenden Wassers zurück.
 

Schu grinse und wandte sich dann zum gehen. Lies Aya kurzerhand stehen und versuchte sein Glück im Urwald alleine.
 

Aya nun beruhigt, dass der Schwarzmemeber sich nicht einfach wieder in seinen Rücken teleportieren würde, drehte sich ebnfalls um, um sich selbst den Heimweg zu suchen. Auch wenn er sich im Moment noch nicht sicher war, wie das überhaupt funktionieren sollte.
 

Tatsächlich verging Stund um Stund ohne dass sich ein sichtbares Ziel vor ihm auftat. Aber nicht nur Aya irrte ziellos umher, auch Schuldig fand nichts, was auch nur annähernd einem

Weg gleich kam, sondern verfing sich mehr als einmal in irgend welchen Lianen.
 

Nach einigen Stunden gab Aya für's Erste erschöpft auf. Er war müde, verschwitzt und sein Schädel brummte wie ein Hornissennest.
 

Zur gleichen Zeit keifte Schuldig einen unschuldigen Mamutbaum an, auch wenn der weder einen der japanischen, noch deutschen Ausdrücke kannte oder sonst irgendwie reagierte.
 

Einzig die Vögel in seinen riesigen Baumkronen nahmen zetternd reissaus vor dem Wutausbruch des Deutschen.
 

//Warum bin ich in diese ganze Scheisse reingerutscht? Der deutsche Freak scheint tatsächlich ausnahmsweise mal nicht schuldig *inneres Grinsen* zu sein. Der hat sich viel zu dämlich aufgeführt.Aber das bedeutet, dass ich es hier mit einem unbekannte Gegner zu tun habe und das ist mächtig besch...euert// Aya saß halb sinierend halb resignierend auf einem Baumstumpf.
 

Plötzlich fiel von oben etwas auf seine Schulter herab und landetete neben ihm im Laub. Gleich darauf wuselte etwas pelziges über seinen Kopf und seine Schulter herunter und setzte sich vor das zuvor herunter gefallene Stück, was sich als irgend eine Art tropische Frucht herausstellte.
 

Aya stöhnte unterdrückt auf, als er so plötzlich und vorallem sehr schmerzhaft aus seinen Gedanken gerissen wurde. Zornig blickte er zu dem Verursacher der Störung.
 

Friedlich schmatzend hockte ein Honiggleiter neben ihm auf dem Boden und knabberte an der Frucht herum. Die feinen Nagezähnchen hackten sich in das gelbe Fleisch und im Handumdrehen war nur noch ein Kern übrig. Erst da bemerkte das posierliche Tierchen, dass es beobachtet wurde. Aus schwarzen Knopfaugen glubschte es Aya an.
 

"Na, du Zwerg. Bei dir versagen die Fluchtinstinkte aber auch reichlich." murmelte Aya und hielt sich den erneut lädierten Kopf.
 

Das Flughörnchen das noch nie in seinem Leben einen Menschen gesehen und diesen auch nicht als Feind einstuffte, quietschte und schnuffelte in Ayas Richtung.
 

Aya sah das putzige, kleine Tierchen an und konnte bei diesem niedlichen Anblick ein Lächeln nicht unterdrücken.
 

Schuldig hatte in dem Moment, leider eine Begenung der weniger friedlichen Art und versuchte irgend so ein schwarzes Ungeheuer, das ihn verfolgte, ab zu schüttel, aber da er sich hier nicht auskannte war es zu riskant sich zu teleportieren, zu einfach konnte er direkt in einen Baum rasseln.
 

Aya saß immer noch lächelnd vor dem Hörnchen und einen Moment lang vergaß er sein neues Leben als Assassine und war wieder der Junge seiner früheren Tage, ohne die Ängste und Sorgen, die das Leben ihm auferlegt hatte. Er verlor sich völlig im Zauber des Augenblicks.
 

Schliesslich krabbelte das kleine Kerlchen sogar auf Ayas Knie und blinzelte ihn an. Doch dann Krachte irgend etwas im Dickicht und der Honiggleiter verzog sich schimpfend an den Baum hinter Aya, hing nun senkrecht am Baumstamm und guckte, was auf sie zu kommen würde. Aus dem Unterholz brach ein schnaufender und übel zerkratzter Schuldig. Von seinen edlen Designerklamotten war nicht mehr viel übrig und er keuchte entsetzlich. Perplex blieb er stehen, als er Aya vor sich erkannte.
 

Dieser war durch die Störung ebenfalls wenig erfreut aufgesprungen, was ihm einen weiteren kurzzeitigen Schwindel eingebracht hatte und funkelte Schuldig wütend an, bis er dessen Aufzug bemerkte. "Ach ne?" sagte er lässig. "Sind wir doch zurückgekommen?"
 

"Da...da....da ist.." Schuldig deutete hinter sich, von wo man schon ein wütendes Schnauben vernehmen konnte.
 

Aya stutzte und versuchte dann, ein sicheres Versteck, bevorzugt auf einem Baum oder so zu finden. "Schu, du dämliche Telepathenwurst. Beruhig' das Viech...beherrsch' es...was weiß ich...", polterte er ungehalten.
 

"Wie soll ich so was blödes beherrschen können?", maulte Schuldig zurück und folgte Ayas Beispiel mit Flucht auf den riesigen Baum.
 

"Wenn's blöd ist, muß es doch einfacher sein. Mit Farf geht's ja wohl auch...sag' ihm 'Liebes Viech, gutes Viech...du bist ganz friedlich'..."
 

Schuldig zeigte Aya nen Vogel. "Ge DU doch runter und red mit iiiiiiiiiiiiiiiiiiihm." In dem Moment knallte der schwarze Büffel unten gegen den Stamm, auf das der ganze Baum ins Schwanken geriet.
 

Aya klammerte sich fest und wünschte sich, dass sein Schädel die Vibration nicht so bereitwillig aufnähme. "Ist mir scheißegal, was du tust, aber versuch' , es zu beruhigen, sonst sind wir gleich wirkllich unten." stöhnte er wütend.
 

Schuldig lächelte gequält. "Ach ist doch eigentlich ganz gemütlich hier oben...irgendwie romantisch...."
 

Aya kämpfte inzwischen mit dem Abendessesn, das sich gerne nach unten auf den Büffel verabschieden wollte. "Ja..."presste er hervor" ...ganz...toll... Noch nie ...so viel...Spas...gehabt.."
 

Irgendwann kapierte auch Schu dass es Aya wohl nicht so gut ging und entschied sich es doch auf einen Versuch an kommen zu lassen und siehe da....der Büffel verzog sich.
 

Aya schaffte es gerade noch taumelnd nach unten und ins nächste Gebüsch, bevor er seinem Essen den sehnlichen Wunsch erfüllte. //Wie entwürdigend...//dachte er , während er die

Büsche düngte //Ich kotze vor dem Schwarzbastard//
 

>Na, na ich guck ja nicht zu....< trällerte Schuldig in Ayas Gedanken und fixierte dennoch unverwandt den schmalen Rücken vor sich.
 

//Schwäche zu zeigen ist trotzdem nicht sehr klug// donnerte Aya in seinem schmerzenden Kopf. Dann verließ er noch bleicher als sonst das Gebüsch wieder und setzte sich nicht ganz so lässig wie er's gern gehabt hätte wieder vor Schu auf den Baumstumpf.
 

"Bleibst du etwa hier sitzen?" Leicht ungläubig gucke der Ältere auf Aya herab. Dessen Urwaldbekanntschaft traute sich nun ebenfalls wieder aus seinem Astloch und schnatterte Aya fröhlich entgegen.
 

"Ja....wohin sollen wir auch gehen?" Ayas Inneres fuhr gerade noch fröhlich Achterbahn und er wartete, bis sich die Organe wieder am richtigen Platz zu befinden schienen.
 

"Na ja.mir scheint es wird nicht mehr lange hell bleiben und ich will gar nicht wissen was für dunkle Gestalten hier nachts rum lungern. Also erheb dich endlich....." Damit schnappte er sich Ayas Handgelenk etwas grober als beabsichtigt und zog ihn aus seiner sitzenden Position hoch.
 

Hui...dreifacher Looping für's Gehirn....Aya kam schwankend hoch und entriß Schu seine Hand "Schon gut....ich komme ja...mal sehen, was du jetzt findest."
 

"Ich? Gar nichts! DU wirst voraus gehen...." Damit gab Schuldig Aya einen sanften Schups nach vorne und folgte ihm.
 

Aya bedauerte es sehr, das niedliche Hörnchen zu verlassen und heimlich winkte er ihm nochmal zum Abschied zu. Dann lief er konzentriert, um sich nicht nochmals hinzulegen und die Umgebung zu beobachten, vor Schu her. Eigentlich wollte er sich nur noch hinlegen und seinen schmerzenden Kopf zur Ruhe betten, egal was dann passierte, doch er wußte, dass Schuldig recht hatte.
 

Der folgte ihm mit etwas Abstand, immer mal wieder den Blick mustern über die Rückfront des anderen gleitend. Als die Dunkelheit langsam herein zu brechen begann, wurde es Schu mulmig im Bauch, lies sich jedoch nichts anmerken.
 

Aya hatte sich inzwischen wieder ein Stock, jedoch diesmal zur Laufunterstützung gesucht. "Und was machen wir jetzt?" fargate er nun. "Hier im Urwald wird's innerhalb von Minuten stockdunkel..."
 

"Ich weiss", zischte Schuldig giftiger als beabsichtig und drängte an Aya vorbei. "Ich halt ja schon die ganze Zeit ausschau, aber ich find nichts was nur annähernd wie ein Unterschlupf aussieht!"
 

"Also, du Held...was hier wie ein Unterschlupf aussieht, ist entweder schon von sich aus gefährlich oder bereits besetzt..." stieß Aya wütend hervor. "Wir werden einfach hier bleiben müssen....wir hätten lieber versuchen sollen, irgendwie ein Feuer hinzukriegen, aber dafür isses jetzt auch zu spät. Wir werden einfach hoffen müssen, das wir entweder überleben oder schnell sterebn." Und damit ließ er sich einfach auf den Boden sinken.
 

Völlig entgeistert stand Schu vor Aya. "Du gibts so schnell auf? Pffft..hät ich nie von dir gedacht....du enttäuschst mich.........."
 

"Ich wüßte nicht, weshalb ich mich weiteranstrengen sollte." sagte Aya leise und blickte zu Boden, voller Müdigkeit, die sich nicht nur auf seinen Körper zu erstrecken schien.
 

Seufzend lies sich der Oranghaarige neben Aya nieder und versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen. "Na ja, ansonsten bleibt uns immer noch die dritte Möglichkeit: zu kämpfen."
 

"Du hast mir mein Schwert abgenommen....aber meinetwegen..ich tu's ja doch automatisch..." Aya sank in sich zusammen "Oyasumi..." Er schien sich völlig aufgegeben zu haben.....//Nur noch schlafen...am besten für immer....Warum hast du mich bloß nicht getötet?...// Und in der Dunkelheit flossen still und heimlich bittere Tränen.
 

Diese konnten zwar nicht gesehen werden, aber die Gedanken die den Tränen voraus gegangen waren konnte Schuldig hören und irgendwie....ja irgendwie tat ihm der Jüngere leid und unbewusst rutschte er etwas näher an Aya heran, nicht auch zu letzt, weil die Temperatur rapide gesunken war.
 

Aya war völlig in Gedanken versunken und achtete nicht auf den Deutschen. Er ergab sich nur weiterhin dem Wunsch, nach Ruhe und Geborgenheit und der Gewißheit, dass er sie in diesem Leben nicht mehr finden sollte. //Hier nütze ich meiner Schwester auch nichts....jetzt ist meine Existenz komplett sinnlos...//
 

Irgendwann wurde es Schuldig zu bunt und er knuffte Aya in die Seite. "Aber sonst geht's dir noch gut Kätzchen oder? So einen Unsinn zu schwaffeln......." Er schnaubte und schüttelte den Kopf, dann legte er diesen nach vorne auf die Verschränkten Arme, die auf den angezogenen Knien ruhten.
 

Aya blickte erstaunt hoch. "Wenn's dir nicht passt, brauchst du dich nur aus meinen Gedanken rauszuhalten, du gedanklicher Spanner." grummelte er. "Nein, du Arsch...es geht mir nicht gut....ich habe bohrende Kopfschmerzen und sitze hier im dunklen Dschungel mit dir fest. Das ist echt noch die Steigerung der Beschissenheit zu meinem bisherigen Leben." regt der Rotschopf sich auf.
 

Ohne eine Wort zu sagen legte Schu dem anderen eine Hand an den Hinterkopf, worauf das Brummen stärker wurde und sein Kopf sich ganz heiss anfühlte. Doch dann schwachte alles bis auf ein Minimum ab, so dass man es bei Nichtbeachten sogar nicht mehr spürte. "Hörst du jetzt auf herum zu mosern? Ich hab das hier schliesslich auch nicht so geplant wie es jetzt ist......."
 

"Achja? Wie hattest du das denn geplant?" fragte Aya genervt-neugierig.
 

"Nicht das............na ja...jedenfalls nicht für mich...ich sollte dich hier nur aussetzen......dann sollte ich ne Nachricht an Weiss schicken, worauf sich Ken natürlich gleich auf die Suche machen würde, dann würd er dich irgendwann nach ein paar Tagen völlig entkräftet finden, retten und voilà....fertig wär das Happy End gewesen, aber nein.................statt dessen hock ich jetzt hier mit dir und hab keine Ahung wie uns jemals jemand finden soll, wo doch kein Arsch weiss wo wir sind...."
 

"Wie hätten die mich denn hier finden sollen? Und außerdem wie kommst du auf die beknackte Idee, dass die überhaupt suchen würden. Die sind froh, wenn ich weg bin." maulte Aya zornig.
 

"Blödmann..", meinte Schuldig auf good old German und schnaubte resigniert.
 

"Baka" gab Aya 'freundlichst' zurück. "Retten deine Freunde dir vielleicht wenigstens den deutschen Arsch?"
 

"Was für Freunde? Ausserdem weiss kein Arsch was hier von, ansonsten würden sie mich nur suchen, um zu töten........" Irgendwann verstummten dann Schuldigs Pöbeleien doch noch und er lauschte angestrengt den Geräuschen der Nacht und versuchte wach zu bleiben, auch wenn der Tagesmarsch ihn schon reichlich geschlaucht hatte.
 

"Könntest du mir jetzt endlich mal die Situation in allen Einzelheiten schildern?" fragte Aya leicht gereizt. "Warum machst du diesen Scheiß? Wer hat dir das befohlen?"
 

"Vergiess es!", wiegelte Schu ab. "Frag einfach nicht, ich weiss ja noch nicht einmal selber......"
 

"Du weißt nicht, warum du das hier machst..." Aya schüttelte leicht den Kopf. "Du bist wirklich wahnsinnig..."
 

"Ich weiss, also das brauchst du mir wirklich nicht zu sagen................." Nun war Schuldig wieder hellwach und kratzbürstig den je.
 

"Ich sag' s dir aber du bist total bekloppt, durchgeknallt, wahnsinnig, irre, verrückt.."
 

Päng und in der nächsten Sekunde hatte Aya eine flache Hand im Gesicht, die ihn zum Schweigen brachte. "Hör auf mit diesem hysterischen, weibischen Gezeter, das ist ja nicht zum Aushalten!", knurrte Schuldig.
 

"Was heißt hier Gezeter? Ich sag dir nur ganz ruhig die Wahrheit. Du bist ein geisteskranker, irrer, dummer, psychopathischer Macker, der auf der völlig falschen Seite steht." Aya war durch Schuldigs Schlag völlig unbeeindruckt.
 

Resigniert vredrehte Schuldig die Augen und schwieg. Wann er schliesslich eingeschlafen war, vermochte er ihm Nachhinein nicht mehr sagen. Aber woran er sich dafür um so besser erinnerte, war das Gewicht in seinem Schoss und das seine Finger wie mechanisch im Schlaf über etwas weiches, glattes gestrichen waren. Als er in seinen Schoss runter blinzelte staunte er nicht schlecht, als er rotes Haar erkannte.
 

Aya war ebenfalls irgendwann eingenickt und weilte nun immer noch friedlich im Reich der Träume, erstaunlicherweise das erste Mal seit langer Zeit ohne Alpträume, die ihn quälten. Er träumte von seinem Leben wie es gewesen war....die Parties bei seinen Freunden...die Sonntagnachmittage mit seinem Vater....seine Schwester, wenn sie ihn mal wieder geärgert hatte und ihm grinsend die Zunge rausstreckte....seine Mutter, wie sie das Abendessen vorbereitete...und seine Mutter, wie sie ihn im Schoß hielt, als er Masern hatte und fieberte.
 

Aus irgend einem Grund lies der Deuschte den Jungen liegen, genau so wie er war und stellte auch die leichte Streicheleinheit seiner Finger, die über einen leicht bläulichen Fleck an Ayas Wange strichen, nicht ein.
 

Aya seufzte und rekelte sich friedlich in Schuldigs Schoß. Seine Hände umschlossen ein Bein des Deutschen, als wollte Aya ihn festhalten, sich seiner Anwesenheit bewußt sein. Längst hatte er in seinen Träumen, die nun kurz vor dem Aufwachen blasser wurden, gemerkt, dass es nicht wirklich seine seine Mama sein konnte, die ihn da hielt. Aber wer war es dann? Wer sollte ihm so viel Zärtlichkeit und Frieden entgegen bringen? Aya schwankte zwischen der Neugierde, es zu erfahren und dem Wunsch, ewig in diesem wundervollen, geborgenen Zustand zwischen Träumen und Wachen verweilen zu können.
 

Um nichts in der Welt hätte Schuldig Aya jetzt stressen wollen, war er selber doch noch nicht einmal ganz wach. Dennoch blinzelte er verschlafen in die Baumkronen hinauf, wo schon emsig die Paradisvögel herumschwirrten.
 

Schließlich siegte jedoch das Verlangen, zu erwachen und langsam schlug Aya die Augen auf und erstarrte, konnte nicht glauben, was er da sah...WEN er dort sah...
 

Schuldigs Blick war nach wie vor nach oben gerichtet. Den Kopf hatte er an den Baumstamm hinter sich gelehnt und winzige Tautropfen hingen an den Spitzen seiner Haare.
 

Aya zwang sich zu der Erkenntnis, dass dies eine unhaltbare Situation war und hob seinen Kopf ruckartig von Schuldigs Schoß, auch wenn er in diesem Moment das Gefühl hatte, etwas unschätzbar wertvolles hinter sich zu lassen. Er setzte sich auf und wartete auf die bissigen Kommentare des jungen Deutschen.
 

Der lies zwar auf sich warten, folgte dann aber, doch anders als erwartet. "Wie geht's deinem Kopf?"
 

Diese Reaktion verblüffte Aya "Gut..." sagte er und sah Schuldig aus großen Augen an. "Wieso?" Immer noch witterte er hinter dem Verhalten des Deutschen eine Falle.
 

Aber für diese Frage erntete er nur einen leicht verwirrten Blick.
 

"Wieso interessiert es dich, wie es meinem Kopf geht? Wieso bist du überhaupt so nett zu mir?"
 

"Ich bin nicht nett nur. Ich bin nur nicht gemein..........."
 

Das entlockte Aya tatsächlich ein kleines, helles Lachen und ein heiteres Grinsen. "Stimmt...aber das ist schon sehr verdächtig, außerdem weiß ich ja nicht, ob's da noch 'ne Steigerung gibt. Vielleicht ist das ja schon das Nonplusultra an Nettigkeit, dass du zu bieten hast."
 

Nun verzog Schuldig ehrlich beleidigt den Mund. "Wenn du meinst....na dann mal hoch....fertig mit den Nettigkeiten, auf zur Suche nach einem Weg aus dieser grünen Hölle!" Damit erhob sich Schuldig schwungvoll und sah Aya abwartend an.
 

Aya schnappte sich seinen "Wanderstab" und stellte sich neben Schu."Dein Plan, sein Auftrag...du suchst den Weg..."
 

Schuldig hob den Finger und wollte widersprechen, lies die angehobenen Schultern dann aber mitsamt Finger wieder sinken und dackelte artig los, ohne etwas zu sagen.
 

Aya war allerdings trotzdem neugierig. Alles was Schu sagte, konnte ihm helfen, sich einen Reim auf diese sehr seltsame Situation zu machen. "Was wolltest du sagen?" bohrte er nach.
 

Schuldig hob abwehrend die Hand und latschte weiter.
 

Aber Schuldig war nicht der Typ, der lange schweigen konnte. Anders als Aya musste er irgend eine menschliche Stimme hören und wenn es seine eigene war. "Also weisst du Kätzchen....irgendwie ist das hier doch ganz spannend.....sie es mal als Training an. Wenn wir in dem Dschungel klar kommen, überleben wir auch den Grossstadtdschungel und werden vielleicht irgendwann sogar mal dreissig oder gar vierzig............."
 

Aya runzelte die Stirn. "Also wenn...dann wohl nur einer von uns, oder?" bemerkte er mißmutig.
 

Schuldig sah über die Schulter zurück. "Willst mich vorher killen, oder was?"
 

"Oder du mich....was sollten wir schon anderes tun? Wir sind Feinde, erinnerst du dich?"
 

"Oh ja...so ganz düster....da war mal was.....na ja, aber jetzt sitzen wir irgendwie im selben Boot..okay, im selben Wald, aber was soll's............" Schu hatte sich umgedreht, um Aya an sehen zu können und ging nun rückwärts vor diesem her.
 

"Das solltest du nicht tun, achte lieber daruf, wo du hinläufst."
 

"Hä?" Schuldig sah Aya verwirrt an, da er nicht kapierte, was dieser Satz mit seinem eben gesagten zu tun hatte.
 

"Du sollst dich umdrehen! Ein angeschlagener Kopf pro zwei Leute reicht. Und außerdem, was passiert, wenn wir raus sind? Dann sind wir wieder Feinde..." Aya wirkte nicht sehr glücklich.
 

Schuldig hob seine Augenbrauen, wandte sich aber wieder nach vorne, begann wie nebenbei den Weg etwas frei zu räumen, dass es vor allem für Aya einfacher wurde durch zu kommen.
 

"Also? Was gedenkst du dann zu tun?" Aya ließ nicht locker "Du hast die Möglichkeit, mich zu killen und wenn du sie nicht nutzt, bedeutet das wahrscheinlich mächtig Ärger für dich."
 

"Ja und? Ich bin im Gegensatz zu euch mein eigener Boss...." //Schön wär's....aber man darf ja träumen..//
 

"Ja...sicher", lachte Aya trocken "Träum' weiter...Selbst wenn niemand anderes dein Boss wäre, Crawford ist es auf jeden Fall."
 

"Ach Brady kann doch keiner Fliege was zu leide tun", grinste Schuldig und gluckste beim weiter gehen munter vor sich her, bei dem Gedanken an Crawford, wenn er dieses Gesrpäch mitbekommen würde.
 

"Ähm.."räusperte Aya sich. "...das habe ich aber anders erlebt. Wenn das so ist, wäre es schön, wenn man ihm das mal mitteilen würde."
 

"Na MIR kann er jedenfalls nichts anhaben...." Dessen war sich Schu nun wirklich sicher und grinste Aya offen an. Stunden später schlugen sich die beiden Killer immer noch durchs Unterholz, doch bereits weit weniger schnell, denn Schuldigs Kraft in Sachen Pflanzenwände einreissen, hatte sichtlich abgenommen.
 

"Sollen wir 'ne Pause machen?"fragte Aya, dem dies ebenfalls entgegengekommen wäre. //Was soll's?// Er wußte, dass Schuldig von sich aus wahrscheinlich ablehnen würde, doch eine Pause würde ihnen gut tun. "Also ICH brauch' ne Pause." überwand er sich.
 

"Müde.?", kam es dann auch schon promt.
 

"Ja" log Aya halb.
 

Schuldig lies die Liane sinken und tapste zu Aya zurück. Dann deutete er auf einen Baum, dessen grosse Wurzeln wie eine kleine Höhle bildeten. "Ist das dem Herr genehm?"
 

"Wenn nicht schon jemand darin Quartier bezogen hat..ja"
 

"Nö ist nüscht da...." grinste Schu und lies Aya dennoch den Vortritt.
 

"Was soll's? Es tötet bestimmt schnell" seufzte Aya theatralisch und kroch in die Höhle.
 

Schuldig hinter her, mit einem Anblick vor der Nase, der ihn noch breiter grinsen lies. "Mjam Kätzchen, süssen Hintern.....etwas klein, aber dafür schön knackig...........", feixte er und schob Aya demonstrativ mit der Hand nach vorne.
 

Aya grummelte und stieß sich beim Wegzucken den Kopf an der Höhlendecke. Unterdrückt jaulte er auf. "Danke, du Arsch...und jetzt nimm' die Flossen von meinem selbigen."
 

"Hehe....ungern.." Aber er tat es dann doch und als es endlich etwas höher wurde, so dass sie aufrecht sitzen konnte, setzte sich Schuldig neben Aya und grinste ihn wieder an.
 

"Was ist?" fragte Aya genervt. "Hast du dich jetzt doch noch entschlossen, mich zu bespringen?"
 

"Och....wär ne Überlegung wert, aber......." Er gähnte verhalten, wa sihn beim Sprechen hinderte. >.........irgendwie bin ich etwas zu müde dazu......<
 

//Na warte, das Spielechen kann man auch zu zweit spielen// "Schade!" funkelte Aya Schuldig herauffordernd an. "Aber dann mach' mal schnell Heia, damit das kleine Schschubärchen morgen wieder frech durch den Dschungel hüpfen kann."
 

Der Kiefer Schuldigs klappte in diesem Moment nach unten und er starrte Aya unsicher an. "Hallo? Wer bist du und was hast du mit dem kratzbürsigen kleinen Kätzchen gemacht?!"
 

//Kriegst du jetzt also doch Angst?// "Ich bin immernoch hier." sagte Aya mit einem winzigen, hintersinnigen Grinsen. "Du hast doch eine dicke Lippe riskiert und mir an den Po gefasst..."
 

"Ja aber ich hab dir keine Gehirnwäsche verpasst.", verteidigte sich Schu.
 

Aya grinste kurz und wurde dann wieder normal. "Okay...vergessen wir die ganze Angelegenheit....aber du solltest nicht herausfordern, womit du dann nicht umgehen kannst."
 

"Ich KANN damit umgehen, du....du hast mich nur überrascht............." Schuldig maulte noch eine Weile herum, verstummte dann aber und versuchte neue Kraft zu tanken, indem er etwas vor sich hin döste.
 

Auch Aya überantwortete sich dem Schlaf, in der Hoffnung, dass er möglichst lange ungestört bliebe.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 3/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Der Dschungel birgt vielerlei Gefahren

Warnungen: keine wirklichen

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 


 

Inzwischen stand in einem anderen Teil der Erde ein junger Sportler in der Küche und starrte eine ungenutzte Kaffeetasse an. "Moo...wo zum Teufel steckt der Typ nur?", futterte Ken und schnaubte leise.
 

Gähnend kam Yôji in die Küche getrabt, den ersten Teil seines Frühstücks in Form einer Kippe bereits zu sich nehmend. "Ohayo" nuschelte er "Wo is'n die Spaßbremse?"
 

Ken fuhr herum. "Morgen........." Ein unsicheres Schulterzucken. "Keine Ahnung......er ist wie vom Erdboden verschwunden."
 

"Es gibt doch gnädige Götter", grinste Yôji, doch als er Kens besorgtes Gesicht sah, beruhigte er sich. "Der kommt schon zurück" Yôji klopfte dem Jüngeren freundschaftlich auf die Schulter. "Kennst ihn doch..."
 

"Ja? Bist du dir da SO sicher.....?" Ken war es jedenfalls nicht und das konnte man deutlich heraus hören.
 

"Wieso sollte er nicht?" fragte Yôji halb erstaunt, halb überzeugt-gelangweilt.
 

Ken winkte resigniert ab. "Ich geh ihn suchen..." Damit schnappte er sich einen Fussball und zischte an Yoji und dem herein kommenden Omi vorbei nach draussen.
 

Yôji stand verwirrt da. "Wenn er ihn suchen geht, warum um alles in der Welt nimmt er dann 'nen Fußball mit?"
 

Das runde Leder war wohl für Ken nur ein Vorwand, um raus zu gehen. Während er durch die Strassen der Stadt jagte, dribbelte er den Ball vor sich her.
 

Yôji zuckte die Schultern. "Weiß gar nicht, warum er sich so aufregt. Morgen, Omi...", und schenkte sich einen Kaffe ein.
 

Omi gähnte und sah Ken immer noch hinter her. Dann erst schien er Yoji überhaupt zu registrieren. "Morgen.." Sprach's und schnappte sich die Tasse aus Yojis Händen, um sich einen grossen Schluck des schwarzen Gebräus zu genehmigen.
 

"Äh...Hallo?", warf Yôji entgeistert ein. "MEIN Kaffee, MEINE Tasse...wiederhaben will!"
 

Omi sah ihn aus unschuldigen Babyaugen an und zwinkerte.
 

Yôji war erst wieder ansprechbar, als er seine Tasse und den inzwischen stark dezimierten Inhalt zurückerobert hatte. Er umklammerte sie demonstrativ und grinste.
 

Schliesslich nahm Omi das vorherige Thema wieder auf. "Ne....was meinst du wo Aya-kun hin verschwunden ist? Er war seit zwei Tagen auch nicht mehr im Krankenhaus bei seiner Schwester."
 

"Hast du das überprüft?", fragte Yôji erstaunt.
 

Omi nickte. "Ken hat mich gestern Abend drum gebeten........"
 

"Hmm...okay, wenn er nicht mehr bei ihr war, ist vielleicht doch was los..." Yôji grübelte. "Wir sollten Ken wohl doch bei der Suche helfen, aber wo? Tokio ist schließlich keine Kleinstadt und wer sagt, dass er noch hier ist...Weiß Kritiker was?"
 

Omi schüttelte den Kopf. "Niemand weiss auch nur etwas, aber........" Der Kleine begann herum zu drucksen.
 

"Was?"
 

"Ich hab rausgefunden, dass Aya nicht der Einzige ist der spurlos verschwunden ist..."
 

"Mensch, Omi... mach's nicht so spannend. Hau raus, was du weißt.."
 

"Schuldig ist auch seit zwei Tagen verschwunden.............."
 

Diese Bemerkung brachte Yôji dazu, den Kaffe durch die Nase zu filtern, was in einem Hustenkrampf endete.
 

Erschrocken klopfte ihm Omi auf den Rücken. "Geht's noch Yoji-kun?"
 

Yôji hustete noch, konnte jedoch bereits wieder ein "Dann..müssen...wir ..ihn ..erst ..recht..finden" rausröcheln.

Omi nickte und flitzte zu seinem Zimmer, um sich etwas richtiges an zu ziehen, damit die Suche starten konnte.
 

Als Omi runterkam, stand Yôji bereits in den Startlöchern. "Auf geht's....Auch wenn er's eigentlich nicht verdient hat. Ich will sein dummes Gesicht sehen, wenn WIR IHN retten."
 

~*~*
 

Mittlerweile war aus dem Dösen richtiges Schlafen geworden und Schuldig schnuffelte leise vor sich hin.
 

Aya kullerte im Schlaf unwillkürlich dichter zu Schuldig und schmiegte sich an. Er schnurrte leise und wohlig.
 

Wieder war es Schuldig, der zu erst aufwachte. Nicht damit rechnend Aya so dicht an sich gepresst vor zu finden, starrte er ihn erst mal verwirrt an.
 

Aya kuschelte sich schlafend an seinen "Ersatzteddy" und lächelte selig.
 

Langsam zog Schuldig seine Hand unter Aya hervor, auf die dieser sich gelegt hatte und platzierte sie nach anfänglichem Zögern auf dessen Schulter.
 

Aya blieb noch ein wenig so liegen, rollte sich dann allerdings wieder von Schuldig weg und erwachte. Er streckte sich, so gut es in diesem Loch ging.
 

"Morgen Schlafmütze.............wir sollte los, wenn wir noch ein bisschen weiter kommen wollen, bevor's wieder dunkel wird....", mostere Schu gleich wieder in alter Manier herum, zu mal sein Bäuchlein langsam Hunger meldete.
 

"Wie du meinst." lenkte Aya ein. "Dann kriech raus...ich robbe nicht wieder vor dir."
 

"Schisshase...." quittierte Schu und krabbelte wieder hinaus in den Dschungel.
 

Aya grinste hinter Schus Po. "Vielleicht will ich ja auch nur mal deine vier Buchstaben bewundern...", meinte er und kroch ihm nach.
 

Der Deutsche verdrehte nur ungesehen die Augen >KLeines, verdorbenes Kätzchen.................<
 

"Aber du..." murmelte Aya.
 

".......bin es von Natur aus.........wie wahr.........." Schuldig sah sich suchend um. Irgend etwas Essbares musste der Urwald doch hergeben.
 

Aya versuchte, Früchte ähnlich der, die "sein" Hörnchen gemampft hatte, zu finden. //Die müßte eigentlich in Ordnung sein//
 

Als Schuldig Ayas Bemühen einen Baum zu erklimmen bemerkte, trat er plötzlich hinter ihm. Seine Hände umfassten dessen schmale Taille und ihm nächsten Moment standen sie beide weiter oben auf einem dicken Ast des Baumes, nahe der Früchte.
 

Aya war doch etwas mulmig bei diesem recht ungewöhnlichen "Aufstieg" geworden und er klammerte sich verhalten an einen weitern Ast. "Die sind höchstwahrscheinlich essbar und so groß sind unsere Möglichkeiten nicht", bemerkte er leicht unsicher.
 

Schuldig zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst..................." //...ich vertrau dir....frage mich bitte keiner weshalb...........//
 

Aya hangelte sich vorsichtig zu einer der Früchte und riß sie ab. Eine weitere reichte er Schuldig. "Also dann..", meinte er noch, dann biß er hinein.
 

Schuldig tat es ihm nach und sein Magen gab endlich Ruhe. Anschliessend beförderte er Aya und sich wieder sicher zu Boden.
 

Als er wieder auf festem Boden stand, fühlte Aya sich doch bedeutend wohler. "Gut, und jetzt wo die Kinderchen satt sind, können wir ja weiter", bemerkte er trocken und trabte los.
 

"Hai, hai....." Schu stopfte seine Hände in die Hosentaschen und folgte Aya, dem er nun für den Rest des Tages die Führung überlies.
 

Gegen abend hielt Aya wiederum Ausschau nach einem Unterschlupf und fand eine Höhle unter einem umgestürzten und inzwischen mit Moos überwachsenen Mammutbaum.
 

Schnurstracks lief er darauf zu, zuckte dann jedoch kurz zusammen und blieb stehen, um nach etwas an seinem Bein zu schlagen. Dann krabbelte er in die Unterkunft. "Komm schon."
 

"Wie der Boss befehlen......", grinste Schuldig und rutschte neben Aya und sah ihn Augenzwinkernd an. "Gute Wahl Kätzchen......."
 

"Wieso nennst du mich eigentlich Kätzchen?" fragte Aya erschöpft.
 

"Ich nenn jeden von euch Vieren so......."
 

"Na toll...hab' ich nicht 'nen eigenen Spitznamen verdient?", fragte Aya gespielt entrüstet, mit leichter Belustigung in der Stimme. "Sagst du auch jedem von uns, dass er 'nen netten Po hat?"
 

"Thehe, ich hatte noch nicht das Vergnügen die anderen drei genau so zu inspizieren.........", lachte Schuldig. "Okay, bei Zeiten verpass ich dir nen eigenen Nick....so lange bleibst eben mein Kätzchen...."
 

"Okay...dann...", murmelte Aya und machte sich zum Schlafen bereit. "Oyasumi"
 

"Nacht......", brummte Schu und starrte Aya eine Weile schweigend an, ehe ein sanftes, keinesfalls falsches Lächeln über seine Lippen huschte.
 

Diese Nacht war Aya artig und bewegte sich nicht groß, was allerdings auch an den sehr engen Verhältnissen liegen konnte.
 

Am nächsten Morgen schüttelte er Schuldig sanft an der Schulter wach. "Aufstehen, du willst schließlich so schnell wie möglich hier raus."
 

"Was...?" Verwirrt darüber dass er nicht vor dem Rotschopf aufgewacht war, fuhr Schuldig hoch. Gähnend krabbelte er wieder ins Freie und reckte erst mal seine Knochen, so dass es knackte.
 

Aya machte es ihm nach und kratzte sich nochmal ausgiegib das Bein, bevor er weiterwanderte. "Oder willst du heute wieder vorgehen?", fragte er über die Schulter zurück.
 

Grinsend winkte der andere ab. "Ne, machst das ganz wunderbar Kätzchen......huschu, husch...", trieb Schu Aya vor sich her.
 

Aya legte auch bis zum Mittag ein recht ordentliches Tempo vor, doch dann wurde er langsamer....seine Schritte unsicherer.
 

Der Deutsche kam nach vorne. "Soll ich übernehmen...?" Er sah Aya forschend ins Gesicht.
 

Aya nickte nur stumm mit geröteten Wangen. Er schwitzte wie immer, doch diesmal fühlte es sich anders an, schwächte ihn mehr.
 

Schuldigs Stimme hätte man beinahe als sanft bezeichnen können. "Ne kleine Pause vielleicht? Du......siehst erschöpft aus........."
 

Aya war zu fertig, um noch den starken Mann zu markieren. "Ja..." japste er. "...'ne kurze Pause wäre gut, denke ich..."
 

Schu blieb stehen, während sich Aya hin setzte. Schliesslich verlies er den Rotschopf sogar und fand...oh Wunder..... tatsächliche eine kleine Quelle, dessen Wasser wohl bedenkenlos getrunken werden konnte. Da er nichts dabei hatte, worin er es hätte transportieren können, war sein Improvisationsgeist gefordert. Dieser war dann auch wirklich vorhanden und so kam

Schuldig nach einer Weile mit einem Blatt, welches er zusammen gerollt hatte und in dem frisches Wasser gluckerte, zurück zu Aya.
 

Aya nutzte die Verschnaufpause an einen Baum gelehnt und ließ seinen Schweiß aus sämtlichen Poren ab. Das Wasser konnte er wirklich gut gebrauchen. Er fühlte sich irgendwie leicht und schwerelos, kaum noch richtig bei sich.
 

"Hier...!" Schu kniete sich vor Aya und hielt ihm das Blatt, welches nun einen brauchbaren Trinkbehälter abgab, vor die Nase. Leichte Besorgnis schlich sich in die eigentlich kalten Augen Schuldigs.
 

Aya schaute Schuldig mit fieberndem, fertigen Blick an. Dann nahm er ihm das Blatt vorsichtig aus den Händen, wobei er das zittern seiner eigenen zu unterdrücken versuchte. "Arigatô", sagte er leise.
 

"Hn....." erwiderte Schuldig nur und blieb weiter unten, sah Aya forschend ins Gesicht.
 

Aya trank das Wasser mit tiefen Schlucken aus. Sein ausgedörrter Körper nahm es gierig auf.
 

Irgendwann legte sich eine erstaunlich kühle Hand auf Ayas Stirn. "Sag mal....ist dir nicht vielleicht etwas heiss?", wollte Schuldig wissen und legte sich zum Vergleich die andere Hand an die eigene Stirn.
 

"Ja, ein wenig vielleicht", nickte Aya, was natürlich tierisch untertrieben war. Der Mann glühte wie ein Ofen im tiefsten Winter.
 

//Nicht gut....er streitet es nicht mal ab....wenn er jetzt krank wird, sind wir am A.....am Ende....// Vorsichtig zog Schuldig Aya hoch. "Na komm schon, gehen wir noch etwas weiter und suchen uns dann ein Lager.........."
 

Aya ließ sich schwankend auf die Beine helfen und schleppte sich weiter, wobei er sich schwer auf seinen Stecken stützte. Nur noch die reine Willenskraft schien ihn vorwärts zu treiben, ja überhaupt aufrecht zu halten.
 

Als Schuldig sich durch ein ungutes Gefühl im Bauch wieder umdrehte, sah er nur noch, wie Aya langsam zur Seite kippte. Er war gerade noch rechtzeitig bei ihm, um ihn davon ab zu halten, auf den Boden zu knallen. "Aya...!!!" Seinen Namen kannte Schuldig also doch und im Schreck war ihm einfach nichts anderes über die Lippen gekommen.
 

Aya stöhnte leise, als Schuldig ihn auffing. "Es geht schon", presste er hervor, doch es war deutlich, dass dies nicht der Fall war.
 

"Du spinnst ja wohl.........was ist mit dir...? Was............" Schuldig verstand nicht, warum es dem anderen mit einem mal so schlecht ging. Vorsichtig betete er Ayas Kopf auf seine Knie und strich ihm die verklebten Haarsträhnen aus der Stirn.
 

"Okay...",brachte Aya schwach hervor "die Wahrheit?"
 

"Ja...."
 

"Mir ist schwindlig und heiß und mein Bein juckt....da hat mich gestern irgendwas erwischt..."
 

"Wo denn...?" Schuldig beugte sich über Aya und schob das Jeansbein hoch, um sich die Stelle an zu sehen, die Aya schwach angedeutet hatte.
 

Dort seitlich an der Wade, ca. 10 cm über dem Knöchel, prangte auch eine Beule, die leicht pulsierte und deren Farbe stetig zwische rot und gelb wechselte.
 

"Ui, dich hat was gestochen mein Lieber.......ich hoff mal dass es keine Malaria ist..", scherzte Schuldig noch halbwegs ernst, aber eigentlich war ihm gar nicht drum zu scherzen, denn das Bein gefiel ihm überhaupt nicht. "Tut es weh...?", fragte er während er sanft drüber strich.
 

"Ja" wimmerte Aya trotz seines verzweifelten Versuchs, tapfer zu bleiben. "Jedesmal wenn es pulsiert und BESONDERS wenn du drauftatscht." Gegen seinen Willen kamen ihm bei Schuldigs Berührung die Tränen.
 

"Gomen..........." Sofort wurden diese von Schuldigs Zeigefinger weg gewischt. "Ich....ich besorg dir etwas Wasser zum kühlen......." Er stand auf, aber dann begann er zu zögern, konnte sich nicht überwinden Aya alleine hier zu lassen.
 

"Geh ruhig...", meinte Aya und versuchte ein schwaches Lächeln, was kläglichst mißlang. "Wo soll ich schon hin? Weglaufen?"
 

"Ich beeil mich......." Und schon flitzte Schuldig davon. Zurück um frisches Wasser zu holen.
 

Aya versuchte in der Zwischenzeit, etwas Ruhe und eine schmerzfreie Position zu finden, ohne gleich wegzuknacken, denn er wußte nicht, ob er dann so einfach wieder aufwachen konnte.
 

Schuldig brauchte, obwohl er sich mittels Teleport fortbewegte, was ziemlich riskant war, eine knappe Stunde, ehe er mit zwei vollen Blattüten Wasser zu Aya zurück kehrte.
 

Aya war wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben froh Schuldig zu sehen. Tatsächlich freute er sich sogar sehr über dessen Rückkehr. Inzwischen hatte er sein Bein so hingelegt, dass es zumindest nicht mehr erschüttert wurde und still vor sich hinpuckern konnte. Mit sanften, von Fieber glasigen Augen schaute er Schu an und lächelte sanft, ja fast schon entrückt. "Ah...da bist du ja wieder", sagte er leise und friedlich.
 

"Hai...sorry, dass es so lange gedauert hat.....willst du etwas trinken..?"
 

"Ja..das wäre gut oder was meinst du?" Aya war wie ausgetauscht, oberfriedlich und zurückhaltend. Dies war wohl ein sicheres Zeichen dafür, dass es ihm NICHT gut ging.
 

Schuldig nickte nur und half dem Jungen dann ein paar Schlücke zu trinken. Anschliessend nahm er einen Fetzen seines Kittels und riss ihn gänzlich ab. Nachdem er ihn durch getränkt hatte, wickelte er ihn vorsichtig um Ayas Bein.
 

Das entlockte Aya, der es gerade halbwegs erfolgreich verdrängt hatte, ein Mittelding aus Stöhnen und Wimmern. Diesmal war seine Selbstbeherrschung nicht mehr groß genug und die Tränen begannen ungehindert zu fließen, auch nachdem Schu das Bein losgelassen hatte.
 

"Hey, hey", meinte dieser sanft und setzte sich neben Aya. "So schlimm.?" Er strich ihm wie nebenbei beruhigend über den Arm.
 

Aya war völlig in dem Meer des inneren und äußerlichen Schmerz versunken, nahm Schu kaum noch wahr. Die "Wellen" schwappten über ihm zusammen, drohten ihn zu ertränken, in die Tiefe zu reissen.
 

Auch wenn's weh tun würde, so klinkte sich Schuldig schliesslich doch in Ayas Bewusstsein ein, half ihm, den Schmerz aus zu grenzen und zurück zu drängen.
 

Hilfesuchend klammerte sich Aya sowohl geistig als auch körperlich an Schuldig. "Bitte...lass mich nicht allein....das ist zuviel...ich ertrage das nicht mehr lange..." Erst als Schuldigs Bemühungen fruchteten, wurde auch Aya wider ruhiger, entspannte sich langsam im Arm des Deutschen.
 

Schuldig blieb einfach bei dem jungen Killer von Weiss, wusste nicht, was er sonst tun konnte. Ab und zu strich er ihm etwas Wasser über die Stirn und hoffte einfach, dass sich das Fieber wieder zurck ziehen würde, welches den Kleineren befallen hatte.
 

Nach Schuldigs "Behandlung" und einer Verschnaufpause fand Aya wieder halbwegs zu sich, war allerdings noch immer sehr schwach und blieb deshalb unbeweglich in Schus Armen liegen, auch als er die Augen aufschlug. "Warum tust du das? Warum läßt du mich nicht einfach krepieren und suchst weiter deinen Weg?"
 

Schuldig sah erst noch eine Weile gerade aus, ehe er runter auf Aya blickte. "Ehrlich...? Ich hab keinen Bock alleine hier herum zu ziehen........ ausserdem.............auch wenn es nicht so abgemacht war, ich darf dich nicht sterben lassen, sonst wäre mein Auftraggeber sehr, sehr sauer.........."
 

"Weshalb das?...was ist ihm so wichtig an mir?...", fragte Aya erstaunt, aber leise.
 

"Du bist es wert gerettet zu werden.....", war Schuldigs knappe und unpersönliche Antwort.
 

Das entlockte Aya nur einen fragenden und prüfenden Blick.
 

Aber Schuldig erwiderte nichts mehr darauf, sondern strich Aya nur wie nebenbei über den Obrarm.
 

"Warum erzählst du mir nichts davon?"
 

"Was würd es dir bringen?", beantwortete Schuldig Ayas Frage mit einer Gegenfrage.
 

"Mich nicht mehr wie eine Versuchsratte zu fühlen... und vielleicht zu erahnen, warum du es mit mir aushältst..."
 

Langsam wurde Schuldig das Thema unangenehm und das spiegelte sich darin wieder, dass er ärgerlich wurde. "Du bist keine Versuchsratte! Viel eher bin ich das Versuchskanninchen und ich hab es satt mich von denen rum scheuchen zu lassen.....und wenn ich hier raus komme....wenn WIR hier raus kommen, werd ich NIE wieder so was derartiges tun!"
 

"Wenn wir hier rauskommen, wird wahrscheinlich einer von uns sterben" sagte Aya traurig. //Und ich weiß nicht, ob mir Überleben lieber ist//
 

"Tse....warum sollten wir? Können doch weiter leben wie bisher....hält uns keiner davon ab............."
 

"Erinnerst du dich, dass wir Feinde sind? "Schwarz" und "Weiß"? "
 

Ja natürlich tat er das, aber im Grunde war ihm das so was von scheissegal, denn so lange sie niemand beauftragte Weiss zu erledigen würde er es auch nicht tun. Schuldigs Ärger kochte weiter, leider sank dadurch der innere Schutzwall, den er für Aya errichtet hatte.
 

//K'so// Äußerlich versuchte Aya nicht schon wieder in Gejammer auszubrechen. //Ich wünschte, es wäre nicht so...//, dachte er noch bevor ihn der Schmerz überwältigte.
 

Augenblicklich merkte Schu, dass er nach gelassen hatte. Behutsam legte er eine Hand an Ayas Kopf und versuchte die Blockade erneut zu errichten.
 

//Warum tust du das?//, fragte Aya wohl weißlich, dass Schu ihn hörte. //Warum ergötzt du dich nicht an meiner Schwäche und meinem Leid?// Er war festentschlossen, sich dieses Mal

nicht gehen zu lassen, egal wie groß die Schmerzen würden.
 

//Weil du mir halbtot vor Schmerzen nichts bringst..............// Schuldig spürte den Schmerz ebenfalls, zwar gedämpft, aber dennoch noch recht heftig und er zog die Augenbrauen

zusammen.
 

//Ich bringe dir ohnehin nichts!// Innerlich schrie Aya vor Schmerz, doch nach aussen drang nur ein unterdrücktes Stöhnen.
 

Schuldig verstärkte seine Anstrengungen, auch wenn ihm das den Schweiss gehörig auf die Stirn strieb und insgeheim wünschte er sich, die Freunde von Aya mögen sie so schnell wie wie nur irgend möglich finden.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 4/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Der Dschungel birgt vielerlei Gefahren

Warnungen: keine wirklichen

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Schließlich ebbte der Schmerz in Aya wieder ab, doch der Assassine wußte, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Schuldigs Kräfte erneut und dann wahrscheinlich für's Erste endgültig nachlassen würden. Er war festentschlossen, die Zeit, die ihm blieb zu nutzen "Also....solange ich noch bei Verstand bin, warum strengst du dich so an? Okay...mache ich den Anfang und du kannst nachziehen, wenn du willst....ich hab' keinen Bock darauf, dich hier nach nochmal als Gegner bekämpfen zu müssen. Du bist nicht der Arsch, der du vorgibst zu sein."
 

"Ich bin....was ich bin....", zischte Schuldig gereizt, aber vollends konzentriert.
 

"Und was bist du?"
 

Schuldig öffnete die Augen. "Ein.....ein Killer von Schwarz..................."
 

"Und darunter...dahinter? Wie immer du es nennen willst..."
 

"Bin ich...............Schuldig....................."
 

"Ist das dein Name oder wie du dich fühlst? Warum bist du bei Schwarz?"
 

"Mein Name..............und ja, auch das was ich fühle......bei Schwarz? Weil sie gut bezahlen............"
 

"Das tut Kritiker auch....nur deshalb bin ich "weiß"! Also ist es nur eine Frage dessen, welche Seite zuerst an einen herantritt.... "
 

"Eben...........also lass die kindischen Fragen Fujimya.............." Längst steckte hinter dem Satz nicht so viel Biss, wie Schuldig es eigentlich beabsichtigt hatte.
 

"Warum gibts du nichts von dir preis? Steckt da soviel Schmerz?" Ayas Tonfall war sanft und sein Blick, mit dem er Schuldig bedachte, war nicht nur vom Fieber besänftigt.
 

Doch der andere wich dem Blick aus amethystfarbenen Augen aus. Suchte sich einen Punkt irgendwo im Blätterdach des Dschungels.
 

Aya runzelte die Stirn. "Warum guckst du nach oben? Sieh' mir in die Augen, verdammt, wer weiß wie lange du das noch kannst. Hast du Angst, ich könnte dir dein Geheimnis entreissen?"
 

Schuldig sah kurz herunter. "Nein, aber willst du dass ich meine Konzentration verliere........? Es gibt nichts an Geheimnissen, was du mir entreissen könntest............."
 

"Wieso solltest du die Konzentration verlieren, wenn du mich ansiehst?"
 

"Hn....hör endlich auf damit dich so stinkfreundlich zu verhalten Fujimya........" Schuldig schnaubte leicht. Es gab nichts zu erzählen, was erzählendwert gewesen wäre, also konnte er auch schweigen.
 

Aya runzelte die Stirn, ließ Schuldig aber seinen Willen. "Ich bin nicht stinkfreundlich", artikulierte er noch leise, dann schwieg auch er und versuchte Konzentration für die sicherlich bals wiederkehrenden Schmerzen zu sammeln.
 

Aber der Deutsche erwies aussergewöhnliches Durchhaltevermögen. Aber ewig konnten sie hier auch nicht sitzen bleiben. Zum Wasserholen und um etwas Essbares zu besorgen, musste Schuldig Aya alleine lassen.
 

Diese Stunden wurden für Aya zum Martyrium. Trotz seiner Meditationsversuche waren die Schmerzen unerträglich, zumal er wußte, dass sich so bald keine Linderung oder erst recht Heilung einstellen würde. Er fragte sich, ob er wohl hier sterben würde und manchmal, wenn die Schmerzen zu groß wurden, wünschte er sich nichts sehnlicher als einen baldigen, gnadenreichen Tod.
 

Schuldig kehrte so schnell wie möglich zurück und versuchte diesem dann erst zu helfen, ehe er ihm etwas Essbares unter die Nase hielt. "Hier....das schmeckt nicht übel...."
 

"Was ist das?" fragte Aya, als er dank Schu wieder halbwegs klar denken konnte. "Wieso gibst du mich eigentlich nicht endlich auf? Du knntest schon meilenweit weg, vielleicht sogar hier raus sein..."
 

Darauf hatte Schuldig nun echt keine Lust zu antworten und stopfte Aya die Frucht in den Mund.
 

Aya war zwar überrascht, aber die Frucht schmeckte tatsächlich recht gut und war noch dazu erfrischend, also kaute er erstmal.
 

Zufrieden mümelte Schuldig auf einer weiterem herum, während er eine Hand prüfend an Ayas Stirn hielt.
 

Die glühte immer noch wie die Sahara in der Mittagssonne. Faktisch hatte sich Ayas Zustand nicht gebssert, er schien sich nur langsam daran zu gewöhnen.
 

Schuldig bekamm sogar das Gefühl, als wäre Aya noch heisser geworden, als er eh schon war. Seufzend setzte er sich wieder neben den jungen Killer, hob einen Arm etwas an, so dass sich Aya wieder hinlegen konnte.
 

Dankbar ließ Aya sich wieder sinken, wobei er trotzallem unterdrückt stöhnte. "Ich mach's eh' nicht mehr lange, fürchte ich...", sagte er mit einem ironischen, schmerzverzerrten Grinsen "...dann bist du mich los..."
 

>NEIN!< Ohne es zu wollen oder überhaupt zu merken, hatte Schuldig seinen Gedanken beinahe geschrien. Alles blos nicht alleine hier sein. Inzwischen war ihm die Anwesenheit des Weisskillers nicht mehr unangenehm. Im Gegenteil......er mochte es irgendwie.
 

"Wieso? Erstens tue ich das doch im Moment gar nicht und außerdem warum interessiert DICH das überhaupt?"
 

"Einfach......deswegen halt..........ist doch egal......."
 

"Nein, das ist nicht egal.....vielleicht ist das alles, was mich noch davon abhält, zu sterben", sagte Aya mit ernstem Gesicht, doch in seinen Gedanken waren sowohl der Witz als auch die Furcht davor, dass es tatsächlich so sein könnte zu lesen.
 

Kühlend legte sich Schuldigs Hand an Ayas Wange. "Ich....ich will einfach nicht allein sein...verstehst du...? Es gibt nichts schlimmeres als Einsamkeit.........."
 

"Ich weiß", seufzte Aya. "Aber manchmal ist sie unser einziger Schutz. Auch vor uns selbst."
 

"Einsamkein macht uns kaputt.....ich wüsste nicht vor was sie schützen könnte......."
 

"Davor uns selbst und anderen mehr als unbedingt nötig wehzutun."
 

"Wie...wie meinst du das?" Nun sah Schuldig wahrlich verwirrt aus.
 

"Wenn ich mich zum Beispiel auf die anderen einlasse und dann etwas Dummes tue oder sterbe oder so, dann tut es ihnen mehr weh, als wenn sie mich nur als das zickige, isolierte, kaltherzige Arschloch kennen und manchmal....ist es sogar besser, wenn das alles ist, was ich mir selbst über mich klar mache....einfach zu funktionieren, verstehst du?"
 

"Nein....gomen, aber so was versteh ich nicht.............und....es tut mir leid.........." Schu biss sich auf die Unterlippe.
 

"Was tut dir leid?" fragte Aya verwundert.
 

"Dass du so...so ein Leben führen musst.......niemand hat das verdient............." Vom alten Schwarzkiller war nichts mehr übrig geblieben, ausser die Hülle und auch die sah schon reichlich ramponiert aus.
 

"Jeder hat das Leben verdient, das er sich erwählt hat und dies ist meins...ich komm' schon damit klar...dein Leben scheint mir weniger schön als meins."
 

"Was?" Beinahe erschrocken sah Schuldig auf Aya herunter.
 

"Wieso erschreckst du so?" Aya sah Schuldig aus vom Fieber geweiteten, großen lila Augen an, die sanft das Licht reflektierten und so sehr friedlich und unergründlich tief wirkten.
 

"Warum....warum soll mein Leben weniger schön sein als deines........?" Mit leicht zitternden Fingern strich Schu Aya verklebte Ponyfransen aus der Stirn.
 

"Es wirkt so...du willst ja nicht mal darüber reden und was so durchscheint, klingt nicht gut." Aya seufzte leise und kuschelte sich unwillkürlich näher an Schu, um Geborgenheit zu bekommen und zu geben.
 

"Mag....sein.....................wenn wir wirklich nicht hier raus kommen, wie du immer sagst, spielt das ja eh keine Rolle mehr.............dann ist das alles vprbei..........."
 

"Ach und weshalb? Wieso sollte dann alles vorbei sein...?"
 

"Na wenn wir hier abkratzen.....dann hab ich endlich meinen Frieden und Schwarz nicht mehr im Nacken............."
 

"Wieso hast du Schwarz im Nacken? Du bist "schwarz"! Und außerdem kratzt hier höchstens einer ab und das bin ich..." erwiderte Aya resigniert.
 

"Wenn dann wir beide..............anderen Falls krieg ich dich raus und wenn ich dich tragen muss.................und Schwarz. Ich bin nicht Schwarz, ich arbeite nur für die......na ja........mehr oder weniger freiwllig halt inzwischen..." Er zuckte leicht mit den Schultern und strich weiter durch die feurig roten Strähnen Ayas.
 

"Wieso mehr oder weniger freiwillig?" Aya ließ sich diese beiläufigen Streicheleinheiten bereitwillig gefallen, genoß sie sogar irgendwo.
 

"Na ja, intwischen weiss jeder von uns einfach zu viel und Brad akzeptiert ne Kündigung nicht mehr....hat er recht bildich verdeutlicht, als ich es vor anderhalb Jahren versucht hab..........."
 

"Inwiefern?"fragte Aya mit skeptischem leicht erschreckten Blick.
 

"Hmm....wenn ich mich recht erinnere, ne ausgrenkte Schulter, zwei angeknachste Rippen und diverse Blutergüsse.........", zählte Schu alles sarkastisch grinsend auf.
 

"Ein netter Boss, von wegen keiner Fliege was zuleide tun....Wieso hast du ihn nicht davon abgehalten? Ich mein, wenn einer gehen könnte, dann du..." Aya tippte sich an die Schläfe. "Aber manchmal denke ich, auch wenn sie anderes sagen, Kritiker wird mich auch nicht mehr gehen lassen."
 

"Tja, aus dem einfachen Grund, das Brad all meine Attacken und Ausweichversuche vorhersieht und alles abblocken kann, was ich ihm an den Kopf werfe........thehe...wir sind schon zwei arme Trottel, was Fujimya...?!" Schuldig grinste eher etwas verloren, denn wirklich sarkastisch wie es hätte sein sollen.
 

Aya blickte Schuldig ernst an und sagte leise aber bestimmt "Das sind wir...ohja, das sind wir."
 

"Hehe......du gefällst mir je länger je mehr.....bald wird der gute Siberian Konkurrenz bekommen.............." lachte Schuldig geheimnisvoll.
 

"Nani?" Aya guckte verwundert.
 

Schu pfiff unschuldig.
 

"Na los...sag'....ich bin vielleicht totkrank...also Aufregung ist Gift für mich...und ständig ausgbremst zu werden, regt mich schwer auf..."
 

"Du scherzt schon wieder mein Lieber...........ne, ich sag lieber nichts, sonst wird der gute Ken-kun noch sauer auf mich....."
 

"Naja...er bewirft mich mit Flips, er schlägt mich, er brüllt mich an, er tut allles, um mich rasend zu machen....Das muß Liebe sein!" grinste Aya sarkastisch verklärt.
 

"Er ist jung, weiss nicht wie damit umgehen, tja und wenn halt Agression die einzigen Emotionen sind, die er von dir bekommen kann, nimmt er halt diese und fordert sie auch.................."
 

Aya guckte verwirrt, dann schlich sich bange Erkenntnis in seine Züge. "Meinst du wirklich?"
 

"Ja...dachtest du das sei ein Scherz?"
 

"Argh..."Aya schluckte. "Vermutest du das nur oder weißt du es?"
 

"Ich bin mir ziemlich sicher. Seine Gedanken sind herrlich freimütig, wie die eines Kindes.............."
 

"Na toll, er ist verknallt in mich...vielleicht sollte ich wirklich gleich hier und jetzt sterben, dann erspare ich es mir von dem liebestollen Fußballer gekillt zu werden....ich komm' mir vor wie Kyo aus Fruits Basket....und Ken ist Kagura, das alte Ferkel..."
 

Schuldig verzog das Gesicht. "Du bist ganz schön hart...........du solltest lieber mal mit ihm reden, anstatt dich lustig über ihn zu machen............."
 

"Naja...ich mach' mich nur über das lustig, weil es mir Angst macht... Ich.. ich will ihm nicht weh tun.."
 

"Ist doch schon mal ein Anfang...aber hey....denk jetzt nicht darüber nach, sondern sieh zu, dass du gesund wirst......... schlaf noch etwas....",ordnete de Ältere fürsorglich an.
 

"Gut...ich werde mich artig fügen", sagte Aya noch, dann kuschelte er sich fester an Schuldig und schlief ein.
 

~*~*
 

Inzwischen drehte ein gewisser Fusballer im weit entfernten Japan beinahe durch, nachdem er drei mal ganz kräftig hatte niesen müssen und Omi gluckste, dass wohl jemand arg feste an ihn denke. Ken schüttelte nur den Kopf. Dafür hatte er nun rein gar keine Zeit. Es galt nach wie vor Aya zu finden und das wohl hoffentlich ohne Schuldig. Ken ballte die Fäuste und

rauschte weiter. Omi sah verunsichert zu Yoji hoch. "Er dreht ja gleich durch...."
 

"Das wäre ja nix neues", feixte Yôji leise, darauf bedacht, die Aufmerksamkeit Kens nicht auf sich zu lenken. "Aber das mit Aya ist wirklich mysteriös..."
 

Mit einem mal kehrte Ken zurück und hielt einen weissen Zettel in der Hand. "OMI! Kannst du den überprüfen? Da schreibt jemand wir sollen ausserhalb des Landes nach ihnen suchen....und da is ne Landkarte aufskizziert..........wo ist das?" Omi wurde beinahe überrannt mit Kens Wortschwall, nickte dann aber artig und nahm den Papierzettel an sich.
 

Yôji guckte Omi neugierig über die Schulter, um nix zu verpassen.
 

"Die Skizze so, wie sie hier drauf ist passt zu einer Karte......aber der Ort ist in Südamerika, irgendwo mitten im unbesiedelten Urwald......."
 

Yôji riß die Augen auf und schob die Sonnenbrille runter "In SÜDAMERIKA?!?" fragte er entsetzt..."Wie sollte Aya nach Südamerika kommen und wieso?"
 

"Keine Ahnung.........ist sicher nur Verarsche und............."
 

"Nein! Das ist keine Verarsche......." Ken stand auf einmal hinter ihnen. "Sehen wir zu, dass wir da rüber kommen........"
 

"Woher willst du das wissen, dass das keine Verarsche ist? Das ist einmal um die halbe Welt..."
 

"Ich hab's im Gefühl", murrte Ken Yoji an.
 

"Sag's doch...du hast es im Urin...", lachte Yôji "Dein Gefühl sagte auch, dass Kaze dein bester Freund ist..." Er räusperte sich. "Im Moment würdest du alles glauben und wenn einer dir 'ne Disk oder besser 'ne MO hinlegt, auf der steht, dass Aya in der Milchstrasse gefangen gehalten wird..." Yôji ging vorsichtshalber schon mal in Deckung und lachte.
 

Tatsächlich kam gleich darauf ein Turnschuh mit Stollen geflogen, haarscharf an Yojis Nase vorbei.
 

"Na gut, wir haben eh' nix besseres vor und ich hab' mir 'nen Urlaub verdient. Die Latinomädchen sollen echt rassig sein.", grinste Yôji.
 

"Yoji-kun....das ist Urwald..........da gibts weder Latinos noch Mädchen und schon gar keine Latinomädchen...." klärte Omi den Älteren auf, machte sich dann aber auch daran das nöigste zusammen zu packen.
 

Yôji zog eine Flunsch. "Dann will ich da auch nicht hin", quengelte er.
 

Andertahlb Stunden später sassen die drei in einem Flugzeug nach Südamerika und keinem war so recht wohl dabei und doch war da dieses Gefühl, dass es genau das richtige war.
 

Wobei Yôji sich beharrlich gegen dieses Gefühl sträubte... "Da gibt's KEINE Mädchen...was soll ich als weltgrößter Liebhaber also da?", nörgelte er munter weiter.
 

"Such dir halt ein rassiges Affenmädchen oder ne heisse Schlangenfrau..", stichelte Omi. Ken starrte nur nachdenklich aus dem Fenster. //Aya....wo bist du nur?//
 

"Will aber keinen weiblichen Son Goku... Egal, noch sind wir in 'nem Flugzeug. Das muß irgendwo landen, da wird es Menschen geben, bestimmt sind einige davon weiblich...also.....Tadaa ...ich mach' das schon", grinste Yôji.
 

Omi lächelte nur resigniert und sah dann eine Weile mit leichter Besorgnis im Blick zu Ken.
 

Für den Rest der Reise hielt auch Yôji die Klappe.
 

~*~*
 

Derweilen wuchs bei Schuldig die Sorge um Ayas Zustand, da er immer mehr Mühe hatte diesen wach zu bekommen und es kaum noch schaffte ihn zu Gesprächen zu animieren.
 

"Wo bin ich?", artikulierte dieser gerade wieder mühsam, obwohl Schuldig ihm heute bereits beim Letzten Aufwachen die Lage erklärt hatte. Er schien völlig weggetreten.
 

"Schhht............alles okay..........." Er strich Aya beruhigend über die Stirn. "Keine Sorge...ich lass dich nicht allein......ich bleib bei dir........du schaffst das schon.........." //Verdammt...........er macht's nicht mehr lange......kuso....Aya halt durch......nicht aufgeben..............//
 

"Ich..ich ...mir ist so kalt....aber ich glaube, das vergeht gleich..." Aya zitterte trotz seiner Schweißausbrüche, doch auf seinen Zügen lag ein Lächeln.
 

Schuldig zog ihn dennoch etwas weiter nach oben und legte seine Arme um ihn, um ihn zu wärmen. "Wir haben es sicher bald hinter uns. Ich kann es spüren.........." Er versuchte zurück zu lächeln.
 

Aya entspannte sich in Schuldigs Armen und flüsterte leise fast unverständliche Worte "....'tosa....'kasa...wartet auf mich...ich ...will nicht mehr alleinsein...nehmt mich...mit..." Und er streckte ganz leicht die Arme aus.
 

"Nein..nein.....bleib hier Aya........ich bitte dich..............bleib hier................." Nicht mehr nur Sorge, sondern wirkliche Angst war in der Stimme des Deutschen zu hören.
 

Aya schlug die Augen weit auf, blickte zu Schuldig. "Wer bist du?...Warum soll ich bleiben? ..Ich ..bin...allein..." und bei den letzten Worten rollten Tränen über Ayas Wangen "Ich muß ...gehen... 'kasa...'tosa...sie rufen mich..."
 

"NEIN!" In diesem Moment vernahm Schuldig über sich einen ohrenbetäubenden Lärm, wie er nur von einem Hubschrauber her rühren konnte. Sofort schickte er seine Gedanken in alle Richtungen. Erreichte damit genau diejenigen, die es erreichen musste. Sowohl Omi wie auch Ken im Hubschrauber zuckten zusammen und sahen sich erschrocken an.
 

Yôji schüttelte verwirrt den Kopf, wurde einen Augenblick lang davon abgehalten, mit der hübschen Pilotin zu flirten. "Habt ihr auch so'n komisches Gefühl?"
 

Im selben Moment sackte weiter unten ein Körper komplett in sich zusammen und Ayas Atmung setzte mit einem letzten " jiyu" aus.
 

"Landen sie sofort!" schrie Ken die Pilotin an, aber diese musste erst eine Landemöglichkeit finden. Kaum unten sprang Ken auch schon als erster aus dem Hubschrauber und hetzte zurück, zu der Stelle, wo ihn dieses Gefühl der Kälte und der Furcht ereilt hatte. Er erstarrte mitten im Lauf, als er den orangen Haarschopf über einem roten gebeugt sah.
 

Yôji hechtete hinter Ken her. Die ganze Sache war ihm mehr als unheimlich. Fast wäre er ihn den Jüngeren geprallt, als dieser wie angewurzelt verharrte. Auch Yôji traute seinen Augen kaum, als er Schuldigs ansichtig wurde.
 

Der registrierte zwar die Präsenz drei weiterer Menschen, aber er konzentrierte sich weiter darauf, Aya wieder Lebensgeist ein zu flösen. Gleichmässig blies er Luft in dessen Lungen. >Komm schon! Nicht jetzt! Nicht jetzt wo sie uns gefunden haben. Nicht aufgeben Aya...komm schon.....Aya.....AYA....komm schon.....RAN!<
 

//Ich hab' keine Lust mehr auf dieses Leben voller Schmerzen// flüsterte es leise aus den hintersten Winkeln von Ayas Unterbewußtsein.
 

>Vergiess es! So nicht! Sie sind hier...sind sind alle hier.....deine Freunde.....alle.....Ken....er ist auch hier......du kannst ihn jetzt nicht verlassen....du kannst uns nicht verlassen..........verdammt....wozu haben wir zwei denn jetzt so lange hier ausgeharrt, wenn du jetzt einfach abdanken willst....?<
 

// Zu schwer....zu müde...ich bin zu erschöpft...// Aya schien noch nicht wieder wirklich unter den Lebenden, allerdings setzte seine Atmung, wenn auch flach und unregelmäßig wieder ein.
 

Yôji blinkte. Was tat Schuldig da? Er blickte verwirrt zu Omi, da Ken noch immer wie gefesselt schien.
 

Omi, erst auch noch geschockt, reagierte nun und ging zu dem Deutschen und kneite sich vor ihn und Aya. "Was.....ist er......?"
 

"Nein...nein, er....atmet wieder....", brachte Schuldig stockend hervor.
 

"Aber...aber wieso...ich meine........"
 

"Aya....?!" Nun hatte sich auch Ken aus seiner Starre gelöst und trat neben die anderen, lies sich dann dort auf die Knie sinken und streckte vorsichtig eine Hand nach Aya aus. Sanft fuhr er ihm durch die Haare. Längst war die Tatsache, dass Schuldig 'seinen' Aya in den Armen hielt zweitrangig. Er sah nur, dass der andere lebte und atmete. Schwach zwar, aber immerhin und anscheinend...ja anscheinend war es ihr eigentlicher Erzfeind gewesen, der ihm das Leben gerettet hatte.
 

