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Zwei verschiedene Welten, eine wahre Liebe

Vampirstory Yami x Yugi und ?x? (Findet es selber raus)
von

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Prolog

Prolog
 

Trauer und Wehmut lagen in der bitter schönen Melodie, welche aus den dicken Mauern eines alten Schlosses drang, das verborgen inmitten dichten Waldes thronte. Doch war niemand dort der diesem sanften Singsang hätte lauschen können. Niemand außer einem kleinen Jungen, der jedoch eigentlich kein richtiger Junge war. Der Name des Kleinen war Yami, was in unserer Sprache soviel wie Dunkelheit bedeutet. Doch mehr als nur einzig zur Kenntlichkeit halber gewählt, belegte eben dieser Name das Schicksal jenes einstigen Menschenkindes:
 

Der ewig in der Finsternis Gefangene, welcher ohne die Hoffnung des erlösenden Lichtes auf dem Weg der Unendlichkeit wandert.
 

In ein trauriges, melodisches Kleid gehüllte Worte entschlüpften den zarten Lippen einer hübschen Frau welchem am Bette ihres Sohnes saß und liebevoll auf ihn hinab sah. Jedoch war es nicht allein mütterliche Liebe, welche die wunderschönen Tiefen erfüllte, sondern ebenso abgrundtiefe Trauer. Ein Schmerz, so tief und rein, das er alles andere übertraf. Denn wie hätte sie ihm auch einen anderen Blick schenken können. Ihm der zwar wie ein normaler Jung aussah, es jedoch nicht war. Menschlichkeit hatte ihn längst verlassen und nur das dunkle Wesen, der Vampir, war zurückgeblieben.

Doch schlug immer noch das kindliche Herz in ihm und eben dieser Fakt schmerzte sie so. Denn wusste sie nur zu gut, dass ihm ein ewiges Leben voller Einsamkeit, Dunkelheit und Hass bevor stand. Nie würde jemand anders bei ihm verweilen, nie würden die anderen ihn in ihrer Nähe dulden. Nur sein Schatten würde ihm ein ewig treuer Gefährte sein. Sein dunkles Ebenbild und die Einsamkeit. Wer, außer einem anderen Vampir, würde sich schließlich mit einem Wesen der Nacht abgeben?
 

Kind aus der Dunkelheit,

treibend durch Raum und Zeit,

dein Weg ist einsam.

Lern, im Dunkeln ihn zu finden!
 

Wer schweigt und spricht mit dir,

wer teilt sein Licht mit dir?
 

Dein Weg ist einsam.

Lern, an dich allein zu glauben.
 

Von der Hand, die deine berührt,

darfst du niemals träumen.

Dein Herz bleibt dein.

Es schlägt für sich allein.
 

Drum tanz mit der Einsamkeit,

Kind aus der Dunkelheit!

Dein Weg ist einsam.
 

Lerne dabei,

gerne allein zu sein!

Dein Weg ist einsam.

Lieb diesen Weg!

Leb diesen Weg allein.
 

Eine Weile schaute die hübsche Dame noch hinab zu ihrem kleinen Schützling, wobei sie sich immer wieder vor Augen führte, dass auf dieses Beisammensein kein weiteres folgen würde. Und so strich sie ein letztes Mal sacht über das Haar ihres kleinen Schatzes, schenkte ihm ein liebevolles und dennoch ebenso schmerzliches Lächeln, bevor sie sich dann leise seufzend erhob und geräuschlos den Raum verlies.

Der Junge indessen, bekam weder von dem Verschwinden seiner Mutter, noch von dem Draußen herrschendem Lärm etwas mit, sondern schlief einfach weiter, nicht ahnend was ihn nach seinem Erwachen erwarten würde. Denn der Verlust seiner Mutter, die Verpflichtung seinem Clan gegenüber und die schmerzhafte Sehnsucht nach Liebe, das Alles sollte der nächste Augenaufschlag mit sich bringen.
 

Schließlich... wer würde es schon jemals über sich bringen, einen Vampir zu lieben?

Der Einzug

Der Einzug
 

(ca. 210 Jahre später)
 

Yugi staunte nicht schlecht, als er endlich mit seinem Großvater vor seinem neuen Zuhause stand, welches sich doch glatt als Bauernhaus entpuppte. „Ist das geil! Ich wollte schon immer mal in einem richtigen Bauernhaus leben!“ Er ließ seinen Blick begeistert über das Haus schweifen, bis ihm noch was ins Auge fiel. „Und sieh mal Großvater, einen Heuboden haben wir auch. Dann kann ich endlich mal im Heu schlafen.“, kam es sichtlich begeistert von Yugi.
 

Sein Großvater schmunzelte. "Aber nur im Sommer, mein Junge. Nicht dass du dich noch erkältest. Komm rein und lass uns sehen, wie es drinnen aussieht." Mit diesen Worten nahm er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss damit die Haustür des alten Bauernhauses auf. „Nur herein mit dir.“, meinte er grinsend und betrat selbst das Haus.
 

Das ließ sich Yugi natürlich nicht zweimal sagen und betrat staunend den Innenraum seines neuen Heims. Während er sich umsah fiel ihm wieder das Gespräch der Dorfleute ein. "Du sag mal Großvater, hast du gesehen wie uns die Leute im Dorf angesehen haben, als du sagtest, dass du mit mir hier einziehst. Die haben Gesichter gemacht, als würden sie gleich umkippen."
 

„Ja. Ich habe da so ein Gerücht gehört. Hier in der Gegend soll es Vampire geben, meinen zumindest die Leute hier aus der Gegend. Aber um ehrlich zu sein, ich glaube nicht so wirklich daran. Leider kann man am Aberglauben der Menschen wenig machen.“ Amüsiert schüttelte der ältere Herr den Kopf und ging durch die Räume um schon mal einen Eindruck davon zu bekommen, was so an Arbeit auf sie zukam.
 

Das Wort „Vampir“ zauberte dem Kleineren gleich ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Schon als er noch recht jung war –ca. 8 Jahre- hatten ihn diese Wesen fasziniert. Wie sie lebten, ihren Alltag gestalteten, einfach alles wollte er seitdem über sie wissen und aufgrund dessen hatte er sich auch gleich, über die Jahre hinweg, ein riesiges Arsenal an Büchern über sie zugelegt. In jeder freien Minute sah man ihn in so einem Wälzer lesen.

Jedoch hegte sich seit einiger Zeit in ihm der Wunsch, ein solches Wesen einmal wirklich zu treffen und mit ihm zu reden. Denn es wurde immer schlecht über diese wundervollen Wesen der Nacht gesprochen und eben das wollte Yugi um jeden Preis ändern.

Nach den Worten seines Großvaters noch neugieriger als zuvor schon, schaute sich der Kleine nun selbst etwas in den Räumlichkeiten um. Ziemlich viel Staub, sowie die Reste alter Möbel und einzelner kaputter Sachen, lagen hier wild verstreut herum.

„Na das kann ja heiter werden...“
 

Sein Großvater grinste, als er das Lächeln auf den Lippen seines Enkels sah. Immerhin wusste er doch, wie Vampirvernarrt dieser war. „Wie gesagt, Yugi… die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Vampir triffst, ist so gut wie... Null.“, sagte der Alte recht nüchtern, um seinen Enkel wieder auf den Teppich zu holen. „Na dann, auf an die Arbeit… es gibt viel zu tun… ich will jedenfalls nicht in so einem Staubhaufen leben…“
 

Ein leises Seufzen verriet zwar das sein Enkel ihm zugehört hatte, aber dennoch wollte er nicht so recht glauben das es sie nicht gab. „Du Großvater, stutzig macht mich da nur einen Sache. Das Schloss neben dem wir fast wohnen…Die Leute sagten, dort würden die Vampire leben. Könnte doch was dran sein, wenn man bedenkt das nie einer hier hochkommt.“, gab Yugi zurück.
 

„Das? Das ist doch nur eine alte Ruine.“, wehrte der Großvater gelassen ab. „Abergläubige Menschen meiden auch schwarze Katzen oder gehen nie unter Leitern durch. Ich sehe da keinen Unterschied.“, meinte er ruhig, wobei er begann einige kaputten Möbel aus dem Haus zu schleppen und sie auf einen Platz hinter diesem zu stapeln. Wenigstens würde es sich noch als Brennholz eignen..
 

Während er innerlich immer noch etwas enttäuscht darüber war, dass sein Großvater auch weiterhin stur auf seiner Meinung beharrte, griff er sich ebenfalls ein kaputtes Möbelstück und warf es nach draußen. Vielleicht hatte sein Großvater ja Recht und Yugi bildete sich gleich bei jeder Ruine eine Vampirbehausung ein, aber bei diesem alten Gemäuer war er sich auf seltsame Weise einfach absolut sicher gewesen das er richtig lag. Daher hielt der Kleine es auch für das Beste, es einfach erstmal dabei zu belassen. „Weißt du vielleicht wo die Besen sind? Hier ist ja seid Jahrhunderten nicht mehr gefegt worden.“
 

„War ich schon einmal hier?“, fragte der alte Mann mit hochgezogener Augenbraue. „Aber es wird hier bestimmt eine Besenkammer geben. Hoffen wir nur, dass die alten Besen ihren Dienst noch tun und die Borsten nicht im Laufe der Zeit brüchig geworden sind.“ Sugoroku seufzte leise, während er sich auf die Suche nach besagtem Raum machte.

Er wusste ja, dass Yugi an Vampire glaubte, aber war es nicht seine Pflicht als Erziehungsberechtigter, so zu handeln? Er wusste es nicht. Doch konnte er sich auch nicht mehr allzu lange den Kopf darüber zerbrechen, da er bereits im nächsten Moment eine Türe öffnete, hinter der er einer Kammer mit den gesuchten Objekten, sowie einigen anderen Putzutensilien, vorfand. „Yugi, ich hab sie gefunden. Okay, dann wollen wir mal sehen, ob diese Besen noch zu etwas zu gebrauchen sind.“, nickte der Alte eifrig und drückte dem gerade angekommenen auch gleich mal eines der eben gefundenen Putzgeräte in die Hand.
 

Dieser wusste zuerst nicht, wo er anfangen sollte zu kehren. Überall hatte sich der Staub regelrecht in den Boden gefressen. Eins war somit schon mal klar, von einmal fegen wurde hier rein gar nichts sauber. Schöne Pleite! Schließlich würde der Umzugswagen in Kürze vorfahren und damit die Möbel bringen. Und da es Yugi nicht gerade darauf anlegte die Möbel später hin und her räumen zu müssen, krempelte er geschwind die Ärmel seines Hemdes hoch und begann kurzerhand den Dreck aufzukehren.
 

Auch Yugis Großvater begann damit zu fegen. Jedoch ging es auch zu zweit nur langsam vorwärts, da sich der aufgewirbelte Staub immer wieder auf dem gerade gefegten Boden niederließ. Und so mussten beide schnell einsehen, dass noch ein ganzes Stück Arbeit vor ihnen lag…
 

Nach Stunden, so kam es Yugi zumindest vor, hatten sie es endlich geschafft den gröbsten Staub zu bändigen. Ihnen tat bereits jetzt alles weh und dabei gab es noch viel zu tun, bevor ihr neues zu Hause wirklich bewohnbar war. Nicht mal ein Bett zum schlafen war vorhanden, was jedoch weniger an den beiden Neuankömmlingen, als viel mehr an dem Umzugswagen lag, der schon vor Stunden hätte eintreffen sollen.
 

Und gar so als habe der Wagen den stummen Gedanken der beiden gehört, hupte es mit einem Mal vor der Türe. Yugis Großvater, der gerade dabei war, den nächsten Eimer Staub zu entsorgen, ließ diesen einfach stehen und ging raus um den Fahrer zu begrüßen. Schließlich wollten sie ja gerne heute noch ihre Betten aufbauen.

Doch kaum hatte dieser die Tür aufgemacht, rannte der Fahrer bereits, wie von der Tarantel gestochen, mit einer Ladung kleiner Pakete an dem Alten vorbei und lud diese in der nächst besten Ecke ab, bevor er wieder raus stürmte um eine weitere Ladung zu holen. Das Bild, das er dabei bot ließ Yugi, der die ganze Szene einfach nur stumm beobachtete, schmunzeln.
 

Der Großvater indessen sah dem Mann erst einmal einfach nur erstaunt zu, bevor er dann mit den Schultern zuckte und damit begann die ersten Pakete auszupacken und die darin befindlichen Tassen und Teller auf ihre Unversehrtheit zu überprüfen. „Gleich Feierabend? Oder warum haben Sie es so eilig?“, fragte der Alte schließlich, da ihn das hin und her Gehetze des anderen Mannes doch ziemlich verwunderte.
 

Ein leises Rumpeln erklang, als einer der Kartons den Händen seines Trägers plötzlich entglitt. Verwirrt über die Frage des Großvaters, sah er diesen geschockt an, wobei er begann mit bebender Stimme zu erklären: "Sagen Sie bloß Sie wissen nicht wo Sie hier wohnen. Dort in dem Schloss wohnen sie und Sie werden die ersten Opfer heute Nacht sein. Ich an Ihrer Stelle wäre hier nicht mal eingezogen, wenn es die letzte Wohnung weit und breit gewesen wäre!" Kaum waren die Worte den Lippen des Mannes entwichen, eilte er auch schon wieder davon um ein weiteres Möbelstück ins Haus zu tragen.
 

Der Großvater seufzte. /Noch so ein Abergläubischer/, dachte er und begann damit den Küchenschrank auszuwischen um das Geschirr dort hineinzustellen. Für solches Gerede über Vampire war er wahrlich schon zu alt.
 

Yugi indes war mehr als begeistert und strahlte übers ganze Gesicht. "Siehst du Großvater, da hörst du es schon wieder. Also muss doch was an den Gerüchten dran sein. Das ganze Dorf redet darüber und jetzt auch noch unser Lieferservice.“
 

Sein Großvater lächelte nur. „Ich glaube erst an diese Wesen, wenn ich einem gegenüberstehe.“, meinte er und machte weiter mit dem Auspacken der Pakete.
 

"Wenn du meinst... Ich werd dir dann einen vorstellen, wenn ich mal einen treffen sollte!", bemerkte Yugi noch bevor er seinem Großvater beim einräumen und aufbauen half.
 

„Das kannst du gern machen, Yugi.“, lächelte der alte Herr. „Aber nur wenn er dich nicht beißt. Sonst ramm ich ihm einen Holzpflock ins Herz, das kannst du mir glauben.“

Sie waren inzwischen mit dem Geschirr fertig und so machten sich die beiden daran, die Betten zusammenzubauen, damit sie nicht auf dem Holzboden schlafen mussten.
 

Nach ca. einer Stunde war es dann geschafft. Beide Betten waren aufgebaut und auch der wichtigste Kleinkram war in den Schränken verstaut. Zufrieden streckte sich Yugi einmal kurz durch, bevor er sich dann umsah. Für heute waren sie fertig und nun galt es nur noch eins zu tun, und zwar essen! "Du Großvater, du musst morgen noch einkaufen gehen. Wir haben grad noch genug für das Abendbrot da.", bemerkte der Junge als er sich daran machte das Essen vorzubereiten.
 

„Ja, natürlich, ich werd morgen gleich einkaufen gehen. Ich hab ja schließlich nicht geplant nach dem Umzug zu verhungern.“, erwiderte der Großvater lachend. "Aber für heute sollten wir es erst einmal gut sein lassen und möglichst früh schlafen gehen. Schließlich haben wir morgen noch einiges an Arbeit vor uns, denn noch stehen nicht alle Möbel und im Garten sieht es auch aus wie Sau. Also? Wer geht zuerst ins Bad?“
 

"Du natürlich. Du brauchst das nötiger als ich und lass dir ruhig Zeit. Ich deck in derzeit den Tisch fertig!", bemerkte Yugi freundlich, woraufhin sein Großvater nickte und ins Bad verschwand. Nach 10 Minuten kehrte er wieder zurück und gesellte sich zu seinem Enkel in die Küche, wo die beiden dann zu Abend aßen. Nachdem sie dieses beendet, alles abgewaschen und weggeräumt hatten, wünschte der Alte Yugi noch eine Gute Nacht, nur um sich dann in sein Zimmer zurück zu ziehen und ins Bett zu verschwinden.
 

Yugi gähnte herzhaft als er sich ebenfalls in sein neues Zimmer begab. Viel war hier noch nicht, aber bis morgen Abend hätte sich auch das bestimmt geändert. Bevor er das Licht schließlich löschte öffnete der Junge noch das Fenster. Eine Angewohnheit, die er schon seit Jahren pflegte. Dann kuschelte Yugi sich in die vertraute Decke und war wenig später eingeschlafen.
 

~~**~~*+*~~**~~
 

Nicht weit entfernte, in den alten Gemäuern des Schlosses, das praktisch neben der Hütte stand, klopfte eine dunkle Gestalt an eine der alten Türen. "Mein Lord! Seid ihr schon erwacht? Ich hab interessante Neuigkeiten!", rief die Person durch die verschlossene Tür.
 

„Ja, bin ich. Komm rein!“, bat der Lord, welcher auf der Fensterbank in seinem Zimmer saß und in die Nacht hinaussah. Wie gern hätte er die Welt einmal bei Tageslicht gesehen, doch sollte ihm eben dies für alle Ewigkeit verwehrt bleiben, egal wie sehr er es sich auch wünschen mochte. Und wieder war dies einer der Momente in denen er sein Wesen verfluchte, doch vielleicht konnten ihn die Worte seines Dieners ja etwas aufheitern.
 

Eine scheinbar junge Person, die in Wahrheit viel älter war, als es nach außen hin den Anschein erweckte, betrat leise den Raum und schloss geschwind wieder die Tür hinter sich. Kurz verbeugte sie sich vor ihrem Herrn, bevor sie dann zu berichten begann, was sie hatte in Erfahrung bringen können: "Mein Lord, ihr werdet es nicht glauben, aber in dem kleinen alten Bauernhaus nebenan sind wieder welche eingezogen. Doch das wahrhaft erstaunliche ist, dass ein Junge unter den Neuankömmlingen sein soll, der Euch zum verwechseln ähnlich sieht."
 

Der Lord sah überrascht auf. Was hatte das zu bedeuten? Sollte ihm etwa endlich die Chance zuteil werden auf die er bereits seit über einem Jahrhundert gewartet hatte? Würde dieser Junge ihm vielleicht seinen Wunsch erfüllen können? Er konnte es nur hoffen.

„Ich danke dir. Ich werde sie mir nachher ansehen, doch nun werde ich mir erst etwas zu Essen besorgen. Ach ja, und sag den anderen bitte, dass die Neuen für sie Tabu sind.“, erwiderte der hohe Herr dankend, während er sich erhob, vom Fensterbrett abstieß und hinausflog in die sternenklare Nacht, während sein Diener überrascht zurückblieb. Erst nach einigen Minuten hatte sich dieser wieder gefasst und verließ den Raum um zu verkünden was ihm sein Lord aufgetragen hatte.
 

Yugi indessen schlief selig in seinem Bett, nicht ahnend, dass er seinen geliebten Wesen näher war, als je zuvor.
 

Nachdem sein Hunger gestillt war, flog der Lord zu dem kleinen Bauernhaus und landete in dessen Nähe. Lautlos schlich er um das in Stille gehüllte Haus, wobei ihm sein ausgeprägtes Gehör sogleich verriet, dass 2 Menschen hier wohnten und das beide tief und fest schliefen. Auf seinem weiteren Rundgang entdeckte er schließlich ein offenes Fenster, zu dem er nach kurzem Zögern dann elegant hinauf sprang und sich geräuschlos auf dessen Brüstung niederließ. Neugierig späte der dunkle Lord ins das Zimmer hinein und entdeckte schließlich besagten Jungen der in einem Bett direkt unter dem Fenster ruhte. /Das ist er also… irgendwie ist er ja niedlich. Also wenn ihn je einer von uns kriegt, dann ich… Den anderen können die anderen von mir aus irgendwann haben…/ Noch eine Weile saß er am Fenster, doch als er bemerkte, dass der Schlaf des Kleineren unruhig wurde, sprang er geschwind von der Fensterbank auf und huschte so schnell er konnte zurück in Richtung Schloss.
 

Yugi schreckte aus seinem Schlaf hoch. Irgendwas hatte ihn geweckt. Nur was? Das wusste er nicht. Völlig irritiert schaute er in die Nacht hinaus, die sich nicht verändert hatte und schloss dann das Fenster wieder. Irgendwie fühlte er sich so doch sicherer. Für einige Zeit starrte der Junge noch hinaus in den Sternenhimmel, bis ihn dann erneut der Schlaf übermannte.
 

TBC

Glaubst du, dass du siehst, was du siehst?

Glaubst du, dass du siehst, was du siehst?
 

Kaum war Yami am Schloss angekommen, trommelte er seine Meute im großen Saal des Schlosses zusammen. Dieser war vollständig mit weißem Marmor verkleidet und wurde, im Gegensatz zu den Gängen, in denen nur Fackeln brannten, von großen Kerzen erhellt. Yami schritt durch den bereits halb gefüllten Saal zu der Erhöhung am Ende des Saales. Dort wartete er darauf, dass sich alle hier einfanden.

Langsam kamen immer mehr Vampire hinzu und füllten den Saal fast komplett aus. Unter ihnen fand sich auch eine kleine Gruppe, die von einem weißhaarigen Vampir angeführt wurde. Dieser war in ein aufgeregtes Gespräch mit seiner Bande verwickelt.

"Ich hab gehört, dass es in dem Bauernhaus wieder Frischblut gibt...ist mir doch egal, was dieser Joey gesagt hat. Ich werd mir das auch mal ansehen gehen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.", meinte er begeistert. Einige seiner Leute schienen davon auch begeistert zu sein und nickten nur zustimmend.

Als dann endlich alle Vampire versammelt waren, begann Yami seine Rede.

"Einige von euch werden es schon mitbekommen haben, aber ich sage es jetzt noch einmal für alle. Im Bauernhaus nebenan sind 2 Leute eingezogen, ein älterer Herr und ein Junge von bestenfalls 17 Jahren. Ich war vorhin drüben um mir ein Bild von der Sache zu machen. Und ich bin der Meinung, dass wir sie noch eine Weile in Ruhe lassen werden. Wenn wir sie zu früh angreifen, erregt das nur Aufmerksamkeit und dann werden die Menschen uns nur noch mehr verfolgen. Geben wir ihnen die Zeit sich an die Neuen zu gewöhnen. Aber eines noch: Wenn es soweit ist, dann werdet ihr den Jungen MIR überlassen! Haben wir uns verstanden? In allen Punkten????" Mit diesen Worten sah er streng in die Runde. Besonders auf den weißhaarigen Vampir, der mit seiner Gruppe in einer der hinteren Ecken stand.

"Und das gilt auch und ganz besonders für dich, Kura!"

Der Angesprochene schaute kurz in die ernsten Augen seines Lords, dann wandte er seinen Kopf wieder seinen Freunden zu.

"Jetzt fängt das wieder an. Ist mir doch egal. Yami ist genauso wie seine Eltern...mit den Menschen einfach zu rücksichtsvoll. Dabei sind sie nur für eines gut. Um für uns zu sterben!", sagte er bestimmt zu seinen Leuten, die daraufhin zustimmend nickten.

Yami hatte diese Worte durchaus verstanden.

"Ich rate dir, mir zu gehorchen, Kura. Du weißt, was darauf steht, meinen Befehlen zuwider zu handeln! Für deine Leute gilt das Gleiche!", streng sah er dabei den älteren Vampir an.

"Jaja!", kam es gelangweilt zurück. /Er kann mir ja schlecht verbieten mich umzusehen/.

"Ich mein es ernst!" drohte Yami. Er wusste genau, wie Kura über die Menschen dachte und es war ihm ein Dorn im Auge. Aber dieses Mal meinte Yami es wirklich ernst. Wenn er sich an den beiden vergreifen sollte, wäre es um ihn geschehen!

"Nun denn, ich hoffe ihr habt mich verstanden.", mit diesen Worten verließ Yami die Halle und ging in sein Zimmer, wo er den Rest der Nacht genießen wollte.

Keine Sekunde später klopfte es abermals an der Tür zu Yamis Zimmer und wieder war es derselbe Vampir.

"Darf ich eintreten mein Lord?", fragte er respektvoll.

Yami seufzte, als er schon wieder gestört wurde.

"Ja, komm rein. Was gibt's?", kam die Gegenfrage.

Schon während der Vampir die Tür öffnete und sie hinter sich schloss, fing er an zu reden.

"Euch scheint der Junge gefallen zu haben, wenn Ihr ihn schon unter euren Schutz stellt?"

Yami zuckte mit den Schultern.

"Er ist ganz niedlich.", meinte er. "Aber ich will nicht zu viel Aufmerksamkeit haben.", begründete er sein Tun. Dass dies nicht der wahre Grund war, verschwieg er. Das brauchte sein Gegenüber nicht zu wissen.

Doch dieser konnte sich schon denken was in Yami vorging. "Ihr glaubt, der Junge könnte euch von Eurer Einsamkeit befreien. Ihr habt euch wohl auf den ersten Blick in ihn verliebt? Stimmt's?", fragte er, wohl wissend, dass er recht hatte.

Yami sah den Vampir scharf an. "Was gehen dich meine Gefühle an?", fragte er scharf.

"Verzeiht meine Neugierde. Es ist nur ungewöhnlich, dass Ihr den Jungen am Leben gelassen habt. Normalerweise, wäre er doch längst eure Mahlzeit geworden, aber so wie es aussieht wollt ihr ihn gar nicht beißen?!", bemerkte er noch zusätzlich.

"Dass ich ihn nicht beißen will habe ich nie gesagt.", meinte Yami. "Im Gegenteil, ich gedenke es zu tun. Aber er soll keine Angst haben in dem Moment. Das macht das Blut nur ungenießbar."

Abermals entschuldigte sich der Vampir bei seinem Lord. Er wusste ganz genau, was Yami mit ungenießbar meinte. Je nach Gefühlslage eines Menschen verändert sich der Geschmack des Blutes. Doch wie wollte es Yami bewerkstelligen das sein Opfer keine Angst zeigte?

"Mein Lord, es wird sicher nicht leicht dieses Ziel zu erreichen, da euer Opfer noch recht jung ist. Es kann sein, dass er euch durchschaut."

Damit meinte er natürlich Yamis Fähigkeit sich als Mensch tarnen zu können. Nur er war dazu in der Lage, was ihm auch einen entscheidenden Vorteil brachte. Denn wer könnte schon besser an Menschen heran kommen, als ein Mensch? Dennoch machte sich sein Diener Sorgen um ihn.

Yami lachte leise.

"Mach dir keine Gedanken.", meinte er und wandte seinen Blick von

seinem Diener ab um noch etwas nachzudenken und in die Nacht hinauszusehen.

"Wie ihr meint.", sagte er daraufhin und verließ mit einer Verbeugung den Raum. Sein Lord sollte sich ruhig noch etwas den nächtlichen Himmel ansehen dürfen, ohne, dass ihn jemand dabei störte.

Yami war froh, dass man seinen Wunsch, allein zu sein, verstand. Über den Jungen, der ihm so ähnlich sah, nachdenkend, genoss er die letzten Nachtstunden. So saß er auch noch am Fenster, als die Morgensonne ihre Strahlen über den Horizont schickte. Er betrachtete das beginnende Farbenspiel. Wie gerne hätte er es einmal bis ganz zum Ende gesehen...doch es war ihm verwehrt.

Als ihm das Licht zu grell wurde stand er auf, schloss das Fenster und legte sich, nachdem er die Vorhänge geschlossen hatte, in seinen Sarg, um zu schlafen.
 

Zur gleichen Zeit streichelten die ersten Sonnenstrahlen zärtlich über einen schlafenden Jungen, der daraufhin wach wurde und sich erst einmal streckte. Dann öffnete er das Fenster wieder, welches er ja in der Nacht geschlossen hatte und schaute kurz hinaus.

In dem Moment betrat sein Großvater den Raum. "Guten Morgen, Yugi." begrüßte er seinen Enkel. "Hast du gut geschlafen? Kein Vampir aufgetaucht?" fragte er amüsiert lächelnd.

"Nein, leider nicht und du?", fragte er einfach mal, obwohl er sich die Antwort schon ausmalen konnte.

"Nein. Kein einziger Blutsauger weit und breit." antwortete Sugoroku lächelnd und zerwuschelte seinem Enkel, die ohnehin schon strubbelige Frisur.

"Hätte ja sein können.", sagte Yugi etwas enttäuscht. "Ich denke, wir machen Frühstück. Dafür müsste unser Essen noch ausreichen. Danach kannst du ja einkaufen gehen und ich mache derzeit weiter. Was hältst du davon?"

"Wie du meinst.", meinte der Großvater. "Aber ich kann hier auch weiterräumen."

"Und was essen wir dann zu Mittag?", meinte Yugi entsetzt. "Von Luft und dem Staub hier der immer noch hier und da rum liegt, werden wir nicht satt. Außerdem weißt du genau was wir brauchen und was nicht. Ich kauf sonst wieder irgendwas.", setzte Yugi noch hinzu und begann den Frühstückstisch zu decken.

"Jaja... scheuch mich alten Mann nur durch die Gegend.", grinste Sugoroku. Er verließ ebenfalls das Zimmer und folgte Yugi in die Küche, wo er sich an den Tisch setzte.

Kurze Zeit später setzte sich Yugi auch an den Tisch und wünschte seinem Großvater noch einen guten Appetit, bevor er sich hungrig über das Essen hermachte. Bei dem Anblick hätte man meinen können, Yugi würde kurz vor dem Hungertod stehen. Doch wer ihn kannte wusste, dass das durchaus normal war. Zumindest ab und zu.

