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Unentdeckte Macht

von

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Die Bogenschützin

Hier das erste Kapitel zu meiner FF. Ich hoffe sehr, dass sie euch gefällt. Ich habe Kagomes Charakter etwas zum Positiven, wie ich finde, verändert. Viel Spaß beim Lesen!
 

Die Bogenschützin
 

Es war ein warmer Sommertag. Die Vögel sangen ihre Lieder in den Bäumen des Kriegerischen Zeitalters. Sie unterbrachen ihren Gesang nur, um den Menschen und den Halbdämon zu beobachten, die ihren Kampfstil verbessern wollten.

Inu Yasha und Miroku kämpften schon seit einer halben Stunde. Sie übten sich in der Technik des Nahkampfes. Inu Yasha atmete schneller. Er hielt Tessaiga mit beiden Händen. Das Schwert hatte sich in den großen Reißzahn des Hundedämons verwandelt, der Inu Yashas Vater gewesen war. Miroku hielt seinen Priesterstab zur Verteidigung hoch erhoben.

Plötzlich rannte Inu Yasha erhobenen Schwertes auf Miroku zu und ließ es auf ihn niedersausen. Sofort parierte Miroku den Schlag mit seinem Stab ab und sprang zur Seite. Nicht nur sie kämpften auf der offenen Wiese. Viele Männer des Dorfes kämpften ebenfalls, wobei sie besonderen Abstand zu Inu Yasha und seinem riesigen Schwert hielten. Einige übten mit Schwertern, andere mit Äxten. Weiter im Norden der Wiese waren fünf Heuballen mit einem Abstand von je 2 Metern aufgestellt worden. Auf ihrer ‚flachen’ Seite, die immer nach Norden zeigte, waren Zielscheiben aufgemalt. An drei der Fünf Ballen standen drei Mädchen von 10 – 13 Jahren 5m von den ihnen zugeteilten Zielscheiben entfernt und hielten je einen Bogen in der Hand.

Kaede, die sich hinter den Mädchen, die in Reih’ und Glied standen, befand, rief: „In Position!“ Sofort hoben die Mädchen den Bogen und legten einen Pfeil an die Sehne. Zunächst hielten sie die Sehnen noch locker, als Kaede dann „Sehnen spannen!“ rief, spannten sie gehorsam die Sehnen ihrer Bögen an und zielten auf die Mitten der Zielscheiben. So verharrten sie einen Moment, indem Kaede Verbesserungen der Haltung vorgab.

Dann rief Kaede: „Uuund… Pfeile ab!“ Sofort schossen drei Pfeile auf die Zielscheiben und trafen.

„Sehr gut Kida!“, sagte Kaede bewundernd. „Du hast die Mitte getroffen!“ Stolz blickte eines der Mädchen auf ihren Pfeil, der in der Rotmarkierten Mitte der Zielscheibe steckte. Das Mädchen hatte schulterlange, braune Haare und war um die 12 Jahre alt. Ihre braunen Augen blickten klug und selbstsicher. Sie strahlte vor Stolz.
 

Inu Yasha und Miroku hatten eine Pause eingelegt und beobachteten Kaedes Schützlinge.

„Die Kleine hat Talent.“, bemerkte Miroku.

„Ja, sicher, aber zum Bogenschießen und nicht zu dem, an was du bestimmt schon wieder denkst.“, meinte Inu Yasha trocken. Sofort zeigten sich rote Flecken auf Mirokus Wangen. Inu Yasha seufzte nur resigniert.

„Das habe ich Kagome zu verdanken!“, sagte mit einem Mal das Mädchen, das Kida hieß.

„Wie meinst du das Kida?“, fragte Kaede. Auch Inu Yasha hörte interessiert zu.

„Na, Kagome hat mit mir geübt!“, antwortete Kida noch stolzer. Inu Yashas und Kaedes Lippen umspielte ein Lächeln.

„Sie kümmert sich, wie Kikyou, gerne um die Kleinen…“, dachten Beide gleichzeitig.
 

Plötzlich erschallte ein Wiehern aus der Ferne. Sofort sprang Inu Yasha kampfbereit auf.