//Ich...kann...nicht...mehr....warum...sollte...ich ..bleiben?...ihr..seid..ohne...mich..besser..dran// Aya wollte sich ziemlich eindeutig von der Welt verabschieden.
 

>Ach ja......so nicht mein Freund..............< Schuldig konnte und wollte das nicht akzeptieren, zu mal er Kens borenden, so hilflos wirkenden Blick auf sich spürte. >Du hast es nicht anders gewollt......< Schuldig setzte all sein Können ein, um Aya zu zeigen, wie es aussehen könnte, wenn er hier und jetzt wirklich starb. Zeigte Bilder einer Beerdigung. Von einem Ken, der an seinem Grab zusammenbrach. Von Omi der nun, ohne ein wirkliches Vorbild, immer mehr verkam und abrutschte. Yoji, der zwar versuchte Weiss zusammen zu halten, aber dennoch aufgeben musste und.....er zeigte ihm das Krankenzimmer seiner Schwester, wie die Ärzte ein weisses Tuch über ihr Gesicht zogen. >....willst du das? Willst du das wirklich? Verdamm kämpfe...kämpfe doch wie du es immer getan hast..............<
 

//Ich..das...das..ist nicht...die Wahrheit....meine Schwester..wird leben...// Aya kämpfte innerlich mit sich selbst...und schließlich nach wenigen Minuten, die den Umstehenden jedoch wie Stunden vorkamen, schlug er die Augen auf.
 

Im selben Moment sackte Schuldig zusammen, hielt Aya jedoch weiter fest.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 5/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Die Zeit wird langsam knapp.......

Warnungen: keine wirklichen

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Ken standen Tränen in den Augen, als er Aya wie schon zuvor durch den roten Pony fuhr. "Aya....Gott sei Dank.......wie konntest du uns nur so erschrecken.....?"
 

Schu hob wieder den Kopf. "Alles....ales in Ordnung..wir......wir sollten ihn jetzt so schnell wie möglich nach Hause in ein Krankenhaus bringen..........."
 

Aya blinzelte matt. "Was ist passiert? Und wieso seid ihr alle hier?"
 

"Keine Ahnung....." gestand Omi. "Es war nur ein Gefühl....aber das ist ja jetzt auch egal....wir bringen dich erst mal zum Hubschrauber und dann nach Hause........" Er sah hoch und direkt in Schuldigs Augen, unter dessen es bereits dunkel schimmerte. Omi wandte sich an Yoji um, Schuldigs Kraft schien nicht mehr ausreichend zu sein, um Aya hoch zu heben, geschweige denn zum Hubschrauber zu tragen. Ein Wunder, wenn er sich überhaupt selbst so weit aufrichten konnte, dass er aufrecht stand.
 

Yôji hatte die ganze Szene stumm betrachtet, fand erst jetzt seine Sprache wieder. "Ken...heb' Aya hoch. Lass ihn nicht mehr so lange hier liegen. Wir klären alles weitere im Heli." Dann blickte er zu Schuldig, denn auch ihm war dessen Verhalten und sein jetziger Zustand nicht entgangen. "Kommen deine Leute dich holen?"
 

Ken brauchte keine zweite Aufforderung und zog Aya sanft in seine Arme und hob ihn hoch. Kurz war er erschrocken, über dessen Leichtigkeit, aber dann begab er sich sofort auf den Weg zum Heli, während er leise Worte zu Aya flüsterte, die niemand anderes hören konnte.
 

Schuldig hatte Yoji nur kurz angesehen und wandte seinen Blick dann zur Seite, schüttelte schwach den Kopf. "Die...haben vielleicht noch nicht mal gemerkt, dass ich weg war........", meinte er leise.
 

"Gut...dann nehmen wir dich mit." bestimmte Yôji und hielt Schuldig die Hand hin, damit dieser aufsthen konnte. "Zumal du uns wohl noch 'ne Erklärung liefern mußt."
 

"Hai........", gab Schu ergeben von sich, versuchte auf zu stehen, war dnn doch auf die Hand angewiesen, die ihm Yoji entgegen hielt. Kaum berührten diese beiden sich, gingen Schuldigs Gefühle auf den anderen über, da er die verbindenden Gefühle, die er vorhin für Aya gebraucht hatte, nocht nicht wieder blockiert hatte. So bekam nun Yoji die Unsicherheit und

Schwäche des Schwarzkillers zu spüren. Äusserlich sah man ihm jedoch nichts an, weshalb Omi von dem ganzen auch nicht mit bekam, sondern bereits hibbelig auf die zwei Älteren wartete.
 

Yôji konnte seine Verwunderung nicht unterdrücken und machte erstaunt große Augen. //Oh Mann...egal..los komm...das erklärst du mir später..// Er packte Schuldig, bevor dieser sich wehren konnte, resolut untergehakt und schleppte ihn zum Hubschrauber.
 

Kaum dass der Deutsche den weichen Sitz unter sich spürte, sackte er wieder in sich zusammen. Die vergangenen Tage waren auch an ihm nicht wahrlich spurlos vorbei gegangen. Er vergewisserte sich blos mit einem letzten Blick, dass es Aya gut ging, ehe er seine Augen schloss.
 

Ken hatte Aya fürsorglich in seinen Schoss gebettet und eine Decke über ihn gelegt. Behutsam streichelte er dessen Arm unter der Decke, auch wenn er wohl weder Omi noch Yoji etwas vormachen konnte.
 

Aya ließ alles mit sich machen, war gerade noch in der Lage, das Bewußtsein zu halten. "Könnte mir jetzt bitte jemand erklären wie ihr herkommt?" quengelte er schwach.
 

Ken beugte sich über ihn. "Wir wissen es selber nicht genau.....", flüsterte er in sein Ohr. "Jemand hat uns eine Notiz mit einer Karte zu kommen lassen und Omi hat mit dem Synchronisierungsprogramm die markierte Stelle hier gefunden und so.... haben wir euch gefunden............ruh dich jetzt aus. Wir können später über alles reden."
 

"Will mich nicht ausruhen...mag nicht einschlafen...komme dann bestimmt nicht wieder hoch...", maulte Aya noch, dann war er auch schon weggeseggelt ins Land der Träume.
 

Ken sah nur hoch und lächelte Yoji und Omi an. Das Lächeln wurde breiter, als er sah, dass Aya nicht der einzige war, der weg getreten war. Omi sah hinüber zu Schuldig und kicherte leise. "Uh oh...der gefährlichste Killer von Schwarz........... muss man ja wirklich Angst kriegen bei seinem Anblick....."
 

Yôji grinste milde, fast war es mehr ein Lächeln. "Hinter der Fassade sind wir halt alle nur verängstigte Kinder...", seufzte er.
 

Einige Stunden später standen die drei Mitglieder von Weiss im Krankenhaus vor einem Zimmer und warteten gebannt auf den Arzt, der bei Aya im Zimmer war. Ken hibbelte nervös herum, hoffte nur, dass es der 20-jährige bald überstanden hatte und wieder ganz der Alte wurde. Omi hatte sich auf einen der orangen Plastikstühle gesetzt und spielte mit einem seiner

Schnürsenkel. Schuldig hatte sich, kaum dass sie wieder japanischen Boden unter den Füssen hatten, von ihnen getrennt und war seiner eigenen Wege gegangen.
 

Nach einiger Zeit kam auch ein junger Arzt auf die drei zu. "Sind sie die Angehörigen von Fujimiya-san?"
 

Ken stand augenblicklich bei Fuss und sah den Arzt aus grossen, türkisen Augen an. "Wie geht es Aya?"
 

"Er hatte eine ziemlich schwere Lymphvergiftung, der Laie nennt es Blutvergiftung durch einen Moskitostich...noch dazu hatte er Mangelerscheinungen und ist völlig erschöpft, doch jetzt wo er hier ist, wird es ihm wohl in einigen Tagen wieder gut gehen."
 

Ken trat wieder einen Schritt zurück und atmete tief durch. "Gott sei dank........." Er begann leicht zu bebben, bis Omi ihm eine Hand auf den Arm legte und ihn aufmunternd anlächelte, dann sah der Kleine zu dem Arzt. "Dürfen wir zu ihm...?"
 

"Ich denke, es spricht nichts dagegen, solange sie ihn nicht zu sehr aufregen und ihm seine Ruhe lassen, wenn er sie braucht. Er hat ohnehin nach ihnen gefragt..." Der Arzt führte die die jungen Killer zu einem Zimmer und verabschiedete sich dann.
 

Ken platzte fast und dann auch als erster hinein ins Zimmer. Sofort war er neben Ayas Bett und sah auf das bleiche Gesicht hinab. Leise flüsterte er, um Aya nicht erschrecken. "Aya?! Bist du wach...?"
 

Aya schlug die Augen auf und lächelte leicht. "Ich denke schon, dass man mich so bezeichnen könnte." scherzte er leise.
 

"Na dann....willkommen daheim......", grinste Ken schwach. "Man Junge du hast uns ganz schöne Sorgen gemacht......" Ken verbarg das was sich tief in seinem Herzen abspielte hervorragend und lies den lediglich besorgen Kumpel raus hängen, was Omi dazu brachte kritisch die Augenbrauen zu heben, aber vorerst die Klappe zu halten.
 

Aya hatte sich in der Zwischenzeit ohnehin Schuldigs Worte ins Gedächtins gerufen und war nun dabei, sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Doch erstmal würde er Ken nur beobachten, vielleicht gleich noch ein 4-Augengespräch mit ihm führen. Allerdings wußte er selbst nicht, was er dann tun sollte, wie sollte er sich verhalten?
 

"Hast du die Flips von der Couch gesaugt?" fragte er.
 

Leise fing Ken an zu lachen. "Schon lange geschehen...." Er salutierte leicht. Es fiel ihm nicht ganz leicht sich zusammen zu reissen und sich nicht gleich an die Brust des anderen zu werfen. Aber erstens war Aya nicht fit und er könnte ihm damit weh tun und zum anderen hing er an seinem eigenen Leben und hatte keine Lust es durch den Älteren vorzeitig enden zu

lassen.
 

Aya blieb die Anspannung des ehemaligen Torwarts natürlich nicht verborgen, denn auch wenn er es nicht offen zeigte, so hatte er doch ein recht feines Gespür für die Empfindungen anderer. "Könnte ich kurz allein mit Ken reden?" fragte er deshalb leise in Yôjis und Omis Richtung.
 

Omi knallte zusammen, sah erst Ken, dann Yoji unsicher an, lies sich dann aber widerstandslos vom Blonden nach draussen schieben. Kaum alleine begann Ken sich sichtlich unwohl zu fühlen und spielte nervös mit dem Zipfel des Leintuchs von Ayas Bett.
 

Aya war ebenfalls nicht ganz wohl bei der Sache, aber das mußte ein- für allemal geregelt werden. "Irgendwie wirkst du als hättest du "die Angst des Torwarts beim Elfmeter"! Du wirst es ohnehin nicht selbst rausgekommen, also mach' ich das... Kann es sein, dass du nicht nur Freundschaft für mich empfindest?" Aya bemühte sich um einen neutralen Tonfall, sprach

allerdings durch seine eigene Anspannung ziemlich schnell.
 

Ken schnaubte leise und sah seinen Gegegnüber aus riesigen Bambiaugenan. "Anou, ich.....ich......." Er biss sich nervös auf die Unterlippe und kaute darauf herum. "Wie...wie kommst du darauf...?", fragte er dann beinahe unschuldig und mit kindlicher Naivität.
 

"Okay...Karten auf den Tisch...Schuldig hat's mir gesagt, als ich meinte, dass ich vielleicht einfach sterben sollte....ist das wahr? Sag' doch einfach ja oder nein!" Ayas Tonfall war fast bittend, auch ihm war die Unruhe deutlich anzusehen.
 

Der 18-jährige wich einen Schritt zurück, nickte aber. "Uhm...h-hai......"
 

"Hast du Angst vor mir?" fragte Aya ungläubig.
 

Ken zögerte, nickte dann aber schwach.
 

"Warum? Ich werde dir nichts tun, weshalb sollte ich auch?" Aya lächelte sanft. "Ganz unabhängig davon, dass ich im Moment dazu gar nicht in der Lage bin."
 

"Du...du kannst trotzdem wütend sein....", versuchte Ken sein Verhalten zu erklären. "Und du kannst mich noch mehr hassen als zuvor...."
 

"Na, ob da noch 'ne Steigerung drin ist?..." erwiderte Aya frech. "Mal im Ernst, ich hasse dich doch nicht, du bist einer meiner betsen Freunde, einer der wenigen, die ich noch habe."
 

Kritisch legte sich Kens Kopf schief, aber er wagte es wieder Aya an zu blicken.
 

"Verstehst du nicht, dass ich nur versuche, Euch zu schützen?" Ayas Tonfall klang unterschwellig verzweifelt. "Guck' mich nicht einfach so an...sag was!"
 

"Wir....wir sind eine Familie..........du bist nicht der einzige, der beschützen will...und kann............"
 

"Aber irgend jemand muß Euch ab und zu den Kopf zurechtrücken. Notfalls gewaltsam", seufzte Aya.
 

Mit einem mal begann Ken leise zu lachen. "Du tust es schon wieder.....wieder spielst du Papa für uns....." Die Unsicherheit von zu vor war langsam gewichen und Ken trat wieder an Ayas Bett, setzte sich zu ihm auf die Bettkante.
 

"Wieso schon wieder?" fragte Aya erstaunt, konnte sich jedoch selbst ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
 

"Entschudlige, aber wenn du sonst in der Küchenecke stehst und jedem sagst was er noch zu tun hat, erinnert das sehr an einen Vamilienvater, der seine Schäfchen herum scheucht........" Einen Moment versank Kens Blick in Ayas amethysfarbenen Augen. "Oh man, du solltest die Eismaske wirklich verschrotten............so siehst du einfach wirklich viel beser

aus, als wenn du diese Fresse ziehst, als ob du Zahnschmerzen hättest......"
 

"Aber dieses Gesicht ist nicht alltagstauglich....Ich komm' damit nicht anders klar. Ich brauch' das. Ich hab' jetzt schon wieder das Gefühl, eigentlich gar nicht das Recht zu haben, zu lachen." Ayas Blick wirkte traurig, doch die emotionale Wand war noch nicht wieder vor seine Züge gerutscht.
 

Ken konnte nicht wiederstehen und legte die Spitzen seiner Finger an Ayas Wange. "Als Killer ist es okay....aber nicht in deiner Familie....."
 

"Ich bin immer ein Killer. Das ist kein Halbtagsjob, den man einfach hinter sich läßt", seufzte Aya schwer.
 

"Versuch es mal", zwinkerte Ken. "Es geht nämlich........ne und nun lass ich dich etwas ausruhen okay...? Wir kommen morgen früh wieder her....."
 

"Okay..."erwiderte Aya, jedoch ohne rechte Zuversicht. "Bis dann." Er winkte Ken zum Abschied kurz.
 

Aber so einfach lies sich Ken nicht abspeisen. Als Aya die Hand erhob, umfasste er sie sanft und drückte sie kurz an sich. "Ich komm vielleicht nachher noch schnell vorbei und bring dir was mit." Er lächelte und verschwand dann aus dem Zimmer. Dann flitzte er an Yoji und Omi vorbei, die ihm perplex hinter her sahen. Keine fünf Minuten kam Ken wieder zurück, nachdem

er dem Krankenhauskisok einen Besuch abgestatet hatte. Stolz hielt er etwas unförmigs, gelb/braunes unter dem Arm und verschwand wieder im Zimmer. Omi war nun völlig verwirrt. "Was wird denn das wenn's fertig ist?"
 

Yôji zuckte die Schultern "Wer versteht schon die Liebe?" Dann grinste er und schob die Sonnenbrille wieder höher auf seine Nase.
 

Im Zimmer war Aya, der jetzt eigentlich nicht mehr mit Besuch gerechnet hatte, mindestens ebenso überrascht.
 

Ken hielt das 'Ding' hinter seinem Rücken versteckt. "Tadaima...", trällerte er leise und kam näher zum Bett.
 

Aya guckte ihn immer noch aus großen Veilchenaugen an. "Okairi..", brachte er schwach hervor.
 

"Hier..........." Ken grinste und im nächsten Moment hielt Aya etwas Plüschiges mit einem langen Hals im Arm. "Damit du nicht so alleine bist, wenn wir nicht hier sind......"
 

Aya guckte völlig perplex auf die Giraffe. "Da..danke..", stotterte er. "Das...*schluck* wäre doch nicht nötig gewesen." //Und wie soll ich hier noch bequem liegen mit diesem Ungetüm?// grinste er innerlich. //Naja, ist ja süß von ihm....// "Super." grinste der Rothaarige Ken nun schon überzeugter an. "Ich werde gut auf sie aufpassen."
 

"Will ich hoffen", smilte Ken und verabschiedete sich nun endgültig von seiner nun nicht mehr heimlichen Liebe.
 

~*~*
 

Inzwischen hatte nicht sehr weit von ihnen entfernt, jemand anderes weniger schönes erlebt. Kaum das Schuldig das grosse Haus betreten hatte, wurde er auch schon mit einem kalten Blick empfangen. Nagi sah zu, dass er weg kam. Er brauchte nicht Schuldigs Fähigkeiten um die Gedanken von Crawford zu kennen.
 

Und Nagi war trotz seines harten Lebens noch zu lieb und unverdorben, um die TATSÄCHLICHEN Gedanken Brads zu kennen, er kannte nur die jugendfreie Version. Brad war außer sich. Wütend schnappte er sich Schuldig am Kragen und schnauzte ihn an "Dass du dämlicher Bastard dich irgendwann verpissen würdest, hab' ich ja schon kommen sehen...aber..." Dabei schlug er Schuldig mit der Handoberseite gepflegt eine ins Gesicht. "...dass deine Loyalität SO zu wünschen läßt...welche Erklärung hast du, Abschaum?"
 

Schu wäre gegen die Wand geknallt, hätte er sich nicht rechteitig aufgefangen. Patzig erwiderte er den Blick, hatte den Worten jedoch nichts entgegen zu setzen. Er schnaubte nur und richtete sich wieder auf. Schläge war er sich ja gewohnt, auch wenn er sie im Gegensatz zu Farfarello nicht gerade genoss.
 

"Ich warte!" zischte Brad kalt. "Soll ich die Worte aus dir rausprügeln? Das täte ich mit Genuß...." Brad setzte einen Schwinger in Schuldigs Magengegend.
 

Schuldig, nach vor nicht besonders fit auf den Beinen, keuchte auf und krümmte sich leicht. "Nein...nicht....ich...ich kann nichts dafür....wirklich nicht...." Er versuchte sich gar nicht erst auf zu richten, sondern bleib unten, um wieder Luft zu bekommen.
 

"Wie du kannst nichts dafür?" Brad ließ seinen Ellenbogen vom ihm zugewandten Rücken aus in Schuldigs Nieren krachen. "Jetzt mach' das Maul auf...wo hast du gesteckt?"
 

"Aargs...nicht, höt auf............" Schuldig sammelte seine Kraft, um sich von Crawford weg zu teleportieren, schaffte es aber lediglich bis zur obersten Treppe. Mit verzogenem Gesicht richtete er sich wieder auf und strauchelte los in Richtung seines Zimmers.
 

Aber im Teleport war Brad zumal er ausgeruht war, weit geübter als Schuldig. Bevor dieser noch seine Zimmertür erreicht hatte, tauchte Crawford wieder vor dem Deutschen auf.
 

"Nanana...du versuchst doch nicht etwas wegzulaufen *tststs* das ist aber gar nicht gut... Ich frage dich noch einmal im Guten, ansonsten sehe ich große Schmerzen auf dich zukommen", grinste der Amerikaner fies.
 

"Brad.....Crawford...", korrigierte sich Schuldig. "Nicht heute, bitte.....lass....las uns morgen drüber reden. Ich weiss es ja selber nicht...."
 

Brad trat mit einem huldvollen Lächeln zur Seite. "Ich weiß selbst nicht, warum ich immer so nett zu dir, kleinen Wanze bin. Weshalb lasse ich dir das nur durchgehen, aber gut...bis morgen hast du Aufschub, aber keine Mätzchen sonst bist du endgültig fällig."
 

//Arschloch.........// Schuldig wollte sich an Crawford vorbei in sein Zimmer schleichen. Vielleicht war es doch keine all zu gute Idee gewesen zurück zu kehren.
 

Crawford ließ ihn auch vorbei, allerdings nicht, ohne durch einen letzten gezielten, wortwörtlichen An"griff" in den Schambereich des Deutschen seine Absichten deutlich zu machen.
 

Schuldig zog zischend die Luft ein und wiederholte das vorhin gedachte Wort, halbwegs laut, wenn auch auf deutsch, damit es Crawford nicht verstand.
 

Dieser ärgerte Schuldig tatsächlich nicht weiter und verschwand die Treppe nach unten
 

Schliesslich schaffte es der junge Deutsche sich auf sein Bett zu hiefen, wo er fast augenblicklich einschlief. Er bekamm noch nicht mal mehr mit, wie sich jemand in sein Zimmer schlich, ihm die schmutzigen Schuhe auszog und ihn dann zu deckte.
 

Nagi stand noch eine Weile vor Schuldigs Bett und blickte den Älteren an. Dieser war der Einzige, der Nagi überhaupt noch vor Brad schützen konnte. Der Kleine seufzte und verließ dann leise das Zimmer des Deutschen, festentschlossen ihm heute nacht um jeden Preis Ruhe zu verschaffen.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 6/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein Leben endet und ein neuer Lebensabschnitt beginnt....

Warnungen: [death]

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Diese hatte der wirklich bitter nötig, aber irgend etwas schien seinen Schlaf zu stören. Es dauerte eine Weile, ehe er realisierte, dass diese kein Traum war. Sofort sass er senkrecht im Bett. Er bereute zwar die schnelle Bewegung und wimmerte leise auf, doch dan schlug er die Decke zurück, gar nicht darüber nachdenkend, wer sie über ihn gelegt hatte und eilte aus dem Zimmer, den Gedanken und den Geräuschen folgend.
 

Brad war überhaupt nicht begeistert gewesen, als er zu Schuldigs Zimmer kam und dort Nagi vorfand, der ihn anflehte, den Deutschen wenigstens heute nacht in Ruhe zu lassen. Aber schnell hatte er sich an die neue Situation angepasst, Nagi war ohnehin ein viel gefügigerer Uke als Schuldig und ließ viel mehr klaglos mit sich machen. Während der Deutsche dazu neigte, sich verbal und körperlich zu wehren, weinte der kleine Japaner höchstens und begann zu flehen, was Crawford seine Macht noch zusätlich bewußt machte und ihn antörnte. So hatt er auch jetzt gerade seinen Spass mit dem kleinen Jungen.
 

Aber wieder war es Schuldig der ihm den Spass gehörig verdarb und ihm schon vom Gang vor seinem Zimmer aus sollche Kopfschmerzen verpasste, dass jegliche Lust gleich flöten ging. In dieser Hinsicht war Schuldig egal was Brad mit ihm tat, so lange er den Kleinen in Ruhe lies.
 

Brad ließ tatsächlich von dem leise wimmerden Nagi ab, welcher daraufhin auf dem Bett zusammenbrach und rannte auf Schuldig zu. "Was willst du, du feiges Arschloch?" brüllt er.
 

"Lass.Den.Kleinen.Gefälligst.In.Ruhe!", zischte Schuldig und hielt Brads Blick stand, vermochte ihn noch von sich fern halten, die paar Stunden Schlaf hatten gut getan.
 

"Weshalb sollte ich? Wer bist du? Seine Mutter? Er ist freiwillig mitgekommen!"
 

"Nein, aber er ist noch ein Kind, als lass deine Finger von ihm.......es gibt doch genügend Stricher und Kohle hast du genug, also hör auf dich an Wehrlosen zu vergreifen...." Nun war Schuldig wirklich sauer und ein Schwall neuer Kopfschmerzen prasselte auf Crawford ein. Nagi hingegen schickte er wärmende, beruhigende Gedanken zu. >Geh Kleiner....geh in dein Zimmer und schliess ab.<
 

//Als wenn das was nützen würde...Brad teleportiert sich doch rein, wenn er will...und das weißt du auch...//Nagis innere Stimme klang weinerlich aber auch sehr wütend //Es geht so nicht weiter...ich...Ich wollte doch nur, dass er dich in Ruhe läßt...//
 

Crawford hingegen versuchte, die Kopfschmerzen zu ignorieren und an Schuldig ranzukommen, um ihn zusammen zuschlagen und aus der Konzentration zu bringen. "Diesmal bist du zu weit gegangen, du tierfickender Kotfresser." schrie er in rasender Wut.
 

Die Beleidgungen entlockten dem Deutschen ein abfälliges Grinsen. >Geh! JETZT!< "Brady....woher hast du nur sollche Ausdrücke....lernt man die irgendwo in Oxfort oder so?"
 

Nagi verließ trotz seiner Sorgen das Zimmer, um zu tun, was Schu ihm gesagt hatte. Doch er wollte zur Stelle sein, wenn der Deutsche Hilfe brauchte, weshalb er ein Ohr an die Wand presste.
 

"NEIN, die lernt man nicht in HARVARD.... Die zeigt einem das Leben, wenn man DIR begegnet."
 

"Wie denn das? So was wie mich gibt's nur einmal..........." Schuldigs Grinsen verschwand, als Nagi das Zimmer verlassen hatte. Alleine mit dem Amerikaner wurde ihm wieder mulmige zu mute. Die Kopfschmerzattacken wurden schwächer, je mehr Schuldigs Kontentration nach lies.
 

In der Zwischenzeit saß der kleine Japaner da und fasste einen folgenschweren Entschluß. Er ging zurück zu seiner Zimmertür...
 

Auch Crawford spürte, dass Schuldigs Attacken schwächer wurden "Na, du Exkrement? Ist das schon alles? Wirst du müde?"
 

"Deiner bin ich ja schon soooo lange müde.....ich hab es satt ständig vor dir den Schwanz einziehen zu müssen............" Er schnaubte, auch wenn ihm bereits schwindlig war. Die körperlichen Attacken von vorher hatten ihre Spuren hinterlassen.
 

Brad grinste und griff in sein Sakko.
 

Gleichzeitig verließ Nagi das Zimmer, um zurück zu Schu und Crawford zu laufen.
 

Schuldig erfasste Nagis Vorhaben und stoppte ihn. >NICHT! Bleib wo du bist!< Und dadurch wurde er völlig von Crawford abgelenkt.
 

Crawford zog seine Pistole aus der Innentasche und richtete sie mit einem schleimigen Grinsen auf den Deutschen. "Schade, Süßer. Aber für dich ist hier keine Verwendung mehr vorhanden." Sein Finger drückte den Abzug zurück, doch im Letzten Moment kam Nagi ins Zimmer gestürzt und schleuderte mit einer telekinetischen Kraftanstrengung die Pistole zurück.

Das Projektil flog noch immer auf Schuldig und den Kleinen zu, doch dieser nahm seine ganze Kraft zusammen und beschleunigte es in einer Kurve zurück auf Brad.
 

Schuldig zuckte zusammen, verstand gar nicht mehr was überhaupt vor sich ging und seine Beine gaben in dem Moment nach und er ging zu Boden, sah alles nur aus geweiteten Augen, ohne etwas ausrichten zu können.
 

Die zurückgeworfene Kugel hatte nicht mehr die Kraft, Crawford zu töten, doch sie verletzte ihn trotz allem noch schwer in der Schulter.
 

Nagi brüllte hysterisch "Ja, du Arsch...DAS hast du nicht kommen sehen..." und lief auf den zusammengekrümmten Brad zu.
 

Schuldig schloss die Augen und wünschte sich, dass dieser Alptraum endlich zu Ende wäre. //Lass es endlich vorbei sein...ich will nicht mehr...ich...kann nicht mehr........//
 

In der Zwischenzeit schnappte sich ein verzweifelter Nagi Brads Pistole.
 

Crawford blickte den Japaner an. "Oh nein..du kleiner Verräter, das tust du nicht..."
 

Doch Nagi zielte auf Brads Kopf und sagte nur unter Tränen: "Das hier ist noch viel zu gut für dich! Fahr zur Hölle!" und bevor der Amerikaner noch an Teleport oder so denken konnte, drückte Nagi ab.
 

Mit schreckgeweiteten Augen besah der Kleine sein Werk, ohne recht zu begreifen. Crawford war tot, er hatte ihn getötet. War es nun vorbei? Was würde SZ mit ihm machen?
 

Langsam, mit wackeligen Beinen, stand Schuldig schliesslich auf und torkelte zu Nagi. Langsam legte er ihm eine Hand auf die Schulter und zog ihn dann weg. Raus aus dem Zimmer, zu seinem eigenen. "Wir verschwinden wohl besser...", meinte er leise und mit bebender Stimme.
 

" Ich...ich..hab' ihn ...getötet....ich mußte...es war ...ich hatte ..keine Wahl.." stotterte Nagi. "Wohin sollen wir gehen?"
 

Schuldig schmiss achtlos irgend welche Klamotten in eine Sporttasche. "Weg von hier.....wenn SZ Wind davon bekommt sind wir dran......"
 

Nagi nahm sich ein Vorbild an Schuldig, lief in sein Zimmer und packte seine Sachen. Dann kam der Kleine mit einem vollgepackten Rucksack zurück und guckte den Deutschen erwartungsvoll an.
 

Der erhob sich und lächelte schwach. "Ich will mich nur noch von jemandem verschieden....danach sind wir weg von hier, okay?"
 

"Okay..." sagte Nagi verwundert.
 

Schuldig sagte nichts weiter, sondern verfrachtete den Jungen und das Gepäck lediglich in seinen Wagen. Dann fuhr er los in Richtung Krankenhaus.
 

Nagi blickte Schuldig mißtrauisch an. "Wo willst du denn hin?" fragte er skeptisch. "Wer ist dir so wichtig, dass du unseren Hals für ihn riskierst?"
 

Beim Krankenhaus angekommen, überließ Schuldig Nagi die Entscheidung, ob er mit kommen wollte oder im Auto warten.
 

"Wohin gehst du denn?" fragte Nagi verunsichert.
 

"Ich will nur jemandem Auf Wiedersehen sagen......"
 

"Wem denn?" quengelte Nagi.
 

Schuldig grinste nur leicht. "Das würdest du mir ja doch nicht glauben...."
 

"Na toll. Was isses, die frischgebackene Mutter deines Kindes?" Nagi stieg aus und folgte Schuldig. "Ich komm' mit ins Hospital, aber ich warte auf dem Gang."
 

"Okay.....er würd wohl eh nen Schreck kriegen, wenn zwei von 'Schwarz' bei ihm im Zimmer auftauchen......."
 

"Er? Zwei von Schwarz? Du sprichst in Rätseln..." Nagi zuckte verwirrt die Schultern. "Ich versuch' gar nicht es zu verstehen, okay?"
 

"Nö...", lachte Schu und strebte zielsicher das richtige Zimmer an, ohne je gewusst zu haben, wo Aya genau lag. Er klopfte kurz an und betrat dann das Zimmer. Nagi würde eh am Türschild sehen, wer hier lag.
 

Aya schlief den Schlaf der Erschöpften und war nicht aufgewacht, als Schu das Zimmer betrat.
 

Leise trat er neben das Bett und zog geräuschlos einen Stuhl zu sich heran, um sich zu setzen. Dann betrachtete er den Schlafenden eine Weile schweigend. "Du hast es überstanden........ich bin froh für dich Kleiner......und ich hatte recht.......wir werden uns nie mehr bekämpfen müssen......", flüsterte er leise, während er eine rote Strähne aus Ayas Stirn strich.
 

Aya drehte den Kopf in Schuldigs Richtung, ohne die Augen zu öffnen oder sonst irgendwie anzuzeigen, ob er wach war.
 

Dennoch lächelte der Deutsche. "Kleines Kätzchen.......wirst mich eh bald vergessen haben.........viel Glück...ich hoffe du findest das Deine........" Wehmut schwang in der Stimme mit.
 

"Was ist passiert?" kam es unvermittelt und klar von Aya, während er die Augen aufschlug.
 

Ganz offenbar hatte er Schuldig damit überrascht, denn dieser wich zurück. "D-du bist wach...?"
 

"Wer weiß..." grinste Aya mysteriös. "Aber es scheint so, oder?" Dann sachlicher, sanfter: "Also was ist los?"
 

Schuldig atmete tief durch und wandte Aya das Gesicht zu, in dem man die Spuren von Crawfords Schlag noch sehen konnte. "Ich hab Scheisse gebaut...besser gesagt Nagi und ich.....Schwarz wird es nie mehr so geben, wie ihr sie gekannt habt........."
 

"Aha...okay", sagte Aya gedehn.t "Und was bedeutet das genau? Ich dachte, aussteigen sei nicht drin..."
 

Wieder ein tiefes Durchatmen Schuldigs. "Brad ist tot.....er war der Boss, ohne ihn hält uns keiner mehr fest.....aber wenn SZ erfährt was passiert ist sind sowohl Nagi wie auch ich dran und ich will das wenn möglich verhindern......wir werden verschwinden................"
 

Aya hob eine feingeschwungene Augenbraue. "Aha...und wohin gedenkt ihr, zu verschwinden? Ich dachte, SZ sei weltweit..."
 

"Ich hoff, wir werden in Deutschland etwas Ruhe finden, ansonsten werden wir eben immer auf der Flucht sein......als wenn du mal nach Deutschland kommst..............erkundige dich nach mir..."
 

"Warum läufst Ihr nicht über?" fragte Aya, als wäre das die selbstverständliche und offensichtliche Alternative.
 

Schuldig grinste sein bekanntes, wenn auch leicht verlorenes Grinsen. "Wenn es so einfach wäre........"
 

"Es ist so einfach... Man tut es einfach..", zuckte Aya die Schultern.
 

"Hai...wenn du meinst..............ich wüsste nicht wie.....wir sind Verräter...auf uns wird ein Kopfgeld ausgelegt...da bin ich mir ziemlich sicher..........und wo genau sollen wir denn bitte schön hin?"
 

"Okay...man wird Euch immer etwas mißtrauen, aber wenn Kritiker mitkriegt, dass Brad echt tot ist, habt ihr schon mehr Glaubwürdigkeit. Und Weiß steht ohnehin auf der Abschußliste von SZ." Ayas Tonfall war immer noch, als würde er über einen Kurztrip sprechen.
 

"Du bist witzig Aya.....wusste gar nicht, dass du eine solche Ader besitzt. Ist das wirklich dein Ernst? Nagi und ich...bei Weiß? Unter Kritiker?"
 

"Warum nicht? Ihr wärt ein Gewinn, den Kritiker nicht ausschlagen kann... Und die könnten Euch schützen..."
 

"Es ist dir ernst.............", meinte Schuldig schliesslich, ohne jegliches Grinsen.
 

"Es ist mir ernst", bestätigte Aya mit der üblichen festgefrorenen "Abyssinia-Miene".
 

Schuldig pfiff leise durch die Zähne. "Na was Nagi dazu sagen wird......" >Nagi! Komm doch mal rein bitte!<
 

Leise öffnete sich die Tür und der kleine Telekinet schlich rein. Seine Augäpfel drohten ihm aus dem Kopf und fallen und er stand stocksteif, als er dessen ansichtig wurde, den Schuldig hier besuchen wollte. Er war blaß und zitterte leicht "Er?" würgte Nagi hervor. "Warum das?"
 

Aya guckte ebenfalls überrascht, war allerdings durch Schuldigs Erzählung nicht halb so überrascht wie Nagi, der nicht auf das Türschild geguckt hatte, bevor er reinkam.
 

Schuldig schwafelte munter drauf los, als wäre dass das normalste der Welt. "Er meint, wir könnten zu Weiß, dann müßten wir nicht fliehen, sondern würden unter dem Schutz von Kritiker stehen......."
 

Nagis Augen wurden noch ein bißchen größer, der Rest von ihm noch ein bißchen bleicher. "Er meint was?" röchelte Nagi. "Ist das Euer Ernst?"
 

Schuldig grinste schief. "So war ich hier stehe und Schuldig heiße......."
 

Nagi setzte sich erstmal auf einen Stuhl und schwieg. Irgendwie war das alles zu viel für ihn.
 

"Und was sollen wir deiner Meinung nach JETZT tun?" Schuldig setzte sich zu Aya aufs Bett. Sein Blick fiel auf den leicht verdrehten Infusionsschlauch, den er kurzerhand wieder ordnete, als wär's das Selbstverständlichste der Welt.
 

"Hmm...soll ich die anderen anrufen? Dann besprechen wir das erst und dann sagen wir Birman bescheid, die regelt das dann schon..."
 

"Und wohin sollen wir so lange............? Vielleicht wär ein Urlaub bei mir zu Hause gar nicht so schlecht........ finden werdet ihr mich wohl ziemlich einfach.........Schuldig ist kein gerade häufiger Name in Deutschland........."
 

"Oder ihr fahrt mit den anderen zu uns. Du weißt eh', wo wir wohnen und in Deutschland sucht Euch SZ 100% zuerst. Ich ruf' die anderen an." sprach's und griff zum Hörer.
 

Schuldig schluckte nur und nickte ergeben. "Sie werden nicht begeistert sein, wenn..........." Er kam nicht dazu den Satz zu ende zu sprechen, als es auch schon an die Tür klopfte und Ken seinen Kopf ins Innere des Zimmer streckte. "Hey Aya, sind wir wa........" Auch er erstarrte, als er sah, dass der Rotschopf nicht alleine im Zimmer war.
 

"Komm' rein...kein Problem....alles peacy..ich erklär's dir...aber keine Gewalt.." Aya winkte Ken rein. "Wo sind die andren?"
 

Nagi versteckte sich hinter Schuldigs Rücken und blickte Ken mißtrauisch und leicht ängstlich an.
 

"Uhm....Omi kauft noch was am Kiosk und Yoji is...is bei ihm......" Ken schloss die Tür wieder hinter sich. Dann kam ihm wieder das Bild des völlig erledigten, schlafendes Schuldigs in den Sinn und die Anspannung fiel von ihm ab. "Na hast dich erholt Schuldig, oder......." Schuldig hatte Ken den Blick zu gewendet und nun erkannte auch der Fußballer den Bluterguß.

"Autsch...wohl nicht...Brad war wohl nicht erfreut über dein Verschwinden..............."
 

"Ging so.." fiepte Nagi hinter Schus Rücken hervor. "Aber jetzt kann er sich ja ein bißchen abregen. Harfespielen soll unheimlich beruhigend sein." grinste der Kleine.
 

Ken hob die Augenbrauen, wurde aber gleich darauf nach vorne geschubst, als Omi ins Zimmer stürmte und den Braunhaarigen übersah. "Oh gomen...Ken-kun, hab dich nicht gesehen......oh...hi Schu....." Omi winkte rein mechanisch, ehe sein Hirn realisierte, wer da vor ihm stand. Schuldig hob nur die Hand und winkte, eher zaghaft.
 

Nagi quiekte und drückte sich wieder hinter Schuldig.
 

Nun tobte auch Yôji mit großem Hallo ins Zimmer. "....bist ja eh' schon wach, also keine Schüchtern..."Sein Blick fiel auf das "halbe Schwarz" und sein Mund blieb offen stehen. Japsend holte er Luft.
 

Aya hielt es für angebracht, noch mal eine kleine Erklärung abzugeben. "Also...die beiden haben Crawford beseitigt und jetzt brauchen sie Schutz, also dachte ich, sie laufen zu uns über und IHR kommt wie gerufen."
 

"Aha....." Omis Kiefer wollte sich erst wieder schliessen, als Ken ihm einen sanften Schubs nach oben gab. "Und was sollen wir tun?", wollte der 18-jährige anschliessend wissen.
 

"Ihr nehmt sie mit nach Hause, damit sie in Sicherheit sind", sagte Aya beiläufig.
 

Omis Kiefer klappte wieder unkontrolliert nach unten.
 

Yôji japste, er schien nahe am Zusammenbruch. "*yap* *yap* Ich glaub', ich krieg 'nen Herzanfall...."
 

Schuldig fand endlich zu seiner Coolness zurück. "Ne Yôji-kun....dafür bist noch etwas zu jung....du hast doch schon wesentlich Heftigeres überstanden......tja, scheint als würden wir Kollegen werden.........." Er trat gemeinerweise auf den Playboy zu und reichte ihm grinsend die Hand.
 

Yôji war so geschockt, dass er Schuldigs Hand einfach ergriff und sie geistesabwesend schüttelte.
 

Nagi sah sich seines Schutzes beraubt und hüpfte fiepend in eine Ecke, wo er sich zusammenkauerte und die Versammelten mit großen Bambiaugen anguckte.
 

Nun lag es an Omi, den Kleinen zu beäugen. Irgendwie wirkte er so gar nicht mehr furchteinflössen und so kniete sich Omi vor den Kleinen und reichte ihm die Hand. "Ne, wenn du magst kannst du dann auch meinen Computer benutzen, bis du einen eigenen hast......." Er lächelte sanft und wartete ruhig ab. Nicht erinnerte ihn mehr an den ehemaligen Schwarzkiller, sondern vor sich sah er nur noch ein verängstigtes Kind, dass seinen Schutz bedurfte.
 

Nagi wimmerte leise. Der Tag war einfach zu viel für ihn gewesen. "Ich hab' ihn gekillt...", fiepte er und es klang mehr erschreckt als bedrohlich. "Ich hatte keine Wahl..." Der Kleine schniefte. "Hast du 'nen guten Computer?" fragte er dann hoffnungsvoller.
 

"Klar....damit koordiniere ich die meisten Aufträge von Weiß....." Omi hielt Nagi weiter die offene Hand hin. Schuldig beobachtete die beiden und ein wehmütiger Blick erschien auf seinem Gesicht, die Maske des ewigen Grinsekaters bröckelte zusehends.
 

Nagi ergriff zaghaft Omis Hand und lächelte.
 

Aya betrachtete die Szene mit innerer Freude. Dort war das Eis also schon mal gebrochen. Dann betrachtete er Schuldig und wunderte sich über dessen Gesichtsausdruck.
 

//Weiß.......Weiß......ich bei Weiß?// Er senkte leicht den Blick. //Nagi ist bei ihnen sicher........aber für mich wird es kaum das richtige sein...........// Er schluckte und besah sich heimlich die Anwesenden des Raumes. //Sie sind so unbekümmert, trotz ihrer eigentlichen Identität..........sie verleugnen sich nicht...........ob ich das jemals könnte.....? Ich bezweifle es..........//
 

"Was ist los, Schu?" fragte Aya.
 

"Huh? Was?" Schuldig sah verwirrt zu Aya.
 

"Du siehst so betrübt aus..."
 

"Ach was....." Schuldig versuchte seine Maske wieder auf zu richten und grinste Aya an.
 

"Nee...nee...so leicht kommst du mir nicht davon? Setz' dich her!" Aya klopfte auf den Bettrand.
 

Yôji war inzwischen wieder halbwegs bei Sinnen, ging jedoch immer noch seine Hand betrachtend zum Stuhl und setzte sich.
 

Ken hatte sich die Plüschgiraffe geschnappt und spielte mit deren Ohr, während er neugierig zu Schuldig und Aya sah. Der Deutsche fühlte sich sichtlich unwohl, wohl nicht zu letzt, weil das Zimmer so voll war mit 'Weiß'. Dennoch setzte er sich artig auf den Bettrand.
 

"Also erzähl'. Was ist Los?"
 

"Was...was soll schon los sein...?"
 

"Du siehst so betrübt aus..."
 

"Ich...ich bin nur...nur nicht ganz sicher......."
 

"Sicher wobei?" Aya guckte erstaunt.
 

"Ob es eine gute Idee ist, wenn ich bei euch mit mache........für Nagi ist der Fall klar.........für ihn seh ich gar keine andere Lösung, aber ich.......ich.............ich bin.........."
 

"Du bist hier genauso gut oder schlecht ausgehoben wie er...wie wir alle...weshalb bist du dir bei ihm sicher und bei dir nicht?"
 

"Na ja....Nagi ist noch jung. Was er bis jetzt getan hat ist nichts im Vergleich mit dem, was ich schon verbrochen hab...................er...er hat einfach noch mal ne Chance verdient........"
 

"Du auch.... nimm' es meinetwegen als deine letzte Chance, aber weglaufen nützt gar nichts. Außerdem weißt du genau, dass Nagi mit dir gehen würde, also wenn du es schon nicht für dich tust, tu' es für ihn."
 

Schuldig öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder ohne eine Wort gesagt zu haben. >Glaubst DU das wirklich Aya? Ich bin mir gar nicht mehr so sicher.......ich weiss überhaupt nichts mehr und....ich...ich hab....Angst........oh man, wie erbärmlich..........<
 

//Das ist nicht erbärmlich, das ist menschlich...und es überzeugt mich erst recht davon, dass es richtig ist und klappen könnte...Also was ist nun? Soll ich Birman anrufen?//
 

>Tu es.........sag ihr das Weiß zwei neue Mitglieder hat......Naoe Nagi und Schuldig...........Schuldig........das reicht........hoff ich.........<
 

//He...das stimmt....wie heißt du eigentlich?//
 

Schuldig knallte zusammen. Diese Frage musste kommen. Irgendwann musste es eh raus, schliesslich wäre es wohl etwas seltsam, wenn man von ihm als einziger nicht den Namen kannte. Dennoch kämpfte er mit sich, seit gut acht Jahren hatte ihn keiner mehr benutzt.
 

//Na los...wie schlimm kann's schon sein? Wenn du es schaffst "Orchidee" oder "Kleinkind" zu toppen, bist du automatisch drin//grinste Aya innerlich.
 

"Was...?" Das verstand Schu nun nicht wirklich. Dafür reichte sein Japanisch auch nach Jahren noch nicht aus.
 

//Also meine Eltern haben mich Orchideendrache genannt, Yôji bedeutet Kleinkind//
 

>Mein, mein Name...ich weiss nicht ob er was bedeutet..........<
 

//Sag schon!//

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 7/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein lange aufgehobenes Geheimnis wird gelüftet und jemand bekommt besuch.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Schuldig biss sie kurz auf die Lippen, gab sich dann aber doch einen Ruck, auch wenn man schon sehr gute Ohren haben musste, um ihn zu verstehen. ".....Kevin......."
 

"Gut also dann...ich sehe nicht, wo dein Problem liegt...ich ruf' Birman an oder willst du lieber Omi?" Aya blickte zu den beiden Kleinen, die sich prächtig zu verstehen schienen.
 

Omi war gerade so was von beschäftigt, dass er Aya gar nicht verstanden hatte. Erst als Ken ihn anstupste, fuhr er hoch. "Ja? Was? Wie? Was ist?"
 

Aya blickte ernst wie immer, doch innerlich feixte er. "Soll ich Birman anrufen und sie über die neue Situation aufklären oder machst du das...Boss?" Betont geduldig hatte Aya seine Worte wiederholt, das letzte mit einem leicht spöttischen Unterton ausgesprochen.
 

"Ma, ma, ich mach ja schon, ich mach ja schon......", moserte Omi, nahm Nagi an der Hand und zog ihn hinter sich her.
 

Aya zuckte die Schultern "Ich hätt's auch getan. Egal..."
 

Omi sah Aya baff an. "Du~uuu.........bist gemein....."
 

"Wieso bin ich gemein?" fragte Aya ehrlich verwundert.
 

Der Kleine sagte nichts dazu, sondern verließ das Zimmer zusammen mit Nagi. Schuldig sah ihnen hinter her und schluckte leise.
 

"Was hab' ich gemacht?" fragte Aya immer noch baff, während er den beiden nachsah.
 

"Ihn überrumpelt...", meinte Ken grinsend. "Okay..........dann sollen wir ihn mitnehmen?" Er deutete auf den verunsichert wirkenden Schu.
 

"Ja...sollt ihr...er kann in meinem Zimmer schlafen..." Aya schien selbst verwirrt, wie selbstverständlich ihm diese Worte über die Lippen gekommen waren //In meinem Zimmer? Ich hab' schon ewig niemanden mehr in mein Zimmer gelassen, nie freiwillig...aber jetzt ...// Er seufzte. "Aber fass' nichts an Schu...okay? Die Sachen da drin sind wichtig..." dann fast nur zu sich selbst "...für mich..."
 

"Schon klar.......", meinte der Deutsche leise. "Hab auch keine Lust, alles über dich in Bruchteilen von Sekunden zu erfahren, das gibt Kopfschmerzen...."
 

"Na dann haben wir wohl keine Probleme." beschloß Aya lässig.
 

Yôji guckte verwirrt. War Aya komplett verrückt geworden? Jetzt sollte der Deutsche auch noch in sein Zimmer... //Sei klug...wenn du nix Kluges zu sagen hast, einfach mal die Fresse halten...//dachte er sich. //Ich guck's mir erstmal weiter an.//
 

Ken versuchte die ganze Sache locker an zu gehen und schob Schu schliesslich aus dem Zimmer. "Ne Aya...wir besuchen dich dann heute Abend noch mal........" Sprach's und schloss die Tür hinter sich. Schuldig fühlte sich nun absolut schutzlos und trabte artig vor Ken und Yôji nach draussen, wo Omi und Nagi bereits warteten.
 

Nagi guckte Schuldig noch immer groß an, doch seine Augen wirkten weniger verängstigt, mehr aufgeregt wie ein Kind vor einem neuen Abenteuer.
 

Yôji grinste und meinte "Gut, dass wir mit Ayas Auto hier sind. Wir passen genau rein. Die Kleinen nach hinten, Schu und ich nach vorn." Mit diesen Worten machte er sich auf zum Parkplatz.
 

//Nach vorne? Na super................// Schuldig versuchte sich nichts anmerken zu lassen und stieg artig auf den Beifahrersitz.
 

Tja, Yôji fuhr wie er halt immer fuhr. Gut dass Aya nicht sah, wie der Blonde mit seinem Auto umging. Yôji verdiente wirklich die Plakette "Testament im Handschuhfach" und bei diesen waghalsigen Manövern redete er noch auf die anderen ein.
 

Nagi entschloß sich insgeheim, mit dem Leben abzuschließen und betete leise, während er sich an Ken und Omi krallte, weil er als Kleinster auch noch in der Mitte sitzen mußte.
 

Omi hatte keinerlei Probleme damit. Er hatte Nagi schon als seinen persönlichen Teddy abgestempelt. Endlich würde er nicht mehr der 'Kleine' der Gruppe sein. Schuldig vorne, ging es aber auch nicht wesentlich besser. Auch wenn er weder Gas, noch Bremspedale hatte, bremste er dennoch ständig und drückte sich tief in den Sitz.
 

Yôji nahm gerade wiedermal elegant eine Kurve, ohne zu bremsen. "He Leute, alles klar. Ihr seid so schweigsam..."
 

Nagi bebte "Enma, Enma, Enma...rette mich vor diesem Verrückten. BITTE schütze mein Leben, es war gerade auf dem Wege der Besserung", flehte er leise.
 

>KUDO!! Fahr.Langsamer!!!!<
 

Damit hatte Yôji nun wirklich nicht gerechnet und veriss prompt das Steuer. Haarscharf schrammten sie an einem Laster vorbei. Nagi schrie, selbst Yôji zitterte, doch er schaffte es, den

Wagen wieder unter Kontrolle und auf Spur zu bringen. "BIST DU IRRE, DU DEUTSCHER PSYCHO? RAUS AUS MEINEN GEDANKEN! DU HÄTTEST UNS FAST ALLE UMGEBRACHT!" brüllte Yôji zornig, als sie wieder in Sicherheit waren.
 

Schuldig schnaubte nur. "Gleichfalls, dass hättest du sicher gleich auch ohne meine Hilfe geschafft.....", giftete er zurück.
 

"Ich komm' wunderbar klar, solange man mir nicht direkt ins Hirn brüllt." zickte Yôji.
 

"Bldöman....", maulte Schu auf deutsch. "Ist das selbe, als ob ich's dir ins Ohr schreien würde."
 

"Ist es nicht, weil es eben nicht erst den Weg über mein Gehör nimmt. Es ist direkt im Hirn." erläuterte Yôji knurrend.
 

"Püh...." Schuldig verschränkte die Arme vor der Brust, wobei er das GEsicht etwas verzog und schwieg. Omi und Ken sahen sich auf der Rückbank über Nagis Kopf hinweg an und zuckten dann synchron mit den Schultern.
 

Schließlich hielten sie vor dem Laden und stiegen aus.
 

Yôji zog den Rolladen hoch. "Na dann hereinspaziert..." grinste er.
 

"Und Omi, du solltest wirklich Birman anrufen, wenn die herkommt, ohne dass zu wissen, oder schlimmer noch ..Manx..."
 

Omi grinste. "Ai, ai Sir......" und zischte ab, lies Nagi bei den anderen zurück. Schuldig sah sich zum ersten mal richtig in dem Laden um.
 

Nagi untersuchte den Laden ebenfalls interessiert, beguckte die Blumen genau. //So viele...und so schön// Er lächelte leicht.
 

Yôji beäugte den Kleinen zunächst noch mißtrauisch, trat dann aber auf ihn zu und begann, ihm die Blumen zu erklären.
 

Ken sah zu, dass jene mit hängenden Köpfen Wasser bekamen. Dadurch fühlte sich Schu nun reichlich überflüssig und verzog sich in Richtung von Ayas Zimmer. Mit einem leicht mulmigen Gefühl betrat er dieses und schloss hinter sich die Tür.
 

Das Zimmer war reichlich spärlich eingerichtet, fast klinisch. Lediglich ein paar Bilder und einige kleine Gegenstände, die teilweise recht mitgenommen aussahen, zeigten dass es zur Zeit bewohnt wurde. Besonders auffällig waren eine kleine silberne Dose und ein bronzener Briefbeschwerer in Form eines Ying-Yang-Zeichens. Auf dem Nachttisch lag der Roman, den Aya

gerade gelesen hatte.
 

Beinahe ehrfurchtsvoll setzte sich Schu aufs Bett, legte sich dann langsam hin. Während er die weisse Decke betrachtete, wurden seine Augenlider schwerer und schwerer. Die letzte Nacht war verdammt kurz gewesen, ausserdem meldete sich nun sein Körper langsam, dass er maträtiert worden war.
 

Unten meldete sich ebenfalls ein Teil von Nagis Körper, doch dieser verkündete mit lautem Knurren Hunger. Der kleine Japaner errötete leicht. "Gomen..." sagte er leise und lächelte.
 

"Huh? Hast du noch nichts gegessen?" Omi blinzelte den Jüngeren aus blauen Augen an.
 

Nagi senkte den Blick und schüttelte den Kopf. "Ich mußte Brad ablenken, hatte keine Zeit zum Essen. Darf ich was haben?" fragte er demütig, aber hoffnungsvoll. "Egal was."
 

Omi schien leicht verwirrt. "Ablenken...? Was? Na sicher...." Er riss den Kühlschrank auf. "Such dir was raus..."
 

Nagi staunte nicht schlecht. So gut hatte Schwarz nie eingekauft. "Darf ich mir echt was aussuchen? Egal was?" fragte er erstaunt, mit strahlenden Augen.
 

"Sicher....unsere Küche sei auch deine ab jetzt. Such wenn du was nicht findest oder frag halt......."
 

"Super", quietschte Nagi freudig und griff sich einen Blaubeerjoghurt, ein paar Reisbällchen und den Rest von Yôjis Sushi.
 

Omi sagte nichts dazu, sondern hatte lediglich ein warmherziges Lächeln übrig. Dann besann er sich auf seine Aufgabe und wählte Birmans Nummer.
 

Nagi haute derweil kräftig rein und lächelte glücklich. //Endlich mal wieder satt.//
 

"Ja?" meldete sich die bekannte Frauenstimme am anderen Ende.
 

"Konichi-wa hier ist Bombay.....", quietschte Omi in den Hörer.
 

"Wie steht's? Ihr werdet in Zukunft weniger Probleme haben...Schwarz gibt's nicht mehr. Crawford ist tot. Schuldig und Nagi auf der Flucht... Sie sollen ihn erschossen haben..."
 

"Jap, gute Arbeit, ne......soll ich ne Akte für sie anlegen, so wie für uns?", überfiel Omi Birman schliesslich einfach. "Kriegen die zwei auch Codenamen?"
 

Birman schnappte am anderen Ende hörbar nach Luft. "Was bitte?"
 

"Ja, ja.....alles was gegen SZ ist, ist doch für uns......aber eilt nicht....Schuldig schläft glaub ich und Nagi futtert grad Yôjis Sushi......"
 

"Sie tun WAS?" Entsetzen beherrschte Birmans Tonfall.
 

"Schlafen und essen?", kam es vorsichtig von Omi. "Also was für Codenamen würden zu den beiden passen? Sag jetzt nicht für Schuldig: Deutsche Kurzhaar......"
 

"Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Ihr habt sie bei euch?" Birman überschlug sich fast.
 

"War Ayas Idee.....nachdem ihm Schu wohl das Leben gerettet hat und deswegen Ärger mit seinem Chef hatte, meinte Aya sie könnten zu Weiß kommen...............und wir drei haben nichts dagegen..........."
 

"Erstens ist das nicht eure Entscheidung, sondern Kritikers...Ihr rekrutiert nicht selbst und außerdem wie kommt ihr darauf, dass ihr ihnen trauen könnt? Sie sind ...naja...waren der Feind."
 

"......du sagst es.......waren............WA-REN!"
 

"Das ist verrückt. Gib' mir einen Grund, weshalb ich meinen Arsch riskieren und das Persia vorschlagen sollte?" Birman seufzte. Es war klar, dass sie schon halb überzeugt war, aber noch nach Gründen suchte.
 

"Sie haben Crawford gekillt und wenn wir sie nicht in unsere Obhut nehmen wird SZ sie kalt machen......und es wäre schade um zwei solche.......Topleute, ne?"
 

"Auf deine Verantwortung. Wenn sie Scheiße bauen, seid ihr alle fällig. Nur dass das klar ist.
 

"Birman............." Omi versuchte es nun ruhig und ernsthaft. "Wenn du die zwei sehen würdest, wüßtest du, warum wir nicht gezögert haben......."
 

"Jaja...ist gut. Ich vertraue deinem Urteil. Das hab' ich auch getan, als du den abgewrackten Detektiv und den Fußballer im Team haben wolltest, also gut... Ist sonst noch was?"
 

"Aya iß im Krankenhaus........aber er kommt sicher bald raus.........." Omi seufzte erleichtert. "Danke Birman. Setz zu den abgewrackten Detektiven und dem Fußballer noch nenn verprügelten Deutschen und ein verstörtes Kind.........."
 

"Mach' ich...und jetzt muß ich mich auf meine Exekution vorbereiten, wenn ich DAS Persien und Max erzähle.....Birman Ende." *klick*
 

Omi grinste schief. "Oh ja..........das glaub ich dir gern............" Er hängte ebenfalls auf und kehrte zu Nagi zurück in die Küche. Er setzte sich neben ihn auf den Tisch und sah ihn von oben herab. "Verrätst du mir, warum ihr zwei auf der Flucht wart?"
 

"Hab' Brad erschossen", nuschelte der Kleine zwischen den Reisbällchen hervor, als wäre es nebensächlich.
 

"Ah ja..okay......wir sind Killer, wir erschiessen schon mal jemanden, aber.........warum deinen eigenen Boss?"
 

"Hatte keine Wahl...*kau**mampf* ...und genug von seiner Tyrannei.."
 

"Aha..............." Omi wartete geduldig, auch wenn er keine Lust hatte Nagi jedes Wort einzeln aus der Nase zu ziehen.
 

"Was?" Nagi guckte Omi mit großen Augen an, dann seufzte er. "Du willst die ganze Geschichte oder?"
 

"Hai....", lächelte Omi. "Schliesslich kennst du ja wohl auch meine, wenn ich mich recht erinnere. Schwarz hat schliesslich genug Infos über jeden von uns rausgefunden und das wohl nur

durch dich."
 

Nagi seufzte erneut und senkte den Blick. leise begann er zu erzählen. "Brad war extrem gewalttätig. Farf hatte damit natürlich keine Probleme, aber Schuldig und ich schon. Und außerdem hatte er ein Auge auf Schuldig geworfen und naja...er ist der Boss....und wenn Schu entwischen konnte oder ich ihn beschützt habe, war ich halt fällig...."
 

"DU...hast Schu beschützt?"
 

Nagi nickte, ohne aufzublicken." Er war mein einziger Freund." sagte er leise.
 

"Ja, aber....er ist doch wesentlich älter als du und stärker, ne....?"
 

"Naja...Stärke ist relativ" Ein kleines Grinsen stahl sich auf Nagis Züge als er Omi anblickte. "DU kennst doch meine Stärke. Dein Rücken auf jeden Fall..."
 

"Autsch...ja.........also hast du Schu....so Bodyguardmässig?"
 

"Nein..." Nagi schüttelte bestimmt den Kopf. "Ich hab' nur seine Tür blockiert, wenn Brad reinwollte oder versucht, ihn mit Worten davon abzuhalten, Schu wehzutun..." Nagis Schultern sanken wieder nach unten, genau wie sein Blick.
 

Unbewußt rutschte Omi näher zu dem Jüngeren. "Ist doch schön, wenn man seine Freunde beschützen kann......"
 

"Schon....." Nagi nickte leicht. "Aber manchmal ist der Preis doch recht hoch..." Er seufzte wieder und es klang, als würden Tränen mitschwingen. "Ich geh' jetzt besser", sagte er und stand auf, das Gesicht konsequent von Omi abgewandt.
 

Aber der ließ sich nicht abspeisen. Er tapste ihm hinter her und zog ihn mit sich. "Ich glaub es ist schon okay, wenn du zu Schu in Ayas Zimmer gehst............"
 

Nagi atmete erleichtert auf. "Das wäre schön", sagte er leise und wischte sich heimlich die Tränen aus dem Gesicht.
 

Omi drückte leicht die schmale Schulter und zeigte Nagi dann den Weg. Leise öffnete er ihm die Tür und schloss sie wieder, nachdem der Junge im Zimmer verschwunden war.
 

Nagi krabbelte zu Schuldig aufs Bett und kuschelte sich an ihn. "Es wird alles gut", seufzte er leise, dann schloß er die Augen.
 

Der Deutsche murmelte nur etwas leise und zuckte kurz zusammen, als Nagi gegen seine Rippen stieß. Dann aber nuschelte er nur noch leise und rollte sich zu Nagi, legte beschützend einen Arm um ihn.
 

Yôji stand vor dem Kühlschrank und grinste. "Hat der Kleine mein ganzes Sushi und die Reisbällchen verdrückt?" schüttelte er den Kopf. "Waren die bei Schwarz so schlecht bezahlt, dass sie nichtmal essen konnten?"
 

Omi zuckte leicht mit den Schultern. "Sie dir die zwei an.......Haut und Knochen..machen ja fast Aya Konkurrenz..........."
 

"Dann ist es wohl jetzt an uns, sie aufzupäppeln. Im Gegensatz zu Aya scheinen sie ja essen zu wollen..." Yôji schnappte sich die Einkaufsliste vom Kühlschrank "Ich geh' zum Supermarkt. Das machen wir schon"
 

"DU machst das, jawohl!", grinste Omi und schob Yôji aus der Küche. "Und fahr vorsichtig....!!"
 

Yôji lachte und verschwand zum Einkaufen.
 

Und Omi setzte sich an den Computer, um alles für ihre zwei neuen Kollegen zu arrangieren. Ken hatte sich inzwischen wieder heimlich aus dem Staub gemacht, um noch etwas zu trainieren und um dann gleich anschliessend ins Krankenhaus zu laufen.
 

"Oi...", begrüßte Aya den verschwitzten Sportler freundschaftlich "Wie steht's? Kommt ihr klar?"
 

Ken hob die Hand, schnaufte und.....schaffte es nicht zu antworten, sondern schnappte nur wieder nach Luft. Aber er nickte immerhin, auch wenn es aussah, als würde es noch ne Weile dauern, ehe er wieder zu Atem gekommen war.
 

Aya grinste unterdrückt. "Na...sehr gesprächig bist du ja noch nicht...Jetzt muß ich hier die Konversation führen....und das mir....", seufzte er gespielt tragisch.
 

Der Fußballer wedelte mit den Armen, um etwas Zeit bittend. Er schluckte und bemühte sich dann sichtlich. "Hi....!"
 

"Gut..gut.." grinste Aya. "Ich denke, wir werden einfach warten, bis du wieder bei Luft bist..."
 

Eifriges Nicken bestätigte Ayas Aussage. Immerhin schaffte es Ken schon näher zu Ayas Bett zu schwanken.
 

"Hey, aber nicht auf mich drauffallen", mahnte Aya sanft.
 

"Schon...okay....", japste Ken und strahlte Aya an.
 

"Fein...." Aya wartete geduldig bis Ken sich so weit erholt hatte, dass man ihm ein Gespräch zumuten konnte. "Also wie läuft's?"
 

"Gar nicht....die zwei sind irgendwie völlig durch.....schlafen jetzt wohl beide.........Nagi hat noch was gegessen, aber Schu scheint echt halb tot zu sein.........."
 

Aya runzelte die Stirn. "Er sah auch gar nicht gut aus. Ungefähr so wie wir nach unserem ersten Treffen im Laden." Er grinste kurz, wurde dann wieder ernst "Und Nagi war ja komplett verschüchtert..."
 

"Hab sie noch nie so gesehen..", nuschelte Ken. "Tja, aber was tut unser lieber Yôji-kun? Fährt wie der Henker und brüllt Schu dann zusammen, dass sogar mir Angst und Bange geworden wäre...........ich hoff die zwei vertragen sich irgendwann noch......"
 

"Ich fürchte nicht." Aya smilte leise vor sich hin. "In diesem Laden ist kaum genug Platz für Yôji und sein Ego, da stört Schuldigs bestimmt. Die treten sich noch ständig auf die Füße aber was soll's?" Er zuckte die Schultern.
 

"Zwei Playboys auf der Matte............autsch..........oder es gibt irgendwann Keile und wenn Schu wieder auf Vordermann ist, hat Yôji keine Chance...ich hoffe er weiss das auch!"
 

"Ich denke schon, dass er das weiß... Die werden sich schon arrangieren, also Mädels haben wir wirklich mehr als genug. Ich trete Schuldig auch gerne meine ab, besonders eins." Aya seufzte.
 

Ken schob sich neugierig vor Ayas Gesicht. "Ja? Soll ich dich vor einer beschützen?"
 

"Ich fürchte, niemand kann mich vor Sakura beschützen. Die Frau ist besessen."
 

"Wen wunderst.....", meinte Ken, während er Aya zwar mit einem Grinsen, aber dennoch sehr tief in die Augen sah.
 

Aya schluckte. Irgendwie machte Ken ihm doch Angst. Was sollte er jetzt tun? Er wollte dem Jüngeren auch nicht wehtun, ihn nicht einfach wegstoßen oder so...
 

Ken trat selber den Rückzug an. "Ne sag mal.." Er sprang wieder vom Bett. "Wie lange willst du noch liegen bleiben?"
 

"Wenn's nach wollen geht, bis heute morgen...aber die Ärzte meinen, ich sollte noch bis morgen eigentlich liegen bleiben...Rückfallgefahr..blabla... egal..ich werd' mich nachher sowieso zumindest kurz aus dem Zimmer schleichen..."
 

"Ah ja..?". kam es sogar hellhörig.
 

"Was?" fragte Aya scheinheilig zurück.
 

"Wo wolltest DU den hin?" Bei dem DU hatte Ken Aya frecherweise die Nase halb platt gedrückt, lies sie nun aber wieder los.
 

Aya griff an seine Nase und rückte sie demonstrativ zurecht. "Zu meiner Schwester. Wohin sonst?"
 

Kens Augenbrauen hoben sich. "Darf ich mit oder soll ich lieber heim?"
 

"Ich wollte sowieso noch nicht hin... naja...ich mein'...wieso solltest du eigentlich nicht mitkommen?...Sie freut sich bestimmt über ein bißchen Abwechslung...nicht immer nur ihr doofer Bruder..."
 

"Ihren doofen Bruder............das sagt's wohl aus.........und hey, vielleicht..." In dem Moment öffnete sich die Zimmertür und das Abendessen wurde angeliefert. Ken sah eher schnuteziehend zu, was man Aya vorsetzen wollte. Er schluckte nur leer und sah das Tablett dann geschockt an. Kaum war die Schwester draussen, brach es aus ihm heraus. "Iiiiwäääh.......das sieht ja eklig aus...."
 

Aya guckte das Schlachtfeld an breiähnlichem bunten Zeug auf seinem Teller an. "Na und? Ist Essen und ich hab's bezahlt, also was soll's?" Er schnappte sich den Löffel, denn mit Stäbchen war hier wohl nix zu retten.
 

Ken sah ihm dabei angeekelt zu. Aya aß schon nicht viel, wenn es gut, sogar sehr gut aussah und das hier.....Ken konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen.
 

Aya blickte in Kens angewidertes Gesicht. "Was denn?"
 

"Nandemo...iss nur....." Ken wedelte unschuldig mit der Hand. "Na los....! Einen für Omi und einen für Yôji, einen für Schu und einen für Nagi und dann noch einen für Manx und Birman......."
 

Aya überwand sich und schob sich einen Löffel in den Mund. "Und was ist mit dir?" fragte er, während seine Geschmacksnerven sich bemühen, das Zeug einzuordnen.
 

"Nein! Nein, danke...für mich bitte keinen.", grinste Ken schief. Er nahm seine Bauchtasche von hinter hervor und packte sich einen Getreideriegel aus. "Die *knacks* reichen mir völlig......."
 

Aya guckte auf den Riegel. "Der sieht auch nicht sehr schmackhaft aus..." dann schob er einen zweiten Löffel nach, denn auch wenn seine Zunge es nicht einordnen konnte, es war essbar, es war keine Dschungelfrucht....also war es gut.
 

Ken drehte den Riegel um und deutete auf die Schokoschicht. "Und ob der lecker is", knurpste er zufrieden.
 

Nachdem Aya das Essen runtergekämpft hatte, zog er die Decke zur Seite und stieg aus dem Bett. "Gehen wir..." sagte er und pflückte den Tropf von Ständer.
 

"Gehen?", hustete Ken. "Mate............!!" Rauschte ab und kammit einem Rollstuhl wieder, den er stolz Aya präsentierte.
 

Aya guckte verwundert auf den Stuhl. "So müde, dass ich dich schieben muß? Na gut, schmeiß dich rein, aber halt den Tropf!"
 

Ken hob es fast den Decke ab. "Jetzt langt's............." Im Nu war Aya hoch gehoben und in den Stuhl gesetzt. Die Decke über seinen Beinen ausgebreitet und der Tropf an eine dafür vorgesehene Halterung gehängt.
 

"Bist du IRRE?" fauchte Aya und sprang aus dem Stuhl, leider etwas zu schwungvoll, so dass er ins Straucheln geriet und zu fallen drohte. Wild ruderte er mit den Armen.
 

Wieder war es Ken, der ihn sicher auffing. "Ne gnäh's Fräulen, nicht so stürmisch." grinste er.
 

"Wenn du das irgendwem erzählst...", knurrte Aya und richtete sich auf.
 

Aber Ken hielt ihnf est. "Wem denn? Schu vielleicht?"
 

"Dem brauchst du sowas gar nicht zu erzählen...der holt sich die Stories selbst, wenn er lachen will."
 

"Eben...also vor was hast du Angst?" Ken hielt den Älteren nach wie vor ihm Arm, war erstaunt über dessen Leichtigkeit.
 

"Yôji zum Beispiel würde sich totlachen", seufzte Aya. "Du KÖNNTEST mich jetzt wieder loslassen..." bemerkte er.
 