Und darum sagte Sugoroku auch gar nichts zu Yugis Essgewohnheiten und aß langsamer.

"Was möchtest du denn heute zum Mittag essen?", fragte er seinen Enkel dann irgendwann, damit er wusste, was er einkaufen sollte,

dem auch zugleich das Passende einfiel.

"Hamburger! Die würde ich gerne mal wieder essen!", und die Begeisterung in seiner Stimme schien den ganzen Raum ausfüllen zu wollen. Denn Hamburger waren Yugis absolutes Lieblingsessen. Da ging fast nichts drüber.

"Was frag ich noch?", fragte der ältere Herr kopfschüttelnd. "Gut, dann gibt es heute Hamburger. Aber ich kaufe nur die Zutaten. Belegen tun wir sie selbst." entschied er. "Ist gesünder und wir wissen was drin ist."

"Stimmt! Aber kannst du die machen? Wenn du nachher wieder kommst, würde ich mir gerne mal die Gegend hier ansehen, wenn es dir recht ist?!", hakte Yugi noch nach, während er seinen Teller wegräumte.

Auch sein Großvater machte sich ans Aufräumen des Frühstückstisches.

"Wenn du es willst, bau ich sie zusammen. Sieh dich hier ruhig um.", lächelte er.

"Danke, dann räum ich jetzt noch die Schränke ein und du kannst einkaufen gehen."

Noch bevor sein Großvater etwas dazu sagen konnte, war Yugi schon im Nachbarraum verschwunden.

Sugoroku nickte, schnappte sich die Einkaufstasche und ging zum Dorf, wo er einen Laden suchte um alles für die nächsten Tage zu kaufen.

Sein Großvater kam gerade wieder nach Hause, als Yugi mit dem Einräumen der Schränke fertig geworden war. Schließlich hatten sie zu zweit nicht viel und dennoch war es genug um locker ein Stunde beschäftigt zu sein.

Als Yugi seinen Großvater bemerkte, half er ihm noch die Einkaufstasche auf den Tisch zu stellen.

"So, ich geh mich dann jetzt ein bisschen in der Gegend umschauen. Wann gibt es denn Essen damit ich richtig wieder hier bin? , fügte er noch hinzu.

"Ich denke gegen halb 1 bin ich fertig.", antwortete Sugoroku lächelnd, als die Tasche auf dem Tisch stand. "Ich hab mich übrigens etwas im Dorf umgehört, aber nichts wirklich Verwertbares über deine Blutsauger aufgeschnappt. Nur die üblichen Gerüchte." erklärte er noch, bevor Yugi sich absetzen konnte. "Aber mach’s gut. Und viel Spaß.", wünschte er noch.

"Was?", kam es erstaunt zurück. "Danke, dass du dich etwas für mich umgehört hast. Ich wusste nicht, dass du dich doch für mein Hobby interessierst!", sagte Yugi mit einem Gesichtausdruck der eindeutig verriet, dass er ganz genau wusste, dass es nicht so war. Sein Großvater wollte ihm einfach nur zeigen, dass er ihm sehr am Herzen lag. Allein die Tatsache machte Yugi schon glücklich.

"Ich geh dann jetzt!"

Und noch bevor Herr Muto noch etwas dazu sagen konnte, war Yugi auch schon durch die Haustür verschwunden.

Sugoroku lächelte seinem Enkel nach. Er wollte einfach Yugis Hobby unterstützen. Immerhin hatte der Junge all seine Freunde zurücklassen müssen vor dem Umzug. Da sollte es schon etwas geben, woran er festhalten konnte, bis er hier jemanden fand.

Dieser war zu dem Zeitpunkt schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Das ganze Dorf traute sich nicht hierher und das nur wegen dem Schloss das hier stand. Er wollte sich ein wenig darin umschauen. Es musste doch etwas dran sein an der Geschichte, wenn ein ganzes Dorf darüber sprach. Schon nach 5 Minuten hatte er das große Holztor erreicht. Die Außenfassade sagte einem bereits, dass dieses Gemäuer schon sehr alt sein musste. Moos und unzählige andere Pflanzen rankten sich mal hier mal da die Steinmauer empor. Und die Holztür würde auch nicht mehr lange ihren Dienst tun. Teilweise war sie schon morsch. Vorsichtig und so leise wie möglich öffnete Yugi die Tür. Man wusste ja nie wer einen in der nächsten Ecke anspringen konnte.

Während sein Enkel die Gegend erkundete, räumte Sugoroku erst einmal die Einkäufe für den Abend weg und begann damit, die Hamburger vorzubereiten. Zum Glück gab es in diesem Haus bereits Strom. Dabei muss es lange her gewesen sein, dass hier zuletzt jemand gewohnt hatte.
 

Yami regte sich unruhig im Schlaf. Irgendwer war in sein Revier eingedrungen, doch war derjenige noch zu weit weg, als dass er erkennen konnte wer so mutig (oder vielleicht auch dumm?) war, hier her zu kommen.
 

Nachdem Yugi die Tür wieder leise zugemacht hatte staunte er nicht schlecht. Dafür, dass hier nie einer herkam, brannten überall Fackeln an der Wand und erleuchteten das Schloss fast taghell. Langsam ging Yugi durch die verlassenen Gänge. Von außen machte das Schloss vielleicht einen alten Eindruck, aber von innen... Hier schien eindeutig jemand zu wohnen. Vielleicht schürte dieser jemand nur die Vampirgerüchte damit er ungestört bliebe. Nach einer Weile kam Yugi zu einer weiteren Tür. Auch diese öffnete er so leise wie möglich. Hier brannte nur eine Fackel, die den Raum nur schwach beleuchtete. Neugierig schaute er sich um. Erst als Yugi den Sarg bemerkte, der dort hinten stand, erstarrte er. Sollte er vielleicht einen Blick riskieren?
 

Als der Eindringling sein Zimmer betrat wachte Yami ganz auf.

/Diesen Geruch kenne ich doch.../, dachte er überrascht. /Das ist doch der Kleine aus dem Bauernhaus! Was macht er hier? Und was mache ich, wenn er zu neugierig wird?/ dachte er, hoffte aber inständig, der Sarg in dem er lag, würde den Jungen vom nachschauen abhalten.

Yugi schien es einen kurzen Moment die Sprache verschlagen zu haben, bevor er sich vorsichtig dem Sarg näherte. Als er direkt davor stand, strich er andächtig darüber. Auch der Sarg war nicht von Staub bedeckt, also konnte er noch nicht sehr lange hier stehen. Oder machte ihn vielleicht regelmäßig jemand sauber?!

Noch einmal ließ Yugi seine Finger über das Holz gleiten, während er leise zu sich sprach: " Wer hat dich nur hier eingesperrt, statt dich draußen beizusetzen. Grausam, dass du selbst die Ewigkeit in diesen Mauern verbringen musst...so ganz allein." Dann drehte sich Yugi um und ging. Bevor er den Raum ganz verließ schaute er noch einmal auf den Sarg.

Yami zuckte zusammen, als der Junge näher kam und über den Sarg strich. Doch bei den Worten des Jüngeren, die er ganz genau verstand, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.

/Ich bin lebendig, Süßer, keine Sorge. Und so allein bin ich auch nicht... Wobei es einen Unterschied zwischen allein sein und sich einsam fühlen gibt./ Bei diesem Gedanken wurde das Lächeln bitter. Er hatte sich nicht gerührt und war froh, dass dieser Junge, den eine wahre Unschuldsaura umgab, den Sarg nicht öffnete. Er hätte ihn nur ungern durch ein plötzliches Lebenszeichen erschreckt.

Draußen angekommen schien Yugi etwas enttäuscht. Insgeheim hatte er schon gehofft einen Vampir anzutreffen. Doch der Sarg hatte ihn ganz mitgenommen. Nein er hätte sich nicht getraut ihn zu öffnen. Schließlich wäre das Ruhestörung gewesen. Wenn derjenigen in dem Sarg noch nicht mal ein anständiges Begräbnis zuteil wurde, so würde er ihn wenigstens in Frieden lassen.
 

Daheim angekommen, machte er sich sogleich daran den Tisch zu decken, denn sein Großvater war gerade mit dem Essen fertig geworden.

"Danke, dass du mir hilfst, mein Junge.", lächelte der alte Mann. "Und hast du was Interessantes auf deinem Ausflug entdeckt?", fragte er lächelnd, während er die fertigen Hamburger auf den Tisch stellte. "Lass sie dir schmecken.", wünschte er, während er sich selbst einen nahm.

"Naja, nur einen Sarg. Ich frage mich warum sie ihre Toten nicht begraben haben, statt sie so im Schloss verwesen zu lassen?!"

Plötzlich fiel Yugi wieder was ein. Die brennenden Fackeln und die Tatsache, dass der Sarg nicht verstaubt war, war noch ein Rätsel. Wer hatte denn nun diese Fackeln angemacht? Das Schloss machte einen verlassen Eindruck. Yugi würde heut Abend wieder vorbeischauen um herauszufinden wer oder was dort lebte.

Genüsslich ließ er sich zwei Hamburger schmecken und ging dann nach oben. Er wollte etwas in seinen Büchern rumstöbern. Vielleicht fand er dort was Nützliches. Erst als Yugi bemerkte, dass es schon dunkel war, ging er wieder nach unten. Er musste dringend aufs Klo. Doch die Toilette funktionierte noch nicht daher musste er nach draußen gehen.

Dort aber schlich eine Gestalt herum. Jemand, der noch nicht gesehen werden wollte. Diese Gestalt hielt sich in den Schatten der Büsche und Bäumen versteckt. Sie hatte sich einiges vorgenommen in dieser Nacht. Sie bewegte sich ganz leise und unauffällig, ohne einen Laut zu machen. Erst als sie in der Nähe des Bauernhauses stehen blieb, machte sie einen ungeschickten Schritt, sodass ein Ast leise knackte.

Zu dieser Zeit war Yugi gerade mit seinem Geschäft fertig geworden und erschrak, als er das Knacken hörte. Blitzschnell zog er seine Hose hoch und griff sich den Ast der neben ihm lag.

"Wer ist da?", fragte er ängstlich. "Komm raus, ich bin bewaffnet und gefährlich!"

Ein Grinsen huschte über Yamis Gesicht. Eigentlich war es ja nicht so geplant gewesen, doch sollte er das Beste draus machen. So trat er aus dem Schatten der Büsche und Bäume hervor.

"Hübscher Stock.", meinte er grinsend. "Aber so gefährlich siehst du mir nicht aus."

Mit diesen Worten ging er auf den Jungen, der ihm so ähnlich war, zu und musterte ihn genau. /Er ist wirklich süß…/ ,dachte er und sein Entschluss, das Vertrauen des Kleinen zu gewinnen, festigte sich.

Der alles andere als begeistert war um diese Zeit noch Leute anzutreffen und noch dazu welche, die einen beim Pinkeln nachstellten. Doch als Yugi seine Taschenlampe anmachte und erkannte wer da vor ihm stand, verschlug es ihm glatt die Sprache. Der Junge der vor ihm stand, hätte fast sein Zwilling sein können. Nur ein paar feine Unterschiede hoben davon ab, dass es nicht so war. Höchst erstaunt musterte Yugi den Fremden. Er war nicht viel Älter als er, aber was machte er um diese Zeit noch hier? Kein Mensch hier in der Gegend traute sich bei Nacht raus. Doch Yugi interessierte sich eher für was anderes.

"Wie lange bist schon da hinten?", fragte er vorsichtig nach.

Yami lächelte den anderen lieb an. "Noch nicht lange. Ich habe dir schon nichts weggeguckt, keine Sorge Kleiner.", grinste er und zerwuschelte Yugis Frisur.

"Hey lass das!", kam es automatisch zurück. Yugi mochte das gar nicht wenn einer an seinem Haaren rumspielte. "Was suchst du eigentlich hier und das noch um diese Zeit? Traut sich doch sonst keiner um diese Zeit hier raus, wegen den angeblichen Vampirgerüchten."

Bei diesen Worten grinste Yami noch breiter. Wenn der Kleine wüsste, wen oder besser, was er da vor sich hatte. "Ich wollte eigentlich nur wissen, wer es gewagt hat, hier in die Nähe des Schlosses zu ziehen, auch wegen den Vampirgerüchten, welche mich im übrigen kalt lassen.", antwortete er auf die Frage des Anderen ehrlich.

"So?! Und warum lässt dich das kalt. Glaubst du nicht an so was?", fragte Yugi etwas misstrauisch nach. Irgendetwas an diesem Kerl war nicht so wie bei Anderen.

"Ich glaube, dass es nur wenig gibt, das unmöglich ist. Wieso sollte es keine Vampire geben?", fragte er und sah sein Gegenüber an. Ihn interessierte schon, wie der Kleine über sein Volk dachte.

Diese Aussage erstaunte Yugi schon etwas, da es bis jetzt jeder vermieden hatte auf dieses Thema einzugehen.

"Nur so. Mit wem hab ich eigentlich die Ehre, wenn ich fragen darf?"

"Mein Name ist Yami.", antwortete der Gefragte lächelnd und verneigte sich etwas. "Und wie darf ich dich nennen, Kleiner?", erkundigte er sich höflich.

"Mich ruft man Yugi. Yugi Muto. Freut mich dich kennen zu lernen", kam es höflich zurück

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite.", gab Yami zurück und verbeugte sich erneut. "Darf ich erfahren, was euch dazu bewogen hat, hier her zu ziehen, in die Nähe eines Spukschlosses?", erkundigte Yami sich als nächstes.

Bei dieser Frage verfinsterte sich Yugis Gesicht.

"Weil wir aus unser anderen Wohnung fristlos rausgeschmissen worden sind. Da haben wir auch nur zur Miete gewohnt. Und dieses Haus hier konnten wir uns sofort leisten. Von den Vampirgerüchten haben wir erst hier erfahren. So sind wir hierher gekommen und wo wohnst du?", warf nun auch Yugi ein.

Yami nickte verstehend.

"Ist ja fies, den Vertrag einfach so zu kündigen.", stellte er fest. "Ich? Ich wohne da." Mit diesen Worten deutete er grinsend auf das Schloss.

"Was du wohnst im Schloss? Aber als ich heute Mittag da war, hab ich niemanden gesehen!"

Yami grinste.

/Fast hättest du mich gesehen./ dachte er, sagte aber: "Das Schloss ist riesig. Da passiert es oft, dass man jemanden nicht sofort findet."

"Das stimmt.", bestätigte Yugi. Dabei fielen ihm wieder die Fackeln ein, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass Yami dort allein in diesem großen Schloss lebte und auch wenn, warum dann die Angst vor angeblichen Vampiren?

"Du wohnst also im Schloss. Dann kannst du mich ja jetzt dorthin begleiten. Ich wollte noch was untersuchen."

Bei diesen Worten sah Yami den Kleinen fragend an.

"Woher dein Interesse für das Schloss?", fragte er überrascht. Bislang hatte jeder sein Zuhause gemieden. Gut, dass seine Leute im Moment fast alle unterwegs waren.

"Weil ich heute Mittag einen Sarg gesehen habe. Hast du den noch nicht gesehen?", fragte Yugi nebenbei.

Yami seufzte und fragte sich, wieso der Kleine ihn darauf ansprechen musste. Natürlich wusste er von dem Sarg...

"Irgendwann gewöhnt man sich an alles, auch an Särge, die in Räumen herumstehen.", antwortete er ausweichend.

Diese Aussage erstaunte Yugi zwar etwas, doch er ließ es dabei und ging stattdessen seinem Großvater bescheid sagen, dass es etwas länger dauern würde bis er zurück kommen würde. Dann ging er wieder zu seinem neuen Freund und machte sich mit ihm zusammen zum Schloss auf.

Yami wartete geduldig auf Yugis Rückkehr. Zwar fand er es merkwürdig, dass Yugi unbedingt zum Schloss wollte, doch irgendwie konnte er dem Kleinen den Wunsch nicht abschlagen. Außerdem... wenn er Yugis Vertrauen gewinnen wollte und er wirklich bereit war, ihm aus der Finsternis herauszuhelfen, dann musste er früher oder später eh die Wahrheit erfahren. Wieso sollte er ihn dann nicht jetzt schon ins Schloss führen?

Als sie dann dort ankamen, öffnete Yami wie selbstverständlich das große Tor und betrat den Hof.

"Was willst du denn genau sehen, Yugi?", erkundigte er sich dann.

"Ach weißt du...", begann Yugi etwas zögerlich. "Ich würde dir erst gerne mal den Raum zeigen wo ich den Sarg gesehen habe."

Daraufhin sah Yami Yugi etwas skeptisch an, doch nickte er. Er duldete nur wenige Leute in seinen Gemächern...

Auf einmal fuhr ihm ein Schreck durch die Knochen. Hatte er nach dem Aufstehen den Sargdeckel wieder geschlossen? Er wusste es beim besten Willen nicht mehr...Was sollte er tun? Yugi allein lassen und nachsehen? Das konnte er nicht. Dazu waren noch zu viele seiner Leute hier... Also konnte er nur hoffen, dass er den Deckel geschlossen hatte.

Yugi hatte nicht auf Yamis besorgtes Gesicht geachtet, sondern sich ganz darauf konzentriert den Weg in das Zimmer wieder zu finden, dass sie beobachtet wurden, bemerkte er nicht. Hinter einer Säule stand noch jemand, dem es ziemlich komisch vorkam, dass Yami seine Opfer seit neustem mit ins Schloss brachte.

Yami indes bemerkte den Beobachter, war aber froh, dass dieser sich nicht zeigte. Ein Blick genügte und er wusste, dass dieser Beobachter sich Yugi nicht zeigen wollte. So grübelte er weiter darüber nach, ob er nun den Deckel geschlossen hatte oder nicht und ging neben Yugi her zu seinem Zimmer.

Kurze Zeit später standen sie in der Tür seines Zimmers und Yugi erstarrte sogleich, als er zum Sarg sah. Der Deckel war halb abgehoben und schräg auf den Sarg gedreht worden.

"Was?! Seit wann laufen Tote durch die Gegend?!", kam es augenblicklich von Yugi, der sich sogleich ängstlich an seinen neuen Freund klammerte.

Yami verfluchte seine Unordentlichkeit, als er den offenen Sargdeckel sah. /Seit sie nicht tot sind, sondern nur nicht fähig Tageslicht zu ertragen/, antwortete Yami in seinen Gedanken. Was er Yugi sagen sollte, wusste er nicht, der sich immer noch ängstlich an Yami drückte.

"Der Deckel war zu. Ich schwöre. Schließlich war ich heute Mittag schon hier und hab den Toten bemitleidet, dass er nicht draußen bestattet wurde und jetzt...rennt er hier rum?!"

"Seit wann rennen Tote durch die Gegend?", fragte Yami amüsiert. "Aber selbst wenn, ich verspreche dir, dass er dir nichts tun wird." Er legte seinen Arm um Yugi um ihn zu ermutigen. Er sollte hier keine Angst haben. Weder er noch sonst ein Vampir würde Yugi anfallen, solange er hier das Sagen hatte.

Plötzlich fiel Yugi etwas ein: "Du vielleicht stehen wir im Zimmer eines Vampirs. Allein die Vorstellung macht mir schon Angst!"

/Dabei wollte ich doch unbedingt mal einen treffen und jetzt mach ich mir fast ins Hemd/

"Du Yami was ist wenn er zurückkommt? Ich will dann nicht hier sein und seinen Zorn auf mich ziehen.", bemerkte Yugi noch recht gefasst.

"Mach dir darüber mal keine Gedanken, Kleiner.", lächelte Yami und zog Yugi näher an sich. "Ich sagte doch, dass ich auf dich aufpassen werde. Und ich verspreche dir, dass der eventuelle Bewohner dieses Raumes ganz sicher nicht hinter uns auftauchen und dir den Kopf abreißen wird. Aber wenn du willst, können wir gehen."

Zwei unschuldige Augen schauten zu ihm auf.

"Ja wäre mir lieber."

Daraufhin verließ Yami mit Yugi den Raum wieder und schloss die Tür hinter sich, nicht dass sich irgendjemand unbemerkt in seine Privatgemächer schlich...

Leise verließen sie das Schloss wieder und streiften etwas durch die Gegend.

Nach einer Weile kamen sie an eine friedliche Lichtung.

"Wow, ist das schön hier. Ich wusste gar nicht, dass es hier eine Lichtung gibt.", sagte Yugi begeistert und sein Gesicht strahlte mit den Sternen um die Wette.

Sanft lächelnd sah Yami zu dem Kleinen.

"Hier gibt es einige schöne Orte. Dieser hier ist nur einer davon.", erklärte er und ließ sich ins Gras sinken.

Yugi setzte sich nach einer Weile hinzu und beobachtete die Sterne.

"Bin ich froh, dass wir da raus sind. Ich hatte richtig Angst bekommen. Wie hältst du es eigentlich da drinnen aus?"

"Keiner der Schlossbewohner kommt mir zu Nahe. Und man kann sich an alles gewöhnen.", meinte er mit leicht bitterem Unterton.

"Wie meinst du das, man gewöhnt sich an alles? Heißt das du lebst alleine...mit...mit echten Vampiren?!"

Yami seufze.

"Wir haben uns arrangiert. Sie lassen mich in Ruhe.", antwortete er wahrheitsgemäß. Den Grund dafür nannte er aber noch nicht.

"Was!?", kam es erstaunt und geschockt zugleich zurück. "Du…du lebst also wirklich mit echten Vampiren zusammen? Hast du da keine Angst, dass sie dich doch mal anfallen könnten?", fragte Yugi nach, da ihm die Sache doch etwas zu denken gab. Schließlich hatte man noch nie von Vampiren gehört, die Menschen bei sich wohnen ließen ohne sie für ihren Zweck zu halten.

Yami lächelte, doch arbeitete es in seinem Gehirn. Wie könnte er es erklären ohne sich verraten zu müssen.

"Wie gesagt, wir haben uns arrangiert.", meinte er. "Ich vertraue dem Lord da. Ich denke lebend nütze ich den Vampiren eher als tot.", setzte er hinzu.

Auf diese Antwort bekam Yami nur einen verwirrten Gesichtsausdruck.

"Wie das, wenn sie dich nicht anrühren?"

Yugi war das alles andere als geheuer.

Unhörbar seufzte Yami. Konnte der Kleine sich nicht einfach mit seinen Erklärungen zufrieden geben?

"Auch wenn sie mich nicht beißen, kann ich ihnen doch bei einigen Sachen behilflich sein oder?", fragte Yami und hoffte dabei, Yugi würde nicht weiter nachfragen.

"Achso.", war seine knappe Antwort. Weiter wollte Yugi nicht auf seinen neuen Freund einreden, da dieser irgendwie nicht mehr dazu sagen wollte. Das musste Yugi einfach akzeptieren. Er konnte ja nicht erwarten, dass man einem direkt blind vertrauen konnte.

Deshalb wechselte Yugi gekonnt das Thema.

"Ich beneide dich dafür. Du lebst mit echten Vampiren zusammen. Kannst du mich nicht mal mit dem Lord bekannt machen? Vielleicht kann ich ihm auch helfen?!"

Überrascht über den Themenwechsel sah Yami den Kleinen an. "Was? Du willst wirklich Bekanntschaft mit dem Lord machen????" Okay, er wusste von Anfang an, dass dieser Junge anders war als gewöhnliche Menschen, aber das er SO Positiv auf sein Volk reagierte, hätte er nun wirklich nicht gedacht.

"Ich kann ja mal mit ihm reden.", meinte er, wobei er dann bei dieser Begegnung wohl kaum dabei sein konnte... "Aber woher kommt es, dass du so ... positiv auf mei... die Vampire reagierst?", fragte er dann noch.

"Naja also...", begann Yugi zögerlich. Bis jetzt hatte sich jeder nie mehr bei ihm blicken lassen, wenn er seinen wahren Grund für seine Begeisterung für Vampire preisgab.

"Willst du das wirklich wissen?", fragte Yugi vorsichtshalber nach und hoffte, dass dem nicht so war.

Yami lächelte.

"Es interessiert mich, ja.", antwortete er. "Nur keine Angst. Ich werde dich nicht auslachen, ganz sicher. Bislang hat jeder nur abwertend auf sie reagiert. Wieso nicht auch du?", fragte er. "Es ist das erste Mal dass ich jemanden treffe, der nicht schreiend davonrennt."

Verlegen kratzte sich Yugi am Kopf.

"Stimmt, ich aber nicht.", bemerkte er mit leicht geröteten Wangen. "Na gut, ich erzähle es dir. Weißt du ich will es einfach nicht glauben, dass Vampire herzlose Tötungsmaschinen sind, die uns Menschen nur all zu gern töten. Wir Menschen sind da ja auch nicht besser. Wir töten doch auch. Wir essen Tierfleisch und nicht nur das, wir töten auch uns selbst. Doch die Menschen waren immer so. Alles was ihnen gefährlich werden könnte oder ist, wird gleich als Kind des Teufels angesehen und gejagt und getötet. Ich will nicht wissen wie die Vampire über uns denken. Ich möchte beweisen das Vampire auch Gefühle haben. Hoffe ich zumindest. Dann könnte ich etwas tun damit die Menschen sie nicht mehr jagen und so. Naja zumindest kann ich es dann versuchen. Verstehst du?", fragte Yugi und hoffte auf Verständnis.

Aufmerksam lauschte Yami den Worten des Anderen. Sein Interesse an dem Kleinen wuchs. Mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht meinte er: "Du bist wirklich einzigartig. Und ich teile deine Ansicht über dieses Volk."

Erstaunt schaute Yugi seinen neuen Freund an.

"Ich hätte nicht gedacht, das jetzt von dir zu hören. Du bist der Erste der sich da nicht über mich lustig gemacht hat.", kam es bewundernd zurück.

"Wieso sollte ich mich über dich lustig machen?", fragte Yami. "Wie du siehst leben wir beide noch. Wirklich bösartige Vampire hätten dich und deinen Großvater schon letzte Nacht umgebracht."

Er ließ sich ins Gras sinken und sah zu den Sternen hoch.

Yugi ließ sich ebenfalls ins Gras fallen und betrachtete den Sternenhimmel.

"Hoffentlich klappt es, dass du mich mit dem Lord bekannt machen kannst. Dann lern ich endlich einen richtigen Vampir kennen. Das ist mein größter Traum!"

Yami schmunzelte in sich hinein. Wenn Yugi wüsste, dass er sich gerade mit ebenjenem Lord unterhielt...

"Du wirst ihn ganz sicher kennen lernen.", versprach er. Der Kleine gefiel ihm und seine Hoffnung, der Einsamkeit und Finsternis zu entfliehen wuchsen.

Obwohl es Yugi ziemlich komisch vorkam, nickte er einfach. "Ok, dann bis morgen!", verabschiedete sich Yugi.

"Mach’s gut, Kleiner. Bis morgen.", verabschiedete Yami sich ebenfalls und hauchte ihm ein Küsschen auf, von dem man nicht sagen konnte, ob es nun Yugis Wange oder die Lippen treffen sollte. Dann drehte Yami sich um und verschwand in Richtung Schloss.

Yugi blieb ziemlich perplex zurück und ging dann rein und lehnte sich an die geschlossene Tür. Mit einem Finger strich er über den Teil seines Mundes den Yami mit seinen Lippen berührt hatte.

/ Wollte er mich küssen?! ... Sicher nicht...er ist sicher nur ausgerutscht und wollte mich sicher nur auf die Wange küssen./

Mit zufriedenem Lächeln kehrte Yami ins Schloss und sein Zimmer zurück. Erneut nahm er sich vor ordentlicher zu werden und setzte sich ans Fenster, um dort den Anbruch des neuen Tages zu erwarten und über Yugi nachzudenken. Erst als die Sonne am Aufgehen war, legte er sich schlafen.

Yugi indes war nach einer Weile auch in sein Zimmer gegangen um sich bettfertig zu machen. Immer noch fühlte er Yamis Lippen wie sie flüchtig seine berührten. Das ganze beschäftigte ihn doch mehr als er dachte. Erst nach zwei Stunden war er eingeschlafen.
 

Es war kurz nach Sonnenaufgang. Sugoroku Muto räkelte sich in seinem Bett und setzte sich auf. Er ging runter in die Küche um das Frühstück zu machen. Yugi war recht lange weggeblieben letzte Nacht, also wollte er ihn noch nicht wecken, da er ja auch seinen Schlaf benötigte. So aß er allein Frühstück und machte sich dann weiter im Garten zu schaffen.

Erst gegen Mittag wachte Yugi auf und bemerkte wie spät es war. Wie vom Blitz getroffen sprang er aus dem Bett und zog sich an. Nach einem Schnellfrühstück ging er sofort nach draußen um seinem Großvater zu helfen.

"Morgen oder guten Tag trifft es wohl eher. Warum hast du mich denn nicht geweckt?", meinte Yugi etwas verstört.

"Morgen.", begrüßte der alte Mann seinen Enkel lächelnd. "Ich dachte, du wolltest lieber ausschlafen, nachdem du dich die ganze Nacht rumgetrieben hast." Dann reichte er Yugi den vollen Unkrauteimer. "Das kannst du mal auf den Haufen da hinten bringen.", meinte er dann.

"Klar mach ich sofort.", entgegnete er.

"Stell dir vor, Großvater, ich hab einen Jungen kennen gelernt der sieht mir zum Verwechseln ähnlich. Heute Abend treff ich ihn wieder und werde ihm noch ein Bild malen, darüber freut er sich bestimmt."

