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Sakura Sakura

von

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Sakura's Gedicht an Sasuke, den Abtrünnigen

Sakura's Gedicht an Sasuke, den Abtrünnigen
 

Still war’s um uns.
 

Die Bäume...sie schweigen.
 

Dunkel die Nacht.
 

Deine Augen...so kalt...
 

Rau die Luft, die wir atmeten.
 

Mein Herz... es schlägt...
 

Meine Stimme, leise und hohl.
 

Deine Gestik... abweisend, herzlos.
 

Doch was wir gemeinsam hatten...
 

... sahen wir nicht...
 

Es schlägt...!
 

Ich, geblendet von Liebe.
 

Es schlägt...
 

Du, getrieben von Hass.
 

Hass auf dich.
 

Hass auf mich.
 

Hass auf die Einsamkeit.
 

Für dich...
 

Was wir hatten...
 

... war das Band...
 

Für dich...!
 

...
 

Das Band der Freundschaft.
 

Doch jetzt ist es zerstört.
 

Die Bäume, sie schweigen.

Deine Augen, so kalt.

Mein Herz, es schlägt.

Für dich.
 

S a k u r a

Poor Girl Sakura!

Psssst! Es geht sofort los! Ohne viel Gerede =D
 

presented by: Lilly-Maus
 

Poor Girl Sakura!
 

Das Badewasser stieß an den Wannenrand. Ab und zu schwappte eine Welle darüber, auf den schmutzig grauen Fliesen wurde das bläulich gefärbte Wasser durchsichtig.

Alles scheiße, dachte Sakura, jetzt war sie auch noch aus der elterlichen Wohnung geflogen! Draußen tobte ein Sturm, der unerträglich laut mit Regen und Donner gegen die Brettervorschläge des kleinen Hauses kloppte. Eine reine Frage der Zeit, bis ihr dieser olle Holzkasten um die Ohren flog!

Im schummrigen Licht zweier Kerzen erinnerte sich Sakura an ihren 19. Geburtstag zurück, den sie vor zwei Monaten gefeiert hatte. Damals hätte sie niemals geglaubt, dass sie acht Wochen später am äußersten Rand Konohas in einem maroden Verschlag ihr weiteres Leben fristen, sich nur noch von Tütensuppen ernähren und in riesigen Wäsche- und Müllbergen ersaufen würde...

Tja schade nur, dass Sakura bis vor zwei Monaten endgültig der Kragen geplatzt war, ihren Eltern natürlich auch. Und wer war Schuld? Er natürlich! Das arme kleine Quietschentchen flog quer durch das winzige Badezimmer, genauso wie sie letztens durch den Flur und über die Haustür. Na wenigstens hatte sie ihre Klamotten noch hinterher geschmissen bekommen. Wie kann man auch so dämlich sein und so extrem von jemand abhängig werden, dass die Entzugserscheinungen jegliche Formen der Vernunft aus dem Kopf fegen?! Ja, Sakura hatte da irgendwie einen Hang zu gehabt. Die Betonung liegt auf „gehabt“! So was Bescheuertes würde ihr bestimmt nicht noch mal passieren!

Nun flog auch der Stöpsel und zwar aus dem Abfluss und Sakura schnappte sich das Handtuch von der Stange, trat einmal auf das gelbe Entchen und platzierte sich vor den trüben Spiegel. Na scheiße, wie sah sie denn wieder aus! Lieber gar nicht erst so lange in dieses Glasding glotzen, schnell das lange blass- rosa Haar föhnen und Zähne putzen und ab ins Bett. Morgen würde sie dann wieder um halb sieben aufstehen, Anziehen und pünktlich bei Konohas Ramen Bar auf der Matte stehen. Wie immer, jeden Tag, seit sie die Schule geschmissen hat... wegen ihm...! Flutsch! Die Hälfte des Zahnpastainhalts landete auf dem Waschbeckenrand. Scheiße!!! Mädchen durften nicht fluchen, Sakura schon. Putzen konnte sie ja nun wirklich nicht leiden, Wäsche waschen und Geschirrspülen genauso wenig. Wie lang war das jetzt eigentlich her, seit er das Dorf verlassen hat? Fünf oder Sechs Jahre? Und ihr Herz hatte er auch noch mitgenommen, dieses miese...!

Sie gab es ja zu, dass sie manchmal vielleicht wirklich ein bisschen zu anhänglich gewesen war... Trotzdem, dachte Sakura, so eiskalt jemand abservieren, das brachte doch keiner übers Herz! Wie gut, dass er ihres mitgenommen hat, jetzt konnte sie auch mal genauso stinkig sein, wie er es immer war und noch schlimmer. Was soll’s, ihren Eltern hat’s nicht so gefallen und den anderen auch nicht. Der einzige, der sie zwar auch für total durchgedreht hält, aber wenigstens noch zu ihr steht, war Naruto, nervig wie immer, aber vielleicht war das auch nur so, weil sie von früh bis spät bei der Ramen Bar den Ramen verteilte und ihren Chef dazu animierte, die Preise auch für Ottonormalverbraucher bezahlbar zu machen. Hatte es gerade an der Tür geklopft? Der Föhn wurde ausgestellt, dieses Kraut da oben auf ihrem Kopf bekam sie ja nicht in hundert Jahren richtig trocken... Irgendwo hier hatte sie sich auch frische Unterwäsche hingelegt, aber wo?