"Dann würdest du zu Boden knallen!"
 

"Ich würde das hinbekommen, denke ich... Wir können schließlich nicht ewig in dieser Position bleiben."
 

"Och, ich hab gute Beinmuskeln....ich kann dich allerdings auch in den Rollstuhl setzen, damit wir endlich deine Schwester besuchen können."
 

"Ich werde mich nicht in diesem Ding von dir rumschieben lassen...Das ist unwürdig..."
 

"Okay.....wenn du nicht willst....." Mit einem Kick war die Zimmertür wieder offen und Ken verlies das Einzelzimmer zusammen mit Aya auf dem Arm. "Welcher Stock?", fragte er auf dem Weg zum Lift.
 

Aya stiess einen undefinierbaren, aber eindeutig erschreckten Laut aus und schaffte es gerade noch den Tropf aus der Verankerung am Rolli zu rupfen. "Lass mich runter. Das ist noch viel schlimmer...."
 

Im Gegenteil zu Ayas Forderung drückte Ken das Fliegengewicht etwas fester an sich und betrat mit ihm den Lift.
 

Aya grummelte und schwieg. Er machte deutlich, dass ihm diese Situation gar nicht gefiel. Wütend funkelte er Ken an.
 

Aber der war sich das bereits gewohnt. "Je länger du wartest bis du mir sagst wo unser Zeil ist, um so länger werd ich dich tragen............."
 

"Ich sag' dir gar nix...Ich bin IMMER zu Fuß zu meiner Schwester gekommen und so werde ich es auch in Zukunft halten."
 

"Bist du doch auch jetzt...nur sind's eben meine Füsse........spielt doch keine Rolle....", versuchte Ken den Rothaarigen zu beschwichtigen.
 

"Nein" fauchte Aya wütend. "Das ist SO entwürdigend....ich hätte nie gedacht, dass du mir das antust."
 

Ken's Gesichtszüge entglitten leicht. Aber er stellte Aya prompt ab und trat zurück.
 

"Gut, jetzt wo ich das bißchen Stolz und Ehre, das mir noch geblieben ist, wieder hergestellt habe, können wir aussteigen" *Pling* Die Tür öffnete sich im 3. Stock und Aya trat auf den Gang.
 

Ken tapste nur schmollend hinter her, wild auf seiner Unterlippe herum kauend.
 

Vor dem Zimmer seiner Schwester blieb Aya stehen und guckte Ken an. "Jetzt mach' mal ein netteres Gesicht, sonst kriegt sie ja gleich Angst, wenn du so 'ne schlechte Stimmung verbreitest."
 

Ken schob Aya nur ins Zimmer hinein und sagte kein Wort, lies den anderen dann einfach nur machen.
 

Bei seiner Schwester war Aya wie ausgewechselt. Sanft und lieb. Er begrüßte sie und streichelte ihre Wange. "Ich hab' noch 'nen Freund dabei, aber er ist gerade ein bißchen beleidigt", erklärte er weich. "Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung. Trotzdem....Ken ist hier, du weißt schon..." Aya seufzte, setzte sich neben das Bett und hielt die Hand seiner Schwester.
 

Voller verzweifelter Liebe und Sorge betrachtete er ihr Gesicht.
 

Langsam trat Ken näher ans Bett und guckte über Ayas Schulter. "Sie is süss..........", lächelte er dann ganu automatisch sanft.
 

Aya seufzte erneut und es klang, als laste das Gewicht der Welt auf seiner Seele. "Ja..und im Moment wirkt sie so ruhig und zart, dabei ist sie eigentlich ganz anders...wenn sie wach ist."
 

"Kratzbürstig wie ihr Aniki?"
 

"Nein..." Aya überging die Stichelei "Frech und wild...ein kleines Biest, aber so widerlich niedlich dabei, dass man ihr nicht böse sein kann..."
 

"Soka........." Ken schob sich weiter über Ayas Schulter, um das Mädchen genauer an zu sehen. //Sie sieht ihm wirklich ähnlich........// Er lächelte sanft. Dann setzte er sich zur ihr aufs Bett und nahm ihre kleine Hand in seine eigene. "Hi Kleines...ich bin Ken...das Arsch, dass immer deinen grossen Bruder nervt und sich fast mit ihm prügelt....hat er dir sicher schon alles verklickert....na ja, aber keien Sorge, ich mein's nicht böse, aber er reizt einen nun mal mit seinem Verhalten.........."
 

Aya lachte kurz leise auf. "Also, erstmal prügelt er sich nicht nur FAST....und außerdem ist es prinzipiell nicht meine Schuld." Er streckte Ken die Zunge raus. "Und desweiteren erspare ich ihr normalerweise die Streitgeschichten mit dir."
 

"Okay, dann weiss sie's jetzt.........." Ken schaffte es wieder Aya an zu zwinkern. Von Schmollen keine Spur mehr.
 

"Ja, einen super Eindruck hinterläßt du hier von meinem jetzigen Leben..." grinste Aya und es wirkte ehrlicher als Ken es bis jetzt je von ihm gesehen hatte, doch auch die Trauer hinter dem Lächeln stand deutlich in seinen Augen. Einen Moment lang war da kein Stück kalte Fassade mehr, Ayas Inneres lag blank...
 

In Kens Augen lag ein warmer Glanz, als er Aya wieder ansah. Er war nie wirklich böse gewesen, weil ihn der Ältere angefahren hatte, aber spätestens jetzt hätte er ihm alles verziehen.
 

Aya wandte den Blick wieder zu seiner Schwester. Er sah so hilflos und verzweifelt aus und doch versuchte er ihr Trost zu spenden, sie mit seinen Worten und seiner Anwesenheit in die Realität zurückzuholen.
 

Ken schwieg. Hielt es für beser Aya nicht zu stören, da er sonst ja auch alleine bei seiner Schwester war. Erst als er spüren konnte, dass der andere leicht zitterte, ob der Kühlen Luft im

Zimmer und weil er nur das dünne Krankenhaushemd trug, regte sich Ken wieder und löste seine Trainerjacke, die er um die Hüfte gewickelt hatte und legte sich über Ayas Schultern, ohne ihn stören zu wollen.
 

Aya flüsterte seiner Schwester noch ein paar beruhigende Worte ins Ohr, dann erhob er sich. "Okay, Schwesterchen. Ich muß jetzt gehen, ich bin nämlich zu dünn angezogen und friere, aber ich komme ja wieder. Egal ob du das jetzt als Versprechen oder Drohung auffasst." Er drehte sich um und sah Ken an, die Jacke noch immer um die Schultern. "Gehen wir?"
 

Ken nickte und öffnete die Tür für Aya. Langsam ging er hinter ihm her zurück zu dessen Zimmer.
 

Aya schlüpfte wieder ins Bett und drückte Ken die Jacke in die Hand. "Arigato"
 

Ken zog die Jacke selber an, da es draussen sicherlich schon kühler geworden war. Er lächelte Aya kurz an. "Sieh zu dass du schnell hier raus kommst.........zu Hause wartet ne Menge Arbeit auf dich........." //......und ich auch. Aber das ist dir ja so egal, wie wenn in Deutschland ne Stecknadel zu Boden fällt.//
 

"Was für Arbeit kann da schon auf mich warten? Aber ich hab' nicht vor, die Herrschaften hier länger als nötig zu beehren, also man sieht sich. Und Ken...ich gehe davon aus, dass der Besuch bei meiner Schwester unter uns bleibt."
 

Mit einer Fingerspitze an seinen Lippen bestätigte Ken, dass er schweigen würde.
 

"Gut. Dann.... grüß die anderen und macht nicht zuviel Chaos, bis ich zurück bin."
 

"Hai.....kein Problem....." Ken trat den Rückweg an und ging einige Schritte rückwärts. "Also bis dann....bye....." Er hob die Hand zum Gruss, schien aber noch irgendwas auf dem Herzen zu haben. Jedenfalls tänzelte er unruhig vor und wieder zurück. Schliesslich riskierte er dann doch Kopf und Kragen und kam wieder nach vorne. In Bruchteilen von Sekunden hauchte er Aya einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann so schnell, als wäre das niemals geschehen. Auch hatten sich ihre Lippen kaum berührt. Dennoch kribbelten die seinen und Kens Füsse trugen in schnell hinaus aus dem Krankenhaus. Doch auch dort stoppte er seinen Lauf nicht. Das Kribbeln hatte sich auf seinen ganzen Körper ausgebreitet und lies ihn ohne das

Tempo zu vermindern direkt nach Hause laufen.
 

Yôji packte gerade seine Einkäufe aus. Neben ein paar gesunden Sachen war vorallem "Nerven und Aufbaunahrung" dabei, das hieß Pizza, Eis und anderer Snackkram. Wie immer, wenn Yôji alleine einkaufen ging.
 

Omi stand entsetzt am Küchentisch und besah sich die Sachen. "Yôji-kun.......", meinte er nur genervt.
 

"Was denn?" fragte Yôji scheinheilig "Wollen wir sie päppeln oder wollen wir sie päppeln? Da muß man schon richtig ran gehen" Er grinste frech und voller Selbstbewußtsein.
 

Der kleinere Junge knickte ein. "Okay Dr. Kudo ich überlass euch die Patienten. Kannst sie auch gleich mal wecken gehen, wenn du die verordnete Pizza in den Ofen geschoben hast..."
 

"Geht klar", zwinkerte Yôji. "Was meinst du mögen sie?"
 

"So wie Nagi heute morgen rein gehauen hat scheint es egal zu sein was, hauptsache essbar.........nimm mal die Hawaii und schmeiss noch etwas Extrakäse drauf......"
 

"Okay..und Schuldig? Ich denke, ich nehm'ne Schinken für ihn", entschied Yôji und schob den Kram rein.
 

"Prociutto heisst das guter Mann.....das is italienisch.............", moserte Omi grinsend und streckte Yôji die Zunge heraus. "Und nun viel Spass beim Wecken! Lass dich nicht gleich umbringen!"
 

Yôji feixte und trabte nach oben. Dort klopfte er an die Tür von Ayas Zimmer. "He, ihr zwei. Happi ist fertig. Aufwachen!"
 

Erst als sich Nagi in seinen Armen zu regen begann und wieder gegen seine Rippen stiess, wimmerte Schu auf und öffnete die Augen. "Uhm.....was..?" Leicht verwirrt versuchte er die momentane Lage ein zu ordnen.
 

Nagi setzte sich auf und versuchte, Schuldig nicht noch mehr wehzutun. "Gomen"sagte er leise.
 

Yôji klopfte erneut. "Na los, wenn ihr jetzt kommt, könnt ihr noch ein Eis vor der Pizza einschieben."
 

"Aa............wir sind ja schon wach.............", murrte Schu mehr oder weniger wirklich wach. Dann sah er Nagi leicht verwirrt an, warum dieser überhaupt in seinen Armen gelegen hatte.
 

"Was ist?" fragte Nagi schüchtern und errötete unter Schuldigs eingehenden Blick.
 

"Was? Ach nichts...ich....ich muss nur nachher mal sehen, ob ich hier irgendwo ne Art Stützverband finde.............Brad hat wohl wieder was knacken lassen.........waren wohl noch nicht ganz heil, vom letzten mal.........."
 

"Okay...wir können ja Omi fragen", strahlte Nagi. "Kommst du jetzt mit essen?"
 

"Ich....ich hab eigentlich gar keinen Hunger.........aber wenn du meinst............." Mehr oder weniger lustlos stapfte Schu dem Kleineren hinter her in die Küche.
 

"Wieso hast du keinen Hunger? Du müßtest Riesenhunger haben...", wunderte sich Nagi.
 

Schuldig zuckte lediglich mit den Schultern, denn bekanntlich kam der Appetit ja mit dem Essen und darauf hoffte er. Der Duft der frischen Pizzen stieg ihm schon ihm Wohnzimmer in die Nase und er verdrehte leicht die Augen.
 

Nagi wartete kaum, bis Yôji die Teile aus dem Ofen geholt hatte. Er riß sie ihm förmlich aus der Hand und verbrannte sich prompt das Schnäuzchen beim Abbeißen. "K'so", fluchte er leise und griff nach der Cola.
 

Omi gluckste leise und smilte Yôji zufrieden an. Schuldig benahm sich dann doch etwas gesitteter und gab sich schon mit zwei Stücken der grossen Pizza zufrieden.
 

Jetzt endlich, nach einer halben Pizza schien auch Nagi für's Erste endgültig gesättigt. Er lehnte sich zufrieden zurück. "Puh... das war gut."
 

Yôji smilte ohnehin alle Anwesenden an, denn seine Idee schien gut funktioniert zu haben und das mochte er.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 8/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein lange aufgehobenes Geheimnis wird gelüftet und jemand bekommt besuch.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Ken platzte just in dem Moment in die Küche. Völlig ausser Atem und knallrot ihm Gesicht.
 

"Was'n mit dir los?" fragte Yôji entgeistert.
 

Nagi grinste Ken an.
 

"Bin...*japs*.gerannt...........ich.*keuch*......lange Strecke......"
 

"Ach ne?" feixte Yôji. "sowas dachte ich mir schon. Sport ist Mord. Und wo war der Herr? Oder soll ich raten?"
 

"Huh?" Verwirrt sah Ken den Älteren an. "Wa-was meinst du?
 

Yôjis Grinsen wurde breiter. "Na, du bringst dich doch nicht jeden Abend beim Joggen halb um."
 

"Doch...", schnappte Ken nach Luft und richtete sich zu seiner vollen Grösse auf.
 

"Wie du meinst" lachte Yôji. "Willst du auch was essen?"
 

"Au ja, was gibt's? Auch so'n Geschlabber wie..........." Er biss sich promt auf die Zunge, als er sich glaubte verraten zu haben.
 

Yôji guckte verwirrt. "Es gibt Fertigpizza. Wir essen niemals Geschlabber."
 

Ken atmete auf, sah er doch nicht, dass Omi ihn wissend angrinste und auch für Schuldig war es ein offenes Geheimnis, wo Ken abgeblieben war.
 

Als Ken sich umdrehte, grinste auch Yôji und zwinkerte den anderen zu.
 

Nagi guckte allerdings noch immer verwirrt, hielt es aber für besser, später zu fragen.
 

Schuldig hatte inzwischen begonnen mit den Resten seiner Pizzastücke zu spielen. Der Hunger hatte sich wider Erwarten doch nicht eingestellt.
 

Nagi zupfte an Schuldigs Ärmel "He, Schu...was ist los? Warum isst du nicht?" fragte der Kleine besorgt.
 

Der Deutsche zuckte mit den Schultern. "Kein Hunger........ist mir wohl alles etwas auf den Magen geschlagen........" Im selben Moment sah Omi erst Ken, dann Yôji alarmiert an.
 

Yôji guckte verwirrt zurück. Sein Blick sagte alles. //Was ist los?//.
 

Omi versuchte zu regeln. "Anou...ne Nagi lass mal. Er wird schon wieder Hunger bekommen, wenn er erst mal nen Tag im Blumenladen gearbeitet hat......"
 

"Wenn du meinst", sagte Nagi unglücklich. "Er braucht noch 'nen Stützverband. Brad hat ihn angeknackt." Nagi guckte Omi hoffnungsvoll an.
 

"Angewas?", fragte Ken leicht treudoof. Omi aber nickte nur. "Ich glaub wir haben noch was im Haus.
 

"Das wäre lieb", lächelte Nagi.
 

"Omi, komm' mal mit. Ich helf' dir das Zeug suchen." Yôji stand auf und zog Omi mit sich, bedeutete den anderen jedoch sitzen zu bleiben. "Wir sind gleich zurück."
 

Omi überlegte bereits fieberhaft und tippte sich immer wieder mit dem Finger gegen die Unterlippe. "Stützverband.... Stützverband...Stützverband....wo haben wir blod den letzten Stützverband hin gelegt?"
 

"Omi...wieso hast du vorhin so geguckt? Ich will 'ne Erklärung." Yôji schien leicht nervös.
 

"Na ja.....mag sein, dass ihm wirklich nur die heutige Sache auf den Magen geschlagen hat. Ich hoff es regelt sich bald........du weisst welches Theater wir mit Aya hatten bis er uns artig aus der Hand gefressen hat, was wir ihm vorgesetzt haben."
 

"Du meinst, wir haben hier den nächsten Aya-Verschnitt?" fiepste Yôji entsetzt. Auf diesen Schreck mußte er sich erstmal hinsetzen und plumpste direkt auf den gesuchten Verband.
 

"Hui.", quietschte Omi. "DU hast ihn gefunden.......hey, was ist?"
 

"Einer ist schon schlimm genug", quiekte Yôji.
 

"Ja, aber Aya isst doch jetzt fast normal......."
 

"Ja..jetzt! Aber wir haben ihn GERADE aus dem Gröbsten raus und jetzt kommt der...und was ist, wenn Aya jetzt auch rückfällig wird?" Yôji stöhnte.
 

"Warum sollte er?", fragte Omi unschuldig, während er den Verband aufrollte.
 

"Jetzt hat er Bestätigung." grummelte Yôji.
 

"Och, da wird ihn Ken schon davon ablenken", meinte Omi überzeugt.
 

"Wenn es denn auf Gegenseitigkeit beruht..." Yôji guckte immer noch unglücklich. "Glaubst du, dass geht gut?"
 

Nun vermochte auch Omi nur noch die Schultern zu zucken. "Ich hoff einfach Aya tut ihm nicht all zu sehr weh, sonst haben wir ein wirkliches Problem........."
 

"Wenn er nichts von ihm will, tut er ihm weh, da gibt's kein Vertun!"
 

"Kommt ja auch immer drauf an WIE er ihm das weis macht............und du kennst Aya ja, was Gefühle anbelangt..........."
 

"Tja...aber bis jetzt hat er Kens Herz noch nicht gebrochen und das finde ich sehr erstaunlich...Kennen wir ihn wirklich?"
 

"Nö..." quietschte Omi und sprang auf, nachdem er den Verband endlich zusammen gerollt hatte. "Rennst du um Schu herum, um ihn zu verbinden?"
 

"Ohja..." grinste Yôji leicht fies. "Mit sowas kann ich umgehen"
 

"Yôji-kun...", mahnte Omi und schob den Langen zurück in die Küche, wo sich Ken gerade über den Rest der Pizza her machte.
 

"Okay, Schu...", bestimmte Yôji. "Stell' dich da hin und heb die Arme wie Euer komischer Messias."
 

"Hä?" Schuldig sah Yôji verwirrt an. Omi schüttelte nur den Kopf. "Lass es lieber Nagi machen Yôji-kun.......wir wollen doch dass die Rppen heile werden und ned durch brechen....."
 

Nagi sprang auf und schnappte sich den Verband. Schnell hatte er Schuldig verbunden, darin hatten sie beide ja leider schon genug Übung.
 

Schu zuckte zusammen, aber nicht weil's weh tat, sondern weil Nagi ihn kitzelte, wenn er so hauchzart über seine Haut fuhr.
 

Nagi hatte wirklich sein Bestes gegeben und betrachtete nun stolz sein Werk. "Gut so? Zu fest? Zu locker?"
 

"Perfekt...." Ohne lange zu überlegen zog Schu den Kleinen in seine Arme und knuddele ihn vorsichtig zum Dank.
 

Nagi quietschte freudig. Sachte erwiderte er Schus Umarmung.
 

Ken grinste nur und Omi lehnte sich leise seufzend an Yôji.
 

Yôji war durch diese Situation leicht verwirrt. Was sollte er DAVON halten? Egal, Hauptsache, alle waren glücklich und im Moment schien es so, selbst die beiden Neuen wirkten gelöster.
 

Schliesslich erhob sich Ken und verabschiedete sich von den andere. Die Trainerjacke hatte er nicht ausgezogen und würde heute Nacht darin schlafen, denn sie roch so angenehm nach jemand ganz bestimmten.
 

Yôji dachte nun ebenfalls an Aufbruch. "Will irgendwer mitkommen?" fragte er. "Moment, Verletzt, zu jung, zu jung.... egal...also?"
 

Omi stemmte die Hände in die Hüfte. "Oh man, man könnte meinen du seist uralt..........." Damit verpaste er Yôji nen Tritt in den Hintern und folgte ihm dann.
 

Yôji jaulte gespielt gequält auf und grinste. "Bin ich auch, über zwanzig ist man scheintot bis verwesend"
 

Schuldig sah ihm entgeistert hinter her. >Grünschnabel< trötete er voller Absicht in dessen Kopf hinein, da Kudo, ob er wollte oder nicht, jünger war als er selber.
 

//Du bist schon skelettiert mein Lieber. Sieh' lieber zu, dass du isst!//
 

Schu zog eine Fresse und maulte vor sich hin. "So alt bin ich auch wieder nicht..........bin ich alt Nagi?" Er sah den Kleineren hoffnungsvoll an.
 

Nagi lächelte Schuldig lieb an. "Nein, genau im besten Aniki-Alter." Er errötete leicht.
 

Schuldig lächelte, aber das Lächeln gefror irgendwie auf seinem Gesicht ein, als er nickte.
 

"Hast du was? Bitte Schu, rede doch mal wirklich mit mir." bat Nagi mit großen Augen.
 

"Was soll schon sein?!", lenkte der Ältere ab. "Ich bin müde.....gehen wir zurück aufs Zimmer?"
 

Nagi nickte. "Okay" Brav trabte er die Treppe hoch.
 

Schu eher lahm hinter her. Im Zimmer lies er sich dann aufgrund des Verbandes eher vorsichtig aufs Bett sinken und streckte sich wieder aus. Ein wohltuendes Seufzen entfloh seiner Brust.
 

"Ist es schlimm?" erkundigte sich Nagi besorgt. "Bitte....sag' mir, was los ist. Du wirkst so unglücklich, fast schlimmer als früher." Nagis Augen waren traurig
 

"Gib mir einfach nur Zeit......das hier, hat so....so verdammt viel aufgewirbelt..............zu viel...zu viele Erinnerungen......ich...."
 

"Warum redest du nicht mit mir?" Nagis Augen füllten sich mit Tränen "Ich...ich hab' so viel für...egal" Der Kleine wandte sich ab und machte Anstalten, aus dem Zimmer zu schleichen.
 

"Nicht..........geh nicht..............bleib hier......bitte..........." Schuldig hatte sich wieder aufgerichtet, was ihm sichtlich Mühe bereitete und hielt Nagi eine Hand hin.
 

Nagi drehte sich um, Tränen liefen ihm über die blassen Wangen, doch er wischte sie weg und kam artig zu Schuldig zurück, ergriff seine Hand.
 

"Tut mir leid Kleiner............" Schuldig schlang beide Arme um den Jungen. "Es ist nur......." Er haderte mit sich und dem Erzählen von etwas persönlichem.
 

Nagi guckte ihn mit immer noch glasigen Augen erwartungsvoll an.
 

"Das was wir gerade erlebt haben, hat mich an....an meine Kindheit erinnert....nur dass du ich warst und...ich....ich meine Mutter und Brad......" Er schluckte.
 

"Dein 'tosa?" fragte Nagi leise.
 

Schu nickte. "Ist fast alles genau gleich abgelaufen....."
 

"Du hast ihn erschossen?" Nagi drückte sich vorsichtig fester an Schuldig.
 

Schuldig zuckte eher, ab der Tatsache, dass Nagi ausgesprochen hatte, was er verdrängen wollte, als durch die körperliche Berührung.
 

"Kann ich verstehen, ist nicht schön..." Nagi kuschelte sich dichter an Schu. "Versteh' das nicht falsch, aber ist das alles? Ich hab' das Gefühl, da ist mehr... Was ist überhaupt passiert, als du weg warst?"
 

"Lange Geschichte........." Schuldig grinste schon fast wieder.
 

"Ich denke, wir haben Zeit." lächelte Nagi und kuschelte sich ins Bett.
 

Schuldig legte sich neben ihn und begann die ganze Geschichte zu erzählen, zumindest das, was noch logisch nach zu voll ziehen war. Mit der Zeit jedoch wurde seine Aussprache lascher und er setzte die Geschichte, mit Bildern untermalt, in Nagis Kopf fort.
 

"Wenn du müde bist, mußt du nicht weitererzählen. Schlaf!" sagte Nagi sanft.
 

Aber da er eh schon fast fertig war, berichtete Schuldig auch zu ende, bis zu dem Punkt, als er wieder 'nach Hause' gekommen war. Und von dort an kannte Nagie ja bereits alles aus erster Hand.
 

"Wieso hast du ihm geholfen?" fragte Nagi neugierig.
 

"Er war nicht mein Feind.........und ich hasse nichts mehr als Einsamkeit......"
 

"Manchmal wünschte ich, ich hätte deine Fähigkeiten" smilte Nagi. "Dann könnte ich jetzt so schön stöbern."
 

"Ich..........." Schuldig legte Nagi sanft beide Hände an die Stirn. "Lass uns zusammen träumen......." Damit schloss er die Augen und verband ihrer beiden Gedankenwelten.
 

Nagi schlief in Schuldigs Armen ein und ließ sich von ihm mit in die Traumwelt ziehen.
 

Am Morgen schlief Schuldig noch immer, als Nagi aufwachte. Die Händ des Deutschen waren im Schlaf herunter gerutscht und er hatte sich regelrecht um Nagi herum gelegt, so gut es

eben ging.
 

Nagi strich dem jungen Mann zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. Verträumt lächelte er ihn an. Dann pustete er Schuldig leicht in Ohr, um ihn zu wecken.
 

Der gab nur ein unartikuliertes Murren von sich.
 

"Aufwachen, Schlafmütze. Es ist schon so schön draußen."
 

Schliesslich gab sich Schu doch einen Ruck und öffnete die Augen.
 

Nagi strahlte mit der Sonne um die Wette. "Ohayo... es ist schönes Wetter und Zeit für's Frühstück."
 

"Wuaks........Frühstück....lass mich doch erst mal wach werden...", kicherte der Deutsche.
 

"Gut, aber ich muß noch Omi wegen der Schule ausquetschen. Ich wäre gern auf seiner Schule."
 

"Warum um alles in der Welt willst du zur Schule? Du lernst dort doch eh nichts mehr neues...." Schuldig sah den Jungen verwirrt an.
 

"Doch", nickte der ernst. "Ich will doch 'nen Abschluß. Außerdem will ich das gleiche machen, wie andere in meinem Alter."
 

"Viel...Spass................" Schu gähnte nur. Schule war für ihn immer ein Graus gewesen. Zum Teil weil er Aussenseiter gewesen war und zum anderen weil es Prügel gesetzt hatte, wenn seine Noten schlechter als eine 2 waren.
 

"Den werde ich bestimmt haben. Da kann ich ein ganz normaler Junge sein." Nagi schien regelrecht zu schwärmen. "Können wir jett runter? Sonst geh' ich schonmal vor."
 

"Geh nur.............", meinte Schu und nachdem Nagi das Zimmer verlassen hatte, begann Schuldig erst damit sich langsam auf zu setzen. "Ach verdammte scheisse...oh man Crawford, wenn du nicht schon tot wärst, würd ich dich jetzt dafür umbringen.....also die Tritte da unten wären echt nicht mehr nötig gewesen...." Langsam lies er sich noch mal in die Kissen sinken. "Nur noch fünf Minuten......"
 

Nagi hüpfte fröhlich nach unten und klärte nun auch Omi, wie eben Schuldig, über seine Pläne auf.
 

In der Zwischenzeit verließ Aya innerlich angesäuert das Krankenhaus. Okay, er war noch leicht wacklig auf den Beinen, aber auf zwei weitere Tage Bettruhe im Hospital hatte er echt keinen Bock. Das konnte er auch zuhause haben.
 

Ken war gerade beim Morgentraining, als er einen vertrauten Rotschopf etwas weiter vor sich erkannte. Er joggte munter hinter her und schien dann doch überrascht. "A-aya?!"
 

"Ja" kam es recht neutral zurück.
 

"Wa-was machst du hier?"
 

"Heimgehen."
 

"Aya......!", kam es empört von Ken.
 

"Was? Du wolltest doch, dass ich so schnell wie möglich komme. Hier bin ich."
 

"Oooch menno.......hättest doch was sagen könne. Anrufen oder wenigstens ein Taxi nehmen...du kippst ja gleich um........."
 

"Ich komme wunderbar klar. Was hätte ich schon sagen sollen?" Aya schien seinen "Morgenspaziergang" für selbstverständlich zu halten.
 

Ken überlegte kurz. "So was wie: Hi Leute ich darf heim, kommt mich einer abholen?!"
 

"Warum?" fragte Aya ehrlich überrascht. "Das wäre doch unnütz."
 

"Args....du....du weisst was ich meine.........wir wären dich sicher gern holen gekommen........." Ken joggte munter neben Aya her bis zurück nach Hause.
 

Der Weg war doch länger als Aya ihn in Erinnerung gehabt hatte, aber das er sich übernommen hatte, würde er natürlich niemals zugeben. Also maulte er zuhause ein genervtes "Tadaima" los, das seine Erschöpfung überdecken sollte und trabte in sein Zimmer
 

"Anou...mate da oben sind doch........." Ken kam nicht dazu den Satz zu Ende zu sprechen und Aya darauf vor zu bereiten, dass da wohl noch jemand sehr erschöpftes schlief.
 

Aya polterte ins Zimmer, ohne an Schuldig zu denken, bis er diesen zu Gesicht bekam. "K'so. Gomen." murmelte er.
 

Aber Schu war schon wieder halbwegs weggedämmert und nuschelte nur etwas unverständliches, zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch.
 

Aya atmete erleichert auf und schmiß seine Klamotten in die Ecke, um dann Schu zur Seite zu schupsen und sich in Shorts und T-Shirt in die Hälfte des Bettes zu kuscheln.
 

"Hi.....abgehauen...?" fragte der Deutsche schläfrig, nahm er doch nicht an, dass Aya schon wirklich entlassen wurde.
 

"Jo", erwiderte Aya ebenfalls erschöpft.
 

Schuldig war das zu dem Zeitpunkt noch völlig egeal und er kuschelte sich an den warmen Rücken vor sich. "Oyasumi......", wünschte er, trotz der morgendlichen Zeit.
 

"Oyasumi" murmelte Aya zurück und schlummerte fast augenblicklich, schließlich war er den Deutschen so ja inzwiscehn gewohnt.
 

Nicht so ganz gewohnt war dieser Anblick für Omi, der ohne Vorwissen über Ayas Rückkehr bei Schuldig ins Zimmer platzte, um ihn zum Frühstück runter zu holen. Augenblicklich machte der Kleine kehrt auf dem Absatz und knallte die Tür hinter sich zu. Daraufhin schrack Schuldig fast schon panisch hoch, schnaubte und starrte die Tür erschrocken an.
 

Auch Aya fuhr hoch. "Was war das denn?" schaute er Schuldig verwirrt an.
 

Der starrte weiter gebannt die Tür an. Bisher kannte er nur einen der die Tür derart brachial zu schlug, aber er war sich doch sicher, dass derjenige die Radieschen bereits von unten

bestaunte.
 

Aya winkte mit der Hand vor Schuldigs Augen. "Hallo...was ist los?" fragte er erstaunt über das Verhalten des Deutschen.
 

"Nichts....nichts....", kam es schliesslich nach einer geschlagenen halben Minute und Schu lies sich schwer atmend wieder ins Kissen sinken. "Es ist nichts..........."
 

"Ja, das sieht man." sagte Aya voller Sarkasmus und plumpste ebenfalls wieder in die liegende Position.
 

Nach einer Weile schloss Schuldig die Augen wieder und in dem Bewusstsein, dass jemand bei ihm war, der ihm wohl mal ausnahmsweise nichts antun wollte, schlief er bald darauf wieder ein.
 

Auch Aya zog die Erschöpfung zurück in die Traumwelt.
 

Inzwischen versuchte Yôji herrauszufinden, warum Omis Gesichtsfarbe zwischen Laken und Tomate wechselte.
 

Aber Omi schlürfte nur stoisch an seiner Ovo und reagiere kaum auf die ihm gestellten Fragen.
 

"Mann, Omi.....jetzt sag' was. Haben wir einen Geist? Muß ich einen Exorzisten rufen?" Yôji grinste unsicher.
 

"Nein........"
 

"Was dann?" stöhnte Yôji entnervt auf. "Verdammt, sag's mir."
 

"Nichts...nichts...gar nichts....alles bestens.........."
 

"Haha...okay..du willst also nicht darüber reden....Was ist mit Schuldig? Hast du ihn geweckt?"
 

"Nein...oder ja...? Weiss nicht....." Ken hob inzwischen amüsiert die Augenbraue, während er sein Müsli vertilgte.
 

"Wie du weißt nicht? Bist du gaga?" Yôji war irgendwo zwischen Belustigung und Verzweiflung.
 

Schliesslich rettete Ken Yôji davon auf eine Seite zu kippen. "Wahrscheindlich hat Omi geglaubt nen Geist zu sehen, aber der Geist schläft wohl wirklich oben und anscheinend nicht alleine..................kurzum...Aya hat sich heute Morgen selbst entlassen, ist also getürmt und schläft nun wohl friedlich in seinem Bett, jedenfalls hab ich kein Gezetter gehört, also nehm ich an das beide noch leben.............."
 

Yôji ließ zwar den Mund vor Erstaunen offen, nickte jedoch brav. "Soka.." Ken zuckte lediglich mit den Schultern, auch wenn er insgeheim nicht nur im Keim eifersüchtig auf Schuldig war, da dieser etwas hatte, was ihm verwehrt blieb.
 

Yôji guckte Ken an und grinste ein kleines fies-freches Grinsen. "Du nimmst das ganz schön locker. Wer weiß, was die tun..."
 

"Schlafen......", grumelte der Fussballer und knallte seine Schüssel geräuschvoll in die Spülmaschine.
 

Yôji lachte leise. "Okay..." sagte er gedehnt und mit leichtem Spott in der Stimme. "Bestimmt hast du recht. Schlafen..." und es war deutlich, dass er damit nicht die gleiche Art wie Ken gemeint hatte.
 

Der knurrte nur noch und rauschte dann stinksauer ab, so das sich Omi fast an seiner Ovo verschluckte und zu husten begann. "Yô....yôji-kun *hust*....das war...*keuch*....nicht nötig..."
 

"Ich weiß", räumte dieser ein. "Aber es reizte mich einfach so." Er seufzte leise. "Er wird's schon überleben."
 

"Bist du dir sicher?", fragte Omi unsicher. Ganz so zuversichtlich wie Yôji war er in dieser Hinsicht nicht.
 

"Wieso?" fragte Yôji verwundert.
 

"Na ja........Aya scheint Schuldig 100%ig zu vertrauen.......fragt sich nur warum......."
 

"Du hast doch eine Vermutung. Also...lass mich teilhaben."
 

"Aya und Schuldig?", kam es vorsichtig hinter dem Milchglas hervor.
 

"...liegen da oben und pennen." vervollständigte Yôji den Satz. "Omi? Mir schwant, was du denkst....das meinst du nicht ernst oder?"
 

"Weiss nicht....wenn ja tun mir zwei andere ganz doll leid......"
 

Yôji war nun komplett verwirrt. "Omi! Verdammt, hör' auf mit dem Geschwafel. Tacheles, aber zack..." maulte er ungeduldig.
 

"Na wenn Schuldig was mit Aya hat, was ist dasnn mit Ken und Nagi?!"
 

"Tja."zuckte Yôji die Schultern. "Aber hast du das Gefühl, dass Nagi was von Schuldig will? Der klammert sich doch an jeden, der halbwegs nett zu ihm ist."
 

"Na an dich klammert er sich jedenfalls nicht..", kam es spöttisch von Omi.
 

"Dafür an dich um so mehr", kam es genauso spöttisch zurück.
 

Omi wurde erst leicht rot, dann winkte er ab. "Ach was...........Einbildung ist auch eine Bildung Yôji-kun......"
 

"Jaja" grinste dieser und trank seinen Kaffee. "Mußt du nicht auch langsam in die Schule?"
 

"Hai.......wo ist eigentlich Nagi? Der hat sich mit seinem Müsli verkrümmelt, aber wohin?"
 

Yôji lachte. "DER ist schon auf dem Weg zur Schule, weil er sich noch anmelden wollte. Soviel Eifer hab' ich selten gesehen."
 

"Wuaaah......dann komm ich ja noch zu spät....." Omi begann herum zu hibbeln. Warf sein Glas fast schon ins Spülbecken und rauschte dann in sein Zimmer, um das Schulmaterial zu holen. Mit einem gequäkten "Sayonara Yôji-kun" verschwand er schliesslich und knallte wieder mal die Tür hinter sich zu.
 

Nach einiger Zeit wachte Aya aus seinem Schlaf der Erschöpften auf, gähnte und streckte sich vorsichtig.
 

Dabei stiess er unweigerlich Schuldig an, der leise aufjaulte und dann seine Hände abwehrend gegen Ayas Brust drückte.
 

Aya zuckte zurück. "Gomen. Das wollte ich nicht."
 

Schuldig richtete sich langsam auf. "Schon okay....nicht deine Schuld...ich hab mich ja so dicht neben dich gelegt......"
 

"Was hat er bloß gemacht? Naja...egal..der hat seine Lektion weg."
 

Schuldig sah Aya verwirrt durch seine orangen Ponyfransen an.
 

Aya guckte ihn ernst an. "Na, er hat dir ja wohl die Rippen gebrochen oder? Tja, und er hat dafür gezahlt. Das ist alles, vergiss es ." Aya erhob sich vorsichtig.
 

"Hat er, ja.........aber er hat nicht nur dafür bezahlt........das wär ja egal gewesen.........."
 

Aya hob eine Augenbraue und sah Schuldig kritisch an. "Das denke ich zwar nicht, aber wofür hat er denn noch gezahlt?"
 

"Dafür dass er sich an Nagi vergriffen hat...dafür und nur dafür...........mit allem anderem komm ich klar..nur damit nicht............"
 

Aya blickte Schuldig nur weiterhin fragend an, wartete darauf, dass dieser von sich aus weiter sprach.
 

"Was....?!", kam es aber nur patzig. "Willst du jede Einzelheit hören, die der Mistkerl verbrochen hat? Ich kann's dir auch zeigen, aber dannach hättest du wohl noch den grösseren, psychischen Knacks als ich......"
 

"Naja..egal...vergriffen ist nur nicht gleich vergriffen...und man sollte die Ängste seiner Kollegen kennen." Aya zuckte die Schultern und versuchte ins Bad zu kommen, entschied sich jedoch an der Tür anders und humpelte zurück ins Bett, wo er sich fallen ließ, bereits ein vorsorgliches "Gomen" ausstoßend, da er momentan nicht auf Schu achten konnte.
 

Der lachte leise, was er gleich wieder bereute. "Oh man....wir sind zwei Krüppel bei Weiss, was für eine geniale Kampfkraft? Wolltest du ins Bad? Ich kann versuchen uns rüber zu teleportieren, ist ja nicht weit."
 

"Du warst aber noch nicht da und deshalb riskieren wir's nicht..." stöhnte Aya "Wir sind echte Helden. Aber wenn stört's? Bleiben wir halt liegen."
 

"Wehe du machst ins Bett Fujimya............"
 

"Ich muß nicht pissen, du Idiot. Ich wollte duschen. Was dir übrigens auch gut täte!"
 

"Wir hätten eh nicht zu zweit in eine Kabine gepasst......", mosterte Schuldig weiter.
 

"Häh?" Nun war es an Aya verwirrt zu schauen.
 

"Na du duschen, ich duschen......eure Kabine ist sicher nicht grösser als die, die wir hatten..........kannst ja deinen Ken-chan fragen, ob er dir nicht ins Bad hilft......."
 

Diese Bemerkung entlockte Aya ein wütendes Knurren. "Fresse, Schuldig!" blaffte er und zog die Decke hoch.
 

"Oha...Prinzessin ist eben auf Erbse gefallen......."
 

"Denk' immer dran, du liegst in meinem Bett, meinetwegen bist du überhaupt hier.....also laß' endlich deine unpassenden Kommentare." Am liebsten hätte Aya vor Wut geheult, doch er verkniff es sich. Diese Blöße würde er sich nicht auch noch geben.
 

"Was ist los?", kam es mit einem mal mehr als überraschend sanft von dem Deutschen. "Du weisst dass ich mir die Antworten jeder Zeit direkt aus deinem Kopf holen könnte, aber das will ich nicht...nicht mehr......"
 

"Ach ja? Und warum nicht?" zischte Aya wütend.
 

"Weil ich das bei Freunden nicht mache............"
 

"Aha...ich will aber nicht darüber reden." Dann geflüstert: "Ich kann nicht..."
 

"Okay..............noch nicht..........lass dir Zeit...........aber.............nicht zu viel......sonst tust du dir und jemand anderen vielleicht ganz fest weh......."
 

"Inwiefern?"
 

"Wirst du schon merken............."
 

"Sag's mir jetzt...wenn du wirklich mein Freund wärest, würdest du mir helfen...." seufzte Aya gequält.
 

"Ist dass den so schwer zu verstehen? Du weisst doch das Ken dich liebt. Aber er weiss nicht woran er ist......und es wird ihn mit der Zeit zerfressen und krank machen und was ist dann mit dir?!"
 

"Das Problem ist, dass ich auch nicht weiß, woran er ist." stöhnte Aya traurig.
 

Schu biss sich auf die Unterlippe. "Oh man....dann habt ihr zwei ein echtes Problem........" Langsam lies er sich wieder in die Kissen sinken.
 

"Was soll ich denn tun?" Aya klang mehr als verzweifelt und kraulte dabei gedankenverloren seinen "Plüschfreund" von Ken.
 

"Hey, hey...schschhh......nicht doch gleich so aufregen......." Schuldig legte Aya beruhigend eine Hand auf die Schulter.
 

"Ich kann nicht mehr. Das ist alles zu viel für mich." Ayas Augen füllten sich gegen seinen Willen mit Tränen. "Ich..ich hab' das alles nicht gewollt", schluchzte er und die Tränen fanden ihren Weg nach draußen.
 

Vorsichtig schob Schuldig seine Arme um Aya und zog ihn mehr als Vorsichtig an seine Brust. "Schon okay......alles okay......raus damit...........dannach kannst du vielleicht beser über alles nachdenken......."
 

"Ich will aber nicht darüber nachdenken. Ich will einfach nur meine Ruhe. Ist das denn so schwer?" Aya wurde von seinen Weinkrämpfen geschüttelt und offensichtlich war es ihm unangenehm.
 

Langsam und ohne hast drang Schuldig in Ayas Bewusstsein ein und begann ihm von innen heraus Wärme und Geborgenheit zu schenken.
 

"Dein Psychokram hilft mir auch nicht weiter." fauchte Aya. Die Geborgenheit wollte sich nicht so recht einstellen, so sehr der Deutsche auch probierte. "Was hilft mir das, wenn ich IHN wiedersehe? Gar nichts"
 

"Soll ich ihn holen........?"
 

"NEIN!"
 

"Oh Aya, ich will dir doch nur helfen, so wie du mir und Nagi geholfen hast........"
 

"Dann sag' mir, was ich tun soll...."
 

"Du weisst nicht ob du ihn liebst....? Bevor du dich fertig machst, sag ihm das.....versuch es meinetwegen........aber tu etwas und leide nicht vor dich hin..das ertrage ich nicht......" Schu vergrub seine Nase in Ayas Nacken.
 

*Phpf* entfuhr es Aya "Weshalb solltest Du das nicht ertragen?"
 

"Weil ich anscheinend unfähig bin Freunden zu helfen oder sie zu beschützen......und wieder mal bestätigt bekomme, warum ich mir eigentlich gar keine zu legen wollte."
 

Aya drehte sich vorsichtig um und sah Schuldig erstaunt an. "Du überraschst mich." sagte er ehrlich.
 

"Ich mich auch.", meinte der Deutsche mit gesenktem Blick.
 

"Ich wüßte gern, was DU in diesem Moment denkst!" sagte Aya leise.
 

"Nur dass ich unfähig bin...........", murmelte Schuldig leise.
 

"Quatsch! Wieso solltest du unfähig sein?"
 

"Na weil ich niemandem wirklich eine Hilfe bin....also bin ich doch unfähig.....unnütz und wertlos.......wertlos......."
 

"Bist du beknackt? Du bist genauso wertvoll wie wir alle und tief in deinem Herzen bist du wahrscheinlich verletzlicher als die meisten anderen, was dich eher noch wertvoller macht. Und ich bin sicher, dass du Nagi geholfen hast, mehr als nur einmal..."Aya umfaßte sanft Schuldigs Schultern. "Außerdem bringst du mich dazu, Dinge zu sagen, wie ich sie eigentlich nie

wieder sagen wollte."
 

Schu lächelte schwach. "Der Meister darin anderen Sachen aus der Nase zu zeihen, die sie lieber für sich behalten wollten......."
 

"Und manchmal ist das ganz gut." meinte Aya ernst und sah Schuldig tief in die Augen, als könne auch er Gedanken lesen.
 

Einen Moment lies es Schuldig zu, dass Aya in seine Innerstes sah, in dem er eine Art freie Leitung zwischen ihren beiden Gedankenwelten legte.
 

Das bewirkte natürlich auch, dass die mentale Autobahn in Ayas Hirn frei wurde, und dort herrschte ziemliches Verkehrschaos.
 

Aber Schuldig war sich dabei Aya schon fast gewohnt und begann unbewusst zu Ordnen.
 

Aya hingegen war durch den Blick in Schuldigs Gedanken- und Gefühlswelt erstaunt und auch verunsichert. Doch schließlich gab er dem Drang den Älteren und den Arm zu nehmen und zu schützen nach, während dieser durch seine Gedanken pflügte und Ayas Unterstes zuoberst kehrte.
 

"Beser als ich mich selber..........", fiel Schuldig nur noch zum Schluss ein, ehe er in Ayas Armen zusammen sackte und reglos liegen blieb.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 9/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Jeder leidet auf seine eigene Art und Weise.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Aya blickte entsetzt auf den Körper in seinem Arm. "Schuldig? He, mach' keinen Scheiß...wach auf..." flehte er leise.
 

Aber von unten kam keine Reaktion mehr, nur die Nasenflügel blähten sich leicht bei jedem Atemzug auf, auch wenn diese noch so flach waren.
 

Das minderte Ayas Entsetzen nicht gerade. Schockiert beobachtete er Schuldigs Vitalfunktionen, prüfte deren Regelmäßigkeit.
 

Regelmässig waren sie zwar, aber reichlich schwach.
 

"Egal...auch wenn die mich vielleicht auslachen, ab ins Krankenhaus." Aya humpelte zur Tür und riß sie auf. "Tasuke!" brüllte er. "Wer auch immer von Euch noch da ist, bewegt eure Ärsche hoch."
 

Unten streckte Ken verwirrt seinen Kopf aus dem Laden ind ie Wohnung. "Was ist los...? Was brüllst du hier so herum?!"
 

Yôji drängte hinter Ken her und guckte ebenfalls besorgt und neugierig.
 

Aya wurde nun ruhiger. "Kommt hoch, verdammt...ich weiß nicht, was mit ihm ist. Vielleicht ist doch ein Organ verletzt oder so..." Er war eindeutig aufgewühlt und verwirrt.
 

Ken sah Yôji nur kurz an,d ann drehte er sich um und ging zurück ind en Laden. "Los Mädels raus hier! Wir schliessen! Ja ich weiss das noch nicht Mittag ist, aber wir machen morgen wieder auf und ja....RAUS JETZT!" Schliesslich hatte er alle Mädchen aus dem laden verjagt und folgte dann Yôji die Treppen hoch in Richtung Ayas Zimmer.
 

Yôji blieb unschlüssig vor Schuldig stehen. Verdammte Scheiße, wo war Omi, wenn man ihn mal brauchte? Vorsichtig tastete er erstmal Schus Bauch nach Verhärtungen oder anderweitigen Veränderungen ab.
 

Aya stand hinter Yôji und zermarterte sich ebenfalls das Hirn nach Erste Hilfe Maßnahmen bei inneren Blutungen.
 

Ken streckte nur kurz den Kopf ins Zimmer, schien relativ schnell zu realisieren was los war. "Ins Krankenhaus? Ich hol den Wagen....."
 

Yôji hob Schuldig hoch und war das erste Mal dankbar für dessen geringes Gewicht. Er brachte den Deutschen so vorsichtig es noch halbwegs schnell möglich war zum Auto.
 

Aya wäre ja gern mitgekommen, doch ein Schwindelanfall zwang ihn dazu, sich auf's Bett sinken zu lassen, wo er halb bei Sinnen liegen blieb und weinte, ohne es zu merken.
 

Ken hatte inzwischen Ayas Wagen aus der Garage geholt und die hintere Tür geöffnet, wartete auf der anderen Seite, um Yôji Schuldig ab zu nehmen, und diesen sachte in den Sitz zu betten und eine Decke über ihn aus zu breiten. Dann sah er Yôji verwirrt an. "Wo ist Aya?"
 

Yôji zuckte die Schultern. "Ich hatte genug mit IHM zu tun!" sagte er und deutete auf Schuldig. "Also los..." Yôji entriß Ken den Schlüssel und sprang auf den Fahrersitz.
 

Ken konnte und wollte Aya nicht alleine zurück lassen. "Wir kommen nach...........!!" Rief er noch, ehe er die Tür zu schlug und wieder ins Haus sputete. Immer drei Stufen auf einmal nehmend hechtete er die Treppe hoch in Ayas Zimmer. Verwirrt blieb er im Türrahmen stehen, als er dessen Zustand erkannte. "A-aya...?"
 

Aya kämpfte sich weit genug aus der Dunkelheit hoch, um Ken zu antworten. "Es geht schon." sagte er leise, ohne die Augen zu öffnen.
 

"Aya....", kam es nun weicher. "Willst du hier bleiben? Ich fahr dich sonst mit Yôjis Wagen ins Krankenhaus..........."
 

"Ich bleib' wohl besser erstmal hier." Aya versuchte gefasst zu klingen, doch die Schwäche schimmerte immer noch durch.
 

Ken ging neben ihm in die Knie und legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel. "Alles klar...? Willst du dich lieber ganz hin legen?"
 

"Ich mach' das schon..." Es war klar, dass Aya trotz dieses Satzes in nächster Zeit erstmal gar nicht viel machen würde. Fahrig wedelte er mit der Hand. "Ich kann das schon, ich brauch' nur 'nen Moment..."
 

"Aya bitte......", versuchte Ken an dessen Vernunft zu appelieren.
 

"...was?" kam es leise zurück.
 

"....lass mich dir helfen......", bat Ken leise.
 

"Ich hab' meine Würde ohnehin verloren", kam es leise und verbittert zurück. "Also was soll's? Wie du meinst..."
 

"Noch mal...........hier bleiben und dich richtig hinlegen oder mit ins Krankenhaus?"
 

"Damit die mich gleich behalten?" Aya schüttelte leicht den Kopf. "Hinlegen", entschied er.
 

Vorsichtig half Ken Aya sich in eine bequemere Position zu bringen. Dann holte er ihm noch ein paar Tabletten aus der Hausapotheke und stellte neben diese noch ein Glas Wasser.
 

"Soll ich hier bleiben....?" //Idiot....warum fragst du überhaupt? Tu's doch einfach......//
 

Aya schien Ken ohnehin nur phasenweise wahrzunehmen. "Ja, bleib' ruhig. Ich will nicht allein sein."
 

Langsam ging Ken neben dem Bett in die Knie, strich Aya vorsichtig ein paar rote Strähnen aus dem Gesicht. //Inzwischen dürfte Yôji schon längt im Krankenhaus angekommen sein.......// Er überlegte kurz, ob er es riskieren sollte diesem auf sein Handy an zu rufen, erinnerte sich dann aber daran, dass er dieses im Krankenahaus eh nicht an haben durfte.
 

Yôji war mit seinem üblichen Fahrstil in der Tat schon vor einiger Zeit im Krankenhaus angekommen und hatte solange Tanz gemacht, bis die Ärzte den Ernst der Situation erkannt hatten.
 

Nun lief er auf den Gang auf und ab, wartete auf die Diagnose und verfluchte das Rauchverbot in Krankenhäusern.
 

Derweil hatte Ken so weit geschaltet, dass er Omi eine Nachricht auf den Pager geschickt hatte, dass dieser sich sofort Nagi schnappen und mit ihm ins Krankenhaus sollte. Das hatte der natürlich prompt getan und stürmte nun mit dem Jüngeren an der Hand auf Yôji zu. "Yôji-kun....", japste er. "Was ist? Weisst du schon was...?"
 

"Nö" seufzte dieser latent gepisst wegen der langen Wartezeit.
 

~*~*
 

Aya kam in der Zwischenzeit wieder zu sich. "Was ist passiert?" fragte er, als er die Augen aufschlug.
 

Ken sass nach wie vor neben ihm. "Hi....du.....hattest einen kleinen Schwächeanfall...........wird schon wieder.........."
 

Aya griff sich mit der linken Hand an den Kopf. "Oh" sagte er erstaunt. "Wo ist Schuldig? Geht's ihm gut?"
 

"Ich....ich weiss es nicht...........Yôji hat ihn ins Krankenhaus gebracht. Omi und Nagi sind von der Schule aus hin gefahren..........."
 

Aya seufzte resigniert. "So ein Idiot. Naja, er wird's schon packen."
 

Ken lächelte unsicher. "Hai...wenn du meinst............" Nachdenklich sah er auf seine Uhr. Bereits anderthalb Stunden waren vergangen, seit Aya Alarm gegeben hatte.
 

Im Krankenhaus wurde Nagi ebenfalls hibbelig und Yôji begann zu kochen wie ein Vulkan. Er schnappte sich den nächstebesten Arzt und verlangte wutschnaubend eine Erklärung, zumal Nagi nicht glücklicher wurde, je länger es dauerte.
 

Der Arzt aber verwies auf einen Kollegen, der sich eben eine Maske vom Gesicht zog und auf die drei zusteuerte. Omi sah ihn schon von weitem mit grossen Bambiaugen an und zog Nagi an sich.
 

Nagi fiepte leise und kuschelte sich in schlechter Erwartung in Omis Arm.
 

Yôji runzelte die Stirn und machte sich ebenfalls auf alles gefasst.
 

Der Arzt begann zu erklären, was sie eben gemacht hatten und wie schlecht es um ihren Freund stand. Unter anderem fiel das Wort "Lungenembolie", was Omi schn reicht, um ihm leicht schlecht zu werden.
 

"K'so"fluchte Yôji leise. "Wie sind seine Chancen?"
 

"Nun....", meinte der Arzt mich fachmännischer Ruhe, die Omi beinahe würgen lies. "....er ist noch jung. Allerdings ist die Verletzung schon mehr als zwei Tage alt und ich frag mich ehrlich gesagt wie er so lange damit rum laufen konnte. Wenn er es schafft, dann nur mit viel, viel Glück."
 

Das war nun deutlich genug, um auch in Nagis geschockten Verstand zu dringen. Der Junge brach weinend zusammen, ließ sich nicht beruhigen.
 

Yôji hätte selbst am liebsten geheult, aber er blieb gefasst. "Ist er noch immer bewußtlos?"
 

Der Arzt nickte. "Wir haben ihn zur Regenrationsunterstützung in ein künstliches Koma versetzt......."
 

//Na toll// schäumte Yôji innerlich. //Ich geh' nach Hause und sage Aya "Hey, jetzt ist Schuldig auch im Koma. K'SO//
 

"Dann gehen wir jetzt wohl besser erstmal, rufen sie uns bitte an, so bald er aufwacht oder sich sein zustand sonst wie ändert."
 

Yôji schnappte sich die Kleinen, was in Nagis Fall auf den Arm nehemn hieß und ging mit ihnen zum Auto.
 

Omi tapste mehr oder weniger hinter her. Seinen Roller lies er stehen und krabbelte zu Nagi auf den Rücksitz. Noch war er viel zu überrumpelt, als dass er irgendwie anders als mechanisch reagieren konnte.
 

Yôji fuhr schweigend und erstaunlich gesittet zurück, da auch er nicht voll da war.
 

Aya war inzwischen von Kens Sorge angesteckt. "Warum rufen sie nicht wenigstens an?" fragte er verzweifelt.
 

Ken versuchte sich irgendwelche Ausreden auf die Schnelle einfallen zu lassen. "NA ja, es ist bald Mittag, da wird wohl jede Telefonzelle besetzt sein und Handys dürfen sie ja nicht benutzen....oder aber sie sind schon wieder auf dem...." Unten knallte die Tür. ".....dem Heimweg....." Ken stand auf und verlies das Zimmer. "Omi?! Yôji?! Schu? Nagi? Seit ihr zurück...?"
 

Yôji setzte Nagi neben Omi ab und trat auf Ken zu. Mit der Hand bedeutete er ihm zu kommen und keine Fragen zu stellen.
 

Ken, sah die beiden Jüngsten nur mit hohch gezogenen Augenbrauen an. "Der laden bleibt morgen also geschlossen....." stellte er eine rin retorische frage.
 

Yôji zog ihn dicht an sich, flüsterte in Kens Ohr "Er ist in einem künstlichen Koma. VIELLEICHT...und ich meine mit VIEL Glück wird er überleben. Wie sollen wir DAS Aya beibringen?" fragte er unglücklich.
 

"Was?! Aber....." Ken schien sichtlich verwirrt. "So schlecht ging's ihm doch gar nicht...ich mein er war nur etwas appetitlos und müde und........."
 

"Tja." sagte Yôji in Ermangelung einer besseren Antwort und zuckte die Schultern. "DU wirst es Aya sagen." entschied er leise aber fest.
 

"Und was bitte schön? 'Hey Aya, du hast grad nen neuen Freund gefunden aber wahrscheindlich wird er krepieren, er liegt jetzt schon im Koma?"
 

"Das ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Aber wenn einer es ihm erklären sollte, dann du... Wenn du ihn wirklich liebst, findest du schon die richtigen Worte."
 

Ken verzog wütend die Fresse. "Nicht jetzt....ihm geht's nicht gut und wenn er jetzt so was zu hören kriegt kippt er uns auch noch um. Gott man sollte hier jeden in Watte einpacken und weg schliessen, damit niemandem etwas passiert.........." Ken klang verzweifelt. Normalerweise wäre er jetzt ruas gegangen und hätte seinen frust an einem Fussball abgelassen, aber hier undjetzt wollte er Aya nicht alleine lassen. Also stapfte er wieder die Treppen hoch und zurück zu Ayas Zimmer. Dabei kam er an Omis Zimmer vorbei, aus dem gedämpftes Schluchzen drang und Omis Stimme, die nicht fiel gefasster klang, aber dennoch bemüht war beruhigend zu klingen. Traurig senkte er den Kopf.
 

Aya blickte Ken erwartungsvoll an. Sein Blick war eine Mischung aus bösen Vorahnungen und der verzweifelten Hoffnung, dass es anders sein möge.
 

Ken setzte sich schweigend zu Aya auf die Bettkante und wagte es lange Zeit nicht, diesem in die Augen zu blicken.
 

Aya entwich eine Mischung aus Seufzen und gequältem Stöhnen. "Was ist?" fragte er vorsichtig und bebend.
 

Einmal tief durch geatmet, dann setzte Ken an...brach aber wieder ab. Irgendwie fand er nicht die richten Worte.
 

Aya wurde unruhiger, verzweifelter. "WAS IST?" entrang es sich laut und gemartert seiner Kehle.
 

Ken zuckte kuz zusammen. "Er......er ist im Koma.........innem künstlichen.....aber er kann's schaffen sagen die Ärzte." Es war raus, aber irgendwie fühlte sich Ken noch genau so beschissen wie zuvor.
 

Aya saß einen Augenblick lang wie versteinert da, dann stand er wie in Trance auf und ging in den Keller.
 

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA" brüllte er seinen Schmerz und seine Wut heraus und schlug wie wild auf die Wand ein, während Tränen sein Gesicht überfluteten.
 

Schliesslich hielten Kens warme Hände ihn davon ab, sich noch weiter weh zu tun. Sanft und dennoch fest hielt er ihn von hinten ihm Arm, lies sich dann langsam mit ihm zu Boden sinken, ohne ihn los zu lassen.
 

Aya schluchzte. "Ich bin schuld...das passiert nur meinetwegen...........Koma.....Ko..ma... Doshite? Doshite?" Alle Kraft war aus ihm gewichen.
 

"Schschhht...nicht doch....dass ist doch nicht deine Schuld......ganz ruhig.............er wurde nur in ein küsntliches Koma versetzt.....die sind doch nur da, damit die Patienten sich schneller und ohne Schmerzen regenerieren können....." Ken strich mit einer Hand beruhigen über Ayas Arm, versuchte den schmächtigen, jungen Mann in seinen Armen zu beruhigen.
 

Doch die beruhigenden Worte schienen Aya nicht zu erreichen. Er weinte ungehemmt und stieß unzusammenhängende Silben hervor. "Koma" war immer wieder darunter.
 

Schliesslich reichte es Ken und er hob das zitternde Bündel Mensch hoch und trug ihn ohne grosse Mühe hoch in sein Zimmer.
 

Omi kam gerade aus dem seinen und sah den beiden verwirrt hinter her, ehe er langsam die Treppe hinunter ging. Allerdings sah er noch immer Aya und Ken hinter her, so dass er geradewegs in Yôji hinein rasselte.
 

"Hey Sexy! Was' los?" Yôji rieb sich die Rippengegend und schaute Omi erstaunt an.
 

"Ken....Ken-kun hat gerade Aya hoch in sein Zimmer getragen....was war denn?" Omi hatte rein gar nichts mit bekommen, war zu sehr damit beschäftigt gewesen Nagi irgendwie zu beruhigen.
 

"Ken hat Aya über Schuldigs Zustand aufgeklärt und der ist in den Keller gegangen und hat'nen Schrei- und Heulkrampf gekriegt" Yôji schien die Fassung der Verzweifelten zu wahren.
 

"Uhm......armer Aya-kun.....Schuldig muss ihm ne Menge bedeuten..........."
 

Yôji sah Omi traurig an. Beide waren sich ihrer Hilflosigkeit bewußt. Yôji schien sehr verzweifelt, während er die Stirn runzelte und sachte die Schultern zuckte. Er seufzte laut.
 

"Was meinst du Yôji-kun? Würde denen da oben vielleicht ne heisse Schokolade gut tun?!" Omi wollte irgend etwas tun und sei es noch so unnütz. Alles war besser als hier herum zu sitzen und Däumchen zu drehen.
 

"Nagi könnte bestimmt eine vertragen, wenn der Kleine wieder wach ist. Ken auch, aber ob Aya momentan in der Lage ist, Schokolade zu trinken? Egal, tun wir's!" Auch Yôji war seine Hilflosigkeit zutiefst zuwider.
 

Omi schnappte sich kurzerhand Yôjis Handgelenk und beorderte ihn nebst der Schokolade auch noch gleich zum Küchendienst. "Wenn wir nichts essen und zusammen klappen bringt das niemandem was", sprach's und knallte Yôji einen grossen Topf mit Kartoffeln vor die Nase, die es zu schälen galt. Er selber huschte wenig später mit den ersten beiden Tassen Schokolade nach oben und klopfte leise an Ayas Zimmertür. Als er nach einer Weile keine Antwort erhielt, öffnete er die Tür vorsichtig einen Spalt und lugte hinein. "Ken-kun? Aya-kun?"
 

Aya war inzwischen ruhig geworden, schien allerdings nach wie vor sehr abwesend und teilnahmslos.
 

Yôji machte sich währenddessen seufzend und fluchend an die Kartoffeln.
 

Nagi lag in Omis Bett und selbst im Schlaf hatte der Kleine nicht aufgehört zu weinen und hin und wieder "Schuldig" "Schu-kun" zu murmeln.
 

Omi hatte die beiden Tassen auf den Nachttisch gestellt und sah Ken fragend an, aber der schüttelte nur traurig den Kopf und behielt Aya weiter in eine Decke gewickelt in seinen Armen und versuchte durch leises Zureden irgendwie Zugang zu dessen Bewusstsein zu bekommen.
 

Ayas Atem ging durch das leise stetige Schluchzen unregelmäßig. "Meine Schuld...meine Schuld...meine Schuld... Schuldig...." wiederholte er gebetsmühlenmäßig. "Nicht nur eine Name auch das, was man fühlt. Warum Koma? Doshite?" Das Weinen erschöpfte ihn sehr, würde ihn wahrscheinlich demnächst seines Bewußtseins berauben. Und es brachte den Schmerz in

Ayas Körper wieder hervor, so dass er leise wimmerte und stöhnte.
 

"Nicht doch....dafür kannst du am allerwenigsten....und es ist doch nur vorübergehend....die können ihn da jeder Zeit wieder draus heraus holen...", versuchte Ken es Aya immer und immer wieder zu erläutern.
 

Aya blieb jedoch unansprechbar, sackte immer häufiger komplett in die Besinnungslosigkeit ab und auch wenn er wach schien, waren seine Augen weit und leer, als wäre er an einem völlig anderen Ort.
 

Omi lies die beiden schliesslich wieder alleine. Ken konnte schon kaum etwas für den 20-jährigen tun, da war er ja noch viel hilfloser. Er nahm eine der Tassen wieder mit und schlich sich zu Nagi in sein Zimmer.
 

Der Kleine schreckte bei Omis Eintreten hoch. "Schu? Wenn du's bist Brad, dann hau' ab." Dann rieb er sich die Augen und schaute noch ein zweites Mal hin. "Ach du!" lächelte er, doch es lag unterdrückte Enttäuschung in der Stimme. "Es war kein Traum oder? Schuldig wird sterben...", sprach er leise mit todtraurigem Blick.
 

Omi zuckte zusammen, doch dann fasste er sich wieder. "Papperlapapp.....er wird nicht sterben....wie kommst du nur auf so was...?"
 

"Ich hab's doch gehört", jaulte Nagi leise. "Der Arzt hat's gesagt... Ich will nicht, dass er stirbt...." Der Kleine weinte bittere Tränen. "Er darf nicht sterben. Er ist doch wie ein Bruder...."
 

"Schhh......" Omi setzte sich zu Nagi aufs Bett und nahm den Jüngeren in den Arm. "Niemand hat gesagt, dass er sterben wird.......es geht ihm nur nicht so toll...........aber er hat doch was wofür es sich zu kämpfen lohnt und Schuldig ist doch nicht der Typ, der so schnell aufgibt......"
 

Nagi schniefte, schien aber zumindest ein wenig Trost in Omis Worten zu finden. "Weißt du" sagte er entschlossen fast grimmig "Ich hab' das alles nicht durchgemacht damit dieser Sack mich JETZT alleine läßt."
 

"Sack...?!" Omi legte den Kopf schief und sah Nagi blinzelnd an.
 

Nagi grinste schief. "Na das ist doch das Mindeste, das er dafür verdient hat, dass er seine Verletzung so verschleppt hat."
 

Omi strich Nagi durch die Haare. "Wer weiss.......vielleicht hat er's einfach nicht gemerkt.....er scheitn sich Schmerzen gewohnt zu sein. Da ist ihm das gar nicht mal so aufgefallen......."
 

"Er ist nicht Farf." sagte Nagi ernst. "Ich bin Schmerzen auch gewohnt, aber SOWAS wäre mir aufgefallen. Ich weiß, wenn ich ernsthaft verletzt bin." Er war immer leiser und bedrückter geworden, deutlich war an seinem Blick zu erkennen, dass er an Dinge dachte, die er lieber vergessen hätte.
 

Omi hielt den Kleinen weiter im Arm. "Wills du heute noch mal in Krankenhaus fahren?"
 

"Ja" Nagi nickte voller Eifer. "ich hab' ihm einiges zu sagen." Wieder dieses traurige, aber doch hoffnungsvolle Grinsen.
 

"Okay....." Omi smilte ebenfalls und drückte Nagi dann die Tasse mit der nicht mehr ganz so heissen Schokolade in die Hand.
 

Nagi nahm sie dankbar an und achtete nicht auf die Haut an der Oberfläche als er trank. "Omi?" fragte er hoffnungsvoll.
 

"Hmm...?" Der dunkelblonde Junge hatte über Nagis Kopf hinweg eins seiner alten Poster studiert und überlegte gerade, was er anstelle eines doch recht kitschigen Pokémonposters an die Wand knallen konnte.
 

"Du hast gesagt, ich könne deine Computer benutzen", quietschte der Kleine schüchtern, aber keck. "Ich ... wenn ich darf...ich würde gern etwas lustiges machen...Schu würde das auch wollen...Darf ich mit deinem Computer spielen?" Große hoffnungsvolle Augen, noch eher die eines Kindes, als die eines werdenden Mannes, blickten Omi an.
 

"Ja sicher........willst du's Passwort selber knacken oder soll ich's sagen...?"
 

"Hmm" Nagi kratzte sich am Kinn und grinste leicht. "Wann hast du es das letzte Mal geändert?" fragte er scheinheilig.
 

"Ist schon länger her......", murmelte Omi gedankenlos vor sich her. Nagi würde ja eh keine fünf Minuten brauchen. "Ich geh mal gucken wie weit Yôji-kun inzwischen mit dem Kartoffelnschälen ist......"
 

"Okay." Nagi hüpfte vom Bett und stürmte förmlich zum Computer. "Und übrigens Omi...", rief er noch. ".....'Truth' ist kein sehr einfallsreiches Passwort für dich."
 

Yôji fühlte sich inzwischen als Sieger des Kampfes mit den Kartoffeln, doch es war ein schwerer Sieg. Sie hatten sich hart gewehrt und er hatte die Schalen doch recht großzügig entfernt.
 

Omi knickte noch auf der Treppe zusammen. "Hai, hai...", grumelte er still vor sich hin. Seine Stimmung wurde nicht besser als er sah wie sehr Yôji geschändet hatte. "Yôji-kun...." kam es auch schon gleich prompt gemeckert. "Die nächsten Kartoffeln kaufst du selber......."
 

Yôji murrte "Was sollte ich denn machen?", fragte er genervt. "Ich hab' mein Bestes gegeben."
 

"Okay, dann werden die sicher auch beser schmecken als sonst....." Omi klopfte dem Ältesten beruhigend auf die Schulter. "Du wirst es irgendwann auch noch lernen, Alter....."
 

"Ich brauch' das nicht zu lernen. Ich will das eigentlich auch gar nicht können", maulte Yôji mißmutig. "Warum sollte ich auch?"
 

"Damit du mal ein guter Hausmann wirst.........." Weiter wollte Omi nicht drauf ein gehen, sondern machte sich daran, etwas einigermassen Gesundes zu kochen. Kurz nach zwölf duftete es dann herrlich aus der Küche und Omi stapfte die Treppen hoch zu seinem Zimmer. Leise trat er ein und guckte dann über Nagis Schulter. "Ess ist fertig.....wenn du dich also von hier

losreissen kannst...."
 

"Okay..." antwortete Nagi. "Ich speicher' nur noch kurz ab. So fertig. Mann, hab' ich einen Hunger." Und der Jüngere trapste fröhlich Richtung Küche.
 

"Sag Yôji-kun er soll dir ne Extraportion drauf knallen..", rief ihm Omi hinter her, ehe er sich an den etwas schwereren Gang zu Ayas Zimmer machte und dort ins Halbdunkel schlüpfte.
 

Aya war gerade wieder in einer der ohnmächtigen Phasen und hing völlig erschöpft und von Leid gezeichnet in Kens Arm. Selbst jetzt wimmerte er noch leise.
 

Omi erschrack nicht nur deswegen, sondern auch ab Kens Blick, der dem von Aya schon recht ähnlich war. "Ken-kun...", hauchte der Jüngste leise, worauf ihn der Angesprochene aus trübe schimmernden Augen ansah.
 