„Inu Yasha, beruhige dich oder glaubst du etwa Naraku kommt auf einem Pferd angeritten?“, fragte Miroku gelangweilt. Es war ja doch immer dasselbe mit Inu Yasha. Zornes- und Schamesröte schoss Inu Yasha ins Gesicht und er setzte sich neben Miroku ins Gras und schwieg. Ein erneutes Wiehern, das wesentlich näher klang, ließ Inu Yashas Ohren hervorschnellen. Er stand zwar noch nicht auf, aber seine Muskeln spannten sich bedrohlich. Kaede wandte sich gen Osten. Auch Inu Yasha sah in die Richtung. Plötzlich schoss ein weißes Pferd aus dem Wald, indem der alte Brunnen stand, durch den Kagome und Inu Yasha zwischen den Zeiten hin- und herpendeln konnten. Auf dem Rücken des Pferdes, das in vollen Jagdgalopp lief, saß mit fliegenden Haaren…

„Kagome…“, flüsterte Inu Yasha und er entspannte sich merklich. Stolz und aufrecht saß sie im Sattel des Pferdes.

„Sie will vom Pferderücken aus schießen!“, rief Kida hellauf begeistert. Nun sahen Inu Yasha, Miroku und Kaede ebenfalls, dass Kagome ihren Bogen in der Hand hielt. Als sie an der ersten Zielscheibe vorbei ritt legte sie einen Pfeil an die Sehne, stand im Sattel auf, zielte und… schoss. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit zischte der Pfeil durch die Luft. Mit einer enormen Wucht traf der Pfeil sein Ziel, die Mitte eines Ballens, und bohrte sich 15cm Tief in den Ballen hinein.

„Hurra! Getroffen!!!“, rief Kida begeistert. Inu Yashas Augen weiteten sich vor Erstaunen und Hochachtung.

„Das hätte nicht einmal Kikyou geschafft…“, dachte er, während er den Pfeil betrachtete, der exakt in der Mitte des Ballens steckte. Dann verfolgte er mit den Augen Kagome, die auf dem Rücken ihres Pferdes auf ihn und Miroku zugeritten kam. Sie lächelte Inu Yasha warm an, zügelte ihr Pferd, wendete es und ritt in gemächlichem Trab zurück zu Kaede und Kida. Die anderen Mädchen waren nach der ‚Vorstellung’ Kagomes gegangen.
 

Als Kagome die Beiden erreicht hatte, rief Kida begeistert: „Das war unglaublich! Kannst du mir das auch beibringen?“ Kagome und Kaede lächelten nachsichtig.

„Natürlich kann ich dir das beibringen. Allerdings muss ich vorher eines wissen: Kannst du sicher auf dem Rücken eines Pferdes sitzen?“

Einen Moment zögerte Kida mit der Antwort, dann sagte sie: „Ja.“

„Vertraust du deinem Pferd und noch wichtiger: Vertraut es dir?“

„Ich… ich denke schon…“, antwortete Kida unsicher. Erneut lächelte Kagome.

„Wie schafft sie es nur so freundlich und verständnisvoll zu sein?“, dachte Inu Yasha mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck.

„Hole dein Pferd und reite mit ihm an mir und Schattenfell vorbei. Dann werde ich weitersehen.“, sagte Kagome freundlich, aber bestimmt.

„’Schattenfell’? Ist das der Name deines schönen Pferdes?“, fragte Kida.

„Ja, er heißt Schattenfell. Und nun hole dein Pferd.“, antwortete Kagome.

„Ein passender Name für das Pferd…“, dachte Inu Yasha.
 

*10 Minuten später*
 

Inu Yasha und Miroku hatten ihr Training wieder aufgenommen, als Kida auf dem Rücken einer braunen Stute zurück geritten kam. Schattenfell schnaubte, als Kagome ihn vorwärts trieb und zurück zu den Zielscheiben ritt.

„Schönes Pferd. Also: Jetzt reite an mir im Galopp vorbei und stell’ dich in die Steigbügel. Ach ja, und tu’ so, als ob du schießen möchtest.“, sagte Kagome.

„Ok.“, antwortete Kida und ritt los. Ihre Haltung war gut, daher gab ihr Kagome dann Pfeil und Bogen. Danach versuchte Kida zu schießen, doch sie traute sich aus irgendeinem Grund nicht.

„Du vertraust deinem Pferd nicht.“, sagte Kagome.

„Ja…“, antwortete Kida verlegen. Während sie es erneut versuchte, beobachteten sie Kaede, Miroku und Inu Yasha, wobei dieser eher Kagome betrachtete…

Dieses Mal traute sich Kida und der Pfeil traf sein Ziel. Er ragte aus einem der äußeren Ringe der Zielscheibe.