Plötzlich fegte ein starker Wind durch den Türspalt und löschte Sakura die Kerze. Jemand war da doch tatsächlich ohne Erlaubnis in ihr Haus gekommen! Jetzt spendete nur noch ein fahler Schein vom Wohnzimmer, gleichzeitig Flur und Küche, dem kargen Bad Licht aus einer mickrigen, nackten Glühlampe. Verdammt, hätte sie doch bloß abgeschlossen! Ach ne, das ging ja nicht, das Schloss war ja schon durchgerostet, Einbrecher würden höchstens an dem Schimmelpils an der Hauswand außen ersticken.

„Tür zu! Es zieht!“, rief Sakura aus dem düsteren Bad dem unerwünschten Besucher entgegen, der verärgerte Ton in ihrer Stimme war nicht zu überhören, ebenso wie die Zahnbürste in ihren Mund. Wie spät war es eigentlich? Quietschend ging die Badezimmertür auf und der Gast durfte sich eines lustigen Bildes erfreuen: Sakura in einem viel zu großem Afri- Cola- T- Shirt mit total zerwuselten Haaren und einer pinken Zahnbürste im rechten Mundwinkel! Prompt schlug ihr auch schallendes Gelächter entgegen und ein total genervtes „Mann, Naruto! Jetzt lass mich endlich los!“

Ja spinn ich denn, dachte Sakura und verlegte die Zahnbürste in den linken Mundwinkel, ein Bild an die Götter, sofern es welche geben würde, dass dort hinter ihrem gammeligen Sofa jemand stand, der Sasuke täuschend ähnlich sah und einen Naruto am rechten Hosenbein klammern hatte! Hatte ihr jemand was in den Kaffee getan? Bekam sie von der Pille plötzlich Hallus?! Oder ist sie in der Wanne eingeschlafen und träumt jetzt diesen Scheiß??!

„Hau endlich ab und lass Sakura in Ruhe, du Idiot!“ Es sah ganz danach aus, als ob dieser Sasuke, der es bestimmt nicht war, denn was sollte der echte Sasuke schon hier wollen, Naruto den ganzen Weg hierher geschleift hatte und der Blonde Ninja offensichtlich wenig Sympathien für diesen Besuch zu hegen pflegte... Mega gestresst versuchte der schwarzhaarige junge Mann Naruto loszuwerden und es kam natürlich, wie es kommen musste: Jenes Sasuke- ähnliche Wesen lenkte ein bisschen Chakra ins gefangene Bein und Naruto flog quer durch den Raum. Es war auch selbstverständlich, dass dieser sich das nicht gefallen ließ, schnell wie der Blitz wieder aufrecht stand und sein Kunai zog, sein Gegenüber ging in Angriffsstellung.

Was zur Hölle wird das jetzt?? Sakura war nahe dem Nervenzusammenbruch. Nicht nur, dass Sasuke mal so eben nach 6 Jahren hier in ihre bescheidene Hütte hineinspaziert kam, jener, über den sie sich vor wenigen Minuten noch aufgeregt hatte, nein, jetzt musste dieser sich auch noch genau hier mit Naruto prügeln! Das konnte sie nicht zulassen und bevor es zu einem Desaster kam, ergriff sie schnell ein Küchenmesser und warf es zwischen die beiden Streithähne geräuschevoll in die gegenüber liegende Wand.

„Was soll sie Kinderkacke?! Hört auf mit dem Scheiß und erklärt mir mal, warum ihr mitten in der Nacht einfach hier herein spaziert und mir auf die Nerven geht?! Und was machst DU überhaupt hier??“ Man sah es Sakura an, dass sie leicht überfordert war mit der Situation und dass sie sich wohl doch nun damit abfinden musste, dass der Sasuke Uchiha höchstpersönlich in Form und Farbe in ausgerechnet ihrer Bruchbude stand!

„Ehrlich Sakura, du solltest dir mal mehr anziehn sonst erkältest du dich noch!“ Dieser Spruch konnte ja nur von Naruto kommen und dass man ihre spageligen Beine bis knapp unterm Schlüpfer sah, war ihr auch sehr wohl bekannt! Aber wer war denn bitte so mir nichts dir nichts hier rein gestürmt? „Entschuldige mal ja? Soll ich mich binnen fünf Sekunden für euch in Schale schmeißen und ein Drei- Gänge- Menü herzaubern?! Maaann!“ Die arme Sakura raufte sich die Haare, die Zahnbürste landete auf dem Boden, überhaupt war ihr das alles grad zu viel! Fragte sich nur warum. Eigentlich kam Naruto ja des Öfteren so um 3 Uhr Morgens vorbei, weil ihm langweilig war und er jemanden zum nerven brauchte... aber mit DEM DA?!?

Ein äußerst skeptischer Blick von minzgrünen Augen musterte den Schwarzhaarigen. Sicher, er war ziemlich groß geworden, bestimmt war er nun mehr als einen Kopf größer als Sakura. Aus einigen Winkeln seines Dunkelblauen Mantels blitzten gefährliche Messer und Kunais hervor, wie früher trug er Bandagen um Handgelenke und Schienbeine, das rabenschwarze Haar war auch nur ein Stück länger geworden, aber nicht viel... Sakuras Blick wanderte auf sein Gesicht, es war ebenmäßig, einige lange Pony- Strähnen fielen ihm über seine grau- schwarzen, kühlen Augen... Hach, seufzte Sakura innerlich, Sasuke war wirklich... Haaaalt! Stopp! Die junge Frau erschrak bei ihren eigenen Gedanken und schüttelte mit leicht geröteten Wangen den Kopf. Jetzt war es an Sasuke skeptisch zu gucken. Etwas stimmte mit Sakura sowieso nicht, das wusste er schon, nachdem man ihm gesagt hatte, sie wohne hier in dieser... Hütte eben...