„Ja, das wird er bestimmt.", meinte er und widmete sich weiter den Flächen, die in Zukunft zu Beeten werden würden, indem er die ganzen Wildkräuter herausriss.

"Warte, ich helf dir bei den Wildkräutern!" Mit diesen Worten machte sich Yugi an die Arbeit. Nach zwei Stunden verabschiedete er sich dann wieder um sein Bild zu malen. Gegen Abend hatte er es dann endlich fertig und reichte es feierlich beim Abendbrot seinem Großvater.

"Siehst du, das ist Yami, mein neuer Freund."

Interessiert sah Sugoroku das Bild an. "Wow! Man könnte meinen, ihr seid Zwillinge.", stellte er fest, als er das Bild genauer in Augenschein nahm.

„Sag ich doch. Aber ich muss jetzt los. Es ist schon dunkel und er wollte schon zur Dämmerung da sein. Also kommt er sicher jeden Augenblick. Ich nehme meinen Rucksack mit!", sagte Yugi noch, bevor er durch die Tür verschwand. Die frische Nachtluft versprach ein schönes Wetter für morgen. Vielleicht hatte da Yami etwas mehr Zeit.

Sugoroku nickte und ließ seinen Enkel ziehen.

"Viel Spaß und bis morgen."

Yami war pünklich mit der einsetzenden Dämmerung aufgewacht. Sobald die Sonne tief genug stand, öffnete er sein Fenster um auf die Jagd zu gehen. Anschließend setzte er sich auf einen Ast in der Nähe des Bauernhauses und wartete auf Yugi, der auch wenig später an dem Baum vorbeikam. Geschickt sprang er von dem Ast herunter.

"Da bist du ja.", begrüßte er Yugi mit einem lieben Lächeln.

Ziemlich geschockt und mit einem leichten Schreck schaute Yugi Yami an, der gerade von einem etwa zwei Meter hohen Ast gesprungen war.

"Bist du verrückt mich so zu erschrecken? Und zweitens, hättest du dir was tun können bei der Höhe. Mach das nie wieder, klar!", schimpfte er.

Yami lachte leise in sich hinein. Wenn der Kleine wüsste, wo er sonst so rauf und runter sprang.

"Mach dir da mal keine Gedanken.", meinte er amüsiert. "Ich springe häufiger aus solchen Höhen." Lächelnd tätschelte er Yugis Kopf. "Aber dass ich dich erschreckt hab, tut mir Leid."

"Du machst das öfter? Lass das lieber ok.", meinte Yugi besorgt. "Gehen wir wieder zur Lichtung? Ich will dir was geben."

"Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Kleiner.", meinte Yami lächelnd. Doch dann bot er Yugi seinen Arm an. "Na komm, dann lass uns gehen, wenn dir die Lichtung so gut gefällt."

Wie von selbst nahm er den dargebotenen Arm an und machte sich mit seinem Freund zur Lichtung auf. Kaum dort angekommen löste sich Yugi wieder von dem Arm und setzte sich ins Gras.

"Komm setz dich zu mir, dann gebe ich dir dein Geschenk.", sagte Yugi aufgeregt.

Yami setzte sich zu Yugi und sah ihn erwartungsvoll an.

"Was hast du denn für mich?", fragte er neugierig. Es kam immerhin nicht so häufig vor, dass ihm jemand einfach so Geschenke machte.

Schnell kramte Yugi besagtes aus seinem Rucksack. Doch in der Eile verletzte er sich am Finger. Mit einem kurzen: "Autsch!", ließ er das Bild sofort fallen.

Der Schnitt war zwar nicht tief, blutete aber trotzdem ziemlich arg.

"Oh nein, ich hab keine Pflaster mit. Was mach ich denn jetzt?", fragte er mehr sich selbst.

Sofort nahm Yami den süßlichen Geruch von Yugis Blut wahr.

/Jetzt nur nicht den Verstand verlieren!/, mahnte er sich. "Komm, ich kümmer mich drum.", meinte er und hatte schon Yugis Hand genommen und die Lippen um den kleinen blutenden Schnitt gelegt, um das Blut abzulecken, bis nichts mehr nachkam. Der süße Geschmack des Blutes raubte ihm fast den klaren Verstand. Wie gut, dass er vorhin schon seinen Hunger gestillt hatte... So konnte er sich jetzt beherrschen und dem Drang mehr von diesem köstlichen Blut zu bekommen, widerstehen.

"So.", meinte er lächelnd und gab die Hand wieder frei. Man konnte den Schnitt fast nicht mehr sehen.

Erstaunt und völlig perplex schaute Yugi auf seinen Freund der sich um seine kleine Wunde kümmerte. Etwas komisch fand Yugi nur das Yami es anscheinend genoss seinen Finger zu verarzten. Das bestätigte allein schon das leichte Saugen das Yami an den Tag legte um das Blut zu entfernen.

"Alles in Ordnung?" fragte Yami, der Yugis perplexen Blick bemerkt hatte und sah den Jüngeren mit schief gelegtem Kopf an.

Dieser schaute einfach eine Weile zurück bevor er antwortete. "Ja...danke!"

Lieb lächelte Yami Yugi an.

"So. Darf ich dann auch erfahren, woran du dich geschnitten hast?", erkundigte er sich und sah zu dem Rucksack der noch das Geschenk, was immer es sein mochte, beinhaltete.

"Eh..natürlich!", kam es sofort von Yugi. Augenblicklich kramte er das Bild aus dem Rucksack und reichte es Yami.

"Bitte. Ich hoffe es gefällt dir?", fragte er noch vorsichtig.

Yami nahm das Bild genau in Augenschein.

"Hey... das ist wirklich gut geworden.", meinte er. "Danke." Sanft strich er einmal über Yugis Wange und rollte dann das Bild vorsichtig zusammen, bevor er sich, wie am Vorabend, ins Gras sinken ließ.

"Im Schloss findest du sicher einen Platz dafür. Du sag mal, hast du morgen Mittag mal Zeit? Ich würde mich gerne mal bei Sonnenschein mit dir hier treffen.", fragte Yugi einfach mal nach.

Yami schluckte. Er hatte geahnt, dass Yugi danach fragen könnte.

"Tut mir Leid, Kleiner.", meinte er. "Aber Tagsüber habe ich immer viel zu tun. Nur Abends komm ich aus dem Schloss und hab Zeit für mich zur Verfügung.", erklärte er leise. "Tut mir Leid.", setzte er nochmals hinzu.

"Schade!", war Yugis knappe Antwort. "Dann sehen wir uns morgen um die selbe Zeit wieder ok?"

"Tut mir ehrlich Leid, aber es geht wirklich nicht.", entschuldigte Yami sich wiedermals. "Aber morgen bin ich ganz sicher wieder bei dir in der Nähe.", meinte er und streichelte Yugis Wange.

"Gut dann sehen wir uns morgen." Mit diesen Worten wandte er sich ab und wollte gehen. Schließlich war es schon recht spät geworden und Yugi hatte auch das Gefühl auf der Stelle einzuschlafen.

Yami lächelte. "Ja, bis morgen, Süßer.", verabschiedete er sich und hauchte ihm genau wie am Vorabend einen Kuss auf, der sowohl Yugis Mundwinkel als auch die Wange traf. Dann machte er sich zurück auf den Heimweg.

Wahrheit oder Lüge?

Wahrheit oder Lüge?
 

Und wieder stand Yugi ganz perplex da und starrte seinem Freund hinterher. So langsam glaubte er, Yami machte das extra. Aus welchem Grund auch immer. Erst als er eine halbe Stunde später in seinem Bett lag und versuchte einzuschlafen, hatte er seine Schamröte wieder los bekommen.

Yami, der doch noch nicht zum Schloss zurückgekehrt war, blieb noch eine Weile in der Nähe des Bauernhauses. Erst als er sicher war, dass Yugi schlief, sprang er erneut aufs Fensterbrett, machte es sich dort bequem und beobachtete den schlafenden Jungen eine Weile.

Dieser bekam davon nichts mehr mit. Er schlief einfach friedlich vor sich hin, nur Yamis erneuter Ausrutscher verfolgte ihn diesmal sogar in seine Träume.

Ein sanftes Lächeln lag auf Yamis Lippen.

"Was du wohl träumst?", fragte er sich leise. Doch wenig später verschwand auch er wieder. Er hatte immerhin noch ein paar Pflichten als Lord, die er nicht vernachlässigen durfte, wenn seine Vampire ihm nicht untreu werden sollten.
 

Sanfte Sonnenstrahlen streichelten Yugis Gesicht, als er die Augen aufschlug. Die Nacht schien diesmal schneller vergangen zu sein, denn Yugi fühlte sich immer noch recht müde. Mühsam quälte er sich aus dem Bett und machte sich auf ins Bad.

Eine halbe Stunde später kam er unten in der Küche an und fand einen Teller mit belegten Brötchen vor. Neben dem Teller lag ein Zettel auf dem stand: "Ich habe dir ein paar belegte Brötchen gemacht. Lass es dir schmecken. Falls du mich suchst, ich bin im Dorf einkaufen!"

Sugoroku, der am Morgen recht zeitig aufgewacht war, war nun im Dorf, um für die nächsten Tage einzukaufen. Wie üblich tuschelten die Dorfleute über ihn, doch ließ er sich davon nicht beeindrucken. Er besorgte im kleinen Supermarkt alles was er an Lebensmitteln und Gartengeräten brauchte, um die nächsten Tage vernünftig arbeiten zu können und ging zur Kasse um zu bezahlen.

Der Kassierer hatte ihn schon von weitem erkannt und starte ihn nun unverwandt an. Denn es war mehr als seltsam warum Herr Muto noch lebte, da er ja mit seinem Enkel bei dem Schloss wohnte. Alle im Dorf wussten zu Recht, warum diese Tatsache normalerweise immer zutraf. Nur bei dieser Kleinfamilie nicht. Aus welchem Grund auch immer?!

Sugoroku hatte diesen Blick sehr wohl wahrgenommen, doch ignorierte er ihn. Ihm war es egal, was die anderen dachten, denn ihm und Yugi ging es ja sehr gut und auf die Vampirgerüchte hielt er nicht viel. So ging er zur Kasse und legte seine Einkäufe auf das Band, um zu bezahlen und zum Bauernhof zurückzukehren. Immerhin wartete noch eine Menge Arbeit auf ihn.

Sein Enkel hatte derzeit schon gefrühstückt und die Küche aufgeräumt. Jetzt stand er in seinem Zimmer und machte sich für die Gartenarbeit fertig, die er gleich wieder mit seinem Großvater machen würde.

Als er nach Hause kam, sah der alte Herr, dass sein Enkel schon am Arbeiten war. Er begrüßte ihn und räumte erst einmal die Einkäufe weg, bevor er ebenfalls in den Garten ging und Yugi zur Hand ging.
 

Die nächsten Wochen verliefen immer nach dem gleichen Schema: Abends traf sich Yugi mit Yami und schlief dann am nächsten Morgen entsprechend lange. Die meiste Zeit arbeiteten er und sein Großvater im Garten. Die Beete wurden angelegt und die ersten Gemüsearten eingesät, das viel zu hohe Gras wurde mit Sensen gemäht und trocknete erst einmal auf der Wiese. Das Wetter war zum Glück trocken und warm, sodass das Gras recht gut trocknete und bereits nach 2 Wochen auf den Heuboden gebracht werden konnte.

"So, dann darfst du ab jetzt da oben spielen und auch mal da schlafen.", meinte Sugoroku lächelnd, als die letzte Fuhre Heu auf dem Boden lagerte. Dann sah er sich um. Der Garten und das Haus wirkten jetzt bei weitem nicht mehr so verlassen und verwildert und zum nächsten Frühling und Sommer konnte man dann vom eigenen Gemüse zehren. "Na, da haben wir doch gut was geschafft in den letzten Wochen, nicht wahr?" meinte er lächelnd. "Da können wir wirklich stolz auf uns sein."

"Stimmt!", bestätigte Yugi bei dem Anblick des vollen Heubodens.

"Dann werd ich uns zum Abendessen mal ein kleines Festmahl bereiten, als Lohn für die harte Arbeit. Irgendwelche Wünsche?" fragte sein Großvater lächelnd, wobei er schon fast ahnte, was Yugi haben wollte.

"Du kennst die Antwort doch sicher schon oder Großvater?! Das kann ich auch besser mitnehmen, da Yami sicher gleich wieder kommt. Er wollte mir heute Abend einen schönen Ort zum Picknicken zeigen."

Sugoroku lächelte bei Yugis Worten. "Okay. wie du willst, dann mache ich euch ein paar Hamburger zurecht." Natürlich hatte der alte Mann Yami inzwischen kennen gelernt und fand ihn ebenso nett wie Yugi. Damit verschwand er im Haus und machte sich an die Arbeit einige Hamburger zurecht zu machen.

Yugi hingegen schaute schon sehnsüchtig Richtung Schloss. Er genoss die Zeit mit seinem neuen Freund sehr und das nicht nur weil er dieselben Ansichten teilte. Nein er hatte irgendwie etwas magisches an sich, dass einen verzauberte und nicht mehr los ließ. Yami war einfach was Besonderes, genau deshalb würde Yugi ihn nie mehr als guten Freund missen wollen.

Wie üblich war Yami sofort nach Sonnenaufgang aufgebrochen um seinen Hunger zu stillen. Irgendetwas lag in der Luft. Kura hatte sich in letzter Zeit reichlich rar gemacht, was Yami misstrauisch machte. Aber darum würde er sich kümmern, wenn Yugi zu Bett ging. Erst einmal wollte er sich mit seinem kleinen Freund treffen, der sich in den letzten Wochen in sein Herz geschlichen hatte. So wartete er darauf, dass Yugi herauskam.

Gerade war Yugis Großvater mit den Hamburgern fertig geworden und sein Enkel packte sich eifrig welche davon ein. Es dauerte auch keine Minute mehr und schon war Yugi vor der Tür, um auf Yami zu warten. Seinem Großvater hatte er wie üblich gesagt, dass es wieder ziemlich spät werden könnte.

Yami lachte in sich hinein, als Yugi so eilig das Haus verließ. So sprang er von seinem Ast und ging zu Yugi. "Na du? schon fertig mit essen?", fragte er sanft und streichelte Yugis Wange.

Ohne mit der Wimper zu zucken antwortete er: "Nein, ich fang gleich erst an. Hab Hamburger dabei!"

Er hatte sich schon daran gewöhnt das sein Freund immer plötzlich irgendwo runter sprang und vor einem stand.

"Dann komm mit.", lächelte Yami und bot Yugi seinen Arm zum Einhaken an. "Der Ort, den ich dir zeigen will, ist nicht weit von hier." Damit führte er Yugi zu einer anderen schönen Lichtung am Flussufer, auf welcher einige kleine weiße Blumen wuchsen, die im Mondlicht ein wenig leuchteten. Allein dieser Anblick brachten Yugis Augen zum leuchten. "Wow!", war alles was Yugi vorerst heraus bekam.

Sanft lächelte Yami und führte Yugi zum Fluss.

„So hier ist es doch gemütlich, nicht wahr?", fragte er und setzte sich ins Gras der Uferböschung. Dort pflückte er, als Yugi sich neben ihn gesetzt hatte, eine der weißen Blumen ab und steckte sie seinem Freund ins Haar, der sofort rost anlief. Noch nie hatte jemand so etwas gemacht, aber aus irgendeinem Grund störte es Yugi auch nicht. Er lächelte seinen Freund einfach nur an und setzte sich neben ihn ins Gras.

"Steht dir die Blüte." lächelte Yami und sah etwas in Gedanken auf das fließende Wasser. Schon seit einer Weile überlegte er, wie er Yugi sein Wesen offenbaren konnte, ohne ihn zu verletzen. Erstens wollte er Yugi nicht ewig mit seinem Wesen belügen und zweitens ihn nicht einfach so überfallen mit dem, was er von ihm wollte.

Yugi schaute auf diese Frage hin ins Wasser und betrachtete sich kurz. "Sieht zwar ungewöhnlich aus, aber es gefällt mir. Danke!", bemerkte Yugi mit leicht roten Wangen.

"Du bist niedlich wenn du rot wirst.", bemerkte Yami uns strich hauchzart über Yugis leicht rote Wange und sah ihn mit sanftem Blick an.

Die Rötungen in Yugis Gesicht nahmen noch etwas zu als er das hörte. Und da war nicht nur dieser Satz schuld. Viel mehr lang es an Yamis Hand die seine Wange streichelte.

Dieser hörte auf Yugi zu streicheln, immerhin wollte er den Kleinen nicht zu sehr in Verlegenheit bringen. "Sag mal, kann dein Essen eigentlich kalt werden? Dann würde ich es an deiner Stelle aufessen.", wechselte er das Thema und ließ sich nach hinten ins Gras sinken.

"Oh, stimmt!", kam es aufgeschreckt zurück. Sofort griff Yugi in seinen Rucksack und nahm sich einen Hamburger und seine Sprudelflasche heraus. Aus dieser nahm er einfach mal einen kräftigen Schluck. So was machte einen schon durstig so in Verlegenheit gebracht zu werden.

Als Yugi dann erst einmal zu trinken begann, musste Yami schlucken. Innerlich versuchte er sich zur Ruhe zu rufen. Was musste dieser Kleine, süße Junge auch seinen Kopf so weit in den Nacken werfen? Wie sollte ein normaler Vampir da hart bleiben, wo ihm doch eine der besten Bissstellen auf dem Silbertablett serviert wurde. Um der Versuchung zu widerstehen, lenkte er seinen Blick in den Sternenhimmel und lenkte sich so von diesem verlockenden Angebot ab.

Erst nach einer halben Minute setzte Yugi die Flasche wieder ab und wollte sie Yami reichen, dessen Blick den Sternen galt.

"Hey Yami, was ist? Willst du nicht auch was trinken?"

Dieser erwiderte gelassen. "Danke, nein. Ist schon okay." meinte er lächelnd. "Ich will dir nichts wegtrinken." wich er aus und schenkte Yugi ein umwerfendes Lächeln.

"Ok wie du willst!". Mit diesen Worten packte Yugi die Flasche wieder weg und biss statt dessen in seinen Hamburger. "Und wie wäre es mit einem Hamburger?", fragte Yugi, während er mit kauen beschäftigt war.

Als das Getränk wieder verstaut war, sah Yami wieder auf. Wie gern hätte er jetzt ja gesagt, schon allein, weil es Yugi aufgefallen sein musste, dass er nie etwas gegessen hatte, wenn sie zusammen waren, auch wenn Yugi ihm nur ne Kleinigkeit anbot... Aber wie sollte er auch seinem kleinen Freund im Moment verständlich machen, dass er keinerlei feste Nahrung vertrug? "Danke. Ist echt lieb von dir, aber ich hab mir beim ... Abendessen so den Bauch voll geschlagen, dass ich mich immer noch wie genudelt fühle." lehnte er ab. Verdammt noch mal, wenn Yugi wirklich sein Gefährte werden sollte, sollte er endlich erfahren, was hier Sache war... aber wie??

Etwas enttäuscht wandte sich Yugi wieder seinem Essen zu. Warum lehnte Yami immer alles ab was er ihm anbot. Schließlich hatte er es nicht vergiftet. Etwas seltsam kam das Yugi nun doch vor. Man kann ja mal ein- oder zweimal etwas nicht annehmen, aber immer?! Warum nur nahm Yami nie etwas von ihm an?

Unhörbar seufzte Yami. Ihm war die Enttäuschung in Yugi nicht entgangen. "Tut mir ehrlich Leid.", flüsterte er. Es tat ihm weh, Yugi zu verletzen und nahm sich vor, Yugi sehr bald in sein Geheimnis einzuweihen. Am Besten gleich morgen... dann wäre er dieses drückende Gefühl, diesen reinen unschuldigen Menschen anzulügen, endlich los...

Yugi wollte ihn gerade weiter darauf ansprechen, als ein plötzlich bekannter Schrei die Nacht durchschnitt. Wie vom Blitz getroffen sprang Yugi auf und rannte Richtung seines neuen Zuhauses davon. Einige Minuten später stand er auch schon im Türrahmen und starrte auf das Bild das sich ihm da bot. Sein Großvater lag leblos in den Armen eines weißhaarigen Vampirs, der sein Opfer fallen ließ als es Yugi bemerkte. "So. Du bist also der Junge, der unserem Lord den Kopf verdreht hat?!", kam es mehr zu sich selbst. Doch Yugis Blick schien seinem Gegenüber alles zu sagen. "Aber so wie mir scheint, hat er sich dir zuliebe mal wieder als Mensch ausgegeben." Yugi verstand rein gar nichts, was ihm der Vampir damit sagen wollte. Er war einfach zu geschockt, um etwas aufnehmen zu können. Weinend ließ er sich zu Boden sinken und bekam so auch nicht mit, dass der Vampir an ihm vorbei ins Freie ging.

Auch Yami vernahm den Schrei. Sofort schoss ihm ein Name in den Kopf. "Kura!"

Yugi war schon auf und davon, so dass Yami seine Vampirgestalt annahm und so schnell er konnte zum Bauernhof flog. Dort sah er grinsend den weißhaarigen Vampir. "DU!", rief er ihm entgegen. "Was ist an der Anordnung, die beiden in Frieden zu lassen so schwer zu verstehen!" schrie er den älteren Vampir an. "Auch du hast dich mir unterzuordnen!" Yami war jetzt wirklich sauer.

Als Kura die Stimme seines Lords vernahm, schwang er sch in den Himmel und flog Richtung Schloss davon, ohne ihm auch einmal Gehör zu schenken.

Yami verfluchte den anderen und verfolgte ihn. "Das wirst du bitter büßen! Das schwör ich dir! Dieses Mal drücke ich kein Auge zu! Jetzt bist du endgültig zu weit gegangen!" schrie er dem fliehenden Vampir hinterher und holte langsam aber sicher auf.

Dieser grinste einfach nur höhnisch und meinte: "An deiner Stelle würde ich zurück fliegen. Ich habe meinen Vampiren gesagt, dass sie den Jungen haben dürfen, wenn du gehst!" Yugi indes bemerkte die Vampire, die sich ihm langsam näherten erst, als sie ihn schon fast berühren konnten. "Tötet mich ruhig. Ich bin ja jetzt ganz allein!", kam es mehr weggetreten von ihm.

Als Yami diese Worte von dem Vampir vernahm blieb er sofort stehen. "Du entkommst mir trotzdem nicht!" rief er ihm nach, bevor er kehrt machte und zurück zum Bauernhof schoss. Wie ein Pfeil schoss er zwischen den Vampiren hin und her und fügte ihnen zum Teil ernste Verletzungen zu. Es war ihm egal, dass es seine eigenen Leute waren. Er wollte Yugi unbedingt beschützen, kostete es was es wollte. "So ist es also um die Loyalität meiner Leute bestellt!", fluchte er, während er einem weiteren Vampir eine tiefe Kratzwunde zufügte, bis der Widerstand zusammenbrach.

Mit letzter Kraft nahmen die Vampire Reißaus und ließen ihren Lord allein mit dem Jungen zurück. Die Stille die sich darufhin ausbreitete wurde nur von Tränen Yugis durchbrochen. Er hatte lange nicht mehr so erbärmlich geweint und geschnieft. Erst nach einigen Minuten des Schweigens hob Yugi den Kopf und sah seinen Freund an, dessen Rücken ihm zugewandt war. "Was meinte der Vampir damit?, fragte er leise. "Was meinte er mit Lord?"

Yami hielt den Kopf gesenkt. Dass Yugi es so erfuhr, war alles andere als geplant gewesen. Er atmete mehrmals tief durch, bevor er sich zu Yugi umdrehte und ihn aus traurigen Augen ansah. "Verzeih mir..." flüsterte er. "Es tut mir so unendlich Leid.... alles... die ganze Situation..." Er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte, ohne Yugi noch mehr zu verletzen. "Ich bin der Lord der hier lebenden Vampire.", gestand er nun und senkte den Kopf erneut. "Ich wünschte, ich könnte das Geschehene rückgängig machen... aber... ich vermag es nicht... Mehr als beteuern, dass es mir leid tut kann ich auch nicht..." Er fühlte sich schlecht und hatte Angst vor Yugis Reaktion.

Als Yami sich zu ihm rumdrehte, erschrak Yugi etwas. Er hatte mit allem gerechnet aber nicht damit. Vor ihm stand sein Freund, aber in der Gestalt eines Vampirs. Dem Vampir, den Yugi unbedingt kennen lernen wollte. Unfähig auch nur noch etwas zu sagen starrte er ihn einfach unverwandt an.

Mit langsamen Schritten ging Yami zu Yugi und schloss ihn ganz leicht in die Arme, sodass dieser sich auch leicht wieder befreien konnte, wenn er es wollte. "Es tut mir so Leid was hier passiert ist... Und es tut mir Leid, dass ich so lange geschwiegen habe...". Noch immer war seine Stimme nur ein Flüstern.

Reflexartig riss sich Yugi von Yami los. Die Angst seinem Großvater ins Totenreich zu folgen war einfach zu groß. Dazu kam, dass er ziemlich enttäuscht und traurig war. Yami war also der Lord dieses Mörders. Was sprach also dagegen, dass diese ganze Aktion nicht geplant gewesen war. Schließlich kam es Yugi nun doch ziemlich merkwürdig vor warum er noch lebte. So viele Abende hätte er schon tot sein können, aber er lebte. Hatte Yami das so beabsichtigt erst seinen Großvater und dann ihn zu töten?

Yami sank vor Yugi auf die Knie. Seine Reaktion war verständlich. "Bitte glaub mir, Yugi... Ich wollte es nicht. Ich habe ihnen befohlen euch in Ruhe zu lassen. Aber Kura hat seinen eigenen Kopf... Aber so offen gegen mich rebelliert hat er noch nie... Ich weiß, es fällt dir schwer_ mir jetzt noch zu vertrauen... Aber bitte, glaub mir... Ich wollte euch schützen... Und das meine ich ernst. Die Freundschaft zu dir war aufrichtig gemeint." erklärte er mit leiser Stimme und gesenktem Kopf. Er wollte diesen einzigartigen Menschen nicht verlieren. Aber was sollte er anderes tun. Erneut hob er seinen Blick und sah Yugi, um Verzeihung flehend und traurig, an.

Dieser schaute einfach traurig zurück. "Warum? Warum hast du dich überhaupt mit mir abgegeben, wenn ich nicht dein nächstes Opfer bin?", war das erste was ihm dazu einfiel. Er wusste nicht warum er gerade versuchte den Worten eines Vampirs zu glauben, der für das alles verantwortlich war. Die Antwort des Vampirs war einfach: "Ich könnte nicht sagen, dass ich kein Interesse an dir habe, denn das wäre gelogen... Aber ich will dich nicht töten. Du faszinierst mich, Yugi. Deine ganze Art und deine Ausstrahlung... Ich mag dich. Darum treffe ich mich jeden Abend mit dir."

"Und das soll ich dir jetzt abkaufen?!", kam es etwas barsch zurück. Yugi stand auf, bereit zur Flucht. "Hältst du mich für so naiv? Ich weiß wohl, dass sich der Geschmack des Blutes je nach Gefühlslage des Opfers verändert. Du hast wohl gedacht ich überlasse dir mein Blut freiwillig, wenn du erst mein Vertrauen hast, wie?" Immer noch konnte Yugi es nicht glauben, dass das wirklich sein Yami sein sollte, der da vor ihm kniete.

Tränen traten in Yamis Augen. "Ich verstehe dein Misstrauen... Aber ich schwöre dir, dass das letzte, was ich will, ist, dich zu verletzen. Ich weiß, dass es schwer ist einem Blutsauger wie mir zu vertrauen, aber hast du nicht selbst gesagt, dass du glaubst, dass es auch gutherzige Vampire gibt? Verdammt noch mal... Nur weil ein einflussreiches Mitglied meines Clans gegen meinen Willen handelt, muss das doch nicht automatisch heißen, dass auch ich schlecht bin!" jetzt sprach Yami eindringlich. "Ich tu dir nichts, wenn du es nicht willst. Das schwöre ich bei meinem Leben."

Gerade wollte Yugi noch widersprechen, als er plötzlich Yamis Hand griff und ihn hinter sich her ins Haus zog. Wie der Blitz bemühte sich Yugi alles zu schließen was Licht hereinließ. Gerade war nämlich die Sonne aufgegangen. Erst als Yugi im völlig dunkeln Raum stand, fiel ihm auf, was er getan hatte. Obwohl er Yami misstraute, hatte er ihm das Leben gerettet. Er konnte einfach keinem ein Leid zufügen, egal wie sehr er ihn verachtete oder nicht. Etwas desorientiert suchte er den Tisch, wo er noch eine Kerze und ein Feuerzeug liegen hatte.

Yami war überrascht, dass Yugi ihn bei der Hand packte und ins Haus zerrte. Auch er bemerkte die Sonne erst recht spät. "Danke" flüstere er und zündete die Kerze, die auf dem Tisch lag, an. "Das wolltest du doch, oder?" fragte er lieb und sah Yugi an.

"Ja und du brauchst dich nicht zu bedanken. Das heißt nämlich nicht, dass ich dir vertraue. Ich glaub dir mal was du gesagt hast, aber erwarte jetzt nicht die Welt von mir ok!", mit diesen Worten verließ Yugi das Zimmer und schloss im restlichen Haus die Rollläden.

"Nein... ich verstehe dich Yugi.", sagte Yami leise und setzte sich an den Tisch. Es hätte alles ganz anders laufen sollen. Kura würde bitter für seinen Verrat büßen, das schwor er sich. So grübelte er einfach vor sich hin, überlegte, wie er Yugis Vertrauen zurückgewinnen konnte.