„Juhu!!!“, rief Kida erfreut. Kagome konnte über die offensichtliche Freude nur lächeln.

„Übst du jetzt alleine weiter? Ich würde gerne noch ein wenig mit Schattenfell ausreiten.“, sagte Kagome. Kida nickte voller Eifer und ritt bereits wieder an den Zielscheiben vorbei. Kagome wendete Schattenfell und ritt zurück in den Wald, indem der alte Brunnen und der Gezeitenbaum standen. Inu Yasha sah ihr nach.

„Was hat sie auf einmal…?“, dachte er, wurde dann aber von Miroku in seinen Gedanken unterbrochen, da dieser urplötzlich seinen Stab auf Inu Yasha niedersausen ließ. Geschickt und schnell zog Inu Yasha Tessaiga und wehrte den Angriff mit dem großen Reißzahn leicht ab…
 

to be continued

Unangenehme Begegnung

Unangenehme Begegnung
 

Die Hufe Schattenfells schlugen hart auf dem Waldboden auf. Die Bäume flogen nur so an Kagome und ihrem Pferd vorbei. Sie zügelte Schattenfell, als die Bäume dichter zusammenstanden. Kagome sah sich um. Friedliche Stille hüllte sie ein und nur das Rauschen der Baumkronen, wenn der Wind über sie hinwegstrich, unterbrach sie.

„Merkwürdig…“, dachte Kagome. „Es sind gar keine Tiere zu sehen. Als ich vorhin hier entlang geritten bin habe ich Vögel und Hasen gesehen und nun?“ Sie war beunruhigt und hielt Schattenfell an. Sie sah sich mit einem unguten Gefühl im Bauch erneut um. Dann sah sie die Krone ihres Lieblingsbaumes: Des Gezeitenbaumes, an den Kikyo einst mit einem Bann heftete. Ein für sie unerklärlicher Drang verleitete sie dazu, Schattenfell zum Baum laufen zu lassen.

Gemächlich setzte dieser einen Huf vor den anderen und ritt durch das Gebüsch. Der mächtige Gezeitenbaum wurde mit jedem Meter größer und flößte Pferd und Reiterin Ehrfurcht ein. Plötzlich schnellten Schattenfells Ohren nervös nach vorn und er scheute.

„Hey!“, rief Kagome, die durch die plötzliche Reaktion beinahe heruntergefallen wäre.

„Was hast du denn, Schattenfell?“, fragte sie nun besorgt, da sich ihr Pferd weiterhin weigerte, näher an den Baum zu gehen. Doch letztendlich siegte Schattenfells Vertrauen zu Kagome und er ging weiter, obwohl er instinktiv Gefahr witterte. Kagome spürte sein Unbehagen, da ihr Pferd seine Muskeln für eine eventuelle plötzliche Flucht spannte.

Während sie dahin ritten wechselten sich Licht und Schatten in einer raschen Abfolge ab, sodass sich Kagomes Sicht verschlechterte. Daher sah sie erst spät die Frau in einer Priesterrobe, die genau vor dem Gezeitenbaum stand, Kagome den Rücken zukehrend. Kagome ließ Schattenfell sofort anhalten. Ihr blieb fast das Herz stehen. Zunächst hatte sie nur den Bogen und Köcher Pfeile an der Priesterin gesehen und sich nicht viel dabei gedacht. Doch dann sah sie die Haltung und das Haar der Frau und sogleich wusste sie, wer das war.

Kikyo hatte das Pferd gehört und wusste durch ihre Seelenfänger, wer auf ihm saß. Sie hasste diese Frau, die zum Einen ihren Bannspruch über Inu Yasha, der eigentlich ewig hätte halten sollen, aufgehoben hatte, und zum anderen, weil Inu Yasha offensichtlich Gefühle für sie empfand. Es juckte sie in ihrer Hand ihren Bogen und einen Pfeil zu nehmen und diese Frau einfach zu erschießen. Doch sie wollte mit Kagome reden und so hielt sie sich zurück und wandte sich um.

„Was hat sie vor?“, dachte Kagome unruhig, während sie Kikyos Pfeil und Bogen musterte.