„Also ich will euch ja nicht stören oder so... doch eigentlich schon. Also Sasuke, mach dich jetzt vom Acker und belästige uns nicht, kapiert?!“, fing Naruto wieder an und wo er Recht hatte, hatte er Recht! Sasuke durfte hier gar nicht sein, und sowieso war er ja auch gar nicht so toll, als das er sich einfach hier selbst einladen durfte! Sakura hatte sich wieder gefangen, hob die Zahnbürste auf und tat einen Schritt auf die beiden zu. „Also. Macht es bitte kurz und schmerzlos, ich hab kein Bock hier die ganze Nacht zu stehen. Was. Ist. Los.?“ Nachdem Sasuke den nervenden Naruto etwas beiseite geschoben hatte, räusperte er sich kurz und sah Sakura dann direkt an. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich plötzlich schrecklich unwohl...

„Es geht um die Jo- Nin Prüfung...“

„Soso...“ bei Sakura machte es ‚klick’ Sasuke brauchte gar nicht mehr weiter zu erzählen und das wusste er auch. Jeder normale Mensch, der von einem anderen Menschen einen Gefallen abverlangte, würde jetzt ‚bitte’ sagen. Nur Sasuke natürlich nicht, er sah eher so aus, als ob er gleich irgendwas befehlen würde und genau das machte Sakura so sauer.

„Das kannst du dir abschminken, du Held! Selbst wenn ich wieder ins Team 7 kommen würde, wäre da immer noch die Tatsache, dass du ein Abtrünniger bist und hier eigentlich in Konoha gar nichts zu suchen hast!“ Ha! Eins zu Null für Sakura!

„Ich habe Orochimaru und meinen Bruder getötet... Ich war eben bei Tsunade und habe es ihr erklärt. Ich darf bleiben und an der Prüfung teilnehmen, sofern ich mein altes Team wieder zusammen bekomme.“ ...Mist...

Sakura schnaubte verächtlich. Verdammt, er hatte sich das wohl alles gut überlegt! Und Tsunade, die blöde Kuh, machte ihr das Leben noch zusätzlich schwer! Sie wusste genau, dass Sakura die Schule geschmissen hatte und seit Jahren ohne Training hier in der Hütte versauerte! Aber damit war Sakura eigentlich recht glücklich gewesen, es war zwar nicht das Beste, aber wenigstens konnte sie alles hinter sich lassen, was auch nur im Entferntesten an ihre alte Vergangenheit erinnerte, inklusive dem da... Sasuke hätte ganz einfach in ein neues Team einsteigen können, dass ist allgemein bekannt und Sakura war sich sicher, dass es deswegen einige Diskussionen zwischen ihm und der Hokage gegeben hat...

„Hey Sasuke! Selbst wenn du Sakura rumkriegen würdest, wäre ich noch lange nicht bereit DIR einen Gefallen zu tun!“

Sakura horchte auf. Wer soll hier wen rumkriegen?! „ Ey, was soll das denn heißen?!“

Sasuke sah verächtlich zu Naruto. „Gib’s zu, du bist doch genauso auf die Prüfung aus um Hokage zu werden...“, zischte er und zum ersten Mal an diesem Abend, oder eher Nacht, wurde Naruto todernst. „Das stimmt nicht... Ich kann auch ohne Jo- Nin Rang...“ Sasuke schnitt ihm das Wort ab: „Nein, kannst du nicht und das weißt du auch.“ Ja, Naruto wusste das, Sakura ebenfalls. „Hör mal, du kannst hier nicht einfach auftauchen und von uns verlangen, unser ganzes Leben umzukrempeln! Ich hab mich dazu entschieden zu Arbeiten und Naruto hat sich dafür entschieden zu faulenzen!“

„Hey!“

„Ruhe, jetzt bin ich mal dran!“

Naruto schmollte und verschränkte die Arme. Er kannte es ja, wenn Sakura stinkig wurde und Sasuke hatte ihm Moment nichts mehr verdient als genau das!

„Du Blödmann bist einfach abgehauen und dich hat es nicht die Bohne interessiert, was aus uns wird und schon gar nicht was aus mir wird!“ Oh oh, dachte Sakuras innerstes Ich, den letzen Satz hätte sie mal lieber für sich behalten! „Du hattest nur deine dämliche Rache im Kopf! Ich versteh ja, dass dein Bruder schreckliche Dinge getan hat und dass er wohl nichts anderes als den Tod verdiente! Aber dass du uns einfach von einer auf die andere Sekunde alle im Stich lässt und Hals über Kopf davon rennst, war echt nicht nötig!“ Sakura war nun richtig in Fahrt gekommen und fuchsteufelswild auf diesen Kerl, von dessen Gesicht sie jetzt nur noch wenige Zentimeter entfernt war.

Kalte, schwarze Augen trafen auf helle, minzgrüne Opale...

Da! Sakura entdeckte kurz so was wie einen bittenden Blick... sie nahm ihre Hand von Sasukes Kragen, den sie unwissentlich in ihrer Wut gepackt hatte.

Nein, Sakura, jetzt nicht nachgeben! Auch, wenn dich Sasuke grade das erste Mal im Leben so angesehen hat...! Ach, verdammt...