Nach einigen Minuten kam Yugi zurück und sah Yami immer noch am Tisch sitzen und beim nachdenken. "Da bin ich wieder..."

Als Yugi wiederkam, sah Yami auf und lächelte ihn an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Blick wanderte durch den schwach erhellten Raum und blieb dann wieder an Yugi hängen.

Eine Weile beobachtete Yugi seinen "Freund" und unterbrach dann die Stille. „Komm mit rauf in mein Zimmer da lässt es sich leichter reden!"

Yami nickte und stand vom Stuhl auf. Gemeinsam gingen sie zu Yugis Zimmer. Immer noch fühlte Yami sich unsicher und stand entsprechend wie bestellt und nicht abgeholt im Raum. Was sollte er sagen, was tun, wie Yugi helfen? Er hatte keine Ahnung.

Dieser setzte sich auf sein Bett und deutete Yami sich zu setzen.

Dieser Aufforderung kam Yami nach und setzte sich neben den Kleineren. "Gibt es etwas, dass ich für dich tun könnte?" fragte Yami leise.

"Ja, meine Frage beantworten. Was hattest du eigentlich mit mir vor?"

Yami seufzte und senkte den Blick. Dann aber sprach er mit leiser Stimme: "Wie soll ich das jetzt erklären? Bitte sei mir nicht böse... ohne dein Einverständnis wäre nichts passiert und das gilt auch jetzt noch." Er atmete noch einmal durch um dann zu erklären: "In der Nacht, als ihr hier eingezogen seid, habe ich dich beim Schlafen beobachtet. Schon da wirktest du faszinierend auf mich, so anders, als andere Menschen. Ich wollte dich kennen lernen und... ich hatte Hoffnungen mit deiner Hilfe der Finsternis, in der ich lebe, zu entkommen." Er schwieg eine Weile und sah Yugi mit leicht traurigem Blick an.

"Finsternis? Was meinst du damit?", wollte Yugi wissen. Natürlich konnte er es sich schon fast denken,_ wie es gemeint war. Doch er wollte es von Yami persönlich hören.

"Die ewige Nacht in der ich lebe meine ich." antwortete er bitter. "Sobald die Sonne aufgeht bin ich dazu verdammt_ in abgedunkelten Räumen zu sitzen oder durch die dunklen Gänge des Schlosses zu wandern. Ich kann tagsüber nicht raus ohne unter höllischen Schmerzen zu leiden und letztlich zu verbrennen. Ich verfluche das Gefangensein in der Finsternis."

"Achso und wie soll dir da ein einfacher Mensch wie ich helfen? Schließlich kann ich doch nicht die Sonne dazu überreden dich nicht zu verbrennen.", bemerkte Yugi. Er konnte sich bei weitem nicht vorstellen wie er das ändern sollte.

Nun sah Yami wieder zur Seite, war es ihm doch etwas unangenehm jetzt darüber zu reden, aber Yugi hatte wohl das Recht, seine Pläne zu erfahren...

"Hast du schon einmal vom Blutsvertrag gehört?" fragte er leise.

Sofort lief Yugi rot an und senkte verlegen den Blick. "Ja ich weiß was das ist. Ihr seid schließlich mein größtes Hobby und daher habe ich sämtliche Bücher über euch. Aber wie soll dir da der Blutsvertrag mit einem Menschen helfen. Ja gut du kannst dann auch bei Tage wandeln. Aber die Menschen im Dorf haben Angst vor euch und einen von denen dazu zwingen nur um auch tagsüber durch die Gegend ziehen zu können. Nein, das wäre für mein dafürhalten zu krass."

Yami seufzte. Yugi hatte wohl nicht verstanden, was er mit dieser Frage bezweckte. "Ich würde nie jemanden dazu zwingen sich an mich zu binden. Ich bin kein Menschenhasser." erklärte er. "Außerdem bin ich der Meinung, dass eine Partnerschaft für die Ewigkeit nur dann funktionieren kann, wenn da echte Gefühle im Spiel sind. So etwas will ich keinem Menschen aufzwingen. Und jemanden, nur wegen meinem Wunsch, ewig in meinen Bann ziehen, will ich auch nicht. Sonst hätte ich wohl schon längst einen Partner, der mir das ermöglichen würde."

Plötzlich ging Yugi ein Licht auf. Er stand von der Bettkante auf und stand nun vor Yami der immer noch saß. "Soll das heißen, ich sollte mich an dich binden?"

Nur kurz konnte Yami Yugis Blick standhalten, wie schon so oft heute senkte er seinen Blick und nickte. "Aber nur wenn du bereit dazu wärst. Ich könnte dir so etwas nie mit Gewalt antun. Auch wenn ich ein Vampir bin. Ich akzeptiere ein Nein."

Yugi konnte es nicht fassen. Yami hätte ihn wirklich danach gefragt...aber hieß das nicht das Yami mehr für ihn empfand?! "Du magst mich also mehr als einen Freund, soll ich das so verstehen?"

Yami nickte. "Du bist etwas ganz Besonderes, Yugi. Zumindest für mich. Ich hab dich wirklich sehr gern." Erneut hob er den Blick und sah Yugi sanft und doch etwas bedrückt an.

Yugi kniete vor ihm nieder und erwiderte den traurigen Blick. "Tut mir leid, dass ich das nicht bemerkt habe, aber für mich bist du einfach ein guter Freund. Ich kann dein Gefühle nicht erwidern."

Yami nickte nur traurig. "Danke, dass du es mir so sagst. Egal wie schwer mir diese Antwort fällt, ich akzeptiere sie. Dein Leben zerstören will ich unter keinen Umständen. Dahinter muss mein Wunsch, der Nacht zu entkommen, zurückstehen. Es ist okay. Aber ich würde mich freuen, wenn ich trotz der Geschehnisse heute, weiterhin ein Freund für dich sein könnte."

"Ich würde mich auch freuen. Schließlich weiß ich jetzt, dass du diesen Vampir unmöglich beauftragt hast meinen Groß..." Yugi brach ab und begann augenblicklich/in diesem Augenblick zu weinen. Während des Gesprächs hatte er völlig vergessen, warum er jetzt wusste was sein Freund war. Die Tränen flossen unaufhörlich über seine Wangen und gaben die Trauer preis, die er die ganze Zeit verdrängt hatte.

Yami stand auf und versuchte erneut Yugi in die Arme zu schließen um ihn zu trösten und ihm Halt zu geben.

Automatisch klammerte sich Yugi schniefend an seinen Freund und ließ sich fallen. "Da... danke!”, stotterte Yugi zwischen dem Schniefen.

"Ist gut, Yugi... wein ruhig. Trauere um deinen Großvater." Sanft streichelte er Yugis Rücken, um ihm so zu zeigen, dass es okay war, dass Yugi weinte und er ihn verstand. Ihm selbst war es verwehrt geblieben um seine Eltern zu trauern, da er sofort den Clan führen und Stärke beweisen musste, um nicht sofort wieder gestürzt zu werden. Aber Yugi sollte dieses Recht haben. Darum ließ er Yugi auch nicht los, sondern hielt ihn einfach nur fest.

Und dieser war einfach nur dankbar dafür. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern bevor Yugi sich wieder beruhigt hatte. Langsam ließ er Yami los und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Sanft strich auch Yami mit dem Daumen einige Tränen weg und setzte sich mit Yugi aufs Bett. "Willst du nicht etwas schlafen?" fragte er dann sanft. "Du musst doch völlig übermüdet sein."

Daraufhin kam nur ein Nicken. "Du bleibst doch bei mir oder?", fragte Yugi sicherheitshalber nach. Schließlich hatte er nur noch Yami.

"Natürlich bleibe ich bei dir." versprach er sanft und strich einmal über Yugis Wange. "Ich bin für dich da. Egal was los ist."

"Danke!" Mit diesen Worten ging Yugi zum Schrank um seinen Schlafanzug zu suchen, den er auch nach wenigen Minuten fand. Ohne zu zögern begann er sich zu entkleiden.

Höflich wandte Yami den Blick von Yugi ab, als dieser sich umziehen wollte und studierte lieber die Titel der Bücher, die im Regal standen und wartete so darauf, dass Yugi fertig wurde.

Als Yugi fertig war, schaute er zu Yami auf. "Kannst dich wieder umdrehen. Bin fertig. Ich hoffe du hältst mich in einem Pyjama aus? Da Vampire ja eine viel intensivere Gefühlswelt haben.", bemerkte Yugi etwas besorgt.

Als Yugi ihm sein Okay gab, drehte Yami sich zu ihm um und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. "Natürlich. Ich kann mich und meine Gefühle beherrschen." erklärte er und setzte sich in einen der Sessel, der im Raum stand. "Stört es dich, wenn ich im Raum bleibe, wenn du schläfst? Ich verspreche dir dich nicht anzufallen oder sonst irgendwas zu tun."

"Natürlich. Würde mich freuen, wenn du dich zu mir legst und über meinen Schlaf wachst.", kam es etwas schüchtern zurück.

Yamis Augen weiteten sich. Er sollte sich neben Yugi legen? Mit ihm in diesem schmalen Bett liegen? Okay, es würde ihn wohl etwas Selbstbeherrschung kosten, aber bei Yugis Blick konnte er nicht ablehnen. "Wenn du es dir wünschst.", meinte er leise und stand auf.

Yugi legte sich ins Bett und machte Yami etwas Platz damit er sich dazu legen konnte, was dieser auch sogleich tat. Er schmiegte sich nur ganz leicht an den Kleineren, da er ihn nicht mit seinen Gefühlen bedrängen wollte und beobachtete ihn. Auch er wurde müde, doch wollte er noch eine Weile über Yugis Schlaf wachen, ehe auch er sich der Müdigkeit hingab.

Zugleich schloss Yugi die Augen und gab sich dem Schlaf hin. Allein die Gewissheit, dass Yami über ihn wachen würde ließ ihn selig einschlafen.

Noch etwa eine gute Stunde konnte Yami sich wach halten, ehe auch er in einen tiefen Schlaf glitt.

Als Yugi am nächsten Tag aufwachte, war das erste was er sah, das Gesicht seines Freundes, wie es wirklich war. Ein Vampir sah einfach niedlich aus wenn er schlief. Vorsichtig löste er sich von ihm, um Yami nicht zu wecken, ging zum Fenster und zog den Vorhang ein Stück zur Seite. Die Sonne war noch nicht ganz unter gegangen.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch Yami aufwachte und sich verwundert umsah, bis ihm einfiel, dass er ja bei Yugi war. "Morgen, Süßer." begrüßte er ihn und streckte sich ausgiebig. Er hatte weit weniger geschlafen als sonst und fühlte sich deshalb noch etwas zerschlagen. Außerdem hatte er etwas Hunger, sagte davon aber nichts.

Erschrocken drehte sich Yugi zu Yami um und meinte mit einem etwas frechen Grinsen: "Guten Abend trifft es doch wohl eher!"

"Für mich ist der Abend der Morgen." erwiderte Yami und versuchte die Müdigkeit abzuschütteln. "Wie fühlst du dich?" erkundigte er sich dann und sah Yugi besorgt an.

"Besser, aber du siehst nicht gerade gut aus.", stellte Yugi fest.

"Hm? was ist mit mir? Sehe ich so zerrupft aus?", fragte Yami und sah Yugi mit schief gelegtem Kopf an. Wo finde ich das Bad?" erkundigte er sich dann, wollte er sich doch etwas frisch machen.

"Den Gang da gleich links.", sagte Yugi lächelnd.

"Danke." damit verschwand Yami im Bad um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, seine Blase zu erleichtern, die Haare zu richten und seine Kleidung etwas mit den Händen zu glätten. Als er alles erledigt hatte, ging er in die Küche und richtete für Yugi das Abendessen her, der zur Zeit damit beschäftigt war sich anzuziehen. Er ging dann nach unten zu Yami und war angenehm überrascht. "Woher weißt du denn was alles auf den Tisch kommt?"

"Auch wenn ich ein Vampir bin, innerhalb von 218 Jahren kriegt man schon mit, wie die Menschen so leben." antwortete er lieb. "Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen." fügte er noch hinzu.

Yugis Augen weiteten sich auf die doppelte Größe. "Was 218 Jahre bist du alt? Das ist aber für einen Vampir nicht sehr alt."

Yami lächelte bitter. "Viel zu jung für einen Lord, nicht wahr?" fragte er. "Ich bin der jüngste Lord, der je einen Clan geführt hat. Und das tue ich auch schon seit knapp 100 Jahren." erzählte er. „Der zweitjüngste Lord war bei seiner Machtergreifung 387 Jahre alt und hat seinen Posten sehr schnell wieder verloren."

"Stimmt! Die meisten Lords werden erst ab 500 Jahren ernannt.", sagte Yugi wissend und biss in sein Brötchen.

Yami nickte nur dazu und sah blicklos aus dem Fenster. Wie er sein Leben doch verfluchte. Da war es doch kein Wunder wenn einige Mitglieder des Clans immer wieder versuchten zu rebellieren...

Yugi wusste zwar nicht woran Yami gerade dachte, aber es konnte nichts positives sein. Auch er hatte sein Probleme, dass wusste Yugi. Doch konnte man es nicht ändern, nur versuchen es besser zu machen. Mit diesen guten Vorsätzen beendete Yugi sein Frühstück und räumte wieder zusammen. "Bis die Sonne untergeht dauert es noch eine Weile. Ich kann dir also nichts anbieten. Tut mir leid.", meinte Yugi betrübt.

"Macht doch nichts, Süßer.", lächelte Yami. Wenn es sein muss, komm ich auch ein paar Tage ohne Nahrung aus.", versicherte er und sah ihn lieb an.

Das bezweifelte Yugi auch nicht, nur konnte er seinen Freund aus irgendeinem Grund nicht so leiden sehen. Vampir oder nicht, er hatte ihn einfach lieb gewonnen. Yami war die letzten Wochen immer für ihn da gewesen und aus diesem Grund fühlte sich Yugi verpflichtet auch ihm zu helfen.

Sanft streichelte Yami über Yugis Wange. "Es ist okay, wirklich." versicherte er. Mach dir keine Gedanken."

"Ok!" Dann drehte sich Yugi um und ging ins Bad Zähne putzen.

Währenddessen räumte Yami soweit er konnte den Tisch ab und begann mit dem Abwasch.

Nachdem Yugi fertig war, ging er mit traurigem Blick in den Raum, wo sein toter Großvater lag. Er war gestern einfach zu geschockt gewesen um richtig zu realisieren, dass er ihn für immer verloren hatte. Weinend brach Yugi auf der Brust seines Opas zusammen.

Yami war fast fertig, als ihm der Geruch von Tränen in die Nase stieg. Er ging diesem Geruch nach und näherte sich Yugi langsam und leise. Neben ihm ging er auf die Knie und streichelte behutsam Yugis Rücken. "Wenn es dunkel wird kümmere ich mich darum, dass wir ihn ordentlich begraben können, okay?" fragte er leise, ohne mit dem Streicheln aufzuhören.

Das sanfte Streicheln beruhigte Yugi wieder etwas und er blickte zu Yami auf. "Danke, ich weiß gar nicht was ich ohne dich machen würde.", meinte Yugi offen und ehrlich.

"Ich bin gern für dich da, Süßer." meinte er sanft und wischte Yugi die Tränenspuren von den Wangen.

Dieser ließ es zu und stand dann wieder auf. "Könntest du mir dann helfen? Weil die Sonne ist gerade untergegangen." Yugi hatte es nämlich oben noch aus dem Badezimmerfenster gesehen, bevor er nach unten gegangen war.

"Selbstverständlich." Auch Yami erhob sich und hob den Toten hoch, um nach draußen zu gehen. Dort legte er Yugis Großvater ab und begann unter einer alten Linde das Grab auszuheben.

Yugi blieb bei seinem Großvater stehen und fing wieder an zu weinen. Noch immer hoffte er, sein Großvater würde plötzlich die Augen öffnen und ihm sagen, dass alles nur ein Scherz war. Aber die beiden Bisspuren an seinem Hals verrieten sofort, dass dem nicht so war.

Schweigend verrichtete Yami seine Arbeit und ließ Yugi in Ruhe Abschied von seinem Großvater nehmen. Als er fertig war, stieg er aus dem ausgehobenen Grab und kniete sich wieder neben Yugi. Auch er hatte den alten Mann irgendwie gern gehabt. Aber noch eine andere Frage schlich sich in Yamis Kopf: Was war mit Yugis Eltern? Aber jetzt wollte er nicht danach fragen_ und Yugi vielleicht noch mehr verletzen.

Wieder blickte Yugi auf und ließ es zu, dass Yami seinen Großvater ins Grab legte. Er trat noch einmal heran und wünschte ihm in Gedanken alles Gute und dass er ihn niemals vergessen würde.

Langsam schaufelte Yami das Grab wieder zu, stellte sich dann neben Yugi und legte ihm einen Arm um die Schultern. "Ist es okay für dich, wenn ich mich jetzt erstmal um etwas zu Essen für mich kümmere und kurz im Schloss vorbeisehe?" erkundigte er sich leise. "Danach komme ich auch wieder zu dir."

Yugi nickte. Schließlich hatte Yami die ganze Arbeit gemacht und er war einfach zu sehr mit seiner Trauer beschäftigt gewesen und war es immer noch.

"Dann bis nachher." verabschiedete Yami sich und hauchte Yugi ein Küsschen auf die Wange, bevor er in die Nacht davonflog um sich sein nächstes Opfer zu suchen. Schon seit Jahrzehnten ernährte Yami sich hauptsächlich von allein stehenden älteren Personen, um die Trauer der Hinterbliebenen so klein wie möglich zu halten.

Nachdem er satt war, machte er sich auf den Weg zum Schloss um dort seinen Pflichten als Lord nachzukommen. Natürlich wurde der ganze Clan über Kuras Verrat in Kenntnis gesetzt. Aber dieser hatte sich anscheinend in Wohlgefallen aufgelöst. Aber er würde seine Strafe bekommen, das schwor Yami bei allem, was ihm heilig war. Als alles erledigt war, flog er noch zu einem Geröllfeld in der Nähe und nahm von dort einen schönen Stein mit, welchen er mit etwas Anstrengung zum Bauernhaus schaffte, um ihn ans Kopfende des Grabes zu legen.

Yugi indes war wieder ins Haus gegangen und hatte sich auf das Bett seines Großvaters gesetzt. Wie soll es jetzt weitergehen?

Es ist schon mit dir ziemlich einsam gewesen, doch ohne dich?/ Doch viel Zeit zum trauern blieb Yugi nicht, denn er hatte ein Geräusch gehört. Schnell versteckte er sich unter dem Bett. Wer weiß ob es nicht Kura war.

Yami betrat das Haus, nachdem der Stein richtig lag. "Yugi?", rief er in die Wohnung. "Bin wieder da!"

"Yami? Bist du es?", fragte Yugi aus seinem Versteck heraus.

"Ja. Hast du sonst noch jemanden erwartet?" fragte Yami etwas amüsiert. "Wo bist du denn?" fragte er, während er schon mal dem Weg folgte, den Yugis Stimme ihm gewiesen hatte.

"Such mich doch!", forderte ihn Yugi auf.

Yami lachte und nahm Yugis Witterung auf. Schnell war Yugis Geruch ausgemacht und Yami machte sich auf den Weg in das Zimmer, aus dem der Geruch kam. "Was machst du denn da unter dem Bett?" fragte er sanft und ging in die Hocke, um nach Yugi zu sehen.

"Mich verstecken. Hätte ja auch sein können das du Kura gewesen wärst.", beantwortete er Yamis Frage.

"Kura ist über alle Berge." gab Yami zurück. "Seit gestern hat ihn niemand mehr gesehen. Aber willst du da nicht langsam wieder vor kommen?" fragte Yami, immer noch unters Bett schielend.

Yugi lächelte in sich hinein. "Versuch doch mich hier raus zu holen. Schließlich kommen deine Opfer auch nicht freiwillig zu dir!", kam es frech zurück.

"Hey, du, werd nicht frech!" mahnte Yami grinsend. "Wenn einer meiner Jungs mir so kommen würde, würde er dafür einen Tag lang kein Essen kriegen."

Doch dann legte er sich auf den Boden und sah unter das Bett. Gibt’s irgendwas, womit ich dich hervorlocken könnte, oder müsste ich dich hervorziehen?" fragte er und legte sein Kinn auf die davor verschränkten Hände.

"Mhmm, ich bezweifele, dass du mich zu greifen bekommst. Dafür bin ich zu weit hinten.", sagte Yugi frech zurück. "Lass dir doch was einfallen mit was du mich bekommen würdest. Oder fragst du deine Opfer wie sie sich locken lassen?"

"Normalerweise liegen meine Opfer im Bett, wenn ich vorbeischaue." antwortete Yami trocken. Er überlegte eine Weile. "Aber wenn du willst, kannst du gern da unten bleiben. Musst halt nur damit rechnen, dich zu erkälten."

Beleidigt drehte Yugi den Kopf weg. "Du bist gemein."

"Ach was, ich bin ganz lieb." widersprach Yami und robbte zu Yugi unters Bett. "Jetzt könnte ich dich doch hervorziehen." grinste er ihn an.

Sofort nahmen die Wangen des Kleineren eine rote Farbe an. "Ehm....stimmt.", sagte er schüchtern.

"Du bist süß, wenn du rot wirst." flüsterte Yami, gab sich aber Mühe nicht die Hand nach Yugi auszustrecken und seine Wange zu streicheln.

Sofort nahmen Yugis Wangen noch mehr Farbe an und er blickte verlegen zur Seite. "Jetzt übertreib doch nicht so!"

"Ich übertreibe nicht." meinte Yami lieb. "In meinen Augen bist du so noch süßer als sonst."

Diese Worte ließen Yugi wieder zu Yami aufblicken und er schenkte ihm das sanfteste Lächeln das er aufbringen konnte. "Du bist auch süß, weißt du das?!"

Etwas überrascht sah Yami Yugi an. "Nein. Bislang hat mir das noch niemand gesagt. Wer findet schon Vampire süß?" fragte er bitter. "Du weißt doch, was man über uns redet."

"Ich finde dich sehr süß.", kam es sanft von dem Kleineren.

Nun wurde auch Yami etwas verlegen. "Danke." Er freute sich, dass Yugi so etwas zu ihm sagte. Vielleicht hatte er dann ja doch noch eine Chance auf ihn. Doch wollte er nichts erzwingen. Yugi sollte selbst entscheiden, ob er mehr von ihm wollte oder nicht. Er würde beides akzeptieren.

Dieser schaute ihn noch eine Weile an, bevor er etwas sagte. "Darf ich jetzt wieder unter dem Bett hervor kommen. Ich will schließlich nicht hier übernachten."

Bei Yugis Worten rutschte er wieder unter dem Bett hervor und klopfte sich den Staub ab. Dann, als auch Yugi zum Vorschein kam, reichte er ihm die Hand, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein.

Sofort nahm der Kleinere Yamis Hilfe an und ließ sich von ihm aufhelfen. "Danke!"

"Immer gern." antwortete Yami und strich über Yugis Wange. Gibt es etwas, dass du machen willst?" fragte er lieb.

"Ja, ich wollte schon immer mal die Flügel eines Vampirs sehen! Zeigst du mir deine?", kam es lieb von Yugi.

Bei diesem Wunsch konnte Yami unmöglich nein sagen. So konzentrierte er sich und ließ seine schwarzen Schwingen erscheinen. "Wenn du willst, können wir auch eine Runde fliegen." meinte er sanft.

"Gerne, aber erst...!" Sanft berührte Yugi die Schwingen des Vampirs. "So schön warm und weich. Fühlt sich an wie Leder."

Yami schloss die Augen, als Yugi seine Flügel berührte. Es war ein sehr schönes Gefühl und so gab er leise schnurrähnliche Laute von sich.

"Gefällt dir das?", fragte Yugi als er Yamis Schnurren hörte.

"Jaaaa.", schnurrte Yami und breitete seine Flügel wohlig noch etwas weiter aus.

"Und wie ist das?" Fragte der Kleinere, als er sanft anfing die Flügelspitzen zu massieren.

Als Yugi sich den Flügelspitzen zuwandte, keuchte Yami unterdrückt. "Davon würde ich an deine Stelle die Finger lassen." meinte er und sah Yugi mit leicht vernebeltem Blick an.

"Warum denn?", bemerkte Yugi frech und machte einfach weiter.

"Weil es nicht gut wäre, wenn ich die Kontrolle über meine Gefühle verlieren würde." antwortete Yami und drehte sich ganz zu Yugi um, nachdem er seine Flügel zusammengefaltet hatte.

Ein Schauder lief über Yugis Rücken als Yamis intensiver Blick auf seinen traf. "So sehr magst du mich?"

Auf Yugis Frage hin nickte Yami. "Ja. Und wenn du mich so verwöhnst, muss ich schon aufpassen, was ich tue, denn verletzen will ich dich eigentlich nicht."

"Verletzen?" Yugi schaute seinen Freund fragend an. Er konnte sich nicht vorstellen wie Yami ihn verletzen sollte.

"In irgendeiner Weise... Ich will nicht, dass ich irgendwann gegen deinen Willen über dich herfalle." erklärte er ernst.

Etwas überrascht blickte der Jüngere zurück. "Tut mir leid...ich wollte nicht...ich meine...ich...", stotterte Yugi und blickte zu Boden.

"Shh... ganz ruhig, Süßer. Es dauert schon etwas, eh ich die Kontrolle über mich verliere. Sonst hätte ich mir wohl im laufe der letzten 150 Jahre ohne es zu wollen einen Partner für die Ewigkeit zugelegt..." beruhigte er Yugi. "Nur da ich etwas für dich empfinde, reagiere ich doch etwas heftiger auf deine Berührungen."

Daraufhin kam nur ein nicken. "Fliegst du trotzdem noch mit mir ne Runde?"

"Natürlich fliege ich noch eine Runde mit dir." lächelte Yami und ging mit Yugi nach draußen, wo er ihn vorsichtig auf den Arm nahm und ein paar Mal kräftig mit den Flügeln schlug, bis er ganz langsam aufstieg. Erst als er genug Schwung hatte, konnte er vernünftig in der Luft manövrieren.

Die Augen des Kleineren funkelten vor Begeisterung. "Wow, ich beneide dich dafür!"

Yami zog einige Figuren am Nachthimmel. "Eine der wenigen schönen Seiten des Vampirdaseins.", gab er auf Yugis Aussage zurück und startete einen Looping.

Yugi gab sein Gefallen daran laut kund und breitete seine Arme aus. "Ich bin der König der Welt! Das musste jetzt sein.", sagte Yugi danach.

Yami lachte bei Yugis Ausruf. "Pass aber auf, dass du mir nicht aus den Armen fällst, Süßer. Dann war's dann mit deinem Königtum." Aber da er Yugi fest im Griff hatte, machte er sich da wenig Sorgen.

"Ich habe keine Angst. Du würdest mich nie absichtlich fallen lassen, das weiß ich!", sagte Yugi mit einem Lächeln.

"Stimmt.", gab Yami lächelnd zurück und machte noch ein paar Kunststücke in der Luft.

"Wo fliegen wir denn jetzt hin?", fragte der Jüngere nach einer Weile.

"Gibt es etwas, das du sehen willst?" fragte Yami. "Dann fliegen wir da hin.

"Mhm, ja ich will den Mond und die Sterne fast berühren können und dann in die Tiefe stürzen.", gab Yugi seinen Wunsch preis.

"Was immer du wünschst." lächelte Yami und stieg sehr hoch, verweilte eine Weile, so dass Yugi einen Blick Über die Landschaft werfen konnte, und ließ sich dann im Sturzflug in die Tiefe fallen.

Dieser genoss den Sturzflug in vollen Zügen und gab das auch lauthals kund.

Erst kurz vor dem Boden fing Yami den Sturz ab und landete weich. "Ich hoffe es hat dir gefallen, Süßer?" fragte er, als er Yugi wieder absetzte.

"Ja!", kam es etwas benebelt zurück. Denn jetzt, da Yugi wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war ihm doch etwas schwindelig.

Der Clan oder eine Neue Familie

Der Clan oder eine Neue Familie
 

Schnell stützte Yami seinen Freund, da er merkte, dass Yugi leicht schwankte.

"Geht's?", erkundigte er sich besorgt.

"Es geht wieder. Nur plötzlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig.", entgegnete Yugi um Yami die Sorge um ihn zu nehmen.

Yami lächelte.

"Das ist Gewöhnungssache. Wenn du ein paar Mal geflogen bist, vergeht das. Ich kenn das Gefühl, ich war ja auch mal Fluganfänger gewesen." lächelte er und strich Yugi durchs Haar. "Sag mal... willst du weiterhin hier im Bauernhaus schlafen oder lieber mit ins Schloss kommen, damit du nicht so allein bist?", erkundigte er sich dann, wobei er beide Möglichkeiten akzeptieren würde.

Plötzlich fingen Yugis Augen an zu strahlen.

"Ich würde sehr gerne deinen Clan kennen lernen. Damit würde sich einer meiner größten Träume erfüllen!", kam es von dem Kleineren, so schnell, dass man dachte, der würde keine Luft brauchen. Außerdem wollte sich Yugi nicht ausmalen was mit ihm passieren würde, wenn Kura plötzlich wieder auftauchte.

Yami nickte lächelnd.

"Gut, dann lass uns gehen.", meinte er und bot Yugi seinen Arm an.