Auch Schattenfell wurde immer unruhiger. Die Frau, die an dem Baum stand, schien ein ganz normaler Mensch zu sein und dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass etwas nicht mit ihr stimmte. Er war nervös und tänzelte herum. Kagome konzentrierte sich jedoch voll auf Kikyo, die ihr offensichtlich etwas zu sagen hatte.
 

*15 Minuten später*
 

Inu Yasha und Miroku hatten ihr Training inzwischen beendet und standen hinter Kaede, die die noch immer übende Kida beobachtete. Inu Yasha wurde langsam unruhig.

„Wo bleibt Kagome?“, dachte er. Inu Yasha wusste nicht warum, aber ein Unbehagen breitete sich in ihm aus bei dem Gedanken, dass Kagome noch immer nicht zurückgekehrt war.

„Ich hätte sie verfolgen sollen… vielleicht…“, dachte Inu Yasha, doch plötzlich nahmen seine feinen Hundeohren das Geräusch von galoppierenden Hufen wahr und er sah nach Osten zum Wald. Langsam bewegte er sich in die Richtung, die Augen unverwandt auf den Wald gerichtet.

Urplötzlich schoss ein weißes Pferd aus dem Gebüsch. Kurz hinter dem Waldrand hielt es inne und Kagome drehte sich im Sattel um. Inu Yasha rannte vorwärts zu Kagome, Böses ahnend.

„Was ist los, Kagome?“, fragte Inu Yasha, nachdem er schlitternd neben ihr zum Stehen gekommen war. „Verfolgt dich ein Dämon?“, fügte er noch hinzu, seine Hand ruhte bereits auf dem Griff Tessaigas.

„Nein…“, antwortete Kagome und wandte sich dem Dorf zu. Auf einmal zuckte sie zusammen. Ihr Gesicht hatte sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzogen und sie hielt sich mit der linken Hand ihre rechte Schulter.

„Kagome!“, rief Inu Yasha. „Was hast du?“

Kagome schwieg und starrte auf den Pfeil, der einen Meter von ihr entfernt im Boden steckte. Inu Yasha folgte ihrem Blick und murmelte: „Kikyos Pfeil“, und wandte sich daraufhin hoffnungsvoll zum Wald. Er schien wie ausgestorben. Inu Yasha wollte sich erneut Kagome zuwenden, doch sie ritt bereits im Schritt zu Kaede. (Miroku ist ein paar jungen Frauen des Dorfes hinterhergelaufen.) Inu Yasha musterte erneut den Pfeil und erst in dann ging ihm auf, was geschehen sein musste. Seine Augen weiteten sich.

„Kikyo hat versucht…“, dachte er. Daraufhin rannte er zu Kagome, die abgestiegen war und mit Kaede redete. Er erreichte sie, als Kagome zu Kaede sagte: „Kannst du die Wunde verarzten?“, und die Hand von ihrer Schulter nahm. Ein ein Zentimeter tiefer Schnitt war darin zu sehen.

„Was ist…“, setzte Kaede bereits an, wurde aber sogleich von Inu Yasha unterbrochen.

„Kikyos Pfeil hat sie gestriffen.“, sagte er. Kagome sah ihn an, schwieg und folgte Kaede dann in ihr Haus. Sie hatte bemerkt, wie sehr Inu Yasha sich danach gesehnt hatte, Kikyo in Wald stehen zu sehen.

„Er hat am Anfang gar nicht bemerkt, dass sie mich…“, dachte Kagome wütend und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Wie kann er sie immer noch lieben, nachdem sie mehrmals versucht hatte, ihn zu töten!?!“, dachte sie und seufzte resigniert. „Was das angeht, werde ich ihn wohl niemals verstehen können…“
 

to be continued

Narakus Abkömmlinge

Narakus Abkömmlinge
 

Es dämmerte bereits, als Inu Yasha, Kagome, Sango, Miroku und Shippo aus dem Waldstück traten und ein kleines, friedliches Dorf vor sich liegen sahen. Sie hatten über fünf Tage hinweg das Land durchstreift in der Hoffnung, einem Dämon zu begegnen, der ein Stück des Shikon no Tamas besaß. Sie begegneten einer Reihe Dämonen, die allerdings keinen Splitter bei sich hatten. Dennoch ließen es sich Inu Yasha, Miroku und Sango nicht nehmen, die Dämonen auszulöschen.
 