„Was soll’s... dann mach ich eben mit bei dieser bekloppten Prüfung...“

„Waaas?!?! Sakura! Was soll das auf einmal?!“ Naruto verstand die Welt nicht mehr, eben hatte Sakura noch nicht gerade nette Dinge gesagt und plötzlich tat sie ihm den Gefallen?? Die Rosahaarige wurde an den Schultern gepackt und geschüttelt. „Das ist doch nicht dein Ernst! Hast dich nur wieder weich machen lassen!“

„Naruto, du nervst! Ihr beide nervt mich! Morgen will ich euch auf dem Trainingsplatz sehen! Ja, auch dich, Naruto! Und jetzt raus, sonst vergesse ich mich!!!“

Naruto sah aus, als hätte ihm jemand ein Brett vor den Kopf geschlagen, Sasuke grinste und schüttelte kurz den Kopf und Sakura... na ja, sagen wir es mal so, zur Arbeit wird sie morgen garantiert zu spät kommen!
 

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Oh Em Gee!

*reinstolper*

sodele! Da! *neues pitel aufm silbertablett präsentier* nur für euch^.^
 

es ist wiedermal... ziemlich verkorkst... also habt euren spaß dran XDD
 


 

Lilly presents:
 


 

Oh Em Gee!
 

„Guten Morgen, Sakura- chan!“

Von wegen ‚Guten Morgen’, dem gab die gleich mal nen ‚guten Morgen’...! So freundlich und zuvorkommend ihr Chef auch war und noch sein würde, es würde definitiv nichts an Sakuras übler Laune ändern. Einem Zombie gleich schlurfte die junge Frau an ihren Arbeitsplatz hinterm Tresen. So einen beschissenen Start in den Tag hatte sie das letzte Mal gehabt, als sie und Naruto einen Abend zuvor mit ein paar anderen ein Wettsaufen veranstalteten...So eine Megascheiße, fluchte sie innerlich, und ihr tolles Instand- Kaffee- Pulver war auch leer heute früh...

Sakura hatte sich gerade mit viel Mühe ihre fröhlich bunte Konohas- Best- Ramen- Bar- Schürze umgebunden, als sie von irgendwo her jemanden rufen hörte. Interessierte sie nicht, die Rosahaarige starrte weiterhin mit halb geschlossenen Augen auf den Abfalleimer, der mit seinen Abermillionen Kulturen viel interessanter war...

„Sakura- chan! Jetzt hör doch bitte mal kurz zu!“ schrie ihr Chef, ein dickbäuchiger, kleiner Mann mit grauem Haar und großer Brille, quer durch den Raum und versuchte vergebens sich von seiner Angestellten Aufmerksamkeit zu verschaffen.

„Sakura Haruno! Es ist wichtig!“

Wichtig? Was war wichtig? Endlich drehte die Rosahaarige sich um. „Was gibt’s?“ Ihr Chef seufzte. „Es tut mir leid dir das zu sagen, aber ich muss dein Gehalt leider wieder kürzen... verstehst du, ich muss das tun... die Transportkosten sind so teuer geworden, von den Produkten selbst ganz zu schweigen und...“ Sakura hob die Hand. „Schon gut, ich weiß, was Sie meinen. Dann ist es eben so.“

„Ich kann dir höchstens anbieten nicht mehr so lange zu Arbeiten.“

„Nein, ist schon in Ordnung...“ Wenig motiviert widmete sich Sakura nun ihrer Aufgaben, ihr Chef kratzte sich verlegen am Kopf und wollte zu einem neuen Satz ansetzen, als die ersten morgendlichen Stammkunden eintrafen und die junge Frau schon davon wuselte.
 

Kurz nach Fünf machte Sakura Schluss, denn es waren so wenig Leute in der Bar, beziehungsweise gar keine mehr, dass sie für den Rest des Tages frei bekommen hatte.

Völlig niedergeschlagen, mit herunterhängenden Schultern machte sie sich zum Trainingsplatz im Wald auf. Sakura hatte das Gefühl, als ob alle Welt heute gegen sie wär, so als ob irgendjemand ihr nur das Schlimmste gewünscht oder sie für den Rest ihres trostlosen Lebens verflucht hätte! Sie könnte jetzt schön wieder zu Hause sein und schlafen oder neuen Kaffee kaufen gehen, aber nein, stattdessen musste sie sich mit Mike Myers und Brad Pitt rumschlagen und das war ungelogen!
 

„Was soll das denn?“, kam eine äußerst unfreundliche und unbetonte Frage von Rechts.

„Was soll was...“ Mein Gott, was war denn jetzt schon wieder kaputt?!

Sasukes schwarze Augen sahen verärgert an Sakura herab. Was wollte der eigentlich, dachte Sakura sauer, durfte sie nicht mal mehr anziehn, was sie wollte??

Zugegeben, Sakura sah alles andere als kampfbereit aus: Ihre ausgewaschene Jeans hing ihr lose irgendwo rum, das graue ‚Fuck You!’ - T- Shirt hatte auch schon mal bessere Tage erlebt, ebenso die total durch gelatschten schwarzen Chucks.

„Wo ist dein Trainingsanzug?“

„Dient als Putzlappen“, gab Sakura schnippisch zurück, verschränkte die Arme und bewarf alles und jeden mit bösen Blicken. Der Schwarzhaarige wusste ja, dass es schwer sein würde Sakura für die Prüfung fit zu machen, aber SO schwer??

„Du solltest das schon ein bisschen ernst nehmen.“

„Ich kann ja wohl selbst entscheiden, was ich ernst nehme und was nicht!“

„Dann entscheide dich endlich mal, ob du mir und Naruto den Gefallen tun willst die Jo- Nin Prüfung zu bestehen, oder nicht.“

„Du hast doch drum gebeten!“

„Ja und du hast zugesagt.“

Stimmt, das hatte sie... Scheiße! Warum war es immer Sasuke, der am Ende Recht hatte?! Das ärgerte sie so maßlos, am liebsten würde sie jetzt im Dreieck springen vor Wut, aber die Blöße gab sie sich sicherlich nicht!