"Omi....ich werd ihn glaub ich beser ins Krankenhaus bringen.....ich hab Angst........." Vorsichtig strich er Aya ein paar widerspenstige Strähnen aus dem Gesicht.
 

"Nicht ins Krankenhaus" wimmerte Aya leise, der diese letzten Worte von Ken doch anscheinend wahrgenommen hatte. "Ich will da nicht hin. Da komme ich nicht wieder weg." Er zitterte in den Armen des jungen Torwarts.
 

"Schhh.......aber Aya...........dir geht's nicht gut.........und ich weiss nicht, wie ich dir noch helfen kann......du hast doch Schmerzen. Im Krankenhaus können sie dir bestimmt helfen........"
 

Aya weinte und schüttelte kurz aber heftig den Kopf. "Nein, nein, nein...", flehte er wie ein Kind vor dem Arztbesuch. "Ich..." dann sackte er endgültig in Kens Armen zusammen, sein ganzer Körper erschlaffte.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 10/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Nach Schuldigs Zusammenbruch geht es auch Aya wieder schlechter.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Panisch sah Ken zu Omi, aber der nickte nur nach draussen. Auch wenn sie gegen Ayas Willen handelte. Ken hob den reglosen Körper in seinen Armen hoch und Omi öffnete ihm die Tür. Dann spurtete der Klein nach unten in die Küche und trat hinter Yôji, um ihm ins Ohr zu flüstern. "Kenn und ich bringen Ayas ins Krankenhaus. Kommst du dann bitte mit Nagi nach, wenn er fertig gegessen hat und sein Zeugs am PC erledigt hat? Er würd drum gern Schu besuchen...."
 

Yôji nickte und versuchte ein neutrales Gesicht zu machen.
 

Nagi guckte die beiden aus großen Augen an. "Was ist?"
 

"Nix" Yôji bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall. "Die beiden müssen noch kurz weg. Du kannst aber in Ruhe essen, ich bring' dich dann später zur Klinik. Und jetzt Abmarsch, Omi" Yôji winkte leicht unwirsch in Omis Richtung.
 

Der streckte ihm zum Schein frech die Zunge raus und winkte Nagi dann munter zu, ehe er zu Ken raus ins den Wagen flitzte. Umgehend fuhren sie mit Aya ins Krankenhaus und Omi schnappte sich den erst besten Arzt, der einigermasen fähig aussah und zerrte ihn zu Ken, der Aya auf dem Arm hatte. "Da.....Fujimya Aya.....ist noch in ihrere Behandlung, aber leider gestern abgehauen.....wir wissen nicht mehr was tun....bitte helfen sie ihm..." War Omis Stimme erst noch harsch gewesen, so klang das Satzende nur noch flehend.
 

Sofort wurde eine Liege geholt und Aya auf selbige verfrachtet. Dann hieß man Omi und Ken hier zu warten und schob Aya davon.
 

"Oh nein...oh nein....." Ken schien nahe am durch drehen und überrante Omi beinahe bei seinem ständigen Auf und Abgelaufe. Omi wurde es schliesslich zu bunt und er zittierte Ken auf einen der Plastikstühle, wo er warten sollte. Dann dampfte der Kleine ab, um sich zu informieren. Er fand dann auch eine nette Krankenschwester, der er zu vermitteln versuchte, warum er

so dringen wissen musste was mit Aya war.
 

Sie lächelte mitfühlend und bedeutete ihm kurz zu warten. Nach einiger Zeit kam sie zurück. "Eigentlich darf ich Ihnen das noch gar nicht sagen, also bitte bewahren Sie Stillschweigen, in

Ordung?"
 

Omi nickte, guckte kurz über die Schulter zu Ken und trat dann dichter an die Schwester heran.
 

Sie sprach leise und schnell. "Er ist völlig entkräftet und hat wohl auch einen toxisch-allergischen Rückfall. Außerdem scheint er psychisch sehr labil, er scheint gar nicht leben zu wollen.
 

Sein Außenhandknochen ist gebrochen und er hat eine verschleppte Gehirnerschütterung mit Verdacht auf Schädeltrauma und Einblutungen in die Hirnschale. Genaues können wir noch nicht sagen, er ist erstmal kurzweilig stablisiert worden und ist gerade im Tomographen.
 

Die blauen Augen Bombays weiteten sich. "Was? Aber.....wieso...woher? Schädeltrauma...?" AUgenblicklich wurde er wieder ruhig, als er sich an Ken erinnerte. Schliesslich nickte er nur stumm. "Vielen dank Schwester........" Damit ging er zu Ken zurück und setzte sich neben ihn. "Alles klar....war gut dass wir ihn her gebracht haben....er sei völlig entkräftet und der

Dummkopf hat sich irgendwie die Hand angeknackst........" Das er Ken damit nicht gerade sonderlich beruhigen konnte war klar, aber mit der blanken Wahrheit hätte er ihn wohl nur

geschockt.
 

Nach einer recht langen Wartezeit tauchten fast gleichzeitig Yôji und Nagi von der einen und ein Arzt von der anderen Seite auf, die allesamt auf Omi und Ken zuhielten.
 

Die beiden guckten links, die beiden guckten rechts. Dann streckte Omi seine Hand nach Nagi aus und strubelte ihm durch die Haare, ehe er sich wie Ken dem Arzt zu wandte.
 

Der Arzt machte die typisch stolze distanzierte Medizinermiene. "Ihrem Freund geht es den Umständen entsprecht gut. Ich denke mit etwas Glück dürfte er es unbeschadet überleben, aber sicher kann man da nicht sein."
 

Nagis Augen weiteten sich zusehends, leise fragte er Omi "Von wem spricht er jetzt gerade?"
 

Aber der blonde zuckte auch nur mit den Schultern und sah den Arzt weiter gespannt an.
 

"Haben Sie noch weitere Fragen?" fragte dieser leicht blasiert.
 

"Er hat einen toxoallerigischen Schock, akute Nährstoffunterversorgung und ein Hämatom an der Aussenhirnrinde, was ihm kontrollierte flüssige Bewegungen in den letzten Tagen recht schwer gemacht und Schwindel und Erbrechen verursacht haben dürfte. Anscheinend ist er mit dem Hinterkopf auf einen harten Gegenstand geprallt. Desweiteren ein Trauma im rechten

Aussenhandknochen und akuter Flüssigkeitsmangel....das dürfte das Wichtigste gewesen sein." endete der Arzt ohne Gefühlsregung seine Aufzählung, als wäre es eine Einkaufsliste.
 

Ken knirschte mit den Zähnen. "Können wir zu ihm....?", brachte er schliesslich zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus.
 

"Das dürfte den Aufwand der Sterilisation nicht wert sein." meinte der Arzt trocken. "Er ist ohnehin ohne Bewußtsein. Und das wird wohl auch noch so bleiben. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich habe noch weitere Patienten" Der Arzt ließ die entgeisterten jungen Männer einfach stehen.
 

Omi hielt Ken gerade noch mal so davon ab an die Decke zu gehen. Dann sah er zu Yôji und Nagi und meinte, sie sollten Schuldig doch schon mal besuchen.
 

Nagi nickte stumm und machte sich auf den Weg, doch Yôji blieb noch einen Moment lang unschlüssig stehen. "Verdammt, was tun wir jetzt?" fragte er traurig.
 

"Abwarten und Tee trinken...", kam es stoisch von Omi. "Was anderes können wir nicht tun........na ja.wir...........damit es Aya beser geht, müsste es wohl erst Schu beser gehen........."
 

Yôji nickte und trabte dann mit hängendem Kopf hinter Nagi her.
 

Schuldig lag zwar auf der Intensiv, konnte aber ohne weiteres Besuch empfangen, da sein Zustand sich bereits positiv verbessert hatte und man zufireden über seine Fortschritte war. Zwar belies man ihn noch an der Beatmungsmaschine, aber sein Gesicht hatte immerhin wieder etwas Farbe bekommen und war nicht mehr leichenblass.
 

Nagi ergriff Schuldigs Hand und tätschelte sie sanft. "He Sack" sagte er liebevoll und leise "du kannst jetzt nicht einfach sterben. Das wäre obermies. Ich hab' mir im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für dich aufgerissen, also sieh' zu, dass du bei mir bleibst."
 

Doch das einzige was Nagi antwortete waren die vielen Apparate, die um das Bett herum aufgestellt waren und regelmässig vor sich hin piepten.
 

Etwas anderes hatten auch weder Nagi noch Yôji der schweigend mit verschränkten Armen neben der Tür stand erwartet. Nagi ließ sich dadurch jedoch nicht entmutigen, sanft redete er weiter auf Schuldig ein, erzählte ihm schließlich auch von Aya. "...es geht ihm gar nicht gut, und das ist deine Schuld, du Matschbirne. Er hat sich so aufgregt, dass er jetzt auch wieder

hier ist. Also wenn dir was an uns, an irgendeinem deiner Freunde liegt, wenn dir etwas an ihm liegt, dann lass dich nicht hängen." Nagi seufzte leise.
 

Dann drückte etwas ganz leicht gegen seine Hand. //Nagi?........// Schuldigs Bewusstsein drang langsam an die Oberfläche, vermochte aber die Barreire des künstlichen Komas nicht durch brechen. Abr er konnte die Stimme des Kleinen hören und versuchte irgendwie zu reagieren. Er wollte nach ihm greifen, aber sein Körper reagierte nicht. Auch seine mentalen

Fähigkeitschen schienen eingeschränkt zu sein. //Nagi? Hilf mir....ich will hier raus....Nagi?! Ich...ich hab Angst......." Schu begann mit einem mal Probleme mit dem Atmen zu bekommen, als er versuchte gegen die Maschine zu atmen.
 

Was auch immer für eine Art Beatmungsmaschine es war, die Schuldig da nervte, Nagi befreite ihn effektiv von selbiger, um ihm das selbstständige Atmen zu ermöglichen.
 

Sofort nahm der junge Deutsche einen tiefen Atemzug, auch wenn das nicht ganz schmerzfrei zu gehen schien, denn seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen.
 

"Nicht so hastig..." beruhigte Nagi ihn.
 

Noch hielt Schu etwas gefangen, aber er kämpfte bereits und seine Hand drückte nun spürbar kräftiger Nagis.
 

Nagi suchte den richtigen der Tröpfe, der wohl das künstliche Koma halten sollte und klemmte ihn ab., nicht ohne Sorge, Schuldig damit erst recht zu schaden, doch dessen Wunsch war ihm wichtiger.
 

Der Griff um Nagis Hand lockrte sich dann plötzlich mit einem mal und die Hand lag reglos in der seinen.
 

Nagi fiepte. "Schu....Schu...bitte...."flehte er"ich klemm's wieder ran und ich sorg' dafür, dass es dranbleibt, egal was du willst, wenn du jetzt nicht sofort wieder reagierst."
 

Aber Nagi hatte eigentlich genau den richtigen erwischt, nur dass Schuldig dadurch geradewegs in einen traumlosen Schlaf gefallen war. Zumindest seine Atmung ging ruhig und regelmässig. Aber Nagis Gewimmere lies den Jungen schliesslich doch langsam wach werden. Verschlafen begann er zu binzeln, hatte Mühe überhaupt etwas ausser Schatten zu erkennen.
 

Nagi war in der Zwischenzeit wirklich schon kurz davor, den Tropf wieder laufen zu lassen, als Yôji ihn im letzten Moment davon abhielt, da er Schuldigs Bewegung wahrgenommen hatte.
 

"Nagi, lass es" fiel er den Kleinen sanft in den Arm "Er wacht auf"
 

Sofort war Nagi an Schuldigs Seite.
 

Schliesslich hob sich sogar Schuldigs Hand etwas und er tapste damit ziemlich wirr ins Nichts.
 

Nagi griff nach der Hand und drückte ein paar Tränchen der Erleichterung ab. "Schu..."flüsterte er.
 

"Na....nagi....", kam es krächzend aus Schuldigs Mund. Dessen Hals fühlte sich an, als ober er Sandpapier geschluckt hätte.
 

"Ich bin hier."bestätigte dieser leise. "Sprich nicht soviel, wenn es dir wehtut."
 

"Was ist...." Aha....Flüstern ging also beser......zum Gedankenaustausch fühlte sich Schuldig einfach noch nicht in der Lage. "......passiert?"
 

Nagi sprach sanft aber mit leichtem Tadel. "Du hast dir mit deinen Rippen die Lunge verletzt. Ich hab' nicht alles mitbekommen, was der Arzt sagte, aber sie haben deine Chancen nicht sehr hoch angesetzt. Deshalb haben sie dich auch zur Regeneration in ein künstliches Koma versetzt."
 

"Sehr wirksam.........." Schuldigs Sakrasmus erwachte schon wieder, wie auch der Rest seiner Sinne und nun erkannte er Nagi endlich richtig und auch Yôji in der Ecke, dem er einen kurzen, recht verwirrten Blick zusandte.
 

"Was ist, du deutsche Knackwurst?" fragte Yôji leicht unwirsch.
 

Schu zuckte zusammen. //Oh nein.war das nur alles ein Traum? Hasst Weiss Schwarz immer noch...??//
 

Nagi drückte Schus Hand. "Ganz ruhig. Was ist los?"
 

Schuldigs Blick haftete sich auf Yôji, dann aber begannen seine Gedanken schon zu wandern und gleich darauf sah er Nagi unsicher an. "Was ist mit Aya?"
 

Nagi zögerte kurz, überwand sich dann. "ER ist auch hier. Die Aufregung war etwas viel für ihn." Er lächelte unsicher, weil er wußte, dass er Schu die Wahrheit nicht verbergen können würde.
 

"Aufregung? Was für Aufregung...?" Schuldig tat schon die ersten Anstallten das Bett verlassen zu wollen, in dem er die Decke zurück schlug. Etwas pikiert starrte er auf das ach so modische Krankenhaushemd.
 

Nagi fiepte. "Nein, du bleibst liegen. Dafür hab' ich dich nicht geweckt." Er machte sich bereit, Schuldig notfalls mit Telekinese im Bett zu halten.
 

Jetzt mischte sich auch Yôji ein, jedoch ohne sich von der Wand wegzubewegen. "Lass es", sagte er ruhig, aber mit einem befehlenden Unterton. "DAS hilft Aya auch nicht."
 

"Ich will zu ihm!", trotze Schuldig und schon versuchte er in Yôjis Unterbewusstsein herum zu werkeln, auf dass dieser ihm helfen möge.
 

Doch dort fand er noch bevor er den "Schalter" umlegen konnte, erstmal die Wahrheit über seinen eigenen Zustand, den von Aya und wie es dazu gekommen war. Desweiteren war Yôji überfüllt von Hilflosigkeit und nur krampfhafte aufrecht gehaltene Selbstbeherrschung und das Gefühl, den anderen Stärke und Trost geben zu müssen, hielten ihn noch vom Durchdrehen ab. Es war nicht sicher, was Schuldig eventuell mit Manipulation anrichten würde.
 

Aber der Deutsche war mit einem mal so verunsichert und verwirrt, dass er alle Aktionen abbrach und den Blonden nur aus grossen Augen ansah. Antwortsuchend sah er zu Nagi. "Was ist passiert?", fragte er ihn ein weiteres mal, doch diesmal in einem Ton, der vermerken lies, dass er bereits etwas mehr wusste, als gut war.
 

Nagi blickte Schuldig traurig an. "Er ist rumgelaufen, hat getobt...naja...immerhin mußten wir ihm sagen, dass du im Koma liegst, da ist wohl irgendwas ausgeklinkt."
 

"Aber....aber......" Langsam rutschte Schu nun doch wie nebenbei aus dem Bett. Pfiff dabei auf den kalten Boden unter seinen nackten Füssen. Lediglich, dass das Krankenhaushemd hinten offen war, nervte ihn tierisch und er sah sich nach irgend etwas um, was seine Blösse verdeckte.
 

Als Nagi jedoch bemerkte, dass Schuldig immer noch die Absicht hatte, zu gehen, rückte er ihn mittels seiner geistigen Kraft langsam und sanft, aber stetig zurück in die liegende Position und hielt ihn fest. "Du wirst hier BLEIBEN, hab' ich gesagt." monierte er leise und traurig. "Ich kann dich nicht gehen lassen. Bitte, Schu, sei vernünftig!"
 

"Aber ich muss ihn sehen? Wenn....wenn er meinetwegen so übel dran ist, muss ich ihm doch zeigen, dass es mir wieder gut geht.....oder?" Damit sah er Yôji erwartungsvoll an.
 

"Sprechen wir mit den Ärzten" knurrte dieser resigniert. "Vielleicht kann man die beiden zusammenlegen."
 

Nagi nickte, ließ Schu jedoch nicht los.
 

Aber der war schon zufrieden mit diesem Vorschlag und strahlte Yôji gerade zu an. "Danke........." Dann zog er die Decke wieder über sich und winkte Nagi näher heran. "Kannst du mir mal was anständiges zum Ansziehen besorgen? Shirt und ne Boxershorts reichen schon, aber so fühl ich mich irgendwie....nackt........"
 

"Mach' ich sobald Yôji wieder da ist", qietschte der Kleine fröhlich.
 

Yôji trabte inzwischen zum Stationsarzt, um ihm die Lage zu schildern und sich die Anmache wegen "Schus eigenmächtiger Wiederbelebung" zu holen.
 

Die folgte zwar kurz, wich dann aber Erstaunen und endete darin, dass ein halbes Duzend Mediziner bei Schuldig im Zimmer standen und der nur noch die Decke über den Kopf zog. >Das wirst du mir büssen Yôji.......<
 

Yôji grinste äußerlich und lachte innerlich //Ach, Schu...wo liegt dein Problem? Du bist doch sonst nicht schüchtern.//
 

>Ich hasse Ärzte...!!<, zischte es in Yôjis Gedanken, dann verstumme Schuldig und lies einfach alles über sich ergehen, hauptsache er wusste recht schnell wie es um Aya stand.
 

Nach der recht eingehenden Untersuchung wurde Schuldigs Wunsch auch tatsächlich nachgekommen und er auf Ayas Zimmer verlegt, schließlich wollte man ja den "Wunderpatienten" nicht verärgern und damit vielleicht zur Selbstgefährdung bringen. Allerdings wurde er in den nicht sterilen Teil des Raumes verlegt, so dass er Aya nur durch eine Glasscheibe in der Schleuse, die sie trennte beobachten konnte.
 

Aya war noch blasser als sonst, fast hätte man ihn als bereits durchscheinend bezeichen können und die Armada an medizinischen Apparaten um ihn herum, toppte die Schuldigs noch bei weitem.
 

Schu klebte, kaum dass er im Zimmer war auch schon an der Glasscheibe wie eine Fliege und hagelte mit Fragen auf die Ärzte ein. "Was ist mit ihm? Wie geht es ihm? Wie lange muss er noch da drinn liegen? Was sind das für seltsame Maschinen? Warum hat er eine Kanülle im Hals?"
 

Seine Fragen wurden ihm beantwortet und so war Schuldig schließlich informartionsmäßig auf dem selben Stand wie die anderen und wußte noch zusätzlich, dass man erstmal versuchen wollte, die Abwehr wieder zu stärken und den Bluterguss abklingen zu lassen, da eine OP zum jetzigen Zeitpunkt zu viele Risiken mit sich gebracht hätte.
 

"Kann ich denn gar nichts für ihn tun?", kam schliesslich Schuldigs letzte, leise Frage, ohne auch nur im geringsten an seinen eigenen, auch nicht unbedingt rosigen Zustand zu denken.
 

"Nein", klärte ihn ein junger Arzt mitfühlend auf. "Wir können nur hoffen und warten. Aber bitte schonen Sie sich. Ein Rückfall ihrerseits hilft ihrem Freund auch nicht, eher im Gegenteil."
 

"Na, aber vielleicht sollte er erst mal wissen, dass ich wieder wach bin und......." >Aya.......komm schon Junge, sprich mit mir.!<
 

Aya zeigte keine Reaktion. Erst als Schuldig schon fast aufgab kam ein leises, tonloses //Schu?// aus dem hintersten Winkel.
 

>Hai.......hey Kleiner, was machst du nur für Sachen.........................< Wieder plättete Schuldig seine Nase an der Scheibe, das Bett, in dem er eigentlich hätte liegen sollen, schien er gar nicht beachten zu wollen.
 

//Bist du...sind wir...tot..?//
 

>Nein! Nein....nur im Krankenhaus........alles in Ordnung. Das wird schon wieder.....du musst nur stark sein und durch halten......ne Kätzchen, dass schaffst du schon.........< Das er gerade sehr beschäftigt war, merkte man auf den ersten Blick nicht und so wirkte Schuldig im ersten Moment auf die Ärzte mehr oder weniger apatisch.
 

Deshalb versuchte der junge AIP natürlich auch wiederholt, Schuldig zurück ins Bett zu lotsen oder ihn mit beruhigenden Worten zumindest aus seiner "Apathie" zu lösen.
 

Schu aber wedelte den Arzt nur weg wie eine lästige Fliege. Er stand in der Tat kurz davor die Trennung zu missachten und zu Aya ins Zimmer zu wanken.
 

//Ich...ich...habe Angst... ich dachte, du würdest sterben// Gerade geistig konnte Schuldig den ganzen Schmerz in Ayas Gedanken hören, da sie nicht durch die Unzulänglichkeiten der menschlichen Stimme verzerrt wurden. Verdammt, und WIE Aya litt.
 

>Oh Kätzchen es tut mir so leid....aber ich würd doch jetzt nie abkratzen....dafür hast du mir viel zu viel geschenkt..............< Es langte, Schu wollte zu Aya ins Zimmer und auch wenn er es nicht absichtlich tat, so teleportierte er sich doch genau neben Ayas Bett und erfasste dessen Hand im nächsten Moment. Vorsichtig fuhr er über den dicken Verband. "Was hast du dummes, dummes Kätzchen nur durchlitten meinetwegen....?!"
 

Die Ärzte guckten natürlich blöd als Schuldig auf einmal verschwand und neben Ayas Bett auftauchte. Dann jedoch kam einer von ihnen wieder zu Sinnen. "Sind Sie verrückt?" brüllte er durch die Gegensprechanlage "Sie kontaminieren das ganze Zimmer. Wenn er sich jetzt noch irgendwelche Bakterien einfängt, wird sein Immunsystem wahrscheinlich kollabieren...dann

stirbt er!"
 

Aya jeodch blieb von der Panik unberührt. //Ich..ich kann mich nicht bewegen! Bitte stirb nicht...lass es keinen Traum sein// Eine einzelne Träne lief sein hinunter zu seinem Ohr.
 

Vorsichtig strich Schuldig ihm weitere Tränen weg, ignorierte das Gezetter der Ärzte. >Ich bleibe...aber du musst auch wieder kommen.....ich helf dir auch......komm schon Kätzchen...zeig mir deine Krallen......!!!< Er hielt Ayas Hand in der seinen und wartete gebannt darauf, dass dieser sie auch nur ein klein wneig umfasste.
 

//Ich kann nicht...kann meinen Körper nicht kontrollieren// dachte Aya verzweifelt.
 

>Doch du kannst es..................< Schuldig versuchte ihm zu helfen, auch wenn seine eigenen Knie langsam anfingen nach zu geben. >Denk gar nicht zu viel nach....tu's einfach........lass die Krallen raus Tiger, komm schon..........< Schuldigs Gedanken bekamen einen flehenden Unterton.
 

Die Hand bewegte sich keinen Millimeter, aber mit viel Anstregung, die Schuldig deutlich mitbekam, gelang es Aya die Augen zu öffnen, wenn auch nur für einen Moment.
 

"Aya......." Schuldig klang nun wahrlich verzweifelt. "Wir...wir schaffen das schon irgendwie........wir dürfen....nur nich stressen..........." Sanft strich er ihm die Ponyfransen aus dem Gesicht. "Ich werd bei dir bleiben....egal....was..... passiert.........." In dem Moment sackten seine Knie ein, aber er dachte nicht im Traum daran Ayas Hand los zu lassen.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 11/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ob Schuldig Aya helfen kann in seinem Zustand?!

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 


 

Währenddessen hatte auf dem Flur ein Junge das Gefühl dringend gebraucht zu werden. Ohne die Ärzte und die Vorschriften zu beachten, stürmte Nagi zu Aya und Schuldig, was auch Yôji verblüfft betrachtete.
 

Schuldigs Mundwinkel zogen sich nach oben. "Hi Kleiner...........", brachte er schwach hervor.
 

"Was tust du hier?" quiekte der Kleine entsetzt und hievte Schuldig zumindest einen Stuhl unter den Po. "Hast du mich gerufen oder so? Ich hatte so'n komisches Gefühl..."
 

"Nicht direkt....aber wo du schon mal da bist...leihst mir mal deine Kräfte....?" Schuldig sah aus, als würde er Nagi um das normalste der Welt bitten.
 

"Okay. Wofür?"
 

Mit einem schwachen Kopfnicken deutete Schu auf Aya. "Irgendwas ist in seinem Kopf kaputt, ich kann's sehen, aber nichts dagegen tun..........."
 

"Und was genau willst du nun von mir?"
 

"Verbind dich mit mir, dann verfüge ich über deine Fähigkeiten und kann auch was regel da drinn........"
 

"Immer gern, aber NICHT jetzt. Du bist zu schwach. Du machst jetzt gar nichts, außer dich wieder hinzulegen."
 

Beinahe erschrocken sah Schuldig Nagi an. So herrisch kannte er den Kleinen ja gar nicht und er schluckte leer.
 

Nagi war in der Tat auf 180. Was dachte sich der Kerl eigentlich? Am liebsten hätte er Schuldig angebrüllt und an Bett fesseln lassen. Doch er riß sich zusammen. "Geh' wieder ins Bett", sagte er sanft.
 

Ein kurzer Blick auf Aya, aber dann spürte Schuldig auch schon wieder Nagis stechenden Blick im Rücken und so erhob er sich dann doch vorsichtig und versuchte zurück zum Bett zu gelangen. Irgendwie war ihm der Weg vorhin wesentlich kürzer erschienen. Erschöpft hielt er sich am Türrahmen fest.
 

Nagi runzelte besorgt die Stirn. "Geht es? Soll ich dir helfen?"
 

"Wie denn?", kam es von Schu genuschelt, ehe er sich vond er Wand abdrückte und auf das Bett zu wankte. //Och du liebes, nettes Bett, sei einfach lieb und hör auf hin und her zu schaukeln, damit ich auch schön auf dich drauf fallen kann....//
 

Nagi hielt sich nicht mit weiteren Erklärungen auf, sondern levitierte Schu einfach wieder ins Bett. "So" sagte er, während er die Decke über den Deutschen schlug.
 

In der Zwischenzeit machte die Nachricht von Schuldigs Teleportation die Runde und so versammelte sich flugs auf's Neue eine Traube Menschen vor dem Bett. Das ganze Hospital schien ihn sehen zu wollen.
 

Also verzog sich dieser unter die Decke und nuschelte nur was von 'nervigen und blöden Normalsterblichen'.
 

Yôji hielt inzwischen Ausschau nach den beiden verbleibenden Mitgliedern von Weiß. Wo steckten sie bloß? Er lief suchend durch die Gänge, klapperte dabei besonders alle Süßigkeitenautomaten und sonstigen "kengefälligen" Plätze ab.
 

Wie nicht anders erwartet fand er die zwei Teenies dann im Cafe und während Omi sich mit einem Eistee zufrieden gab, kaute Ken bestimmt schon am dritten Schokoriegel herum, um seine flattrigen Nerven zu beruhigen.
 

"Na, Ihr?" fragte Yôji grinsend. "Habt Ihr's schon gehört? Schuldig hat sich vor den Augen der Ärzte zu Aya reinteleportiert."
 

"Er hat WAS?" Omi gab den Eistee prustend wieder von sich, aber Ken hatte gerade noch rechtzeitig eine Zeitung hoch gehoben, um sich vor der Fontaine zu schützen.
 

"Das ganze Krankenhaus ist in Aufruhr. Alle wollen ihn begucken. Deshalb hab' ich mich auch verzogen, bevor sie mich niedergetrampelt haben." Yôji setzte sich schulterzuckend zu Ken und Omi.
 

Ken schob ihm wortlos einen Riegel zu. Omi grinste nur. "Also wenn ich's nicht beser wissen würde, würd ich sagen da is Hasch in den Riegeln..........."
 

Yôji guckte erst Ken, dann Omi an. "Weil er so ruhig ist?" meinte er mit Fingerzeig auf Ken.
 

Omi nickte und Ken guckte doof aus der Wäsche. "Was ist?"
 

Yôji wandte sich wieder dem Fußballer zu. "Sag' mal, kriegst du überhaupt mit was wir hier so reden?" meinte er und wedelte mit der Hand vor Kens Nase.
 

"Ehm, ja sicher........wieso?"
 

"Ach nur so". grinste Yôji und schaute die beiden erwartungsvoll an. "Und was machen wir JETZT? Warten wir, bis sich der Trubel verzogen hat und gehen dann gucken?"
 

"Wir können und auch durchzwängen", meinte Omi. Ken schenkte ihm dafür nen Schokoriegel. "Ja sicher.....und uns mit Fragen löchern lassen...........guter Junge...." Omi knurrte nur noch, als Ken dessen Köpfchen tätschelte. "Ach was soll's....auf in den Kampf...wir sind immerhin Weiss.........Schrecken der Nacht bla,bla,bla...."
 

Yôji lachte leise, ob dieser niedlichen Szene und stand auf. Gemeinsam trabten sie zurück zu dem Zimmer, das inzwischen von Schaulustigen wimmelte.
 

Ken wühlte sich in der Tat einen Weg hindurch zu Schuldigs Bett. "Hey Schuschu was kostet denn ein Autogramm bei dir...?"
 

"Halt's Maul Hidaka...!", quäkte es unter der Decke hervor.
 

Nagi wurde es inzwischen zu bunt. Auch wenn er es dadurch wahrscheinlich noch schlimmer machen würde, zog er nun eine Barriere die alle außer Weiß und ihnen beiden ausschloß und drängte die Menge aus dem Zimmer. "Es ist genug!" Seine Stimme klang halb befehlend, halb flehend.
 

Völlig erschlagen entspannte sich nun auch Schuldig wieder und röchelte leise vor sich her. Ken hatte zwar die meiste Zeit zu Aya hinüber geguckt, sah nun aber besorgt auf den Deutschen herab. "Hey Schu, alles in Ordnung..?"
 

Nagi schloß die Zimmertür ab und blickte nun ebenfalls zu Schuldig.
 

Omi hatte sich über Schu gebeugt und stellte nun seine Diagnose. "Völlig erledigt, was haben die denn mit ihm gemacht?!"
 

Nagi zuckte hilflos die Schultern. "Alle haben sie ihn mit Fragen und neugierigen Blicken bedrängt, wie'n Tier im Zoo. DAS ist, was wir immer fürchten. Deshalb versuchen wir, unsere Fähigkeiten geheimzuhalten."
 

"Und warum hat er nicht...?" Ken tippte gegen Schuldigs Schulter, aber der jammerte nur leise auf und zog die Decke höher.
 

Nagi funkelte Ken wütend an. "Lass das! Du tust ihm weh!" knurrte er. "Was weiß ich? Als ich kam, brach er gerade neben Ayas Bett zusammen."
 

Yôji guckte auf die offene Schleuse. "Na da ist wohl nicht mehr viel mit steril." Dann schaute er Ken auffordernd an. "Warum nutzt du deine Chance nicht?"
 

"M-meinst du...?" Ken guckte vorsichtig durch die Schleuse, ein Schups von Omi beförderte ihn dann hinein. Zögernd trat er zu Aya ans Bett. Allein dessen Anblick tat ihm körperlich weh.
 

Yôji atmete erleichtert auf. Ken war für's Erste von Schuldig abgelenkt. Das lief alles so beschissen! Unschlüssig guckte er Omi und Nagi an.
 

Nagi beachtete ihn jedoch schon nicht mehr, sondern kümmerte sich so gut er konnte um Schuldig.
 

Aya war unterdessen immer noch nicht Herr seiner Sinne, geschweige denn seines Körpers. Wild bäumte er sich gegen die inneren Barrieren, die ihn gefangenhielten auf, doch jedes Aufbäumen schien ihn tiefer im Netz der Hilflosigkeit zu verstricken. //ICH WILL HIER RAUS// wimmerte er. //Warum kann ich nicht klar denken...mich nicht bewegen?//
 

Ken zog sich den Stuhl näher und setzte sich zu Aya ans Bett. Dann nahm er vorsichtig dessen Hand in die seine. "Hey Aya....", begann er leise. "Hast uns allen ne ganz schöne Scheissangst eingejagt....aber wir sind dir nicht böse........" Sanft strich er immer wieder über den blassen Handrücken.
 

//Ken...Schuldig...verdammt...tasukete...tasukete...// Wieder begann Aya zu weinen, der einzige Weg seine Anwesenheit überhaupt zu zeigen. //Mir tut alles weh...verdammt...ich will endlich in eine Richtung...aber hier will ich nicht bleiben...leben oder sterben.....im Moment scheint sterben mir leichter...//
 

Kens Griff wurde minimal fester und er strich Aya die Tränen weg. "Schhhht......nicht weinen.......wir kriegen das schon wieder hin...gib uns nur etwas Zeit...........schschschhhhh........"
 

//Ich kann aber nicht mehr warten....es ist so dunkel hier und EINSAM...Schuldig sagte schon 'Einsamkeit ist das schlimmste' Ich will nicht mehr einsam sein....es tut mir leid.....Rettet mich jetzt oder erlöst mich!// Über Ayas Lippen kam ein leises "Tasukete", kaum zu verstehen und unter größter Qual hervor gebracht.
 

Ken schüttelte voller Hilflosigkeit den Kopf, beugte sich dann tief über ihn, um eventuelle weitere Worte verstehen zu können. "Komm schon Aya...nicht aufgeben...das passt nicht zu dir...........halt nur noch etwas durch....." Eine einzelne Träne löste sich aus Kens Augenwinkel und fiel Aya genau auf die Lippen.
 

Auch die folgenden Worte waren mehr Lufthauch als Sprache. "ikiteru mata wa shinu....seikatsu mata wa jiyu....Tasukete!"
 

"Leben......", hauchte ihm Ken zur Antwort entgegen. "Du kannst uns nicht verlassen....du kanns MICH nicht verlassen...... ich bitte dich........." Ganz leicht nur berührten sich die Lippen der beiden jungen Männern, aber für Ken steckte all seine Hoffnung darin.
 

Nebenan bekam Schuldig beinahe jede Einzelheit des Gespräches mit. "Wir können nicht mehr länger warten..", meinte er dann leise. "Nagi kommt her! Hilf mir rüber ins andere Zimmer............"
 

Nagi umfaßte sanft Schuldigs Schultern "Du kannst nicht...", flehte er.
 

Aber Schuldig richtete sich dennoch auf. "Nagi...du tust mir weh........ich kann nicht mehr warten. Sonst ist es zu spät für ihn........sein Lebensfunke ist nur noch ein klitzekleines Fünkchen......"
 

"Verdammt...es reicht mir", schrie Nagi. "Was nützt es ihm, wenn du dich bei dem Versuch, ihn zu retten umbringst?"
 

Schuldig schüttelte nur den Kopf. "Nein, das werd ich nicht.....mir fehlt doch nichts, ausser ein paar kaputten Rippen, aber Aya......Aya.....sein Kopf............."
 

"Du hast 'ne Lungenembolie!"
 

"Ja, aber daran verreck ich nicht.............."
 

"Deine Lebensgefahr ist ebenso groß wie seine. Nur dass du das Glück hast, im Moment bei Bewußtsein zu sein, aber wenn du nicht brav bist läßt sich das ändern!" Nagi zitterte, doch seine Stimme war fest. Er war nicht bereit, einfachso nachzugeben.
 

Schuldig holte das letzte Mittel hervor, um Nagi zu zeigen, wie ernst es ihm war. Omi biss sich nur auf die Unterlippen. "Oh nein Schu....tu das nicht.........." Aber der konnte schon gar nichts mehr unternehmen, denn die Tränen flossen bereits über Schuldigs fahle Wangen.
 

Nagi brach bei diesem Anblick verzweifelt zusammen. "Okay" schluchzte er. "Wir tun es." Und er half Schuldig aus dem Bett. "Aber wenn das schief geht, stürzt du uns alle ins Unglück!"
 

Yôji schluckte, faßte sich dann ein Herz und trug Schuldig Vorsichtig in Ayas Zimmer. "Ich hoffe, du weißt, was du tust" murmelte er.
 

"Hai.........verstanden................." Schuldig nickte und lehnte sich dankbar an Yôjis Schulter. Ken sah die vier verwirrt an. "Was...was habt ihr vor?"
 

"Ich weiß es nicht", seufzte Yôji. "Aber was auch immer der Deutsche will, es läßt sich partout nicht davon abbringen. Steh' mal auf, damit ich Schuldig da absetzen kann."
 

Nagi trottete geknickt fast apathisch hinter Schuldig her.
 

Ken lies sich nicht zwei mal bitten und machte Platz. Schuldig hielt sich dann auch mit geballter Willenskraft aufrecht auf dem Stuhl. Dann streckte er eine Hand nach Nagi aus. "Keine Sorge Kleiner...ich werd mich gar nicht so anstrengen...ich lenk nur deine Kräfte in die richtigen Bahnen, um ihm zu helfen." Damit deutete er auf Aya, dessen Hand er bereits in der seinen hielt.
 

Nagi seufzte und umfasste Schuldigs Schultern, teils um die Kraft fließen zu lassen, teils um ihn aufrecht zu halten und schloß die Augen. Langsam ließ er seine Macht in den Deutschen eingehen, sich ihren Weg suchen.
 

Schuldig war überrascht, hatte er doch nicht mit so viel Kraft gerechnet, doch dann konzentrierte er sich ebenfalls und ganz langsam begann er die Verletzungen in Ayas Kopf zu reapieren. Dränge Blut zurück dahin wo es hin gehörte und bewegte Molekühl um Molekühl herum, bis die Verletzung sich zum grössten Teil verschlossen hatte. In dem Moment als Aya die Augen dann aufschlug, sackte Schuldig zusammen, wäre wohl vom Stuhl gekippt, wenn ihn Nagi nicht gehalten hätte.
 

Sofort als Nagi das Ende der Verbindung anzeigte, packte Yôji den Deutschen so sanft wie möglich wieder und trug ihn zurück ins Bett.
 

Aya blickte ungläubig durch den Raum. "Was ist passiert?" fragte er tonlos durch die Schläuche und Kanülen behindert.
 

Ken strich ihm durchs leicht feuchte Haar. "Alles okay...........Schu hat dich hier raus gelotst......" Die Erleichterung stand dem ehemaligen Torwart ins Gesicht geschrieben.
 

Nagi stand inzwischen wieder an Schuldigs Bett, fest entschlossen, ihn um jeden Preis hier zu halten, selbst wenn das bedeutete, dass er ein weiteres Mal mit dem Tod ringen mußte. "Du wirst nicht sterben, sonst sterbe ich notfalls bei dem Versuch, dich zurückzuholen!" redete er beschwörend auf den Deutschen ein. Yôji stand zwischen den Betten in der Schleuse und wußte nicht, wohin er sich wenden sollte.
 

"Wie..." fragte Aya leise. "....hat er es überstanden? Er darf nicht sterben, Ken!" funkelte er den Jüngeren verzweifelt an.
 

"Wird er nicht................hat er versprochen........." Ken versuchte Aya irgendwie wieder zu beruhigen, doch in die erste Freude, darüber dass der geliebte Freund wieder da war, mischte sich nun die Sorge um den Deutschen.
 

Banges Warten folgte. Würde Schuldig sich wieder erholen? Oder würde Nagi doch seine Fähigkeiten einsetzen müssen?
 

Minute um Minute versprich, in Schuldigs Gesicht regte sich kein Muskel, kein Nerv. "Da-das war's jetzt aber nicht, oder?". wollte Omi mit belegter Stimme wissen.
 

Nagi konzentrierte sich nur auf die Lebenszeichen des Deutschen, wenn diese aussetzen würden, würde er handeln.
 

Yôji sah zu dem bewegungslosen Deutschen und dem darübergebeugten Jungen. Dessen Macht flimmerte förmlich durch den Raum. Yôji schauderte beim Anblick von so viel verzweifelter Macht....und...er betete...das hatte er seit Jahren nicht mehr getan, doch nun schien es ihm das richtige, der beste Weg Nagi emotional zu stützen.
 

Aya lag ebenfalls still, wagte kaum zu atmen, nur seine Hände krampften sich in das Laken und auch er hielt stumme Zwiegesräche.
 

Irgend etwas in dem Raum veränderte sich mit einem mal. Kaum wer wagte es noch zu atmen, alle Nerven bis zum Zerreissen angespannt. Ken war der erste der etwas realisierte, auch wenn er an Ayas Seite gebleiben war. Dennoch war er der erste, der sah, wie die Augenlider Schuldigs zu flattern begannen und dann starrte dieser auf einmal an die Decke und blinzelte

ein paar mal etwas verwirrt.
 

"Schuldig?" flüsterte Nagi, noch immer angespannt und wachsam. "Bist du wach?"
 

Wieder ein blinezeln. Dann schreckte Schuldig auf. "Was ist mit Aya?!"
 

Yôji trat an das Bett des Deutschen. "Es geht ihm recht gut. Er ist wach, macht sich Sorgen um dich." Als Nagi merkte, dass seine Macht für's Erste nicht gebraucht wurde, ließ er sich einfach fallen, die Macht zurückweichen, er sank schwer zu Boden.
 

Sofort war Omi bei ihm und zog ihn in seine Arme. "Hey, hey Kleiner, übernimm dich nicht................"
 

Nagi weinte, doch es schienen Tränen der Erschöpfung und Erleichterung zu sein. Mit der Anspannung war auch seine Willenskraft von ihm gewichen, hatte ihn schutz- und kraftlos zurückgelassen. Glücklich kuschelte er sich in die Geborgenheit von Omis Arm, weinte still aber lächelnd vor sich hin.
 

Omi setzte den Kleinen schliesslich zu Schuldig aufs Bett. "Puuu.....überstanden.......endlich..........." Auch ihm war die Erleichterung an zu sehen, denn seine AUgen strahlten förmlich. Schuldig sah reichlich mitgenommen aus, aber glücklich und er drängte schon wieder dazu das Bett zu verlassen, um zu Aya zu gelangen.
 

"Nein, nein...ich habe dir einmal deinen Willen gelassen, jetzt bleibst du hier." lachte Nagi sanft.
 

Bei diesen Worten nickte auch Yôji. "Erkenne einmal die Weisheit deines kleinen Freundes und höre auf ihn." grinste er unbeholfen.
 

Aya bekam all das nur halb mit, doch es war genug, um ihn erleichtert aufseufzen zu lassen. "Wir werden leben...alle.."
 

Schuldig ergab sich seinem Schicksal. Aber dann bekam er Mühe wach zu bleiben, nachdem er sich völlig entspannt in die Kissen hatte sinken lassen. Omi begann einen Countdown. "Bei spätestens vier ist er weg..."; grinste der kleine Blonde.
 

"Eins" grinste Yôji.
 

"Zwei" qietschte Nagi.
 

"Drei.......", kam es leise von Ken. Eine Vier musste tatsächlich nicht mehr folgen, denn Schuldigs Kopf sank zur Seite und sein Mund öffnete sich leicht bei jedem Atemzug.
 

Yôji setzte sich lächelnd auf einen der Plastikstühle und beobachtete die anderen.
 

Aya blickte Ken erstaunt an, als er sich verschwommen an etwas erinnerte. "Du hast mich geküßt, oder?" flüsterte er."Zum zweiten Mal..."
 

Augenblicklich wurde Ken knallrot. "Ähm..nun ja....hehe......nun weisst du, ich dachte........" Kens Blick haftete sich so ziemlich an jeden Punkt in dem Zimmer, um nur nicht in Ayas Augen blicken zu müssen. Draussen erkannte Omi das was im Gange war und entschied, dass sie sich auch mal wieder im Laden blicken lassen sollten. Also tippter er Yôji sanft an und

hievte ihm Nagi in den Arm.
 

Was Ken nicht gerade ruhiger werden lies. Schliesslich nickte er dann aber doch noch. "Wirst du mich jetzt umbringen?"
 

"Könntest du mir bitte mal erklären, wie du ständig auf diesen Schwachsinn kommst? Weshalb sollte ich dich umbringen?" fragte Aya noch immer tonlos. "Hilf' mir lieber und zieh mir das Teil hier aus der Nase und das da aus dem Hals."
 

"Aber............."Trotz eines unguten Gefühls half Ken Aya dabei die Schläuche zu entfernen. Abwartend sah er ihn an.
 

Ayas Stimme war noch immer leise, glich allerdings wieder mehr seiner eigenen und nicht mehr dem Krächzen eines Raben. "Ich warte noch! Antworte!" befahl er sanft.
 

"Was willst du hören.?", fragte Ken mit einer auf einmal aufgekommenen Ruhe. "Das ich dich geküsst habe, weil ich dachte ich könne dich jeden Moment verlieren...?"
 

"Nein", lachte Aya leise. "Das verstehe ich recht gut. Ich will wissen, warum du dich vor mir fürchtest!"
 

Ken biss sich kurz auf die Unterlippe, gab dann aber seinem Herzen einen Ruck. "Na weil.....weil....weil ich eigentlich nicht will dass du böse auf mich bist und es dennoch immer wieder schaffe......"
 

"Es ist nicht schwer, mich zu verstimmen", seufzte Aya in Selbsterkenntnis. "Aber bei meinen Freunden....meiner... Familie...bin ich meist nicht nachtragend und du hast nichts getan, was mich verletzt hätte....es gibt also keinen Grund, dir deshalb böse zu sein."
 

"Honto...?" Brennedes Türkis richtete sich auf Aya und sah ihn hoffnungsvoll an.
 

Aya zuckte leise die Schultern und grinste unsicher. "Hai!"
 

Ken fühlte sich, als ob er auf glühenden Kohlen stehen musste. Seine Finger verkrampfen sich immer fester im Zipfel seines T-shirts.
 

Aya senkte den Blick. "Eher müßte ich mich entschuldigen. Ich habe mich aufgeführt wie ein Idiot. Ich...ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle...ich habe uns allen Schmerz bereitet...uns in Gefahr gebracht...."
 

Ken sah Aya leicht verwundert an. So was aus dem Mund des ewigen Miesepeters, der die Fehler bei anderen immer beser fand als bei sich selber, war schon eine Sache für sich. Langsam lies sich Ken auf den Stuhl sinken, der noch immer neben Ayas Bett stand.
 

Aya hatte in diesem Moment nun wirklich keine Lust auf die Fassade des kühlen, distanzierten Mannes, der seine Gefühle leugnete und keine Schwäche zeigte. Dazu war er sich dieser gerade viel zu bewußt. "Ich danke dir.." sagte er leise und sanft. "...für deine Freundschaft und für deine Treue, die du mir erwiesen hast." Er blickte zu Ken, seine Augen schienen von innerem Glanz erfüllt, nicht mehr stumpf wie vorher. Violette Seen der Unendlichkeit, bereit auf türkisfarbene Bergseen zu treffen, sich in ihnen zu verlieren und diese wiederum hinabzuziehen, zwei Augenpaare einander versinken zu lassen.
 

Ein Wort hätte jetzt alles zerstört, also schwieg Ken, auch wenn es absolut nicht seiner Natur entsprach. Er nickte nur leicht und lächelte schwach, um Aya zu verstehen zu geben, dass er verstanden hatte.
 

Wenn Aya lächelte, so war es ein feines fast unsichtbares Lächeln, das seinen Mund umspielte, doch seine Augen drückten mehr aus als jede Mimik. Er war zuhause...bei den Menschen, die ihn liebten...nie wieder allein...nicht im Schmerz und nicht im Glück... //Womit habe ich es verdient, dass ein so wertvoller, ehrlicher Mensch in Liebe zu mir entbrennt? Warum gerade ich? Ich bin nicht, was er haben sollte...//
 

Nach einer Weile des Schweigens hielt es Ken dann doch nicht mehr aus, zu mal Aya erschöpft wirkte. Er erhob sich von seinem Stuhl und setzte sich kurz auf die Bettkante. "Ne Aya.....schlaf noch etwas........." Dabei fuhr er ihm ganz leicht über die Stirn und strich dabei einige verklebte Strähnen aus dessen Augen.
 

Aya schloß die Augen, erneut wurde er sich der Schwäche seines Körpers, seines Geistes bewußt. //Wird es jemals wieder komplett heilen? Werde ich wieder noch nützlich für Kritiker sein? Und falls nicht...// Seine Hände krampften sich in die Decke, doch Aya zwang sich zur Ruhe. //Jetzt nicht daran denken....Schlaf wird schon helfen..// "Oyasumi" murmelte er noch

leise, dann gab er sich der Erschöpfung hin.
 

Ken lächelte sanft und verschwand schnell aus dem Zimmer. Aber er kam schon nach kurzer Zeit wieder mit jemandem zurück. Vorsichtig legte er das gelb-braun gefleckte Plüschtier, dass er im Auo gehabt hatte auf Ayas Bett und legte dessen Hand auf den Hals der Giraffe. Dann konnte er nicht widerstehen und hauchte Aya einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
 

Yôji hatte die Kleinen zuhause auch ins Bettchen geschickt, zumal sie morgen Schule hatten. Er selbst saß nun im Wohnzimmer und las noch, würde aber auch bald zu Bett gehen, da der Tag auch an ihm nicht spurlos vorübergegangen war.
 

Nagi hatte sich Omi in dessen Zimmer verzogen, um noch trotz Yôjis Ermahnungen ein bißchen am Computer zu daddeln, aber vorallem, um noch ein bißchen bei Omi zu sein.
 

Der sass nun auf seinem Bett an die Wand gelehnt und hatte ein Kissen an sie Brust gedrückt. Müde sah er Nagi bei seiner Tätigkeit zu. "Sag mal, was machst du da eigentlich.?", fragte er schliesslich nach einer Weile des Schweigens.
 

"Ich spiele 'Tetris'" grinste der Kleine. "....und ich bin kurz davor, deinen Rekord zu knacken." Eifer glänzte in seinen Augen, ließ ihn weicher, jünger, harmloser, unverdorbener und glücklicher erscheinen. Er war einfach nur 15, sonst nichts, kein Killer, nur ein Junge zwischen Kindheit und Erwachsensein.
 

Omi knallte um. "Oyasumi....." Damit krabbelte er unter die Decke und kuschelte sich ein.
 

Nagi spielte sein Spiel noch zuende, trat dann leise an Omi heran. "Omi-kun?" fragte er leise.
 

"Hmm...?", kam es von unten her hoch genuschelt. "Wilscht du auch schlafen kommen?"
 

"Darf ich?" quietschte Nagi hoffnungsvoll. "Ich möchte nicht allein sein."
 

Omi blinzelte unter der Decke hervor und hob diese dann an, um Nagi Platz neben sich an zu bieten. "Allein in Ayas Zimmer wär ja auch öde........"
 

Nagi lachte leise, zog die Jeans und die Socken aus und schlüpfte zu Omi ins Bett. Glücklich kuschelte er sich in die Behaglichkeit. "Du verstehst das vielleicht nicht" summte er leise "aber ich bin sehr glücklich."
 

"Hmm....doch, doch.....bin ich nämlich auch.......zwei Feinde weniger, dafür zwei Freunde mehr......ist verdammt viel wert.........." Sanft legte Omi seinen Arm um Nagi, da er nicht wusste wohin sonst mit dem Arm.
 

"Ich weiß" seufzte Nagi gelöst "fünf Feinde weniger, ein echter und vier erzwungene, dafür die letzten Vier als Freunde. Ihr...ihr seid ...die erste Familie, die ich habe." fiepte er leise. "Ich habe nur Schu und euch...das hier...ist...mein erstes echtes Zuhause..."
 

"Okaeri...."
 

"Arigato" Nagi drückte sich in plötzlich wild aufwallender Freude fester an Omi, umschlang dessen Oberkörper mit seinen Armen und knuddelte ihn.
 

Der Blonde quietschte auf, lies es aber ohne weiteres über sich ergehen und umarmte den Jüngeren ebenfalls.
 

Unten tapste in dem Moment ein leicht verträumt wirkender Ken ins Wohnzimmer und lies sich neben Yôji auf die Couch falle.
 

Yôji sah von seinem Buch auf und grinste Ken freundschaftlich an. "Na, Casanova. Was ist los? Bist du gelandet oder was?"
 

Ken schnaufte nur feste durch. "Alles wieder im Lot denke ich......in zwei, drei Wochen können wir sie wieder mit nach Hause nehmen......."
 

"Und wieso siehst du aus wie ein Kind an Weihnachten?"
 

"Weiss nicht....tu ich das?" Ken lehnte sich müde gegen Yôjis Schulter.
 

Yôji grinste breiter und legte freundschaftlich einen Arm um den Jüngeren. "Ja, tust du... Müde? Ist alles ein bißchen viel gewesen, nicht wahr?" sagte er sanft.
 

"Hmm...ich hoff mal wir kriegen nicht gleich morgen ne Mission an den Kopf...ge...geknallt............" Kens Kopf sank nach unten und sein Körper erschlafte in Yôjis Arm. Doch trotz seiner Erschöpfung lag ein feines Lächeln auf Kens Lippen.
 

"He" beschwerte sich Yôji gespielt. "Schläfst du etwa?"
 

Kens Kopf bewegte sich leicht, jedoch nur um eine angenehmere Position an Yôjis Schulter zu finden.
 

Yôji seufzte leise und hob Ken auf seinen Arm. "Ich erwarte eine Auszeichnung als Kollegenrumschlepper", lachte er leise. "Mann Junge, du bist aber ein anderes Kaliber als Schuldig oder Nagi...egal..." Dann trug er Ken in dessen Zimmer, legte ihn hin, zog ihm alles bis auf T-Shirt und Shorts aus und deckte ihn zu. "Oyasumi, armer verliebter Narr. Hoffentlich leidest du nicht unnötig." Leise schlich er sich aus dem Zimmer und schloß die Tür.
 

Nagi dachte inzwischen immer noch nicht daran, Omi loszulassen. Das fühlte sich viel zu gut an, das mußte er auskosten, solange es ging.
 

Und es schien ihn auch nicht zu stören, dass Omis Griff nach gelassen hatte, denn dieser war in der wohligen Wärme glattweg eingeschlafen und zog nun ruhig an Nagis Brust.
 

Nagi überließ sich nach einigen weiteren Minuten ebenfalls glücklich dem Schlaf.
 

Auch am nächsten Morgen lagen die beiden noch immer eng umschlungen, wenn auch leicht verkrüppelt im Bett. Die Decke war irgendwann in der Nacht geflogen und lag nun unnütz am Boden. Eines derbeiden grossen Kissen lag halb auf Omis Gesicht, während das andere quer über Nagi lag.
 

Nagi schnuffelte und schlug die Augen auf. //Es war also doch kein Traum// dachte er überglücklich und drückte Omi unwillkürlicher fester an sich, hauchte ihm einen Kuß auf das rotblonde, schimmernde Haar.
 

Omi begann augenblicklich zu brabbeln und kicherte leise. Dann aber seufzte er nur und drückte sich schmusend an die Wärmequelle neben sich, da es ohne Decke so früh am Morgen doch recht frisch im Zimmer war.
 

Nagi fiepste leise. "Oh Omi-kun....daisuki", flüsterte er leise. "Aber das werde ich dir wohl niemals sagen können." Mit einer Mischung aus Freude und Schmerz betrachtete er den 17-Jährigen, der ihm so nahe war und wahrscheinlich doch immer so fern bleiben würde.
 

In dem Moment begann Omi sich zu regen und sich zu strecken. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah dann direkt in Nagis Gesicht. Mit einem Ruck sass er dann und smilte Nagi an. "Ohayo......"
 

"Ohayo" Nagi bemühte sich, fröhlich zu lächeln, doch die wehmütige Erinnerung an den vergangenen Augenblick hing noch in seinem Blick.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 12/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein Pärchen scheint sich zu bilden.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

"Hey, alles okay? Mach dir keine Sorgen mehr Nagi-kun Schu wird schon wieder gesund und Aya-kun haben wir auch bald wieder auf den Beinen........." Omi versuchte Nagi Mut zu machen, da er glaubte, dass dessen wehmütiger Blick damit zu tun hatte.
 

Nagi lächelte noch immer tapfer. "Klar....sag' mal Omi, hast du eigentlich 'ne Freundin?"
 

"Was?" Omis Näschen färbte sich rötlich, dann schüttelte er kräftig den Kopf.
 

Nagi kicherte leise. "Entschuldige, ich wollte dich nicht verlegen machen...ist doch nicht wild!" Innerlich keimte Hoffnung auf.
 

"Nein, weisst du das einzige Mädchen das jemals interessant war..........aber das ist vorbei....." Omi fing lieber gar nicht damit an, denn dadurch hätte er Nagi unweigerlich an die Zeit bei Schwarz erinnert. "Ne~e....hast du auch Hunger? Was hälst du davon wenn wir für uns vier was feines kochen gehen.........ist schon...halb neun.aber Ken-kun und Yôji-kun schlafen bestimmt noch.........."
 

"Und die Schule?" fragte Nagi verwundert. "Da gehen doch hin oder?" Er kicherte leise. "Feiner Schüler wär' ich sonst..."
 

"Hmm.....die hat eh um acht angefangen, also würd ich heute mal drauf verzichten......." Omi krabbelte aus dem Bett und gleich weiter bis zur Tür, wo er sich dann endlich zum aufrechten

Gang überwinden konnte.
 

Nagi lachte noch immer "Toll, zwei Tage Schule, beide so ziemlich verpasst...So krieg' ich ja nie 'nen Abschluß" Er hüpfte Omi hinterher. "Also keine Freundin", grinste er frech. "Vielleicht ein Freund?"
 

Omi verneinte, währe aber beinahe die Treppe runter geknallt und hielt sich gerade noch mal so am Geländer fest. Dann stapfte er recht geräuschvoll die Stufen hinunter und betrat die Küche, die....gelinde gesagt, aussah wie ein Schweinestall.Also erst mal nichts mit kochen, sondern erst mal das schmutzige Geschirr einlegen und dann in die Spülmaschien damit. Grumelnd machte sich Omi an die Arbeit.
 

Nagi ging ihm gut gelaunt zur Hand. "Wieso regierst du so empfindlich auf das Thema?" fragte er leichthin.
 

"Uhm.....weiss nicht.....hab mich noch nie damit auseinander gesetzt........." Omi quentschte auch noch die letzte Tasse in die Geschirspühlmaschine und knallte den Deckel zu, auf dass das alte Ding anfangen konnte zu tuckern.
 

"Noch nie?" Nagi riß erstaunt die Augen auf.
 

"Nein........." Omi knallte die Bratpfanne etwas gar geräuschvoll auf die Ceranherdplatte.
 

"Du lügst", stellte Nagi sachlich fest.
 

"Was..?" Vor Schreck schlug Omi beinahe das Ei neben, statt in die Pfanne.
 

"Du lügst", wiederholte Nagi sanft und langsam. "Dein Verhalten spricht Bände."
 

"Wa-warum meinst du?" Omi sah Nagi nun aus grossen Augen an.
 

"Wenn du dich nicht damit beschäftigt hättest, würdest du es nicht krampfhaft abstreiten. Hast du Angst, ich könnte dir irgendein Geheimnis entreissen. Ich würde den anderen nichts sagen. Warum nur vertraut mir keiner?"
 

"Das hat nichts damit zu tun." Omi schlug fünf weitere Eier in die Bratpfanne.
 

"Sondern?" Nagi war nicht bereit, das Thema jetzt fallen zu lassen.
 

"Ich...........ich bin mir einfach noch nicht sicher........"
 

"Oh Mann...." Nagi schlug sich lachend gegen die Stirn. "Wie kann man sich da nicht sicher sein?...Naja, ich muß kurz ins Bad", plauderte er. "Aber sei gewiß, ICH bin mir sicher, dass du mir mehr bedeutest." Schnell verschwand er, bevor Omi die Schamesröte in seinem Gesicht sehen konnte.
 

"Ich.....bedeute...was?!" Omi stand wie ein geprügelter Hund in die Küche. Gerade rechtzeitig erinnerte er sich noch an das Frühstück, welches er nun in windeseile fertig machte und dann unten an die Treppe stand. "EEEEEEEEEESSEEEEEEEEEEEEEN!!!!"
 

Gähnend kam Yôji die Treppe runtergetrabt und wuschelte Omi durch die Haare. "Ohayo, Sexy!" grinste er verschlafen und schenkte sich einen Kaffee ein.
 

"Wo ist Ken?!" Omi wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern stampfte nach oben, um die Schlafmütze ebenfalls runter zu holen. Schliesslich fehlte nur noch Nagi am Tisch und Ken sah Omi schon fragend an.
 

Just in diesem Moment kam Nagi frischgebadet mit nassem Haar in die Küche und grinste "Ohayo, minna-san" Omis Blick jeodch wich er unauffällig aus.
 

Nach dem Essen verdonnerte Omi Ken zum Vorwaschen des Geschirrs, anshliessend wollte sie ins Krankenhaus fahren um nach ihren beiden Patienten zu sehen. Kaum stand das fest, war Ken auch schon Feuer und Flamme und Omi kam kaum dazu sich richtig an zu ziehen, als der Fussballer auch schon abfahrbereit unten wartete.
 

Nagi hatte seine Sachen bereits vorhin aus Omis Zimmer geholt und hielt sich auch jetzt stetig von ihm fern, als befürchte er das Schlimmste. Sein Blick war, wenn er sich unbeobsachtet fühlte traurig und unsicher.
 

Auch Yôji war das nicht entgangen und da Omi der Letzte war, der seines Wissens mit Nagi gesprochen hatte, trat er, während Nagi und Ken schon ins Krankenzimmer flitzten auf Omi zu. "Was ist mit Nagi los?" fragte er besorgt. "Er war so unruhig im Auto, obwohl ich extra vorsichtig gefahren bin. Habt ihr Streit?"
 

"Nein! Nein, ich...ich weiss auch nicht genau......er..........er hat mir heute morgen etwas gesagt und seither ist er so komisch, als ob ich böse auf ihn wäre, dabei stimmt das doch gar nicht........"
 

Yôji runzelte die Stirn, schien eine nähere Erklärung zu erwarten.
 

"Er meinte er würde mich mögen.........oder mehr als das............." Omi zuckte die Schultern. "Warum sollte ich deswegen böse auf ihn sein?"
 

Yôji guckte einen Sekundenbruchteil lang verwirrt, dann lachte er. "Das ist es nicht. Er hat keine Angst, dass du wütend wirst...bei Ken hast du es noch so gut verstanden...er hat Angst, dass du sein Herz brichst."
 

"DU meinst......" Omis Ohren wurden rot.
 

"Na?" Yôji zog in sanftem Spott eine Augenbraue hoch. "Was meine ich? Sag es!"
 

"Er ist in mich verknallt?"
 

Yôji hielt zwinkernd einen Daumen in die Höhe. "Bingo" meinte er nur.
 

Omis Schultern sackten nach unten. Dann aber drängte es auch ihn ins Krankenzimmer.
 

Aya war bereits durch die Morgenvisite geweckt worden und diese gehörte nicht gerade zu den guten Erfahrungen. Nachdem man festgestellt hatte, dass sein Hämatom ungewöhnlich schnell abgeklungen war, hatte auch er die gleiche Betrachtung wie Schuldig erleben dürfen.
 

Der sass inzwischen schon wieder anstatt in seinem, am Fussende von Ayas Bett. Ein kräftiger Stützverband behinderte ihn zwar reichlich in seiner Bewegungsfreiheit, dafür hatte er allerdings auch keine Schmerzen mehr und plapperte schon wieder recht munter vor sich her und quengelte über das grauenhafte Krankenhausessen.
 

"Ich sag' dir nur eins, Schuldig", grummelte Aya "Wenn du nochmal was verschleppst und direkt neben mir umkippst, wirst du dir wünschen zu sterben, ansonsten erledige ich das persönlich."
 

Schuldig setzte ein Gesicht in bester Kleinkindmanier auf. "Mooo Aya......sei nicht so fies...ich hab's nicht absichtlich getan...das nächste mal geh ich raus und kipp da um."
 

"Das will ich dir auch raten", murrte Aya, aber eigentlich war er froh, zu sehen, dass es Schuldig besser ging und auch er sich schon stärker fühlte.
 

Schuldig hatte nun in Omi und Yôji zwei neue Opfer gefunden, bei denen er versuchte sie dazu zu bekommen die Ärzte zu belagern, damit er recht schnell raus kam. Krankenhäuser waren ihm zuwider und das lies er auch jeden spüren.
 

Yôji lächelte seufzend. "Ich hol' hier keinen von Euch beiden vorzeitig raus. Vergesst es, und ich bringe jeden, der abhaut persönlich zurück. Oh Mann, in der Beziehung seid ihr euch so schrecklich ähnlich. Jetzt hab' ich wirklich zwei Ayas am Hals."
 

"Hehe......" Schuldig grinste zu Aya, als ob sie zwei verschworrene Zwillinge wären, die etwas planten. Omi ahnte nichts gutes und stupste Yôji in die Rippen. "Ich glaub die zwei sollten wir beser in den Betten festbinden...."
 

Yôji blickte zum Himmel. //Womit hab' ich DAS verdient? SO schlecht war ich doch nun auch nicht...// "Also, meine Süßen..."grinste er scheinheilig. "Es gibt Möglichkeiten, euch zur Regeneration zu zwingen. Schuldig hat's bereits selbst kennengelernt, Aya hat bestimmt auch Spass daran." Er wurde ernst "Bis jetzt konnte ich die Ärzte davon abhalten, Euch wieder ins Reich der Träume sprich ins K-O-M-A...zu schicken, aber wenn ihr Faxen macht..."
 

Aya schluckte und fauchte Yôji an. "DAS wagst du nicht!"
 

"Das geht nicht wenn man nicht totkrank doer schwerverletzt ist......", moderte auch Schuldig. Omi biss sich auf die Unterlippe um nicht blöd zu grinsen und Ken drehte den beiden lieber gleich den Rücken zu.
 

"Ihr seid beides." Yôji streckte Schuldig die Zunge raus. "Und ansonsten seid ihr interessante, aber zickige Forschungsobjekte...wenn ihr fein still liegen würdet, könnte man euch SO viel besser untersuchen" Seine grünen Augen funkelten Schuldig herausfordernd an.
 

Der war sich seiner Sache plötzlich gar nicht mehr so sicher und zog die Beine aufs Bett und schob die Füsse zu Aya unter die Decke und sah den hilfesuchend an. Dann blickte er wieder abwartend auf Yôji.
 

"Also?" fragte Yôji mit dem Unterton des Triumphes. "Seid ihr artig?" Er blickte zu Aya. "Fordere es heraus und erfahre, dass ich es tun werde, wenn es nötig ist."
 

Aya knurrte nur leise, kroch tiefer unter seine Decke. "Wer gibt dir das Recht dazu?"
 

Nagi hüpfte in diesem Moment wieder ins Zimmer, beladen mit Pfefferminzbonbons und einer Tüte Äpfel...und prallte fast in Omi...er bremste und errötete. Schnell stellte er die Sachen ab und verschwand mit ein paar gemurmelten Entschuldigungen.
 

Diesmal lies Omi ihn aber nicht so leicht davon kommen und sputete hinter her. Davon bekam Schuldig allerdings nichts mit. "Hey, momentchen mal Kudo, ich bin immer noch älter als......oho............" Das Yôji sich vor ihm aufgebaut hatte, lies Schu tatsächlich verstummen und er blinzelte ihn unsicher an.
 

Nagi versuchte auf's Klo zu flüchten, doch war er nicht schnell genug für Omi. Vielleicht wollte er unterbewußt gar nicht schnell genug sein.
 

Yôji grinste Schuldig inzwischen väterlich leicht herablassend an. "Vielleicht bist du früher geboren worden, aber mit der Vernunft und Reife hapert's anscheinend noch..."
 

Aya japste. Sowas von Mister Unzuverlässigkeit und Unreife No. 1. //Aber er ist auch nicht normal. Es ist, als würde er eine Lücke füllen, als müßte er verantwortungsbewußt sein... Er übernimmt die Elternrolle// stellte Aya erstaunt fest.
 

Schuldig war nun endgültig zum Kind mutiert und krabbelte neben Aya unter die Decke. "Yôji ist so gemein zu mir....", quengelte er und zog die Decke über den Kopf. Ken guckte zwar leich misstrauisch auf die Aktion, sagte dann aber nichts dazu. Auch nicht als Schu wieder auftauchte und etwa sim Arm hielt. "Holla.....wer ist denn das...?" Fragend pieckste er der Plüschgiraffe in den Hals, als ob sie antworten könnte.
 

Die Mißhandlung seiner Giraffe wollte Aya nun allerdings nicht seelenruhig mitansehen. Wütend entriß er sie Schuldig. "DAS ist MEINE Giraffe und an der wird nicht rumgepickst."
 

Mehr als nur ein Augenpaar sahen Aya verwirrt an. Eines davon begann dann aber heimlich zu strahlen, während von dem anderen ein Fiepgeräusch erster Güte zu hören war und dass sich dann mit einem gemumrleten "Gomen" wieder unter die Decke verzog.
 

~*~*
 

Omi hatte Nagi gerade noch knapp vor der Toilette eingeholt und hielt ihn am Handgelenk fest. "Hey, was ist los?", forderte er zu wissen.
 

Nagi war knallrot und blickte angestrengt zu Boden. "Es ...es tut mir leid....ich sag's nicht wieder, aber bitte tu' mir nicht weh...lass mir wenigstens noch meine Träume..." stammelte er.
 

Omi starrte Nagi derweilen beinahe fasungslos an. "Weh tun? Warum sollte ich dir weh tun...?" Sein Griff um Nagis Handgelenk lockerte sich. "Hey", meinte er dann ganz sanft. "...fang jetzt nicht an zu heulen ja.....so was ertrag ich nämlich nich......ich fang immer auch gleich an mit zu heulen......."
 

Nagi schüttelte den Kopf und bemühte sich tapfer, nicht in Tränen auszubrechen. //Selbstbeherrschung...Selbstbeherrschung// Er schaute Omi nun doch direkt in die Augen und sagte leise, aber mit einem kleinen schelmischen Grinsen "Ich weine nicht, solange du mir nicht die Illusion raubst..."
 

Yôji hatte sich derweil in Schuldigs Teil des Zimmers verzogen und gluckste unterdrückt. Die Szene war einfach zu witzig. //Das glaubt mir wieder keiner//feixte er in sich hinein.
 

Aya zog die Decke wieder von Schuldigs Kopf. "He, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt." lächelte er.
 

"Tut der doch nicht weh....", verteidigte sich Schuldig leise, spürte langsam wie erschöpft er schon wieder war, aber zugeben würde er das noch nicht einmal unter Folter.
 

"Nee", grinste Aya. "Ist aber auch nicht gut für's Gewebe und Wunden heilen wieder. An der heilt nix, was kaputt ist wieder. Deshalb solltest du vorsichtig mit ihr sein und außerdem ist sie ein Geschenk."
 

Sofort richtete sich Schuldigs Blick auf Ken, worauf der rot anlief und Schuldig wieder ein winziges Grinsen ins Gesicht trieb. "Och süss......und was........." Ohne Vorwarnung musste der Deutsche mit einem mal gähnen und schien ein wenig verwirrt deswegen.
 