Kagome ritt gemütlich auf Schattenfell, Shippo hinter sich habend. Sie betrachtete das Dorf genauer. Es lag in einem kleinen Tal und war von einer nicht so hohen Bergkette umringt. Von Westen her (von wo sie kamen) reichten die Ausläufer des Waldes bis dicht an die ersten, kleinen Häuser heran. Im Norden und im Süden des Dorfes bedeckten große Äcker mit ihren Pflanzen die noch sanft ansteigenden Hänge. Im Osten spiegelte ein großer, ovalförmiger See die letzten Strahlen der Sonne wider.

„Was für eine herrliche Idylle!“, seufzte Sango. Sie alle waren erschöpft. Sie hatten vier Nächte im Freien verbringen müssen und vor allem den Menschen setzte dieser Umstand stark zu, wobei auch Shippo eine ruhige Pause zu vertragen schien.

„Wie wäre es, wollen wir uns in dem Dorf für diese Nacht niederlassen?“, fragte Miroku, der das Laufen entschieden satt hatte.

„Ich denke, dagegen ist nichts einzuwenden. Zumindest rieche ich keine Dämonen.“, antwortete Inu Yasha betont gelassen, der sich sogleich angesprochen fühlte. Langsam liefen sie den leichten Abhang hinunter und errechten die ersten Häuser. Die meisten Männer und Frauen arbeiteten noch auf den Feldern und blickten erstaunt auf, als die Fünf an ihnen vorbeiliefen. Weit vor ihnen blickte ein Junge ebenfalls auf, betrachtete sie einen Moment und rannte dann zu einem etwas größeren Haus am Rande des Sees.

Dabei rief er: „Meister Masaru! Meister Masaru! Da kamen welche aus dem Wald, eine Gruppe Menschen! Meister Masaru!“

„Lasst mich das machen.“, flüsterte Miroku Inu Yasha und Kagome zu und lief voraus, dem Jungen hinterher. Bevor Miroku das Haus erreicht hatte, kam ein Mann hinter dem Schilfvorhang, der als Tür diente, hervor. Er war groß und kräftig. Schulterlange, schwarze Haare umrahmten sein Gesicht, das von geistiger Stärke und Weisheit zeugte. Trotz seiner jungen Erscheinung musste Kagome beim zweiten Mal hinsehen feststellen, dass er nicht jünger als 45 Jahre alt sein konnte.
 

Mit einem undefinierbaren Ausdruck musterte der Mann zuerst die Gruppe hinter Miroku und danach Miroku selbst.

„Was ist der Grund für Euren Besuch?“, fragte der Mann, der offensichtlich derjenige war, der in dem Dorf etwas zu sagen hatte.

„Wir sind auf Wanderschaft und wollten uns hier für die Nacht über niederlassen, wenn Sie nichts dagegen hätten. Ich bin Priester und werde selbstverständlich als eine Art Gegenleistung Ihr Dorf von eventuellen Bösen Geistern reinigen.“, antwortete Miroku. Damit schien der Mann zufrieden gestellt und reichte Miroku die Hand. Dieser ergriff sie und die Beiden schüttelten die Hände.

„Es ist mir eine Freude, Euch in unserem bescheidenen Dorf willkommen zu heißen. Mein Name ist Masaru. Ich bin eine Art Dorfältester.“, sagte der Mann und hörte auf Mirokus Hand zu schütteln.

„Mein Name ist Miroku. Das sind Inu Yasha, Kagome, Sango und Shippo.“, sagte Miroku und deutete nach der Erwähnung des Namens auf jeden einzelnen. Masaru nickte und lächelte die Gruppe, die da vor ihm stand, an.

„Folgt mir. Ich zeige Euch das Haus, indem ihr schlafen könnt.“, sagte er.

„Wie macht er das nur immer?!“, fragte Inu Yasha mehr sich selbst als Kagome, die neben ihm her ritt. Sogleich musste sie lachen.

„Vielleicht, weil er umsichtig und höflich ist und die Leute zu umgarnen weiß?“, antwortete sie. Inu Yasha sah kurz zu ihr auf und wendete sich dann wieder dem Weg zu. Ein leises „Pe!“ war von ihm zu hören.
 

Nach nur wenigen Minuten erreichten sie ein Haus, das auf einem Hügel nahe des Sees stand. Es sah genauso wie die Restlichen, wirkte aber aufgrund seiner Lage irgendwie einladender und gemütlicher.
 

