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Don't leave me this way

von

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Prolog

Aoi lag auf seinem Bett und wartete darauf, dass die Dunkelheit, die um ihn war, endlich von ihm Besitz ergriff.

Seine Gedanken wanderten zu Reita... Der saß bestimmt grade in irgendeiner Bar und wartete auf jemanden, den er abschleppen könnte. Aoi's Herz verkrampfte sich, eine einsame Träne lief über sein Gesicht. Die Dunkelheit war plötzlich da, überall in ihm. Er würde den Schmerz nicht mehr lange ertragen müssen...

Böses Erwachen

Irgendwo in seinem Unterbewusstsein nahm er ein klingelndes Handy wahr. Verschlafen schlug er die Augen auf und blickte sich verwirrt um. Das war nicht sein Schlafzimmer. Er betrachtete die junge Frau neben sich.

Langsam kehrte seine Erinnerung an den letzten Abend zurück...

Er hatte endlich sein Handy gefunden und nahm ab.

"Moshi-moshi?" meldete er sich gequält.

"Verdammt, Reita, wo steckst du? Wir suchen dich überall!"

Es war Kai. Reita konnte hören, dass er geweint hatte.

"Hm? Was ist denn passiert?" fragte Reita.

"Erklär ich dir später! Du musst sofort zum Krankenhaus kommen! Es geht um Aoi!"

Sofort war Reita hellwach.

"Bin unterwegs."
 

Er zog sich schnell an, machte seine Nasenbinde um, kramte sein Zeug zusammen und war schon dabei, zum Aufzug zu sprinten, als ihm einfiel, dass dieser defekt war. Fluchend machte er kehrt und rannte die Treppen hinab. Er stieg in sein Auto, dass er glücklicherweise direkt vor der Tür geparkt hatte und raste los, so schnell es der morgendliche Verkehr erlaubte. Auf der Fahrt zum Krankenhaus nahm er jede erdenkliche Abkürzung mit und ignorierte sämtliche Ampeln, die auf rot geschaltet waren, sodass er eine geschlagene Viertelstunde nach dem Anruf sein Auto auf dem Krankenhausparkplatz abstellte und zum Eingang des Krankenhauses hastete. Dort wurde er von Kai empfangen, der total verweint aussah. "Was ist...passiert?" keuchte Reita.

"Aoi...er, er hat...versucht...Mein Gott, Reita, er wird...nicht durchkommen!" schluchzte Kai. Reita war fassungslos. "Wer? Wer hat ihm das angetan?" Kai schniefte. "Er...war es selbst." Reita nahm die Worte zwar wahr, verstand jedoch den Sinn dahinter nicht. Sein Verstand hatte sich völlig ausgeklinkt.
 

Am Ende des Ganges, in den Kai ihn zog, konnte Reita Uruha und Ruki, beide mit hängenden Köpfen dastehend, ausmachen. Als Reita und Kai näher kamen, blickte Uruha auf. "Ihr...kommt...zu spät...es...ist vorbei..." sagte Uruha tränenerstickt. Reita brach fast zusammen. Uruha stützte ihn und murmelte: "Du...kannst dich noch...verabschieden, Rei..." Er schob Reita in Aoi's Zimmer. Dort brach Reita schluchzend über Aoi's Bett zusammen. Er blickte durch tränenverschleierte Augen in Aoi's friedliches Gesicht und sein Herz wollte zerspringen. Verzweifelt drückte er Aoi an sich. "Aoi...warum? Ich...liebe dich doch...nun...wirst du...es nie erfahren..." zu mehr war Reita nicht fähig. Er löste den Knoten seiner Nasenbinde, die er einst von Aoi bekommen hatte und band sie Aoi um. Einen letzten Kuss hauchte er auf Aoi's Lippen, dann rannte er aus dem Zimmer, rannte einfach immer weiter. Uruha wollte ihn zurückhalten, doch Reita riss sich los und stürmte davon.

Er ließ sich in sein Auto fallen und fuhr einfach los, ohne das er seine Umwelt wahrnahm.
 

Ruki, Kai und Uruha sahen sich ratlos an. So hatten sie Reita noch nie erlebt. Schließlich ergriff Uruha die Initiative. "Ich suche ihn...nicht...dass wir ihn auch noch verlieren..." Die beiden anderen nickten nur, unfähig, etwas zu sagen.

Warum?

Reita parkte sein Auto und wischte die Tränen mit einer fahrigen Handbewegung aus seinem Gesicht. Träge stieg er aus dem Auto und sah sich um. Er realisierte erst jetzt, wohin ihn seine verzweifelte Fahrt geführt hatte.
 