„Hey Sakura! Wieso bistn so rot im Gesicht?“ Naruto kam von einem Ast auf sie zugesprungen und landete direkt vor ihr. „Haste Fieber? Oder hat dieser Blödmann dich etwa geärgert?“ Der Blonde Ninja sprach von Sasuke, als ob dieser gar nicht da wäre und fühlte der Rosahaarigen die Stirn. „Lass das! Mir geht’s gut.“

„Wie siehst du überhaupt aus? Willst du etwa in DEN Klamotten trainieren?!“

„Jetzt fang du nicht auch noch an!“

„Und mach dir deine Haare zusammen! Oder schneid sie am Besten gleich ganz ab.“

„Bist du bescheuert?!“ Sakura wich zurück, als Naruto nach ihren langen Haaren griff. Der sollte es bloß wagen ihr ne Glatze zu schneiden!

„Können wir anfangen? Die Prüfung ist in 3 Monaten“, sagte Sasuke und knöpfte sich den Mantel auf. „Hast es eilig, wie? Ist doch grad mal der erste Tag!“, entgegnete Naruto und fing an mit ein paar Dehnübungen. „Jeder Tag zählt.“

‚Jeder Tag zählt’ äffte Sakura den Schwarzhaarigen stumm nach und sah dabei zu, wie Sasuke den Mantel achtlos ins Gras warf.

„...“

Oh. Mein. Gott!

Was war jetzt auf einmal los??? Linsenverkalkung?! Oder stand da tatsächlich ein Sasuke in einem obergeilen neuen Trainingsoutfit, welches Sakura die Brille beschlagen würde wenn sie eine hätte?? Ihr stand einfach der Mund offen, Naruto beobachtete das ganze nur äußerst skeptisch. Spätestens jetzt sah man, dass Sasuke einfach stärker geworden war, da sich über seinen kompletten rechten Oberarm bis zum Hals hinauf die leicht verblassten schwarzen Zeichen des alten Siegels hinzogen. Ein Überbleibsel des harten Trainings mit Orochimaru.

Ein erneuter Nervenzusammenbruch bahnte sich bei Sakura an. Das machte der doch mit Absicht, dachte sie und rieb sich die Augen, ich darf hier jetzt nicht in irgendwelche komischen Gefühlsduseleinen geraten! Sakura, sei stark!

Die junge Frau reckte sich und ignorierte Sasuke so gut es geht. Na und? Dann sieht er halt eben toll aus, das macht ihn noch lange nicht innerlich toll! Mit diesem Argument konnte Sakura leben und sich nun dem Training widmen.

„Also, fangen wir an!“, schlug sie vor, aber keiner war mehr da, der ihr zuhörte.

„Äh, Jungs? Wo seit ihr?“ Ok, jetzt wurde ihr etwas mulmig zumute. Etwas irritiert und ängstlich schaute sie sich um, es war nichts zu sehen oder zu hören. Sogar der Wind schien still zu stehen... Oh Gott! Die wollen sie bestimmt aus dem Hinterhalt angreifen! Aber sie konnte doch nichts! Sie würde sterben!! Jetzt und hier!

Zisch!!! Von Rechts und Links kamen plötzlich an die 50 Kunais geflogen!!! Sakura schrie und schmiss sich, kreativ wie sie war, auf den durchweichten Boden! Die Ninja- Messer flogen zielsicher knapp über ihrem Körper hinweg und landeten donnernd in den gegenüberliegenden Baumstämmen. Dann war es wieder ruhig.

Zu ruhig. Sie hatten das arme Mädchen doch schon angegriffen, jetzt konnten sie sich doch zeigen, oder nicht?!

Da! Sie hörte was! Es kam von oben! Eher aus Zufall tat Sakura genau im Richtigen Moment einen Schritt nach hinten und eine handvoll Wurfsterne bohrte sich genau dort ins Gras, wo sie eben noch gestanden hatte!

Die wollten sie wirklich umbringen!!

Sakuras Herz raste, die spürte, wie ihr das Blut in den Schläfen pochte und ihre Hände zitterten. Was waren das für kranke Psychospielchen?! Die Rosahaarige fühlte sich mehr als unwohl...

Sorgfältig versteckt im dichten Geäst der Bäume beobachteten Sasuke und Naruto Sakuras Reaktionen. Wenn sie sich nicht bald etwas einfallen ließ, würde Sasuke richtig Stress machen, denn darauf, ewig wegen Sakura hinterher zu hängen, hatte er nun echt kein Bock. Naruto selbst wunderte sich ein wenig über Sakura. Hatte sie denn alles wieder verlernt in den letzten Jahren? Vorsichtig schaute er zu dem Schwarzhaarigen herüber, der ihm ein Zeichen eines weiteren Angriffes gab...

Welch ein Glück für Sakura, dass sie eben die Bewegung dort oben gesehen hatte! Kurz darauf schossen kleine Feuerbälle auf sie zu, denen sie mit einem Hechtsprung entkam!

„Ok, ich hab’s kapiert!“, schrie sie sauer zu den Baumkronen und ballte die Fäuste zusammen.

Wusch, ein ganzer Regen aus Kunais und Shurikans prasselte auf sie nieder! Aus Reflex bog Sakura sich nach hinten, stützte sich auf einer Hand ab und machte einen Rückschlag aus dem gefährlichen Gebiet heraus! „Aufhörn!!!!“, schimpfte die Rosahaarige und kam gerade wieder zum Stehen, als weitere Messer angeflogen kamen und sie, bis sie wegen eines Baumes nicht mehr weiterkam, verfolgten!