Nachdem Masaru ihnen das Haus gezeigt hatte, das relativ groß war, was man von außen nicht hätte erahnen können, ging er hinunter in sein eigenes. Kagome führte Schattenfell hinunter zum See und kam daraufhin wieder zurück. Sie sah auf und sah Inu Yasha auf dem Hügel stehen und auf das Dorf hinabblicken. Der Wind wehte leicht durch seine Haare und zerrte an seiner Kleidung. Etwas regte sich in Kagome bei diesem Anblick, was sie jedoch nicht wahrnahm.

Als sie ihn schon fast erreicht hatte, wandte Inu Yasha sich um und sah sie an. Sie blieb neben ihm stehen und sah nun ihrerseits auf das Dorf.

„Wie geht es dir, Kagome?“, fragte Inu Yasha nach langem Schweigen. Sie sah ihn an und folgte seinem Blick auf ihre Schulter.

„Gut. Die Wunde ist vollständig verheilt und hat noch nicht mal eine Narbe hinterlassen.“, antwortete Kagome. Inu Yasha nickte und ging dann ins Haus. Kagome folgte ihm zögernd.
 

Sango saß aufrecht auf ihrer Schlafmatte und streichelte Kirara, die sich vor ihr eingerollt hatte. Argwöhnisch beobachtete sie Miroku, der dicht neben ihr saß. Shippo schlief bereits auf einer kleinen Matte des Raumes.

Als Sango sich damit abgefunden hatte, dass Miroku neben ihr saß, sah sie sich in ihrem Schlafraum um. Insgesamt fünf Schlafmatten waren um ein in der Mitte des Raumes prasselndes Feuer angeordnet worden. Der Raum an sich war schmucklos und besaß einen Schilfvorhang als Tür, der in einen kurzen Flur führte. Von dort aus konnte man in zwei weitere Räume gelangen oder das Haus ganz verlassen.

Plötzlich spürte Sango eine Hand auf ihrem Gesäß…
 

Ein lautes, klatschendes Geräusch hallte durch das Haus, als Inu Yasha und Kagome es betraten. Fragend sahen sie sich an. Und gingen in den Raum mit den Schlafmatten. Als sie ihn betraten sahen sie Sango auf ihrer Matte sitzen und die bereits schlafende Kirara streicheln. Neben ihr saß Miroku, an dessen Gesicht eine große, rote Hand zu sehen war. Kagome und Inu Yasha seufzten resigniert. Es war ja nicht das erste Mal, dass Miroku eine solche Hand auf seinem Gesicht hatte und Beide wussten, was sie bedeutete…
 

*Nachts*
 

Der runde Vollmond schien hell und tauchte die Landschaft in ein unheimliches Licht. Der See reflektierte es eher stumpf und zögernd.

Leise und wie in Trance erklommen die Männer des Dorfes den Hügel zum Haus, indem die Fremden untergebracht waren. Ihre stumpfen, seelenlosen Augen fixierten es bedrohlich. Direkt über ihnen schwebte auf einer gigantischen weißen Feder Kagura, die Windherrscherin. Der Abkömmling Narakus nickte von oben herunter einem Weiteren zu. Kanna, ein kleines, weißhaariges Mädchen, das einen runden Spiegel in beiden Händen hielt, nickte ebenfalls und verschwand lautlos in der Dunkelheit.
 

Im selben Moment schreckte Kagome aus ihrem Schlaf hoch und setzte sich auf.

„Was ist das nur? Mein Herz klopft wie wild…“, flüsterte sie, während sie eine Hand auf ihr Herz legte. Inu Yasha schreckte aufgrund des Geräusches hoch, seine Hand bereits auf dem Schwertgriff. Der Anblick, der sich ihm bot, trug keinesfalls dazu bei, sich zu beruhigen. Kagome hatte sich auf ihre Matte gehockt und hielt eine Hand auf ihrem Oberkörper, dort, wo ihr Herz war. Sie starrte ins Leere, doch ihr Blick verriet Verwirrung Schock und Angst.

„Kagome…?“, fragte Inu Yasha, hielt dann allerdings inne. Er hatte einen ihm bekannten Geruch in der Nase. Sofort sprang er auf und sah zur Tür. Kagome war durch die plötzliche Bewegung ebenfalls erschrocken aufgesprungen.