"Ich glaube, du gehst jetzt besser zurück in dein Bett und schläfst 'ne Runde." entschied Aya. "Wir laufen dir schon nicht weg."
 

"Kann doch auch hier.....", nuschelte Schuldig mit einem 'Bittebitte'-Blick.
 

Aya seufzte. "Meinetwegen, aber du bist echt in einer regressiven Phase, mein Lieber. Wirst du jemals wieder erwachsen?"
 

"In einer was....?" Ken sah verwirrt auf Schuldig runter, der schon zufrieden die Augen geschlossen hatte und noch irgendwas von 'Bett eh besetzt' murmelte und wohl Yôji damit meinte.
 

Aya blickte Ken an. "Er entwickelt sich zurück. Siehst du nicht das infantile Verhalten, dass er an den Tag legt? Tja, und jetzt wo er schläft, was machen wir nun?"
 

"Windeln wechseln...", grinste Ken. "Ne aber mal im ernst.....warum.....warum tut er das?"
 

"Was?" fragte Aya erstaunt "Sich so verhalten?"
 

Ken nickte und guckte über Ayas Schulter auf Schuldig hinab. "Ich mein....er hat sich ja schon verändert seit das mit Schwarz aus ist, aber so......."
 

"Ich denke, er holt das auf, was ihm verwehrt geblieben ist, genau wie Nagi. Hier bei uns hat er das Gefühl, dass er sich endlich mal gehen lassen kann..." Aya versuchte, seine Meinung deutlich zu machen, aber das war gar nicht so leicht.
 

Ken nickte nur verständnisvoll, ehe ihm etwas in den Sinn kam. "Wo steckt Nagi eigentlich? Und wo ist Omi?"
 

"Ähem..." räusperte sich Aya. "Ich denke, die haben was unter vier Augen zu klären."
 

~*~*
 

In der Tat waren die beiden unter sich und Omi sah Nagi immer noch forschend ins Gesicht. "Glaubst du wirklich, ich könnte dir weh tun?"
 

Nagi nickte. "Natürlich könntest du das. Du sagst einfach einen dieser dämlichen Sätze wie 'Nagi, es tut mir leid. Ich mag dich wirklich, aber eben nur als Freund' oder so und schon hast du es geschafft, mir auch noch das letzte bißchen Hoffnung zu nehmen."
 

Darauf wusste Omi nun erst mal gar nichts was sagen, also schwieg er. Aber er merkte schnell, dass das Nagi auch weh tat. Schliesslich zog er den Jüngeren eunfach in seine Arme und drückte ihn an sich. //Wie schnell kan man eigentlich seine Gefühle umpolen.....eben erst noch haben wir versucht uns gegenseitig zu töten und nun......ich weiss auch nicht aber..........// Es war angenehm den anderen im Arm zu halten und Omi genoss dessen Wärme.
 

"Gomen", flüsterte Nagi und begann nun doch leise in Omis Armen zu weinen.
 

Sanft strich ihm Omi durch die Haare. "Ne, Nagi...", fragte er nach einer Weile leise. "Willst du lieber nach Hause oder doch noch zu den anderen....? Wir können sonst auch mit dem Bus nach Hause fahren........"
 

"Ist mir egal" murmelte Nagi gegen Omis Schulter. "Das ändert nichts. Wo immer du hinwillst, gehe auch ich hin."
 

"Ah...ne, ne so fangen wir gar nicht erst an", winkte Omi ab. Er hob Nagis Gesicht so an, dass dieser ihn ansehen musste. "Wenn....wenn dann will ich einen gleichwertigen Partner....wenn ich was demüiges haben wollte, was mir artig hinter her läuft und zu allem ja und amen sagt, dann hät ich mir schon längstens eins dieser Girlies zulegen können......verstanden?!"
 

Nagi sah Omi entgeistert an. "W-w-was?"schluckte er.
 

Omis Lippen hatten sich zu einem feinen Grinsen verzogen. "Welchen Teil hast du nicht verstanden?"
 

Nagi ruderte kreisförmig mit dem Zeigenfinger. "Das mit gleichwertigem Partner. Da muß ich 'nen Hörfehler gehabt haben."
 

"Nein..." bestätigte Omi Nagi das Gehörte.
 

Nagi war noch einen Moment lang wie erstarrt, dann fiel er Omi mit einem kleinen Freudenschrei um den Hals.
 

Der zuckte leicht zusammen, konnte dann aber nicht widerstehen und fing an zu lachen, während er Nagi mit der einen Hand fest hielt und sich mit der anderen irgendwo abstützte, um nicht um zu knallen.
 

Nagi knuddelte Omi währenddessen halb tot. "Ich...ich bin SO glücklich...so überglücklich..." quietschte er. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll....oh Omi-kun...."
 

Der lächelte nur und guckte em Kleinen sanft, beinahe zärtlich in die Augen.
 

Dieser grinste freudig zurück. "Wenn ich also gleichberechtigt bin, dann will ich in den Vergnügungspark. Da war ich noch nie." Er seufzte. "Ich hab' soviel verpasst in meinem Leben." Das Grinsen kehrte tapfer zurück. "Aber ich bin fest entschlossen, das alles nachzuholen...und zwar mit dir."
 

~*~*
 

In der Zwischenzeit saß Yôji auf Schuldigs Bett und sann über sich nach. Als er Schuldig im Urwald hochgeholfen hatte und dessen Innerstes gespürt hatte, war irgend etwas umgesprungen. Weshalb hockte er jetzt hier rum und nahm den Geruch des Deutschen so deutlich und angenehm wahr? Und warum machte er sich solche Sorgen um Schuldig, wo er ihn doch kaum kannte und sie noch vor kurzem Todfeinde gewesen waren? Der Funke einer Erkenntnis loderte in Yôji auf, doch er drängte ihn schnell zurück, wollte ihn nicht akzeptieren. //Ich bin verdammt nochmal SOWAS von heterosexuell, das ist kaum noch zu toppen. Frauen sind die einzigen, die mich anmachen, also ist DAS VOLLKOMMEN UNMÖGLICH// Aber war es das wirklich? Es stimmte, dass er sich durch Frauen angezogen fühlte, aber bei wievielen war er, nachdem er das körperliche Verlangen gestillt hatte, auch geblieben? Wieviele hatten tatsächlich seine Seele berührt? Yôji seufzte verzweifelt. Ja, zur Liebe gehörte mehr als nur Verlangen, aber ein Mann...nicht irgendeiner...Schuldig !?! Egal, Yôji beschloß, es einfach auf sich zukommen zu lassen.
 

Das erste was nun aber auf die Freunde zukam, war ein erneuter Pulk von Ärzten, die zur Visite angetrabt waren. Schuldig stellte sich kurzerhand schlafend und dachte nicht daran auf zu wachen, um aber seine Freunde nicht zu erschrecken, beruhigte er sie gedanklich.
 

Aya war nicht so gut weggekommen und so wurde zunächst mal er eingehend untersucht. Allerdings nutzte auch einer der Ärzte die Gelegenheit, dem 'schlafenden' Schuldig ein Thermometer in den Hintern zu schieben.
 

>Wuääääääääh......warum rettet mich den Keiner....?<, winselte Schu in den Gedanken seiner Freunde herum und Omi, der eben mit Nagi zu den andere gestossen war, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. //Tja, wer anderen eine Grube gräbt.....// Trotzdem guckte er diskret zur Seite, während Schuldig ein leises Knurren nicht unterdrücken konnte.
 

Auch Aya hätte wahrscheinlich gelacht, wenn er nicht gerade einen Spachtel und eine Lampe im Rachen gehabt hätte. //Du hast Grund zu nörgeln. Ansonsten lassen sie dich doch in Ruhe//grummelte er gedanklich, allerdings leicht belustigt.
 

Yôji übernahm das Lachen für alle Verhinderten mit, denn Schuldig war einfach zu putzig. //Mensch, Schu...du wirst das schon überleben.// feixte er.
 

Nagi hatte entsetzt die Augen aufgerissen, mußte jetzt jedoch ebenfalls kichern.
 

>Kudo du bist fies.....weisst du wie ekelhaft so was im Arsch ist........?<
 

Yôji schüttelte lachend den Kopf //ICH hab mich immer erfolgreich gewehrt//
 

Schuldig winselte und zog die Pobacken zusammen, auf dass das Ding nicht noch weiter rein rutschte.
 

Bald darauf war er ja auch schon wieder erlöst, doch Yôji lachte immer noch.
 

Das wehrlose Opfer der Ärzte hatte sich wieder aufgesetzt und funkelte den anderen böse an und schenkte auch dem Rest vernichtende Gedanken, weil sie ihm nicht geholfen hatten.
 

Als die Visite sich komplett verzogen hatte, fiepste Nagi "Was hätte ich tun sollen? Du bist im Krankenhaus, die müssen dich untersuchen."
 

Aya erwiderte Schuldigs Blick herablassend. "Jetzt stell' dich bloß nicht so an, wegen dem einem kleinen Ding im Arsch."
 

Yôjis Lachen schwoll erneut an. //Genau, alle auf das Weichei//
 

Das reichte Schuldig. Nun kam er sich wirklich vor wie allein gegen den rest der Welt. Er schlug die Decke zurück und stand auf. Unsicheren Fusses wankte er aus dem einen Raum, durch den anderen hindurch und dann zur Tür hinaus. Ken deutete nur verwirrt hinter her. "Wo will der denn hin......?!"
 

>RAUS!< schallte es in aller Köpfe.
 

Yôji guckte nicht wie die anderen nur doof, sondern reagierte als erster wieder und stürmte Schuldig einem Impuls folgend hinterher. "Schu...bleib' stehen!"
 

Der tat aber so, als würde er ihn gar nicht hören und tapste weiter den Gang entlang.
 

Yôji fluchte und hielt den Deutschen vorsichtig, aber unnachgiebig an den Schultern fest. "Jetzt reicht's...zurück ins Zimmer...oder ich trag' dich."
 

"Wag es und du hast Migräne bis zu deinem 80. Geburtstag........"
 

"Das Risiko geh' ich ein." erwiderte Yôji trocken und hob Schuldig auf dessen Verletzungen achtend hoch. "Sei artig, Kevinschatz" grinste er und trabte zurück.
 

Dafür bekam Yôji nun keine Kopfschmerzen, sondern ein verwirrt dreinblickendes Gesichtchens eines Deutschen, der sich ganz klein zu machen begann.
 

Yôji lud Schuldig vorsichtig in dessen Bett ab und stopfte die Decke über ihn. "Schön liegen bleiben." mahnte er.
 

"Warum sollte ich..?", kam's auch schon wieder nörgelnd von unten. Anscheinend hatte sich Schuldig vom Schreck erholt. //Daran werd ich mich gewöhnen müssen..........// Er atmete zittrig aus. "Tu das nie wieder........"
 

"Was?" fragte Yôji erstaunt grinsend.
 

"Ich wüsste nicht wann ich dir gesagt habe, dass du mich so nennen sollst......."
 

Yôji lachte. "Du magst den Namen nicht oder?"
 

"Wie kommst du denn darauf....?", meinte der Deutsche sarkastisch. "Mal abgesehen davon, dass ich ihn seit ca. acht Jahren nicht mehr gebraucht habe, bis jemand auf die glorreiche Idee kam mich dannach zu fragen........" Er warf einen anklagenden Blick durch die Scheibe zu Aya hinüber.
 

"Tja, Pech..." zuckte Yôji die Schultern "Aber du wirst ihn tragen, so wie wir alle unsere Namen benutzen, egal wie wenig sie uns gefallen....Ke-vin." Das letzte Wort sprach er überdeutlich und langgezogen aus.
 

"Worüber palavert ihr zwei denn wieder?" Ken streckte seine Nase neugierig zu den beiden hinüber. "Aya meinte, Schu hätte ihm grad nen vernichtenden Blick geschenkt......."
 

"Ach, Schu ist sauer, dass ich ihn Kevin genannt hab'" grinste Yôji.
 

Ken guckte auf Schuldig. "Kevin? Och wie süss, wir sind uns nicht gewohnt mit Vornamen angesprochen zu werden......"
 

Yôji zuckte die Schultern. "Vielleicht lassen wir die beleidigte Leberwurst besser für's Erste allein. Hauptsache, Kevin ist brav und läuft nicht wieder weg." Bei den Letzten Worten hatte er zwinkernd einen Zeigefinger erhoben.
 

"Ich bin hier schliesslich nicht das Kleinkind....." blaffte Schuldig zurück.
 

"Im Moment schon, schade dass Yôji schon vergeben ist. Du wärst der ideale Träger." Damit machte Yôji Anstalten, das Zimmer zu verlassen. "Ich bin auf dem Flur, Ken ist bei Aya... also lauf' nicht rum." mahnte er noch und öffnete die Tür.
 

"Ja, ja...verschwinde nur....lasst mich alleine...ich bin's ja gewohnt.....ICH WILL'S GAR NICHT ANDERS..............." Damit riss sich Schuh die Decke über den Kopf und verschanzte sich völlig in seinem Bett. Den letzten Satz hatte er derart laut ausgesprochen, ja beinahe geschriehen, dass Omi verwundert zu ihm blickte. "Oha....da ist jemand sauer, wütend oder sehr, sehr einsam................." Anklagend sah er zu Yôji. "Na was hast du denn jetzt schon wieder zu ihm gesagt? DU musst ihn ja echt hassen...ts....." Vorsichtig tapste der Kleine zu Schuldigs Bett, Nagi immer hinter sich her ziehend. "Hey, Schu....alles klar....?" Er tippte vorsichtig gegen Schuldigs Schulter, aber dieser reagierte auch nach mehrmaligem Wiederholen nicht, so dass Omi schliesslich nur ratlos mit den Schultern zuckte.
 

"Laß ihn, das hat er manchmal." sagte Nagi leise und drängend "Kommst du jetzt mit in den Vergnügungspark?"
 

"H-heute....?" Omi guckte Nagi leicht irritiert an, erinnerte sich dann aber, dass sie heute ja eh nicht mehr zur Schule mussten. "Uhm......meinetwegen........" Damit hielt er Nagi die Hand hin. "Lass uns gehen............und Yôji....sei nett, ja....", mahnte er den Älteren noch mals eingehend, ehe er mit Nagi nach draussen lief.
 

Yôji stand äußerlich unbewegt, doch innerlich geknickt in der Ecke und blickt den Kleinen nach. //Das hab' ich doch nicht gewollt....ich...// Er seufzte und tapste zu Schuldig ans Bett. Vorsichtig tippte er den Deutschen an. "He, es tut mir leid. Was ist bloß los?"
 

Erst nach einer ganzen Weile regte sich Schuldig wieder. "Wolltest du nicht gehen....?"
 

"Ich wollte dich aber nicht SO zurücklassen...."
 

Wieder Stille. Anscheind schien Schuldig überrascht zu sein. Schliesslich fragte er dann aber doch vorsichtig nach. "Wie dann?"
 

"Weniger traurig, höchstens gepisst, so wie immer halt." Yôji lächelte unsicher.
 

Schuldig guckte vorsichtig unter der Decke hervor und setzte dann sein unverwüstliches, aber inzwischen durchschautes, falsches Grinsen auf. "Ach das bin ich immer....also angepisst...aber traurig.........ne, ne...." Er schüttelte den Kopf und grinste Yôji weiter an.
 

"Also? Was ist los? warum bist du so bedrückt?"
 

"Seh ich aus, als wär ich bedrückt....?"
 

"Jap"
 

Schuldig zog eine Fresse, grinste dann aber wieder. "Unsinn......hau ruhig ab.....bin froh wenn ich wieder alleine bin."
 

"Bist du nicht!" rief Aya aus dem anderen Bett herüber. "Du hasst die Einsamkeit."
 

"Was weisst du schon....?!", keifte Schu auch prompt zurück.
 

"Ich weiß, dass du die Einsamkeit fürchtest."
 

"Ich fürchte mich vor gar nichts........." Schuldig kochte schon wieder und Ken sah schon den Frieden den Bach ab rauschen und versuchte Aya vergeblich davon ab zu halten zu kontern.
 

"Du mußt es ja wissen....Schuschubärchen." gab Aya scheinbar nach. "Aber dafür hast du im Urwald doch ganz schön an mir geklebt."
 

Und man glaube es oder nicht: Schuldig wurde rot. "A-anou....das war was anderes.....
 

Yôji betrachtete die ganze Szene ungläubig, schaute Ken ab und zu hilfesuchend an.
 

"Ach ja", bohrte Aya nach. "...und was bitte schön?"
 

"Da war gar kein anderer Mensch mehr. Nur wildes Getier, dass mich auffressen wollte.........."
 

Aya schüttelte den Kopf. "Wie du meinst." gab er nun für's Erste wirklich nach.
 

Yôji verstand nun gar nix mehr und hielt es für besser, wirklich den Abflug zu machen. "Bis dann, minna-san!"
 

Ken bezweifelte zwar, dass das eine Gute Idee war, dennoch verabschiedete er sich auch für's erste, mit dem Versprechen, Abends noch mal rein zu schauen. Dann folgte er dem davon eilenden Yôji, erstens weil er eien Mitfahrgelegenheit brauchte und zweitens, weil es ihn doch wundernahm, was in dem Älteren vorging. Neugierig guckte er ihn von der Seite her an, was schon bald stoisch und nervend wurde.
 

"Was ist? Warum glotzt du so?" knurrte Yôji unwirsch während er ins Auto stieg.
 

"Ma, ma...lass deine schlechte Laune nicht an mir aus..." Ken stieg ebenfalls auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. "Du scheinst nachdenklich......wieso?"
 

"Nichts", murmelte Yôji und fuhr Ken nach Hause.
 

Aber so schnell lies dieser nicht locker und zum grossen Würgen Yôjis schmiss er zu Hause eine der KuschelRock CDs in den Player und drehte die Lautstärke voll auf, so dass promt ein Hit aus dem '80 durchs Haus plärrte. Ken sang den Evergreen 'Stay' natürlich promt mit, wenn auch reichlich falsch.
 

Yôji schloß sich knurrend in seinem Zimmer ein und zog sich das Kissen über den Kopf.
 

Nach und nach folgten Lieder wie 'Stay by me' 'In the arms of the angels' und noch viel mehr Schnulzenlieder, die eigentlich zum Heulen bei Liebeskummer geeignet wären. Aber da Ken wohl gerade weniger darunter litt, war an zu nehmen, dass er die CD aus einem anderen Grund abspielte.
 

Okay und damit trieb er Yôji nun wirklich zum Heulen, allerdings mehr aus verzweifelter Wut als aus Trauer.
 

Um so verwunderter war Ken dann, als er etwas zu Abend gekocht hatte und keine Lust zum alleine essen hatte und Yôji rufen wollte und der erst mal gar nicht reagierte. Die Musik hatte Ken schon seit einer halben Stunde abgestellt, dafür lief nun Sport im Fernsehen. Wieder klopfte er gegen Yôjis Tür. "Yôji...?! Mach die Tür auf!!"

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 13/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Etwas scheint sich bei Yôji zu regen.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 


 

"Hau ab!" rief Yôji durch die geschlossene Tür. "Hör weiter deine Schnulzen."
 

"Was? Ich hab Abendessen gekocht! Ich hör keine Musik mehr.....komm da raus, ich hab nicht umsonst für zwei gekocht.....!!!"
 

"Doch hast du..."
 

"JETZT nicht mehr.....na komm schon.....!!!" Ken klopfte unten mit dem Fuss gegen die Tür. "Mach endlich, das Essen wird kalt....."
 

"Ich hab' gesagt, du sollst abhauen....und ich werde mich nicht weiter mit dir aufhalten." brüllte Yôji unter dem Kissen hervor.
 

Ken schnaubte und pustete sich den Pony aus den Augen. "Wie sie wollen Mr. Kudo....." Aus seiner Jeanstasche zog er ein Taschenmesser hervor und binnen weniger Augenblicke war das Schloss geknackt und Ken stand bei Yôji im Zimmer.
 

Yôji lag immer noch auf dem Bett im dunklen Zimmer und hatte den Kopf unter dem Kissen vergraben.
 

Ken tapste zu ihm und ging neben dem Kopfende in die Hocke. "Hey Yôji...bist du krank...?" Die ersten Spuren von Besorgnis keimten in Ken auf.
 

"Ja....was immer dich dazu bringt, mich in Ruhe zu lassen, ich hab' genau das." kam Yôjis Stimme dumpf unter dem Kissen hervor.
 

"Ach Yôji.......ich will dich aber nicht in Ruhe lassen, sondern wissen was los ist? Hast du Krach mit einem deiner vergangenen Dates...? Oder hat dich eine abblitzen lassen?"
 

"Krach mit 'nem vergangenen Date. Sie hat mir 'ne Szene gemacht" log Yôji.
 

Ken hockte sich hin. "Welche? Eine die hier mal was gekauft hat?"
 

"Nee...kennst du nicht. Ist doch auch egal, ich komm' schon allein damit klar, aber deine Musik war nicht gerade hilfreich."
 

"Gomen....." Nun war Ken in der Tat reichlich zerknirscht und guckte Yôji entschuldigend an. "Erzählst du's mir beim Abendessen....? Es gibt gebratenen Reis mit Ei und Schinken......"
 

"Du läßt mich nicht in Ruhe, wenn ich nicht mit dir esse oder?" seufzte Yôji. "Ich komm' mit, aber nur unter der Bedingung, dass du mich nicht weiter ausfragts."
 

"Will dir doch nur helfen.....", nuschelte Ken, während er sich erhob. "Alles sind wieder glücklich, nur du bist absolut down........."
 

"Laß' mich einfach mit dem Liebesquatsch in Ruhe und ich komm' schon klar."
 

"Glaub ich zwar nicht, aber du willst ja nicht mit mir drüber reden........." Ken trappelte vor Yôji die Treppe runter und begann dann das Essen auf zwei Teller zu verteilen.
 

Yôji setzte sich an den Tisch und wartete artig auf seinen Teller, schaffte es sogar, Ken anzugrinsen als dieser ihm das Essen hinstellte. "Ich hoffe, dass es genießbar ist." smilte er frech.
 

"Na aber sicher doch.......hab extra was gekocht, was du auch magst......." Ken reichte ihm die Stäbchen und beobachtete ihn nur noch heimlich beim Essen.
 

Yôji aß anständig, doch ohne sichtlichen Appetit.
 

Schliesslich seufzte Ken leise. "Mach einfach nicht den selben Fehler, den Aya immer gemacht hat und schweig dich über deine Probleme aus. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann vielleicht mit Omi. Friss es einfach nicht in dich hinein, so dass es dich kaputt macht.
 

"Ich weiß noch nicht mal, ob ich ein Problem hab'.....und wenn werde ich darüber nicht mit Omi sprechen, der ist Teil davon..." knurrte Yôji gereizt.
 

Sofort hob Ken beschwichtigend die Hände. "Ma~a.......nicht so böse, da kriegt man ja Angst.........ich hab's ja kapiert......der grossen Frauenheld Yôji Kudo braucht keine Hilfe....ist Herr aller Lagen....aless klar............."
 

Yôji nickte stumm und mampfte weiter.
 

Ken fand es dann ja auch wahnsinnig erfrischend neben dem neuen Grisgram der Gruppe zu sitzen. Wie gut dass er nachher noch mal ins Krankenhaus musste, vielleicht würden Aya und Schuldig Yôji von seinem Liebeskummer oder was auch immer ablenken.
 

Nach dem Essen übernahm Yôji den Abwasch. "Fahr' doch sonst allein, ich warte hier auf die Kinder...."
 

"Ki....ah Omi und Nagi.......na die werden doch hoffentlich bald auftauchen, es wird ja schon dunkel draussen..........der Vergnügungspark hat doch sicher schon geschlossen......"
 

Yôji grinste. "Der hat die ganze Nacht geöffnet, aber ich hoffe, die beiden haben zumindest vor MORGEN wieder in die Schule zu gehen und kommen deshalb bald zurück. Also...hau' schon ab. Ich mach' das hier."
 

Ken nickte und schwang sich dann draussen auf sein Motorrad, um zu den beiden Patienten zu fahren. Nachdenklich öffnete er die Zimmertür und.....erstarrte. "Wo zum......" Unsicher sah er sich, als er das Zimmer leer vorfand.
 

Eine Krankenschwester klärte den verwirrten jungen Mann dann schließlich auf. Die beiden waren aufgrund ihres besseren Zustandes verlegt worden, doch als als Ken das neue Zimmer betrat, fand er Aya auch hier nicht vor.
 

Ken sah sich suchend um und da Schuldig zu schlafen schien, wollte er lieber nicht nachfragen. Unsicher setzte er sich auf Ayas Bett und griff nach der Plüschgiraffe. Ein leiser Seufzer enfloh seinen Lippen. "Mensch Schu, nun wär ich froh, wenn ich deine Fähigkeiten hätte, um heraus zu finden wo Aya steckt......" Aber eine Antwort erhielt Ken natürlich nicht auf sein Gemurmel, also wartete der ehemalige Torwart mehr oder weniger geduldig ab.
 

Nach einiger Zeit kam Aya leise zurück ins Zimmer. Als er Ken erkannte, hob er die Hand zur Begrüßung. "Oi, wollen wir lieber rausgehen?" fragte er leise und deutete auf Schuldig.
 

Ken nickte und guckte Aya dann leicht finster an, da dieser nichts weiter ausser seinem Pyjama und Schlappen trug.
 

Aya ignorierte Kens Blick jedoch und trabte wieder auf den Flur und dann in den Besucherraum.
 

Ken schnappte sich kurzerhand eine Decke und folgte Aya dann in den Besucherraum. Dort legte er seinem Freund erst mal die Decke um und grinste ihn süss-frech an. "Wollen ja nicht, dass du dir hier noch ne Erkältung einfängst....."
 

"Tu' ich schon nicht." Aya zog aber trotzdem die Decke fester um sich.
 

"Und wie fühlt man sich, wenn man nicht mehr so in ner Art Einzelhaft auf der Intensiv liegen muss.....? Ist doch

nett, wenn man auch mal raus gehen darf, ohne dass einem gleich die Ärzte und Schwestern auf die Pelle rücken, was?"
 

"Darf ich ja nicht!" grinste Aya verhalten.
 

Sofort rutschte Ken mit dem Stuhl näher zu Aya und sah ihn fragend an.
 

"Was?"
 

"Du darfst was nicht?"
 

"In der Gegend rumlaufen"
 

"Und warum tust du's? Oder beser gesagt...warum darfst du nicht?"
 

"Ist doch egal"
 

"Nein....sag schon...."
 

"Weil ich immer noch eine Vergiftung im Körper und ein angegriffenes Immunsystem habe." sagte Aya selbstverständlich.
 

Ken knickte nach vorne und mit dem Kopf auf Ayas Knie. "Dann aber hopp ins Bettchen.....und hey...." Er schoss wieder hoch. "Was haben sie Schu gegeben, dass der jetzt schon pennt?"
 

"Keine Ahnung. Ich glaub', der ist einfach nur fertig. Und deshalb werden wir ihn jetzt nicht stören, sondern hierbleiben."
 

"Okay....aber so bald du müde wirst sagst du's, dann verschwinde ich und du gehst schlafen..........tja........Schu ist nicht der einzige der fertig ist...Yôji knabbert auch an was rum.....hat wohl das erste mal echten Liebeskummer der Arme....."
 

"Abgesehen von Asuka"
 

"Jo, aber das ist doch schon Vergangenheit.....muss was ganz besonderes sein. Sie hat ihm angeblich ne Szene gemacht und ihn beschäftigt das sogar......" Ken genoss das Zusammensein mit Aya sichtlich und die Tatsache, dass sie sich mal nicht fetzten, sondern ganz normal miteinander redeten. Das war für Ken schon viel wert.
 

Aya lachte kurz trocken auf. "Du nimmst ihm das nicht wirklich ab, oder?"
 

"Wieso nicht?", fragte Ken leicht gekränkt, da er sich wirklich Sorgen um den Ältesten, er korrigierte sich, zweitältesten, machte.
 

"Yôji hatte noch nie...noch nie...ein ernsthaftes Date. Was auch immer ihn bedrückt, DAS ist es nicht."
 

"Und was dann...........?" Ken hatte eine Ecke von Ayas Decke zwischen die Finger bekommen und spielte damit herum.
 

"Was weiß ich? Vielleicht hat er auch das unerfüllte Liebesfieber." Aya zuckte mit den Schultern
 

"Du bist hier das schlaue Kerlchen, also beguck ihn dir mal, wenn er wieder kommt, ja?"
 

"Ich bin doch nicht euer Liebeskummertherapeut!"
 

"Du hast die meiste Zeit", konnterte Ken.
 

"Aber ich verbringe sie nicht mit Yôji..." quengelte Aya zurück. "Sondern mit dir."
 

Ken schluckte. "Hai.........." und bekam einen unsagbar warmen Blick, ganz und gar allein für Aya und dessen eben gesagten letzten drei Worte.
 

"Erzähl' mir wie die Welt sonst so läuft", forderte Aya ihn sanft auf.
 

"Na ja, den Laden haben wir momentan nur morgens offen....für die nächsten drei, vier Wochen, bis ihr zwei aus dem Gröbsten raus seit.......Manx hat angerufen und will wissen wie's dir geht......sie wird dich wohl auch noch besuchen kommen. Vorerst gibt's keine Aufträge für unser neu zusammen gestelltes Team. Na ja und sie hat verlauten lassen, dass Kritiker eigentlich nur vierer Teams will, also besteht die Möglichkeit, dass sie Schu und Nagi zu sich holen..." Ken klang wenig begeistert von dieser Wahrscheinlichkeit.
 

"K'so....Doppelk'so....erstens will ich Manx nicht hier und zweitens will ich nicht, dass die beiden wieder gehen müssen. Wir sind alles, was sie haben." Aya seufzte schwer.
 

"Ich weiss.............sie haben ihre gesammten Vergangenheit hinter sich gelassen und Nagi scheint das erste mal so richtig auf zu blühen mit Omi. Die zwei können sich endlich wie normale Kinder benehmen und nicht wie Killer........."
 

"Jo...und außerdem sagt mir mein Psychologenauge wider Willen, dass Omi und Nagi etwas anderes verbindet als reine Freundschaft."
 

"So wie die heute aneinander geklebt haben heute, ist das sogar meinen ungeübten Augen nicht entgangen....na ja, die zwei haben ja schon immer rum gekabelt, auch noch als sie noch Gegner waren."
 

Aya nickte. "Wem sagst du das? Sie hätten einander so oft töten können, aber sie haben es nicht getan. Sie haben nie mehr getan als nötig war, um den Schein zu wahren."
 

"Tja, dafür ist Schuldigs Wandel um so erstaunlicher. Er schien mir doch auch immer eine treibende Kraft bei Schwarz zu sein..was mag ihn verändert haben.?"
 

"Das wüßte ich auch gern."
 

"Du warst doch mit ihm alleine im Dschungel unterwegs...hat er dir da nie was gesagt? Ist er noch der grössere Geheimniskrämer als du?"
 

"Hai...und wie..."
 

Ken seufzte und betrachtete dann Ayas Gesicht aufmerksam. Die Farbe war wieder etwas in dessen Wangen zurück gekehrt und er wirkte fast gesünder als vor der ganzen Geschichte. Glücklich stahl sich ein Lächeln auf Kens Lippen.
 

"Was ist los?" fragte Aya verdutzt als er Kens Lächeln sah.
 

"Nichts....ich bin nur....glücklich..........."
 

Aya sah Ken nur weiterhin verwundert an.
 

Der grinste daraufhin leicht. "Was ist? Verwundert dich das dermassen?"
 

"Wenn ich ehrlich bin..ja"
 

"Sag mir, warum ich es nicht sein soll? Okay, wenn's geht nicht die volle Härte....." Er hob leicht die Hände, falls Aya mit einer Tirade darüber kommen wollte, was in Kens Leben nicht sehr glücklich war.
 

"Vergiss' es. Aber ich meine, neulich warst du noch nicht sehr glücklich und seitdem hat sich nicht viel geändert....nicht für dich."
 

Ken zuckte mit den Schultern. "Du hasst mich nicht und du lässt mich noch in deiner Nähe sein.....also bin ich zufrieden........."
 

"Wenn du so leicht glücklich zu machen bist, hätten wir das schon wesentlich früher und ohne deine kindischen Spielchen haben können."
 

"Gomen..........ich...ich wusste einfach nicht wie.........ich meine...........alles was ich von dir je gesehen hab war Wut und Agression.............und das ist immer noch besser als Nichtbeachtung.."
 

"Du konntest auch nichts anderes sehen, wenn alles was du tust, ist mich mit Essen bewerfen und zu reizen....und mich zu schlagen."
 

Ken biss sich abrupt uf die Unterlippe. "Werd ich nie wieder....versprochen....."
 

Aya grinste verhalten. "Das wird eine ziemliche Umstellung."
 

"Na ja..jetzt...jetzt wo du's ja eh weisst....."
 

Aya runzelte die Stirn. "...passiert was?"
 

"Nichts...ich hab mein Glück zwei mal herausgefordert....ich hab Angst, dass es mir kein weiteres mal beistehen wird......"
 

Aya war nun ganz eindeutig verwirrt.
 

Ken half ihm zögernd auf die Sprünge. "Als...als ich dich.....geküsst hab........."
 

"Ach so...ja..das"
 

"War riskant....nicht war? Und gemein...du warst jedes mal nicht in der Lage dich zu wehren....."
 

"Gab ja auch nicht groß was zu wehren....das war ja kaum mehr als ein Hauch."
 

Leichte Röte überzog Kens Wangen. "Na ja, ich wollte dir ja nicht weh tun........"
 

"Ähem...dann hättest du auch irgendwas am Küssen falsch verstanden..." lächelte Aya fein.
 

"Uhm...nein das mein ich nicht......du warst da sooo....na ja....verletzlich eben...............ich hatte ja Angst dich nur zu berühren......"
 

"Tja...die scheint ja jetzt verflogen zu sein."
 

Ken lächelte schief. "Ich hoff's doch..........." Ein Seufzer entfloh Ken lautlos, aber gleich darauf wurde seine Aufmerksamkeit von was anderem geweckt zu sein. "Oh sieh mal einer an, da ist jemand wach geworden." Er deutete hinetr Aya auf Schuldig, der soeben den Kopf aus dem Zimmer gestreckt hatte und sich suchend umsah.
 

Aya drehte sich zu Schuldig um und winkte als Zeichen, dass er ihn gesehen hatte.
 

Auf nackten Füssen kam Schuldig zu den beiden ins Besucherzimmer getapst, hinter sich eine Stange herschleifend. Ken sah ihn fragend an. "Oh man, was haben die dir denn verpasst........?"
 

"Haben behauptet ich würde zu wenig trinken..."; knurrte der Deutsche und riss den Ständer mit der Infusion hinter sich her in den Besucherraum.
 

"Willkommen im Club der Krüppel. Wie gesagt, wir sind schon zwei echte Helden."
 

"Wieso? Trinkst du auch zu wenig....?" Vorsichtig lies sich Schuldig auf einem weiteren Sessel nieder und guckte Aya verwundert an, während er damit anfing an der Kanüle, die in seine Handvene führte, rum zu fummeln.
 

"Nein, bei mir sind es ja nur fünfmal täglich widerlich brennende Antibiotika und morgens und abends Nährlösung. Ganz so schlimm dran wie du bin ich nicht...ich hab' das Teil nicht ständig dabei. Und LASS DAS DRIN....sonst legen sie dir nur 'ne neue."
 

"Das wagen die nicht................"
 

"Was wetten?", feixte Ken.
 

"Und es ist auch besser für dich." seufzte Aya "Mir gefällt's ja auch nicht, aber selbst wenn es du es nicht so siehst, sorgt Yôji 100% dafür, dass sie alles tun, was nötig ist. Und wenn er das Ding selber legt." Über Ayas Gesicht spielte ein kleines, fieses Grinsen.
 

"Warum sollte Kudo so was.......der Kerl is'n Sadist...." Schuldig lies den Kopf hängen. "Hauptsache er kann wen quälen und wenn jemand wie ich da ist, dann natürlich immer auf den blöden Schwarzen........."
 

"Wie du meinst" sagte Aya geistesabwesend. Er dachte gerade über andere Dinge nach. "Aber was ist, wenn er das Alles tatsächlich nur zu deinem eigenen Besten tut?"
 

"Hmm...? Glaubst du ja selber nicht........" Schuldig hatte zwar aufgehört an der Infusion rum zu grabbeln, dafür schien er nun kalte Füsse zu kriegen und rieb diese ständig gegeneinander.
 

"Gehen wir zurück, du bist ja eh' wach." Aya erhob sich. "Und doch...ich glaube genau das. Er versucht, dich zu beschützen." Damit trabte er ins Zimmer.
 

Schuldig hätte am liebsten seine Hände in die Pyjamahosentaschen gesteckt, musste aber gezwungenermassen den Ständer mit der Infusion noch hinter sich her ziehen. Ken folgte ihm grinsend. Kurz vor ihrem Zimmer dann, sah er schon zwei kleine Gestallten auf sie zusputen. "Achtung Jungs, gleich werden ihr umgerannt...." Ganz so doll kam es dann doch nicht von Omi und Nagi, aber immerhin hatten sie Yôji kurzerhand stehen lassen, und kamen nun auf die drei zugerannt. "Hey Aya...", japste Omi schon von weitem und strahlte den rothaarigen Jungen an.
 

Aya bewegte sich erstmal zurück in sein Bett, bevor er sich diesem weiteren Besuchersturm stellte.
 

"Hallo Schuldig..." quietschte auch Nagi fröhlich.
 

Schuldigs eben noch mürrischer Gesichtsausdruck wurde augenblicklich unglaublich sanft und er nahm den Kleineren lieb in seine Arme. "Hey Nagi....alles klar bei dir....?" Die kalten Füsse ignorierte er mal, schliesslich strahlte sein kleiner Freund so viel Wärme ab, dass es bis fast nach unten reichte.
 

"Alles bestens" murmelte Nagi fröhlich in Schuldigs Pyjama. Er hatte die Zeit mit Omi wirklich genossen, tasächlich war er noch nie in seinem Leben so gelöst und unbeschwert gewesen. Er fühlte sich fast wie ein normaler Junge.
 

Leicht fuhr Schu durch Nagis Haare und entlies diesen dann wieder zu Omi, machte sich dann schnellstmöglich auf den Weg ins Zimmer, als er einen recht fienster drein blickenden Yôji erkannte. //Uhoh, wa shab ich jetzt wieder verbrochen......?//
 

Mit Yôjis Laune stand es in der Tat nicht zum Besten. Die Kleinen hatten unbedingt noch ins Krankenhaus gewollt, also hatte er nachgegeben, obwohl er Schuldig lieber aus dem Weg gegangen wäre. Das würde doch nur wieder bissige Kommetare geben und alle würden auf ihm rumhacken. Seufzend setzte er sich nach einer kurzen Begrüßung auf einen der Stühle und erduldete sein Schicksal.
 

Nagi hüpfte zu Omi und drückte sich strahlend an ihn.
 

Ayas Gesicht verriet gar nichts über seine Gedanken und Gefühle. Neutral sagte er auch den Neuankömmlingen Hallo.
 

Ken verfrachtete ihn anschliessend kurzerhand unter die Decke und sah anschliessend zu Schuldig, der sich ein emsiges Gefecht mit den Schläuchen leistete, die an ihm dran hingen. "Gott noch mal, warum zum Teufel...ich reiss die gleich raus und wenn's da sletzte ist was ich tue......"
 

Schliesslich konnte Yôji das Ganze nicht länger mit ansehen und griff ein. Vorsichtig löste er das Gewirr, doch sein Blick blieb fienster.
 

>Er hasst mich.............< Schuldig lies es Yôji gegenüber kommentarlos ergehen, doch dann kam ihm tatsächlich ein leises "Danke" über die Lippen, während er die Beine langsam wieder hoch und zurück ins Bett zog.
 

Ayas Miene war unbewegt, doch innerlich lachte er über Schuldigs gequälten Unterton und dessen Unwillen, etwas anderes in Betracht zu ziehen. //Ja, sicher...er HASST dich...//
 

"Nichts zu danken" murmelte Yôji und setzte sich, als er sah, dass der Deutsche nun allein klarkam wieder auf den Stuhl und guckte zu Boden.
 

Nun war es aber Omi, der ihn nicht in Ruhe lies, da er eben von Ken erfahren hatte, dass der Playboy an offensichtlichem Liebeskummer litt. Er ging neben ihm in die Hocke und sah ihn fragend mit diesem Babyblick an, dem der Ältere normalerweise nicht widerstehen konnte. "Ne Yôji-kun...was ist denn mit dir los....? So kenn ich dich ja gar nicht...."
 

Aber Yôji war im Moment gar nicht gut auf Omi zu sprechen, denn dieser war größtenteils schuld an seinem Zustand, weil er ihn wegen Schuldig angefahren hatte. "Laß mich, Omi." knurrte Yôji unwirsch und schaute von dem Jüngeren weg.
 

>Hooo..........was hat der Kleine dir den getan, Kudo?"< Schuldig hatte die zwei wohl nicht nur zufälligerweise beobachtet.
 

Omi aber bekam davon nichts mit, sondern erhob sich leicht verschreckt und lehnte sich wieder an die Wand neben Nagi.
 

In Yôji stieg Panik auf. //RAUS! Raus aus meinen Gedanken. VERSCHWINDE!//
 

Ab so viel Heftigkeit konnte Schuldig nur noch erschrocken zurück weichen und leise wimmernd zog er sich die Decke über den Kopf. Daraufhin mussten auch die anderen merken, dass etwas vorgefallen war und Omi sah auch sofort den wahren Schuldigen an. "Yôji-kun........"
 

//K'so// wimmerte Yôji innerlich. //...immer mach' ich alles falsch.// "Ich geh' besser und warte draussen" stieß er heftig aus und verließ eiligst das Zimmer.
 

"Da stimmt doch was hinten und vorne nicht..............", brummelte Ken in seinen nicht vorhandenen Bart. "Ne Schu kannst du nicht in seinen Gedanken...hey Schu wo willst du hin.....?"

Schuldig war tatsächlich drauf und dran das Bett wieder zu verlassen und nahm lediglich den Infusionsbeutel, aber nicht den ganzen Ständer mit.
 

Nagi riß erstaunt die Augen und den Mund auf.
 

Auch Aya sah mehr als nur verdutzt aus. "Wo willst du hin?" fragte er Schuldig ungläubig.
 

"Verhindern dass Weiss wieder auf fünf Mann zusammen schrumpft......", kam es nur noch von Schu, ehe er vor den Augen der anderen verschwand.
 

"Das tut es wahrscheinlich ohnehin....wieder auf vier sogar." seufzte Aya leise. "Was hat er bloß vor?" Der junge Mann runzelte die Stirn.
 

"Wieso auf vier?" Omi sah den Älteren fragend an.
 

"Kritiker will nur Viererteams!" Ayas Stimme drückte tatsächlich Bedauern und Mitleid aus.
 

"Oh....", war alles was Omi in diesem Moment raus bekamen. Dann fing er sich aber wieder.
 

"Und was wäre wenn wir uns weigern zu viert weiter zu arbeiten?", wollte Ken wissen, auch wenn er befürchtete, die Antwort schon zu kennen.
 

"Was ist mit dem letzten aufmüpfigen Team passiert?" Aya klang resigniert.Sein Tonfall wurde entschlossener. "Aber ich wäre trotzdem dafür, es zu riskieren..."
 

Alle anwesenden nickten. Der Gedanke daran, dass Nagi und Schuldig mit zwei Fremden zusammen arbeiten sollten, behagte keinem von ihnen. Zur gleichen Zeit, hatte jemand anderes gar keine Zeit, um sich auch nur Gedanken darüber zu machen. Schuldig hatte sich auf den Gang teleprotiert und sah sich sowohl visuel, wie auch geistig nach dem Flüchtenden um.
 

Der hatte sich nicht weit, sondern nur bis in den Besucherraum verzogen und stand dort den traurigen Bild auf die nächtliche Skyline von Tokyo gerichtet am Fenster.
 

Etwas schwer atmend trat Schuldig hinter ihn, den Beutel mit der Kochsalzlösung in die Hosentasche seines Pyjamas gestopft. "Yôji?", versuchte er es mal ohne seine Fähigkeiten. "Du machst deinem Team ganz schöne Sorgen......."
 

"Quatsch", sagte Yôji verträumt. "Ich bin nur schonmal gegangen, das ist alles."
 

"Wohin....? Schuldig hätte sich die Antwort holen können, unterlies es jedoch lieber.
 

"Na...hierher. Damit Ihr Eure Ruhe habt!"
 

Das verstand Schuldig nun nicht ganz und so schwieg er lediglich. Nach kurzem fing er schon wieder an, unruhig von einem Fuss auf den anderen zu trippeln, um die kalten Füsse irgendwie warm zu bekommen.
 

"Was willst du?" fragte Yôji über die Schulter hinweg. "Geh' ins Bett."
 

"Wissen was mit dir ist, ohne es selber holen zu müssen................das will ich......" Schuldig starrte geradewegs weiter auf Yôjis Rücken, auch wenn sich duch das ewige Starren das Bild langsam zu verschwimmen begann. Verwirrt schüttelte Schu den Kopf, um das Gefühl los zu werden.
 

"Das geht dich ÜBERHAUPT nichts an." fauchte Yôji.
 

Schuldig wich einen Schritt zurück und geriet ins straucheln. Recht lautstark rempelte er gegen den Türrahmen und heilt sich krampfhaft daran fest.
 

Sofort fuhr Yôji herum und ergriff Schuldig, bevor dieser umkippen konnte. Seine Gefühle schossen durcheinander. "He...pass doch auf." rief er erschreckt.
 

"Ich....." Schuldig hielt sich am Arm des anderen fest und hatte sich zur Unterstützung mit dem Fuss an der Türschwelle abgestützt, sich dabei jedoch einen Splitter eingefangen und dieser Schmerz durchfluttete, wenn auch nur Sekunden nicht nur seinen, sondern auch Yôjis Körper. Im Gegensatz zu Yôji, der es nur ganz kurz gespürt hatte, hielt es bei ihm an, auch

wenn Schuldig noch nicht mal das Gesicht verzog.
 

Yôji fackelte nicht lange und griff sich mal wieder den Deutschen, um ihn ins Bett zu tragen. "Langsam wird's zur Gewohnheit."
 

"Hai....", nuschelte Schu leise und sagte sonst kein einziges Wort mehr.
 

Yôji öffnete vorsichtig die Tür, versuchte die körperliche Nähe zum Deutschen zu ignorieren //Denk 'an was anderes.... alles ganz normal...// und legte Schuldig im Bett ab, ohne den anderen gegenüber ein Wort zu verlieren.
 

Die staunten natürlich nicht schlecht.
 

Omi verkniff sich aber gekonnt eine Bemerkung und trat Ken heftigst auf den Fuss, so dass der es trotz seines festen Schuhe schmerzlich spürte und den Mund wieder schloss.
 

Aya hatte auf einmal einen Fleck an seiner Giraffe bemerkt und wienerte auf dieser rum, beobachtete Schuldig und Yôji nur stumm aus dem Augenwinkel und feixte innerlich.
 

Nagi verschwand hinter dem Bett, um seinen Schuh zu binden, obwohl das eigentlich nicht nötig war und seine freudige Verwirrung zu verbergen.
 

Ken hatte Omi inzwischen mit einem geknurrten "Ist's bequem?!" von seinem Fuss geschupst und bekam kaum noch mit was sonst in dem Zimmer passierte. Weder das die zwei sich weder ankeiften noch dass sie sich mental fertig machten, sondern beharrlich schwiegen.
 

"Gut" seufzte Yôji nach einer Weile. "Ich geh' dann mal wieder."
 

Zwei unsichere Bernsteinaugen folgten ihm, aber kein Wort kam sonst von Schuldig. Omi begann schon innerlich drüber zu sinnieren, was los war, wusste nur, dass es nicht gut war, wenn sie sich so trennten, also versuchte er etwas Ruhe zu schaffen, in dem er und Nagi verschwanden und sicherheitshalber zerrten sie auch Ken mit raus, der zwar wenig begeistert war sich von Aya zu trennen und dieses sehnsüchtig ansah, sich dann aber doch schleifen lies.
 

Doch auch Aya war nicht willig, dem was jetzt kommen möge beizuwohnen und so folgte er den anderen auf den Flur.
 

Yôji hatte die Karawane seiner Freunde ungläubig betrachtet und war nun komplett verunsichert, drehte nervös an einer Locke seines Haares und schob die Sonnenbrille höher vor seine Augen.
 

Ken sah Aya verwirrt an. "D-du willst jetzt aber nicht schon wieder ausbüxen, oder?"
 

"Nein." Aya schüttelte ganz leicht den Kopf, ließ es dann doch lieber. So ganz fit war er noch nicht wieder. "Ich will nur nicht stören. Ich hab' da genauso viel oder wenig zu suchen wie ihr."
 

"Ah ja......" Ken zog seine Jacke schon mal aus und legte sie um Aya, da der in seiner Eile natürlich nichts mit genommen hatte. "Und? Zerfleischen die sich jetzt da drinn?"
 

"Glaub' ich nicht. Die werden sich eher aussprechen....hoffe ich zumindest." Aya zog Kens Jacke dankbar an und suchte sich einen Platz zum Hinsetzen, denn er fühlte sich noch nicht wieder ganz sicher auf den Beinen.
 

Sanft führte Ken Aya zum Besucherraum und nachdem Aya sich gesetzt hatte, nahm er dessen Beine ungefragt hoch und legte sie sich auf den Schoss. Omi schwieg dazu, zog aber seinen jungen Freund dafür auch auf den Schoss.
 

Zur gleichen Zeit herrschte eisiges Schwegen in dem Zimmer und Schuldig starrte entweder den Boden an oder versuchte irgendwie an seinen Fuss zu gelangen, um den Splitter zu entfernen, was ihm aber durch den Stützverband gänzlich unmöglich war.
 

Dieses Bemühen blieb Yôji nicht verborgen. "Kann ich dir helfen?" fragte er leise und unsicher.
 

"Ich krieg ihn nicht raus............", gestand Schuldig ebenso leise. "Brauch wohl Hilfe oder muss den Verband abnehmen, damit ich mich runter beugen kann."
 

"Kommt nicht in Frage. Zeig her." Yôji schaute sich Schuldigs verletzten Fuß genauer an.
 

"Au..." Sofort biss sich Schu für dieses Schwächebekenntnis auf die Unterlippe, aber der Splitter war nun mal klein, aber nicht minder schmerzhaft und hatte sich ief in sein Fleisch gebohrt.
 

"Da bräuchte ich 'ne Pinzette. Warte, ich bin gleich zurück." Yôji bat im Schwesternzimmer um eine Pinzette und kehrte zurück, um Schuldig vom Splitter zu befreien.
 

Der guckte ihn misstrauisch an. "Und du kannst so was auch ganz sicher.?"
 

Yôji lachte. "Das ist ein Splitter und keine OP am offenen Herzen." Währenddessen machte er sich bereits an Schuldigs Fuß zu schaffen und ehe dieser es sich versah, war der Splitter etnfernt.
 

Denoch hatte der Deutsche eine Miene aufgesetzt, wie ein fünfjähriges Kind und bibberte kaum merklich mit der Unterlippe.
 

"Was ist los? Ist doch schon raus. Siehst du?" Yôji hielt ihm die Pinzette samt kleinem Störenfried hin.
 

"Hai...........d-danke...................." Schuldig beguckte sich argwöhnisch den lädierten Fuss. "Nun bin ich ein kompletter Krüppel."
 

"Das heilt doch schnell und bis dahin hindert es dich an unnötigen Ausflügen."
 

"Unnötig?", kam es leicht frustiert. "Ich bin kein Schwerinvalide, ich hab nur ein paar angeknacktste Rippen..."
 

"Schlimm genug...wenn's so harmlos wäre, wozu war dann das künstliche Koma?"
 

Unschuldig zuckte der Junge mit den orangen Haaren die Schultern.
 

"Siehste, wir sind beide keine Ärzte also vertrauen wir wohl besser erstmal ihrem Urteil." Yôji lächelte Schuldig sanft, aber leicht herrausfordernd an.
 

"Pah, einem dieser Scharlatane vertrauen? Ohne mich........ich vertrau eh niemandem..........fast niemandem........"
 

"Achja? Und für wen machst du'ne Ausnahme?"
 

Daraufhin schwieg Schuldig verbissen, während sein Blick doch so viel wiederspiegelte: Angst, Unsicherheit, aber auch Hoffnung auf eine andere Zukunft und darauf, dass er lernen konnte zu vertrauen.
 

"Also?" Yôji grinste verhalten "Doch niemand?"
 

"Nagi........" Ein Name war schon mal raus, mit dem Rest lies er sich Zeit.
 

"Okay...das ist doch ein Anfang. Ich hoffe, wir kommen irgendwann dazu. Schließlich haben wir einen gefährlichen Job, da ist Vertrauen wichtig."
 

>Ich weiss........ich versuch's ja..............< Mehr vermochte sich Schuldig in dem Moment auch nicht eingestehen, sondern sah Yôji nur aus schimmernden Augen an, bis er sich an die Infusion in seiner Hosentasche erinnerte und den etwas zerknautscht wirkenden Beutel daraus hervor zog.
 

Yôji schlug sich an die Stirn "Achja...K'so...ganz vergessen." Er nahm Schuldig die Infusion ab und hängte sie wieder ordentlich auf den Ständer. "Ob die anderen wohl enttäuscht sind, wenn sie wiederkommen und wir beide noch leben? Bestimmt haben sie Wetten abgeschlossen." Yôji grinste.
 

"Wetten?" Schuldig zischte in dem Moment auf, als die Infusion wieder frei fliessen konnte und es schmerzhaft in seiner Hand brannte.
 

"Na wer von uns gewinnt..."
 

"Kchhhhht.....bei was.......?" Schu kniff nun doch die Augen zusammen und sah Yôji erst im Nachhinein aus wässrigen Augen an.
 

Yôji musterte ihn besorgt "Beim geistigen Augenauskratzen. Geht es?" Sein Tonfall war ebenfalls von kaum verhohlener echter Sorge geprägt.
 

"Es brennt, verdammt noch mal! Ich will das Zeug raus haben!"
 

"Ich würde dir ja gern helfen, aber ich weiß nicht, ob's nicht doch wichtig ist." murmelte Yôji zerknirscht, unsicher und hilflos.
 

"Was? Das ist nur irgend ne blöde Lösung. Ich kann ja auch mehr trinken, dann brauch ich das nicht.....bitte..........." Schon hatte Yôji Schuldigs Hand mit der Hinfusionskanüle unter der Nase.
 

"Wirst du mehr trinken? Versprochen? Sorgst du dafür, dass ich das nicht bereuen muß?"
 

Schuldig guckte nur treuherzig und nickte, aber er würde wohl eh nie die verlangten zwei Liter Flüssigkeit pro Tag runter bekommen. Hatte er nie und würde er wohl auch nie.
 

Yôji klemmte die Infusion erstmal nur am Tropf ab. "Versprich' es mir." fordete er.
 

"Ja, ja und wehe du lässt das jetzt los und das schiesst wieder los, dann knall ich dir eine....", drohte Schu, aber mit einem feinen Lächeln auf den Lippen, das seinen Worten jeglichen Biss nahm.
 

"Versuch's doch." grinste Yôji dreist zurück, doch dann nahm er vorsichtig Schus Hand und entfernte die Infusion aus der Kanüle.
 

Schuldig sah ihm dabei aufmerksam zu. "Ja und? Weiter...!", forderte er Yôji auf alles zu entfernen.
 

"DAS brauchst du aber noch. Mann die legen dir sonst nur 'ne neue...das ist kein Vergnügen." Yôjis Tonfalll war der eines leicht genervten Vaters.
 

"Wieso denn das? Ich brauch doch nichts mehr!" Und Schuldig erinnerte an ein quengelndes Kind. So hockten die zwei nun voreinander. Yôji Schuldigs Hand in der seinen und beide funkelten sich an, wenn auch nicht wirklich böse, sonderen eher herausfordernd, bereit für ein hietziges Wortduell.
 

"Doch, du brauchst das noch. Falls sie dir was Spritzen oder Blutabnehmen oder du einen Rückfall hast und 'nen Tropf brauchst." entschied Yôji rigoros.
 

"Ich werd garantiert nicht zu lassen, dass die mir irgendwas spritzen und Blut lass ich mir schon gar nicht abnehmen. Und nen Rückfall..pfft...wüsste nicht warum.........."
 

Yôji seufzte, war mit seiner Geduld am Ende. "Weil du dich kein bißchen schonst." schimpfte er und sah Schuldig enttäuscht-traurig an.
 

"Wieso auch? Ich konnte mich noch nie schonen und hab's auch so immer irgendwie geschafft." Schuldig wollte trotzig gucken, aber der Blick, den er von dem anderen erntete lies ihn dieses Vorhaben schnell wieder vergessen und er sah Yôji um Verständnis heimschend an.
 

"Aber irgendwann schaffst du's nicht mehr." Yôji klang besorgt und betrübt.
 

"Wer sagt das? Dann kann man mich ja gleich erschiessen, wenn ich's nicht mehr bringe............."
 

"Okay..okay. Lassen wir das Thema, du bist ja eh' nicht davon abzubringen. Das kenn' ich schon..." Yôji hob abwehrend die Hände und seufzte.
 

Zufrieden stahl sich ein Lächeln auf Schus Lippen, dass anders schien als sonst. Sanfter und ruhiger - einfach mal nicht künstlich.
 

"Jetzt geh' ich aber vielleicht wirklich besser." räusperte Yôji sich. "Bevor du mich doch noch dazu bringst, dich auch noch mitzunehmen."
 

"Oh ja? Das würdest du tun?" Hätte Schuldig einen Hundeschwanz gehabt, er hätte gewedelt.
 

"Nein" stöhnte Yôji.
 

"Wieso nicht? Aya durfte ja auch früher heim......" Ein absolut unwiderstehlicher Hundeblick folgte und eidnringliches Bernstein bohrte sich in Smaragdgrün.
 

Yôji kämpfte mit sich. //Verdammt, am liebsten würde ich dich mitnehmen und behalten. Dich selber pflegen// Er hoffte, dass der Deutsche nicht gerade seine Gedanken las. "Aya durfte auch nicht..", knirschte er. "Der ist auch einfach abgehauen... und wieder hier gelandet...mit schlimmren Verletzungen als vorher."
 

Schuldigs Blick blieb standhaft. Zwar hatte er die Gedaken nicht gelesen, hoffte aber anscheinend auf irgend etwas in die Richtung und rutschte langsam wieder aus dem Bett, auch wenn seine ganzer Körper noch von einer feinen Gänsehaut überzogen war und die feinen, goldblonden und somit eigentlich unsichtbaren Häärchen, sich aufrichteten.
 

"Bleib' liegen verdammt! Hörst du mir denn nie zu?" Yôji stand am Rande der totalen Verzweiflung.
 

Ein Babyblick folgte. "Aber...aber ich dachte........."
 

"Was dachtest du?" Yôji sprach wieder leise, spürte die Tränen der Verzweiflung bereits aufsteigen. "Ich geh' wirklich besser."
 

Schuldig sank zurück in die Kissen. "Okay...bye und.....................danke."
 

Yôji stapfte langsam zur Tür. "Danke wofür?" fragte er noch über die Schulter.
 

>.......................das du mein Freund bist?.............................<
 

Yôji drehte sich mit großen Augen um. "Ernsthaft?" fragte er hoffnungsvoll.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 14/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Aya verfällt langsam wieder in sein altes Verhaltensmuster.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Schuldig sah ihn halb unter der Decke hervor an. Kaum konnte man erkennen dass er nickte, aber er tat es.
 

"Na dann...mach' deinen Freunden keinen Kummer und überanstreng' dich nicht. Ich komm' morgen wieder."
 

"Versprochen..?", nuschelte Schu noch, als er sich schon in die Decke einkuschelte und die Augen schloss.
 

"Ja....oyasumi." Yôji trabte erleichtert, fast glücklich auf den Flur.
 

Volle Kante in Omi rein, der zurück taumelte, bis Ken ihn fest hielt. "Hey Yôji, warum die schnelle Flucht..?" Misstrauisch wurde er aus vier Augenpaaren angesehen.
 

"Bin nicht geflohen, wollte gerade gucken, wo Ihr steckt. Schuldig schläft."
 

"Nani? Und...und du...du bist.......du bist bei ihm gebleiben..?" Omis Bambiaugen guckten Yôji leicht ungläbig an, der Kiefer war herunter geklappt.
 

"Ja...wieso nicht?" fragte Yôji verwundert.
 

Ken schloss Omis Kiefer wieder. "Na ja, wir dachten eher du würdest ihn dir vorknöpfen und die Leviten lesen. Aber wenn er einschläft wenn du da bist..........wow.....das Kerlchen muss dir ja echt vertrauen...........Respeckt. Du wickeltst jeden um den Finger...."
 

Yôji runzelte lachend die Stirn. "Was?" schnaubte er.
 

Ken grinste ihn nur an. "Ist gut so......wir brauchen Ruhe im Team, wenn wir Kritiker davon überzeugen wollen, dass sie uns nicht trennen dürfen..........."
 

Yôji nickte. "Was ist mit Aya?"
 

Eben dieser war gerade im Besucherraum eingenickt. Nagi las immer noch in einem Manga und hatte das nicht mitbekommen, da die Handlung ihn fesselte.
 

"Werden wir auch schlafen bringen......" Damit wuselte Ken schnellstnes zurück und schob seine Hände unter Ayas Körper, um ihn dann vorsichtig an zu heben und zum Zimmer zu tragen. Abwartend sah er Yôji und Omi an, auf das einer so nett war ihm die Tür zu öffnen.
 

Das tat Yôji auch prompt und schickte Omi dann Nagi zu holen, damit sie heimfahren konnten.
 

Dieser löste sich nur widerwillig von seiner Lektüre, doch als er hörte, dass Omi die Reihe auch zuhause hatte, kam er mit.
 

Grinsend zog Omi Nagi an sich und glubschte dann um die Ecke ins Zimmer, wo Ken Aya gerade vorsichtig im Bett ablegte. Seine Jacke lieser ihm an und deckte ihn dann ordentlich zu.
 

Nagi kicherte leise.
 

Schliesslich konnte sich Ken doch losreissen und ging mit den anderen nach Hause. Am nächsten Tag war auch noch Zeit und er würde noch lange genug bei seinem Schatz sein können, von dem er noch immer nicht mehr als Freundschaft erwarten konnte.
 

Doch alles in allem konnten sie zufrieden sein. Die Zwei waren deutlich auf dem Wege der Besserung und sie tauten auf.
 

Als sie zuhause waren fragte Nagi leise: "Omi, darf ich heute Nacht wieder bei dir bleiben?"
 

"Nein, wie kommst du denn darauf? Hast du vielleicht in der Zwischenzeit ein eigenes Zimmer bekommen oder so?" Spielerisch streckte Omi dem anderen Jungen die Zunge raus und wetzte dann davon ins sein Zimmer, ehe er die Reaktion des anderen gesehen hatte.
 

Nagi quietschte und lief Omi nach, riß ihn auf dessen Bett.
 

"Wow............." Omi fiel gröhlend um und brachte sich dann doch über den anderen. "Ne, ne so leicht kommst du nicht nach oben", feixte er.
 

"Was?" Nagi riß die Augen auf.
 

Omi kicherte nur albern. "Du hast letzte Nacht schon halb auf mir geschlafen........mein armes Kreuz", jammerte er.
 

Nagi grinste, doch es wirkte leicht gequält. "Achso..."
 

Unsicher lächelte ihn Omi an. "Was ist?" Langsam richtete er sich auf und guckte den dunkelhaarigen Jungen an.
 

"Nichts..ist schon gut..."
 

"Doch lieber ein eigenes Zimmer....?"
 

"Nein...ich..ich möchte bei dir bleiben...es tut mir leid.." Nagi schlug den Blick nieder.
 

Daraufhin schlang Omi spontan seine Arme um den anderen Jungen und zog ihn an sich. "Hey, schon okay....was immer du willst............."
 

"Ich möchte wirklich bei dir bleiben."
 

"Das freut mich....du bist viel angenehmer im Bett als so ein unbeweglicher Teddy....du rutschst wenigstens zur Seite wenn ich dich antippe......."
 

Nagi lachte leise. "Ich hatte nie 'nen Teddy."
 

"Ich werd mal im Kostümverlei nachfragen ob die was in meiner Grösse haben, dann haste einen....." Omi lies sich mit Nagi in die Kissen sinken und kraulte ihm sanft durch's Haar.
 

"Nee, du bist so viel niedlicher." Nagi schnurrte leise und kuschelte sich dichter an Omi.
 

"Niedlich?" Omi knickte lediglich um und ergab sich des Schicksals, als niedliches Kerlchen geboren zu sein.
 

"Was ist? Ich bin doch auch niedlich, oder? Wir sind zwei echte Bishounen!"
 

"Hai, hai...der Schrecken der Nacht. Am besten wir laufen in Bunnykostümen rum, dann kriegen wir auch jeden Verbrecher......."
 

"Ein harmloses Äußeres täuscht nur allzuoft über die Gefahr hinweg."
 

"Okay, ich geb auf, ich hab keinen Kommentar mehr, der besser ist....." Omi drückte Nagi stattdessen an sich und zog die Decke nach oben. Sie beiden konnten ja auch schon schlafen, auch wenn Ken und Yôji noch unten waren.
 

"Aber morgen gehen wir doch echt in die Schule oder?" fragte Nagi hoffnungsvoll.
 

"Hai............." Damit schloss Omi die Augen und hoffte einfach, dass er rechtzeitig aufwachen würde.
 

"Wecker?" Nagi grinste und stellte den Wecker lieber nochmal selbst, was sich als gut herraus steltte.
 

Unten hatte Ken sich trotz der späten Abendstunde noch einen Kaffee aufgebrüht und reichte Yôji nun auch eine Tasse.
 

Yôji blickte die Tasse verträumt an. "Und Ken-kun? Wie stehen die Aktien?"
 

"Unverändert....ich hoff bei deinen sieht's etwas beser aus........."
 

"Ja und nein...aber was macht das schon? Ist okay so.." lächelte Yôji versonnen.
 

Ken lies sich gegenüber von Yôji in den Sessel sinken. "Du sprichst für mich in Rätseln........"
 

"Das macht nichts!" Yôji trank seelenruhig seinen Kaffee.
 

Ken setzte eine Schnute auf. "Komm schon......nur einen kleinen Hinweis, worum's geht...."
 

"Warum?" Yôji grinste Ken an.
 

"Weil's mich interessiert...und du schliesslich auch alles über mein Liebes- oder beser gesagt, nicht existierende Liebesleben weisst................."
 

"Ich weiß gar nichts...außer das du ihm nachschmachtest, aber anscheinend nicht weiterkommst. Die Götter wissen, warum..."
 

Wieder eine Schmollfresse von Ken. "Siehste? Ich weiss auch nicht mehr als du.......also........"
 

"Okay...mein Liebesleben läuft genauso beschissen, aber es stört mich nicht, weil ich Freunde hab'. Das ist alles."
 

"Dann willst du also wirklich noch was von deiner Verflossenen?"
 

"Ja...so könnte man es nennen..." Yôji grinste zweideutig.
 

Ken knallte um. "Yô~ji.............", kam es mahnend. "Warum ist es dir diesmal ausnahmsweise so verdammt wichtig es für dich zu behalten, wo du es doch sonst jedem, aber auch wirklich JEDEM der's hören will oder auch nicht, unter die Nase bindest........"
 

"Okay...wirst du die Klappe halten?"
 

Ken seufzte. "Wenn du dafür endlich die glühenden Kohlen auslöschst auf denen ich schon seit etwa zwei Tagen stehe............."
 

"Okay...ich glaub' ich bin verliebt.." Und Yôji wurde tatsächlich rot. "Du darfst es niemand erzählen, schwöre!"
 

Ken hob völlig verblüfft die Hand zum Schwur. "DU? Ver-verliebt? Wow........dass ich DAS noch erleben darf....es muss doch so was wie einen Gott geben..."
 

Yôji wartete auf den immer noch ausbleibenden Schwur.
 

"I-ich schwöre.............." Ken tappelte zu Yôji und sah ihn mit glühenden Augen an.
 

"...in Schuldig...", nuschelte dieser.
 

Ken blinezlte, pullte sich dann im Ohr und blinzelte wieder.
 

Yôji starrte ein Loch in den Boden.
 

"Ehm...jetzt im ernst?" Ken schob sich in Yôjis Blickfeld.
 

"Ja", knurrte Yôji etwas verschüchtert.
 

Ken lies sich vor dem Älteren auf den Boden plumsen. "Wahnsinn.......ich wusste ja zwar, dass da was zwischen euch läuft, aber eigentlich eher das Gegenteilige...ich meine du und er...ihr konntet euch doch noch nie.....so richtig mein ich........habt euch immer nur angeschnautzt............."
 

Yôji wünschte sich wirklich, im Erdboden zu versinken. Seine Wangen glühten. "Tja, kannst du mal sehen...war mit dir und Aya schließlich genauso..."
 

Das gab dann Anlass dass Kens Wangen die selbe Farben wie Yôjis annahmen, dennoch verlor er seine Wortgewandtheit nicht. "Hey Yôji.......dieser Rotton steht dir....versuch den mal bei Schu, vielleicht funkt's dann bei ihm auch oder.....wie sieht's mit ihm aus?"
 

Yôjis Augen sprühten Blitze als er Ken ansah. "Sehr witzig......was weiß ich? Ich denke, er mag mich...und das ist schon genug für mich..."
 

"Er mag dich.......? Klang irgendwie nie so richtig dannach............oder meinst es war gespielt?"
 

"Ach...lass mich....was weiß ich...." Yôji ließ sich resigniert in die Sofakissen sinken.
 

"Hey...........so war's nicht gemein.." Ken krabbelte zu ihm und legte seine Ellbögen auf Yôjis Knie. "Hast du was, was dafür oder dagegen spricht...?"
 

"Ja...er hat sich vorhin bei mir bedankt...dafür dass ich sein Freund bin...reicht das?"
 

Ken blieb der Mund abermals offen stehen, dann nickte er. "Das ist viel....verdammt viel......hey, find es doch einfach raus....... kümmere dich halt ein bisschen um ihn. Der ist doch genau so'n verschüpftes Ding wie Nagi.....ist sicher dankbar für jegliche Zuwendung........"
 

"Was glaubst du eigentlich hab' ich vorhin getan und werde ich weiter tun?" Yôji gelang wieder ein kleines Grinsen.
 

"Ah......unser Jäger ist schon auf Pirsch...aber hey....das ist dann nichts, wass du wie deine Dates einfach abhacken kannst, das wird hoffentlich zum Team gehören........."
 

"Danke Ken für diese Belehrung. Da wär' ich allein doch nicht drauf gekommen" Yôjis Stimme troff vor Ironie. "Und wenn wir schon dabei sind.... deins wird sich auch nicht einfach davonmachen wie Yuriko...das gehört bereits zum Team."
 

"Hmpf...........da wird's eh nie was geben........ich werd einfach drauf hoffen müssen, dass sich meine Gefühle irgendwann verabschieden........." Ken zog die Beine an und schlang dann seine Arme drum herum und legte den Kopf auf die Knie.
 

"Willkommen im Club."
 

"Hai........." Trotz der Tragik des Ganzen grinste Ken leicht verloren.
 

"Und so saßen sie da, die zwei traurigen Ritter des Ordens der einsamen Liebe und schmachteten ihren Angebteten nach, die doch auf ewig unerreichbar bleiben würden." Yôji seufzte.
 