„JETZT REICHTS!“ Sakura war wütend. Stink wütend. Das wurde sie immer in Stresssituationen und das hier war purer Stress! Mit super bösem Blick drehte die junge Frau sich um und sah die Kunais auf sich zukommen. Na wartet, ihr Ärsche...!

Die Messer trafen ihr Ziel. Blut spritzte aus Sakuras Bauch, Arme und Gesicht, dann sank sie zu Boden und blieb regungslos liegen.

„SAKURA!!“, brüllte Naruto plötzlich und kam auf die Lichtung gestürmt.

So ein Volltrottel, dachte Sasuke und blieb dort, wo er war.

„Sakura, du solltest ausweichen! Warum bist du nicht ausgewichen!“ Naruto war total geschockt und wollte Sakura hochheben, doch dann machte es Plopp und anstelle der verstümmelten Sakura lag ein Stück Baumstamm an ihrer Stelle. „Shit...“

Genau das richtige Wort, dachte Sakura bei sich, während sie sicher im Gebüsch hockte und anfing Fingerzeichen zu machen, als sie merkte, dass irgendjemand hinter ihr war.

Zack, wurde sie von hinten gepackt und hatte ein längeres Kunai am Hals.

„Du hast mich vergessen“, sprach Sasuke plötzlich, so dass es Sakura kalt den Rücken runter lief. Sie grinste.

„Wie könnte ich dich vergessen...“, entgegnete sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Dann schnitt Sasuke zu, es machte wieder Plopp und statt eines Halses zerschnitt er einen Ast. Doch schon im nächsten Augenblick verschwand auch er hinter einer Rauchwolke und zurück blieb ein großer Stein. Sakura griff von Rechts den irritierten Naruto an, doch es war gar nicht Naruto, sondern Sakura und die andere Sakura guckte dumm aus der Wäsche, dann ploppte es zum hundertsten Male und Naruto stand da, Sasuke griff beide plötzlich von Rechts an, Plopp, Plopp, Plopp!
 

„Okey, jetzt bin ich verwirrt“, sagte Sakura, diesmal die echte und wedelte den Rauch von sich.

„Das war lächerlich.“

„Das war lustig!“, widersprach Naruto dem schlecht gelaunten Sasuke und schlug Sakura lachend auf die Schulter.

„Aua!“

„Aber ehrlich Sakura, du hast dich wie ein Pferd angestellt! Bist du mal aus den Puschen kommst, haben dich deine Feinde schon fünfmal umgebracht!“

Sakura schmollte und wischte Narutos Hand von sich. „ Entschuldige mal! Ich hätte beinah meine Hose verloren, ja?!“ Das war zuviel. Sakura sagte das so ernst, das Naruto lauthals zu lachen anfing und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte!

„Das ist nicht witzig!“

„HAHAHAHAHA!!!“ Bei allem, was Sakura heilig war, aber wo zum Teufel war sie hier bloß wieder gelandet!

Und was Sasuke davon hielt sah man an seinem Blick. Er war alles andere als amüsiert. Wären seine Augen Messer gewesen, würde Sakura jetzt tot umfallen.

„Man Sasuke, jetzt sei doch nicht so stinkig. Heute war gerade mal der erste Tag!“, sagte Sakura fröhlich und versuchte so, den pessimistischen Ninja etwas auf zu heitern...

Wovon träumt sie eigentlich nachts?!

Kurzschluss! Im nächsten Moment hing die Rosahaarige am Baum, am T- Shirt gepackt von niemand anderem als Sasuke.

„Hey! Lass Sakura sofort los!“, forderte Naruto und war schon auf dem Sprung, als Sakura ihm zuvor kam, „Schon gut, Naruto. Es gibt sicher einen Grund für diese nette Geste...“ Todernst starrte sie Sasuke an, er starrte nicht minder wütend zurück. Na was jetzt du Held, dachte Sakura, sie hatte keine Angst vor dir! Dass Sasuke ihr einmal derart drohen würde, hätte sie nie gedacht, dennoch wollte sie seltsamerweise vor ihm keine Schwächen mehr zeigen, wie sie es noch vor einigen Jahren ständig tat.

Was als nächstes passierte begriff Sakura leider zu spät. Als Sasuke einige Schritte von ihr wegtrat und sie auch gar nicht mehr gepackt hatte, hing die junge Frau irgendwie immer noch in der Luft rum. Naruto lachte, wie so oft und stellte sich neben den Schwarzhaarigen, um gemeinsam mit ihm sein Werk zu betrachten. Links und Rechts über Sakuras Schulter hatte Sasuke ohne, dass sie es mitbekommen konnte, ihr T- Shirt mit jeweils zwei Kunais am Baum fixiert, sehr wahrscheinlich mit ein bisschen Chakra, denn Sakura bekam sie einfach nicht ab!

„Lass mich sofort runter, du Sack!!!“, platzte es aus ihr heraus und sie begann wild rum zu zetern und zu schimpfen. Was da teilweise an Dingen in ihrem Wortschatz existierten, war fast schon unglaublich. Boah, war sie sauer! Das war das letzte Mal, dass sie sich so von Sasuke hat verarschen lassen! Der würde sich noch umgucken!

Und während Sakura weiter wahllos mit verbalen Waffen um sich schmiss, Naruto immer noch lachend auf die zeigte und Sasuke seltsam zufrieden wirkte, neigte sich die Sonne zum Horizont und tauchte Konoha in blutrotes Licht...
 

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Cold, So Cold

Hallo^^ ich wage mich mal mit einem neuen pitel zu euch, obwohl ich das vierte noch nicht in reserve habe.. aber ich muss euch waren! es wird jetzt mal richtig ernst, weil meine FF ja immerhin ein crossover ist ;-)
 

viel spaß beim lesen!!
 