Bevor sie auch nur den Mund öffnen konnte, um zu fragen, sagte Inu Yasha „Naraku“ und ging an Kagome vorbei hinaus. Sie war verzweifelt. Sie hatte ihren Bogen und ihre Pfeile nicht dabei. Sie rüttelte Miroku und Sango wach und erklärte ihnen die Lage. Sango und Shippo blieben bei Kagome, Miroku lief Inu Yasha hinterher nach draußen.
 

Inu Yasha war stehen geblieben. Miroku stellte sich neben ihn und hörte Inu Yasha leise fluchen.

„Inu Yasha! Zügle deinen Kampfelan! Das sind Männer des Dorfes! Wir dürfen sie nicht verletzen!“, sagte Miroku.

„Ich weiß!!!“, erwiderte Inu Yasha genervt. Es missfiel ihm sichtlich, sanft zu seinen offensichtlichen Feinden zu sein, aber er ahnte, wer die Dorfmänner dazu gebracht hatte, sie anzugreifen. Es gab nur einen Dämon, den er kannte, der seelenlose Körper wie Marionetten befehligen konnte. Und sogleich kam Kagura auch von oben herunter und stellte sich vor die Dorfbewohner. Sie grinste. Inu Yasha zog mit einer eleganten Bewegung sein Schwert, das sich sogleich in den Reißzahn verwandelte. Mit einem wütenden Schrei stürzte er sich erhobenen Schwertes auf Kagura, gefolgt von Miroku. Doch Kagura sprang ganz einfach zur Seite.

„Ach du kleiner Halbdämon. Du hast ja immer noch nicht gelernt dein Temperament zu zügeln…“, sagte Kagura mit einem spöttischen Grinsen, als sie einem neuerlichen Angriff Inu Yashas auswich. Er kochte vor Wut. Kurz sah Kagura zum Haus auf dem Hügel und ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Dadurch beunruhigt wandte sich Miroku ebenfalls zum Haus und wollte schon den Hang hinauf rennen, als er merkte, dass ihm die Dorfbewohner im Weg standen.

„Inu Yasha! Wir sind umzingelt!“, rief Miroku.

„Nein! Kagome ist noch im Haus!“, dachte Inu Yasha nahezu verzweifelt vor Sorge und lief los. Doch Kagura stellte sich ihm in den Weg.

„Oh nein mein Hundchen! Du wirst nicht verhindern, dass dem Mädchen Kagome die Seele gestohlen wird!“, sagte sie.

„NEIN!!!“, schrie Inu Yasha und ging auf Kagura los. Miroku wollte unterdessen sein schwarzes Loch einsetzen, um Kagura einzusaugen, doch die giftigen Insekten Narakus, die daraufhin direkt vor seiner Hand schwebten, verhinderten dies. Miroku wurde plötzlich von den Dorfbewohnern angegriffen und Inu Yasha lieferte sich einen hitzigen Kampf mit Kagura, bei dem er immer wieder versuchte, zum Haus zu gelangen, allerdings immer von Kagura daran gehindert wurde.
 

Währenddessen hatte Sango sich umgezogen und hielt ihren Knochenbumerang Hiraikotsu kampfbereit. Kirara hatte sich in den großen Säbelzahntiger verwandelt und stand ebenfalls kampfbereit neben Sango. Kagome hatte sich zusammen mit Shippo in eine hintere Ecke des Raumes zurückgezogen.

Plötzlich erschien Kanna in der Tür, ihren runden Spiegel schützend vor sich haltend. Sango reagierte als geübte Dämonenjägerin blitzschnell und warf Hiraikotsu. Der Bumerang zischte durch die Luft und war auf Kollisionskurs mit Kanna. Kurz bevor er sie erreichte, hob sie den Spiegel. Der Bumerang hielt prompt inne und wurde zurück zu Sango geschleudert. Diese reagierte zu langsam und sie und Kirara wurde mit voller Wucht getroffen. Regungslos blieben die Beiden auf dem Boden liegen; sie waren bewusstlos und Kirara hatte sich in eine Katze zurückverwandelt.

Kanna machte einen Schritt auf sie zu. Plötzlich sprang Shippo zwischen Sango, Kirara und Kanna und setzte sein Fuchsfeuer ein, dass ebenfalls von Kannas Spiegel zu seinem Eigentümer zurückgeschleudert wurde. Damit waren alle außer Kagome außer Gefecht gesetzt. Kagome sprang zwischen Kanna und ihre bewusstlosen Freunde.

„Was willst du von uns?“, fragte sie, Kanna in ihre beinahe seelenlosen Augen schauend.