"Na du toller Hecht wirst es doch wohl irgendwie schaffen sein Herz für dich zu gewinnen..........."
 

"Ja klar...und wie bitte?" stöhnte Yôji.
 

"Na du bist hier der Playboy..nicht ich..........."
 

"Hallo...das ist Schuldig...nicht irgendein Püppchen. Der Typ hat alle meine Tricks drauf UND kann in mein Hirn gucken. Ich bin froh, dass er noch nichts gemerkt hat."
 

"Vielleicht kann er so was nicht merken..........scheint momentan etwas durch'n Wind zu sein......na mal gucken wie er sich entwickelt in den nächsten Tagen. Ich werd ein Auge auf euch zwei haben.." Damit stand Ken zwinkernd auf und streckte sich erst mal kräftig durch. "Und Morgen früh, wenn Omi und Nagi in der Schule sind werden wir zwei gleich mal ins

Krankenhaus tuckern......."
 

"Du darfst nur ein Auge auf uns haben, wenn du dann auch endlich mal was beim Rotschopf reißt." Yôji stand ebenfalls auf
 

"Was will ich denn reissen? Er weiss es ja..........was will ich da noch mehr machen? Ich hab ihn schon zwei mal....na ja, ganz leicht nur, aber immerhin....."
 

Yôji lachte. "Und was hat er gemacht?"
 

"Nandemo......"
 

"Mensch, Ken. Das ist Aya. Der kommt nicht von selbst. Wenn du da was willst, mußt du dich schon etwas mehr ins Zeug legen." Yôji lachte und klopfte Ken auf die Schulter. "Naja...du machst das schon."
 

"Hai...bin ja jung...hab ja noch sooooo viel Zeit............." Ken tätschelte Yôjis Hand und tapste dann langsam nach oben, doch er steuerte nicht sein, sondern Ayas Zimmer an und verkroch sich in dessen Bett und schlief bald darauf mit einbemr echt selten dämlichen Grinsen auf den Lippen ein.
 

Yôji verzog sich in sein eigenes Bett und schlief dort den Schlaf der Zufriedenen.
 

Punkt acht hämmerte Ken dann recht laut an Yôjis Zimmertür und als dieser ihm verschlafen öffnete, war Ken bereits fertig angezogen und hielt dem Blonden schon ein Glas frisch gepressten Orangensaft hin. "Auf, auf in den Kampf......!"
 

"Igitt....bist du widerlich fröhlich, widerlich wach, widerlich laut und widerlich motiviert. Was ist nur aus Morgenmuffel-Ken geworden?" murmelte Yôji verschlafen.
 

"Der hat schon seine morgendliche Runde mit dem Ball hinter sich und ist nun tief in mir drinn am schlafen.............na los, hopp, hopp, beweg deinen Hintern ins Bad, dann zieh dich an und wenn Zeit bleibt kannst du noch was essen, aber ich will um neun im Krankenhaus sein, dann fängt nämlich die Besuchszeit an."
 

Yôji stöhnte leise und bewegte sich unter die Dusche. Zwanzig Minuten später betrat er, seinen Pulli noch über den Kopf ziehend, die Küche und suchte sofort den 'Weg zur Kaffeemaschine.
 

Die weisse Tasse mit dem Aufdruck 'Kiss me' wurde ihm unter die Nase gehalten. Ken hatte an alles gedacht und hatte bereits den Autoschlüssel in der anderen Hand.
 

"He, ganz ruhig." wehrte Yôji ab. "Erst mal in Ruhe Kaffee trinken, DANN losfahren."
 

"Können wir nicht erst losfahren und dann Kaffe trinken?"
 

"Verdammt, wir scheren uns sonst auch nie um Besuchszeiten und du wirst es noch fünf weitere Minuten ohne Aya aushalten. Deinetwegen hab' ich heute nur Katzenwäsche gemacht. Ich seh' ohnehin scheisse aus, also lass mir wenigstens meinen Kaffee."
 

"Och....Schu wird sicher drüber hinweg sehen...für ihn zählt ja wohl eh das Innere......." Dennoch gab sich Ken dannach schweigend und setzte sich noch mal an den Küchentisch und ging den Einkaufszettel durch, den er schon erstellt hatte.
 

Yôji trank seinen Kaffee und stopfte sich noch ein Hörnchen in den Mund. "Okay...geh'n wir.." nuschelte er und trabte zum Auto, obwohl er tief in sich drin furchtbare Angst hatte.
 

Ken wackelte munter hinter her. "Hmmm, ne und dann fragen wir mal, wann wir die beiden mit nach Hause nehmen können, wenn immer jemand bei ihnen ist. Ich meine herumliegen können sie auch hier, oder?"
 

"Hai", grinste Yôji. "Nur ausbüxen dürfen sie uns nicht wieder. Die sind schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe." Er verdrängte die Angst auf dem Weg ins Krankenhaus, nur eine leichte erwartungsvolle Unruhe blieb.
 

Doch das erste was der nette Ken tat, war Yôji vor der Zimmertür stehen zu lassen, nachdem er geklopft hatte, um zu dem behandelnden Arzt zu flitzen und sein überaus wichtiges Anliegen vor zu legen.
 

Das sähe natürlich blöd aus, wenn nun auf Ayas "Herein" niemand käme, also steckte Yôji vorsichtig den Kopf durch die Tür. "Hey, wie geht's? Ken ist eben nochmal weg, kommt aber gleich." Unsicher grinsend schob er sich ins Zimmer.
 

Schuldig sass mit verschränkten Armen im Bett - eine neue Infusion prangte neben ihm und er schien mehr als nur verstimmt. Aber selber Schuld, man hatte ihn gewarnt und wenn er sich halt weigerte den scheusslichen Krankenhaustee zu trinken...... Er war kurzum wieder an den Tropf gelegt worden und nun stinksauer, was aber jedem nur ein müdes Lächeln abrang,

benahm sich der 24-jährige doch viel eher wie ein 14-jähriger oder noch jüngeres Kind.
 

Yôji grinste halb mitfühlend, halb schadenfroh. "Na? Haben sie dich wieder erwischt?"
 

Von Schuldig kam ein unartikuliertes Gemurmel, dann aber wieder ein Blick der die Herzen höher schlagen lies.
 

Aya entschied entgegen ärztlicher Anweisung spontan zu einem weiteren Spaziergang. Diesmal allerdings nahm er sich die Zeit, sich Schuhe, etc. anzuziehen, über dem T-shirt trug er immer noch Kens Jacke. Auf dem Flur hielt er auch nach eben diesem Ausschau und hoffte gleichzeitig, dass die Ärzte ihn nicht erwischten.
 

Yôji schluckte ob Schuldigs herzerweichendem Blick und setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl.
 

"Mach du's wieder ab?", kaum auch gleich die vorsichtig Frage des Deutschen. "Ich hab echt keine Schuld....der Tee hier ist einfach.....scheusslich....da probier....." Schuldig hielt Yôji den Becher mit dem kalten Tee entgegen.
 

"Nee" sagte Yôji bedauernd. "Aber warte mal." Er flitzte aus dem Zimmer und kam wenig später mit zwei Packungen Eistee wieder. "Hier" grinste er. "Wenn du das austrinkst, während ich da bin, mach' ich's ab."
 

Schuldigs Augen leuchteten, guckten dann aber kritisch. "Versprichst es?" Er hielt dem Jüngeren die Hand hin.
 

"Versprich du, dass du es wirklich austrinkst und ich mach's gleich ab. Aber wenn du dann nicht artig bist, drück ich's persönlich wieder rein."
 

"Wenn du lang genug hier bleibst..............trink ich das aus...............Besuchszeit geht bis 22 Uhr....." Schuldig wollte auf Nummer sicher gehen, dass er genügend Zeit hatte.
 

"Okay..." grinste Yôji.
 

Patsch, hatte er Schuldigs Pfötchen wieder unter der Nase.
 

Yôji zog vorsichtig die Kanüle raus, immer daruf bezog, Schuldig nicht wehzutun. Dann drückte er ihm die erste Packung in die Hand. "Jetzt du"
 

"Becher...........!" Nachdem Schu das Gewünschte hatte und eingeschenkt hatte, sah er schon nicht mehr so begeistert aus. Spätestens als er den zweiten Becher zur Hälfte leer hatte, wurde er grün um die Nasen. Dennoch würgte er den Inhalt runter und hatte somit schon immerhin mehr als einen halben Liter geschafft. Doch irgendwie war sich sein Magen diese raue Menge nicht gewohnt und sein Gesicht begann die Farbe von grün zu bleich und wieder zurück zu wechseln.
 

"Hey, du sollst nicht alle drei Liter auf einmal wegkippen." lächelte Yôji besorgt und sah sich schonmal nach einem "Brechgefäß" um. "Sonst hab' ich doch gar keinen Grund, hierzubleiben."
 

Verwirrt sah ihn Schuldig an. "Brauchst du den denn?", fragte er vorsichtig und zog dabei die Beine etwas an, um Druck auf seinen Bauch aus zu üben, was wiederum die Rippen aufschreien lies, was aber noch angenehmer als dieses überfüllte Gefühl war.
 

"Ich weiß nicht.... also von mir aus nicht."
 

"Würdest du auch ohne bleiben...?" Oh Schuldig konnte ja so arg verwirrend dahinreden und dann oft noch in so verdrehten Sätzen, die hie und da durchscheinen liesen, dass er die japanische Sprache gerade in Stressituationen doch nicht so gut wie seine Muttersprache beherrschte.
 

"Ja...dir Gesellschaft zu leisten ist Grund genug." lächelte Yôji und spürte das dünne Eis, auf das er sich begab förmlich unter sich knacken und knirschen.
 

Schuldig schnaubte leise, wusste nicht mehr was sagen und versuchte zu lesen. Versuchte irgendwelche Gedanken von Balinese zu erhaschen, um ein Thema zu finden, worüber sie sprechen konnten. Aber da war nichts....alles in einem einzigen Chaos, schlimmer als früher bei Aya. Verwirrt sah er Yôji an und begann mit der Ecke seiner Decke zu spielen.
 

"Was ist los?" fragte Yôji verwirrt mit leichter Panik in der Stimme.
 

"Du.....du kannst blocken................."
 

"Ich kann was bitte?"
 

"M-mich abblocken....g-gomen, ich wollte wissen, worüber ich mit dir reden kann, aber ich....ich kann nichts erkennen, gar nichts......" Diese Tatsache schien Schuldig nicht nur zu verwirren, sondern auch zu verängstigen und er rutschte in eine aufrechte Position im Bett.
 

"Warum fragst du dann nicht einfach? Ich..es wäre mir lieber, wenn du nicht in meinen Gedanken lesen würdest...die sind doch recht....naja..privat teilweise."
 

"Gomen....es ist....Gewohnheit..........auch zum Schutz..........."
 

"Hast du das Gefühl, dass du dich vor MIR schützen mußt?" Yôji klang verletzt. "Ich dachte, wir seien Freunde."
 

"Na ja, ich will nicht nur mich vor dir beschützen, ich will auch nichts sagen, was dich verletzt oder böse macht......... es ging nun mal immer einfach, wenn ich so durch's Leben gengen bin............na ja, mit wenigen Ausnahmen, aber die sind nun aus der Welt geschafft..........."
 

Yôji sah Schuldig verwirrt an. "Was für Ausnahmen?"
 

"Crawford und...........na Crawford eben!" //Achtung, Achtung Schuldig du Idiot, du hast dich fast verplappert, also halt deine Zunge im Zaum//
 

Yôji guckte Schuldig immer noch traurig mit gesenktem Kopf an. Auch er hatte einen herzzereißenden Hundeblick drauf. "Du vertraust mir nicht, oder?" seufzte er leise
 

"Warum? Doch...doch sicher.....wie kommst du darauf.......?" //Bin ich blöd oder was? Noch vor nem Monat hätte ich den Typen ohne mit der Wimper zu zucken erschossen und jetzt sag ich ihm, dass ich....oh du heilige Scheisse............ich tu's wirklich......// "..........doch tu ich........."
 

"Dann gebrauche deine Kräfte nicht gegen mich. Es ist nicht immer gut, zu sehen, was im Innersten des Gegenüber liegt." //Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, dir zeigen, aber...ich habe so schreckliche Angst. Früher hatte ich nie wirklich Angst vor dir..... mußtest du mir erst nahe kommen, um mich die Angst zu lehren?//
 

Schuldig pustete sich eine orange Haarsträhne aus dem Gesicht, da er in der linken Hand den noch nicht ganz leeren Becher hielt und die rechte dank der Kanüle unbrauchbar war. "Ne Yôji.....du könntest mir nicht nen Gefallen tun? Nur so aus gut Will..........zahl's dir auch zurück......so bald ich irgendwie an Geld komme......"
 

"Na?" fragte Yôji leicht mißtrauisch. "Was kommt nun?" Er grinste unsicher.
 

"Ich brauch'n Haarband...keine Ahnung wo mein's ist...ist irgendwie abhanden gekommen..." Er sah Yôji undschuldig grinsend an.
 

"O-kay" murmelte Yôji nur. "Besondere Wünsche?"
 

Schuldig sah ihn grinsend unter seinem Pony hervor an. "Na was wohl....?"
 

"Ich renne nicht für dich durch halb Tokyo, um wieder so eins zu finden wie du hattest. Also wenn es das nicht gibt...." Yôji seufzte "Naja...ich werd' schon was passendes finden. Sonst noch was, wenn ich schon losgehe?"
 

"Nö...beeil dich einfach...................." //....mir wird sonst schnell langweilig............//
 

Yôji grinste nochmals seufzend und verschwand dann, um für Schuldig einzukaufen. //Ich muß bekloppt sein, dass ich mich zu seinem Laufburschen machen lasse...// dachte er noch, doch es störte ihn nicht wirklich. Er war froh, dass Schuldig ihn brauchte.
 

Aya hatte es inzwischen aufgegeben, aktiv nach Ken zu suchen und wartete nun einfach im Besucherraum darauf, dass der Fußballer, der sich für 'kommt gleich' reichlich Zeit ließ vorbeiflitze.
 

Der platzte dann auch erst ins Zimmer und winkte Schuldig nur kurz, da der die Kopfhörer aufgesetzt hatte aus Langweile, dann began er sich widerum auf die Suche nach Aya. Die Suche war gelinde gesagt kurz, den Ken steuerte als erstes gleich den Besucherraum an und sah den leuchtenden Haarschopf schon von weitem. Strahelnd setzte er sich vor Aya in den Sessel

und nahm dann spontan dessen Hände in die seinen.
 

"Aha", hob dieser mit leichter Mißbilligung die Augenbrauen. "Haben wir uns also doch noch zum Kommen hinreißen lassen? Na...dein Verständnis von 'gleich' möchte ich haben....oder vielleicht auch besser nicht." Doch als er Ken ansah, der ihn so anstrahlte, wurde Ayas Blick unwillkürlich weicher.
 

Ken strahlte trotz des Vorwürfe. "Frag mich mal ob ich gute Neuigkeiten hab!"
 

Aya guckte erneut mit sanftem Tadel, aber fragte: "Hast du gute Neuigkeiten?"
 

"Hai hab ich....frag was für welche?"
 

Aya verdrehte die Augen und seufzte. "Was für welche?"
 

"Soll ich sagen?"
 

"Nein, es macht mir Spaß, solche Spielchen mit dir spielen zu müssen, um dann doch nichts zu erfahren.....Natürlich sollst du's sagen!"
 

"Ihr......dürft Morgen nach Hause......." Kens Grinsen schien von einem Ohr zum anderen zu reichen und es war erstaunlich, dass sein Unterkiefer nicht schon abgefallen war.
 

"Okay." Ayas Gesicht verriet keine Regung. Er schien sich schon wieder recht gut erholt zu haben, hatte schon das Image wieder 'angelegt'.
 

Kens Grinsen erstarb dann doch nach einer Weile. "DU...kannst auch hier bleiben, wenn dir das lieber ist...."
 

Aya blickte ihn kühl an. "Jetzt sei doch nicht so pissig." sagte er ruhig.
 

Ken glaubte seinen Ohren mal wieder nicht. "Hey, alles okay mit dir....?" Besorgt guckte er dem anderen in die Augen, um irgend eine Regung zu erkennen. Dabei drückte er sanft dessen Hände, die ganz kalt waren, etwas fester und wärmte sie mit den seinen.
 

"Alles bestens" Ayas Tonfall erinnerte stark an den 'Du reinigst die Couch'-Tonfall. Er sah Ken in die Augen und einen Moment lang blitzte dort die Zuneigung der letzten Tage auf, doch die Fassade blieb. Ayas mentale Mauer stand wieder.
 

"Okay....wunderprächtig.........dann kannste mal für morgen schon deine Sachen zusammen packen. Wir kommen euch dann abholen........" Ken versuchte verbissen freundlich zu bleiben und behielt Ayas Hände in den seinen.
 

Aya nickte stumm. Er zeigte keinerlei Regung, entzog Ken jedoch auch nicht seine Hände. Wieder wirkte es Sekundenbruchteile lang so, als wäre er ein Gefangener seiner selbst, doch auch dieser Eindruck schwand.
 

Irgendwann wurde es auch Ken unwohl und er suchte eine Ablenkung, fand die dann in dem zurück kehrenden Yôji und deutete mit dem Kopf auf ihn. "Scheint als hätte Schu schon einen Laufburschen gefunden.........."
 

"Tja....er sollte das nicht ausnutzen. Das wäre nicht fair." seufzte Aya.
 

"Er hat viel zu viel Angst, als dass er das tun würde..........." Ken nickte selbstüberzogen.
 

Aya sah ken ungläubig an, die Stirn in Falten gelegt. "Was ist denn das für'ne Logik?"
 

"Ah...man interssiert sich doch noch wieder für seine Mitmenschen....mal beiseite....na ja, mir scheint Schu hat reichlich Panik was falsch zu machen. Schliesslich ist er neu und will keinen Ärger..........ausserdem....ich glaub Yôji tut's nicht unfreiwillig......"
 

"Ich weiß, dass er's nicht unfreiwillig tut." zischte Aya greizt. "Das sieht doch 'n Blinder. Er ist genau so weggertreten wie du, vielleicht schlimmer." Aya entzog Ken nun doch seine Hände und trat ans Fenster, um hinauszublicken.
 

Ken biss sich hart auf die Unterlippe, widerstand jedoch dem Drang auf zu stehen und weg zu laufen. Er blieb stur sitzen und kämpfte hier mit sich.
 

Aya blickte auf Tokyo, ohne recht hinzusehen. Das, was er sah, hatte sich ohnehin längst in seinem Gedächtnis verankert. Das Zimmer seiner Schwester ging zur gleichen Seite raus.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 15/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Schatten aus Schuldigs vergangenem Leben tauchen wieder auf und wollen ihn ins Unglück reissen, aber diesmal ist er nicht alleine...

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: alles offen

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Währenddessen hielt Yôji Schuldig triumphierend grinsend zwei Haarbänder unter die Nase. "Hier! Weiß oder gelb?"
 

Schwere Entscheidung. Zum einen fand Schuldig das ihm gelb beser stand, zum anderen würde weiss beser zu diesem beknackten Pyjama aussehen. Schliesslich griff er nach dem weissen, das gelbe konnte er sich aufheben bis er endlich hier draussen war, was bald war wie er hoffte.
 

"Weiß ist gut...steht dir, finde ich ja auch besser als gelb" smilte Yôji.
 

Ungläubig guckte Schuldig nun endlich mit freier Sicht an und.....wurde rot. "D-danke....."
 

"Kann ich noch was für dich tun? Und wieso wirst du rot?"
 

"WAS? I-ich bin nicht rot...vergiess es...nein, nein, ich bin zufrieden....nur noch hier raus und man könnte mich vielleicht sogar als glücklich bezeichnen......" Doch Schuldigs Gesichtsfarbe blieb die selbe, also zog er zum Schutz die Decke weiter nach oben.
 

"Na gut, dann such' ich mal Ken und frage, wie's gelaufen ist und wann Ihr rausdürft."
 

"Mach das", kam es wenig begeistert von Schuldig. Doch gerade als er sich umdrehen wollte, klopfte es kräftig an die Zimmertür. Verwirrt sah er zu Yôji, da die anderen sonst nie anklopften. Viel Zeit blieb ihm dann aber nicht zum überlegen wer es sein könnte, denn die Tür wurde kräftig aufgestossen und in den Raum trat ein fremder Mann mit Anzug, gefolgt von

zwei uniformierten Soldaten.
 

Yôji guckte mißtrauisch. "Sie wünschen?" fragte er latent bedrohlich.
 

Der Mann im Anzug sah ihn kalt an, wandte sich dann aber an Schuldig. "Wir sind vom Ministerium für auswärte Kriminelle. Der Fall '00801' wurde noch nicht abgeschlossen. Sie sind vor acht Jahren geflogen, aber nun hat ihre Flucht ein Ende. Schuldig, hiermit nehmen wir sie in Gewahrsam. In drei Tagen werden sie zurück nach Deutschland geflogen!"
 

"Was aber.......?" Schuldig hatte nicht ganz alles gerafft, aber er kannte das Gefühl in seiner Brust - Angst.
 

Yôji erstarrte vor Entsetzen einen Augenblick lang, dann lachte er "Das ist nicht Ihr Ernst oder?" Heimlich suchte er schonmal nach seinem Handy, um gegebenenfalls Birman anzurufen.
 

"Mischen sie sich da nicht ein! Schuldig, wir gehen....!! Ziehen sie sich was an, oder wir nehmen sie so mit!" Die beiden Uniformierten traten bereits hinter dem Anzugmann hervor.
 

"Er ist noch überhaupt nicht transportfähig." grummelte Yôji wütend.
 

"Yôji, ich............" Schuldig hatte nun eindeutig Angst. Auch wenn der Grössere nicht mit der Fallnummer anfangen konnte, Schuldig wusste was sie bedeutete.
 

"Wir machen das schon. KEEEEN! KOMM HER, SCHNELL!!!"
 

Ken schreckte im Besucherraum auf. "Bringen sie sich doch um.......?" Er wartete gar nicht erst Ayas Meinung ab, sonderen stürzte zurück ins Zimmer. Dort sah er nur wie ein uniformierter Soldat Yôji fest hielt, während ein andere Schuldig nicht gerade zimperlich aus dem Bett zerrte. "Was soll der Scheiss...?!" Ken war ausser sich. "So können sie doch nicht mit ihm....." Der kleine Mann im Anzug trat vor Ken und sah ihn böse an. "Wir können. Das ist unsere landeseigene Angelegenheit und geht sie nichts an......führen sie ihn ab!" Schuldig wurde nach vorne gestossen, so dass er beinahe umfiel, wurde dann aber wieder zurückgerissen und aus dem Zimmer beförder.
 

"Verdammt, wir müssen telefonieren." tobte Yôji noch immer in Gewahrsam. "Ken, los. Tu es."
 

Auch der zweite Uniformierte und der Kerl im Anzug verliesen nun das Zimmer. Ken kramte nach seinem Handy. "Wenn wills du...." In dem Moment hört man von draussen einen abgewürgten Schmerzensschrei. Erschrocken starrte Ken zu Yôji.
 

"Verdammt, ruf' Birman an." bellte Yôji noch, während er schon auf den Flur hechtete.
 

Der Schrei war auch Aya nicht entgangen. Er trat so schnell es ihm möglich war, aus dem Besucherraum.
 

Schuldig wa vor den Männern auf die Knie gegangen. Einer der Kerle hatte ihm von hinten gegen die Rippen gestossen und dass hatte den Deutschen zusammen brechen lassen.
 

Yôji tobte vor Wut. "Einen Arzt, wir brauchen einen Arzt. Es ist mir scheißegal, wer sie sind. Sie nehmen ihn so nicht mit." Aya sah mit Schrecken, wie Yôjis Hand zu der Uhr an seinem Handgelenk glitt.
 

Doch einer der Soldaten hatte Schuldig schon hoch gerissen und schleifte ihn in Richtung des Ausgangs, während der andere drohend seine Hand an die Waffe legte.
 

"Es reicht, Yôji!" Aya bemühte sich, seine Stimme ruhig zu halten. "So kommen wir nicht weiter. Beruhig' dich!"
 

Yôji knurrte, war noch nicht so recht überzeugt nachzugeben.
 

Ken kam nun ebenfalls aus dem Zimmer gestürm. "Manx ist auf dem Weg hierher......." Verwirrt sah er den Männern hinter her. "Ihr lasst sie gehen?"
 

Aya funkelte Ken an. "Was nützt uns ein Blutbad mitten im Krankenhaus. Das ist nicht unsere Art."
 

Yôji war den Soldaten inzwischen so unauffällig wie möglich gefolgt.
 

Unsicher guckte Ken zu Boden. "Das Blut habt ihr schon hier........" Damit deutete er auf ein paar Tropfen Blut am Boden, die sich in einer Spur hinter Schuldig und den Männern her zog.
 

"Was sollen wir denn machen? Was soll ich machen? Geh' doch! Hilf Yôji, bewahre ihn vor einer Dummheit." Aya knurrte gekränkt.
 

Schukterzuckend eilte Ken dem blonden Killer hinter her. Kaum dass er ihn erreicht hat, sah er vor sich auch schon, wie Schuldig erneugt einknickte und zu Boden ging. Nun erkannte er auch, woher das Blut gekommen war: ein dünner Blutfaden rann aus Schuldigs Mundwinkel und tropfte zu Boden. Erschrocken sah Ken, dass auch Yôji das Blut realisiert hatte.
 

Das war zuviel für Yôji, sein gesunder Menschenverstand setzte aus, sein Killerinstinkt erwachte. //K'so....ich töte sie// Mit einem leisen Sirren glitt der Draht aus der Uhr.
 

In diesem Moment stieg Manx vor den Anwesenden aus dem Wagen und hielt dem Mann im Anzug ein Schreiben unter die Nase. Die Befugnis schien stärker zu sein als die der Männer und leise auf deutsch fluchend lies man Schuldig los, der sich unmöglich auf eigenen Beinen halten konnte und zusammen sackte.
 

Yôji ließ den Draht Draht sein und kümmerte sich um Schuldig, bemüht ihn möglichst sanft zu halten, aber Manx auch nicht zu deutlich zu zeigen, was ihn ihm vorging.
 

Diese hatte gerade mehr damit zu tun, die Männer zu vergraulen, auf ihre eigene, charmante Art und Weise, die Ken beinahe grinsen liesen. Aber da war noch die andere Sorge, die ihn jeglichen Gedanken an Manx Forschheit vergssen liesen. Er trat neben Yôji und Schuldig und guckte diesen besorgt an. "Was ist mit ihm?"
 

"Ich weiß es nicht" Yôji wimmerte fast, trug Schuldig vorsichtig zurück in die Klinik und wollte gerade einen Arzt suchen, doch das hatte Aya schon erledigt. Mit leichtem Widerstreben übergab Yôji Schuldig den Ärzten zur Behandlung.
 

Ken zerrte Yôji zurück ins Zimmer und zwang ihn regelrecht sich zu setzen. "Nun wart doch erst mal ab...es wird schon nicht all zu schlimm sein. Ich...ich werd auch nachfragen gehen......." Damit verschwand Ken aus dem Zimmer und übergab Manx regelrecht die Klinke, die nun ins Zimmer trat, nachdem sie Ken zu genickt hatte.
 

//K'so..das auch noch...keep cool// "Na Manx? Wie läuft's?" fragte Yôji betont lässig. "Neue Sandalen? Stehen dir auf jeden Fall gut." //Und jetzt grinsen// Yôji smilte Manx zweideutig wie immer an.
 

Aber deren Gesicht war ernst und sie knallte Yôji einen dicken Stapel Papier auf den Schoss.
 

"Was' das?" fragte Yôji erstaunt.
 

"Schuldigs Akte.......ist interessant............."
 

Yôji blätterte durch den Stapel, überflog die Aufzeichnungen.
 

Manx zählte derweilen die wichtigsten Sachen auf. ".....absolut grauenhafte Kindkeit....mit 12 den eigenen Vater erschossen, der ihn und seine Mutter misshandelt hat.." Sie schüttelte den Kopf. "Leider hat man von seinen Fähigkeiten erfahren und ihn in ein spezielles Heim gesteckt...ehrlich gesagt....nach den Informationen die Kritiker raus gefunden hat, werden heut zu Tage die Tiere im Labor besser behandelt als damals dort die Kinder.........."
 

Yôji schluckte. //Verdammt, SO schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt// "Tja...unprall...naja, wir päppeln ihn schon auf." Yôjis Gesichtszüge verdunkelten sich. "Wenn er die Behandlung...Mißhandlung der Soldaten übersteht."
 

"DAS ist das beste............das sind die selben Kerle aus diesem Center, wo er damals war......aber er ist mit 16 abgehauen und nach Japan geflohen....tja, es scheint als wär er recht wertvoll für sie, dass sie ihn wieder zurück haben wollen und das mit allen Mitteln. Der Vorwand, dass es wegen seinem Vater ist, den er erschossen hat, ist nämlich an den Haaren herbei gezogen. Er war damals 12 und somit völlig unantastbar..........aber sag das denen mal.........."
 

"Und was machen wir nun?"
 

"Gar nichts........die haben kein Recht auf ihn, also werden wir unseres geltend machen......wir müssen ihn blos noch hier einbürgern lassen......"
 

"Okay..dann ist ja alles paletti" grinste Yôji.
 

"Wenn er wieder auf die Beine kommt......" Ken war lautlos ins Zimmer getreten.
 

Yôji blinkte Ken an. "Wieso? Was ist?"
 

Der junge Fussballer wirkte unsicher und druckste herum, wusste er doch über Yôjis Gefühle Bescheid. "Sie...sie haben ihn...nun ähm...er ist........."
 

"Also?" fragte Yôji äußerlich unbewegt, innerlich völlig fertig. "Sag' schon!"
 

"....im OP...", beendete Ken schliesslich schweren Herzens den Satz.
 

"Oh..." Yôji schluckte, fing sich mühsam. "...okay...wird schon gut gehen. Na dann, Manx. Ich muß kurz weg. Danke für's Erste und bis dann." Er stand auf und trabte aus dem Zimmer. Auf dem Flur begann er zu rennen, flüchtete sich auf's Herrenklo. Hierher würde Manx ihm wohl nicht folgen.
 

Ken verabschiedete sich recht hastig von Manx, wäre draussen dann aber fast in Aya gerannt. Erschrocken wich er aus und blieb einen Moment stehen.
 

"Ist sie weg?" zischte Aya leise. Langsam sehnte er sich wirklich nach seinem Bett, aber überhaupt nicht nach einem Gespräch mit Manx.
 

Ken schüttelte den Kopf. "Hast du Yôji gesehen?"
 

Aya nickte, sagte jedoch "Nein!".
 

"Sagst du Nagi und Omi noch Bescheid, wenn die zwei hier antraben...? Ich werd mich nach Yôji umsehen.........."
 

Aya drückte sich an Ken, um ihm etwas zuzuraunen. "Er ist auf der Herrentoilette. Aber sieh' zu, dass Manx nichts mitbekommt." Dann stellte er sich wieder normal hin. "Klar, mach' ich. Viel Glück bei der Suche."
 

"Danke.......er wird wohl im Cafe sitzen und Weiber anmachen........" Damit stürmte der Fussballer los und lies Aya alleine mit Manx.
 

Aya seufzte und entschied sich, für sein Bett auch Manx auf sich zu nehmen. Müde krabbelte er rein und guckte Manx an. //Ich fange hier bestimmt nicht das Gespräch an//
 

Aber die Sekreatärin von Persia dachte gar nicht daran länger als nötig zu bleiben. "Ich werd mich melden sobald sich was tut und ihr euch auch, wenn ihr was wisst..........gute Besserung Aya............und richte sie doch auch.....Kevin....? Na jedenfalls an Schuldig aus, wenn er zurück kommt........" Manx guckte in die Unterlagen um sich zu vergewissern, dass sie sich den richtigen Vornamen Schuldigs gemerkt hatte.
 

"Mach' ich...bis dann."
 

Damit war für Manx auch klar, dass sie reichlich unerwünscht war und lies Aya in Ruhe. Von Siberian und Balinese war eh nichts mehr zu sehen, also machte sie sich auf die Rückfahrt.
 

Ken hatte zur gleichen Zeit die Herrentoilette betreten und sah sich suchend nach Yôji um.
 

Dieser bemühte sich, in einer der Kabinen mit hochgezogenen Beinen nicht zu laut zu seufzen und schniefen, was allerdings nur unzureichend gelang, und Ken so perfekt zu ihm lockte.
 

Vorsichtig pochte dieser gegen die Tür. "Yôji machst du bitte auf........?!"
 

"Nö", kam es von innen.
 

"Komm schon...es ist doff sich mit ner Tür zu unterhalten.............."
 

"Nein. Ich seh' scheiße aus. Das sollte keiner sehen."
 

"Yôji.....ich hab dich schon völlig zerschlagen und abgefrackt gesehen............."
 

"Hmmm...okay..." Yôji machte die Kabinentür auf. So schlimm sah er gar nicht aus, hatte nur ein bißchen geweint.
 

Ken schloss die Tür wieder und trotz der Enge der Kabine lies er sich an der Wand herab zu Boden sinken. Schweigend sah er hoch zu Yôji. Jedes Wort wäre ihm nun irgendwie falsch erschienen.
 

"Ich konnte nicht da bleiben. Ist Manx jetzt gegangen? So toll ist die Toilette hier nicht." Yôji versuchte ein tapferes Grinsen.
 

"Ich denk Aya wird sie schon vergrault haben..........na komm......." Ken drückte sich wieder nach oben und schloss die Tür auf.
 

"Gut" Yôji erhob sich vom Klo, machte auf dem Weg nach draussen nochmal vom Waschbecken Gebrauch, um sein Gesicht zu erfrischen. "Wie schlimm sieht's wirklich aus?" fragte er leise mit leicht zittriger Stimme.
 

"Was? Meinst du warum die OP?"
 

"Ja...wie steht es um ihn?"
 

"Der Riss in der Lunge der eigentlich schon am Heilen war ist wieder aufgerissen und die Lunge hat sich mit frischem Blut gefüllt, da er nicht alles ausspucken konnte..........es ist keine all zu grosse Operation meinte die Schwester, die mir Auskunft gegeben hat.....das gibt nur zwei kleine Schnitte von jeweils knapp zwei Zentimeter.........."
 

"Also...wird...er...es...überleben !?!"
 

Ken nickte und öffnete Yôji die Zimmertür. "Das bestimmt.......schliesslich ist er kein Weichei, auch wenn sein allgemeiner Zustand zu wünschen übrig lässt............"
 

Aya guckte die beiden müde, aber zufrieden an. "Da seid Ihr ja wieder."
 

"Hast du uns vermisst?" Ken versuchte ein müdes Lächeln.
 

"Ja...war echt langweilig, seit Manx gegangen ist." Aya gähnte leise.
 

Yôji setzte sich auf einen Stuhl und wartete. Nervös spielte er mit seinen Fingern.
 

Nach schier unendlichen zwei Stunden wurde endlich die Tür des Zimmer geöffnet und ein Pfleger nahm das leere Bett hinaus, nur um gleich darauf ein beleegtes hinein zu schieben. Ken reckte seinen Hals, um etwas zu erkennen. Jedoch schon die Geräte um das Bett und deren nervigen Geräusche liesen ihn resignieren.
 

Yôji guckte ebenfalls, zwang sich hinzuschauen, egal was er sehen mochte.
 

Aya warf lediglich einen kurzen Blick rüber, spürte er die Müdigkeit doch schon bleischwer in allen Knochen.
 

Der Arzt, der ebenfalls ins Zimmer gekommen war und dem die besorgen Blicke der jungen Leute nicht entgangen war, lächelte aufmunternd. "Alles in Ordnung. Er hat es gut überstanden....sogar erstaunlich gut, nachdem man mir berichtet hat, wie man mit ihm umgegangen ist. Ich hoffe die Verantworlichen werden zur Rechenschaft gezogen........."
 

"Das werden sie sicherlich" knurrte Yôji leise, aber entschlossen, so dass Aya ihm schon wieder einen kritsichen Blick zuwarf.
 

Dem Arzt entging zum Glück das gefährliche Glitzern in Yôjis Augen und so fuhr er unbekümmert weiter. "In zwei, drei Tagen dürfte er sich wieder erholt hat und dann hoffen wir, dass er auf Anfang nächster Woche nach Hause kann. Natürlich voraus gesetzt, er hat jemanden, der sich um ihn kümmern kann."
 

"Das machen wir schon!" beeilte Yôji sich. Sein finsterer Gesichtsausdruck war Fürsorge gewichen.
 

Aya grinste innerlich. //Gut, solange du dich um Schu kümmerst, machst du wenigstens keinen Unsinn.//
 

"Sehr schön.....", lachte der Arzt. "...und Fujimya-san kann ja morgen schon nach Hause, wie ich gesehen habe."
 

Aya sah den Arzt an und nickte kurz.
 

Ken versuchte, seine Freude über Ayas offizielle Entlassung, nicht all zu offen zu zeigen. Schliesslich verabschiedete der Arzt sich wieder und lies die Vier alleine im Zimmer zurück.
 

Yôji trat an Schuldigs Bett, betrachtete ihn besorgt und liebevoll. "Gomen...gomen nasai.." murmelte er leise und traurig "Ich konnte dich nicht beschützen....aber ich mach's wieder gut."
 

Ken, der sich zu Aya auf die Bettkante gesetzt hatte hob eine Augenbraue, während er Yôji beobachtete.
 

Aya bemühte sich ebenfalls, die Augen offenzuhalten. Das war doch interessant.
 

Yôji sah sehr verloren aus, wie er da so stand. Er hätte so gerne Schuldigs Hand ergriffen, doch er traute sich nicht.
 

Ken wartete und wartete. Dann wartete er noch etwas und dann..........wartete er noch eine weitere Minute, bis es ihm zu bunt wurde. "Er ist nicht aus Glas...............und er schläft nur..........."
 

"Ja und?" fragte Yôji gereizt. Er fühlte sich ertappt.
 

Aya grinste heimlich hinter dem Rücken der anderen.
 

Ken fing an zu tadeln. "Yôji, stell dich nicht an, als hättest du noch nie mit nem anderen Menschen zu tun geha.......... siehste....zu spät...er wacht auf.." Damit deutete er auf Schuldig, der sich langsam in seinem Bett zu regen begann.
 

"Halt's Maul, Ken!" blaffte Yôji, dann wandte er sich wieder Schuldig zu. "Na? Aufgewacht?" Er lächelte den Deutschen aufmunternd an.
 

Der zog zu erst mal die Augenbrauen zusammen und hob dann langsam eine Hand nach oben und legte sie an die feinen Schläuche, die in seine Nase führten.
 

"Bitte Schuldig...lass sie drin, dann darfst du bald wieder nach Hause." bat Yôji.
 

Müde Augen richteten ihren Blick auf Yôji. Er hatte gar nichts machen wollen, wollte nur wissen was ihm da so ein seltsmes Gefühl bescherrte.
 

Yôji blickte Schuldig lieblächelnd an. "Es wird alles gut. Es tut mir leid, ich werde dich nie wieder im Stich lassen."
 

Schuldigs Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, aber aus irgend einem Grund brachte er keinen Ton heraus. Enttüscht blickte er auf seine Bettdecke und schloss die Augen. Nur unter aller grössten Anstrengung schaffte er es Yôji direkt an zu sprechen. >Yô-ji...?<
 

"Psst...lass' es." Yôji legte sanft seine Hand an Schuldigs Wange. "Nicht reden, auch nicht telepathisch. Ruh' dich erstmal aus."
 

Dessen benötigte Schuldig kaum einer zweiten Aufforderung. Doch als er tief durch atmen wollte, zuckte er fast panisch zusammen.
 

"Vorsichtig", mahnte Yôji sanft. Er war ebenfalls zusammengezuckt, spürte Schuldigs Schmerz fast körperlich. "Du hattest eine kleine Operation. Aber es wird alles wieder gut!"
 

Ken guckte kurz über seine Schulter und zwinkerte Aya vielsagend zu, während er den Daumen in die Höhe reckte.
 

Aya verdrehte die Augen und zuckte leise seufzend die Schultern. "Wurde ja auch Zeit." gähnte er und kuschelte sich in die Kissen.
 

Der Versuchung nicht widerstehen könnend strich ihm Ken kurz durch die Haare und hupfte dann vom Bett. "So ich lass ihn dann mal schlafen....", meinte er zu Yôji und deutete auf Aya. "Du bleibst ja sicher noch hier...ich werd die Kleinen abfangen und aufklären, warum sie heute wohl beser nicht her kommen sollen........."
 

"Oyasumi" murmelte Aya leise.
 

Yôji nickte Ken nur stumm zu.
 

Der verzog sich nach Hause, um Nagi und Omi in Empfang zu nehmen, wenn diese aus der Schule kamen.
 

Nagi war so happy. Schule war klasse und keiner hatte gemerkt, dass er nicht normal war. Seine Klasse war nett und in der Pause hatte er mit Omi gegessen. Jetzt hüpfte er immer noch beschwingt um Omi herum und pfiff fröhlich vor sich hin.
 

Dem war schon ganz schwindlig und er hatte Mühe die beiden Rucksäcke zu tragen. Schliesslich knallte er beide aufs Sofa, direkt neben Ken, der ihn schief angrinste. "Na, schöne Prüfungen geschrieben?", wollte der Braunhaarige wissen.
 

"Nö" quietschte Nagi vergnügt. "Ich war nur an der Karte in Geographie. Schule ist super. Fahren wir heute noch zu den anderen?"
 

Omi hatte sich der Länge nach aufs Sofa geknallt. "Die kommen morgen doch heim, oder?"
 

Ken nickte. "Aya kommt morgen heim....ja....."
 

Nagi machte große Augen "Und Schu?"
 

"Muss noch etwas bleiben. Er.....hatte nen kleinen Rückfall heute..........."
 

"Was?" Nagi guckte Ken erschreckt an "Was für'n Rückfall?"
 

Nun richtete sich auch Omi wieder langsam auf und sah Ken forschend an, der sich sofort unwohl fühlte. "Na ja, nichts schlimmes, nicht wirklich jedenfalls.....er.....na ja der Riss in der Lunge...ist wieder aufgerissen.........."
 

"Nix schlimmes?" quiekte Nagi. "Das nennst du nix schlimmes?"
 

Hilflos zuckte Ken mit den Schultern.
 

Nagi warf sich neben Omi auf's Sofa. "Und wie geht's ihm jetzt?"
 

"Na ja, er....schläft, die OP hat ihn wohl doch geschlaucht....................."
 

"Aber...wie konnte das passieren?"
 

"Lange Geschichte....", meinte Ken, konnte aber schon Omis Blick auf sich gerichtet spüren, der aus zu sagen schien, er solle nicht lange drum herum reden, sondern erzählen. Seufzend folgte Ken der stummen Aufforderung und berichtete was im Krankenhaus vor gefallen war.
 

Nagis Augen mit dem ungläubigen, erschreckten Blick wurden größer und größer, je länger Ken erzählte. Nachdem dieser geendet hatte, saß der Kleine erstmal einige Augenblicke stumm da und blickte zu Boden.
 

Omi hatte sofort das Verlangen ihn zu trösten und so zog er ihn vorsichtig in seine Arme und strich ihm über den Rücken, während er Ken ebenfalls aus grossen Augen ansah.
 

"Doshite?" fiepste der Kleine. "Es war doch gerade alles gut. Warum passiert das? Manchmal denke ich, auf uns lastet ein Fluch." Nagi seufzte gequält auf.
 

"Etwas Gutes hat das Ganze wenigstens.......ups......." Ken hatte wohl gerade gemerkt, dass er angefangen hatte aus dem Nähkästchen zu plaudern, also biss er sich auf die Zunge und schwieg.
 

"Was? Was soll daran schon gut sein?"
 

"Vergiess es..............." Ken erhob sich. "Wirst es wohl früh genug sehen. Aber erst morgen. Heute ist es beser wenn nur Yôji bei ihm bleibt...........Aya ist auch müde und braucht Ruhe.........."
 

"Und wieso darf Yôji bei ihm bleiben?" fragte Nagi mißtrauisch. "Er ist wie ein Bruder für mich....ich sollte auch..."
 

"Es ist beser so...glaub mir.", versuchte Ken Nagi zu überzeugen. "Yôji war dabei als es passierte und er passt jetzt auf ihn auf, wie auf seinen Augapfel...."
 

"Das ist es oder?" mutmaßte Nagi. "Das was ich noch sehen werde..."
 

"Huh?" Nun sah Ken Nagi reichlich verwirrt an. "Okay, das ganze nun auch für die Dummen hier im Raum, also für mich......"
 

"Na, er ist der Einzige, der zu ihm darf. Er hütet ihn wie seinen Augapfel. Schuldig läßt ihn das machen, was bedeutet, dass er Yôji vertraut, was mehr als erstaunlich ist. Also...die beiden haben entweder was miteinander oder sie sind SEHR gute Freunde, was fast schon auf's Gleiche hinausläuft."
 

"Ehm...Schuldig ist gaga, der weiss momentan gar nichts........also daran liegt's wohl nicht. Er würd momentan auch ner Gummipuppe vertrauen......."
 

"Das glaube ich nicht", sagte Nagi mit einem hintergrümdigen Lächeln. "Und ich will nicht nochmal hören, dass du ihn gaga nennst."
 

Ken hob die Hände. "Okay, okay, ich hab nichts gesagt...du bist von alleine drauf gekommen, klar? Ich will nämlich nicht erhängt werden.............."
 

"Ja...klar.." grinste Nagi. "Ich glaub's nicht, wenn das stimmt...." Er schüttelte den Kopf.
 

"Diese Logik wird mir irgendwie immer verborgen bleiben.." Ken zuckte mit den Schultern. "Also....was wollen die Herren zu Abend essen..........?" Ganz offenbar war Themawechsel angesagt.
 

"Hmm....egal...Hauptsache lecker, ungesund und viel..." feixte Nagi.
 

Omi klatschte sich die Hand an den Kopf. "Oh nein, er übernimmt jetzt schon Yôjis Ernährungsweise............"
 

Nagi grinste und suchte sich in der Küche selbst was zusammen, was in diesem Fall mal wieder Pizza aus dem Tiefkühlfach hieß.
 

~*~*
 

Später am Abend, im städtischen Krankenhaus, wachte jemand aus einem mehr als erholsamen Schlaf auf und sah sich erst mal etwas verwirrt um. Dann erst erinnerte sich Schuldig nach und nach was passiert war. Langsam rollte er den Kopf zur Seite, um zu Ayas Bett zu blicken.
 

Dabei fiel sein Blick jedoch zuallererst auf Yôji, der halb sitzend halb auf der Kante des Bettes liegend eingeschlafen war.
 

//Was......?// Verwirrung schlich sich ind ie trüben Augen den Deutschen und er versuchte ein zu ordnen, warum Yôji genau da lag wo er eben lag. Langsam schob Schuldig schliesslich eine Hand unter der Decke hervor, um den anderen leicht an zu tippen.
 

Yôji schreckte hoch. Blickte Schuldig ebenfalls einen Moment lang verschlafen und verwirrt an. "Oh du bist wach....wie geht's dir?"
 

"Was.....was machst du hier...?", kam leise die Gegenfrage.
 

"Bin eingeschlafen...gomen... ich fahr wohl besser heim." Yôji rappelte sich auf.
 

"Was..? Nein...nein bleib ruhig................" Schu schloss ob einer Schwindelattacke die Augen, nachdem er versucht hatte den Kopf etwas zu heben.
 

"Du solltest wirklich erstmal liegenbleiben."
 

"Uhm.....schon...schon klar....oh wow...ich fühl mich irgendwie wie bekifft..na ja zumindest glaub ich das man sich so fühlen muss wenn man bekifft ist..........." Schuldigs Akustik funktionierte jedenfalls schon wieder hervorragend.
 

"Warst du noch nie bekifft?" fragte Yôji leicht belustigt.
 

"N-nein.....aber ich fühl mich grad high......"
 

"Ist wahrscheinlich noch die Narkose. Das vergeht schon. Genieß' es, solange es dauert." grinste Yôji.
 

"Hmm....wenn....wenn du meinst..............." Schuldig versuchte wieder tief durch zu tamen, was diesemal immerhin halbwegs schmerzfrei gelang.
 

"Und wie fühlst du dich ansonsten? Erinnerst du dich, was passiert ist?"
 

Schuldig kniff die AUgen zusammen. "Da waren Typen in Uniformen........."
 

"Ja....Manx hat dich rausgehauen. Warum will Deutschland dich unbedingt zurück?"
 

Kurz schien Schuldig zu überlegen, dann senkte er den Kopf und kuschelte sich fester in die Kissen. "Die wollen mich nicht........die wollen meine Fähigkeiten........."
 

"Und wofür?"
 

"Keine Ahnung..........ich hab damals nicht nach gefragt, sondern bin abgehauen............wenn ich richtig vermute für nichts Gutes....."
 

"Okay...ist ja auch egal. Wenn du artig bist, darfst du Anfang der Woche raus."
 

"Raus? Nächste Woche? Ich dachte Morgen............."
 

Yôji senkte den Kopf. "Es tut mir leid...deine Lunge ist wieder aufgerissen, aber sie sagen, es geht dir sehr gut....es ist alles meine Schuld."
 

"Deine....?" Nun sah Schuldig ehrlich überrascht aus, aber sein Blick wurde allmählich wieder klarer.
 

"Ich hätte eingreifen können...eingreifen müssen...aber ich hab's nicht getan. Sie haben dich verschleppt, dich fast umgebracht. Es tut mir leid, ich habe dich im Stich gelassen. Ich bin kein besonders guter Freund, deines Vertrauens nicht wert...das alles war ich noch nie...ich bin egoman....selbstsüchtig und selbstherrlich."
 

>Dann wär's dir jetzt egal............< Schuldigs Gedanken waren derart sanft und warm eingepackt, dass es Yôji einen angenehmen Schauer durch den Körper laufen lies, als der Deutsche direkt in seine Gedanken sprach.
 

"Auch das geschieht nur aus Selbstsucht. Vielleicht gehe ich wirklich besser." Yôji seufzte schwer.
 

>.......nicht alleine lassen.............< Zu diesen Gedanken folgte ein fast ängstlicher Blick. "Nichts....ist schimmer als Einsamkeit....", hauchte der junge Deutsche leise.
 

Yôji schaute tief in bernsteinfarbene Augen, die nun dunkel im Schatten lagen und ihre Farbe nicht preisgaben. Und doch erinnerte sich Yôji an dieses warme honiggoldene Bernstein, sah es vor sich. "Nein, ich werde dich nicht allein lassen." //Niemals//
 

"Danke..............." Schus Finger krallten sich leicht in Yôjis Pulloverärmel und hielten ihn fest, während seine Augen sich langsam wieder schlossen, sein Atem ruhiger wurde.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 16/?

Autor1: Janna

Email: sano@rkwelt.de

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Es kommt zum Eklat zwischen Aya und Ken und der Jüngere zieht daraus Konsequenzen.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: Omi und Nagi ziemlich wahrscheindlich.....Aya und Ken hingegen scheinen kaum noch Chancen zu haben.

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Langsam ließ Yôji sich wieder auf den Stuhl sinken, suchte eine bequeme Haltung, ohne Schuldig zu stören oder dessen Hand von seinem Pullover zu lösen. Eigentlich war es einer seiner teuersten Lieblingspullis aus Angora, aber das war Yôji im Moment völlig gleichgültig. Schuldigs Nähe, dieses Zeichen der Verbunden- und Vertrautheit rechtfertigte jede Leierfalte.
 

Schuldig verschlief beinahe die nächsten 24 Stunden, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Er merkte weder dass die Besucher sich abwechselten, noch dass Yôji ging, wenn auch nur kurz und wieder kam. Schließlich befand sein Körper dann, dass genug geschlafen war und der Nebel des Tiefschlafes begann langsam sich zu lichten und bald darauf blinzelte Schu vorsichtig, konnte jedoch nichts richtig erkennen.
 

Eine Hand fuhr sanft über sein Gesicht, jemand beugte sich zu ihm runter und eine Stimme, die er als Yôjis erkannte, fragte sanft: "Na, ausgeschlafen? Wie fühlst du dich?"
 

"Hmm...? Komisch.........." Langsam öffneten sich Schuldigs Augen ganz und er blinzelte ein paar mal, um eine klare Sicht zu bekommen. Dann schluckte er nur und guckte Yôji zerknittert an. "Du....du bist aber nicht immer hier geblieben oder......?" Das erste was Schuldig aufgefallen war, waren die dunklen Ringe unter Yôjis Augen und das bescherte ihm irgendwie ein schlechtes Gewissen.
 

"Nee", lachte Yôji. "Ich war zwischendurch Zuhause." Dass dieser Aufenthalt sich lediglich aufs Duschen, Umziehen und Kaffeekochen beschränkt hatte, verschwieg der Blonde geflissentlich.
 

Verschweigen war gut, aber Schuldig war besser und so verzog er sein Gesicht nur leicht und sein Blick haftete sich auf Yôjis Pulli und es schien, als würde er die Falten darauf studieren, als er sich leise entschuldigte. "Gomen.......war eigentlich wirklich nicht nötig...ich hab geschlafen wie ein Stein.........."
 

Yôji zuckte die Schultern. "Pech... besser so, als dass du aufwachst und allein bist. Okay..." Sein Grinsen wurde breiter "...ich seh' jetzt aus wie der Glöckner von Notre Dame und keine Frau guckt mich mehr an, aber was soll's?"
 

"Frauen sind eh doof............." Die Aussage klang wie die eines Zehnjährigen.
 

Yôji guckte Schuldig verdutzt an, lachte dann. "Na du mußt es ja wissen..." feixte er.
 

"Wieso....?" Schuldigs unschuldiger Blick wirkte nach wie vor ehrlich, aber der Schalk blitzte bereits heimlich darin.
 

"Na, du bist die erste ernsthafte Konkurrenz in Sachen Designerklamotten für mich." zwinkerte Yôji.
 

"Hat das was damit zu tun? Ich mag es nur nicht in Klamotten rum zu laufen, die jeder trägt....."
 

Yôji lachte. "Also steigst du keinem einzigen Mädel nach?"
 

"Ne, sie mir...........warum nur? Ich bin doch echt das größte Ekel...ich bezahl nix im Restaurant, ich mach keine Geschenke, Blumen mag ich eh nicht...oh.........werd ich wohl bald mögen müssen........."
 

"Warum gehst du dann überhaupt mit ihnen aus, wenn's dich doch nur ankotzt? Und ja...Blumen solltest du mögen, das wäre wirklich von Vorteil, sonst teilen die uns doch."
 

"Was denn teilen?"
 

"Eigentlich will Kritiker nicht mehr als vier...also wollen sie Euch woanders einteilen...aber das wollen wir ja alle nicht und deshalb müssen wir wie ein Mann stehen....also wirst du auch Blumen mögen."
 

"Okay, ich mag Blumen.." Schuldig richtete sich langsam im Bett auf, hielt sich aber die Seite.
 

"Hältst du das für klug?" fragte Yôji besorgt. "Kannst du nicht mal für fünf Minuten stilliegen?"
 

"Ich hab 24 Stunden oder mehr gelegen...reicht das nicht..........?" Ein Babyblick traf Yôjis.
 

Yôji drehte leicht verwirrt den Kopf zur Seite. "Du wirst im Bett bleiben! Ich will dich nicht schon wieder tragen müssen."
 

"Oh? Bin ich zu schwer......?" Schuldig wirkte, als wolle er Yôji jeden Moment in die Arme springen, um sich herum tragen zu lassen, nur um nicht mehr in dem öden Bett liegen zu müssen.
 

"Nein, du erschreckst mich, wenn du ständig zusammenbrichst. Selbst wenn du es wolltest, könnte ich dich nicht ruhigen Gewissens alleine lassen." Yôji war durch die lange Wachzeit leicht gereizt, bemühte sich aber um Ruhe und Konzentration.
 

Schuldig sah leicht pikiert aus. "Na gut...bleib ich halt liegen............willst du dich nicht hinlegen gehen......?"
 

"Nein" In Yôjis Stimme klang ein verzweifelter Unterton mit. "Ich kann dich nicht alleinlassen...ich will auch nicht." Die Erschöpfung des jungen Mannes war deutlich zu sehen.
 

Schuldig schluckte, dann rutschte er kurzerhand zur Seite. "Dann leg dich hier hin! Ich dreh mich auch auf die andere Seite.........."
 

"Das geht doch nicht" wehrte Yôji sich noch halbherzig, doch innerlich wünschte er sich nichts mehr als das. Schlafen, und das auch noch neben dem Menschen, den er um jeden Preis glücklich machen wollte. Sehnsüchtig betrachtete er das weiche Bett.
 

Und Schuldig wurde gemein. >Na los leg dich hin! Es ist schön weich....und angenehm warm......du bist doch so müde.....und Schlaf wird dir gut tun........<
 

Yôjis mühsame Abwehr erlahmte und er kuschelte sich ein. "Aber...du ...darfst...nicht...abhauen..." gähnte er noch, dann war er auch schon eingeschlafen.
 

"Wohin sollte ich denn....?" Schuldig legte sich, wie versprochen auf die andere Seite des Bettes und drehte Yôji den Rücken zu.
 

~*~*
 

Aya war in der Zwischenzeit weniger fügsam. Langsam aber sicher brachte er Ken mit seinem Dickkopf um den Verstand. Kaum guckte der Sportler mal nicht hin, lief Aya einfach durch die Gegend, obwohl er doch klingeln oder rufen sollte, wenn er was brauchte. Gerade jetzt fand Ken Aya im Wohnzimmer vor dem Bücherschrank kniend und den zweiten Band seiner

"Assassinen-Trilogie" rauswühlend.
 

Ken guckte gerade aus der Küche und sah sich suchend um? "Aya....? Aya?! Oh Aya, wo steckst du schon......chrrrrrrrrrrrrr" Er hatte ihn gefunden. "WAS tust du DA UNTEN?"
 

"Ich hab' mir mein Buch geholt." erklärte Aya ruhig im Aufstehen, welches sich für den geübten Beobachter jedoch schon vorsichtiger als sonst gestaltete. Er drehte sich zu Ken und hielt ihm 'Des Königs Meuchelmörder' unter die Nase. Wie immer schien er sich keiner Schuld bewußt.
 

Kens Arm und der ausgestreckte Zeigefinger reckte sich nun unter Ayas Nase entlang und deutete aufs Sofa. "Marsch oder ich trag dich eigenhändig da hin!!! Die machen doch alle mir nen Vorwurf wenn du wieder zusammen klappst......"
 

Aya trabte einfach an Ken vorbei. "Ich weiß schon, was ich tue und ich geh' in mein Zimmer."
 

Ken knickte ein. "Kleinkind..........."
 

"Jaja...von dir kratzt mich das sehr." Ayas warf eine abwinkende, abfällige Handbewegung über die Schulter und verzog sich nach oben.
 

Ken lies sich aufs Sofa sinken. "Toll wir sind wieder genau gleich weit wie vor ein paar Wochen.........."
 

Mit lautem Türenknallen kündigte Nagi seine Rückkehr an. "Tadaima!" rief er fröhlich.
 

"Okairi...", kam es weniger enthusiastisch zurück.
 

Nagi kam grinsend ins Wohnzimmer "Was ist denn hier für'ne Grabesstimmung?"
 

Ken zuckte lediglich mit den Schultern und setzte dann ein gekonnt künstliches Lächeln auf. "Na Nagi, wie war's in der Schule?"
 

"Gut! Ich hatte früher Schluß! Hast du schon gekocht oder Selbstverpflegung?"
 

Mit einer Hand fuchtelte Ken in Richtung Küche. "Musste nur aufwärmen...mir is der Appetit vergangen."
 

Nagis Lächeln schwand. "Was ist los?"
 

"Nichts..........alles beim Alten..."
 

Nagi runzelte verwirrt die Stirn. "Irgendwas ist aber, du hast sonst immer Hunger."
 

Ken knickte abermals ein. "Oh man, du kennst mich jetzt schon viel zu gut......" Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.
 

Auch Nagi lächelte verhalten. "Gute Beobachtungsgabe gehört zum Job! Also was ist los? Ich weiß, das klingt aus meinem Mund doof, aber vielleicht kann ich dir helfen."
 

"Ne, denn dazu müsstest du einen Menschen ändern können und das kannst weder du noch ich......noch nicht mal Schu kann das wirklich, ohne jemandem seinen Willen auf zu zwingen...."
 

"Du willst nicht konkret werden, oder?"
 

Ken stöhnte leise. "Okay, okay......es ist Aya...er benimmst sich wieder genau so wie ein kalter Fisch wie vor ein paar Wochen. Ich dachte er sei aufgetaut, habe gemerkt, dass er sich vor uns nicht so zu geben braucht, aber nein....nein.... er.....er tut wieder als wären wir seine Feinde und...und......ach was weiss ich......"
 

"Hast du was gemacht, was ihn geärgert hat?"
 

"Nein....nein gar nicht...ich hab nur gesagt er soll sich wieder hin legen........."
 

"Und seitdem ist er so?"
 

Ken nickte betrübt. "Er hat sich zwar auch sonst nicht im Geringsten um was anderes gekümmert, als sein Buch, das er gerade gelesen hat.........oder wollte, oder was auch immer..........."
 

Nagi guckte verwirrt und seufzte. "Wenn ich ehrlich bin.....versteh' ich das alles nicht so ganz. Ich fürchte, ich kann dir doch keine große Hilfe sein."
 

"Ich versteh's selber nicht............na was soll's....ich wär ja nicht Baka-Hidaka wenn ich jetzt nicht hoch gehen würde und ihm was zu Essen rauf bringen würde." Damit erhob sich Ken seufzend vom Sofa und trottet in die Küche, um eine Portion für Aya zu wärmen und anschließend nach oben zu bringen.
 

Nagi seufzte erneut, machte sich ebenfalls Essen warm und verzog sich mit seinen Hausaufgaben in Omis Zimmer.
 

~*~*
 

Aya lag lesend auf dem Bett, war allerdings geduscht und angezogen. Auch das hatte er also einfach alleine getan, ohne Bescheid zu sagen.
 

Ken entschied sich, dass es beser war nichts dazu zu sagen. Er hatte angeklopft, aber keine Reaktion bekommen, also war er kurzerhand einfach ins Zimmer getreten. Weiterhin schweigend stellte er das Tablett mit dem Essen auf den Nachttisch.
 

Aya blickte kurz auf, wer da einfach in sein Zimmer kam, wandte sich dann jedoch wieder dem Buch zu. "Danke....aber nächstes Mal wäre es nett, wenn du auf ein 'Herien' warten oder es einfach vor die Tür stellen würdest" sagte er beiläufig.
 

Ken zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, sagte aber kein Wort. Alles was jetzt raus gekommen wäre, egal was es gewesen wäre, man hätte zu viel darin raushören können. Er sah nur noch zu dass er aus dem Zimmer kam, knallte die Tür und verkroch sich in sein eigenes Zimmer. Er atmete tief durch, aber das beklemmende Gefühl in seiner Brust lies sich nicht

vertreiben. Sein Hals war wie zugeschnürt und er schloss die Augen.
 

Zaghaft klopfte es an Kens Tür. "Bitte lass mich rein", flehte Nagi leise. "Ich will nicht, dass du traurig bist. Was ist denn jetzt schon wieder passiert?"
 

Ken bat Nagi nicht herein, er traute seiner Stimme nicht, aber er öffnete ihm die Tür. Dann lies er ihn aber stehen und verkroch sich wieder in der hintersten Bettecke.
 

Nagi tapste unsicher ins Zimmer und setzte sich auf den Bettrand. "Was hat er gemacht?"
 

Ken schüttelte leicht den Kopf. "Nandemo......"
 

"Glaub' ich nicht"
 

"Das ist es aber......er hat...nichts gemacht......"
 

"Das mußt du mir näher erklären!"
 

"Er...er hat nur danke gesagt und ich soll's nächste mal warten bis er 'Herein' ruft oder das Essen draussen abstellen....."
 

"Oh", machte Nagi leise. "Das ist nicht sehr nett. Aber ist es denn so schlimm?"
 

Wieder schüttelte Ken den Kopf, doch diesmal klang seine Stimme noch brüchiger. "Nein....nein, aber ich halt's trotzdem nicht mehr aus......." Er versuchte durch angestrengtes Atmen zu verhindern, dass seine letzte Selbstbeherrschung fiel.
 

Was hältst du nicht mehr aus?"
 

"Das....hier............ihn............" In seiner letzten Verzweiflung sprang Ken auf und begann vor Nagi im Zimmer auf und ab zu gehen.
 

"Dann lass' ihn links liegen, zeig' ihm, was ihm fehlt, wenn du nicht mehr für ihn da bist."
 

"....wenn......ich nicht mehr da bin........." Ken murmelte diese Worte mehrmals, dann riss er seinen Kleiderschrank auf und warf die große Sporttasche aufs Bett und begann damit wahllos Klamotten rein zu stopfen.
 

"Bist du verrückt?" kreischte Nagi lauter als beabsichtigt. "Du kannst doch nicht einfach abhauen!"
 

"Oh doch....es ist ganz einfach..........bin schon fertig..........." Damit schulterte Ken die Tasche und stapfte aus dem Zimmer, um dann geräuschvoll die Treppe runterzupoltern.
 

In seiner Rage hörte er auch die schnellen leisen Schritte hinter sich nicht, doch als Ken bereits ziemlich am Fuße der Treppe war, sah er hinter sich einen Schatten zur Seite auf den Boden springen.
 

Aya war bei weitem nicht so sicher und elegant aufgekommen, wie er es gewohnt war, doch als Nagis Gezeter ihn alamiert hatte, war Ken bereits auf der Treppe, also mußte er den einzigen Schnelleren Weg nehmen und das letzte Stück springen.
 

Ken sprang erschrocken zurück, dann verwandelte sich der Schreck um in Wut. "Sag mal bist du bescheuert? Willst du Schuldig wieder Gesellschaft leisten?" Damit lies er Aya stehen und zog ab in die Garage, wo er seine Tasche auf sein Motorrad schnallte.
 

Aya kam wütend hinter ihm her und hielt ihn am Arm fest. "Du läßt mir ja keine Wahl!" knurrte er. "Erklär' mir diesen Stuß!" Damit zeigte er auf Kens Tasche.
 

"Ich verreise.........was soll daran Stuß sein?" Er versuchte seinem Gegenüber fest in die Augen zu blicken, musste den Blick dann jedoch senken. "Lass mich los...!!", zischte er dann scharf.
 

"Du verreist nicht! Das wüßten wir. Du kannst nicht einfach abhauen. Kritiker dreht durch!" Aya verstärkte den Griff um Kens Arm nur noch.
 

"Itai.......Kritiker will uns doch eh auseinander haben, also....ich tu ihnen nur nen Gefallen....also lass mich los, oder ich......"
 

"Die wollen dich aber nicht ganz verlieren und deshalb handelst du dir und auch Omi mächtig Ärger ein. Außerdem wollen die Schu und Nagi umsiedeln, nicht dich! Und was willst du tun, wenn ich nicht loslasse? Mich schlagen wie immer?"
 

Etwas heisses begann in Kens Augen zu brennen. "Nein....nein, ich hab dir gesagt, dass ich das nie mehr tun werde........."
 

"Also was dann?"
 

"Atashi.......atashi..........." Kens Stimme wurde flehend, fast weinerlich. "Lass mich gehen......!!"
 

Aya wurde ruhiger, doch sein Griff lockerte sich nicht. "Nein!" erklärte er ruhig. "Warum sollte ich auch? Weshalb willst du überhaupt so plötzlich weg?"
 

"Dir ist doch sonst auch alles egal...also lass mich....!!" Ken versuchte sich nur noch halbherzig zu befreien. //Ich kann nicht mehr...lass mich oder halt mich, aber entscheid dich....//
 

"Okay...wenn du das so siehst" Aya klang fast traurig und enttäuscht, als er Ken losließ. "Ich geh' jetzt besser wieder rein." Sein Tonfall war angestrengter als er' s wollte. Langsam und möglichst nicht torkelnd bewegte Aya sich zurück. //Ich hasse es. Scheisse, warum passiert das jetzt? Nicht umkippen...fuck...wo ist oben?// Er ließ sich einfach an Ort und Stelle ins Sitzen sinken, umkippen wäre noch entwürdigender.
 

Ken hatte zwar inzwischen den Helm aufgesetzte, bekam aber trotzdem noch mit, was los war. Er haderte mit sich selber, stieg dann aber auf und fuhr los.
 

So war es an Nagi, Aya einzusammeln und zurück zur Couch zu bringen, was den Rothaarigen nicht gerade glücklicher machte. Er sank grummelnd in die Kissen und Nagi verzog sich lieber.
 

Omi sagte gar nichts, als er eine Stunde später heim kam, sondern schlich sich in sein Zimmer und sah seinen Freund reichlich verwirrt an. "Was herrscht denn da unten für dicke Luft? Aya-kun scheint ja verdammt mies drauf zu sein...."
 

Nagi blickte traurig von seinen Hausaufgaben auf, die er ohnehin ohne rechte Lust bewältigt hatte. "Ken ist seinetwegen abgehauen. Ich hab's nicht ganz kapiert, nur dass er sich wohl nicht beachtet genug fühlt und deshalb haben sie gestritten und Ken ist abgerauscht."
 

"Gestritten oder sich angeschwiegen...?"
 

Erst das Letztere, dann das erste..." seufzte Nagi
 

"Oh...kuso......" Kein richtiger Fluch....eher resigniert klang es. Müde lehnte sich Omi von Hinten gegen Nagi. "Idioten... alle beide.....man sollte ihnen die Köpfe waschen........"
 

"Tja..." Nagi schlang seine Arme um Omis Nacken. "Aber ist das unsere Aufgabe?"
 

"Wir sind doch ihre Freunde......"
 

"Ja...ihre JÜNGEREN Freunde....und ich hab' schon versucht mit Ken zu reden und ich glaub' nicht, dass ich es besser gemacht hab'"
 

"Dann sind wir machtlos, bloß weil wir jünger sind.....?" Omi klang deprimiert. "Dann müssen halt die Älteren was dagegen tun......."
 

"Wenn Schu gesund wäre, würde er ihnen schon auf seine eigene charmante Weise den Kopf zurechtrücken." Nagi grinste traurig "Aber so...."
 

"Bleibt eben nur Yôji-kun...........oder Schuldig kann es dennoch versuchen.........vielleicht bei Aya-kun..............wenn wir ihn besuchen......."
 

"Okay...und was machen wir jetzt? Ken ist weg."
 

"Weg......? Wie weg....?"
 

"Ich sagte doch, er ist abgehauen...das gibt mächtig Ärger."
 

"Oh shit................" Omi stöhnte auf. "Ich kipp gleich um......" Theatralisch torkelte er aufs Bett zu.
 

Nagi sprang auf und schmiß sich mit Omi auf die Matratze.
 

"Wooooow............" Trotz der tragischen Situation begann Omi zu kichern und knuddelte seinen kleinen koi durch.
 

Nagi japste quietschend nach Luft und grinste Omi verwuschelt an. "Immerhin sind wir normal!"
 

"Normal....?" Omi konnte das Grinsen kaum unterdrücken.
 

"Was?" fragte Nagi verwundert.
 

"Na ja......wir und normal......das ist vielleicht lustig.............."
 

"Wir sind normal....zumindest in dieser Beziehung." schmollte Nagi.
 

"Ok, ok......" Als Entschuldigung dafür bekam Nagi einen recht feuchten Schmatzer auf die Wange.
 