Lilly presents
 

Cold, So Cold
 

Es war öde.

Super öde.

Geradezu zum Einschlafen....

Sogar das Dreckteilchen, welches Sakura auf ihrem Heft entdeckt hatte, war spannender, als das.

Der Mensch, der da vorne an der Tafel stand, war Alleinunterhalter, Marke Langweilig. Sakura wusste nur zu genau, warum sie damals diese Beklopptenanstalt geschmissen hat. So eben versuchte ihre Klasse den Weg eines Wurfmessers von A nach B mit einer abnehmenden Geschwindigkeit von 0,7 m/s zu errechnen. Ein Glück für Sakura, dass sie solche Aufgaben noch wie früher aus dem Kopf kann. Ein Pech für ihre Noten, dass es ihr wirklich so langweilig war im Unterricht, dass sie sich gar nicht mehr daran beteiligte...

Wie auf Kommando gähnte die Rosahaarige herzhaft, schade nur, dass genau in diesem Moment eine Totenstille im Klassenzimmer herrschte.

Mr. Boring räusperte sich vernehmlich und schickte Sakura nach einem typischen, neunmal- klugen- Lehrer- Spruch vor die Tür. Ihre Antwort war darauf nur ein kurzes Schulterzucken und Sakura schlenderte auf den Ausgang zu, wohl wissend, dass Sasuke von den hinteren Reihen ihr tödliche Blicke in den Rücken stach. Tangierte sie eh peripher, die jungen Frau war sich keines Verbrechens bewusst.
 

„Was ist denn an Sauerstoffmangel auszusetzen?! Soll ich lieber tot umfallen das nächste Mal?“ Sakura war echt schlecht gelaunt, so wie die letzten 364 Tage auch.

Mit verschränkten Armen stapfte sie durch den knöchelhohen Schnee, ihr Atem verwandelte sich vor ihrem Gesicht zu kleinen Dampfwolken, Sasuke und Naruto gingen einige Schritte hinterher.

Konoha war nun ein einziges weißes Meer, dessen Horizont kaum von Grau des Himmels unterscheidbar war. Es war Winter geworden und die Jo- Nin Prüfung würde Ende Januar sein. Natürlich musste Sakura langsam zusehen, dass sie besser wurde, dazu gehörten auch schulische Leistungen, die mit in die Bewertung eingingen. Aber auch im Training kam sie nicht voran. Während sich Sasuke und Naruto von Tag zu Tag mit ihren Kämpfen steigerten, hinkte Sakura sehr hinterher. Sie brachte es ja nicht mal mehr fertig, ihr Chakra in ihren Händen zu sammeln, was die anderen beiden mittlerweile mal eben so als Taschenlampe benutzen konnten, wenn’s dunkel war. Und genau das alles machte sie so deprimiert, schlecht gelaunt und unangenehm. Man konnte sagen, dass sie sogar schon schlimmer war, als Sasuke, der zwar auch irgendwo Gegen- alles- und- jeden- Tabletten geschluckt haben musste, aber seine Probleme wenigstens für sich behielt. Sakura war ja nur noch am rumnölen...

„Das Ding is, Saku, dass du ständig gähnst und im Unterricht einschläfst. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen könnte aber ich bin besser in der Schule als du.“ Ja, da hatte Naruto Recht. Er meldete sich oft und hatte ständig was zu sagen. Es war zwar nicht immer richtig, aber er bemühte sich sehr und das wurde ihm auch positiv angerechnet. Sasuke war das Gegenteil, er wusste irgendwie alles, sagte fast nichts, aber wenn dann war es jedes Mal mehr als korrekt.

„Du bist ja nicht dumm. Du bist einfach zu faul dich mal zu melden oder was auf die Testbögen zu schreiben.“ Ach ne, dachte Sakura, wie hat Sasuke das bloß raus gefunden. Halbrechts drehte sie sich im Laufen nach hinten. „ Danke, ich fasse es jetzt einfach mal als Kompliment auf.“

Keine weiteren Reaktionen seinerseits, Naruto war mit Pfeifen beschäftigt, Sakura war das auch Recht. Als die drei an einer Kreuzung ankamen, hob Sakura einmal die Hand, bog ab und bekam von Naruto noch ein fröhliches ‚Bis Morgen, Sakura- Chan!’ hinterher gerufen. Sasuke schwieg, wahrscheinlich hatte er ihr noch nicht einmal hinterher gesehen. Sakura zog die Stirn kraus. Was dachte sie da wieder, Sasuke hatte sie gefälligst nicht mehr zu interessieren, das hatte sie sich fest vorgenommen... Oh ja, es war ihr sehr wohl aufgefallen, dass sie immer öfter von ihm träumte, enttäuscht war, wenn er nicht auf sie reagierte, sich freute, wenn sie ihn sah... Das Mädchen schüttelte sich, so als ob sie diese Gedankengänge schnell wieder loswerden wollte. Das ist vorbei, sagte sie sich innerlich, ein für alle mal! Doch ihr verträumter Blick sprach Bände...
 

Bittere Kälte umklammerte Sakuras Körper. Verzweifelt versuchte sie sich noch mehr unter ihren zwei kläglichen Decken zusammen zu rollen und so vielleicht noch etwas Wärme zu speichern. Doch das Wetter draußen drang unaufhaltsam in ihre Hütte ein, bahnte sich einen Weg durch die vielen Risse und Stellen in der maroden Holzwand, durch den Türspalt und das undichte Fenster.