Dieser nahm ihn gerne an und ließ sich von Yami zum Schloss führen

"Soll ich dich dann heute noch meinen Leuten vorstellen? Oder lieber erst morgen?", erkundigte sich Yami, als sie das Schlosstor erreichten.

Doch dieser war viel mehr damit beschäftigt sich Gedanken darüber zu machen, dass er dieses Schloss nun mit dem Wissen betrat, dass Vampire hier lebten. Daher viel seine Antwort recht kahl aus mit einem leichten Nicken.

"Ähm... wie soll ich dein Nicken jetzt interpretieren?", erkundigte Yami sich und legte einen Arm um Yugi.

"Ich hatte dir doch zwei Auswahlmöglichkeiten gestellt und gegen deinen Willen tue ich nichts.", meinte er lieb.

Diesmal blickte sein kleiner Begleiter auf.

"Ich würde mich freuen wenn du mich deinem Clan vorstellst. Dann bekomm ich das Vampirleben mal aus nächster Nähe mit!", entgegnete Yugi interessiert.

Yami nickte und sagte einem seiner Vampire bescheid, dass er die anderen zusammenrufen solle.

"Vorher zieh ich mich aber noch mal um.", verkündete er und ging mit Yugi in sein Zimmer, wo er sich frische Sachen aus seinem Schrank nahm, und begann, sich um zuziehen.

Yugi fiel sofort auf in welchem Zimmer er sich befand und staunte nicht schlecht. Er befand sich in dem Raum, wo der Sarg stand, den Yugi damals bei seinem ersten Besuch hier gesehen hatte.

"Sag nicht...du hast in dem Sarg gelegen?", fragte Yugi nach, obwohl er sich die Antwort schon selber geben konnte.

"Würde ich etwas anderes sagen, würde ich lügen, Süßer. Ich habe deinen Kurzbesuch durchaus mitbekommen." meinte Yami lächelnd und strich Yugi einmal sanft über die Wange, bevor er nach seinem letzten Kleidungsstück, einem neuen blutroten Umhang, griff und diesen ebenfalls anlegte.

Der Kleinere schaute ihn bewundernd an.

"Der steht Euch wirklich gut, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, Ihr seht aus wie ein König!", meinte Yugi bewundernd.

"Du brauchst mich nicht zu Ihrzen, Yugi. Ich will für dich ein Freund sein, mit dir gleichgestellt." meinte Yami lieb und streichelte zärtlich Yugis Wange.

Daraufhin nahm Yugis Gesichtfarbe etwas zu als er nickte. Seltsam fand der Kleinere nur das Yami "Freund" gesagt hatte. War nicht er es gewesen der ihm gestern noch gestanden hatte, dass da mehr von seiner Seite her war?! Es schien fast so, dass Yami es akzeptiert hatte, dass Yugi nur sein Freund sein wollte, wobei er sich nicht erklären konnte, warum er bei manchen Situationen immer rot wurde.

Lieb lächelte der Vampir Yugi an und bot ihm seinen Arm an.

"Na komm, irgendjemand hat mal gesagt, dass Pünktlichkeit der Respekt der hohen Herren sei. Wir sollten die anderen nicht zu lange warten lassen.", meinte er lieb.

Automatisch griff Yugi nach dem Arm und ließ sich durch die schwach erleuchteten Gänge führen. Dieses Schloss war wirklich sehr groß, was von außen nicht gerade zu erkennen war. Überwältigt schaute Yugi sich um. An einigen Wänden waren sogar Gemälde aufgehängt, doch viel Zeit zum Betrachten gab Yami ihm nicht. Er schien es wirklich eilig zu haben.

Wenig später betraten die beiden die große Halle, in der bereits fast der ganze Clan versammelt war. Respektvoll bildeten die Vampire eine Gasse, um ihren Lord zu dem Podest am Stirnende des Saales durch zulassen. Vereinzelt war Tuscheln zu hören, das sich auf Yugi bezog. An seinem Ziel angekommen, stieg er die drei Stufen hinauf und blieb einfach ruhig stehen, nachdem er sich seinen Vampiren zugewandt hatte, bis diese sich beruhigt hatten.

Yugi indes klammerte sich noch etwas fester an den Arm seines Freundes. Denn jetzt da er die Vampire vor sich sah, die anscheinend alle Blicke auf ihn richteten, war ihm alles andere als wohl zumute. So langsam hatte er das Gefühl, dass er hier nicht hingehörte. Wie auch? Schließlich war das nicht seine Familie.

Yami merkte, dass Yugi sich deplatziert fühlte und legte seinen Arm um den etwas Kleineren.

"Hab keine Angst. Solange du bei mir bist, kann dir nichts passieren.", flüsterte er ihm beruhigend zu. Dann aber wandte er sich an die Vampire. Kurz erklärte er, wer Yugi war.

"Er wird jetzt wohl häufiger hier anzutreffen sein. Und keiner von euch wird ihn anrühren, denn er steht unter meinem persönlichen Schutz.", machte er erneut klar und sah streng in die Runde, wobei jeder der ungefähr 500 Vampire das Gefühl hatte, der Lord würde ihm direkt in die Augen sehen.

Von den Vampiren war in dem Moment nichts zu hören, als Yami seinen Blick schweifen ließ. Auch Yugi bemerkte, dass sein Freund wohl zu Recht der Lord des Clans war. Er hatte seine Untertanen gut im Griff und so beruhigte sich Yugi etwas und wartete auf die nächsten Reaktionen der Vampire unter ihnen.

"Eine Frage, My Lord, was plant Ihr mit dem Kleinen?", fragte einer der Vampire.

Yami lächelte.

"Das wird die Zeit zeigen, denn ich werde Yugi zu nichts zwingen."

Nach einer kurzen Pause meinte er dann eher zu sich und so leise, dass kaum ein Vampir es verstehen konnte:

"Auch wenn ich dich begehre, sollst du selbst entscheiden, was du willst. Ich werde dein Leben nicht noch mehr zerstören. Kura hat genug Unheil angerichtet."

/Und wenn er sich gegen mich entscheidet muss ich auch das akzeptieren./, fügte er in Gedanken an, bevor er wieder in den Saal blickte und seine Vampire für den Augenblick, mit der Mahnung, Yugi gut zu behandeln, entließ.

Als die Vampire den Saal verließen, wandte sich Yugi wieder an Yami.

"Also liebst du mich immer noch?“, fragte er mehr aus sich heraus.

Auf diese Frage hin lachte Yami einmal freudlos.

"So schnell schwinden die Gefühle eines Vampirs nicht, Yugi. Ja, ich liebe dich.", antwortete er ehrlich und ging zu einem der Fenster um in die Nacht hinaus zusehen.

Traurig schaute Yugi ihm nach. Irgendwie tat es Yugi richtig weh seinen Freund so leiden zu sehen.

"Ent..entschuldige. Ich bin so ein Idiot. Ich hätte es wissen sollen."

Eine Weile schwieg er bevor er wieder ansetzte.

"Wie stark sind deine Gefühle mir gegenüber?", wollte Yugi nun wissen. Er hatte viel über die Gefühl von Vampiren gelesen und wollte wissen ob sie wirklich so stark fühlten, dass Ablehnung einem größeren Schmerz bedeutete, als der von Menschen.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Süßer. Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und muss mich damit abfinden.", sagte er leise, ohne den Blick von der nächtlichen Landschaft abzuwenden.

"Meine Gefühle für dich reichen tief, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen. Aber deshalb werde ich dich nicht einengen. Ich kann dich zu nichts zwingen, Süßer."

"Wie tief? Ich hab gelesen, dass ihr viel intensiver fühlen sollt als wir. Stimmt das? Und dass Berührungen von Vampiren auch intensiver sein sollen als bei uns Menschen?"

Yugi wusste zwar nicht wieso er auf einmal so wissbegierig war, aber dass Yami ihm dennoch viel bedeutete, konnte er nicht leugnen.

"Tut mir Leid, Süßer, ich kann da keine Vergleiche ziehen. Im Gegensatz zu den meisten meines Volkes, bin ich als Vampir geboren worden und kann nicht sagen, wer nun intensiver fühlt. Ich komme aus meiner Haut nicht heraus und kann nur sagen, was ich fühle.", erklärte er und drehte sich nun wieder zu Yugi um.

"Das einzige was ich dir sicher sagen kann, ist, dass ich nicht zulasse, dass dir noch mehr Leid angetan wird und dass ich alles dafür tun werde."

Sanft war die Stimme des Vampirlords und auch war seine Liebe in seinen tief roten Augen zu lesen, als er Yugi ansah.

Dieser erschauderte unter diesem Blick, warum, konnte er sich wieder nicht erklären. Automatisch ging Yugi auf ihn zu und sah zu ihm auf. Dabei hatte er ein sanftes Lächeln auf den Lippen, das so zuckersüß war, dass selbst Eisberge darunter zu schmelzen drohten.

"Danke, du bist echt lieb zu mir!"

Yugis Lächeln zog den Vampir in seinen Bann. Lieb schloss er Yugi in die Arme und kuschelte sich etwas an ihn. Doch würde er Yugi sofort loslassen, wenn dieser es nicht wollte. Ihn verletzen war das letzte, was Yami wollte.

Voller Vertrauen kuschelte sich auch der Kleinere an seinen Freund. Es tat unheimlich gut in seinen Armen zu liegen. Auch bemerkte Yugi, dass Yami ihn nicht sonderlich fest hielt. Womöglich damit er wieder loskommen konnte, falls er nicht wollte.

Yami hatte seine Augen geschlossen und genoss Yugis Nähe.

"Du riechst gut.", flüsterte er sanft und hatte schon ein Küsschen auf Yugis Hals gehaucht.

Als ihm diese Tat bewusst wurde, löste er sich schnell ganz von Yugi.

"Tut mir Leid... ich will dich nicht mit meinen Gefühlen bedrängen.", meinte er und wandte sich von Yugi ab.

Mit sichtlich mehr Farbe im Gesicht und einer leichten Gänsehaut nach dieser Aktion, schaute Yugi ihn einfach nur an bevor er was sagte.

"Nicht schlimm...um ehrlich zu sein war es sogar recht angenehm. Du...du hast weiche Lippen!", setzte er noch hinzu und wandte den Kopf weg.

"Willst du dich hier noch etwas umsehen?", fragte Yami, der auf dem Hinweg wohl gemerkt hatte, dass Yugi sich gern genauer umgesehen hätte, um das Gespräch in etwas weniger pikante Gefilde zu lenken.

"Oder lieber erst morgen, wenn wir alle schlafen?"

Doch Yugi ging nicht darauf ein.

"Du lenkst vom Thema ab. Ist dir das jetzt unangenehm? Du hast mir nicht wehgetan, weder körperlich noch seelisch. Du hast nur meine Gefühle etwas erschüttert, das ist alles. Aber positiv.", kam es schnell noch bevor Yami ihn falsch verstand.

Das Yugi jetzt nicht mehr so recht wusste, ob Yami nur ein guter Freund für ihn war oder mehr, verschwieg er einfach mal.

"Lass gut sein Yugi.", bat er.

"Auch wenn es für dich nicht unangenehm war... Ich könnte es mir nicht verzeihen, sollten meine Instinkte wegen zu viel Nähe mit mir durchgehen. Ich bin kein Mensch, Yugi. Ich könnte es mir nie verzeihen, würde ich dich jetzt beißen. Nicht aus Hunger, sondern weil ich dich liebe."

"Aus Liebe? Ich würde trotzdem sterben wenn du es tust. Warum dann aus Liebe, wenn der geliebte Mensch dabei stirbt?"

"Weil in solchen Momenten, in denen ein Vampir aus Liebe einen Menschen beißt, sein Verstand aussetzt. Das Beißen ist einer unserer stärksten Instinkte. Der Vampir ist sich in dem Moment nicht wirklich bewusst, was er tut, dass er den geliebten Menschen tötet." erklärte er leise.

"Egal wie sehr er sich sonst unter Kontrolle hat, starke Gefühle, wie Liebe oder auch Hass, können diese Kontrolle ausschalten."

Yugi schluckte und trat automatisch ein paar Schritte zurück.

Yami sah das und lächelte Yugi traurig an.

"Noch hab ich mich gut unter Kontrolle.", beteuerte er, näherte sich Yugi aber nicht wieder. Yugi sollte entscheiden, wie viel Nähe er wollte.

"Ich will dich nicht töten.", sagte er leise und ging langsam in Richtung Ausgang der Halle.

"Warte! Geh nicht ohne mich!", sagte Yugi ängstlich und warf sich wieder in seine Arme. "Wenn du sagst du tust mir nichts, dann darfst du mich gerne öfter umarmen."

Yami war sehr überrascht, als Yugi wieder in seinen Armen lag.

"Sobald ich im Ansatz spüre, dass ich dich beißen könnte, werde ich mich von dir lösen, damit das nicht passiert.", versprach er.

"Ich will dich nicht verlieren, auch wenn du mir nicht die gleichen Gefühle entgegenbringst.", meinte er lieb und hielt Yugi noch kurz fest, war irgendwie froh, dass Yugi sich deshalb nicht von ihm abwandte.

"Ich vertrau dir. Würdest...würdest du noch einmal meinen Hals so küssen?", fragte Yugi schüchtern.

Yami stutzte, doch dann kam er Yugis Wunsch nach. Ganz sanft und zärtlich hauchte er einen Kuss auf Yugis Halsbeuge und dann noch einen. Ohne dass er es groß beeinflussen konnte, saugte er sich an der weichen Haut fest. Aber sehr bald löste er sich wieder von Yugis Hals und strich mit dem Daumen zärtlich über das leicht erkennbare Mal, das er eben gesetzt hatte.
 

Yugi hatte derweilen seinen Hals etwas nach hinten geworfen. Erst als er das leichte saugen spürte, bekam er etwas Panik, die aber schnell wieder verflog. Immer noch hatte er die Augen geschlossen als Yami sich wieder von seinem Hals löste.

"Tut mir leid, Süßer... ich wollte dir keine Angst machen.", entschuldigte er sich, hatte er doch dieses Angstgefühl wahrgenommen.

"Ganz ehrlich."

"Schon gut, es ist ja nichts passiert.", versuchte der Kleinere den Älteren zu beruhigen und fuhr sich unbewusst einmal über den Hals.

"So schnell beiß ich nicht zu, keine Sorge.", meinte er und lächelte über Yugis Reaktion,

der das Lächeln einfach zurück warf.

"Das weiß ich jetzt. Möchtest du nicht auch endlich jagen gehen. Du musst doch auch Hunger haben.", bemerkte Yugi etwas besorgt.

Erst jetzt wurde sich Yami seines knurrenden Magens bewusst.

"Du hast Recht...", meinte er. So lang war die Nacht auch nicht mehr, sodass er sich etwas beeilen musste. Eigentlich hatte er ja gar keine Lust dazu. Er war es so was von Leid Menschen töten zu müssen, nur um selbst zu überleben. Aber da musste er durch, solange, bis ein Mensch bereit sein würde, sich ewig an ihn zu binden... Er lächelte bitter und hauchte Yugi einen Kuss auf die Wange.

"Machs gut. Bis nachher.", verabschiedete er sich und verließ den Saal.

Als Yami verschwunden war, machte Yugi sich auf, um das Schloss mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich hatte er bei seinem letzten Besuch nicht gerade viel davon gesehen.

Erst kurz vor Sonnenaufgang kehrte Yami ins Schloss zurück. Es hatte doch länger gedauert, als er gedacht hatte, bis er ein geeignetes Opfer gefunden hatte.

Er ging auf direktem Wege in sein Zimmer, wo bereits jemand das große Himmelbett für Yugi frisch bezogen hatte und setzte sich wie so oft auf die Fensterbank, um raus in den anbrechenden Tag zu sehen.

Yugi war bereits auf dem Weg zu seinem Haus. Schließlich musste er noch etwas essen und sich einen Pyjama holen gehen.

Als das Licht dann zu hell für Yami wurde, verzog er sich in seinen Sarg, um etwas zu schlafen, wobei ihm die Geschehnisse der Nacht noch durch den Kopf gingen. Was war das mit Yugi? Wieso ließ er sich so am Hals küssen? Noch lange grübelte er darüber nach, ehe er in einen leichten Schlaf fiel.

Kurz darauf berat Yugi das Zimmer und zog sich um. Er konnte es einfach nicht lassen und öffnete den Sarg.

"Schläfst du schon?"

Da Yami die Vorhänge nur selten schloss, spürte er ein Brennen auf der Haut, als Yugi den Sarg öffnete.

"Bis eben ja.", grummelte er.

"Und ich wäre dir verbunden, wenn du den Sarg wieder zumachen könntest... es ist hell..."

Geschockt griff Yugi nach den Vorhängen und schloss sie. "Jetzt besser?", fragte er etwas betrübt. Tut mir leid...nur wegen mir..."

"Danke.", gab Yami trocken zurück. Er wurde nicht gern in seiner Ruhe gestört und zeigte dies auch.

Niedergeschlagen drehte Yugi sich um und ging zum Bett. Dass er dabei vergaß den Sarg wieder zu schließen war ihm egal. Er warf sich aufs Bett und fing an zu weinen. Er konnte ja nicht ahnen, dass Yami ein Muffel war.

Als Yami den salzigen Geruch von Yugis Tränen wahrnahm, schloss er selbst den Sarg und drehte sich um. Der Kleine wusste doch, dass Vampire nachtaktiv waren...

Doch nach etwa 10 Minuten, er war inzwischen wieder recht wach, öffnete er seine Schlafstatt wieder und ging leise zu Yugi, um sich zu ihm aufs Bett zu setzen.

"Tut mir Leid. Ich bin ein ziemlicher Morgenmuffel... Konntest du ja nicht wissen. Dich so damit verletzen wollte ich nicht.", entschuldigte er sich und streichelte Yugis Rücken.

Dieser nuschelte einfach nur in seine Decke.

"Du hättest mich besser töten sollen. Dann wäre ich dir keine Last und ich wäre wieder bei meinem Großvater!"

Yamis Augen weiteten sich bei diesen Worten.

"Das könnte ich nicht. Ich hasse es, töten zu müssen. Und dich könnte ich schon mal gar nicht umbringen.", wehrte er entschieden ab.

"Du solltest lernen das Leben zu genießen, Süßer. Jeder erlebt mal weniger Schönes, aber man muss lernen, damit umzugehen und dadurch stärker zu werden. Ich weiß, dass du deinen Großvater sehr geliebt hast und ihn jetzt vermisst... Aber deswegen darfst du dein eigenes Leben nicht hinschmeißen. Dein Großvater würde das ganz sicher auch nicht wollen.", erklärte er mit sanfter Stimme und kraulte Yugi beruhigend im Nacken, nachdem er sich neben ihn gelegt hatte.

Plötzlich drehte sich Yugi und warf sich in seine Arme und schniefte erbarmungslos.

"Schhh es ist alles okay.", flüsterte Yami und streichelte Yugi beruhigend über den Rücken. "Ich bin bei dir."

Dann aber schwieg er und streichelte seinen kleinen Freund einfach nur beruhigend.

Nach einer Weile meldete dieser sich wieder zu Wort.

"Danke. Ich weiß nicht mehr was ich denken soll und wie ich jetzt mein Leben führen soll. Ich hab einfach keinen Lebensinhalt mehr.", erklärte Yugi immer noch schniefend.

"Das kann vieles sein. Eine Aufgabe, der du dich widmen kannst, ein Mensch dem du dein Herz schenken kannst, irgendetwas in der Richtung. Manchmal dauert es aber auch seine Zeit, bis man dieses Etwas, das einem das Laben wieder angenehm macht, findet.", leise waren Yamis Worte und doch unendlich sanft. Er wollte Yugi nicht so traurig sehen.

"Vielleicht.", sagte Yugi knapp und strich wieder über das Mal am Hals.

Yami war dies nicht entgangen. Was hatte das zu bedeuten? Hatte er vielleicht doch eine Chance bei ihm? Er wagte es noch nicht darauf zu hoffen, hatte Angst, dass es unbegründet sein konnte.

Der Kleinere war in seine Gedanken versunken.

/Warum hat sich das so gut angefühlt. Hat mich Yami in den Bann gezogen oder empfinde ich doch mehr für ihn als ich zugeben will?/

Von diesen Gedanken bekam Yami nichts mit… Er hielt ihn nach wie vor im Arm und ließ ihn nachdenken, da Yugi das jetzt irgendwie zu brauchen schien, der auf einmal fragend zu ihm aufsah. Doch traute er sich nicht danach zu fragen, ob das wirklich Yugis Gefühle waren oder der Bann eines Vampirs.

Sanft erwiderte Yami den Blick.

"Was ist los?", fragte er sanft. "Wenn dir etwas unklar ist, dann frag ruhig.", forderte er sanft.

Etwas unsicher stotterte Yugi:

„H..hast duu..mich..na ..in deinen Bann gezogen?"

Sofort danach drehte er den Kopf weg.

Yami schloss die Augen und schüttelte seinen Kopf, lächelte dabei etwas.

"Nein, Süßer. Das habe ich nicht getan. Das würde ich auch nicht gegen deinen Willen tun. Ich manipuliere nicht gern andere." antwortete er und legte seine Hand unter Yugis Kinn, um ihn zu zwingen, ihn anzusehen.

"Hey, ganz ruhig.", flüsterte Yami und hauchte einen Kuss auf Yugis Wange.

"Du weißt, dass ich dir nichts tue.. Nichts tun kann."

“Ich weiß und du weißt das ich dir vertraue.”, bemerkte Yugi mit einem unwiderstehlichen Lächeln.

Bei Yugis Lächeln wurde Yami leicht rot und wandte sich von im ab.

/Dieses Lächeln sollte verboten werden./, dachte er und streckte sich. Er war doch reichlich müde, war es doch schon längst ganz hell draußen.

Unterdessen machte sich der Kleinere andere Gedanken. Warum hatte er sich noch einmal am Hals küssen lassen und noch dazu, warum hatte er es genossen?

Yami lächelte Yugi an und streichelte seine Wange.

"Ist alles okay mit dir?", fragte er lieb.

Dieser schreckte hoch.

"Äh was? Ach nichts.", log Yugi.

Das spürte Yami zwar, doch ließ er es auf sich beruhen. Er wollte Yugi nicht drängen oder gar verschrecken.

"Gut. Erlaubst du, dass ich mich dann wieder hinlege? Ich bin hundemüde und du hast auch nicht viel geschlafen."

"Nur wenn du bei mir bleibst, ok?"

Yugi wollte einfach nicht allein schlafen und bei seinem Freund fühlte er sich sicher.

Yami lächelte und sah zum Fenster. Die Sonnenstrahlen waren sicher ausgesperrt und so konnte er es sich getrost erlauben heute mal auf dem Bett zu schlafen.

"Na gut, dann schlafe ich bei dir heute.", meinte er sanft und legte sich richtig hin.

Sofort kuschelte sich Yugi an seinen Freund und schlief selig ein.

Nur kurz beobachtete Yami seinen kleinen Freund beim Schlafen, dann folgte er ihm in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Abend war das Erste was Yugi sah, das Gesicht seines schlafenden Freundes. Eine Weile beobachtete er ihn lächelnd dabei. Yami sah einfach süß aus wenn er schlief. Dann ohne jegliche Vorwarnung hauchte Yugi ein Kuss auf Yamis Lippen. Erst als es zu spät war bemerkte er, was er getan hatte und löste sich schnell von seinem Freund. Warum hatte er das getan?

Gefühle

Kapitel 5.

Gefühle
 

Yami schlief recht gut dafür, dass er nicht in seinem Sarg schlief, doch als Yugi dann aktiv wurde, verließ auch er langsam die Traumwelt, sodass er Yugis Kuss mitbekam. So schlug er überrascht die Augen auf und sah Yugi groß an. "Yu... Yugi..:"

Schnell entfernte sich Yugi von Yami. Stotternd beteuerte er immer wieder, dass er es nicht gewollt hatte. Seine Gesichtfarbe hatte schon längst jeder Tomate Konkurrenz gemacht.

Bei Yugis Reaktion lächelte Yami ihn ganz sanft an. "Es ist alles in Ordnung, Süßer." flüsterte er und nahm Yugi in den Arm. Beruhigend streichelte er Yugis Arm, hielt seinen jungen Freund im Arm und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ganz ruhig."

Zärtlich streichelte Yami Yugis Rücken und hielt ihn im Arm. "Was geht in dir vor, Süßer? Du brauchst keine Angst haben. Ich reiße dir für nichts den Kopf ab." versprach er lieb, während er Yugi beruhigend durchs Haar kraulte.

"Ich weiß nicht ob es so klug wäre dir das zu sagen. Ich weiß nicht was dann passiert also bitte, lässt du mich los?!"

Auf Yugis Bitte hin ließ der Vampir den Kleineren los "Ich habe immer ein offenes Ohr für dich, Yugi. Also wenn du doch irgendwann reden willst, darfst du gern zu mir kommen." versicherte er ihm.

"Mach ich dann ok." Dann verließ Yugi den Raum er musste etwas alleine sein, um über das Geschehene nachdenken zu können.

Yami überließ Yugi seinen Gedanken, sah er doch deutlich, dass er Zeit brauchte, um mit den Geschehnissen klarzukommen. So machte er sich erst einmal an die Nahrungsbeschaffung und würde sich dann ein paar Stunden seinen Vampiren widmen.

Erst nach Stunden, so kam es Yugi vor, kam er zurück ins Schloss. Automatisch ging er zur großen Halle und fand dort eine Menge Vampire vor, inklusive Yami.

Yami war gerade mit einem Problem beschäftigt, sodass er Yugi erst recht spät bemerkte. Doch als das geschehen war, lächelte er ihn lieb an. "Na du? Fertig gedacht?" fragte er lieb.

Yugi erwiderte das leichte Lächeln und meinte: "Fast. Kommst du mal mit?"

"Ich komme sofort. Geh am besten schon mal in mein Zimmer. Lass mich hier nur noch schnell fertig werden, ja?"

Damit wandte er sich noch einmal seinem Problem zu, um dieses zu lösen, ehe er sich entschuldigte und mit Yugi zu seinem Zimmer ging. "So, da bin ich. Tut mir leid... Ein Lord hat nun einmal auch seine Pflichten."

"Ist doch nicht schlimm. Ich weiß doch, dass du viel zu tun hast...Moment... ich muss noch mal wohin." Schnell lief Yugi zur großen Halle zurück und fand die anderen Vampire immer noch dort vor. "Ehm... Hab ihr grad mal Zeit für mich?"

Yami wunderte sich, was Yugi vorhatte und setzte sich wie so oft ans Fenster.
 

Die Vampire staunten nicht schlecht, als Yugi allein wiederkam, doch lächelten sie ihm freundlich entgegen. "Selbstverständlich haben wir Zeit, junger Freund. Was können wir für dich tun?" fragte einer von ihnen freundlich.

Yugi schluckte noch einmal bevor er antwortete. " Ehm naja ich möchte meine Gefühle für...ihr wisst schon durch ein Lied ausdrücken und wollte fragen ob ihr mir dabei helft. Nur wenn ihr wollt und wenn ihr "Tanz der Vampire" kennt.", setzte Yugi noch hinzu.

Ein bedeutsames Raunen ging durch die Reihen der Vampire. "Ich denke, es wäre eine Schande, wenn ein Vampir dieses Musical nicht kennen würde." meinte der Vampir lachend. "Was schwebt dir denn genau vor?"

"Naja, ich möchte den Part der Frau übernehmen und ich dachte mir ihr übernimmt den Part der Vampire. Wobei... ich brauch noch einen Vampir der den anderen Hauptpart übernimmt. Schließlich will ich jetzt erst üben!"

"Was üben? Welches Lied schwebt dir denn vor, Yugi?" fragte ein anderer Vampir, hatte Yugi das doch noch nicht erwähnt. Aber wie die Antwort der Vampire ausfallen würde war jetzt schon klar.

"Totale Finsternis!", sagte Yugi sofort.

"Hmm... was meint ihr? Ob Yami es gestattet, dass wir uns da oben hinstellen? Wo das doch sein Platz ist?" fragte einer der Vampire aus dem Hintergrund. "Ach. Der wird das akzeptieren." meinte ein anderer. Die meisten grinsten bei dem Gedanken diebisch und gingen oder flogen zu der Erhöhung am Ende des Raumes, die anderen folgten, da sie wussten, dass Yami da keinen großen Ärger machen würde.

Yugi bewunderte derzeit die Schwingen jedes einzelnen Vampirs. "Und wer singt mit mir den Hauptpart?"

"Das mache ich, wenn du willst." sagte der Vampir, der Yugi zuerst geantwortet hatte.

"Ok. Ihr da oben fangt übrigens an!", bemerkte Yugi noch und machte sich schon mal bereit.

Das ist uns bekannt, junger Freund." antwortete der Vampir und die Vampire stimmten das Lied an.
 

"Sei bereit!"

Yugi nahm noch einmal tief Luft und fing mit seinem Part an.
 

"Manchmal in der Nacht fühl ich mich einsam und traurig, doch ich weiß nicht was mir fehlt!"

Yami fragte sich inzwischen, wo Yugi so lange blieb und überlegte, ob er ihn suchen sollte, oder nicht.
 

"Sei bereit*

Yugi indes konzentrierte sich ganz auf den Text und die Gefühle die dieses Lied überbringen sollte.
 

"Manchmal in der Nacht hab ich fantastische Träume aber wenn ich aufwach quält mich die Angst!"

Letztendlich entschied der Lord sich dann dazu nach seinem kleinen Freund zu suchen. So verließ er sein Zimmer, schlenderte durch die Gänge des Schlosses und nahm Yugis Witterung auf.
 