"Böah eklig..." Nagi machte ein übertrieben angewidertes Gesicht und wischte sich den Schmatz ab. "Ein Hund küßt romantischer als du." feixte er.
 

"Ja.......? Hmmmm..........und wie geht's denn richtig....?"
 

"Sag'ich DIR doch nicht!" Nagi streckte Omi grinsend die Zunge raus.
 

Traurige Hundeaugen sahen Nagi an. "Bitteeeeeeeeeeeeeeeeee......................"
 

"Nö!" Nagi verschränkte die Arme und stupste die Nase in die Höhe.
 

"Och menno..........................."
 

Nagi drehte sich wieder zu Omi und lachte strahlend. "Na du weißt schon, wie's geht! Jetzt tu' mal nicht so unschuldig, Großer! Das sieht bei mir nicht, ich bin kleiner und niedlicher als du!"
 

"Das sagst DU........" Omi schmollte.
 

Nagi lachte einfach nur weiter und wuselte sich in eine Bequeme Rückenlage auf Omis Bett.
 

Omi kuschelte sich, nach wie vor mit einer Schnute, an Nagis Seite. "Wir müssen dennoch mit Aya-kun reden......", nuschelte er leise.
 

"Ja...machen wir. Wir lassen ihn nur erst etwas schmoren und abkühlen." Nagi legte sanft einen Arm um Omi, kuschelte sich ganz fest an.
 

"Der ist doch immer kühl....." Omi begann damit, Nagi über den Arm zu kraulen.
 

"Wenn du meinst, dann geh' doch." grinste Nagi und hauchte Omi einen sanften Kuß an den Hals.
 

Omi bog den Kopf etwas zurück. "Hach, aber wenn du so anfängst geht das nicht............."
 

"Ich weiß", kicherte Nagi leise und pustete leicht in Omis Ohr.
 

Darauf hin zuckte Omi lachend zusammen und wälzte sich so herum, dass er halb auf Nagi zu liegen kam. "Nun ist aber fertig...........", meinte er mahnend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, das den Worten jegliche Bedeutung nahm.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 17/?

Autor1: Janna

Email: sano@rkwelt.de

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Yôji kümmert sich auffallend rührend um Schuldig.

Warnungen: nichts erwähnenswertes

Pairing: Omi x Nagi (def), Yôji x Schuldig (hoher Wahrscheindlichkeitsgrad), Aya x Ken (rückt immer mehr in weite Ferne)

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Zur gleichen Zeit wurde es Schuldig im Krankenhaus reichlich unbequem und er drehte sich auf die andere Seite. So aber stieß er unweigerlich gegen Yôji.
 

Yôji wiederum wäre fast aus dem Bett geplumpst und wachte deshalb recht erschreckt auf halb sieben hängend auf. "Was? ...ach ja...gomen..." Er rappelte sich hoch und setzte sich auf den Stuhl. "Genug geschlafen..."
 

Völlig verpennt und mit absolut zerzausten Haaren guckte Schu zu Yôji. "Was denn...?", gähnte er, nur halbherzig versuchend, es zu verdecken.
 

"Willst du noch ein bißchen schlafen? Dann fahr ich erstmal heim, ich komm' heute Abend wieder."
 

"Uhm....o-okay......." Schuldig legte sich wieder hin und schloss die Augen, um ja nicht sehen zu müssen, wie man ihn allein lies.
 

"Wenn du es nicht willst, dann sag' es. ICH kann keine Gedanken lesen." Yôji sehnte sich wirklich nach seinem eigenen schönen, großen Bettchen, aber er wollte Schuldig nicht gegen dessen Willen alleinlassen.
 

"Schon okay.......vielleicht kommt ja noch irgendwann wer anders zu Besuch.............."
 

"Ich komm' auch wieder." Yôji war leicht gekränkt. //So leicht bin ich also austauschbar...// Er bemühte sich trotzdem zu lächeln. "Bis dann"
 

Schuldig sagte nichts mehr, zu beklemmend war das Gefühl das sich hochzog bis in seinen Hals. Er blieb also alleine zurück. Eine Stunde verging und eine weitere folgte. Schus Blick gegen die weisse Wand wirkte leer und apathisch. Nach einer dritten Stunde begann er einen Entschluss zu fassen. Was Aya konnte, konnte er schon lange, schließlich war er älter als der Rotschopf. Kurz entschlossen löste er die Infusion von seinem Arm, schlug die Decke zurück und lies sich aus dem Bett gleiten. Im Schrank fand er netterweise einen Trainingsanzug, von dem er noch nicht einmal mehr gewusst hatte, dass er so was unmodisches besaß.
 

Yôji fuhr derweil schweren Herzens nach Hause und machte sich seine Gedanken. Dass er sich das alles aus dem Kopf schlagen mußte, war ja klar gewesen, aber dass Schuldig ihn immer noch so gleichgültig behandelte. //Ich bin halt nur ein Mittel zum Zweck//
 

~*~*
 

Nagi hatte Omi inzwischen noch ein bißchen getriezt, nun aber doch von ihm abgelassen. "Na dann, viel Glück! Du wirst es brauchen! Mach ihn fertig...aber nur ein bißchen."
 

Omi tat so, als würde er gegen seinen eigenen Schatten boxen. "Alles klar...lasst den Tiger in den Ring...." Damit flitzte er die Treppe runter. "Aya....!!" und knallte sich neben besagtem Mitglied von Weiss auf die Couch, um ihn dann so ernst wie nur möglich an zu starren.
 

Nagi luscherte unauffällig um eine Ecke und spielte Mäuschen.
 

Langsam drehte Aya den Kopf zu Omi und sah diesen gepestet an. "Ja? Was?"
 

Omis Antwort fiel kurz aus. "Will reden. Wegen Ken."
 

"Dann rede."
 

"Warum?"
 

"Keine Ahnung!"
 

"Warum musstest du ihm wieder weh tun?"
 

"Hab' ich nicht!" Aya blickte wieder geradeaus.
 

"Er ist also so aus Spaß abgehauen?"
 

"Ich weiß nicht, warum er gegangen ist!"
 

"Och doch.........." Omi verschränkte Arme und funkelte Aya an. "Sag mir einfach mal eins und das offen und ehrlich: Hast du ihn oder liebst du ihn oder ist er dir scheissegal."
 

Jetzt drehte Aya den Kopf doch wieder zu Omi und sah diesen verwirrt an. Das war eindeutig ein Treffer des Kleinen gewesen - nicht nur seine Pfeile fanden also ihr Ziel. Mühsam fing Aya sich wieder. "Warum sollte ich dir das sagen?" fragte er kühl. "Was denkst du denn?"
 

"Das du Angst dir irgend etwas ein zu gestehen......"
 

Aya schnappte wütend nach Luft. "Das ist ja wohl das Letzte!" Er rappelte sich vom Sofa hoch und stampfte davon, seinen inneren Schwindel körperlicher und seelischer Art versteckend.
 

"Feigling...", schrie Omi Aya hinter her. Ihm war völlig egal ob er den Älteren damit verletzte oder nicht. "Lauf nur auch vor deinen Problemen weg...ihr seit beide genau gleich........."
 

"Was weißt du schon?" schnaubte Aya müde. "Misch' dich nicht in Dinge von denen du nichts verstehst!" Er hievte sich die Treppe hoch.
 

Nagi hatte sich in die Küche verzogen, als Aya aufstand und guckte nun, wo der Rothaarige an ihm vorbei war, wieder vorsichtig hervor.
 

Omi schäumte vor Wut, was auch nicht verrauchte, als Yôji zur Tür herein kam. "So ein BAKAAAAAAAAAAAAAAA!!!!", schrie er Aya hinter her.
 

"Danke, Omittchi! Ich freu' mich auch dich zu sehen!" Yôji steckte den Kopf ins Wohnzimmer und grinste unsicher.
 

"Huh? Oh hi Yôji-kun...wie geht's? Was macht Schuldig...?" Omi war etwas irritiert, beruhigte sich aber langsam wieder, auch wenn er innerlich zu brodeln begann, wenn er an den rothaarigen Affen da oben dachte, der seinem Freund so weh getan hatte, denn irgendwie fühlte Omi sich wie ein grosser Bruder von Ken, der ihn zu beschützen hatte, auch wenn ihr

Verhältnis normalerweise eher umgekehrter Natur war.
 

"Er schläft und das wollte ich jetzt eigentlich auch tun!" gähnte Yôji "Warum regst du dich denn so auf? Ich hab' dich noch nie so in Rage gesehen."
 

"ER..." Damit deutete er nach oben, um Yôji zu verdeutlichen, das er Aya damit meinte. "...hat es geschafft, dass Ken abgehauen ist........"
 

"Oh nein..." stöhnte Yôji. "Wie das schon wieder? Da läßt man sie ein paar Stunden allein... Das heißt, ich kann jetzt nicht schlafen oder?"
 

"Versuch es ruhig............" Omi zuckte mit den Schultern. "Unser Mr. Frost hat sich ja wieder in seinem Zimmer verschanzt.........aber es geht ihm nicht so toll....sieht ja ein Blinder.......also sei bitte bereit, falls was ist und er mal wieder in den weissen Kasten muss..........er ist da sicher schon mit jeder Schwester per du...."
 

"Okay...also soll ich nicht mal wieder das Ken-Rückhol-Kommando mimen?"
 

"Der kommt wieder..................hoffe ich.........." Omi seufzte, war er sich da doch gar nicht so sicher.
 

"Na dann....ich muß mich wirklich hinlegen. Oyasumi! " Yôji trabte nach oben und ließ sich müde auf' s Bett fallen, ohne sich auszuziehen. //Hallo Bett, ich freue mich, dich wiederzusehen// und dann schlief er bäuchlings ausgestreckt ein.
 

~*~*
 

Zur gleichen Zeit brauste Ken ziellos durch die Stadt, bis er etwas leuchtendes vor sich erkannte, dass so auffällig war, dass er einfach nachgucken musste was oder besser gesagt WER es war und der Schock lies ihn beinahe mit dem Motorrad umfallen. Er schaffte es gerade noch sich wieder zu fangen, fuhr vor und schnitt seinem Ziel den Weg ab. "Was um alles in der Welt machst DU hier DRAUSSEN?!"
 

Schuldig grinste nur kläglich. "Hey Ken.....frische Luft schnappen oder so.......war langweilig im Krankenhaus...."
 

"Sag mal spinnst du oder...."
 

"Nein, ich webe.....wie kommst du darauf?"
 

"Sieh dich mal an, du bist blass wie'n Leichentuch....."
 

"Ja und...ich........." Weiter kam der junge Deutsche nicht, ehe er zu wanken begann. Er musste sich entscheiden, ob er den weiten Weg rückwärts zur Wand torkeln wollte, oder nur einen Schritt vor zu Ken. Dieser würde ihn bestimmt nicht fallen lassen.
 

Tat Ken wirklich nicht, aber er erschrak sich fürchterlich, als Schuldig fast schon in seinen Armen zusammenbrach. "Aho...", wetterte er. Hier bleiben konnte er nicht mit ihm. Er mass ab was näher war und musste einsehen, dass er innert zehn Minuten beim Blumenladen sein konnte. Also packte er Schuldig vor sich aufs Motorrad und fuhr langsam zurück.
 

In der Zwischenzeit klingelte bei Weiss das Telefon und das Krankenhaus meldete, dass Schuldig verschwunden sei, worauf Omi natürlich das ganze Haus zusammen trommelte, sprich egal, ob man schlief oder gerade in Schmollstimmung war.
 

Und so versammelte sich die Belegschaft auch. Einige waren schneller da, weil sie entweder ohnehin um Omi rumlungerten oder weil sie die Worte "Schuldig" und "abgehauen" vernommen hatten, andere bewegten sich langsamer als es ihnen lieb war und mit mühsam erhaltener Würde nach unten.
 

Yôji hätte Omi fast noch umgerissen, so schnell stürmte er nach unten. "Was ist los? Wo ist er?" japste der Blonde aufgeregt.
 

Nagi schaute Omi schweigend mit Mitternachtsaugen an und watete.
 

Aya war hin- und hergerissen zwischen seinem Groll auf Omi und der Sorge um Schuldig.
 

Der Junge wirkte wahrlich besorgt. "Vor etwa ner Stunde....länger kann es nicht her sein, da davor eine Krankenschwester bei ihm die Infusion ausgewechselt hat. Aber die hat er sich wohl raus gerissen und...oh scheisse, warum kann nicht einmal was richtig laufen...." Omi hibbelte bereits wieder herum und bekam das Motorgeräusch eines vorfahrenden Motorrads gar

nicht mit.
 

So blieb es allen außer Aya verborgen. Dieser war jedoch nicht bereit, sich auf eine weitere Begegnung mit Ken einzulassen, deshalb verschaffte er sich Aufmerksamkeit, indem er einmal an jedem zog und sagte cool. "Ken ist zurück!" Dann ließ er sich auf einen Küchenstuhl sinken.
 

Yôji stutzte und blickte zu Omi. "Ist noch was? Sonst geb' ich Ken die Schnellwäsche und dann suchen wir!"
 

Weiter kam er nicht, denn Ken rief bereits nach ihnen. "Minna.....beeilt euch mal und kommt her!!" Mühsam hielt er Schuldig vor sich einigermaßen aufrecht, der zwar reichlich mitgenommen wirkte, aber dennoch zufrieden schien und seine Augen begannen schwach zu leuchten, als er unter den Heraneilenden einen bestimmten Mann entdeckte, dessen fehlende Präsenz ihn dazu gebracht hatte, das Krankenhaus so unüberlegt zu verlassen.
 

Yôji stöhnte halb entgeistert, halb erleichtert auf. "Baka! Da bist du ja!" rief er und nahm Ken den arg lädierten Deutschen ab, hob ihn sofort gewohnheitsmäßig auf den Arm.
 

Aya hielt sich inzwischen im Hintergrund. Schuldig hatte ja seinen blonden Ritter und Ken wollte er lieber nicht zu nahe kommen.
 

Dessen Blick hatte kurz Ayas getroffen. Doch nun senkte er die Augenlider wieder und die Brauen zogen sich unter einem inneren Schmerz zusammen.
 

Da er sich unbeobachtet fühlte, wankte Aya mehr denn dass er ging zurück ins Wohnzimmer und ließ sich vorsichtig auf das Sofa sinken. //Das kommt nur von der Gehirnerschütterung....das ist gleich wieder weg// versuchte er sich selbst zu beruhigen und sich seine Schwindelanfälle zu erklären, doch tief in sich wußte er, dass es nicht NUR das war, denn wenn er Ken ansah, wurden sie schlimmer. Er stöhnte leise. "Ich bin wirklich ein Idiot!" seufzte er.
 

Ken hatte sich nicht wieder verzogen, sondern dem nach wie vor erschöpft wirkenden Yôji geholfen Schuldig nach oben zu bringen. Nun war da diese eine Frage: Schuldig zu Yôji ins Zimmer?
 

Yôji war immer noch nicht endgültig überzeugt, ob es gut war, Schuldig überhaupt hier zu behalten. "Ich will ihn nicht in Gefahr bringen!" Traurig sah er Ken an, hoffte auf einen Ratschlag.
 

"Wieso denn in Gefahr?" Ken sah Yôji leicht bedeppert an und beäugte dann wieder Schu in dessen Armen. "Wie ein Baby...." Damit meinte er den schlafenden Zustand des Deutschen.
 

"Na...die wollten ihn doch nicht ohne Grund noch bis nächste Woche dabehalten!"
 

"Lass ihn sich erst mal ausruhen.....wenn du ihn jetzt ins Krankenhaus schleppst is das sicher auch nicht gerade förderlich für seine Genesung...."
 

"Okay" lächelte Yôji sanft. Innerlich war er froh, Schuldig behalten zu dürfen. "Mach' mal bitte die Tür auf!" Damit hatte sich die Frage wohl erledigt, Yoji war entschlossen, Schuldig bei sich zu behalten.
 

"Ai, ai Sir......." Ken tat artig wie ihm geheissen wurde und lies die zwei dann allein, auch wenn das hies, dass er nun runter musste und dort zwangsläufig Aya begegnen würde, da dieser

ja noch nicht wieder hoch gekommen war.
 

Yôji legte Schuldig vorsichtig aufs Bett und ließ sich neben den Deutschen sinken. Widerwillig schloß er die Augen.
 

~*~*
 

Aya lag immer noch im Wohnzimmer auf dem Sofa und hoffte auf Ungestörtheit bis er sich wieder etwas erholt hatte.
 

Ken war leise die Treppe runter gekommen. Zwar hatte ihm Ayas Anblick wieder einen schmerzlichen Stich im Herzen verpasst, aber noch mehr schmerzte dessen Zustand. Ken konnte aber nicht anders und trat nebens Sofa. Sah schweigend auf den Älteren herab.
 

Aya hatte die Augen nicht geöffnet, wollte gar nicht wissen, wer dort stand, solange dieser ihn in Ruhe ließ.
 

"Gomen....", kam es schließlich leise von Ken. Dann fuhren zarte Finger vorsichtig über Ayas Stirn, an der Schläfe herab und die Wange herunter.
 

Da war er wieder, dieser Schwindel. Jetzt konnte Aya die Augen erst recht nicht öffnen, die Verwirrung wäre zu offensichtlich. "Doshite?" fragte er leise und ruhig. All seine Selbstbeherrschung lag in seiner Stimme.
 

"Es.......tut weh..........aber das hier...ist schlimmer................darf ich....?"
 

"Ich verstehe zwar nicht, was du gemeint hast, aber es ist in Ordnung! Setz' dich!"
 

Vorsichtig lies sich Ken neben Aya nieder.
 

Aya öffnete die Augen und drehte den Kopf zu Ken. Sein Blick war verwirrt und so unendlich erschöpft, keine Kälte lag mehr in ihm als er Ken tief in die Augen sah. Es war mehr...ein Hilfeschrei....
 

Der verstand ihn auch, traute sich aber gerade mal die Decke unter sich hervor zu ziehen und über Aya zu legen.
 

Aya seufzte. "Was ist bloß mit uns los?"
 

Hilflos zuckte Ken mit den Schultern. "Wenn ich's wüsste, könnt ich's ändern.............................................

scheiss drauf!" Damit rutschte er näher zu Aya und zog diesen kurzerhand in seien Arme.
 

Aus irgendeinem Grund ließ dieser es einfach geschehen, es schien ihm richtig...schien ihm falsch. "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich versuche nur, mich zu erhalten...." stöhnte Aya leise.
 

"Lass mich dir helfen........bitte.............."
 

"Wie willst du mir schon helfen?"
 

"Weiss ich nicht..........dich nur nicht da alleine durch gehen lassen........."
 

"Das ist genau das Problem. Ich muß alleine da durch. Ich kann nicht......ich muß alleine sein. Du erschütterst meine Selbstbeherrschung!"
 

"Was...?" Ken klang nach einer Mischung zwischen Verwunderung und Belustigung.
 

"Vergiß es!" zischte Aya, dem dieser Ton gar nicht gefiel. "Ich hab' schon mal versucht, es dir zu erklären!" Unwirsch löste er sich von Ken, stand auf....und setze sich gleich wieder. //Na toll! Nicht jetzt, du verdammter Körper, lass' mich doch einmal nicht im Stich!//
 

Ausnahmsweise blieb Ken diesmal ruhig. Beobachtete Aya nur stumm und aus unendlich traurigen Augen.
 

Aya kämpfte immer noch seinen innerlichen Kampf mit dem Gleichgewichtssinn, doch fürs Erste würde er sich wohl besser geschlagen geben müssen. Er ließ die Augen geschlossen, den Kopf gesenkt. Im Moment wollte er Ken nicht in die Augen sehen. Irgendwie war er getroffen durch dessen Verhalten, fühlte sich unverstanden und....verletzt.
 

Ken biss lediglich die Zähne zusammen und nahm sich ein Kissen. Krallte dort seine Finger hinein und vergrub dann das Gesicht in dem dunkelblauen Samtkissen, welches sich mit der Zeit an einigen Stellen dunkler färbte. Was er auch sagen würde, es wäre falsch.
 

"Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?" fragte Aya leise, es klang mehr wie eine Bitte als wie ein Vorwurf.
 

Es folgte langes Schweigen, erst dann erhob sich Kens Stimme. Fein, ohne die gewohnte Stärke. "I-ich kann nicht......egal wie oft ich es mir vornehme...........irgend etwas zieht mich wieder zurück............."
 

Auch Ayas Stimme fehlte die übliche Kraft. "Ich kann sowas...nicht gebrauchen. Das...geht einfach nicht!"
 

"Doshite...?"
 

"Ich hab' keinen Platz für sowas....ich habe andere Dinge zu tun....ich muß mich konzentrieren....Warum verdammt verstehst du das nicht?"
 

Ken konnte darauf nichts erwidern, weil er es nun einmal nicht verstand. Genauso wenig verstand es Omi, der mit Nagi auf der obersten Treppenstufe saß und alles mit angehört hatte. Er hatte Mühe nicht zu seufzen. Traurig darüber, dass seine Freunde es nicht auch schafften glücklich zu werden, lehnte er sich gegen Nagi.
 

Nagi schlang seinen Arm um Omi und drückte ihn liebevoll. "Das wird schon!" sagte er. //Hoffe ich zumindest!// Doch so überzeugt wie er sich gab, war der Kleine bei weitem nicht.
 

"So geht es auf jeden Fall nicht weiter!" seufzte Aya derweil. "Was sollen wir jetzt machen? Wenn ich dich nicht um mich haben kann und du nicht von mir ablassen kannst, ist Trennung wohl die einzige Möglichkeit. Aber dann gehe ich wohl besser und du bleibst bei den anderen. Ich will dich nicht von deinen Freunden wegreissen."
 

"Ich bin schon gegangen....keine Ahnung warum ich noch hier bin.....ich wollte nur nicht, dass man Schu vom Straßenpflaster kratzen muss..............." Damit erhob sich der junge Assassin vom Sofa und wandte sich in Richtung Tür. "Mach's gut Ran................" Damit verschwand er und Omi oben auf der Treppe bekam nur noch das große Heulen, was er nicht mehr

unterdrücken konnte und sich nur noch mit Nagi in sein Zimmer flüchten konnte, um nicht Ayas Wut darüber, dass sie gelauscht hatten zu spüren.
 

Nagi bemühte sich redlich Omi zu trösten, doch auch ihm steckte ein dicker Kloß im Hals, der irgendwie immer größer zu werden schien. Sanft streichelte er Omis Rücken und raunte ihm beruhigende Worte zu, die allerdings nicht mal bei ihm selbst fruchtbaren Boden fanden. //Alles ändert sich so schnell. Schwarz zerbricht. Weiß wie es war, ist auch verloren. Alles ist plötzlich anders!//.
 

Aya ließ sich nur wieder lang aufs Sofa fallen und hing seinen Gedanken nach. Dass er dabei das Kissen mit Kens Tränen zu fassen bekam, geschah unabsichtlich und besserte seine Laune nicht. Das war alles völlig verkehrt gelaufen, aber er würde nicht noch mehr Zeit darauf verschwenden, es zurechtrücken zu wollen und damit alles noch schlimmer zu machen. Was

auch immer jetzt passierte, sollte geschehen. Es war ihm egal!
 

Von all dem Ärger bekam im ganzen Haus nur einer so rein gar nichts mit. Friedlich schlief der junge Deutsche in dem weichen Bett von Yôji und kuschelte sich ins Daunenkissen.
 

Naja, wohl eher zwei, denn Yôji segelte ebenfalls noch friedlich durch das Reich der Träume, schlief so gut wie schon lange nicht mehr, zumal er immer noch dachte, dass alles wieder in Ordnung sei. Seine Träume waren zwar leicht verwirrend aber schön, denn es kam Schuldig darin vor und es schien Yôji auf einmal alles gar nicht mehr so falsch. Vielleicht.....
 

Schuldigs Traum war zwar nicht unangenehm, erinnerte aber halt eher an einen Abenteuerfilm und so geschah es nach einer halben Stunde, dass seine Hand kurzerhand auf Yôjis Brust niedersegelte.
 

Dieser schlug kurzzeitig die Augen auf, ohne richtig wach zu werden, erblickte die Situation, seufzte glücklich und schlief lächelnd wieder komplett ein.
 

Daraufhin suchte sich Schuldig ein wärmeres Plätzchen im Bett, was er wiederum auf Yôjis Brust fand.
 

Dies veranlaßte Yôji, Schuldig seinem Traum entsprechend, sanft über die Haare und den Nacken zu streicheln.
 

Einige Zeit blieb der Kleinere dann auch so liegen, bis er mit einem mal anfing zu blinzeln. Das angenehme Gefühl lies ihn kurzzeitig leise schnurren, bis er erkannte woher das Gefühl kam und vor allem, wer es ihm bescherte. Erschrocken starrte er Yôjis schlafendes Gesicht.
 

Dieser war in seinen Träumen gefangen und ließ sich durch Schuldigs Aufwachen nicht stören. Zärtlich fuhr seine Hand weiter über den Nacken des Deutschen.
 

Überraschung wurde durch Erstaunen abgelöst und das wiederum durch beinahe fasziniertes Beobachten. Schliesslich wurde es Schuldig zu langweilig und er begann sachte in Yôjis Gesicht zu pusten.
 

Yôji grummelte leise im Schlaf. "Lass das!" nuschelte er und schob Schuldig sanft zur Seite.
 

"Ita...." >Nicht so grob Yôji-kun....<
 

//Raus aus meinen Gedanken und ich war ganz sanft!// Trotzallem war klar, dass Yôji bei diesen Gedanken immer noch tief und fest schlief. Er lächelte fein und drehte sich auf die Schuldig zugewandte Seite.
 

>Oh nein, diesmal nicht<, feixte Schu weiter. >Ich bekomm dich schon wach...........< Und dann begann er Bilder vor Yôjis innerem Auge zu projizieren, die einem normalen, anständigen Menschen die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte.
 

Was allerdings bei Yôji lediglich den Effekt hatte, dass er wohlig schnurrte, breit grinste und sich gemütlicher in die Kissen kuschelte, um zu genießen.
 

"Idiot.........", murmelte Schu in seiner Muttersprache. >Ne~e Yôji-kun....ich werd gleich aufstehen......<
 

Das zog. Yôji setzte sich schlagartig im Bett auf. "Nichts wirst du!" maulte er. "Du bleibst hier!" Mißbilligend schaute er dem Deutschen ins grinsende Gesicht.
 

"Oh....du bist wach..........?!", meine Schu mit der Unschuldsmiene eines Teufels.
 

Über Yôjis Kopf schwebte die sprichwörtliche Gewitterwolke. "Als wenn das nicht dein Verdienst wäre..." grummelte er.
 

Das unschuldige Grinsen wurde breiter. "Warum.....warum ist es dir eigentlich so verdammt wichtig, was mit mir ist?", stellte er schließlich die alles entscheidende Frage und das sogar ohne albernes Gegrinse, sondern mit dem fragenden Blick eines Kindes.
 

Yôji wurde knallrot. "Ist es mir gar nicht ... ich ... ich mach' mir immer Sorgen um meine Freunde...." Er fing und grinste Schu überlegen an. "...und du bist einfach so verdammt unvernünftig."
 

Schuldig legte lediglich den Kopf schief und sah Yôji weiter fragend an. Dabei fielen ihm die orangen Haare ungehalten ins Gesicht und er strich sie mehrmals erfolglos zurück, bis er gegen den Kratzer an seiner Wange stieß und es danach sein lies.
 

"Was?" Yôji fühlte sich sichtlich unwohl, irgendwie wie beim Verhör.
 

Schu schüttelte bald darauf den Kopf. "Nein, ich werd's nicht tun....keine Sorge.........."
 

"Häh?" Yôji war nun endgültig verwirrt, soviel Streß direkt nach dem Aufwachen.
 

"...........weder dich lesen, noch aufstehen..........ersteres ist eh recht schwierig bei dir....keine Ahnung....... wieso..........." Kurz biss sich Schuldig auf die Unterlippe und entschied sich dann, dass das aufrechte Sitzen ohne Rückenlehne doch etwas gar anstrengend war. "...und zweiteres würd wohl noch mehr weh tun......"
 

Yôji blinkte den Deutschen einfach weiterhin ziemlich verständnislos an, mußte diese Informationen erstmal in seinem langsam erwachenden Geist verarbeiten.
 

Schuldig legte sich derweil langsam wieder hin und blinzelte den Blonden nun von unten her an. Schließlich durchbrach er die Stille nach einer Weile, weil sie ihm zu unheimlich wurde. "Weisst du eigentlich.......wenn uns hier jemand so sehen würde und nicht Bescheid wüsste, könnte er auf falsche Gedanken kommen........"
 

Yôji blinkte, verarbeitete, errötete und ließ sich ebenfalls wieder in die Kissen fallen. "Wir neigen zu sowas. Wir haben auch schon beide Aya im Bett gehabt!" Er zwinkerte Schuldig zu.
 

"Hmm......hai und er ist überhaupt nicht so kalt wie er immer tut, sondern schön warm und..hey, der Kerl riecht nach Vanille........."
 

Yôji lachte leise und zog die Augenbrauen nach oben. "Wenn er DAS hören könnte..... " Dann schwand sein Lächeln "Körperlich ist er nicht kalt, aber mit Ken wird er trotzdem nicht richtig warm."
 

"Hmm..........." Schu schloss die Augen und lies seine Gedanken schweifen. Dann zuckte er unwillkürlich zusammen, was ihm allerdings einen stechenden Schmerz einbrachte und aufwimmern lies. "Oh nein..........."
 

"Was?" Yôji hatte sich besorgt aufgerichtet und über Schuldig gebeugt, schaute diesem ins schmerzverzerrte Gesicht.
 

"Er....er............", winselte der Deutsche. "....er......hat ihn weggeschickt..........will ihn nie wieder sehen und alles ist im....egal.............."
 

Yôji guckte verwirrt, wußte mit diesen Wortfetzen nicht so recht etwas anzufangen. "Wer? Was? Wie?"
 

"Aya..........und Ken..........." Schuldig atmete angestrengt, wusste nicht was mehr schmerzte, ob die OP-Naht oder die Gedanken Ayas, die er gerade aufgeschnappt hatte.
 

"Dann lass' sie ....zumindest erstmal..." Yôji sah wie Schuldig litt, wollte das nicht länger mit ansehen. "Schone dich!"
 

"Ich...ich kann doch nicht.........sie leiden doch beide.......es ist ihm nicht wirklich egal...er versucht sich das nur ein zu reden.............."
 

"Schuldig verdammt bitte...das nützt doch nichts...wir klären das ...aber nicht jetzt nicht so...BITTE!" Yôji war außer sich, hätte den Deutschen geschüttelt, wenn er nicht gewußt hätte, dass das noch mehr Schmerz verursachen würde.
 

Dessen Nasenflügel bebten sich stetig auf, doch die Augen blieben geschlossen. "Schon gut, schon gut....geht schon............alles in Ordnung, keine Panik, keine Panik, das vergeht wieder..........."
 

"Wenn du nicht damit aufhörst, bring' ich dich zurück ins Krankenhaus." Yôji war kalkweiß, die nachlassende Aufregung ließ ihn leicht zittrig zurück. Fast hätte er nach diesem Schreck geheult, doch er riß sich mühsam zusammen.
 

"Gomen, gomen, gomen-nasai....." Schu spürte die Angst des anderen und es tat ihm leid. Also versuchte er wieder zu lächeln und unbekümmert aus zu sehen. "Siehst du....alles wieder okay............."
 

Yôji sank wieder aufs Bett, beruhigte sich erstmal. "Okay, okay....na gut..." stöhnte er.
 

Schus Hand griff nach Yôjis, um diese zu drücken und den Anschein zu erwecken das alles in Ordnung sei.
 

"Jaja...ist ja gut!" brummte dieser leise und rappelte sich wieder aus den Kissen hoch, um Schuldig ins Gesicht zu sehen. "Und jetzt klären wir das noch mal ganz in Ruhe! Was genau ist passiert? Und warum hast du dich da eingemischt?"
 

Schuldig blinzelte vorsichtig hoch in die grünen Augen, die ihn so intensiv musterten, dass ihm ganz flau im Magen wurde. "Anou.....was...was passiert ist? Aya hat Ken abserviert.....und ich hab mich nicht eingemischt............."
 

"Okay..." analysierte Yôji "Das ist einmal K'so und einmal ein 'Und warum hast du's dann mitgekriegt?' "
 

"Ich wollt nur wissen, was grad so abläuft, aber ich hab nur Omis Geheul, Nagis Selbstbeherrschungskampf und halt die erschreckenden Gedanken von Aya mit bekommen....sie wissen noch nicht mal was davon........."
 

"Na toll! Kann man hier nicht mal fünf Minuten in Ruhe schlafen, ohne dass gleich alle verrücktspielen? Und nun? Muß ich es jetzt wieder richten?" Yôji seufzte resigniert.
 

"Verlangt keiner von dir.........bleib einfach hier................ich werd das regeln..........."
 

"Oh nein..." Entschied Yôji kategorisch. "DU regelst hier nur eins, nämlich deine Genesung, sonst nichts."
 

"Hmm....die wird schnell vorangehen, wenn du mich weiter so umhegst und pflegst....krieg ich was normales zu trinken? Also kein Tee oder sonstiges Gesöff, dass ich nicht zuteilen kann.......oder gar durch eine Sonde in mich rein gepumpt wird?!"
 

"Was hätte der Herr denn gern?" grinste Yôji.
 

"Scotch, Cognac, irgendwas mit Geschmack........." //Oder irgendwas anderes was den Schmerz vernebelt.......//
 

"Das war so klar, dass du harten Alkohol meintest.... aber du willst dir hier jetzt nicht wirklich noch einen ansaufen? Nee...also du kannst was anderes haben...vielleicht 'ne Cola oder so!"
 

Schuldig nickte ergeben, aber lächelnd. "....oder das..........."
 

"Okay...ich hol' dir 'ne Cola, aber du bist in der Zwischenzeit artig. Wenn ich das Gefühl hab', dass sich dein Zustand verschlechtert, bist du schneller im Krankenhaus als du 'Stopp' sagen kannst!"
 

"O-okay......" Dieser Ton lies Schu nun tatsächlich etwas schlucken.........und gehorchen.
 

Yôji wandte sich zufrieden um und ging in die Küche, um Schuldig eine Cola zu holen.
 

Es war langweilig im Bett. Totlangweilig. Aber Schuldig wagte es nicht, auch nur hin und her zu rutschen, sondern wartete artig auf Yôjis Rückkehr.
 

Dieser kam ja auch bald mit einer großen Flasche Cola und einem Glas für Schuldig zurück. "Hier" sagte er und drückte Schuldig grinsend beides in die Hand. "Einschenken kannst du ja wohl allein, oder?"
 

Konnte er und trank dann das erste Glas verdammt hastig herunter.
 

"Was ist denn mit dir los? Sonst kriegst du kaum was runter und jetzt pullst du das so weg." Yôji schaute Schuldig verwirrt zu.
 

"Ich hab seit ner Ewigkeit nichts mehr gehabt, dass soooo gut war................"
 

Yôji lachte und setzte sich auf die Bettkante.
 

Schu guckte den Größeren über den Glasrand hinweg an. "Was ist....?", nuschelte er zwischen zwei großen Schlücken.
 

"Nix...ich warte nur auf deinen nächsten Wunsch, der mir Befehl sein kann." grinste Yôji frech und streckte Schuldig zwinkernd die Zunge raus.
 

Der hob irritiert ne Augenbraue hoch. "DU....weisst was das bei uns bedeutet, oder?" Damit deutete er auf die herausgestreckte Zunge.
 

Yôji zog die Zunge rein. "Nö!" meinte er verwundert.
 

Schuldig plapperte artig den Text auf Deutsch runter: "Zungen raus strecken tut man nicht, denn das heisst du liebst mich....." Dann grinste er. "Brauchst ne Übersetzung?"
 

"Äh ja..." Yôji guckte immer noch perplex, er hasste es, wenn andere Leute Dinge sagten, die er nicht verstand.
 

Nun wurde Schuldig etwas unsicherer. "Na ja....ist ein alter Kinderreim, denn man dem anderen an den Kopf wirft, wenn er einem die Zunge rausstreckt..........er....er sagt das aus, das man das nur tut, wenn man in denjenigen verknallt ist, dem man die Zunge rausstreckt............." Und Schuldigs Näschen wurde rot.
 

"Hupps" machte Yôji und wurde nicht minder rot.
 

Schu zuckte etwas unsicher mit den Schultern, guckte Yôji aber dennoch unentwegt in die Augen.
 

"Dann lass' ich das wohl besser." meinte Yôji mit belegter Stimme. "Ich hab' keinen Bock auf siebzig Jahre Kopfschmerz..."
 

"Huh? Wieso denn das?" Schuldig wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen Yôji für so was zu bestrafen, denn irgendwie war dieser Gedanke..............interessant.
 

"Egal" tat Yôji das Thema mit einer Handbewegung ab. "Also? Was sollen wir nun zu deiner Unterhaltung tun? Willst du ein Buch oder so?"
 

"Ein Buch? Willst du mich umbringen? Ein japanisches Buch?"
 

"Wir haben auch englische Bücher. Aya hat sogar ein paar deutsche, glaub' ich." Yôji grinste verhalten.
 

"Warum?"
 

"Warum was?"
 

"Warum um alles in der Welt hat er DEUTSCHE Bücher? Er kann gar kein Deutsch.....euer Deutsch beschränkt sich grad mal auf 'Weiss'.......und vielleicht noch 'Schwarz'....und ähm....Kritiker......Schreient und Krankenhaus......."
 

"Oh doch. Er kann deutsch!" feixte Yôji "Wußtest du das nicht?"
 

"Ah ja..ich hab noch keinen solchen Gedanken aufgeschnappt..........." Schu ging es ganz offensichtlich nach der Überdosis Koffein wieder besser und es viel ihm zusehends schwerer liegen zu bleiben.
 

"Weil du ihn nicht erwartet hast und deshalb hast du nicht gesucht!" mutmaßte Yôji frech.
 

"Ah ja....ja, ja schon okay......" Schuldigs Finger zuckten bereits nervös über die Decke und schoben sie immer etwas mehr zurück.
 

"Was ist das?" grinste Yôji "Nervöse Zuckungen? Dann kriegst du wohl besser keine Cola mehr!"

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 18/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein neues, junges Glück wird von einer schrecklichen Nachricht überschattet.

Warnungen: [dark]

Pairing: Omi x Nagi (def), Yôji x Schuldig (def)

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Schuldig sah Yôji verschreckt an und klammerte sich an die Colaflasche, die allerdings nicht mehr all zu viel beinhaltete.
 

Yôji feixte. "Ist ja gut! Niemand nimmt dir das weg....solange du brav bist."
 

Ein zustimmendes Nicken folgte. "Okay......dann darf ich die Flasche behalten wenn ich im Bett bleibe? Was muss ich tun damit ich was größeres behalten darf.....?"
 

"Kommt drauf an, was es ist..."
 

"Es ist groß.......sehr groß......größer als ich..........."
 

Yôjis Wangen färbten sich rötlich. Er hatte so eine Ahnung. "Ähm...ja...und weiter...was willst du denn damit?"
 

"Na behalten natürlich.....so was braucht man, wenn man nicht so ganz hundertprozentig gesund ist...."
 

"Achja? Braucht man das? Und was machst du damit, wenn du wieder gesund bist? Also...zum Wegschmeissen isses dann wohl doch zu schade."
 

Wieder eifriges Nicken. "Och da wird mir dann schon was einfallen....dass ist so'n Allroundding, weisst du........"
 

"Okay... öh also ich denke, da reicht es, ein bißchen nett zu sein und es nicht zu sehr zu stressen..."
 

"Uhm........" Schuldig smilte ganz breit. "Das werd ich schaffen...krieg ich's......?"
 

"Aber nicht kaputt machen, dann....kriegst du's."
 

"Okay................" Und schon schlangen sich zwei, nun doch inzwischen weniger kräftige Ärmchen um Yôjis Taille und Schu kuschelte sich an den Bauch des Jüngeren. "Meins..........."
 

Yôjis Gesicht glühte dermaßen, wahrscheinlich hätte er sogar im Dunkeln noch geleuchtet. Einen Moment lang war er wie erstarrt, dann legte er seine Hände vorsichtig um Schuldigs Nacken. Ein leiser Seufzer entfloh ihm, sein Kopf, seine Gefühle spielten verrückt.
 

Dafür wurde Schuldig nun endlich wieder ruhiger und sein hektischer Atem, der nicht zu letzt auch schuld an seinen Schmerzen war, flachte ab und linderte so das Stechen in seiner Lunge.
 

"Krieg' ich 'ne Gegenleistung?" fragte Yôji vorsichtig.
 

"Hmm....", kam es lediglich genuschelt. "Wasch denn.....?"
 

"Ich will so' n Teil. Ist aber schwer zu kriegen, ist Importware."
 

"Hmm, kann alles besorgen..kein Problem....hab noch'n paar Kontakte, die noch nicht wissen dürften, dass Schwarz nicht mehr existiert......"
 

"Okay, ich hätte gern was aus Deutschland. Aber das würde ganz viel Porto kosten. Aber ich hab' gesehen, dass es schon hier in Japan ist. Wenn du's siehst, weißt du was ich meine, es ist echt cool, aber nicht einfach zu bedienen." Yôji lachte leise.
 

"Hai........du schaffst das schon....bist ja ein großer Junge..............." Damit kuschelte sich Schu provokativ fester an den weichen Bauch vor sich.
 

"Also? Ich will's hören. Sag' mir, dass ich es haben darf."
 

"Nimm was immer du willst..............."
 

"Okay...." Yôji kraulte Schuldig durchs Haar. "Dann bist du jetzt mein." Er lächelte auf den Deutschen herunter, seine Augen strahlten vor Glück.
 

Und Schuldig schlief unter Yôjis Händen ein, auch wenn er versuchte sich dagegen zu wehren. Doch für einige Zeit vergaß er die Probleme und das Drama, welches sich erst vor kurzem in diesem Gebäude abgespielt hatte.
 

Yôji legte den Schlafenden sanft zurück aufs Bett und sich dann vorsichtig angeschmiegt daneben. Glücklich atmete er den Geruch ein, der ihn immer noch so sehr verwirrte und der nun aber doch irgendwie ihm gehörte. Er schloß die Augen und gab sich der freudigen Entspannung hin.
 

~*~*
 

Ganz anders sah es im Nebenzimmer aus. Omi lag zwar inzwischen ruhig in seinem Bett, aber dennoch schimmerten nach wie vor Tränen auf seinen Wangen und seine Augen waren gerötet vom vielen Weinen. Einzig Nagis Anwesenheit lies ihn nicht endgültig durchdrehen und hielten ihn davon ab runter zu gehen und Aya eine zu scheuern und an zu schreien.
 

"Koi...bitte..." Auch Nagi war kurz vor der Verzweiflung, in seinen Augen standen Tränen. Sie wirkten wie eine Sommernacht, die Regen versprach. "Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll...noch tun soll. Bitte..... es wird schon wieder. Reiß dich zusammen!" flehte er.
 

"Geht schon....", fiepte Omi nur leise. "Wird schon irgendwie werden.........................nur........." Und dann kamen wieder die Zweifel.....Zweifel an Aya und auch an Ken, ob dieser wirklich nicht mehr zu Weiss zurück kehren wollte.
 

Nagi sackte in sich zusammen. Da er nichts mehr zu sagen wußte, schwieg er erstmal und versuchte, neue Kraft zu sammeln.
 

Schließlich hob Omi seinen Kopf und rutschte zu Nagi heran. "Gomen-nasai........."
 

"Nee, kein Problem.. echt!" log Nagi tapfer.
 

"Wenn nur wir zusammen sind, wird das schon wieder......und ich werd noch mit Aya-kun reden. Nicht heute und vielleicht auch noch nicht morgen......aber ich werd ihm schon noch seinen roten Kopf waschen, bis er blond ist meinetwegen........."
 

Nagi guckte Omi an und grinste verhalten, mußte sich Aya mit blonden Haaren vorstellen. "Das wäre aber nicht sehr schön! Wahrscheinlich wird's eher pink bis schweinchenrosa!"
 

Das entlockte Omi tatsächlich ein kleines Kichern und lies ihn sich wieder entspannen. "Versuchen wir einfach mal so zu tun, als wäre alles in Ordnung."
 

Nagi nickte und kuschelte sich ganz fest an Omi. Nie wieder wollte er ihn verlieren. Er drückte sein Gesicht an Omis Brust und seufzte entspannt.
 

~*~*
 

Das Gesprächsthema hatte sich inzwischen trotz Protests seines noch roten Kopfes vom Sofa gehievt und auf den Weg zu seinem Zimmer gemacht. Dort ließ Aya sich wieder auf sein Bett in die Horizontale sinken.
 

Man beließ ihn dann auch dort, als Omi sich gegen Abend mit Nagi nach unten schlich und feststellte, das Aya wohl in sein Zimmer gekrochen sein musste. Zu zweit machten sie sich daran etwas Essbares zu zaubern und ein hitziges Thema entbrannte darüber ob Schuldig überhaupt schon wieder feste Nahrung zu sich nehmen dürfte oder ob man es ihm pürrieren sollte.
 

Letztendlich war aber ohnehin klar, dass Schuldig noch so liebevoll pürriertes Essen verschmähen würde und so gab es dann für alle die selbe Konsistenz.
 

Nagi hatte sichtlich Spaß am Kochen, eine weitere Gelegenheit für ihn, sich normal und akzeptiert zu fühlen.
 

Omi hingegen verbrühte sich gleich zu Anfang die Finger und jammerte ab da nur noch herum und dirigierte Nagi durch die Küche.
 

Nagi ließ sich langmütig hin- und herscheuchen, verzichtete aber nach Omis Erfahrung doch auf komplette Normalität und bewegte die heißen Töpfe und Pfannen per Telekinese.
 

Omi nickte anerkennend, nachdem er von dem Hühnchen probiert hatte. "Perfekt....bloß nicht zu kräftig würzen, sonst haut es Yôji-kun gleich aus den Latschen....und nachwürzen kann schließlich jeder selber........."
 

Nagi smilte verhalten. "Super! Dann...bringen wir's ihnen hoch? Also Schu kann nicht runterkommen, selbst wenn er wahrscheinlich wollte."
 

Omi grinste: "Ich hoffe nur Yôji-kun gewöhnt sich nicht an diesen Service........."
 

"Wir werden es sehen! Was ist mit Aya? Bei dem kommt Lieferservice nicht so gut an hatte ich das Gefühl." Nagi runzelte unsicher die Stirn.
 

"Na ja..stellen wir's vor seine Tür und klopfen kurz......."
 

"Okay!" Nagi schnappte sich einen Teller und trabte los. "Ich könnte die Tür auch von weitem aufmachen und es reinschweben lassen, dann kommt er nicht an mich ran." feixte er leise.
 

"Tu es und er wird dich danach mit vernichtenden Blicken töten......" Omi klopfte kurz bei Yôjis Zimmer gegen die Tür und trat dann ein. Ein etwas wehmütiges Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er die beiden Bewohner des Zimmers zu Gesicht bekam.
 

Yôji blinzelte Omi schlaftrunken an, hatte Schuldig jedoch nicht losgelassen. "Was ist denn?" gähnte er leise.
 

"Abendessen...........", flüsterte der Kleine grinsend. "Damit ihr wieder zu Kräften kommt........."
 

"Ich bin bei Kräften!" maulte der Blonde leise und setzte sich augenreibend auf.
 

Omi deutete nur wortlos auf Schu.
 

"Ja, er hat's nötig." sagte Yôji liebevoll lächelnd.
 

"Hmm....verstehe.......dann füttere ihn mal....scheinst ja schon Muttergefühle für ihn entwickelt zu haben........"
 

"Die hab' ich schließlich für Euch alle!" grinste Yôji den Jüngeren frech an. "Besonders für dich, mein kleiner Zögling! Naja...stell's hin. Ich weck' ihn gleich."
 

Omi nickte und tat wie ihm geheissen wurde. Dabei beguckte er sich Schuldigs Gesicht kurz. "Hmm...ohne das dämliche Grinsen sieht er gar nicht mal so schlecht aus, aber irgendwie....ich weiss nicht......und der Kerl soll wirklich älter sein als du...? Hat sich gut gehalten......."
 

Yôji blähte die Backen. "Und ich nicht oder was?" quiekte er empört.
 

Nagi hatte inzwischen bei Aya getan wie ihm geheißen und kam nun ebenfalls ins Zimmer von Yôji.
 

Omi sah ihn sofort erwartungsvoll an, auch wenn er nicht wirklich mit einer Reaktion von Seiten des Rotschopfs gerechnet hatte.
 

Nagi zuckte die Schultern. "Wie erwartet ...nix." Er grinste schelmisch. "Aber ich glaub' er braucht auch länger als sonst bis zur Tür."
 

Yôji allerdings fühlte sich immer noch in seinem Ego gekränkt. "Also Omi....was sollte das heißen?" hakte er nach.
 

"Hmm...ach nichts......bist halt größer als er.........außerdem ist er krank......wenn er wieder dieses Grinsen auflegt wird er auch wieder älter wirken......."
 

Yôji verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte sichtlich. "Pah!"
 

Nagi kicherte leise und verschwand als ihn Yôjis giftiger Blick traf. Reichlich unbeeindruckt zuckte Omi die Schultern und trollte sich dann ebenfalls hinter Nagi her, zu mal Schuldig ob dieses Tumults im Zimmer auf zu wachen schien.
 

Nagi war schon wieder auf dem Weg zur Küche, um sich über seinen eigenen Anteil des Essens herzumachen.
 

Aya hatte es inzwischen bis zur Tür geschafft und das Essen reingeholt, hatte sich jedoch noch nicht zur Nahrungsaufnahme überwinden können.
 

Währenddessen schaute Yôji den erwachenden Schuldig an, immer noch mit leichter Angst, dass dieser sich nicht mehr an seine Worte vor dem Einschlafen erinnern konnte.
 

Das erste was Schuldig nach dem öffnen der Augen war schnuppern. "Was ist das?", fragte er träge und zog sich vorsichtig an Yôjis Arm hoch in eine einigermaßen aufrechte Sitzposition.
 

"Essen...es sieht nach Hühnchen mit Reis aus."
 

Schuldig blähte sofort die Backen auf. "Guten Appetit............." und legte sich wieder hin.
 

"Das ist für dich!"
 

"Nein....danke.............iss ruhig....ich......hab null Hunger......."
 

"Wenn du nicht isst, mußt du zurück ins Krankenhaus. Soweit waren wir schonmal." mahnte Yôji besorgt.
 

"Du....du hast nichts von essen gesagt....", beklagte sich Schuldig. "Ich sollte nur im Bett bleiben und artig sein......"
 

"Zum Artigsein gehört auch Essen zwecks Überlebens und Genesung und außerdem gehörst du mir und will, dass es dir gut geht und deshalb mußt du essen." grinste Yôji.
 

Daraufhin wäre Schu am liebsten eingeknickt, unterließ es dann aber Aufgrund seiner Verletzung doch lieber und grinste kläglich zurück.
 

"Na los. Bitte! Du machst mir echt Sorgen, wenn du nicht isst." seufzte Yôji und setzte sich mit dem Teller auf die Bettkante.
 

"Gib schon her", knurrte Schu resigniert, wollte dem anderen ja nicht noch mehr Probleme machen, als dass er sonst schon hatte.
 

Erleichtert lächelnd reichte Yôji ihm den Teller und schnappte sich seinen eigenen.
 

Mehr schlecht denn recht stopfte Schu das Essen in sich hinein. Aber wirkten die ersten paar Bissen noch trotzig, so wurde er nach und nach langsamer und zögernder.
 

"Was ist denn?" Yôjis Sorge kehrte zurück. "Du machst mir Angst!"
 

"Huh? Wiescho denn dasch?", mümelte Schu mit vollem Mund. "Ich hab halt keinen Hunger....hey nicht gleich durchdrehen..... nach so langer Zeit wieder was festes zwischen den Zähnen ist gewöhnungsbedürftig......."
 

"Okay.... ich dreh' nicht gleich durch. Ich bin halt nur besorgt und zwar zu Recht."
 

Schuldig sah Yôji durch die orangen Ponyfransen entschuldigend an und stopfte sich einen weiteren Bissen in den Mund.
 

Yôji lächelte den Deutschen an, entspannte sich etwas.
 

Nach einer Weile stellte Schuldig die Schale halbleer beiseite und guckte Yôji nun beim Futtern zu.
 

Nachdem dieser seine Mahlzeit beendet hatte, guckte er Schuldig fragend an. "Und nun? Wie könnte ich dich erheitern?" smilte er.
 

"Etwas raus hier?", fragte der Deutsche vorsichtig, aber langsam bekam er Platzangst, immerzu in engen Räumen machte ihn ganz kribbelig.
 

"Raus? Wie denn? Soll ich dich runter aufs Sofa bringen?"
 

"Nein, nein....ganz raus..Park oder was weiss ich....frische Luft......." Schuldig hibbelte mal wieder mehr herum, als für ihn gut war und plumpste regelrecht in Yôjis Schoß.
 

"Okay..." Yôji reichte Schuldig den toppmodischen Trainingsanzug "Wir setzen uns ins Auto. Ich fahr dich rum!"
 

"Fahren?" Der Ältere klang wenig begeistert und noch weniger begeistert starrte er den Trainingsanzug an. "A-anou....."
 

"Okay...du kriegst was anderes." lachte Yôji. "Ich fahr dich wohin, wo sich keiner wundert, wenn ich dich trage. Wie wär's mit Strand?"
 

Schuldig nickte artig, dann aber guckte er Yôji verwirrt an. "T-tragen? Ich bin doch keine Tragetasche....."
 

"Du wirst aber nicht laufen. Das sieht doch keiner. Dann setzen wir uns da nett hin..."
 

Eine Unterlippe schob sich schmollend vor.
 

"Was denn? Ich dachte, du hast mich genau deshalb?" lächelte Yôji sanft.
 

"Okay....." Schuldig krabbelte aus dem Bett und trat zu Yôjis Kleiderschrank. "Lass mal sehen, worin ich nicht aussehe wie ein Bettler oder was weiss ich........"
 

"Danke! Das sind Klamotten von Armani und Versace!"
 

"Ah ja......na so lange du nix von Mooshammer oder Lagerfeld hast, ist alles in Ordnung..." Eins ums andere Kleidungsstück wurde heraus gezupft, angeguckt und wieder in den Schrank geschmissen.
 

"Hallo.... da war mal Ordnung drin.... Du bist so frech!" Yôji schaute entgeistert.
 

"Oh....gomen-nasai...." Mehr schlecht als recht wurden die Klamotten wieder zusammen gelegt, ohne das Schu etwas fand, was er denn nun anziehen konnte. Hilfesuchend sah er den Größeren an.
 

"Ist deine Tasche noch in Ayas Zimmer?"
 

"Hmm...weiss nicht.......denk schon.........soll ich holen gehen?" Schu sah Yôji an, als wäre es sein vollster Ernst, dass jetzt selber in Angriff zu nehmen.
 

"Es wäre mir lieb, wenn du es könntest aber leider geht das wohl nicht." seufzte Yôji. "Ich mach' schon.... wenn ich nicht wiederkomme...es war schön, dich gekannt zu haben."
 

Schu scharrte kurz mit dem Fuß. "Ah ja......anou....du gehst jetzt ohne......." Er scharrte weiter.
 

Yôji guckte verwirrt.
 

Und Schuldig zog eine Schnute.
 

"Was? Ohne was?"
 

>Küss mich du Idiot!<
 

Das ließ Yôji sich nicht zweimal sagen und obwohl er dabei knallrot anlief, nahm er den Kopf des Deutschen vorsichtig in seine Händen und küßte ihn, jedoch noch recht schüchtern und zurückhaltend. Er wollte auf keinen Fall zu weit gehen und alles kaputtmachen.
 

Danach blinzelte Schuldig nur zufrieden und lies den Blonden ziehen. Seufzend lies er sich wieder aufs Bett sinken und wollte die Arme hinter dem Kopf verschränken, musste diesen Gedanken aufgeben und rollte sich dann halt seitlich zusammen und hoffte, das Aya Yôji lebend aus seinem Zimmer entkommen lies.
 

Yôji klopfte zaghaft gegen Ayas Tür, öffnete sie und trabte rein. Stillschweigend ließ er die eisigen Blicke und die Standpauke über sich ergehen, schnappte sich Schuldigs Tasche und verschwand wieder. Was konnte man nicht alles aushalten, wenn man verliebt war. Tatsächlich waren Ayas Worte kaum an sein Ohr gedrungen. Grinsend kam er zurück in sein Zimmer

und schwenkte die Tasche wie eine gegnerische Fahne.
 

Schuldig hob lächelnd den Kopf und richtete sich wieder auf. "Du lebst ja noch..........."
 

"Jo, das tue ich. Ich habe gesiegt. Hier mein Teurer, für Euch aus der Höhle des Löwen gerettet."
 

"Danke...." Damit schob Schu seine Nase in die Tasche und begann die Klamotten raus zu rupfen. Die Kleider flogen allesamt aufs Bett und dann wurde aussortiert.
 

Yôji sah ihm grinsend dabei zu. "Du hast echt ein cooles System der Auswahl!"
 

"Hmm...? Findest du?" Schließlich hatte sich Schuldig seine Sachen zurecht gelegt, doch nun kam das nächste Problem: Wie sich anziehen, wenn man sich nicht bücken konnte? Zu aller erst natürlich trotzdem probieren...
 

Da war Yôji natürlich wieder zur Stelle. "Das soll's sein? Dann Fuß her!" Und schon pfriemelte er Schuldig in die Hose.
 

"D-danke....." Das Ganze war dem Deutschen sichtlich peinlich und er starrte gen Decke.
 

Yôji war dadurch völlig unbeeindruckt und schließlich war Schuldig fertig angezogen. "Und Los!" und schon hatte Yôji den Deutschen sanft hochgehoben und war mit ihm unterwegs nach unten.
 

Vertrauensvoll schlang Schuldig seine Arme um Yôjis Hals und versuchte dann seine Gedanken bei sich zu halten und nichts von den anderen auf zu schnappen, was ihm vielleicht weh getan hätte.
 

Yôji setzte Schuldig in sein Auto und fuhr mit ihm manierlich zum Strand.
 

Schuldig reckte seine Nase in den Wind und schloss die Augen, da seine Haare im Fahrtwind wild herum peitschten.
 

Am Strand parkte Yôji den Wagen. Es waren ohnehin kaum noch Menschen unterwegs und so gelang es ihm, Schuldig unbeobachtet bis zu einer schönen Stelle zu tragen und in den Sand zu setzen.
 

"Du...du hättest mich auch laufen lassen können......wär schon gegangen...", versuchte Schuldig dem überaus besorgten Yôji zu verklickern und sah ihn von unten her an, darauf wartend, dass sich der andere auch hinsetzte.
 

Yôji ließ sich neben den Deutschen in den weichen, noch warmen Sand fallen und schaute Schuldig verträumt an. "Das ist schon in Ordnung so!"
 

"Ee......" Langsam lies sich Schuldig sinken, bis er in Yôjis Schoß lag, so wie Aya oft bei ihm gelegen hatte, als sie im Dschungel gelandet waren.
 

Yôji kraule Schuldig sanft durch das lange im Sonnenuntergang kupfern schimmernde Haar. In diesem Moment war er einfach nur überglücklich. Er konnte sein Glück kaum fassen.
 

Schu blinzelte, brauchte gar nicht in dessen Gedanken ein zu dringen, fragte aber dennoch: "Bist du glücklich?"
 

"Ja, mehr als ich es beschreiben kann." Die Worte kamen, bevor Yôji darüber nachgedacht hatte. Wieder färbten sich seine Wangen rötlich.
 

"Du bist......komisch.............wo ist der alte Aufreißer von früher geblieben? Hab ich den etwa vergrault?" Schuldig griff vorsichtig nach oben und fuhr über die roten Wangen des anderen.
 

"Der Aufreißer hatte auch nicht mit 'nem Gefühlschaos zu kämpfen. Es ist...lange her, seit ich mich das letzte Mal so gefühlt hab'." Yôji senkte den Blick "...und es endete nicht sehr glücklich." murmelte er traurig.
 

Schuldig hätte wohl die Ohren angelegt, wenn er eine Katze gewesen wär, so aber verzog sich lediglich sein Gesicht etwas. "Meinst du dieses Sache mit einer von Schreient?"
 

Yôji nickte. "Ich hab' meine eigene Freundin gekillt. Ich dachte, sie sei tot, sie kommt wieder und ich sorg' persönlich für ihr Ableben....."
 

Trotz Schmerzen hob Schuldig seinen Oberkörper an und schlang seine Arme um Yôji.
 

Yôji seufzte. "Tja.... überleg' dir das mit mir vielleicht nochmal.... Ich bin echt ein Unglücksbote."
 

Schuldig schüttelte den Kopf. "Iie...keine Überlegung mehr..........schon entschieden......schon länger......"
 

Yôji runzelte lächelnd die Stirn und blickte in Schuldigs wunderschöne Fuchsaugen, die selbst wenn sie sanft blickten noch schalkhaft glitzerten.
 

"Was denn? Glaubst du mir etwa nicht?" Schuldig sah Yôji fragend an, behielt aber seine unbequeme Haltung bei, auch wenn die Fäden ganz leicht zu spannen begannen.
 

Yôji legte sich lächelnd neben Schuldig in den Sand, zog den Älteren sanft in seine Arme. "Doch, aber es erstaunt mich ehrlich gesagt."
 

"Uhmm....", murmelte Schu leise. "Du warst das erste was ich gesehen hab, als ich aufgewacht bin......du kennst dich dieses Kükensyndrom.........ab jetzt wirst du mich nicht mehr los......"
 

"Super" smilte Yôji. "Das gefällt mir!"
 

"Erwarte nicht, dass ich anfange zu piepsen.............." Schnurrte Schuldig leise und kuschelte sich an den warmen Körper unter sich. So was war es, was er vermisst hatte. Wärme und einfach nur das Gefühl nicht alleine zu sein. Eine Weile hatte er geglaubt das bei Crawford gefunden zu haben, aber die Zärtlichkeiten der ersten paar Wochen war schnell Schlägen und

Tyrannei gewichen und hatte Schuldig bereits beim Klang der Stimme des Amerikaners zusammen zucken lassen.
 

Yôji kraulte Schuldig sanft hinter dem Ohr und genoß die Nähe des Deutschen. Er mochte das Gefühl, dass Schuldig sich wohl bei ihm fühlte.
 

Irgendwann nickte Schu ein, doch es dauerte nicht lange und eine feine Gänsehaut überzog seine nicht bedeckten Körperstellen und die feinen Härchen richteten sich auf.
 

Yôji kuschelte sich dichter an Schuldig und legte sein Hemd um den Deutschen.
 

Dankbar blinzelte Schuldig nach oben. "Danke............" Nur ein einzelnes kurzer Wort, vielleicht für den Moment gedacht, aber wohl viel mehr auch alles umfassend, was momentan in ihm drin vorging.
 

Glücklich seufzte Yôji und schnuffelte Schuldig leicht durch die Haare. Sie rochen so gut, nach Erdbeeren und nach Schuldig selbst.
 

Irgendwann drohte Schuldig weg zu kippen und er zupfte Yôji leicht am Ärmel. Für's erste hatte er genug von der frischen Luft.
 

Also schnappte Yôji sich den Deutschen und fuhr in zurück gen Heimat, sprich Laden.
 

Omi guckte neugierig hinter einem Blumengesteck hervor, dass er zusammen mit Nagi zusammenstellte, um den Jüngeren in seine zukünftige Arbeit einzuweisen. "Und wie war's?"
 

Schuldig hob müde die Hand, lächelte aber.
 

Nagi smilte fröhlich und vergaß kurzzeitig seinen Frust darüber, dass er nicht so recht mit dem Gesteck klar kam. Es wollte einfach nicht halten.
 

Yôji trug Schuldig in sein Zimmer und deckte ihn fürsorglich zu. Sanft streichelte er dem Älteren über die Stirn.
 

Der schmunzelte etwas. "Ich komm mir fast vor wie'n Baby................aber irgendwie find ich das........nett......."
 

"Ich auch" lächelte Yôji glücklich. "Brauchst du noch irgendwas?"
 

Schuldig schüttelte den Kopf. "Etwas schlafen und dann vielleicht mal wieder einfach nur fernsehen..........?"
 

"Gut...dann schlaf' jetzt schön. Kann ich dich hier alleinlassen? Wenn du was brauchst, ruf' einfach unten an, dann komm' ich hoch."
 

"Klar......." Schu zwinkerte Yôji zu. "Ein Kleinkind bin ich schließlich nicht mehr, seit mehr als zehn Jahren......"
 

"Na dann" Yôji drückte Schuldig noch einen Kuß auf die Stirn und verschwand nach unten, wo Nagi langsam wirklich über dem Gesteck verzweifelte.
 

"Verdammt, warum hält das nicht?" murmelte er frustriert.
 

Omi lehnte nur gegenüber halb über dem Tresen und grinste verhalten. "Das wird schon......." Er griff nur Sekundenbruchteile ins Gesteck und Nagis minutenlanges Gefrimmel war beendet.
 

Nagi knickt ein. "Ach Mensch...das wird nie was!"
 

"Doch, doch............" Omi grinste zu Yôji. "Viel Spaß, dass darfst unserem Patienten dann auch beibringen, wenn er wieder gesund ist...........so und nun machen wir Feierabend....wer hat Hunger? Ich bin heute für Pizza oder sonst was kommen lassen......."
 

"Sushi!" entschied Nagi. Yôji grinste und griff zum Telefon.
 

Omi schob Nagi ins Wohnzimmer und verfrachtete den Kleinen aufs Sofa. Noch während er sich selber aufs Sofa fallen lies, schaltete er den Fernseher ein.
 

Nagi kuschelte sich in die Kissen und ließ sich berieseln. Nach kurzer Zeit kam auch Yôji wieder dazu. "Essen kommt inner halben Stunde!"
 

"Okay....dann hol mal dein Baby runter, ich hol Aya....", meinte Omi todesmutig und grinste die beiden anderen schief an.
 

"Nee, mein Baby schläft! Das hol' ich nicht runter. Aber wenn du dich in Teufels Küche begibst... mein Respekt und viel Glück...." Yôji hob ermutigend den Daumen.
 

"Okay, okay......."Omi kicherte und erhob sich dann. Kurz rieb er sein Näschen durch Nagis Haare. "Wünsch mir Glück" und damit verschwand er nach oben in die Höhle des Löwen.
 

"Aya-kun....?", fragte er vorsichtig, nachdem er angeklopft hatte.
 

"Was?" kam es leicht gereizt zurück.
 

"Essen kommt bald....bitte komm doch runter, ja?!" Omi klang ganz danach, als würde er ein 'Nein' nicht akzeptieren.
 

"Doshite?"
 

"Weil ich noch gerne wissen möchte wie mein Teamkollege aussieht...........bitte tu mir den Gefallen, Aya-kun!"
 

"Keine Lust!" maulte Aya zurück. "Unten steht ein Bild von uns. Guck's dir an."
 

"Aya-kun.....!" nörgelte Omi weiter.
 

Keine Reaktion.
 

"Aya-kun....." Omi klopfte erneut gegen die Tür. "Geht's dir nicht gut...?"
 

"Nein, es geht mir nicht gut und jetzt hau' ab."
 

"Dame yo Aya-kun.............." Omi öffnete die Tür und guckte Aya traurig an. "Du machst deinen Freunden Sorge....... deiner Familie..........."
 

"Komm' du mir jetzt nicht auch noch mit dieser Familienleier." Aya lag langgestreckt auf dem Bett und starrte intensiv die Decke an.
 

"Und wenn schon. Was bringt es dir hier alleine im Zimmer rum zu liegen? Grübelst du oder was? Schlafen tust du ja anscheinend nicht........"
 

"Wenn ich geschlafen habe, hast du mich doch vorhin geweckt."
 

"Aya-kun", versuchte Omi es sachlich. "......du schläfst so fest, wenn du krank bist, man kann dich rum tragen, schon vergessen?" Damit erinnerte er Aya an eine längst vergangene Szene, in der Aya mit Grippe vor dem Fernseher eingepennt war und nicht wach zu bekommen war, also hatte man ihn kurzerhand nach oben verfrachtet und der 20-jährige hatte friedlich weiter vor sich hin geratzt.
 

"Das kommt immer auf die Situation an und außerdem fühle ich mich sehr wohl hier oben. Allein!"
 

"Nur einmal.............dann lassen wir dich auch in Ruhe und du kannst dein einsames Leben hier oben fris............" In diesem Moment erklang von unten ein Ruf und Manx' helle Stimme klang durch's Haus. "Runter kommen, aber schnell! Ich hab was für euch!"
 

"Na toll!" grummelte Aya und erhob sich sichtlich unsicher, um nach unten zu schleichen.
 

Nagi stand bereits dort und Yôji war gerade dabei, Manx zu fragen, ob es denn nötig sei, Schuldig zu holen.
 

Manx zuckte leicht mit den Schultern. "Wie ist sein momentaner Zustand? Ich meine, ist er belastbar?"
 

"Seelisch vielleicht, körperlich auf keinen Fall. Aber wenn es was Emotionales ist, kriegt er's eh' mit, dann hol ich ihn lieber gleich, bevor er da oben durchdreht."
 

"Hol ihn mal..........." Manx stöckelte bereits die Treppe hinunter, wo Omi bereits neben Nagi auf dem Sofa saß und sie gebannt anstarrte. Irgendwie schien ihm ihr Gesichtsausdruck seltsam...bedrückt, oder gar....traurig? Er wartete darauf, das Yôji mit Schuldig herunter kam.
 

Doch zunächst kam Aya und setzte sich schweigend aufs Sofa.
 

Yôji trabte in sein Zimmer und rüttelte Schuldig sanft. "He, aufwachen. Wir müssen nach unten."
 

Binnen Sekunden war Schu wach und sah Yôji erschrocken an. "Was ist?"
 

"Keine Ahnung, aber Manx ist da. Sie hat uns alle runtergepfiffen." Yôji griff schon wieder nach Schuldig, um ihn mitzunehmen.
 

"Lass nur, ich kann schon selber runter kommen............." Tatsächlich schaffte es Schuldig, auch wenn er etwas Zeit brauchte. Dann kam für ihn schon der nächste Schock, als Manx ihn ungerührt mit Vornamen begrüßte. Er schluckte nur und lehnte sich gegen Yôji.
 

"Also? Was ist nun?" fragte dieser.
 

Manx schob das Videoband in den Rekorder. "Bitte nicht erschrecken, Jungs........." Das Band lief an und zeigte die Nachrichten, die heute Mittag gelaufen waren. Es wurde von einem Unfall berichtet, bei dem ein Motorradfahrer über eine Klippe gestürzt war. Die Aufnahmen der zerschellten Maschine, lies Omi sich kerzengerade hinsetzen. "So na....."
 

Yôji starrte auf den Bildschirm. "Da...das ist ...Kens..."
 

"...Motorrad!" beendete Aya zähneknirschend den Satz.
 

Nagi schluckte.
 

Manx nickte. "Sein Ausweise wurde in der Sporttasche gefunden, die man aus dem Meer gefischt hat..........tut mir leid Jungs.....Siberian war ein hervorragender Kämpfer....."
 

"Was?", piepste Omi. "Ein...ein hervorragender Kämpfer? Spinnst du? Er....er war doch keine Killermaschine, er war unser Freund..........."
 

"War's das?" fragte Aya leise.
 

Nagi guckte immer noch ungläubig auf den Bildschirm.
 