Anstatt Kagome zu antworten sagte sie mit einer in Trance versetzenden Stimme: „Kagome, gib’ mir deine Seele!“ Sofort erstarrte die Angesprochene zu Stein und ihre Augen wurden seltsam stumpf. Daraufhin erstrahlte Kannas Spiegel in einem weißblauen Licht. Auf einmal entwich Kagome bei einem Atemzug blau-weißlicher Dampf. Mit Erschrecken merkte Kagome, dass das ihre Seele war. Mit jedem neuen Atemzug entwich mehr von ihrer Seele, die dann in den Spiegel hinein gesogen wurde.

„Nein! NEIN! Du bekommst meine Seele NICHT!“, schrie Kagome verzweifelt in Gedanken.

Kanna stutzte. Kagomes Seele trat zwar weiterhin aus ihrem Körper, aber sie wanderte nicht mehr in ihrer Spiegel. Sie staute sich stattdessen zu einer Art Wolke auf. Kannas Augen weiteten sich als die Wolke langsam eine Gestallt annahm. Es bildeten sich ein Rumpf und danach vier Beine und schließlich ein Kopf. Wenn auch nur undeutlich und schemenhaft war zum Schluss ein weißer Wolf zu sehen, der seine Augen geschlossen und den Kopf gesenkt hielt.

Plötzlich öffneten sie sich.

„Aber… aber das sind ja Kagomes Augen…“, flüsterte Kanna verwundert. Unverwandt sah der stolze, große, weiße Wolf sie an. Plötzlich hob er den Kopf und sah zur Zimmerdecke. Kurz darauf ließ er ein mächtiges Heulen ertönen.

Dieses war weithin zu hören und die draußen kämpfenden hielten alle verwundert inne. Kaguras Augen, die auf das Haus gerichtet waren, verengten sich.

„Was geht da vor?“, dachte sie.
 

Kanna wurde langsam ungehalten und rief: „Kagome! Gib’ mir deine Seele!!!“ Daraufhin hielt der Wolf in seinem Geheul inne und wandte sich ihr zu. Auf einmal bleckte er die Zähne, spannte seine Muskeln und knurrte bedrohlich. Kanna war erneut überrumpelt. Der Wolf wirkte auf einmal nicht mehr wie eine Art Illusion, er war real.
 

Plötzlich sprang er auf sie zu; sie reagierte zu langsam und spürte die langen Krallen des Wolfes in dem Fleisch ihrer Brust und seine Zähne an ihrer Kehle. Dann war alles still. Kanna lag tot unter dem weißen Wolf, der noch immer seine Krallen in ihrem Fleisch stecken hatte. Nun wandte er sich dem Spiegel zu und schleuderte diesen mit einer Pfote gegen die Wand. Sofort zerbrach er und die in ihm gefangenen Seelen kehrten zu ihren Eigentümern zurück.

Kagura sah völlig perplex zu den Seelen, die zurück zu den Dorfbewohnern kamen.

Plötzlich hörte sie Narakus Stimme in ihrem Kopf: „Kanna wurde besiegt. Zieh’ dich zurück!“ Sie ließ sich nicht lange bitten und flog auf ihrer riesigen Feder davon. Inu Yasha und Miroku waren unterdessen zum Haus geeilt, obwohl Inu Yasha lieber Kagura ausgelöscht hätte. Doch der Drang, Kagome zu beschützen, war stärker als alles andere…
 

to be continued



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  MistressOfDeath
2006-12-28T01:32:59+00:00 28.12.2006 02:32
*ungläubig guck* sag mal.... ham die alle einen anner klatsche oder warum schreiben die dir keine Kommis oO Also wirklich *kopfschüttel* Kann ich echt nicht verstehn. Also ich find deine FF super ^^ *sie ja schon auf fanfiction gelesen hat* *schulterzuck* ^^ und ich muss dazu sagen, sie ist einer meiner lieblings FFs.. ganz ehrlich ^^ also, hör bloß nicht auf zu schreiben.. und auch wenn du hier bisher noch keine Kommis bekommen hast poste weiter ich bin mir sicher mit der Zeit finden sich leser bzw Kommi-schreiber ^^ denn wie gesagt. ich find deine Ff super (und ich bin sehr wählerisch xD) Also dann!! weiter!!
Bye bye ^^
HDL
Sora-chan (Aya-Higurashi)


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