"Sei bereit*'

"Manchmal in der Nacht lieg ich im Dunkeln und warte, doch worauf ich warte ist mir nicht klar!"

"Sei bereit"

Yugi ging ganz in dem Lied auf. Hoffentlich hatte er dann auch den Mut diesen Schritt bei Yami zu wagen.
 

"Manchmal in der Nacht spür ich die unwiderliche Versuchung einer dunkeln Gefahr!"

Bald fand Yami das Objekt seiner momentanen Begierde in der Halle, welche er leise betrat. Als er die Stimme des Kleinen hörte, war er hin und weg.
 

"Sei bereit, Sternkind!”

Yugi bekam von Yamis Anwesenheit nichts mit und sang einfach weiter.
 

"Ich hör eine Stimme die mich ruft!"

Yami gesellte sich zu den Vampiren und bedeutete dem, der neben Yugi stand sich zu den anderen zu gesellen und stimmte in den Vampirchor mit ein.
 

"Sei bereit Sternkind"

"Ich kann eine Stimme hörn!"

"Sei bereit"

"Manchmal in der Nacht fühl ich die Macht eines Zaubers die mich unsichtbar berührt!"

Das Yugi immer noch nicht merkte, dass sein Gesangspartner schon lange nicht mehr derselbe war, lag nur daran, dass die Stimme sich einfach perfekt zu den Anderen mischte. Dazu kam, dass Yugi schon längst in seine eigene Welt verschwunden war und so sowieso nicht viel mitbekam.

"Sei bereit"
 

Yami lächelte, da Yugi den Partnerwechsel wohl überhaupt nicht mitbekommen hatte. So machte er einfach weiter.

"Manchmal in der Nacht, bin ich so hilflos und wünsch mir, es käm einer der mich führt und beschützt!"
 

Der Kleiner hatte außerdem noch seine Augen geschlossen um sich ganz auf das Lied konzentrieren zu können und hätte seinen Freund so oder so nicht bemerkt.
 

/Er ist schon süß/ dachte Yami, der Yugi beobachtete.
 

"Sei bereit"

/Hoffentlich bekomm ich das auch genauso bei Yami hin und hoffentlich versteht er auch was ich ihm damit sagen will/, kam es dem Kleineren plötzlich in den Sinn, während er weiter sang.
 

"Manchmal in der Nacht kann ich es nicht mehr erwarten ich will endlich ein Mann sein und frei!"

"Sei bereit"
 

Auch die anderen Vampire schmunzelten immer wieder, war Yugi doch zu niedlich, wie er so beim Singen alles ausblendete.

"Manchmal in der Nacht möcht ich verbotenes erleben und die Folgen sind mir ganz einerlei!"

"Sei bereit, Sternkind"

"Ich hör eine Stimme die mich ruft!"

"Sei bereit, Sternkind"

"Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht!"

Nun war die Zeit für Yamis Einsatz gekommen und mit liebevollem Blick auf Yugi begann er zu singen:
 

"Sich verliern heißt sich befrein, du wirst dich in mir erkennen, was du erträumst wird Wahrheit sein, nichts und niemand kann uns trennen.

Tauch mit mir in die Dunkelheit ein, zwischen Abgrund und Schein verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit, ich hüll dich ein in meinen Schatten und trag dich weit. Du bist das Wunder das mit der Wirklichkeit versöhnt"
 

Als Yugi die Stimme von Yami neben sich hörte und nicht die von dem anderen Vampir, drehte er leicht erschrocken und erstaunt den Kopf zur Seite. /Oh Gott! Oh Gott. Seid wann ist er hier...Diese Stimme, wie ein Engel/

Der Kleinere war so hin und weg von dem Gesang seines Freundes das er beinahe seinen Einsatz verpasst hatte.
 

"Mein Herz ist Dynamit das einen Funken ersehnt! Ich bin zum Leben erwacht! Die Ewigkeit beginnt heut Nacht. Die Ewigkeit beginnt..."

Yami grinste, als Yugi ihn total perplex ansah und lächelte ihn lieb an.
 

"Ich bin zum Leben erwacht die Ewigkeit beginnt heut Nacht die Ewigkeit beginnt heut Nacht"

Einen kurzen Moment dachte Yugi daran aufzuhören entschied sich aber doch dagegen.

/Warum nicht, wenn ich schon mal dabei bin. Hoffentlich bekomm ich es hin/, dachte Yugi leicht verzweifelt. Schließlich hing alles von diesem Lied ab.
 

"Ich hab mich gesehnt danach mein Herz zu verliern, jetzt verlier ich fast den Verstand! Total Finsternis, ein Meer von Gefühl und kein Land. Einmal dachte ich bricht Liebe den Bann, jetzt zerbricht sie gleich meine Welt. Totale Finsternis, ich falle und nichts was mich hält!"

Yami hatte seinen Arm um Yugi gelegt und hielt ihn so sanft fest, wobei sein Blick nach wie vor sanft auf Yugi lag, während er mit den Vampiren zusammen wieder anfing zu singen.
 

"Sei bereit!"

Bei dieser Aktion befiel den Kleineren sofort eine Gänsehaut. Wenn Yami nur wüsste wie er auf Yugi wirkte, würde er sich sicher nicht mehr zügeln können.
 

"Manchmal in der Nacht denk ich, ich sollte lieber fliehn vor dir solang ich es noch kann!"

Mit einem leichten Grinsen registrierte er Yugis Gänsehaut und zog ihn enger an sich.
 

"Sei bereit*

"Doch rufst du nach mir bin ich bereit dir blind zu folgen, selbst zur Hölle würd ich fahren mit dir!"
 

Sofort schoss Yugi die Farbe ins Gesicht.

/Hoffentlich sieht er das nicht...bitte!/

"Sei bereit!"
 

Doch Yami hatte es bemerkt und hauchte einen zarten Kuss auf Yugis Stirn.

"Manchmal in der Nacht gäb ich mein Leben her, für einen Augenblick indem ich ganz dir gehör"!
 

/Nein warum tut er das? Meine Knie werden weich, wenn er so weitermacht kann ich nicht mehr lange stehn. Von singen will ich gar nicht erst reden/, dachte Yugi hilflos.

Yami lächelte, hörte aber auf, Yugi so zu necken und konzentrierte sich aufs Singen.
 

"Sei bereit"

"Manchmal in der Nacht möcht ich so sein wie du mich haben willst und wenn ich mich selber zerstör!"
 

Worüber Yugi sehr verbunden war. Er wollte sich lieber nicht ausmalen was passiert, wenn er seinem Freund nachher den Grund für das Lied mitteilte.
 

"Sei bereit, Sternkind!"
 

"Ich hör eine Stimme die mich ruft!"
 

"Sei bereit, Sternkind"
 

"Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht!

Sich verliern heißt sich befrein, du wirst dich in mir erkennen, was du erträumst wird Wahrheit sein, nichts und niemand kann uns trennen.

Tauch mit mir in die Dunkelheit ein, zwischen Abgrund und Schein verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit, du hüllst mich ein in deinen Schatten und trägst mich weit!"
 

"Du bist das Wunder, das mit der Wirklichkeit versöhnt."
 

Während Yami sang kam er Yugi wieder näher und schloss ihn nun ganz in die Arme.
 

"Mein Herz ist Dynamit das einen Funken ersehnt! Ich bin zum Leben erwacht! Die Ewigkeit beginnt heut Nacht. Die Ewigkeit beginnt..."

Ich bin zum Leben erwacht die Ewigkeit beginnt heut Nacht die Ewigkeit beginnt heut Nacht. Die Ewigkeit beginnt...!"
 

Kurz setzte Yugis Herz aus, um gleich danach heftiger weiter zu schlagen.

/Was ist das? Was tust du mit mir?/

"Ich hab mich gesehnt danach mein Herz zu verliern, jetzt verlier ich fast den Verstand!

Total Finsternis, ein Meer von Gefühl und kein Land!”
 

Gemeinsam mit Yugi sang Yami das Stück des Liedes und strich ihm dabei sanft über den Rücken.
 

Ein Schauder jagte den nächsten. Machte Yami das etwa extra?

"Einmal dachte ich, bricht Liebe den Bann?!"
 

"Jetzt zerbricht sie gleich deine Welt. Totale Finsternis, wir fallen und nichts was uns hält. Totale Finsternis ein Meer von Gefühl und kein Land!”
 

Noch einmal nahm Yugi tief Luft und nahm zum Schluss an.
 

Totale Finsternis...ich glaub, ich verliiiiier deeeen Verstaaaaaand!"
 

Erschöpft lies sich Yugi in die Arme von Yami fallen.

Dieser fing ihn auf und beugte sich über ihn, als wolle er ihn beißen. "Keine Sorge, ich tu dir nichts" versprach er, hauchte nur mehrere Küsse auf den Hals seines kleinen Freundes.

Und diese reichten schon aus um Yugi fast endgültig den Verstand zu rauben.

"Ich weiß.", kam es etwas atemlos.

Erst nach einer Weile löste Yami sich wieder von Yugis Hals und lächelte ihn sanft an. "Du kannst wunderschön singen, Süßer." meinte er sanft.

Yugi erwiderte das Lächeln schüchtern. "Danke, du aber auch."

Lieb lächelte Yami und hielt den Jüngeren immer noch sanft im Arm. Er fand es schön, Yugi so nah zu haben und würde ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen.

Doch dieser wollte sich definitiv wieder von ihm lösen. "Kannst mich wieder loslassen. Es ist vorbei.", bemerkte der Kleinere mit einem leichten Rotschimmer um die Nase.

Mit einem Seufzen entließ Yami den Kleineren aus seinen Armen. "Deswegen habe ich dich trotzdem sehr gern nahe bei mir." meinte er lieb und strich Yugi einige der blonden Strähnen aus dem Gesicht

"Danke! Weißt du ich wollte dir das Lied erst später vorsingen. Ja du hörst richtig, das Lied war für dich bestimmt, denn es sollte dir etwas sagen. Kannst du dir denken was?", fragte Yugi schüchtern.

Yami sah Yugi überrascht an. "Für mich?" fragte er überrascht. Irgendwie konnte er es sich denken, was Yugi ihm damit sagen wollte. Doch wollte er es von ihm selbst hören. "Was wolltest du mir denn damit sagen?" fragte er deshalb sanft.

Der Kleinere schluckte noch einmal bevor er ansetzte und dabei mit seinen Fingern spielte.

"Ehm weißt du...naja. Ich war mir bis heute einfach nicht sicher, welche Gefühle ich wirklich für dich hege. Ich dachte es wäre nur tiefe innige Freundschaft, aber jetzt weiß ich, dass dem nicht so ist. Yami ich...also ich...ich liebe dich auch!", sagte Yugi plötzlich und schaute ihn mit rotem Gesicht an.

Yami freute sich über diese Worte, schloss Yugi erneut in die Arme und schloss die Augen. Auch wenn er es sich bereits gedacht hatte, jetzt die Sicherheit zu haben, ließ ihn einfach nur glücklich lächeln und seinen Süßen fest im Arm halten. "Danke Süßer..." hauchte er gerührt und versiegelte die Lippen des anderen ganz zart mit den seinen, woraufhin die noch anwesenden Vampire freudig applaudierten.

Zuerst riss Yugi erschrocken die Augen auf, doch dann ließ er diese zu fallen und genoss ihren ersten Kuss. Yami war ja so sanft. Der Kleinere drückte sich noch etwas näher an den Älteren.

Erst jetzt bemerkte Yugi den Applaus im Hintergrund und ihm viel wieder ein, dass sie ja nicht alleine gewesen waren.

/Nein, lass das nicht wahr sein. Ich hab ihrem Lord vor den Augen aller mein Gefühle gestanden...peinlich/

Yami schmunzelte bei Yugis Reaktion und sah seine Leute lächelnd an. Dann aber hob er Yugi kurzerhand hoch und trug ihn auf Händen in sein Zimmer, wo er ihn auf dem Bett ablegte. "Du weißt nicht, wie viel mir deine Gefühle für mich bedeuten." flüsterte er sanft, als er sich neben Yugi sinken ließ und ihm sanft über die Wange strich.

Yugi konnte es zwar versuchen zu erahnen, aber vorstellen konnte er es sich wirklich nicht. "Nein, nicht wirklich. Versuch doch es mir zu sagen!", bat Yugi lieb.

"Ich hab schon so lange auf jemanden gewartet, dem ich mein Herz schenken könnte. Immer gehofft, irgendwann kommt jemand, der mich aus der ewigen Finsternis befreien könnte. Und nun verstärkt sich diese Hoffnung, dadurch, dass du, dem ich mein Herz geschenkt habe, meine Gefühle erwiderst, was bislang noch nie vorgekommen ist. Wie gesagt, ich will dich zu nichts zwingen, du sollst selbst entscheiden, wie du deine Zukunft verbringen willst... Ganz einfach, weil meine Gefühle für dich aufrichtig sind und dein Glück mir wichtiger ist als meines." erklärte er sanft.

Diese Worte machten Yugi so glücklich, so dass er den Tränen nahe war, als er antwortete. "Ich möchte für immer bei dir bleiben. Solange es geht. Darf ich das?"

Liebevoll lächelte Yami Yugi an und küsste ihn zärtlich. "Natürlich. Solange du es bei mir aushältst, solange bist du bei mir willkommen." antwortete er mit sanfter Stimme.

Jetzt flossen die Tränen hemmungslos über Yugis Wangen. "Danke. Ich liebe dich! Ich bin froh, dass du dich in mich verliebt hast. Du bist mehr als ich erhoffen durfte."

"Ich liebe dich auch, mein Süßer. Aber ob du mit einem Vampir so einen Glücksgriff gemacht hast, lassen wir mal offen. Das leben mit Vampiren ist nicht immer ganz einfach." meinte er und streichelte Yugis Wange.

"Ich weiß. Ich muss auf die da aufpassen.", sagte Yugi und berührte sanft Yamis Eckzähne, wobei er sich leicht an ihnen verletzte. "Autsch. Immer ich."

"Und ich hoffe das Problem kriegen wir auch noch gelöst." meinte er sanft und besah sich den leicht blutenden Finger. "Darf ich?" fragte er sicherheitshalber nach.

Ein kurzes Nicken gab Yami grünes Licht, sodass dieser den Finger in den Mund nahm und mit geschlossenen Augen genüsslich das Blut ableckte.

Yugi beobachtete Yami dabei liebevoll. "Und wie schmeck ich?"

"Unglaublich süß." flüsterte Yami und leckte noch einmal über die nun nicht mehr blutende stelle.

"Echt? Wusste ich gar nicht?", neckte Yugi etwas.

"Unschuldiges Blut schmeckt immer süßer und frischer." meinte er sanft und küsste Yugi zärtlich.

Yugi schaute ihn etwas überrascht an.

"Woher willst du denn wissen, dass ich noch unschuldig bin. Mein Blut könnte ja auch so nur süss schmecken. Wäre das denn so wichtig, ob ich noch unschuldig bin oder nicht?"

"Du kannst mir nichts vormachen, Süßer. Einen Vampir kann man nicht täuschen. Und ja es ist wichtig in gewisser Weise. Der Blutsvertrag funktioniert leider nur, wenn der Mensch noch unschuldig ist." erklärte Yami sanft.

"Achso!", kam es zurück. "Und den willst du unbedingt mit mir schließen? Woher willst du denn wissen ob ich das will?", fragte der Kleinere ernst.

Yami sah Yugi sanft an. "Ich kann und will dich nicht dazu drängen. Ich habe auch gar nicht das Recht dazu, dich dazu zu zwingen. Und doch würde ich es mir wünschen, du wolltest es auch." antwortete er ehrlich aber mit leiser Stimme.

Yugi erwiderte den sanften Blick. "Ich überlege es mir ok? Schließlich ist das eine komplette Umstellung falls ich mich dazu entschließen sollte."

Yami nickte. "Natürlich. Es ist allein deine Entscheidung ob es passiert oder nicht." meinte Yami und streichelte Yugis Wange.

Ein Magenknurren ließ Yugi auf andere Gedanken kommen. "Oh stimmt ja ich hab ja heute noch nichts gegessen. Könntest du mich vielleicht zu meinem Haus fliegen?", fragte der Kleinere lieb.

Yami lächelte sanft. "Natürlich bringe ich dich zurück." meinte er und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Na komm her, Süßer." lächelte er und zog Yugi in seine Arme und küsste ihn zärtlich. Dann hob er ihn hoch und kletterte mit ihm aufs Fensterbrett, um sich abzustoßen und in die Nacht hinaus in Richtung Bauernhaus zu fliegen.

Glücklich genoss Yugi den Flug. Man konnte sagen was man wollte, aber fliegen war wirklich das Schönste auf Erden.

Yami lächelte, als er seinen kleinen Freund so glücklich sah und setzte ihn wohlbehalten ab. "Geh schon mal rein, Süßer. ich komme gleich nach" meinte er uns hauchte Yugi einen zärtlichern Kuss auf die Lippen.

"Ok, wie du meinst.", antwortete Yugi knapp und machte sich gleich in die Küche auf. Viel hatte er nicht mehr da. Er würde also nicht drum herum kommen morgen wieder was einzukaufen.

Yami unterdessen ging noch einmal zum Grab von Yugis Großvater und kniete sich davor nieder. "Es tut mir leid, was geschehen ist, aber ich verspreche, gut auf Yugi aufzupassen. Ich werde dafür sorgen, dass es ihm gut geht. Ich weiß nicht, ob ich in Ihr Bild für einen guten Partner für Ihren Enkel passen würde, aber ich gebe mir Mühe ihn zu beschützen und ihm in allem beizustehen. Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne." Leise waren die Worte, die er an den alten Mann richtete und doch bedeutete es dem Lord viel. Er glaubte, dass die Toten irgendwo weiterlebten. Er blieb noch kurz am Grab und ging dann zu Yugi ins Haus. "Nächstes Mal bringe ich Hammer und Meißel mit, damit der Grabstein deines Großvaters noch eine Inschrift bekommen kann, okay?" fragte er leise, als er sich zu Yugi an den Tisch setzte.

Der damit beschäftigt war zu essen, als Yami aber seinen Großvater erwähnte nickte er nur traurig.

Er hatte ihm schließlich viel bedeutet und so einfach loszulassen, war halt nicht einfach. Dennoch fand es Yugi sehr rührend von Yami wie er sich um das Grab seines Großvaters kümmerte.

Zärtlich streichelte Yami die Wange seines Freundes, um ihn wenigstens etwas zu trösten, spürte er doch, dass Yugi noch nicht ganz darüber hinweg war. So schwieg er auch und ließ Yugi in ruhe nachdenken. Er hoffte, dass Yugi wusste, dass er immer für ihn da war und er ihn gern in den Arm nahm und tröstete.

Dankend schaute der Kleinere in die Augen seines Liebsten und aß zu Ende. Dann räumte er schnell ab und drehte sich wieder zu Yami herum. "Wenn du nichts mehr vor hast können wir ja zurückfliegen und ich bedanke mich dann bei dir.", meinte Yugi lieb.

Auch Yami erhob sich, sah seinen Süßen aber fragend an. "Bedanken? Wofür denn bedanken?" fragte er und wusste wirklich nicht, wofür Yugi ihm danken konnte.

Bei Yamis Gesichtsausdruck musste Yugi ein wenig schmunzeln. "Fürs herfliegen natürlich. Schließlich ist so was nicht immer selbstverständlich."

"Für mich ist das selbstverständlich. Ich hab doch nicht viel zu tun, außer bei dir sein und meine Bande unter Kontrolle zu halten." meinte Yami lächelnd und ging gemeinsam mit Yugi raus. Noch einmal sah er zum Grab und schloss Yugi in die Arme.

Kurz lehnte sich Yugi zurück, dann löste er sich wieder von ihm. "Ich will dir aber mal was gutes tun. Bekommst du sicher nicht jeden Tag.", bemerkte der Kleinere plötzlich und schaute seinem Vampir sanft in die Augen.

Liebevoll erwiderte dieser den Blick, verwickelte Yugi in einen zärtlichen Kuss und kraulte ihn dabei sanft im Nacken.

Etwas überrascht von Yamis Aktion erwiderte er zärtlich den Kuss. Tausend Schmetterlinge flatterten derzeit in seinem Bauch. Nie hatte Yugi gedacht, sich mal in einen Jungen zu verlieben, der eigentlich kein richtiger Junge war, sondern ein Vampir.

Nur widerwillig löste sich Yami von seinem Süßen. "Na komm. Oder willst du deinen Großvater noch kurz besuchen?" fragte er sanft.

Daraufhin schüttelte Yugi den Kopf. "Nein, ich werde ihm morgen einige Blumen aufs Grab legen. Jetzt ist es mir zu dunkel."

Yami nickte daraufhin nur. "Ist gut." Dann nahm er Yugi auf den Arm und stieß sich kräftig vom Boden ab, um mit ein paar kräftigen Flügelschlägen, bei denen beide etwas durchgeschüttelt wurden, an Höhe zu gewinnen. "Ich mag die Starts aus hoch gelegenen Fenstern lieber." gestand Yami auf dem Weg zurück zum Schloss.

"Ich auch!", kam es sofort begeistert zurück.

"Da hat man richtig das Gefühl frei zu sein.", bemerkte Yugi noch, bevor er seinen Blick wieder nach vorne richtete.

Yami lachte und landete wenig später in seinem Zimmer. Er setzte Yugi ab und küsste ihn noch einmal lieb. "Da wären wir." lächelte er und streichelte Yugis Wange.

"Dankeschön der Herr!”, meinte Yugi höflich und verneigte sich kurz vor seinem Freund.

"Und was hast du heute noch vor, mein Süßer?" fragte er sanft.

Der Kleinere lächelte etwas verschmilzt als er antwortete: "Dich ein wenig entlohnen.", sagte er lieb und ging ein wenig auf Yami zu. "Und ich will damit anfangen.", bemerkte dieser und strich sanft über Yamis Flügelbogen.

"Die hat bestimmt nie einer massiert?"

Ein angenehmer Schauer rann durch Yamis Körper, als Yugi über seinen Flügelbogen strich. "Bislang hat es noch niemand gewagt und ich weiß auch nicht was ich davon halten soll. Die Flügel eines Vampirs sind hoch empfindlich. Ich will nicht über dich herfallen, nur weil du mir etwas Gutes tun willst, Süßer." wandte er seine Bedenken ein.

Mit Wärme getränkten Augen schaute er zu seinem Schatz auf.

"Ich vertraue dir da. Außerdem werde ich nur meine Finger einsetzen und du sagtest ja selber, dass es etwas dauert bis du dich nicht mehr halten kannst. Ich will doch nur, dass du mal den Alltag vergisst und etwas entspannst.", verstärkte der Kleinere den Grund für dieses Vorhaben.

Lieb lächelte Yami Yugi an. "Wie du willst." lächelte er. "Aber sobald ich dir mitteile, dass du aufhören sollst, tust du es, ja?" bat er. "Unter keinen Umständen will ich dich so beißen oder anderweitig über dich herfallen."

"Natürlich höre ich auf wenn du nicht mehr willst! Schließlich sollst du dich entspannen und nicht verlieren.", kam es etwas frech zurück.

Yami grinste und biss Yugi vorsichtig neckend in die Nase ohne ihn zu verletzen. Dann aber legte er seinen Umhang ab und begann sich seines Oberteils zu entledigen

Sofort schluckte Yugi und fragte sich wer hier gleich den Verstand verlor. Yami hatte einen tadellosen Oberkörper, was von einem Vampir allerdings nicht anders zu erwarten war. Noch einmal schluckte Yugi. Dann bat er Yami sich einfach aufs Bett zu setzen und ihn machen zu lassen.

Yami bemerkte Yugis Reaktion und grinste ihn an. "Gefall ich dir?" fragte er gespielt unwissend, obwohl er sich seiner Wirkung auf andere sehr wohl bewusst war.

Wie von Yugi gewünscht setzte er sich aufs Bett und ließ seinem Süßen freie Hand.

Dieser bemühte sich schnell, sich hinter Yami aufs Bett zu setzen und nicht all zu oft auf seinen Oberkörper zu starren.

"Gefallen ist da kein Ausdruck mehr.", bemerkte er knapp bevor er sanft anfing den Flügelansatz zu massieren.

Yamis Grinsen wurde etwas breiter. " Na dann bin ich ja zufrieden." meinte er und schloss genießend die Augen, als er Yugis Finger an seinen Flügeln spürte.

Langsam arbeitet sich Yugi den Flügelbogen entlang und achtete darauf alle Verspannungen zu lösen. Erst als er nicht mehr weiter konnte löste er sich kurz von den Flügeln und rückte etwas zur Seite und machte dann weiter.

Yami gab schnurrähnliche Geräusche von sich, gefiel es ihm doch, was Yugi da mit ihm tat.

Der Kleinere schmunzelte bei Yamis Anblick und nahm gleich die Arbeit an der anderen Seite auf, als er mit dieser Seite fertig war. Die Flügelspitzen wollte er sich bis zum Schluss aufheben, weil diese besonders empfindlich und daher auch besonders viel Pflege bedurften.

Schnurrend legte Yami sich auf den Bauch, um es sich noch bequemer zu machen.

"Gefällts dir?", wobei sich Yugi schon die Antwort denken konnte, bevor er sich endlich an die Flügelspitzen machte.

Yamis Schnurren wurde nur lauter als Antwort. Lange war es her, dass seine Flügel einfach nur entspannt waren.

Als Yugi sich dann aber an seine Flügelspitzen machte, entwich ihm ein überraschtes Keuchen. "Yugi..."

"Ja was ist? Nicht in Ordnung? Schließlich sind die Spitzen auch wichtig!", entgegnete der Kleinere knapp, machte aber etwas sanfter weiter.

"Und sehr empfindlich." wandte Yami ein. Noch etwa eine Minute genoss er diese sanfte Massage, als er Yugi die Flügel entzog. "Das reicht, Süßer." Er drehte sich so, dass er Yugi ansehen konnte, in seinen Augen ein leichter Schleier.

Yugi war etwas erschrocken als sein Vampir ihm die Flügel entzog und erwiderte den Blick schüchtern.

"Sag doch gleich wenn es nicht mehr geht, dann hätte ich schon aufgehört."

"Tut mir leid." Ein leichtes Lächeln lag auf Yamis Lippen und er setzte sich wieder auf um Yugi in seine Arme zu schließen.

Dieser genoss die Umarmung und lehnte sich ein wenig mehr an seinen Liebsten.

"Hat es dir wenigstens gefallen?", fragte er vorsichtshalber nach.

"Es war wunderschön, mein Süßer." flüsterte Yami und hauchte einen Kuss auf Yugis Stirn. "Ich liebe dich."

Glücklich lächelte Yugi seinen Schatz an.

"Ich dich auch. Aber jetzt sollten wir schlafen gehen muss morgen ja noch ins Dorf.", bemerkte er noch, als ihm ein Gähnen entwich.

Yami lächelte und küsste Yugi erneut. Er stand auf und zog die Vorhänge vollständig zu, um sich, wie er war ins Bett zu legen. Da er keine Unterwäsche trug wollte er Yugi mit dem Anblick nicht verschrecken.

Yugi hingegen begann sich zu entkleiden und dann wie immer seinen Schlafanzug zu suchen, was im halbdunkeln etwas problematisch war.

Yami amüsierte sich über Yugis Suchen. Er stand noch einmal auf und hob die 2. Bettdecke an, unter welcher der vermisste Pyjama lag und reichte diesen Yugi. "Hier." meinte er, wobei sein Blick eindeutig auf Yugi lag, der Gott sei dank nur die Umrisse seines Freundes erkennen konnte und so nicht direkt sah wo Yami gerade seinen Blick hatte. Dankend nahm er das Kleidungsstück entgegen und zog es an.

"Du bist wunderschön." flüsterte Yami fasziniert und fand es fast schade, dass Yugi sich wieder etwas überzog. Doch dann hob er die Bettdecke an, damit Yugi darunter krabbeln und sich ankuscheln konnte.

Sofort lief Yugi rot an und war froh, dass es gerade recht dunkel war um das zu erkennen, obwohl er ja wusste, dass sein Freund es trotzdem sehen konnte. Schüchtern kam Yugi dem Wink mit der Decke nach und kuschelte sich an seinen Vampir, welcher Yugi sofort sanft in die Arme schloss und seine Wangen küsste. "Das muss dir nicht unangenehm sein." flüsterte er sanft und küsste zärtlich die Lippen seines Geliebten. "Aber nun schlaf. Du willst ja morgen noch vor Sonnenuntergang raus."

"Mhm!", kam es nur noch zurück, bevor Yugi endgültig die Augen schloss und ins Land der Träume abdriftete.

Yami lag noch bis zum Morgengrauen wach, ehe er dann auch langsam einschlief.

Der Blutsvertrag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Nervige Vettern

Kapitel 7.

Nervige Vettern
 

"Ich habe zufällig seine Leute belauscht. Sie haben einen Brief vorgelesen. Er sei zur Zeit bei eurem Cousin", berichtete Joey eifrig.

Ein Grinsen schlich sich auf Yamis Gesicht. "Na dann werden wir meinem lieben Vetter mal einen kleinen Besuch abstatten.", meinte er lächelnd. "Ich danke dir für die Nachricht, Joey."

Joey verneigte sich daraufhin kurz. „Es war mir ein Vergnügen."

"Das heißt dann, Yugi und ich werden bald aufbrechen. Mir wäre es am liebsten, du würdest hier so lange den Clan im Auge haben und meine Pflichten übernehmen."