Yôjis Augen wurden gegen seinen Willen feucht und er drückte Schuldig fester an sich.
 

Der konnte den allgegenwärtigen Schmerz der Anwesenden spüren und legte seine Arme um Yôjis Taille, auch wenn er ihm nicht wirklich eine Stütze sein konnte. Schuldig entging auch nicht, dass die Sache Manx nicht so kalt lies wie sie es vorgab. Diese nickte nämlich nur und legte Omi eine Hand auf die Schulter. Aber der Junge starrte nur den Bildschirm mit dem

Standbild an, dass das zerschmetterte Fahrzeug und einige Meter weiter einen mit einer weissen Plastikfolie abgedeckten Körper zeigte.
 

Aya erhob sich und wankte wieder nach oben, ohne die anderen eines weiteren Blickes zu würdigen. Prinzipiell schien sein Blick ins Leere zu gehen.
 

Nagi drückte Omi an sich, um ihm Trost zu spenden, streichelte ihm über die Wange.
 

"Er kann doch nicht......warum?", stotterte Omi. "Ich meine............er war doch ein hervorragender Motorradfahrer......"
 

"Omi...bitte! Psst..." Nagi kuschelte Omi dichter an sich, sprach ihm beruhigend zu.
 

Yôji schaute Schuldig besorgt an, wollte nicht, dass dieser mehr als nötig litt.
 

Der junge Deutsche sah Aya an Yôjis Arm vorbei hinter her. "So na bakana.................er wird sich noch was antun.... lasst ihn nicht allein." bat er leise.
 

"Was sollen wir denn machen?" Yôji wirkte erschüttert, schien sich nur noch auf den Schutz Schuldigs zu beschränken, seine ganze Kraft auf den Deutschen zu konzentrieren.
 

Nagi hatte Schuldig überhaupt nicht wahrgenommen, war zu sehr mit Omi beschäftigt.
 

Der war inzwischen verstummt und schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Nein, das kann nicht sein. Weiß kann nicht zerfallen...nicht so...nicht deswegen...."
 

Yôji guckte Schuldig fragend an. "Weswegen?"
 

Schuldig sah hoch zu Yôji. "Omi gibt Aya die Schuld dafür....", meinte er leise.
 

Yôji sog scharf die Luft ein. "K'so! Das kann alles nicht sein!"
 

"I-ich muss mit Aya reden....." Damit löste sich Schuldig unsicher von Yôji und wankte die Wendeltreppe hoch.
 

Yôji guckte ihm besorgt und traurig nach, ließ ihn jedoch gehen. Vielleicht war es das Beste so.
 

Nach ein paar Minuten hatte Schuldig das Zimmer von Aya erreicht und klopfte kurz an, ehe er eintrat. Kaum drinnen sank er erst mal auf die Knie, denn vor Aya hatte er keine Hemmungen Schwäche zu zeigen, aus welchem Grund auch immer.
 

Aya schaute zu Schuldig, rappelte sich auf, um dem anderen wieder auf die Beine zu helfen. "Was machst du hier?"
 

"I-ich......dich nicht alleine lassen............." Er lies sich mit Aya aufs Bett sinken, die Hand fest gegen die Seite gepresst.
 

"Im Gegensatz zu dir schätze ich die Einsamkeit."
 

"Soll ich wieder gehen?" Eine unnötige Frage, Schu wusste das Aya ihn in diesem Zustand nicht wegschicken würde.
 

"Nein...noch nicht....wenn es dir besser geht...vielleicht."
 

Dankbar lies sich Schu in die Kissen sinken, blieb bei Aya und doch auch nicht, denn er überlies ihn seinen eigenen Gedanken.
 

So brüteten die beiden eine Weile vor sich hin, schwiegen gemeinsam...
 

Doch Schuldig konnte es nicht lassen und krabbelte heimlich in Ayas Gedanken.
 

Dort fand er als allererstes Unglauben. Das konnte...das durfte nicht wahr sein.... //Ich hätte ihn niemals gehen lassen dürfen. Das.... Omi hasst mich und er hat recht. Es ist meine Schuld. Egal...eine weitere Sünde auf dem Konto meiner Seele, ein weiteres unschuldiges Leben.... Ich bin nur ein Killer nichts weiter... ich sollte mich nicht Freund nennen.... nie mehr...// Jetzt war Aya erst recht entschlossen, nie wieder jemanden an sich heranzulasssen. Nie wieder jemandem Gefühle zu zeigen....und ihn ins Unglück zu stürzen. Er würde seine Fassade höher, fester und kälter bauen als jemals zuvor, sich härter schinden und quälen....
 

Schuldig öffnete bestürzt die Augen, dann rutschte er dichter an Aya und lehnte seine Stirn gegen dessen Rücken. "Ran no baka.....", hauchte er leise, ehe er der Erschöpfung nachgab und einschlief.
 

Aya hatte sich bei dieser Berührung verkrampft, versuchte Schuldig an seinem Rücken zu ignorieren. Als er merkte, dass der Deutsche eingeschlafen war, trollte er sich auf die Couch in seinem Zimmer, um weiteren Kontakt zu vermeiden.
 

Als Schu Stunden später wieder aufwachte fand er sich seltsamerweise in einem anderen Zimmer wieder und die abweisenden Gedanken um ihn herum waren weg. Unsicher blinzelt sah er sich um, fand aber vor seiner Nase nur einen Büschel blonder Haare. Ein Lächeln glitt über die blassen Lippen. "Hast es wohl nicht all zu lange ohne mich ausgehalten....", schmunzelte er und schnuffelte durch Yôjis Haare hindurch.
 

"Ich wollte nur kurz nach dir gucken..." murmelte Yôji müde. "....und Aya schien froh, dich loszuwerden, so fies es auch klingt."
 

"Bis du ihm böse deswegen? Wie geht's Omi und Nagi?"
 

"Naja...den Umständen entsprechend. Und nein, ich bin ihm nicht böse. Ich mache mir nur Sorgen und ich hoffe, eine Konfrontation zwischen ihm und Omi möglichst lange vermeiden zu können."
 

"So lange er nicht auf den Beinen ist gibt es keinen Auftrag für Weiß, das weiss ich von Manx, da sie euch nicht zu dritt raus schicken wollen."
 

"Aber Aya und Omi gemeinsam rauszuschicken, ist auch nicht gerade die beste Lösung. Schuldig, ehrlich gesagt...ich habe Angst...eine Scheißangst."
 

Schu legte seine Hände an Yôjis Wangen und sah ihm tief in die Augen. "Ich auch, aber das wird schon irgendwann wieder.... ich bin nicht mehr allein...das ist schon viel wert."
 

Yôji lächelte, doch seine Augen blieben von Trauer erfüllt. "Ich weiß... und ich hoffe, ich kann deiner gerecht werden. Ich will dich nicht enttäuschen, dein Vertrauen beschmutzen...."
 

"Ich würd's eh vorher merken.", grinste Schuldig wieder halbwegs munter. "DU kannst mir nichts vormachen, schon vergessen? Also auch nix da von wegen vorgetäuschter Orgasmus......"
 

Yôji grinste mit einer Mischung aus Belustigung und Entsetzen. "SO war das auch nicht gemeint. Ich hab' nicht vor, dich bewußt zu enttäuschen, aber wenn ich dich zum Beispiel nicht beschützen kann, ist das auch Vertrauensbruch..." Er seufzte und gab Schuldig einen zarten Kuß auf die Stirn direkt über's Nasenbein.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 19/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Ein kurzes Stück, aber mehr Schmerz und Leid würde man in diesem Moment auch nicht mehr ertragen

Warnungen: [dark]

Pairing: Omi x Nagi (def), Yôji x Schuldig (def)

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

Schu sah den Blonden aus großen Augen an. "Ah....." So hatte er das Ganze noch nie gesehen. Aber so etwas hatte ihm auch noch nie jemand gesagt und es liesß ihn frösteln, aber zugleich wurde ihm auch ganz warm ums Herz.
 

Yôji drückte seine Wange fest gegen die von Schuldig und versuchte, wenigstens kurzzeitig nicht an die Schrecknisse der letzten Stunden und die Probleme zu denken, sondern einfach mal einen Moment lang glücklich zu sein.
 

Was zum Ergebnis führte, das Schu zwar noch seine Arme um Yôji legte, dann aber doch begann weg zu duseln.
 

Yôji hing halb schwermütig halb glücklich seinen Gedanken nach, doch schließlich überwog die Sorge doch. Aber was sollte er tun? Egal, wie angestrengt er nachdachte, er kam zu keinem guten Ergebnis. Es würde wohl doch darauf hinauslaufen, den Dingen einfach ihren Gang zu lassen.
 

Der nächste Tag begann wie der letzte geendet hatte: düster und voller trauriger Gesicht. Omi hatte zwar Frühstück gemacht, da er nun einmal an der Reihe war, aber essen mochte er so gut wie nichts. Auch Schuldig, der Yôji dazu überredet hatte ihn mit runter zu nehmen, war schon nach ein paar Bissen grün um die Nase geworden und hatte sich ins Bad verabschiedet.
 

Aya hatte sich wie erwartet gar nicht erst nach unten bemüht, sondern sich nach wie vor allein in seinem Zimmer verkrochen. So saß Yôji nun geknickt da, machte sich Sorgen um Schuldig und die anderen und starrte traurig in seine Kaffeetasse, die so friedlich neben der von Ken im Schrank gestanden hatte. Nagi war die Stimmung ebenfalls sowohl auf den Magen wie auch aufs Gemüt geschlagen und er schien mehr als jemals wieder wie zu der Zeit, als er noch bei Schwarz war. Nicht ein winziges Lächeln war über seine Lippen gekommen, sein Blick gab keinerlei Aufschluß über das, was in ihm vorgehen mochte.
 

Trotz der niederschmetternden Stimmung öffnete Omi den Blumenladen um neun Uhr. Die Mädchen stürmten, nach Tagen des geschlossenen Ladens bald wieder wie gewohnt herein. Doch ihre Blicke schienen verwirrt, als sie nicht das alt bekannte Quartett zu Gesicht bekamen.
 

Nagi arbeitete verbissen daran, seine floristischen Fähigkeiten zu verbessern, schien fast wie besessen. Auch Yôji war nicht in der Lage, seine "easy going"-Masche durchzuziehen. Zu deutlich stand noch immer das Bild des Unfalls vor seinem geistigen Auge und die diversen Erinnerungen im Laden von einer Bestellliste in Kens

Handschrift bis hin zu den Palmen machten es nicht leichter, zu glauben, dass der junge Sportler nie wiederkommen würde und den Verlust doch so deutlich. Die Erwartung, dass er jeden Moment verschwitzt und grinsend vom Training kommen könnte, hielt sich trotzallem töricht in den Gemütern.
 

"Du elendes Scheissding...." Fluchend hämmerte Omi auf die Kasse ein, deren Schublade sich mal wieder rettungslos verhakt hatte. Er schlug mehrmals mit der Faust obendrauf und an die Seite, was allerdings nichts weiter brachte als eine erst taube, dann schmerzende Hand. Omi war dem Heulen nah und sah sich nach Hilfe um.
 

Nagi blickte kurz auf, überschaute die Situation und zwang der Kasse mit einer Handbewegung telekinetisch seinen Willen auf. Ohne ein Wort zu verlieren, wandte er sich wieder den Blumen zu.
 

Nun stand Omi zwar vor der offenen Kasse, aber geheult hätte er trotzdem immer noch gerne. Allerdings zwangen ihn die Mädchen dazu ein falsches Lächeln auf zu setzen. Nach einer Weile schob dann auch Schuldig seine Nase vorsichtig in den Verkaufsraum: ihm war langweilig. Die Hände in die viel zu langen Ärmel eines Pullis

von Yôji zurückgezogen und die Arme schützend um den Oberkörper gelegt, tapste er in den Raum und sah die vielen Mädchen staunend an.
 

Yôji seufzte. "Was machst du denn hier? Willst du nicht lieber fernsehen oder so?"
 

Schuldig schüttelte den Kopf und trat neben Yôji hinter den Tresen, nur um gleich von mehr als einem Duzend Mädchenaugen angeglotzt zu werden.
 

Yôji lächelte die Mädchen betont freundlich doch unnachgiebig an. "Ja, er ist neu. Ja, er ist niedlich. Und NEIN, er wird nicht angefasst, weil es ihm nicht gut geht."
 

>Die sind ja vielleicht anhänglich.........> Das gleiche galt wohl für Schuldig ebenfalls, denn je näher die Teenager kamen, um so mehr schien es, als wolle er Yôji jeden Moment auf den Arm klettern.
 

//Ganz ruhig, die beißen nur sehr selten. Wenn es dir nicht passt, verschreck' sie doch. Gib' ihnen das Gefühl, dass du doof bist oder so.// Yôji konnte sich trotz seiner Trauer und Sorge ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
 

Schu sah ihn entsetzt an. "Ich bin nicht doof........!"
 

Yôji mußte nun wirklich lachen. Der Deutsche sah zu putzig aus, wie er da vor den Mädchen flüchtete und große, entsetzte Kulleraugen machte. "Das weiß ich doch..." prustete er. "War doch nur'n Vorschlag."
 

"Ich hab meine anderen Methoden....weisst du wie wir zwei auf einen Schlag Ruhe hätten...?" Das Grinsen das Schuldig an den Tag legte reicht schon mal aus, um einige Mädchen zurück weichen zu lassen, Yôji allerdings würde es wohl mehr als nur klar aussagen, was der Deutsche meinte.
 

"Ähm..." Yôji wurde knallrot "...also weißt du, ich...normalerweise find' ich's ganz okay...nur heute ist es etwas störend. Gleich so drastische Maßnahmen..."
 

"Aber etwas eingebildete Regelschmerzen oder was weiss ich sind okay?"
 

"Öh....ja... aber tön' das hier nicht so rum. Du bist schließlich ein ganz normaler junger Mann..."
 

Schuldig grinste nur kurz, zwei Minuten später hatte sich die Besucherzahl des Blumenladens halbiert.
 

Yôji feixte. "Und nächstes Mal sortierst du bitte noch die Kundinnen von den Gafferinnen. Die Guten in den Laden...die schlechten nach draußen."
 

"Hä? O-okay......" Schuldig murmelte was von Aschenputtel und beguckte sich dann das Blumentöpfchen mit den blauen Blümchen, die ihre Köpfe hängen ließen, das Omi in Händen hielt. "Die sehen nicht mehr all zu frisch aus.....solltest du...." Er tat eine wegwerfende Handbewegung, worauf Omi ihn entsetzt anstarrte.
 

"Spinnst du?! Das ist.....das ist.................."
 

"....Enzian...ja und?"
 

"Das sind Kens Blumen." raunte Yôji dem Deutschen zu. "Trotzdem Omi! Versuch' ernsthaft, sie zu päppeln oder schmeiß' sie weg. Vom Angucken wird es nicht besser. Nichts wird dadurch besser!"
 

Omi nickte tapfer, dachte aber nicht daran das Pflänzchen auf zu geben. Beinahe liebevoll gab er ihm Wasser und steckte ihm eine Kapsel mit einem speziellen Düngemittel in die Erde. Dann wurde es im Lager an ein ruhiges Plätzchen gestellt.
 

Yôji schüttelte seufzend den Kopf und murmelte leise. "Er packt's nicht. Von wegen Killerkind und so...Profi.... Er sollte es besser wegstecken, doch er kommt damit schwerer klar als wir."
 

"Bist du dir da so sicher.......?" Schuldig hatte sich auf den Stuhl hinter dem Tresen gesetzt und sah Yôji von unten her an.
 

"Wenn du was weißt, was ich nicht wissen kann, sag's mir. ICH bin nämlich kein Telepath." Yôji guckte Schuldig entnervt grinsend an.
 

"Also entweder spuckt schon ein Geist ins Kens Zimmer herum, oder......" Schu guckte zur Decke. Alle Bewohner bis auf eine Ausnahme waren hier unten im Laden anwesend.
 

Yôji sah Schuldig nur voller Unverständnis an.
 

Der schnaufte hörbar aus. "Aya ist oben in Kens Zimmer. Frag mich nicht was er da macht. Seine Gedanken sind Chaos pur........"
 

Yôji stürmte die Treppe nach oben in Kens Zimmer. Auf den ersten Blick sah er nur das übliche Chaos, doch hinter dem Bett erheischte er kurz einen roten Haarschopf. Vorsichtig näherte er sich und fand Aya mehr liegend als sitzend hinter Kens Bett vor. Der 20-Jährige drehte den Kopf zur Seite, es war deutlich, dass er

weinte und ebenso dass es ihm schrecklich peinlich war. So wie Aya aussah, hatte er nicht erst vor kurzem angefangen zu weinen, sondern war bereits geistig und körperlich völlig fertig durch die Anstrengung, doch die Tränen wollte und wollten nicht versiegen.
 

Schuldig schob sich hinter Yôji ins Zimmer und erschrak leicht ab Ayas Zustand. Allerdings hielt sein Schockzustand nicht lange an. Er ging vor Aya in die Knie und krabbelte zu ihm. "Aya........"
 

Auch Omi war nicht entgangen, dass Yôji mit Schuldig abgezischt war. Kurzerhand hatte er Kunden Kunden sein lassen und alle raus gejagt, Nagi an die Hand genommen und war den anderen gefolgt. Nun lugte er vorsichtig um die Türecke und schluckte nur leicht, zog Nagi dichter zu sich.
 

Aya zog sich einen Zipfel von Kens Bettdecke runter, um seine Schamesröte zu verstecken. "Toll...sind wir jetzt alle hier, um Aya beim Heulen zuzusehen?...Verdammt, warum könnt Ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen." Es klang mehr verzweifelt als wütend und zwischendurch wurde er immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt.
 

Schuldig schüttelte den Kopf. "Du willst doch nicht wirklich allein sein, oder?" Er hatte sich vor ihn hin gehockt und versuchte in die amethystfarbenen Augen zu blicken, die dunkler schienen als sonst, beinahe schwarz.
 

"Nein...ich will nicht allein sein...aber er kommt ja doch nicht zurück....NIE MEHR!!!! Und das ist alles meine Schuld..." Aya war halb wahnsinnig vor Selbsthass und Trauer.
 

"Nein, nein, nicht doch......dafür kannst du nichts.....dass war nur ein gemeiner Unfall.........daran hat keiner Schuld.........." Schuldigs Worte schienen Aya gar nicht richtig zu erreichen.
 

Aya schluchzte nur, seine Worte kamen leise und abgehackt, da er sich immer wieder bemühen mußte, Luft zu holen. "Ich...hab' ..ihn..gehen lassen... ich hab' ..ihn weggeschickt... ich..hab' ...ihm weh getan...so schrecklich...weh-ge-tan..und jetzt kann ich es nie wieder gut...machen..."
 

"Aber.....er hätte das auch nicht gewollt.......dass du dir Vorwürfe machst............" Hilfesuchend sah Schuldig hoch zu Yôji, wobei sein Blick auch auf Omi und Nagi fiel, die im Türrahmen standen.
 

Yôji blickte hilflos in die Runde, wußte nicht genau, ob er sich nun ebenfalls neben seinem Freund hinknien sollte, oder ob Schuldig nicht vielleicht das Äußerste dessen war, was Aya momentan in seiner unmittelbaren Nähe ertragen konnte.
 

Nagi beobachtete die Szene äußerlich unberührt mit leichtem Unglauben. Der immer gefasste, coole Anführer von Weiß schien völlig aufgelöst. Nie hätte Nagi gedacht, dies so zu erleben.
 

Schu wagte es schließlich sogar Aya eine Hand aufs Knie zu legen und sachte zu drücken. >Wir sind bei dir.....du musst da nicht alleine durch....nicht dieses mal............<
 

Ayas Blick wurde zorniger, gefährlicher..... "LASS MICH BLOSS IN RUHE! Sag' nie wieder diese Worte. Sag' nie wieder, dass ich da nicht alleine durch muß! Das hat er mir auch gesagt, bevor ich ihn in den Tod geschickt habe!" Aya sah aus, als wolle er Schuldig in kleine Stücke zerfetzen. Yôji hielt es nun doch für besser, sich

dazuzuknien und wenn es nur war, um den Deutschen vor Aya zu schützen.
 

Schuldig war in der Tat zurück gewichen und froh sich in Yôjis Armen wieder zu finden. "A-aya........", stotterte er unsicher.
 

Aya schien wie ein sterbendes Raubtier, das fest entschlossen war, sich bis zum letzten Atemzug gegen seine Peiniger zur Wehr zur setzen. Der Schmerz ließ ihn wahrhaft wahnsinnig werden, seine Freunde wie Feinde erscheinen. In der Tat knurrte und fauchte er leise, während er sich in eine Stellung brachte, in der er sämtliche Anwesende überblicken konnte. "Verschwindet!" zischte er leise.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 20/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Und manchmal werden Träume war.....

Warnungen: [romantic]

Pairing: Omi x Nagi (def), Yôji x Schuldig (def)

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

"Hoooooooooooooooooooooooooooi..............", schallte es in diesem Moment von unten lautstark durchs ganze Haus. Omi erstarrte und sah Nagi entsetzt an. "Ich glaub jetzt dreh' ich auch durch, ich hab.............."
 

Wieder ein lauter Schrei: "Jemand zu Hause....? Warum ist der Laden zu?!"
 

Die Anwesenden sahen einander an, als ob sie gerade einen Geist gehört hätten. Aber der Verursacher des Lärms stapfte diesem Moment lautstark die Treppe hoch.
 

Aya sah aus wie versteinert, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen. "Wa...was?" hauchte er leise und starrte zur Tür.
 

Dort tauchte verwirrt blinzelt zwischen Omi und Nagi ein vertrautes Gesicht auf und guckte die Anwesenden fragend an. "Was ist denn hier für ein Aufmarsch? Wollt ihr mein Zimmer schon verschachern oder was?"
 

Nagi fand als erster zu seiner Fassung zurück. Mit sachlichem Gesicht baute er sich vor Ken auf. "Eigentlich solltest du tot sein. An den Klippen zerschellt mit deinem Motorrad."
 

Aya sackte in sich zusammen, schlug die Hände vors Gesicht und fing erneut an, zu schluchzen, diesmal jedoch wohl eher aus Erleichterung und Unglauben.
 

"Hä?" Kens Gesichtsausdruck als intelligent zu bezeichnen wäre ein Witz gewesen, als er Nagi anblinzelte.
 

"Was ist mit meinem Motor.............Aya....." Verwirrt sah er zu dem rothaarigen Jungen und spürte wie sich seine Brust zusammen zog. Langsam traktierte er jeden kurz mit seinem Blick. "Was....was habt ihr mit ihm

gemacht...?", fragte er vorsichtig, während er sich an Nagi und Omi vorbei ins Zimmer schob und sich den anderen drei Männern näherte.
 

Yôji guckte Ken mißbilligend aber erleichtert an. "WIR haben gar nichts mit ihm gemacht. Er führt sich so auf, weil du tot bist...naja... dachten wir."
 

"Hehe, toller Scherz.....ich bin beklaut worden, aber nicht tot......hoi Aya....." Ken ging langsam vor Aya in die Hocke - allerdings mit Sicherheitsabstand.
 

Aya guckte hoch, immer noch ungläubig und völlig fertig. "Okay... egal ob du wirklich hier bist oder ich endgültig durchdrehe, bevor ich dich noch mal verliere, sollte noch eins gesagt werden..." Er atmete tief durch. "Ai shiteru.... ich habe zwar Angst davor, aber was soll's ...ich liebe dich und so wird es bleiben, solange ich lebe."
 

Yôji guckte entsetzt, doch innerlich mußte er grinsen. // Na...das war wohl nicht so romantisch, wie Ken es gerne hätte...aber immerhin...//
 

Dessen Kiefer stand nun offen, was Schuldig ein offenes Grinsen aufs Gesicht zauberte. "Er ist sprachlos..... dass wir das noch erleben durften.....Ken, es zieht, Klappe zu oder sag was kluges............"
 

Yôji mußte nun wirklich lachen. Die Trauer und Verzweiflung der letzten Tage fiel von ihm ab und machte Erleichterung Platz. "Also, das ist auf jeden Fall Ken. So dämlich guckt nur einer." stichelte er. "Na los.... was ist nun? Das ist doch, was du hören wolltest."
 

Aya blickte Ken immer noch unverwandt in die Augen, obwohl seine Wangen rötlich glühten.
 

"A-aya......", stammelte der Totgeglaubte und streckte vorsichtig eine Hand nach dem anderen aus, verringerte den Abstand zwischen ihnen.
 

//Jetzt kommt es drauf an. Entweder ist gleich alles vorbei oder...// Aya streckte ebenfalls die Hand nach Ken aus, berührte sanft dessen Finger und... voilá... es war kein Geist. Er sah sich dem tatsächlichen Ken gegenüber, hielt dessen Hand.
 

Diese umschloss die schmale Hand des 20-jährigen und drückte sie sachte. Noch verstand Ken nicht ganz was hier los war, aber etwas musste passiert sein, denn Ayas Gesicht war von Trauer und Tränen gezeichnet und noch immer glänzten seine Wangen feucht.
 

Aya blickte noch einen Moment lang auf die Hand in seiner, dann zog er deren Besitzer mit einem plötzlichen Ruck an sich heran, fing ihn in seinen Armen auf. "Ich dachte, ich hätte dich verloren...dich getötet....es tut mir leid.." stammelte er und in diesem Augenblick zeigte sich ein erleichtertes glückliches Lächeln in den so unergründlich traurigen Zügen des sonst so zurückhaltenden Assassinen, obwohl erneut Tränen über seine blassen Wangen liefen.
 

Schuldig erhob sich leicht an Yôji gestützt und nickte ihm zu. Dann schob er auch die beiden Teenager aus dem Zimmer. Omis Augen leuchteten wieder und er lief hinunter ins Lager. Sein Blick fiel auf den verwelkten Enzian, doch die Blütenköpfe, die noch vor kurzem kraftlos hingen waren aufgerichtet, das Blau strahlte der Sonne entgegen und ein Glanz schien auf ihnen zu liegen. "Endlich.....", flüsterte Omi, als er Nagi in seinem Rücken spürte. "....endlich wird alles gut."
 

"Wollen wir's hoffen" meinte dieser trocken, doch auch um seinen Mund spielte ein kleines Lächeln. //Das wäre schön. Ich wäre gern normal und glücklich.// "Na dann...guck' mal, mein Gesteck" Er deutete auf den Arbeitstisch. "Es hält, bald kann ich es richtig." Hoffnungsvoll schlug er die Augen nieder. //Ja, es wird alles gut. Ich will es so. Die Vergangenheit wird ruhen, jetzt zählt nur noch die Zukunft!//
 

Omi staunte nicht schlecht und zog Nagi in die Arme. "Gratuliere........wenn Schuldig ehrlich lächelt und wenn Aya es schafft Gefühle zu zeigen.....dann schaffst auch DU es Gestecke zum Halten zu bringen........." Verträumt betrachtete er das Gesteck und ließ seine Gedanken wandern zu seinen Freunden - seiner Familie.
 

Nagi grinste. "Natürlich... für jemand so auserwähltes wie mich ist das doch kein Problem."
 

Auch Yôji lächelte, dies verschwand jedoch in Schuldigs orangefarbenem Haar. Abwesend spielten seine Finger in den langen Strähnen. "Sie haben es... ich hätte es nie gedacht, aber sie haben es..." //Und ich hab's auch...auch das hätte ich nie gedacht// Sanft schnaubte er in Schuldigs Nacken, roch wieder diesen einmaligen, unverwechselbaren Duft seines so unverhofften kois.
 

Der kicherte leise. "Wehe du rotzt mir in die Haare Kudo....dann darfst DU sie höchst persönlich waschen........."
 

"Das verlockt glatt dazu, es zu tun." gluckste Yôji zurück, ließ es aber natürlich.
 

"Bäks...........darf ja noch gar nicht duschen........." Damit tippte sich Schu unter dem Pulli auf den Verband. "Aber den dürfte man mal langsam auswechseln, der riecht schon ganz.....wuäks......."
 

"Okay.... OMI! Verband wechseln." Yôji grinste Schuldig schelmisch an. "Sorry, aber er ist der Sani der Truppe. Ich kann sowas nicht."
 

Schuldig zog beleidigt seine Schnute. >OMI.....wenn du hier antanzt sperr ich dir's Internet eine Woche und da kommt noch nicht mal Nagi durch..........< Das saß - Omi blieb unauffindbar.
 

Dieser Umstand machte Yôji nicht gerade glücklich. "Mediziner Nummer Zwei ist Aya." grummelte er resigniert. "Den wollen wir ja auch nicht stören. Also was machen wir? Ich bin wirklich nicht sehr gut im zartfühlenden Verbandswechsel. Auch wenn ich gern lange schmale Dinge um Leute schlinge." Er grinste leicht.
 

"Anou.....dann wird's höchste Zeit, dass du es lernst........schließlich hast du dich in den letzten Wochen wie ne Mutter von Weiß aufgeführt......" Schuldig begann zu grinsen. "Die Weiß-Mama so zu sagen....na los, hol das Zeug, sonst mach ich's halt selber........"
 

Yôji grinste, zog ab und kam nach kurzer Zeit mit dem Gewünschten zurück, um es Schuldig unter die Nase zu halten. "Okay...erstmal wäre wohl freimachen dran, damit wir das alte Teil entfernen können."
 

Das war Schuldig nun auch wieder klar und er begann sich mehr denn umständlich aus dem Pullover zu winden.
 

Wobei Yôji ihm hilfreich aber nicht übermäßig zur Hand ging.
 

Schließlich flog das Ding dann einfach auf die Couch und Schuldig war schon damit beschäftigt den Anfang des Verbands zu finden.
 

"Warum so umständlich?" Lächelnd wackelte Yôji mit einer Schere. "Oder wolltest du den noch behalten?"
 

"Ehm, haben wir vorige oder was...?" Schu war sich gewohnt, dass die Dinger gewaschen wurden und dann wiederverwertet, da so was im Haushalt von Schwarz immer Mangelware gewesen war.
 

Yôji grinste breiter. Man mußte kein Telepath sein, um Schuldigs Gedanken zu erfassen. "Wir haben hier keinen verrückten Messerfreak zur Zweitverwendung. Wir schmeißen die immer weg, es sei denn es bietet sich wirklich an. Aber wie du schon sagtest, er ist nicht mehr sauber und schön, deshalb entsorgen wir ihn."
 

"O-okay....." Schuldig ließ Yôji also den Verband kurzerhand aufschneiden, wobei er nicht ihn, dafür aber die Schere um so kritischer betrachtete.
 

Nachdem Yôji das Teil vorsichtig gelöst hatte, guckte er erstmal, wie Schuldigs optischer Zustand unter dem Verband war. Er beäugte ihn sozusagen eingehend und mit einem fachmännisch wichtigen Gesicht, obwohl er wenig Ahnung hatte, was er hier machte.
 

Langsam begann Schu dann auch zu schwitzen. "Was ist? Alles okay...? Nässt doch nicht oder...?" Er guckte selber an sich runter, aber außer zwei kleinen, rötlichen Schnitten die mit unschicken schwarzen Fäden zusammen genäht worden waren, war nichts auffallendes an ihm.
 

Yôji feixte den Deutschen an. "Nee, sieht echt gut aus." Er grinste sehr zweideutig. Das war bekanntes Terrain.
 

"Ah...aa...." Dennoch schlich sich ein rötlicher Schimmer über Schus Nasenrücken und wurde noch dunkler, als er Yôjis Finger über den Nähten spürte.
 

Yôji strich sanft über die erstaunlich zarte Haut des Deutschen. Die Untersuchung war ein willkommener Vorwand, ihn vorsichtig und wiederholt berühren zu dürfen. Doch schließlich rang er sich dann doch dazu durch, dass nun ein neuer Verband fällig war.
 

Schuldig hob eine Augenbraue. "Ne, weisst du wann die Dinger da raus müssen?" Er tippte ganz leicht gegen einen der Fäden, kniff dann aber auch gleich ein Auge zu.
 

"Also 'ne Woche wirst du mindestens noch von ihnen gut haben. Eventuell länger, ich weiß nicht, wie schnell Torso heilt."
 

"So lange.....?" Schuldig klang wenig begeistert.
 

"Ja...und die bleiben drin." ermahnte Yôji ihn sanft.
 

Schu murrte leise, war ihm doch genau jener Gedanke gekommen. Schließlich wurde er ungeduldig und angelte nach dem Verband.
 

Yôji seufzte und wickelte den Verband so gut wie möglich um Schuldigs Oberkörper, was nicht ganz leicht war. "Warum mußte es auch gleich 'ne Rippenverletzung

sein? Hättest du dir nicht 'nen Finger oder so anknacksen können?" stöhnte er.
 

Schuldig senkte schuldbewusst den Kopf. "Ne, Brad wollte das es weh tut und mich für länger behindert........ Finger brechen wär zu einfach gewesen......."
 

Yôji zuckte bei diesen Worten zusammen. Natürlich hatte auch Weiß sich nicht immer gerade mit Samthandschuhen angefasst, aber dass sie sich so kaltblütig fertiggemacht hatten, war nie vorgekommen und ....... er sah Schuldig an..... der Deutsche war eigentlich kein schmächtiges Hemd. Er hatte schon um sein Leben mit

ihm gekämpft und kein leichtes Spiel gehabt. Es lief ihm kalt den Rücken runter und schnell verdrängte er die Gedanken wieder und konzentrierte sich auf seine Arbeit, Schuldig einzupacken.
 

Aber der spürte ohne Gedanken zu lesen, dass etwas in seinem Freund vorging und versuchte ihn von unten an zu gucken, in dem er den Kopf schief legte, was allerdings mit sich führte, dass sein Oberkörper sich ebenfalls in Schieflage begab und Yôji so bei seiner Arbeit behinderte.
 

"Hör' auf zu zappeln." meckerte Yôji "Sonst kann ich wieder von vorne anfangen."
 

"Was hast du? Irgendwas ist dir doch grad durch dein hübsches Köpfchen gehuscht....." Schuldig begann anscheinend langsam damit die passive, verletzliche Rolle wieder zu verlassen.
 

"Nix wichtiges und es ist auch schon wieder weg." Yôji hatte keine besondere Lust, sich alle Einzelheiten von Schuldigs Leiden anhören zu müssen. Er wollte das wenn möglich gar nicht hören, denn an Crawford war jetzt ohnehin schlecht Rache zu nehmen.
 

Ein feines Schnauben kam von Schuldig, aber er richtete sich wieder auf und ließ Yôji seine Arbeit fertig verrichten.
 

Nach getaner Arbeit richtete Yôji sich auf und gab Schuldig einen freundschaftlichen Klaps auf den Hintern. "So fertig. Gefällt dir eigentlich mein Lieblingspulli? Neulich hast du dich noch geweigert, Klamotten von mir zu tragen."
 

"Ah ja...hehe....er ist halt schön weich......." Schu angelte wieder danach und streifte ihn sich über - probierte es zumindest.
 

"Könnte daran liegen, dass er aus Kaschmir ist... und von Armani. Von wegen Bettler." Yôji half Schuldig wieder in den Pullover.
 

"So war's nicht gemeint......", fiepte Schuldig leise und rutschte dann auf Yôjis Schoß, als der sich zum Anziehen neben ihn gesetzt hatte.
 

"Na du? Was machst du hier?" grinste Yôji den Deutschen frech aber liebevoll an.
 

"Wärme suchen?", war der dann auch geständig und lehnte sich so sehr an den Jüngeren, dass der zurück gedrückt wurde, so dass sie beide nun mehr auf dem Sofa lagen als saßen, was Schu allerdings herzlich wenig störte.
 

Yôji kicherte leise und schüttelte den Kopf. Obwohl Schuldig trotzallem noch ein recht stattliches Gewicht darstellte, fühlte Yôji sich unter ihm sehr wohl und kuschelte sich ebenfalls an. "Körperliche oder seelische Wärme?" fragte er leise und strich dem Deutschen übers Haar.
 

"Beides.......?"
 

"Gut, ich werde in beidem mein Bestes geben!" lächelte Yôji.
 

"Danke...........", schnurrte Schuldig und schob seinen Kopf unter Yôjis Kinn. "Und sag mir, wenn ich was falsch mache....ich hab nicht all zu viel Ahnung in Sachen....Beziehung...? Eigentlich gar keine........"
 

"Mach' ich, aber eigentlich reicht es, auf dein Gefühl zu hören. Bis jetzt klappt es doch auch ganz gut." Yôji streichelte Schuldigs Rücken und lächelte den Deutschen dabei ununterbrochen glücklich-verträumt an.
 

"Hmm....hab ja schon soooo viel gemacht..........maaa...langsam komm ich mir vor wie ne Katze............" Leicht wölbte Schuldig den Rücken Yôjis Hand entgegen, sank aber schnell wieder herab, als er es ziehen spürte.
 

Yôji schluckte und räusperte sich, während er ein rotes Näschen bekam. "Äh...Schu... da liegst du doch etwas ungünstig." murmelte er heiser.
 

"Gomen..." Schuldig rutschte herum, um sich eine günstigere Position zu suchen.
 

"Hast du's dann bald?" Yôji stöhnte unterdrückt auf, als sich ein spitzer Beckenknochen in seinen Bauch bohrte.
 

"Mate............" Schuldig richtete sich kurzerhand auf und rutschte mit den Beinen seitlich auseinander und kniete so nun neben Yôji. "Besser.....?"
 

Yôji konnte ein erleichtertes Aufatmen nicht unterdrücken. "Wenn ich ehrlich bin, ja... sonst leg' dich lieber wieder da hin, wo du als erstes lagst, da bin ich Gewicht wenigstens gewohnt." zwinkerte Yôji grinsend.
 

"Huh?" Schuldig sah Yôji von oben herab fragend an.
 

Yôji äußerte sich dazu nicht weiter, sondern grinste nur schelmisch nach oben.
 

"Mooo..........." Schuldig verschränkte die Arme vor der Brust und setzt sich nun gänzlich auf Yôjis Hüften.
 

"Auch gut!" entschied dieser und kniff Schuldig in den Po, um ihn noch ein bißchen zu triezen. "Nicht so reizbar, kleines Tigerkätzchen!" feixte er.
 

"Kätzchen...?" Schuldig schien entsetzt über den Missbrauch seines Kosenamens für die Vier von Weiß. Dann aber kam die Überlegung, dass er ja jetzt auch dazu gehörte und wohl nichts anderes verdient hatte. "Hai, hai....miaaau......."
 

Yôji lachte und drückte Schuldig fester an sich.
 

Der legte auch artig seinen Kopf auf Yôjis Schulter und schloss die Augen. Ganz dicht war er mit seinen Lippen bei dessen Ohr und hauchte leise drei Worte hinein, von denen er noch vor kurzem nicht gedacht hätte, sie je kennen zu lernen, geschweige denn selber aus zu sprechen: "Ich liebe dich............"
 

Yôji wurde in dieser Situation ganz anders. Schwindelgefühle jagten durch seinen Körper, einen Moment lang hatte er das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. Doch obwohl er knallrot wurde und seine Wangen glühten, schaffte er es ein leises "Ich liebe dich auch" rauszupressen.
 

Schuldig kuschelte sich etwas fester an den anderen Mann und streifte mit seinen Lippen dessen Kinn. ".......endlich richtig leben........."
 

Yôji hatte noch nicht komplett zu seiner Sprache zurückgefunden und kraulte Schuldig sprachlos, aber glücklich durchs Nackenhaar und die Halsbeuge.
 

~*~*
 

Aber er war nicht der einzige der anders als sonst recht wortkarg war, auch Ken hatte kaum ein Wort gesprochen seit die anderen das Zimmer verlassen hatten. Schweigend hielt er das zittrige Bündel Mensch in seinen Armen, an dessen Zustand er wohl selber auch nicht so ganz unschuldig war.
 

Aya hingegen war außergewöhnlich gesprächig, wenn auch nicht sehr gefasst. "Es...tut mir leid.... gomen...gomen...gomen... ich...ach..ich weiß...auch nicht...ich wollte...dich nicht...so verletzen...aber..." Nur wenig Sinnvolles war den Worten des jungen Mannes zu entnehmen, fast immer noch panisch klammerte sich Aya an Ken fest, schien nicht willig, ihn jemals wieder loszulassen.
 

Dieser strich immer zu beruhigend über die schlanken Oberarme des Älteren. "Schhhht...schon gut.....", meinte er leise. "Ich hab's ja überlebt....." Sachte legte er sein Kinn auf Ayas Kopf ab und drückte ihn etwas fester an sich.
 

"Warum bist du überhaupt zurückgekommen?" Aya schien langsam wieder zu sich zu kommen.
 

"Na ja...." Ken grinste etwas schief. "Irgend so ein Arsch hat mir das Motorrad gleich mitsamt der Tasche wo alles drin war geklaut..........da sieht man mal wieder wo man mit Hilfsbereitschaft hin kommt.... nirgends.........sondern man darf dann zu Fuß nach Hause latschen......" Ken streckte eins seiner Beine hervor und deutete auf die fast schon durchgescheuerten Socken. "Meine Stiefel sehen auch nicht gerade besser aus..........."
 

"Du hättest anrufen können." Aya guckte Ken mißbilligend an, doch sein völlig verweintes Gesicht relativierte den Eindruck doch ziemlich.
 

"Ich hatte Zeit zum Nachdenken.............vielleicht gar nicht so schlecht...............ich weiss jetzt was alles falsch gelaufen ist und kann versuchen meine Fehler in Zukunft zu vermeiden........"
 

"Zeit zum Nachdenken.... ja die hatte ich auch. Reichlich.... zuviel.." Aya zog die Stirn kraus.
 

"Huh?" Ken fuhr Ayas Schläfe hinab. "Was denn...........? Zu einem Ergebnis gekommen oder nur Kopfschmerzen bekommen?"
 

Aya löste sich von Ken, setzte sich an die Wand gelehnt hin. "Zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mal wieder genau das Falsche getan habe. Ich krieg' einfach nicht die Kurve." Aya zuckte leicht die Schultern. "Ich hab's bereut, weil's ja nun zu spät war. Und nun... ist es das doch nicht und ich bin schon wieder dabei, einen Rückzieher zu machen." Er senkte den Kopf "Ich bin nun mal nicht gut in solchen Dingen."
 

Ken zwinkerte und hob mahnend einen Finger. "Aber jetzt weiss ich wie du's richtig meinst und werd dich davon abhalten dich zurück zu ziehen." Er nickte, um die Bedeutung seiner Worte zu verstärken und setzte sich dann neben Aya an die Wand. "War nicht gerade förderlich für deine Genesung, was?"
 

Wieder zuckte Aya die Schultern. "Was soll's ? Wahrscheinlich nicht, die Aufregung und wenn man dann nicht mehr gesund werden will.... Pech.... vielleicht ja jetzt endlich."
 

Ken drehte sich zu ihm. "Klar wirst du wieder gesund.......hey, schließlich braucht uns Kritiker noch und ausserdem bist du der Mädchenschreck im Blumenladen.....ohne dich.." Ken schauderte. "...bespringen die uns irgendwann einmal noch......."
 

"Und so bespringen die nur mich oder was?" Aya klang pikiert, aber leicht belustigt. "Na, ich werd' mich bemühen. Schwindel ist echt besch...eiden."
 

"Schon dich doch einfach mal ne Weile......dann wird das schon wieder und.....und hör mal darauf was dir deine Freunde raten!"
 

"Schonen tu' ich mich ja. Ihr platzt ständig in MEIN Zimmer und warum sollte ich auf Euch hören?" Aya grinste tatsächlich ganz leicht.
 

"....weil wir es gut meinen?" Kens Gesichtsausdruck war völlig ernst und genau das war es ihm auch.
 

"Meißelt Ihr mir das auf meinen Grabstein? 'Wir meinten es nur gut mit ihm!' "
 

"A-anou........" Ken blinzelte etwas verwirrt. "Ne, aber den Galgenhumor hast du nicht von mir, sondern von Yôji.........."
 

"Stell' dir vor, auch ich hatte mal ein Leben. Der Humor ist ein Fragment daraus."
 

Daraufhin erwiderte Ken lieber nichts. Etwas was er eingesehen hatte, war dass es ab und zu besser war einfach die Klappe zu halten.
 

"Naja, wo ich dieses normalerweise so gut versteckte Überbleibsel schon ausgepackt habe, benutz' ich's auch noch ein bißchen, um dich zu verwirren." Aya guckte Ken in die türkisstrahlenden Augen. "Ich hatte gehofft, dass du meinetwegen zurückgekommen wärst..."
 

Ken senkte nur kurz die Augen, ehe er sie wieder hob und den Blick erwiderte. "Vielleicht bin ich das unbewusst auch..........."
 

Ayas Blick wurde intensiver, irgendwie hypnotisch, seine Augen offenbarten wieder die übliche Mischung aus violett und schwarz, nicht mehr die dunkle Färbung von vorhin, doch ihnen fehlte die Kälte. Im Gegenteil schienen sie als wollten sie Ken völlig in ihren Bann ziehen. "Wäre auf jeden Fall schön.." sagte Aya sanft.
 

"Das ich DAS mal von dir höre............scheint als wär diese Sache mit meinem angeblichen Tod gar nicht so verkehrt gewesen........wer hat eigentlich diesen Quatsch verzapft?!"
 

"Öh....die Polizei denke ich, die hat den Toten anhand der Tasche identifiziert und dann Manx....die hat uns das Video gezeigt."
 

"Tja, hat er seine gerechte Strafe wirklich bekommen........." Damit begann Ken sich an der Wand hoch zu drücken und sah dann auffordernd auf Aya herunter. "Willst du hier unten sitzen bleiben?"
 

"Anou.... warum nicht? Oder soll ich in mein Zimmer gehen?"
 

"NEIN! Nein....nein, aber nicht auf dem Boden sitzen........." Ken hielt ihm auffordernd eine Hand hin.
 

Aya guckte fragend, ergriff die Hand jedoch und zog sich hoch, wobei mal wieder sein nicht ganz so toller Zustand durchschien. Aber er hielt sich aufrecht auf den Beinen, ohne zu schwanken.
 

Das kam erst dazu, als Ken ihn an sich zog und dann sanft, aber dennoch bestimmt aufs, ausnahmsweise freie Bett beförderte. Dann setzte er sich neben ihn. "So und meinetwegen bleibst du jetzt hier bis du wieder fit bist...........sonst macht mein altes, schwaches Herz nicht mehr lange mit, wenn du wieder im Haus herum

turnst............."
 

"Nani?" Aya blickte Ken ungläubig an. Dann ruckelte er sich jedoch bequem zurecht. "Okay..."
 

"Hey....es klappt...wow..........." Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Kens Gesicht aus, als er sich über Aya lehnte, sich mit einer Hand auf der anderen Seite abstützt. "Und was kann der böse Ken denn für den armen Aya tun, der ja Schuld ist dass es dem nicht so gut geht?"
 

"Na..na..na.. Wir wollen mal nicht gleich übertreiben, sonst bin ich schneller weg, als du gucken kannst. Ich bleibe nur aus Bequemlichkeit und Langeweile hier. Wenn ich gehen will, werde ich das natürlich tun."
 

"Und was ist wenn ich dich fest halte?", wollte Ken herausfordernd wissen.
 

"Dann endest du in der Horizontalen. Mit dir werd' ich immer noch fertig." Aya blitzte ihn mit überlegenem Blick an.
 

"Ich unten? Nie im Leben..........liegst ja jetzt schon unter mir...." Ken grinste zwinkernd, wenn auch die Worte nicht nur zum Spaß gedacht waren.
 

"Wenn ich genau wie du auf dem kindischen Stand von damals geblieben wäre, würde ich mich jetzt auf dieses Spielchen einlassen. Aber wenigstens einer von uns sollte in den letzten Jahren vernünftig geworden sein." Ayas Blick war übertrieben blasiert.
 

"Du verletzt mich.........", meinte Ken mit einem treuen Hundeblick. "Dafür verlang ich EINE Wiedergutmachung....überleg sie dir gut..muss auch nicht sofort sein..............."
 

"Ich könnte meine Worte von vorhin noch mal wiederholen, da sie anscheinend nicht an dein Ohr gedrungen sind."
 

"Hmmm....versuch es............."
 

Aya schüttelte den Kopf "So nicht, das kenn' ich, dann willst du noch was und noch was und noch was.... Wenn ich DAS wiederhole, ist die Wiedergutmachung abgegolten und zwar tausendfach."
 

"Hach herrje.....du kannst dich aber auch anstellen........." Ken lies sich theatralisch neben Aya in die Kissen sinken und spielte toter Mann.
 

"Oh du bist tot? Das ist gut, dann brauch' ich gar nichts mehr zu machen, sondern kann jetzt gehen." Betont lässig schwang Aya die Beine vom Bett, um aufzustehen.
 

Ken blieb starr liegen. "Okay... so long" winkte Aya ihm und trabte auf die Tür zu. "Einmal pro Woche um dich zu trauern reicht."
 

"Hoi chotto mate....." Ken war schneller auf den Beinen und hinter Aya, als das dieser auch nur einmal hätte blinzeln können. Doch das quengelige 'Chotto mate' war einem mehr als sanften 'Bitte bleib' gewichen, unterstrichen dadurch, das Ken seine Arme von hinten um den Größeren gelegt und ihn sachte fest hielt.
 

"Bist ja doch noch da." stellte Aya sanft mit gespielter Überraschung fest. "Bevor du heute noch ein weiteres Mal stirbst.... ai shiteru...." Er lächelte einen Moment lang verträumt.
 

Wäre Aya momentan nicht in diesem äußerst zerbrechlichen Zustand, so hätte Ken ihn jetzt wohl mit seiner Liebe sprichwörtlich erdrückt, so aber verstärkte er die Umarmung nur ganz minimal und legte sein Kinn auf die Schulter des anderen.
 

Aya ließ es einen Augenblick lang geschehen, dann murmelte er "Okay...wieder keine Reaktion. Entweder kommt's nicht an oder ich hab' keine Antwort verdient." Es war klar, dass er wartete.
 

Ken schmunzelte und pustete Aya leicht ins Ohr. "Ich liebe dich auch, mein Baka und ich will nie wieder, dass du meinetwegen so aussiehst wie vorhin, als ich heim gekommen bin."
 

Aya drehte sich zu dem jüngeren Mann um und sah ihn stirnrunzelnd an. "Das wird noch 'n längeres Gespräch, also setz' ich mich wohl wieder." meinte er und trabte wieder aufs Bett zu, um sich erneut daraufzufläzen. "Wie hab' ich denn bitte ausgesehen? Und ich erwarte eine bessere Erklärung als 'scheisse', denn das weiß ich

selbst."
 

"Ja.....? Ne im ernst.... " Ken trottet hinter her. "......du hast..........menschlich ausgesehen.......... halt so wie man dich kaum kannte.............wie ein Kind dem man was weggenommen hat....soll ich weiter machen? Okay, ich mach weiter......wie ein verlorenes neko, das im Regen sitzt oder ein Hündchen dem man Tritt verpasst hat und es weiss nicht warum........oder....."
 

Aya seufzte und schüttelte den Kopf. "Selbst deine Vergleiche sind von so unverdorbener Naivität, das soll jetzt nicht negativ gemeint sein, aber du bist echt nicht für diesen Job geeignet."
 

Ken blinzelte leicht verwirrt. "Wie....wie meinst du das.....?" Er setzte sich neben Aya aufs Bett und sah ihn auf großen Augen an, während er Hand auf dem Bett abstützt und die andere auf Ayas Knie gelegt hatte - mehr aus Reflex, denn absichtlich.
 

"Ich hatte was Dramatischeres erwartet... keine Kätzchen und Hündchen und Kindervergleiche... du denkst so ... niedlich...unverdorben halt...so kindlich..."
 

"Was....was hätt ich denn sagen sollen? Wie...wie ein abgewrackter Auftragskiller oder ein erbärmlicher Meuchelmörder?"
 

"Hmm... wie ein amoklaufender Liebeskranker? Ein psychopathisches Wrack?"
 

"Warum auf einmal......? Warum....war es dir auf einmal klar........? Ich meine..........stimmt den das verdammte Sprichwort wirklich: man weiss erst was man hat, wenn man es verloren hat?!"
 

"Scheint so", seufzte Aya.

Titel: Dschungel der Gefühle

Teil: 21/?

Autor1: Yamica

Email: souma.yamica@koyasutakehito.zzn.com

Autor2: Moni-chu

Email: abyssinian@firemail.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG-14

Inhalt: Aya ist mehr als glücklich Ken wieder zu haben und er zeigt es ihm nur zu deutlich und mich vollem Körpereinsatz

Warnungen:

Pairing: Omi x Nagi (def), Yôji x Schuldig (def), Ken x Aya (def)

Archiv: ja

Disclaimer: Weiß Kreuz gehört natürlich dem guten, alten Koya......
 

"Oh Aya.........es tut mir leid..........ich weiss nicht weshalb, aber es tut mir leid............." Aus einem weiteren Reflex heraus schlang der Braunhaarige seine Arme um den anderen und zog ihn zu sich heran. "Fangen wir beide noch mal ganz von vorne an....", flüsterte er leise in dessen Ohr.
 

"Nein das stimmt nicht. Ich hab's schon vorher gewußt, ich wollte es mir nur nicht eingestehen und du warst so widerlich hilfsbereit und allgegenwärtig. Ich konnte überhaupt nicht mehr klar denken. Ich brauchte Abstand, und den hab' ich gekriegt, auf die grausamste Art und Weise." Aya schmiegte sich vertrauensvoll aber noch immer zurückhaltend in Kens Arm.
 

"Tja.....hilfsbereit und allgegenwärtig werd ich wohl auch weiterhin bleiben....zumindest so lange wir dich wieder aufpäppeln müssen.........." Ken stoberte leicht mit der Nase durch Ayas rote Mähne.
 

Aya stöhnte auf. "Muß das sein? Du bist so.... übereifrig. Du...machst mir regelrecht Angst, so engagiert bist du."
 

"Ich will Omi nur in nichts nachstehen......und ein bisschen Gekoche und zur Hand gehen wirst du ja wohl überleben....ich will einfach nicht dass du dich überforderst....keine Sorge, ich lauf nicht mit nem Thermoskrug mit Hühnerbrühe hinter dir her, wenn wir mal im Winter raus auf ne Mission müssen."
 

"Schade", Aya mußte schmunzeln. "DAS wiederum hätte ich gerne gesehen."
 

Hätte Ken in dem Moment nichts im Arm gehabt, er wäre eingeknickt. "Ha, ha, haaa.....sehr witzig.......du kannst meinetwegen ne Brühe nach der Mission haben............"
 

"Dann will ich nicht mehr. Dann kannst du ja keine Missionsziele mehr mit deiner Brühe ängstigen. Nee... im Ernst... ich bin alt genug... ich kann gut auf mich aufpassen und ich hasse es, sinnlos verhätschelt zu werden."
 

"Okay, dann werd ich meine hyperaktiven Mutterinstinkte ausleben so lange es noch Sinn hat......."
 

"Du willst mich nicht in Ruhe damit lassen, oder?" seufzte Aya und blickte Ken gequält, aber sanft an. "Aber BITTE nicht wieder solch entwürdigende Aktionen."
 

"Wie die hier...?!" Damit stand Ken mitsamt Aya auf.
 

"Argh..." Aya begann zu zappeln. "Genau die..."
 

"Na hier drin darf ich es ja wohl noch.....und so bald du wieder kräftiger bist, werd ich dich auch nicht mehr so leicht hochheben können............" Trotz der Worte stellte Ken Aya vorsichtig wieder ab, hielt ihn aber sicherheitshalber weiter fest.
 

"Aber ich werde nie wieder dazu kommen, kräftiger zu werden, wenn ich nichts selbst machen darf. So schlecht geht es mir nicht. Wenn überhaupt, dann tut es ein wachsames Auge und ein Arm falls ich doch kippe auch."
 

"Okay.....okay......" Ken lies Aya los. "Und was willst du als erstes selbst machen?"
 

"Hmm...okay...ich könnte etwas tun, was ich schon länger vorhabe...." Aya kratzte sich am nicht vorhandenen Bart.
 

"Ja....? Was denn.....?" //Buch lesen? Verbrecher jagen? Hanteltraining?//
 

"Das" Und schon hatte Aya sanft aber unnachgiebig seine Hände an Kens Wangen gelegt und seine Lippen auf die des Sportlers gepresst. Nicht also fest, aber doch richtig, nicht so kurz und flüchtig wie Ken. So verweilte er einen Moment, wartete auf die Reaktion des Jüngeren.
 

Dessen erster Schreck legte sich schnell und er schloss die geweiteten Augen wieder, legte seine Hände an Ayas Seite, spürte selbst jetzt jede Rippe einzeln durch den dünnen Pulli hindurch.
 

Aya wertete das als Einverständnis und öffnete ganz leicht seine Lippen, küßte erst Kens Ober- dann seine Unterlippe.
 

Das Kribbeln in Kens Körper weitete sich nun bis hinunter in seine Zehenspitzen aus und er glaubte jeden Moment an die Decke springen zu müssen. Doch um nichts in der Welt wollte er das hier jetzt unterbrechen, denn diesmal war der erste Schritt nicht von ihm, sondern von Aya ausgegangen. Nach dieser Erkenntnis begann der 18-jährige dann erstmals auch nicht nur passiv da zu stehen, sondern den Kuss leicht zu erwidern.
 

Ayas Kuss wurde trotz seiner Sanftheit fordernder. Auch wenn er ebenfalls das Gefühl hatte, halb wahnsinnig zu werden vor Aufregung, wollte er nun nicht nachgeben. Wer wusste, wann sie sich wieder so nahe sein würden, also jetzt oder nie... Vorsichtig schob er seine Zunge vor, ließ sie sanft und flüchtig an Kens Lippen stoßen.
 

Bereitwillig öffneten sich diese, ließen aus purer Neugierde den Eindringling ohne Gegenwehr hinein. Kens Griff an Ayas Seite verstärkte sich etwas. Um ihm nicht weh zu tun, begann er leicht an dessen Seite hoch und runter zu streicheln.
 

Nachdem nun jegliche 'Hindernisse' aus dem Weg geräumt und sie sich so nahe waren, ließ auch Aya seine Hände von Kens Wangen aus weiter nach unten und nach hinten gleiten, umfing dessen Nacken.
 

Während Kens Zunge sich erst zurückgezogen hatte und sich nun wieder vorsichtig hervor wagte, öffnete er eins seiner türkisen Augen ganz leicht, sah jedoch vor sich nur einen Kranz von schwarzen Wimpern, da Ayas Augen ebenfalls geschlossen waren.
 

Der Kuss dauerte noch eine ganze Weile an und auch nach dieser Zeit war Aya nun aufgrund dieser Erfahrung nicht mehr dazu zu bewegen, in sein Zimmer zurückzukehren. So war er schließlich engumschlungen in Kens Armen eingeschlafen. Diese Nacht schliefen endlich alle im "Kitten in the house" ruhig und friedlich in der Gewißheit, einen geliebten und liebenden Menschen neben sich zu haben. Aya schlang seinen Arm fester um Ken, fing im Schlaf unwillkürlich an, diesem über den Bauch zu streicheln und kraulen.
 

Noch halbwegs wach sah Ken auf den roten Haarschopf herunter, der selbst im Halbdunkeln noch zu leuchten schien. Sachte fuhr er durch das weiche Haar und eine Hand legte sich auf Ayas und umschloss sie sanft.
 

Aufgrund dieser Veränderung schlug dieser die Augen auf und blinzelte Ken schlaftrunken an. "Ist was?" fragte er müde "Wieso bist du noch wach?"
 

"Nandemo.....schlaf weiter......." Kens Lippen legten sich leicht auf Ayas Stirn.
 

Aya brummelte leise, kuschelte sich wieder an und schloss die Augen. "Bist du glücklich?" fragte er.
 

"Hai.........sehr sogar........" Der Jüngere begann damit sanft über Ayas Rücken zu kraulen, in dem Versuch, ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Vielleicht etwas ungeschickt von Ken, dass er dabei unter dessen Shirt rutschte und nun über die bloße, samtweiche Haut streichelte.
 

Aya hatte seine Hand inzwischen wieder aus Kens gelöst und fuhr nun bewußt damit fort, seine Fingerspitzen ganz sachte über die sonnengebräunte Haut von Kens

Oberkörper streifen zu lassen.
 

Was diesem ein wohliges Seufzen und ein Lächeln auf den Lippen entlockte.
 

Aya schnurrte leise unter Kens Hand und bog das Rückgrat durch. Er wusste nicht, was ihm besser gefiel, Kens Streicheleinheiten oder selbst über die zarte, straff über die Muskeln gespannte Haut fahren zu dürfen und Kens Wohlbehagensbekundungen zu lauschen.
 

Schließlich wurde der Rothaarige auf einmal von zwei starken Händen an den Oberarmen gepackt und hoch gezogen. "Hey Baby....sind wir schmusebedürftig....?" Ken zwinkerte, um Aya zu verdeutlichen, dass die Worte nicht abschätzend gemeint waren. Dann küsste er ihn vorsichtig auf den Mund und knabberte leicht an seiner

Unterlippe.
 

Aya riß trotzdem zunächst verwirrt die Augen auf, doch als Ken begann, ihn zu küssen, entspannte er sich und schloss seine Augen wieder, um sich völlig dem Kuss des Jüngeren hinzugeben und ihn leidenschaftlich zu erwidern.
 

//DAS gefällt mir definitiv........er ist mit einem Mal so.....warm.........// Um dieses Gefühl noch mehr aus zu kosten schlang Ken seine Arme um Aya und drückte ihn etwas fester gegen sich, ehe er sich mit einem Mal mitsamt seinem koi herum wälzte und sich so über ihn brachte, ohne dabei den Kuss zu unterbrechen.
 

Aya störte sich nicht daran, dass der Jüngere nun oben lag. Sanft krallten sich seine Finger in den Rücken des Sportlers, eine auf Höhe der Schulterblätter, die andere in die Kreuzbeuge.
 

Ken gab ein Geräusch von sich, was man schon beinahe als verhaltenes Stöhnen hätte bezeichnen können, wenn es nicht noch durch Ayas Mund gedämpft worden wäre.
 

Nun löste Aya sich von Kens Lippen und fuhr mit den eigenen und der Zunge sanft den Hals des 18-Jährigen herab.
 

Was diesen erschaudern ließ. "Hmmm Aya........." //....du willst doch nicht etwa schon.........// Weiter kamen seine Gedanken nicht, denn Aya hatte die Halsbeuge zwischen Hals und Schulter erreicht und dort war Ken besonders empfindlich und ein feiner, elektrischer Stromstoß jagte durch seinen Körper.
 

Kurzzeitig ließ Aya nun von Ken ab, um diesen aus dunklen Augen wie der Himmel in einer Gewitternacht anzuschauen, schließlich hatte Ken gerade seinen Namen gesagt. "Was?" fragt er leise und voller Verheißung.
 

Ken atmete recht angestrengt durch die Nase. "Du...du weisst dass wenn du noch lange weiter machst du meine kühnsten Träume der vergangenen sechs Monate wahr machst?"
 

Aya lächelte fein in die Dunkelheit. "Will ich wissen, was du dir so erträumst?" Seine Stimme war wie schwerer dunkler Wein, troff förmlich von seinen zartgeschwungenen Lippen, lud zu mehr ein.
 

"Hmmm....", sinnierte Ken gekünstelt. "Gut möglich dass es dir zu sagt........." Ken ließ sich etwas weiter herab auf Aya sinken, verringerte so den Abstand zwischen ihren beiden Körper. Durch den dünnen Stoff der Shorts konnte jeder die Hitze des anderen zu seiner eigenen spüren.
 

"Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es mir zusagt." Aya schien mit seinen Emotionen prinzipiell gut umgehen zu können und momentan strahlte er eine gewisse rauhe Sinnlichkeit aus. "Aber ich würde es trotzdem gern hören..."
 

Kens Näschen wurde rot, was man dank des kaum vorhandenen Lichtes kaum sah. "Ah ja........." Er schluckte. Eigentlich wusste er ja Bescheid über die Sache mit den Bienchen und Blüten oder eben in diesem Fall: mit den Bienchen und Bienchen.
 

"Also?" hakte Aya sanft nach. "Doch keine?"
 

"Zu viele....", konterte Ken.
 

"Dann nur einen der kühnsten Träume" gab Aya zurück und sah Ken tief von unten herauf in die Augen. "Oder brauchst du erst Ermunterung?"
 

Ken hob eine Augenbraue. "Einer der Kühnsten? Dann bräuchten wir nun einen Wasserfall und Sommer.........oder eine versteckte Parkbank an einem schönen Sommerabend......"
 

Aya grinste leicht. "Wasserfälle sind nicht halb so romantisch wie du denkst. Aber gut....ich seh' schon, verbal kommen wir hier nicht weiter." Und schon liebkosten seine Lippen wieder Kens Halsbeuge. Seine Hände glitten den Rücken des Sportlers sanft auf und ab.
 

Verwundert wollte Ken hinunter gucken, ließ es dann aber doch lieber und schloss einfach die Augen. Je länger die Zärtlichkeiten andauerten, um so mehr biss sich Ken auf die Unterlippe, um Aya nicht durch irgendwelche unkontrollierten Geräusche zu erschrecken.
 

Was diesen natürlich nur noch mehr anspornte, da er auf Reaktion des jungen Fußballers hinarbeitete. Vorsichtig strich er mit seiner linken Hand ein Stück am Rücken zur Seite und nun von Becken aus Kens Flanke entlang bis hoch zur Schulter.
 

Daraufhin rollte Ken die Augen hinter den geschlossenen Lidern nach oben und ein feines, aber dennoch hörbares Seufzen entkam seinen Lippen.
 

Das war also der richtige Weg, darauf konnte Aya aufbauen. Immer selbstsicherer wurden seine Hände, arbeiteten mit den Fingerspitzen und der ganze Hand,

streichelten Ken fordernder. Auch wurde der 18-Jährige ab und zu durch einen leidenschaftlichen Kuss in seinem rein passiven Genuß unterbrochen.
 

Schließlich konnte Ken sich nicht mehr auf seine beiden Arme abstützen und sank ganz hinab auf Aya, wieder in einem tiefen Kuss vereint. Sein Becken lag nun genau

auf dem des anderen Mannes und ließ diesen spüren, dass seine Liebkosungen nicht ohne Folgen geblieben waren.
 

Aya lächelte innerlich und konzentrierte sich erstmal wieder auf den innigen Kuß, weshalb er die Streicheleinheiten wieder mehr auf den Rücken beschränkte und Ken gleichzeitig mit den Unterarmen fest an sich presste.
 

Als sich ihre Lippen schließlich von einander lösten, keuchte Ken hörbar auf, was ihn anscheinend selbst erschreckte und kurz erstarren lies.
 

Aya zog Ken noch fester an sich. "Was denn?" fragte er beruhigend. "Es ist alles gut. Wenn wir zu weit gehen, sag' Stopp."
 

"Nein, nein, nein, schon okay...ich....dachte...nur...ich hätt grad....grad das ganze Haus geweckt......"
 

"Das glaub' ich nicht zumal wir beide allein hier oben sind. Nebenan ist nur mein Zimmer und das dürfte ziemlich leer sein."
 

"Aa...hai............." Ken entspannte sich wieder sichtlich und kuschelte sich in Ayas Halsbeuge. Strich dort auch mal hauchzart mit den Lippen über die weiche Haut, ehe er leicht daran zu knabbern und saugen begann.
 

Aya schloß die Augen und lächelte "Ah... ich sehe, du bist doch nicht so verschüchtert und unverdorben wie ich dachte." meinte er schmunzelnd und pustete Ken sanft ins Ohr.
 

"Hey....", quietschte Ken auf und entließ die kleine Hautfalte an Ayas Hals aus seinem Biss. "Hmm, wenn du das noch mal machst können wir morgen am Frühstückstisch erzählen, dass du mir zwei mal einen geblasen hast. Mal sehen wer von den Vieren zu erst Nasenbluten bekommt...."

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Von: abgemeldet
2004-04-19T16:32:45+00:00 19.04.2004 18:32
Tut mir zwar leid, aber ich muss dich leider damit belasten...
Könntest du mir deine gesammte FF (Teil 1-26) schicken? Würde mich super freuen, vor allem nach den ganzen guten Kommentaren! ^-^

Meine Mail adresse is:
Micromouse@web.de

Würd mich super doll freun!
Püli:3
Von: abgemeldet
2004-04-12T17:19:59+00:00 12.04.2004 19:19
^.^ Bin ganz hin und weg total gelungende Story, genial geschrieben,werd gleich mal auf Deine Seite gehen und nach mehr suchen, *fg* Die Ideen einfach *wow* * beide daumen hoch* cu sanami
Von: abgemeldet
2003-04-28T15:39:02+00:00 28.04.2003 17:39
kann die letzten teile auchnet lesen, kannst du sie mir auch schicken bitte und die ganzen japanischen wörter mit übersetzung, die du im text geschrieben hast

sunny@planet2200.de

danke schonmal ^-^
Von:  Inanna-Inai
2003-04-10T14:13:57+00:00 10.04.2003 16:13
Ich hab sie gelesen. Also den Anfang fand ich klasse, aber am Ende gings nur darum, dass sie ins Bett hüpfen und wie sie es tun .... ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte nicht abgeschlossen ist.
Aber du hast einen schönen Schreibstil.
Von:  -franzi_kuhle-
2003-03-19T15:46:37+00:00 19.03.2003 16:46
Hallo*wink*
Ich kann die ganzen letzten Teile net lesen. Würdest du so lieb sein und sie mir schicken?!
CU
trunks_girl
Von: abgemeldet
2003-03-18T20:03:12+00:00 18.03.2003 21:03
Hi, ich würde deine Geschichte wirklich auch ganz gern lesen. Kann aber leider nicht.
Könntest du mir bitte die gesperrten Teile schicken. Einfach an Nikki666@web.de
oder per ENS
Danke
Ling
Von: abgemeldet
2003-03-18T06:35:47+00:00 18.03.2003 07:35
*grummel schluchz


duuuuuuuuuuuuuuuuuuu ich kann deine FF nicht lesen und da wollte ich wissen ob du sir mir schicken könntest


wäre echt lieb un dich würde mich wirklich freuen *GG


danke


deine aya
Von:  Annaleinchen
2003-03-13T18:21:52+00:00 13.03.2003 19:21
Also...Die FF is wirklich genial. Großes Lob...
ABER...Ich kann die letzten Teile nich lesen *heul**snif*
känntest du mir die schicken??? BGh251F2_ALB@lcos.de
Ich kann die seite nämlich auch ich öffnen. *snif²*
Da kann man nämlich nich mehr aufhören, wenn man se mal gelesen hat *g*

Anna :-)
Von: abgemeldet
2003-01-12T11:25:13+00:00 12.01.2003 12:25
Heeeuuulll!!!
Das mit der Sperre ist echt totaaaaalll fies von dir!!!! Hast du diese Teile sonst noch irgendwo veröffentlicht? Ich würde die soooo gern lesen! Diese Fic ist so super!! Mach weiter so, aber nächstes Mal ohne Sperre (Ich weiß, das geht nicht, aber träumen darf man doch noch, oder?)

WhisperOfHeart

P.S.: Vielleicht könntest du mir die Teile schicken *puppydogeyes* : aphrodite_forever2001@yahoo.de
Von: abgemeldet
2002-12-11T11:07:54+00:00 11.12.2002 12:07
Ab Teil 22 konnte ich's nicht lesen! Kannst du es nicht auf Yaoi.de rausgeben? Ich würds so gern zu Ende lesen!! Gold


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