Eine schmale, felsige Landzunge streckte sich weit ins Meer. Am Ende der Landzunge stand ein uralter Leuchtturm, der schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt wurde. Nur Aoi und Reita kamen früher oft zum Leuchtturm. Es gab eine kleine Plattform ganz oben. Dort saßen sie zusammen, redeten über alles und nichts und betrachteten zahllose Sonnenuntergänge. 'Hier hat er mir die Nasenbinde geschenkt...' dachte Reita wehmütig und ein neuer Schwall der Verzweiflung drohte ihn zu zerreißen.
 

Reita kletterte auf die Plattform und beobachtete den Strand. Im Spätherbst war hier niemand mehr unterwegs. Reita fragte sich plötzlich, wie spät es war. Er zog sein Handy hervor, das ihm zeigte, das er ungefähr vier Stunden mit dem Auto herumgefahren war, bis es ihn hier zum Leuchtturm verschlagen hatte. Auf der Mitte der Plattform setzte er sich und stützte seinen Kopf auf die Arme, mit denen er seine Knie umschlungen hatte; rollte sich förmlich zusammen und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Er konnte es nicht; es erschien ihm unfassbar, dass sein Aoi sich umgebracht hatte...
 

Von plötzlicher Wut gepackt sprang er auf und lief an die Brüstung der Plattform. Er krallte sich an dem Holzgeländer fest und schrie. "Warum??? Warum, Aoi?" Er erwartete schon fast eine Antwort, bis ihm klar wurde, das er allein war, das Aoi tot war und ihm diese Frage nie beantworten würde. "Warum?" schrie er ein weiteres Mal, bevor er auf die Knie fiel, seinen Kopf unter den armen begrub und wieder in Tränen ausbrach.
 

Wie lange er schon auf der Plattform lag, wusste er nicht. Er war zu träge, den Arm zu heben und auf das Handy zu gucken. Seine Tränen waren getrocknet, nein, versiegt. Zum Weinen hatte er einfach keine Kraft mehr. Plötzlich realisierte er, dass er nicht allein war. Hinter ihm waren Schritte zu hören. "Aoi! Oh Mann, es war nur..." Reita hatte sich ganz umgedreht. Hinter ihm stand nicht wie erhofft Aoi. Es war Uruha. "Ein Traum???" fragte dieser. Reita's Gesichtszüge waren zu einer entsetzen Grimasse eingefroren. Er hatte Uruha's Stimme noch nie so kalt gehört. Tapfer schluckte er ein Schluchzen hinunter und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
 

"Was machst du hier...?" fragte Reita schließlich gereizt. "Was machst du hier???" echote Uruha kalt, "was ich hier mache? Ich mache mir verdammte Sorgen, such dich überall und das ist alles, was du mir zu sagen hast?" "Es tut mir leid..." antwortete Reita schwach. "Ich weiß..." sagte Uruha. Seine Stimme klang nun um einiges mitfühlender.

Reita sah Uruha an. "Warum hat er das getan, Uru?" Uruha lächelte bitter. "Das müsste ich eigentlich dich fragen, Rei..."

"Aber ich weiß es nicht!" protestierte Reita schwach. "Doch..." antwortete Uruha traurig. "Was?" Reita starrte ihn fassungslos an. Er hatte da so eine Ahnung...

"Reita...er...hat dich geliebt." "Nein..." presste Reita gequält hervor. "Doch...und er...Aoi ist daran zebrochen..." Uruha liefen Tränen übers Gesicht. "Aber...ich...ich liebe ihn doch auch..." schluchzte Reita. "Ich weiß...aber Aoi...wusste es nicht..." "Es ist alles meine Schuld..." stieß Reita mühsam hervor. Uruha wollte protestieren, doch Reita ließ ihn nicht zu Wort kommen. "All die Jahre hab ich seine Gesten missverstanden, hatte Angst, Angst es ihm zu sagen, weil ich dachte, er würde mich dafür hassen..." Reita's Augen blitzten auf und er lachte kalt und hoch. "Meine Schuld!"

Uruha blickte seinen Freund hilflos an. "Reita...lass uns fahren...es wird spät..."
 

Doch Reita hatte seinen Entschluss gefasst. Er sah Uruha völlig gefasst an. "Ist okay...fahr du schon vor... Ich will noch was holen...und hier Abschied nehmen..." Uruha blickte forschend zu Reita. "Na gut..." sagte er zögerlich. "Bis Morgen." Mit diesen Worten ging Uruha. Er würde es noch bereuen...
 

Reita beobachtete, wie Uruha zu seinem Auto lief und davonfuhr. Dann drehte er sich zum Meer um. Die Sonne ging gerade unter, der Himmel war rotgold.

"Wenn du hier wärst..." murmelte Reita. Eine Träne bahnte sich den Weg über sein Gesicht.

"Ich liebe dich, Aoi" hauchte er in den Wind, bevor er sprang.