"Wenn ihr das wollt, übernehme ich gerne solange eure Pflichten, mein Lord.", erwiderte Joey auf diese Frage. Yugi hingegen hielt sich derzeit da raus. Ihm war es nur recht gewesen, dass Kura weg war.

Yami nickte lächelnd. "Ich werde ihn auf jeden Fall zur Rechenschaft ziehen..." meinte Yami mit bitterem Lächeln auf den Lippen. "Du darfst dich zurückziehen, Joey. Über die Details reden wir noch."

Joey verneigte sich noch einmal demütigend bevor er das Zimmer wieder verließ und Yami mit Yugi allein ließ.

Noch immer war das bittere Lächeln nicht von Yamis Lippen gewichen, als er sich eng an Yugi lehnte. "Du bist so schweigsam." merkte er leise an.

"Mhmm, weil es sicher nicht leicht wird, Kura zu fassen. Wie hast du dir das überhaupt vorgestellt?", fragte Yugi nachdenklich.

"Wir verfolgen ihn, stellen ihn, werfen ihn vorläufig in den Kerker und entscheiden dann mit den Vampiren über sein Schicksal." antwortete Yami grimmig und nach wie vor etwas bitter.

Der Kleinere nickte dazu nur, dass er Yamis Antwort gehört hatte, doch er war nicht gerade ein Fan von Verurteilungen.

Yami spürte Yugis Gefühle deutlich. "Ich weiß, es fällt dir schwer. Aber ich denke, es muss sein. Wenn ich da jetzt tatenlos bleibe und einen Verräter einfach so davonkommen lasse, verliere ich unter meinen Leuten nur an Respekt und vor allem Glaubwürdigkeit. Und das kann ich mir nicht leisten, wo der Clan schon nicht ganz geeint ist. Kura’s Anhänger würden versuchen gegen mich zu rebellieren, wenn ich Schwäche zeige." zählte er auf, was passieren könnte. "Willst du, dass dieser Clan anfängt die Menschen, dein Volk, zu hassen und abzuschlachten?"

Sofort schüttelte Yugi den Kopf. Das war schließlich das letzte, was er wollte.

"Aufgrund meiner Jugend muss ich manchmal hart durchgreifen. Aber ich will Kura auch nicht irgendeinem anderen Vampir anvertrauen. Seine Anhänger würden weiter mit ihm fliehen, meine Anhänger könnten ihn auf der Stelle töten, aber dass will ich auch nicht. Zumindest soll er einen fairen Prozess bekommen." erklärte Yami.

"Dann ist ok. Wann brechen wir auf?", setzte Yugi noch hinzu.

"Am liebsten gleich. Aber ich denke morgen nach Sonnenaufgang ist besser. Wir müssen uns ja noch vorbereiten und du solltest dir noch Proviant kaufen, damit du nicht verhungerst, Süßer." meinte Yami. "Und ich muss ja auch noch mit Joey sprechen, damit er dann für den Clan sorgt und alles erledigt, was im Moment anfällt. Ich weiß ja nicht, wie lange wir wegbleiben.“

"Du hast es ihm doch schon gesagt! Gerade eben.", bemerkte der Kleinere etwas verwirrt.

"Ich hab ihm nur gesagt, dass er meinen Posten so lange übernehmen soll. Aber er weiß nicht, was genau er tun soll. Nehmen wir mal an, du seiest ein normaler Verkäufer in irgendeinem kleinen Supermarkt und irgendjemand würde dir sagen, du solltest von jetzt auf gleich die ganze Supermarktkette führen, ohne dir Anweisungen zu geben, was so alles ansteht, ich glaube nicht, dass dir das so einfach gelingt. Und darum muss ich Joey auch noch einiges erklären, verstehst du?" fragte er Yugi. "Auch wenn wir nur Vampire sind und keinen Ackerbau oder so betreiben... es gibt immer Dinge die ein Lord normalerweise zu tun hat."

Daraufhin nickte Yugi einfach nur. Er wusste zwar nicht genau was ein Vampirlord so zu tu hatte, aber das es nicht leicht war, das alles zu bewerkstelligen, war ihm durchaus bewusste. So ging Yugi wieder zum Fenster, aus dem er auch am gestrigen Abend gesehen hatte, bevor sich sein Leben völlig veränderte.

Lächelnd trat Yami hinter ihn und umarmte ihn. "Was geht dir durch dein hübsches Köpfchen?", fragte er sanft.

"Nichts, nur das es noch etwas ungewohnt ist, das ich jetzt immer an deiner Seite sein werde.", bemerkte der Kleinere knapp und lehnte sich etwas an seinen Vampir.

Zärtlich streichelte Yami Yugis Bauch. "Bereust du es?" fragte er etwas unsicher. War die letzte Nacht vielleicht doch ein Fehler gewesen? Er wusste es nicht.

Sofort kam ein Kopfschütteln als Antwort. Schließlich war das für Yugi das schönste auf Erden gewesen seinem Liebsten so nahe sein zu dürfen.

Erleichtert atmete Yami durch und hauchte zarte Küsse auf Yugis Hals. "Dann bin ich beruhigt. Und ich werde mir Mühe geben, dich nicht zu sehr einzuengen. Wenn du etwas Ruhe von mir haben willst, sag es mir einfach, ja? Ich will dir nicht irgendwann auf den Wecker fallen." meinte er sanft.

"Keine Angst, das merkst du schon.", stichelte Yugi etwas und drehte sich zu ihm um. "Ich denke ich werde jetzt meine Sache packen, wenn wir morgen los wollen!"

Lächelnd nickte Yami. "Ist gut. Soll ich dich noch schnell nach Hause bringen?" erkundigte er sich lieb

"Darüber wäre ich sehr verbunden.", kam es höflich zurück. Es machte Yugi einfach Spaß manchmal immer noch so höflich zu seinem Schatz zu sein. Schließlich war er immer noch ein Vampirlord.

Yami lächelte und öffnete das Fenster. "Dann ist es mir eine große Freude, dich nach Hause geleiten zu dürfen." gab er genauso höflich zurück und hob Yugi auf die Arme, um ihn nach Hause zu fliegen.

Es war reichlich kühl draußen, aber nicht kalt. Doch der Vollmond, der langsam wieder abnahm, schien der Landschaft seinen eigenen Zauber zu verleihen.

Als sie landeten, setzte Yami Yugi ab. "So, dann pack mal zusammen, was du brauchst. Zurück musst du leider laufen." sagte er sanft. Noch einmal schloss er Yugi in die Arme und küsste ihn zärtlich.

"Wenn du dafür meine Sachen zum Schloss bringst, laufe ich gerne.", meinte Yugi dazu.

Yami seufzte. "Du weißt, dass ich noch etwas zu tun hatte. Eigentlich wollte ich mich jetzt darum kümmern. Wenn ich warte, bis du fertig bist, könnte ich dich auch mitnehmen."

Doch das wollte Yugi dann doch nicht und wies Yami an, endlich zu gehen. Er würde hier schon allein klarkommen.

Yami lächelte dazu und verschwand nach einem weiteren liebevollen Kuss wieder in die Nacht, um alles Nötige für seine Abwesenheit vorzubereiten.

Sofort machte sich Yugi an die Arbeit alles zusammen zu suchen was er mitnehmen musste. Denn ein Ein-Tages-Ausflug würde das sicher nicht werden. Immer wieder verfluchte Yugi seine so genannte Ordnungsliebe, die er ja nicht wirklich besaß und so dauerte es gut eine dreiviertel Stunde, ehe er alles zusammen hatte. Sorgsam stellte er die Sachen zusammen, dann packte er sie so zurecht das man sie bequem tragen konnte und ging Richtung Schloss davon.

Yami brauchte ziemlich lange für alles, sodass er erst 2 Stunden vor Sonnenaufgang ziemlich müde in sein Zimmer zurückkehrte. Suchend sah er sich auf der Suche nach seinem Süßen im Raum um, der seine Sache schon in eine Ecke des Zimmer verfrachtet hatte. Doch von Yugi war keine Spur in dem Zimmer auszumachen. Er hatte sich etwas im Schloss umgesehen und dabei eine große schwere Tür entdeckt. //Was wohl dahinter liegt?/, fragte er sich innerlich. An der Tür stand zumindest mal Krypta, aber darunter konnte er sich nichts vorstellen.

Yami seufzte. Sollte er Yugi nachlaufen? Er war ja eigentlich kein Kind mehr auf das man ständig aufpassen sollte und der Vampir war ziemlich müde... Aber irgendwie wollte er schon noch ein bisschen mit Yugi kuscheln. Also verließ er das Zimmer und nahm Yugis Witterung auf. Schnell hatte er Yugis Geruch gefunden lief er ihm nach. An der Tür zur Krypta fand er ihn schließlich. "Na du? Was betrachtest du die Tür so interessiert?" fragte er leise um Yugi nicht zu erschrecken.

Etwas überrascht drehte er sich zu der Stimme um, die er so liebte. "Naja, diese Tür ist nicht wie die anderen hier im Schloss. Was heißt eigentlich Krypta?"

"Hinter dieser Tür hängen Gemälde von allen gefallenen Mitgliedern des Clans. Die Räume dienen dem Gedächtnis an unsere Toten." erklärte Yami mit einem Lächeln. "Willst du sie sehen?"

"Ja, ich würde gerne deine Eltern sehen.", kam es etwas ehrfürchtig zurück.

Yami nickte lächelnd und öffnete, nachdem er Yugis Hand ergriffen hatte, die Tür zu den Räumen. Leise betraten sie den ersten Raum und gab Yugi etwas Zeit, sich umzusehen.

Dieser war zuerst sehr erstaunt, das Yami diese Tür mit Leichtigkeit zu öffnen schien. Yugi hatte sie nicht öffnen können und er hatte den Verdacht, das sie auch nicht jeder öffnen könne.

Langsam durchschritt der Lord mit Yugi den Raum. Vor den Gemälden seiner Eltern blieb er letztlich stehen und sank, wie er es gewohnt war auf die Knie, wobei er den Kopf senkte.

Yugi machte es seinem Freund nach und ging ehrfürchtig auf die Knie. Dann blickte er wieder auf. "Du hattest eine schöne Mutter. War sie vorher ein Mensch?"

Nur leise kam die Antwort von Yami. "Sie war als Mensch geboren worden. Vater hat sie, als sie dem Tod näher war als dem Leben, zu einer von uns gemacht um sie zu retten. Nur langsam hatte sie sich an ihr neues Leben gewöhnt, doch Vater hat ihr sehr geholfen. Irgendwann hat sie sich in ihn verliebt. Kein halbes Jahrhundert später habe ich dann das Licht der Welt erblickt."

"Und wie hat sie reagiert als sie wusste, dass du ein Vampir sein würdest?"

"Zuerst war ihr wohl etwas mulmig bei dem Gedanken, aber nicht lange. Sie hatte sich mit ihrem neuen Leben abgefunden. Außerdem liebte sie meinen Vater und freute sich auf mich." kam die leise Antwort. Mit sanftem Blick sah er zu den Gemälden an der Wand.

Noch einmal betrachtete Yugi das Gemälde, die Yamis Eltern zeigte.

"Sie war sicher eine liebevolle und gütige Frau. Zumindest sieht sie so aus.", bemerkte Yugi nachdem er sich wieder Yami zugewandt hatte.

Traurig nickte Yami. "Das war sie. Vater war zwar immer etwas streng, aber stets gerecht. Ich habe beide sehr bewundert. Ich hoffe, ich werde ihnen in meiner Rolle als Lord gerecht." Sein Blick streifte das Bild und dann sah er zu Yugi und lächelte ihn lieb an.

"Das wirst du, ganz sicher. Dein Leute schauen doch jetzt schon zu dir auf... nur Kura nicht. Das wird noch was mit dem.", meinte Yugi ernst. Obwohl Kura für den Tod seines Großvaters verantwortlich war, hasste er ihn nicht. Er wollte ihn nur fragen, warum ausgerecht sein Großvater sterben musste.

Yami seufzte. "Da hast du Recht. Das wird was..." Nach einer Weile erhob er sich wieder. "Na komm. Kura wird bestimmt nicht auf uns warten." seufzte er und wandte sich zum Gehen.

Der Kleinere blickte auf, als Yami gehen wollte. "Willst du etwa jetzt schon los fliegen?", kam es etwas erstaunt von ihm.

"Nein. Aber bald. Vorher dachte ich, dass wir uns noch etwas ausruhen." meinte Yami lieb. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kura sofort zu uns kommt und sich mitnehmen lässt, wenn er merkt, dass wir in seiner Nähe sind."

"Stimmt!”, war Yugis knappe Antwort. Er folgte einfach Yami wieder zurück in sein Zimmer, welcher zuvor noch die Tür zur Krypta sorgfältig verschlossen hatte.

Er ließ sich aufs Bett fallen und zog Yugi in seine Arme.

Überrascht lies Yugi es geschehen, doch Yugi bezweifelte das er so einschlafen konnte.

Yami lächelte Yugi an und küsste ihn. „Hab dich lieb." schnurrte er. Dann aber setzte er sich wieder auf, um sich zumindest das Oberteil auszuziehen.

Yugi konnte nichts weiter tu als ihn dabei beobachten. Sein Freund hatte wirklich den besten Körperbau den er je gesehen hatte.

Yami schmunzelte, als er Yugis Blick auf sich spürte. "Wie ich sehe, gefall ich dir immer noch.", stellte er lächelnd fest und legte sich wieder hin.

Daraufhin musste der Kleinere schlucken. "Und wie!"

"Das freut mich.", lächelte der Vampir und schmiegte sich wieder etwas an Yugi.

"Würdest du mir auch wieder deine Flügel reichen?", fragte Yugi plötzlich, nicht ohne Hintergedanken.

Yami sah Yugi fragend an, kam seinem Wunsch aber nach und ließ seine Schwingen erscheinen.

Vorsichtig berührte Yugi die ledrige Haut die von feinen Härchen bedeckt war. Er liebte es einfach seine Finger sachte über diese faszinierenden Schwingen gleiten zu lassen.

Deutlich schnurrte Yami bei diesen Berührungen. "Schön.", flüsterte er, Yugis Tun genießend.

"Schön, wenn es dir gefällt.", bemerkte Yugi , bevor er bei den Spitzen weitermachte, wobei ein wohliger Schauer durch Yamis Körper floss.

"Sag wenn du es nicht mehr aushältst. Will schließlich nicht erreichen das du über mich herfällst.", setzte er noch hinzu und machte weiter.

"Okay." kam es eher schnurrend von dem Vampir, der völlig entspannt die Massage genoss.

Daraufhin konzentrierte sich Yugi ganz aufs massieren, wollte er doch das Yami sich völlig entspannte.

Das allerdings führte, zusammen mit der Tatsache, dass Yami doch etwas geschafft war, dazu, dass er irgendwann mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen einschlief.

Dies blieb natürlich nicht unbemerkt und so erhob sich Yugi langsam und leise, um das Zimmer zu verlassen. Er hatte beschlossen heute ausnahmsweise wieder daheim zu schlafen. Damit er seinen Freund nicht weckte, wenn er wach wurde.

Yami seufzte, als die Nähe Yugis einfach so verschwand. So kam es auch, dass er nur 3 Stunden ruhig schlief und dann wieder erwachte und sich suchend umsah. "Erst bekommt man so eine schöne Massage, und dann haut er einfach so ab..." murmelte er vor sich hin und stand auf. Dann tapste er zum Schrank um sich vernünftige Kleidung für die Reise herauszusuchen, die sowohl halbwegs elegant als auch strapazierbar war. Damit sowie einem Handtuch machte er sich auf den Weg zum nahen Fluss, wo er seine Kleidung ablegte und ein Bad im kalten Wasser nahm. Yugi sollte ruhig noch etwas schlafen.

Nachdem er gebadet und sich abgetrocknet hatte, schlüpfte er in die Kleidung und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss. In seinem Zimmer suchte er nach seiner Kette, an deren Anhänger das Wappen seines Clans, eine blutrote Rose, die schräg auf silbernem Untergrund lag und rechts oben und links unten von zwei Blutstropfen begleitet war, hing. Nur die Lords eines Clans besaßen so ein Medallion, woran andere Vampire sofort erkennen konnten, wen sie vor sich hatten.

Letztlich wurde er in seinem Nachtschrank fündig und legte es sich um. Da er selten unterwegs war trug er die Kette auch nicht allzu oft. Als er dann alles hatte, machte er sich auf den Weg zu Yugi. Es war ja noch nicht einmal 9 Uhr morgens.

So schlief der Kleinere einfach seelenruhig weiter. Ein normaler Mensch stand ja auch nicht vor 9 Uhr auf.

Da Yugi das Fenster zu seinem Zimmer geschlossen hatte, musste Yami durch die Haustür das Bauernhaus betreten. Yugi schien noch friedlich zu schlafen, so ging er leise in sein Zimmer und sprang unhörbar über Yugi hinweg auf die Fensterbank, wo er sich an den Fensterrahmen lehnte und Yugi schweigend mit sanftem Lächeln beobachtete.

Davon bekam dieser nichts mit, wie auch wenn man sich noch tief im Land der Träume befand.

Das Warten machte Yami nichts aus, und so wartete er so lange, bis Yugi erwachte.

Der Yami nicht sofort bemerkte, da er ja zur anderen Seite blickte als er aufwachte.

Aber Yami bekam Yugis Erwachen mit. "Guten Morgen, mein Süßer. Hast du gut geschlafen?" fragte er mit sanfter leiser Stimme um Yugi nicht zu erschrecken.

Trotzdem schreckte Yugi hoch als er neben sich die Stimme seines Liebsten hörte. Auch fiel ihm sofort auf das Yami ziemlich elegant rausgeputzt war. "Warum so fein? Ist was besonders was ich wissen sollte?"

"Nur, dass wir wohl mehreren anderen Clans einen Besuch abstatten, befreundete, wahrscheinlich auch welche, die unseren menschenfreundlichen Prinzipien widersprechen, und da ich dann meinen Clan repräsentiere, sollte ich dann wohl kaum einen schlechten Eindruck auf die Lords machen.", antwortete Yami lächelnd.

"Stimmt, da war ja was. Wann wolltest du denn los?", erkundigte sich Yugi

"Wenn du fertig bist, Süßer." meinte Yami und stahl Yugi noch einen liebevollen Kuss.

"Dann lass mich mal schnell meine Sachen zusammen suchen und was essen.“, mit diesen Worten ging Yugi runter in die Küche, um was zu essen.

Yami folgte ihm und setzte sich neben Yugi an den Tisch und beobachtete ihn beim Essen. "Schmeckt’s?", fragte er.

Daraufhin kam ein kurzes Nicken. Genüsslich ließ Yugi sich sein Frühstück schmecken und bat dann Yami den Tisch wieder abzudecken. Derweilen wollte er nämlich seine Sachen packen.

"Ähm... dir ist schon bewusst, dass ich nicht die geringste Ahnung von Hausarbeit hab, oder?" fragte Yami skeptisch.

Doch das hörte er schon gar nicht mehr, denn der Kleinere war schon längst die Treppen hinaufgestürmt. Er freute sich ja so auf diese kleine Reise.

"Okay... Selbst ist der Lord." seufzte Yami und überlegte, wie er vorgehen sollte. Also so verschmiert konnte das Geschirr sicher nicht in den Schrank also musste er es abwaschen... Doch wo. Da war eine Vertiefung in der einen Küchentheke und da hatte Yugi doch auch mal Wasser geholt also räumte er das schmutzige Geschirr da in dieses Becken und probierte an dem Hebel, bis das Wasser lief. Als nächstes verbrannte er sich fast, da das Wasser heiß war. Wieder etwas was Yami wunderte. Wieso war das Wasser so warm? Vorsichtig, um sich nicht die Finger zu verbrennen, spülte er die Tasse und den Teller und das Besteck ab und stellte es so nass wie es war in den Schrank bzw. die entsprechenden Schubladen, als er sie gefunden hatte. Wohin er mit den Speiseresten sollte wusste er allerdings nicht und wartete auf Yugi.

Der keine Minute später wieder die Treppen runter kam. "Oh, du hast ja aufgeräumt. Wo hast du das alles hingemacht?", fragte Yugi skeptisch. Der ja wusste, dass Yami nicht gerade viel Ahnung hatte, was die Menschenwelt betraf.

"Öhm… dahin wo du’s herhattest." gab Yami zurück und sah zum Tisch wo noch immer die Marmelade stand.

Daraufhin kam ein zufriedenes Lächeln zurück. "Die Marmelade kannst du in den Kühlschrank stellen. Der Schrank da", mit diesen Worten zeigte Yugi welchen er meinte.

Yami nickte und tat, was Yugi ihm auftrug.

Nachdem das erledigt war, sagte Yugi Yami Bescheid, dass sie los konnten. Davor wollte er Yami aber noch etwas sagen.

Yami lächelte und schloss Yugi in die Arme. Er hatte gemerkt, dass seinem Süßen noch etwas auf dem Herzen lastete. "Was ist los, hm?", erkundigte er sich sanft.

"Nichts... ich wollte dir nur anbieten... na ja, hast du Lust auch morgens ein Mahlzeit zu erhalten?"

Yami sah Yugi etwas überrascht an. "Du willst... mich wirklich zweimal am Tag an dein Blut lassen?", fragte er, klang dabei aber sehr erfreut.

"Ja.", bemerkte Yugi und lächelte seinen Freund lieb an.

"Sehr gern." flüsterte Yami und hauchte zarte Küsse auf Yugis Hals.

Sofort zuckte der Kleinere etwas zusammen, denn das letzte Mal hatte noch wehgetan.

"Ganz ruhig, mein Engel." flüsterte Yami. Ganz sanft knabberte er erst an Yugis Hals, ehe er so sanft er konnte zubiss und genüsslich Yugis Blut zu trinken begann.

Kurz keuchte Yugi auf, doch es tat nicht mehr so weh wie am Vorabend.

Nach einer Weile löste sich der Vampir wieder von Yugis Hals und leckte ihn sorgfältig sauber, wollte nicht, dass ein wertvoller Tropfen Blut verloren ging. Da er nun zweimal täglich etwas bekommen würde, brauchte er nicht mehr ganz so viel trinken.

Nachdem Yami von Yugi abgelassen hatte, lächelte dieser ihn lieb an. Schließlich hatte er schon gemerkt wie vorsichtig der Lord vorgegangen war, um ihm Schmerzen zu vermeiden.

"Wenn du dann alles hast können wir ja los, oder musst du noch mal zum Schloss?", setzte der Kleinere noch fragend hinzu.

"Ich hab alles. Wir können los." meinte er und hob Yugi einfach auf die Arme. Wie von selbst erschienen seine Flügel und er begann mit dem Starten.

Als sie in der Luft waren, drehte er noch eine kleine Runde um das Bauernhaus und das Schloss, ehe er sich dann auf den Weg zu seinem Cousin Seto zu machen, um von dort Kuras Spur weiterzuverfolgen, auch wenn er auf ein schnelles Ende dieser Jagd hoffte.

Doch dazu würde es mit Sicherheit nicht kommen, schließlich kannte er Kura und dennoch konnte man ja hoffen. Während des langen Fluges hatte es sich Yugi zur Aufgabe gemacht, Yami über seinen Cousin Seto auszufragen. Schließlich kannte er ja nicht viel Vampire.

Und Yami beantwortete ruhig jede einzelne Frage. Demnach war Seto nicht ganz so menschenfreundlich wie Yami, aber ganz verachten tat er die Menschen auch nicht. "Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Schon allein, weil Seto und ich verwandt sind bist du sicher. Niemand wird es wagen, dir zu nahe zu kommen." versprach er beruhigend.

Es klang zwar nicht gerade beruhigend, aber Yugi vertraute seinem Vampir. Er kannte Seto ja und konnte ihn so auch gut einschätzen.

"Und wann kommen wir eigentlich an?", fiel Yugi plötzlich ein.

"Heut Abend." antwortete Yami. "Die Clans haben immer ein recht großes Revier, aber eigentlich schafft man es in einer Nachtreise, damit die normalen Vampire ohne Blutvertrag nicht unbedingt am Tag draußen sein müssen." erklärte er lieb und geduldig.

Daraufhin nickte Yugi zufrieden und kuschelte sich näher an Yami. Er wollte noch etwas schlafen, damit er nicht müde war, wenn sie ankamen.

Yami lächelte und hielt Yugi ganz fest, damit er sich sicher fühlen konnte und flog rasch über die Landschaft hinweg.

Erst als Yugi plötzlich wieder festen Boden unter sich spürte, wurde er wach. "Sind wir schon da?", kam es etwas verschlafen von ihm.

"Ja, Süßer.", lächelte Yami und küsste Yugi liebevoll, ehe er ihm zärtlich den Schlaf aus den Augen rieb. "Aufwachen." Dabei kraulte er Yugi zärtlich im Nacken. Ganz sanft wollte er Yugi wecken und ihm so zeigen, dass er ihn liebte.

Dieser ließ sich das gerne ne Weile gefallen bis er endlich bemerkte, dass er wach wäre. Das nächste was Yugi sah, war das riesige Schloss vor denen sie standen.

"Wow, das ist ja größer als deines.", bemerkte er erstaunt.

"Seto’s Clan ist auch größer als meiner." erwiderte Yami lächelnd. "Na komm, mein wunderschöner." Damit nahm er Yugis Hand und ging zu dem großen Holztor, an welches er laut und fordernd klopfte.

Wenige Sekunden später wurde diese auch schon quietschend aufgemacht und ein ernst dreinblickender Vampir schaute sie an.

"Tag, was kann ich für euch tun?"

"Sei gegrüßt." Yamis Stimme klang zwar freundlich, aber machte auch sofort klar, wer hier das Sagen hatte. "Ich möchte gern zu meinem Vetter, eurem Lord, vorgelassen werden."

Skeptisch hob der angesprochne Vampir darauf eine Augenbraue.

"So? Und wen darf ich ankündigen?", kam es kühl zurück. Denn nicht jeder wurde einfach zum Lord gelassen. Nicht, dass man den Leuten misstraute, aber man konnte ja nie wissen.

"Du bist neu hier, nicht wahr? Sonst würdest du mein Gesicht kennen." Damit zog Yami die Kette mit seinem Clanwappen darauf hervor und hielt es dem Vampir vor die Augen. "Man nennt mich Yami, falls du das auch nicht weißt.“

Sofort wechselte der Gesichtsausdruck des Vampirs auf freundlich und respektvoll. Mit einer leichten Verbeugung bat er Yami und seinen Reisegefährten herein. Auch entschuldigte er sich für sein kühles Verhalten.

"Tut mir leid, dass ich euch nicht sofort reingelassen habe, aber hier laufen in letzter Zeit seltsame Gestalten herum und man kann nicht vorsichtig genug sein."

"Schon gut." grummelte Yami und trat mit Yugi ein. Sofort machte er sich dann auf den Weg in Seto’s Zimmer, wo er anklopfte und hoffte, dass er noch anwesend war und noch nicht auf Jagd war,

Dieser wollte gerade aus seinem Zimmerfenster rausfliegen, um auf Jagd zu gehen, als er das Klopfen vernahm. Merklich verärgerte antwortete er: " Ja bitte!"

Yami öffnete die Tür und betrat grinsend den Raum. "Morgen, du alter Grummel." begrüßte er seinen Vetter. "So wenig darüber erfreut, dass ich dir mal wieder einen Besuch abstatte?"

Etwas erstaunte drehte er sich vollständig zu seinem Cousin um und zog genau wie der Vampir am Eingang einen Augenbraue in die Höhe.

"Also wenn du mir nach so langer Zeit einfach so einen Besuch abstattest, dann muss es was ernstes sein. Ich hoffe nur, es hat nichts mit mir zu tun.", setzte dieser noch hinzu.

"Nein. Du hast mal ausnahmsweise nichts ausgefressen, Großer." Mit diesen Worten betrat Yami den Raum und zog Yugi sanft mit sich. "Hier ist ja immer noch alles blau..." seufzte er und ließ sich in einen Sessel ebenjener Farbe fallen.

"Und das ist meine Lieblingsfarbe, was dagegen?" Doch darauf erhoffte er sich keine Antwort und fuhr gleich fort.

"Also was führt dich diesmal zu mir und was noch viel wichtiger ist, seit wann führst du Menschen mit dir mit?"

"Der Grund, weshalb wir hier sind, ist wichtiger als die Tatsache, dass ich EINEN Menschen in meiner Begleitung habe, obwohl beides eigentlich zusammengehört." meinte Yami. "Setz dich doch zu mir, Süßer, du musst hier nicht rumstehen." forderte er dann erst einmal Yugi auf, der immer noch neben Yamis Sessel stand wie bestellt und nicht abgeholt.

Augenblicklich kam der Kleinere dieser Aufforderung nach und setzte sich Yamis Schoß, woraufhin dieser ihn in seine Arme schloss und ihm einen Kuss in den Nacken setzte.

Auch Seto nahm gegenüber von ihnen auf seiner Couch Platz und wartete immer noch auf seine Antwort, warum er eigentlich noch zu so später Stunde vom Jagen abgehalten wurde

"Mir ist zu Ohren gekommen, dass Kura hier bei dir ist oder gewesen ist?" erkundigte Yami sich, während eine seiner Hände Yugis Bauch streichelte.

"Ach der. Der kam mir gleich nicht sauber vor. Also hat er was ausgefressen?", unterbrach ihn Seto.

"Er hat Yugis Großvater getötet, obwohl ich beide unter meinen Schutz genommen habe. Sein einziger Beweggrund war wohl, dass er mir wieder eins auswischen wollte, wobei er aber dieses Mal gegen eindeutige Befehle, die ich auch in seiner Gegenwart gegeben habe, verstoßen hat". erklärte er.