Aoi konnte nicht zu ihm, doch er konnte Aoi folgen.

Als er fiel, spürte er, das er frei war.

Epilog

Kai, Ruki und Uruha saßen in Reita's Wohnung. Der Blonde war seit 2 Tagen spurlos verschwunden. "Wo ist er bloß..." murmelte Kai. Nur einen augenblick später piepte Uruha's Handy.

"Moshi-moshi?" meldete Uruha sich.

"Polizei." verkündete die Stimme am anderen Ende der Leitung.

Uruha's Kinnlade klappte herunter.

"Wir haben Suzuki-san's Wagen am alten Leuchtturm gefunden."

Tränen stiegen in Uruha's Augen. "Er ist tot, nicht wahr?" murmelte er kraftlos.

"Ja." bestätigte der Polizist. "Ich melde mich, wenn er hundertprozentig indentifiziert ist."

"Nicht nötig, er ist es..." presste Uruha hervor und legte auf.

Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
 

Als Uruha erwachte, fand er sich im Krankenhaus wieder. Kai und Ruki blickten ihn mitleidig an. Uruha rang sich ein Lächeln ab.

Lange schwiegen sie sich einfach an.

"Es ist vorbei, oder?" fragte Kai plötzlich.

"Ja, es ist vorbei..." murmelte Uruha. "Und es ist meine Schuld." Kai und Ruki blickten ihn verwirrt an.

Doch er schloss die Augen und schüttelte schweigend den Kopf.

Es war vorbei.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  -Monokuro-
2007-04-02T11:36:02+00:00 02.04.2007 13:36
"Wenn du hier wärst..." murmelte Reita. Eine Träne bahnte sich den Weg über sein Gesicht.
"Ich liebe dich, Aoi" hauchte er in den Wind, bevor er sprang.
Aoi konnte nicht zu ihm, doch er konnte Aoi folgen.
Als er fiel, spürte er, das er frei war.


*____* ich liebe diese szeeene..!
lass ich mir gleich eintätowieren.. xDD
scherz..aber.. ich find deine ff voll toll.. mag sowas..<3~
Von:  NoUseForAName
2006-12-09T20:51:02+00:00 09.12.2006 21:51
Also... Ich hab nur alles schnell gespeichert und den Epilog gelesen... Jetzt hab ich Wasser in den Augen... *ff zu fav's pack*
Von: abgemeldet
2006-11-26T18:11:13+00:00 26.11.2006 19:11
he he...jaaa, lassen wir Uru auch noch hinterherspringen,
denn der ist ja jetzt an Reitas Tod schuld XD

Njo...schicke FF...mir persönlich etwas zu kurz,
aber trotzdem gut geschrieben ^^ *knuddl*

Hm...aber das Reita die Nasenbilde von Aoi hat find ich auch geil XD
Ich hab mir da so vorgestellt: romatische Stimmung, Sonnenutergang, die beiden auf dem Leuchtturm...
aneinander gekuschelt...nur Aoi bedrückt irgendetwas, er kann es Reita aber nicht sagen, also: schenkt er ihm die Nasenbinde, um diesen schrecklichen großen Pickel, ein Auswuchs Reitas spät hereinbrechender Pubertät nicht länger mit ansehen zu müssen! XD
wie geil *rofl*

see ya
Tinuz
Von: abgemeldet
2006-11-26T13:12:07+00:00 26.11.2006 14:12
T.T Reita auch noch?!
Oh man, wie sollen die Drei denn damit fertig werden?
Heftig!
Aber die Geschichte ist gut. Traurig aber gut!
Ich hoffe du hast vor noch mehr Gazetteffs zu schreiben!
Naja danke fürs bescheid geben, mir war gar nich aufgefallen das es weiter ging...
Von: abgemeldet
2006-11-26T10:37:24+00:00 26.11.2006 11:37
Total schön und so traurig
*ins Taschentuch schnief*
Von: abgemeldet
2006-11-18T10:35:44+00:00 18.11.2006 11:35
Also nein...
jetzt bist du auch schon von dem *wir lassen am Anfang einfach mal jemanden sterben* angesteckt worden ^.~
Also...ich find's gut geschrieben bis jetzt,
und bin mal gespannt wie du das weiterentwickelst, und ob wir unsern Aoi nochmal zu Gesicht bekommen...
(ja ja, immer die Schnuffigsten zuerst sterben lassen, war ja klar! *pöh*)
^.~

*knuddel*

see ya
Tinuz
Von: abgemeldet
2006-11-18T09:03:12+00:00 18.11.2006 10:03
T.T traurig...
Aber spannend!
Eine Frage hätt ich allerdings: Gibs noch irgendwie nen Flashback oder so?
Wäre schön.


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