Seto nickte daraufhin verständlich und bemerkte gleich danach, dass Kura schon weg sei. "Ist vor einer Stunde weiter. Sollte er aber wieder kommen, gebe ich euch Bescheid." Dann stand Seto auf und ging wieder zum Fenster.

"Falls ihr hier bleiben wollt, haltete euch an meine Leute, ich muss jetzt was essen.", und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren war er auch schon verschwunden.

Yami grummelte, als Seto so schnell weg war. "Er hätte ruhig noch sagen können, ob er wüsste, wo genau Kura als nächstes hin will... Das ist wieder typisch für ihn... Na ja, ist er selbst schuld, wenn ich ihn morgen früh aus seinem Schönheitsschlaf reiße..." Damit stand er auf und legte seinen Arm um Yugi.

"Sei ihm nicht böse!", bat Yugi inständig. Er wusste zwar nicht viel über Seto, doch er schien auch ziemlich viel um die Ohren zu haben. Ein paar Sekunden später betrat einer von Seto’s Vampiren den Raum und bat sie ihm zu folgen.

"Wie könnte ich meinem lieben Vetter böse sein... Er ist nun mal wie er ist und ihm daraus einen Strick zu drehen, wäre falsch." lächelte Yami und folgte de Vampir. "Sag, du weißt nicht zufällig, wohin euer letzter Gast sich jetzt wenden wollte oder?", erkundigte er sich dann bei dem Vampir.

Der Angesprochene blieb stehen. "Wenn ihr diesen weißhaarigen Vampir meint, dann schon. Er wollte zu einem Clan, der seine Vorlieben für den Menschenhass teilt und da fällt mir nur Marik’s Clan in der Nähe ein."

"Wieso hab ich mir das nicht gedacht?" fragte Yami laut. "Danke." Dann sah er Yugi lächelnd an. "Morgen Abend dürften wir ihn dann hoffentlich kriegen." meinte er zuversichtlich zu ihm und stahl ihm einen kurzen Kuss.

Kurz darauf kamen sie vor einer Tür an die der andere Vampir einfach öffnete um ihnen ihr Nachtquartier zu zeigen. "Ich hoffe, es sagt euch zu. Was besseres haben wir nicht."

Yami sah sich den Raum an. "Solange der Raum ein halbwegs gemütliches Bett hat, sind wir zufrieden." meinte Yami und betrat den Raum.

Yugi hatte das gesuchte an der anderen Seite des Raumes gefunden und sich sofort darauf fallen lassen.

Lächelnd beobachtete Yami ihn und kam zu ihm. Den Sarg im Raum beachtete er gar nicht sondern legte sich einfach zu seinem Süßen und küsste ihn zärtlich.

Der Andere schmunzelte darüber und ging lautlos hinaus, um sie nicht weiter zu stören.

Derweilen löste sich Yugi wieder von den Lippen seines Liebsten und schaute ihn zärtlich an. "Ich finde das Bett bequem, du nicht?"

"Wenn du da bist, würde ich auch den Boden noch als recht bequem empfinden." lächelte Yami und sah Yugi verliebt an.

Diese Bemerkung lies Yugi glücklich lächeln, dann stand er auf um sich endlich bettfertig zu machen.

Dabei wurde er aber ganz interessiert von seinem Vampir beobachtet. "Du bist wunderschön, mein Süßer." hauchte er verliebt. "Ich liebe dich einfach. Hab ich dir das heute schon einmal gesagt?"

Ein Kopfschütteln kam darauf zurück. Nachdem Yugi endlich mit dem umziehen fertig war, kramte er sich noch was zu essen aus seinem Rucksack. Die lange Reise hatte ihn hungrig gemacht.

"Das tut mir Leid..." entschuldigte Yami sich. "Ich gelobe Besserung und werde es dir in Zukunft häufiger sagen, damit du das ja nicht vergisst." Auch er hatte sich inzwischen ausgezogen und sich die Decke um den Körper gelegt. "Krieg ich dann auch noch was?" fragte er lieb. "Ich hab auch Hunger."

"Kommt drauf an. Schließlich gibt es nichts um sonst.", bemerkte der Gefragte frech.

"Sei froh, dass du mein Partner bist, Süßer und dass ich dich liebe." meinte Yami und krabbelte ganz zu ihm rüber. "Reicht es, wenn ich ganz lieb Bitte Bitte sage? Oder willst du mit ein paar Küssen und Zärtlichkeiten bestochen werden?" erkundigte er sich und sah Yugi mit schiefgelegtem Kopf an.

Dabei sah Yami aus wie eine zu groß geratene Katze und das fand sein Partner mehr als nur niedlich. Schnell ließ er den letzten Bissen in seinem Mund verschieden und rutschte etwas zurück.

"Was hast du genau vor?", fragte Yugi gespielt ängstlich. Er wollte etwas mit ihm spielen und das merkte Yami deutlich. Langsam wie eine lauernde Katze kam Yami näher geschlichen und hatte ein siegessicheres Grinsen auf dem Gesicht. Eigentlich spielte er nicht mit seinem Essen, da er die Menschen nicht quälen wollte, aber Yugi konnte er ja nicht töten, sodass er lediglich etwas darauf achten musste, nicht zu viel Körperkraft einzusetzen, um ihm nicht wehzutun. "Ich will etwas Spaß mit dir haben, Süßer." grinste er beabsichtigt mehrdeutig und kam noch etwas näher.

//Das er mal den Spieß umdrehen würde, hätte ich nicht gedacht//, ging es ihn noch durch den Kopf bevor weiter vor Yami zurückwich. Er musste sich was einfallen lassen, sonst würde er seinem Liebsten zu schnell erliegen, doch er wollte es ihm nicht zu leicht machen.

Und doch sprang Yami, als er noch 2 Schritte von Yugi entfernt war plötzlich auf ihn zu und hielt ihn sicher im Arm. "Hab dich." grinste er triumphierend und küsste ihn innig.

Erschrocken keuchte dieser in den Kuss und versuchte vergeblich wieder frei zu kommen.

"Du glaubst doch nicht, dass ich etwas wieder freigebe, wenn ich es erst einmal habe.“ grinste Yami und biss einmal neckend in Yugis Ohr und Hals, ohne dabei seine Eckzähne einzusetzen.

"Und du hast ja wohl kaum gedacht, dass sich deine Opfer freiwillig ihrem Schicksal vergeben.", bemerkte Yugi knapp und nutzte einen unachtsamen Moment von Yami und riss sich los. "Was machst du denn mit denen, die so widerspenstig sind wie ich.", kam es frech hinzu.

"Normalerweise bringe ich es schnell hinter mich." antwortete Yami. "Ich quäle Leute nur sehr ungern. Und demnach kriegen sie es kaum mit, dass ich auftauche. Mit dir spiele ich jetzt nur, weil ich weiß, dass du keine wirkliche Angst vor mir hast und dass ich nicht lebensbedrohlich bin. Ich bin zwar ein Jäger aber nicht grausam." meinte er ernst und sah Yugi genauso an. „Ich bin nicht wie Kura oder der Clan, zudem wir als nächstes müssen und spiele mit meinen Opfer, nur um mich dran zu erfreuen, wie sie leiden."

"Dann erfreu dich an mir wenn du willst, aber zuerst musst du mich erst mal dazu bekommen." Schnell versteckte sich Yugi unterm Bett und wartete.

Yami seufzte. Ihm war jetzt die Lust am Spielen vergangen. "Ich hab jetzt aber keine Lust durchs Zimmer zu toben... Wenn du willst, bleib da unten. Aber wenn ich zu großen Hunger hab, werde ich unausstehlich. Aber da unten hervorziehen werde ich dich nicht." So legte er sich ins Bett und deckte sich zu. Da er ja, wenn er in Betten schlief, nicht wirklich etwas trug, wurde ihm etwas kühl.

Yugi seufzte ebenfalls und kam wieder aus dem Bett hervor. Dann ging er in die Mitte des Raumes und fing an sich mit rhythmischen Bewegungen langsam auszuziehen. "Dann ist dir auch sicher egal, das ich mich jetzt ausziehe."

Zuerst achtete Yami gar nicht auf Yugi, war er doch in seinen eigenen Gedanken, aber als sein Süßer sich dann langsam auszuziehen begann, wanderte sein Blick automatisch zu ihm. "Du bist so schön!" hauchte er liebevoll und breitete seine Arme aus. "Kommst du zu mir?" fragte er dann lieb.

Als Yugi gerade seinen Hose geöffnet hatte hörte er Yamis Bitte und hörte sofort auf. Er ließ die Hose an und ging elegant zum Bett rüber. Kurz davor stützte er sein Hände auf den Bett ab und krabbelte genauso elegant darauf. Dann beugte er sich vor und hauchte seinen Schatz einen Kuss auf. "Ich dachte, du willst nicht mehr spielen?", fragte er frech.

Gern erwiderte Yami den Kuss und meinte dann: "Ach... die Nähe des Geliebten zu spüren ist für mich kein Spiel sondern reine Genussache." erklärte Yami und küsste Yugi erneut.

Kurz ging Yugi darauf ein dann löste er sich wieder von den Lippen seines Liebsten. "Heute will ich mal das du genießt. Letztes Mal war ich es ja überwiegend, der genießen durfte.", meinte der Kleinere sanft

"Dass ich genieße? Na dann ist es mir eine Freude, mich dir hingeben zu dürfen." lächelte der Vampir und zog Yugi zu einem lieben Zungenspiel zu sich herunter.

Erst nach einigen Minuten löste sich Yugi wieder von ihm und lächelte ihn sanft an.

"Ich will deine Flügel auch berühren, schließlich will ich heute deine ganze Liebe spüren und nicht nur halbe."

"Was immer du wünschst." damit ließ Yami seine tiefschwarzen Fledermausflügel erscheinen und legte sich erst einmal auf die Seite, da es nicht zu bequem war, mit den Flügeln auf dem Rücken zu liegen.

Sofort fuhr der Kleinere über den Flügelbogen und küsste seinen Vampir sanft.

"Aber du darfst mich erst berühren wenn ich es dir sage, ok?"

Yami seufzte zwar etwas, aber nickte dann. "Tu mit mir, was du willst. Ich bin ganz dein." meinte er und schnurrte genüsslich bei den Berührungen an seinen Flügeln.

"Mal sehn, wie lange du deine Finger von mir lassen kannst." bemerkte Yugi daraufhin frech. Er legte es ja darauf an, dass sein Vampir die Beherrschung verlor und ihn ohne zu zögern an sich zog.

Sanft begann er damit, die Flügel sanft zu liebkosen.

Genießend schloss Yami die Augen und entspannte sich vollständig. "Hmm... schön... aber wenn du Pech hast, schlaf ich ein." meinte er grinsend

Schnell wendet sich der Kleinere den Flügelspitzen zu, wo sein Vampir besonders empfindlich war. "Aber so bestimmt nicht."

Sofort keuchte Yami auf. "Ne, so nicht." grinste er leicht und sah Yugi tief in die Augen, der sich eine Weile darin verlor und dann einen Kuss auf die Flügelspitzen hauchte.

Daraufhin ging ein leichtes Zittern durch Yamis Flügel und er keuchte leicht erregt. "Das ist schön!", hauchte er liebevoll und schloss genießend seine Augen.

"Und wie ist das?", fragte Yugi als er einmal darüber leckte.

Dadurch wurde das Zittern in Yamis Flügeln stärker. "Haa... Was tust du?" fragte er und sah Yugi an, wobei ein deutlicher Lustschleier in seinen Augen lag.

"Dich langsam aber sich in den Wahnsinn treiben.", bemerkte er frech und leckte noch einmal darüber.

"Ahhh... was frag ich?" meinte Yami und bekam langsam Mühe sich zurückzuhalten, auch wenn Yugi bis jetzt noch immer nur an seinen Flügeln hantierte, der sich zur Zeit fragte, was Yami wohl tun würde, wenn er noch einen Schritt weiterging. Er versuchte es einfach und nahm die Spitze in den Mund und liebkoste sie mit der Zunge

"Hmm... du machst mich verrückt!" stöhnte er und wie automatisch wanderte seine Hand zu seiner Brust um sich selbst etwas zu berühren, trieb Yugi ihn doch gemächlich in Richtung Wahnsinn.

Als Yugi bemerkte, dass es Yami gefiel, fing er auch noch etwas an der Spitze zu saugen. //Genieße, mein Liebling.//

"Oh Gott, Yugi!" stöhnte Yami und drehte sich nun über den Bauch zu Yugi um verlangend zu küssen und verlangend über Yugis Po zu streicheln.

Ziemlich überrascht riss dieser die Augen auf. Das er Yami so schnell willenlos machen konnte, hatte er nicht gewusst.

Einen Flügel legte er um Yugi, damit er nicht so schnell weg kam, der andere lag einfach so auf dem Bett, ohne den Besitzer weiter zu stören. Eine von Yamis Hände verschwand unter Yugis Hose um sie ihm langsam auszuziehen. "Du treibst mich in den Wahnsinn!", hauchte er erregt und küsste Yugi erneut verlangend.

-Ich hab doch gar nicht viel gemacht-, dachte Yugi bei sich, bevor er den Kuss wieder löste. "Du hast dich nicht an unsere Abmachung gehalten. Du solltest mich doch erst berührenm wenn ich es erlaube!", sagte Yugi mit einem frechen Unterton, da er ja gewusste hatte, dass sein Vampir diese Abmachung so oder so nicht hätte halten können.

"Du tust mir zu gut..." hauchte Yami erregt und sah Yugi verlangend erregt an. "Wenn du mich so verwöhnst, sinkt meine Selbstbeherrschung nun einmal rapide... Ich liebe dich." hauchte er und streifte damit die Hose von Yugis Po und massierte diesen verlangend.

"Das spürt man.", hauchte der Kleinere zurück und lehnte sich leicht in die Berührungen, ehe er sich wieder um den einen Flügel seines Vampirs kümmerte.

"Ahh..." völlig vernebelt sah er Yugi an. Doch etwas störte ihn dann doch an der Behandlung: "Süßer... ich besteh aber nicht nur aus meinen Flügeln..." hauchte er. "Und ich werd auch nur ungern nur auf meine Flügel reduziert..."

Yami nickte und nahm den Flügel von Yugi weg und ließ seine Schwingen auch sofort verschwinden. So schön er es fand, wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkte ... Wenn er nur seine Flügel gestreichelt bekam, dann fühlte er sich auch unwohl, weil er sich dann automatisch so fühlte, als würden einzig seine Flügel wichtig sein und nicht er als Person.

Yugi war zwar etwas enttäuscht, dass sein Vampir seine Schwingen verschieden ließ, doch das war egal, er würde es auch so schaffen, Yami zu reizen. Er stand wieder auf, begann wieder leidenschaftlich für seinen Liebsten zu tanzen, denn Yugi hatte immer noch seine Shorts an.

Yami grummelte deutlich hörbar, als Yugi schon wieder verschwand. Etwas böse sah er ihn an. "Sag mal, du willst mich heute wirklich ernsthaft ärgern oder was?" fragte er leicht verstimmt, dass Yugi nicht einfach liegen bleiben konnte. Erst wurde der Vampir heiß gemacht und dann einfach sitzen gelassen.

Etwas, was stark an seinem Stolz kratzte.

"Nein, ich will nur erreichen, dass du keine Rücksicht mehr auf mich nimmst. Ich will das du mir deine ganze Liebe gibst und mich dazu bringst, zu dir zu kommen... OHNE mich zu berühren.", sagte Yugi wahrheitsgemäß und machte einfach weiter.

"Ich bin nicht dein Spielzeug, Yugi." stellte Yami klar und drehte sich weg. "Ich gebe dir gern meine ganze Liebe. Und bis zu einem gewissen Grad mache ich auch solche Spielchen mit, aber nicht unbegrenzt. Tut mir Leid, ich bin nun mal kein Mensch, mit dem du nach Belieben spielen kannst... Erst werd ich nur auf meine Flügel reduziert, dann komm ich deinem Wunsch nach, dich frei zu lassen in dem Vertrauen, dass du nicht wieder abhaust und dann verschwindest du doch. Weißt du, dass das wehtut?", fragte er und klang deutlich etwas verletzt. //Vielleicht war er doch der Falsche...// fügte er noch in Gedanken an, sprach es aber nicht aus.

Geschockt stand Yugi plötzlich still da und starrte einfach seinen Vampir an. Erst nach einer Minuten bemerkte Yugi, dass er weinte. Die Tränen flossen unaufhörlich, doch das war ihm egal. Er hatte nicht vorgehabt, Yami wehzutun, doch das hatte er getan. Er drehet sich einfach um und ging ohne ein Wort aus dem Zimmer. Ihm war egal, wer ihn jetzt so sah, denn vor seinen Augen sah er nur Yami, der verletzt war wegen ihm.

Kurz sah Yami zur geschlossenen Tür, durch die Yugi eben verschwunden war. "Ach bleib doch weg, wenn du noch nicht mal ne Entschuldigung übrig hast..." murmelte er und verzog sich unter die Bettdecke und fing ebenfalls an zu weinen. Es tat ihm weh, dass Yugi sich so von ihm abwandte und in diesem Moment fragte er sich ernsthaft, ob ihre Beziehung eine Zukunft hatte, Blutsvertrag hin oder her. Klar liebte er Yugi noch über alles, aber würden sie trotz offensichtlich unterschiedlichen Vorstellungen ihres Intimlebens, glücklich werden können? So etwas konnte man natürlich vor dem Schluss des Vertrages nicht wissen...

Zurzeit war Yugi in einer ziemlich belebten Teil des Schlosses angekommen. Die tausend Augen der anderen Vampir, die ihm folgten nahm er gar nicht wahr. Auch den Vampir der ihn fragte: "Hey Kleiner, was ist mit dir, willst du dir nicht mal was wärmeres anziehen?", doch als der Vampir die leeren Augen des Jungen sahen, schreckte er zurück. Yugi viel augenblicklich an Ort und stellen zusammen und blickte verloren die Decke an.

Yami interessierte sich in dem Moment für gar nichts, ignorierte. Er lag einfach nur weinend unter seiner Decke und wünschte sich im Grunde nichts mehr, als das Yugi bei ihm war und mit ihm kuschelte.

Nach ca. einer halben Stunde kam Yugi wieder zu sich und stand wieder auf. Jetzt erst merkte er, wie er rumlief und was vorgefallen war. Er ging zwar zurück zu ihren Zimmer, blieb aber vor der Tür stehen. Er traute sich einfach nicht hinein, aus Angst Yami wollte ihn nicht mehr sehen.

Ohne dass er es wollte, drang irgendwann wieder der Geruch Yugis in den Raum. So stand er leise auf um die Türklinke zu drücken und die Tür nur anzulehnen. Dann verschwand er blitzschnell wieder im Bett und überließ es Yugi, ob er reinkommen wollte oder nicht.

Yugi bekam es zwar mit, dass die Tür angelehnt wurde, doch er dachte zuerst Yami würde ihn jetzt anschreien, doch als auch nach einer Minute nichts weiter geschah, traute er sich doch ins Zimmer. Leise machte er die Tür wieder zu und blieb mit gesenkten Kopf dort stehen. Er nahm all seinen Mut zusammen um etwas zu sagen: "Ich...ich...“ und wieder liefen die Tränen, doch das hinderte Yugi nicht daran den Satz weiterzuführen. „...wollte mich entschuldigen für meine blöde Idee... ich werde es in Zukunft lassen, dich zu quälen."

Yami lauschte Yugis Worten und drehte sich zu ihm herum. "Ich verlange nicht von dir, es ganz sein zu lassen. Aber lass mich in Zukunft nicht dreimal sagen müssen, dass mir etwas nicht ganz gefällt. In bestimmten Maßen mach ich so was doch mit. Hab ich doch gesagt. Aber übertreib es bitte nicht. Ich will dich doch nicht verlieren, Süßer.", sprach er leise. "Na komm her." Damit öffnete er seine Arme, damit Yugi zu ihm kuscheln kommen konnte und sehen konnte, dass Yami ihm verzieh.

Dieser blickte zum ersten Mal auf und als er den sanften Gesichtsausdruck von Yami sah, lief er schnell auf ihn zu und fiel ihm weinend in die Armen. Schniefend vergrub Yugi sein Gesicht in Yamis Brust und wollte sich einfach nicht mehr beruhigen.

Zärtlich schloss Yami ihn in die Arme und streichelte ihm tröstend und beruhigend durchs Haar und über den Rücken. "Ich verzeihe dir, Süßer." versprach er lieb und hauchte einen Kuss auf Yugis Stirn.

Langsam beruhigte sich Yugi wieder und hörte auf zu weinen. "Ich wollte dich wirklich nicht verletzten. Ich wollte, dass das der schönste Abend für uns beide wird. Ich habe das ganze doch nur getan, damit ich den Vampir in dir auch spüren darf. Ich wollte, dass wir uns völlig verlieren.", erklärte Yugi immer noch leicht schniefend.

"Da ist was gründlich schief gelaufen. Wir müssen wohl noch lernen, uns genauer aufeinander einzustimmen, damit so was nicht noch mal passiert. Ich muss lernen, dass es nichts schlimmes ist, auch mal kleine Spielchen zu spielen und du mich damit nicht demütigen willst und du solltest dafür lernen, dass es auch für mich Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten... Ich liebe dich und will dich wirklich nicht verlieren, nur weil wir unterschiedliche Vorstellungen von unserem Sexleben haben... " meinte er sanft.

„Was wolltest du eigentlich von mir? Wie hätte ich reagieren sollen?", fragte Yugi vorsichtig.

"Das du mir nahe bist und nicht immer und immer wieder abhaust, wenn du Liebe willst, wollte ich... Dass du auch anderen Körperteilen als meinen Flügeln Aufmerksamkeit schenkst, wenn ich sie dir mal zeige, wollte ich. Oder liebst du mich nur wegen meinen Flügeln?" fragte er ernst. "Ich hab dir mehrfach gesagt, dass ich so was nicht so will... und trotzdem bist du wieder aufgestanden, nachdem ich dich nicht mehr festgehalten habe."

Sanft lächelte Yugi seinen Vampir an. "Dann meinst du so?", und mit diesen Worten streichelte Yugi sanft die Brust seines Vampirs.

//Wieso reagiert er nicht auf meine Frage??// fragte Yami sich. Waren es wirklich nur seine Flügel, die Yugi fesselten?

Auf Yugis Frage nickte er aber und schloss die Augen.

"Nein, es sind nicht deine Flügel, in die ich mich verliebt habe sondern du warst das! Ich liebe dich so wie du bist. Deine Flügel verwöhne ich nur so oft, weil dir das ja besonders gefällt.", erklärte er sanft, streichelte ihn aber weiter. "Du darfst jetzt mit mir machen was du willst. Auch dich rumdrehen und mich damit leben lassen. Ich habe Strafe verdient."

Lieb lächelte Yami, als er doch noch Antwort bekam und zog Yugi an sich. "Ich kann dich nicht bestrafen, höchstens damit, dass ich heute nichts weiter von dir will, als noch ein oder zwei Schluck von deinem Blut..."

Daraufhin nickte Yugi nur. Das war ja auch Strafe genug.

Yami zog Yugi einfach in seine Arme und streichelte ihm seine Wange. "Also, lässt du mich etwas trinken?" fragte er dann lieb.

"Natürlich darfst du, nach dieser Aktion ist doch das mindeste, was ich tun kann.", entgegnete Yugi leicht geknickt und legte seinen Kopf schon mal in den Nacken. Denn bis jetzt hatte es immer noch wehgetan.

"Du musst dich nicht rechtfertigen, Süßer." meinte Yami lieb und verteilte zärtliche Küsse auf Yugis Hals. Trotz des ganzen Stresses wollte er Yugi so wenig wie möglich wehtun. So knabberte er zuerst vorsichtig und biss dann ganz zart zu.

Kurz zuckte Yugi zusammen und dann war es vorbei. Dieses mal hatte es kaum noch wehgetan, stattdessen breitete sich immer mehr ein angenehmes Gefühl aus, beidem man sich immer mehr zu verlieren schien.

Genüsslich saugte Yami einige Schlucke Blut aus Yugis Adern. Yugi war so schön entspannt und er genoss es sichtlich, zu trinken. Aber nachdem sein größter Durst gestillt war, löste er sich wieder von Yugi und leckte die Haut sauber.

Der daraufhin wollig seufzte. "Ich hoffe, es hat dir geschmeckt?", fragte Yugi etwas schüchtern.

"Du schmeckst mir eigentlich immer." meinte Yami lächelnd und küsste Yugi liebevoll.

Genüsslich schloss Yugi daraufhin die Augen. Er war einfach schon zu müde, um diesen Kuss zu erwidern, deshalb genoss er einfach nur Yamis Lippen auf seinen.

"Müde?" fragte Yami lieb und streichelte liebevoll Yugis Wange.

Daraufhin kam ein "Mhm!" als Antwort.

"Na dann schlaf gut, mein wunderschöner Engel." wünschte der Vampir lieb und küsste Yugi lieb.

Sofort kuschelte sich Yugi dichter an seinen Vampir und schlief sofort ein.

Yami beobachtete Yugi noch eine Weile beim Schlafen und wünschte sich, nie wieder so etwas zu erleben und vor allem hoffte er, nicht noch einmal an ihrer Beziehung zu zweifeln. Yugi war das Beste, was ihm passieren konnte und auch er musste an sich arbeiten, damit ihre Beziehung harmonisch blieb.

Erst nach einer Weile schlief er eng an Yugi gekuschelt ein.
 

To be continue...

Banneinfluss

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (110)
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Von:  JuliaKumpan
2014-10-21T21:08:33+00:00 21.10.2014 23:08
Aww wie schade das es nichtmehr weitergeht...ich hoffe doch das es irgendwann zuende geschrieben wird auch wenn ich erst viele Jahre später auf diese FF gestoßen bin :(
Es fesselt mich gerade wie es weitergeht :(
Sehr schöne Schreibweise und eine schöne Geschichte die uns zeigt das auch Vampire ein Herz haben und nicht immer böse sind wie es in den Filmen oft gezeigt wird.
Von:  Haine_Togu
2008-09-28T15:35:49+00:00 28.09.2008 17:35
Zu Kap 8^^

Das war ja wieder total super!!^^
Besonders die Gefühle von den Beiden haben mir wieder sehr gefallen!!
Habt ihr sehr schön gemacht!!
Und wie Yami Seto da ärgert!! *g*
Das war voll knuffig!!
Yugi vertraut seinem Yami aber auch total,dass ist so kawaii!!!^^
Ich bin schon gespannt wie es mit den zwei Süßen weiter geht!!
Danke euch noch mal fürs´Schicken!!^^
*knuddel*
bis zum nächsten Kap
Grüßle
eure Haine-chan <3
Von:  Yami_Kitten
2008-09-28T13:51:45+00:00 28.09.2008 15:51
zu 8

*smile*
das wahr echt toll
*smile+
besonders wenn yami Seto ärgert
*grins*
*kicher+
naja..war echt toll geschren
*smile*
*knuff*
weiter so
^^

lg dad yamikätzchen
Von:  Aoichan
2008-09-28T10:43:19+00:00 28.09.2008 12:43
hab eure fanfic gerade erst entdeckt und find sie sehr schön, freue mich auf das nächste kappi^^

lg

bye tarasun
Von:  viky
2008-09-28T06:22:35+00:00 28.09.2008 08:22
hu hu
ichhabs geschafft, ich konnte jetzt eben lesen^^

wie wahr, Yugi ist süß *seufzt* *lacht*

hast toll beschrieben, hat mir richtig super gefallen^^b
*dich patte*
bin gespannt was noch so passieren wird...
also, tipp fleißig weiter.
knuff
lg
viky

danke fürs bescheid geben.

Von:  Saebelzahnkaninchen
2008-09-27T20:06:31+00:00 27.09.2008 22:06
Wieder so ein schöööööönes Kapi.
Die Story ist wirklich toll.
Ich freu mich schon darauf zu erfahren wies weiter geht. ^^
Macht weiter so. <3
LG Midnight
Von:  Ice_Angel_Kara
2008-09-27T17:18:46+00:00 27.09.2008 19:18
Kapitel 8:

Das ist ein schönes Kapitel :D
Ich hab mich echt erschrocken, als sich Yugi aus dem Fenster gestüzt hat...oh mann..das hätte echt schief gehen können! Aber zum Glück ist Yami gewesen!
Euer Schreibstil ist echt spitze und reißt einem beim Lesen einfach mit!!
*knuddel*

HEL
Tabby
Von:  Tsubaragi_Miku
2008-09-18T18:07:22+00:00 18.09.2008 20:07
Der Porolog ist schon gut ich will wisse wie es weiter geht.
Ich hoffe das die FF auch so gut ist wie der Prolog.

Von:  Judari
2008-09-11T14:17:46+00:00 11.09.2008 16:17
Schöööööööööööööner Prolog^^!!!!!!!!!!!!
Von:  NightmareWarrior
2008-08-30T12:19:50+00:00 30.08.2008 14:19
haaaach, diese Kapitel hat mir diesmal auch total gut gefallen!
Besonders das ende...endlich kam mal ne Stelle vor, wo deutlich die größte Vorliebe von Vampiren beschrieben wird...armer Yugi! XD
Ich find auch total gut, dass Yami seine hohe stellung behalten hat =)
Im anime ist er ja Pharao und...nunja, hier Vampirlord!
Total klasse! Du gibst mir das Gefühl, dass ich mich auch mal wieder an meine FFs hocken sollte....Faulheit eben!xD
Dat, nighty^^


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