Wie eine eisige Hand, die nach ihr griff, kroch es in ihr Bett, unter die Decken, unter ihre drei Pullis, Hose, Socken. Ihr Kopf schmerzte und warmes Wasser, in das sie hätte gehen können gab es auch nicht mehr, die Leitungen waren alle zugefroren ebenso der Strom. Sakura war froh, wenn sie überhaupt eine Kerze bei dem Luftzug anbekam.

„Hatschi!“ Die Rosahaarige schniefte, umschlang fest ihren Körper, wollte einfach nur schlafen und von alle dem nichts mitbekommen. Vielleicht sollte sie zu ihren Eltern gehen und fragen, ob sie den Winter über in ihr Zimmer konnte? Aber dann müsste sie sich bei ihnen entschuldigen und dazu war Sakura einfach zu stolz... Ganz schön dämlich, dachte sie sich, aber sie wusste, dass wenn sie es bis vor die Haustür schaffen würde, eh nicht weiter kam. Sie würde umdrehen und davon rennen. Sie wollte ihre Eltern einfach nicht mehr sehen...
 

Sakuras Atem stieg in Wolken auf, sie war leichenblass und ihre Augen glasig. Würde sie hier nun erfrieren? Sie versuchte sich zu bewegen, doch ihr Körper bewegte sich kein Stück! Was war los?! Wieder wollte sie ihre Beine strecken, doch sie konnte diese noch nicht einmal mehr spüren...

Ok, so langsam bekam sie Panik! Ihre Hände hatten einen Krampf jetzt erst bemerkte Sakura, dass sie erbärmlich zitterte... Sie kniff die Augen zusammen.

Diese Kälte hatte sie sehr überrascht diese Nacht, es mussten draußen Minus 15 Grad sein. Vor ein paar Stunden hätte sie noch zu Naruto gekonnt, auch jetzt war ihr einziger Gedanke irgendwie zu ihm zu kommen, in sein warmes Haus, unter zehn wärmende Decken...so warm....

Es wurde still.

Sowohl drinnen, als auch draußen. Die kleinen Dampfwolken waren nicht mehr zu sehen, die Decken hoben und senkten sich nicht mehr...
 

Lautlos fielen die Schneeflocken auf Konohas Dächer.
 

Die Zeit verging, bis Sakuras Fehlen in der Schule bemerkt wurde. Der Lehrer hatte sie bereits eingetragen, wenn man einen kurzen Blick auf seine Liste erhaschte, waren die meisten roten Kreuze hinter ihrem Namen.

Rums! Die Tür zum Klassenzimmer wurde aufgeschoben!

Sasuke blickte von seinem Tisch auf doch es war nur Naruto, eingehüllt in Schal, Mantel und Handschuhe. Der Schwarzhaarige wandte sich ab und schaute nach draußen in die weiße Landschaft.

„Sie sind zu spät!“

„Verzeihung... meine Tür war zugefroren!“

„Das ist die dämlichste Ausrede, die ich je gehört hab! Es ist zwar ungewöhnlich kalt draußen für diesen Monat, aber dass ihre Tür zufriert bei einer beheizten Wohnung glaube ich kaum. Und jetzt Setzen!“

Naruto schmollte und schlenderte absichtlich langsam zu seinen Platz in der letzten Reihe. Dann begann der Unterricht, aber Sasuke konnte sich einfach nicht konzentrieren. Warum war er so unruhig? Sakura hatte schon des Öfteren Mal gefehlt, das war ja nichts Neues bei ihr...
 

Es ist ungewöhnlich kalt draußen...
 

Ja es war wirklich bitterkalt für diese Zeit und niemand konnte sich dieses Wetterphänomen so Recht erklären. Sasuke dachte an die eine Nacht, wo er Sakura das erste Mal nach 5 Jahren wieder sah, in dieser alten Hütte, mit nichts weiter als ein paar rostigen Möbeln und spärlichen Licht. Es war schier unmöglich, dass diese modrige Kiste so einem Klima standhalten konnte...
 

Plötzlich erhob sich der junge Uchiha von seinem Platz, rückte den Stuhl geräuschevoll nach hinten und ging schnellen Schrittes auf den Ausgang zu.

„Wo wollen Sie hin???“ Es war offensichtlich, dass der kleine Mann hinter seinem Pult nun überhaupt nicht damit gerechnet hatte so unterbrochen zu werden. Die riesigen Brillengläser vergrößerten seine halbblinden Augen um ein Vielfaches, der Bleistift wippte unruhig hin und her.

„Mir ist nicht gut...“ murmelte Sasuke und war auch schon im nächsten Augenblick verschwunden. Ein unterschwelliges Gemurmel erfüllte die entstandene Stille, viele wollten Naruto fragen, was mit Sasuke los sei, doch der wusste ja genauso wenig. Der Lehrer guckte wie etwas vom Mars, ließ diesmal ein lauteres Räuspern erklingen, an dem er sich fast verschluckte. „Nun denn! Fahren wir fort...“ Narutos Blick glitt aus dem Fenster. Unten sah man Sasuke über den Hof rennen. Dafür, dass es ihm schlecht ging, konnte er doch ziemlich schnell laufen...
 

Sakura wusste nicht mehr, an was sie zuletzt gedacht hatte. An Sasuke vielleicht? war es wirklich sein Gesicht gewesen, welches sie am Ende gesehen hatte, bevor sie in dieses tiefe, dunkle Loch viel? Sie wollte es nicht wahr haben, aber jetzt, wo sie alle Zeit der Welt hatte darüber nachzudenken, wurde dieses Bild immer klarer. Und genau diese Tatsache war es, die Sakura zeigte, dass Sasuke Uchiha ihr alles andere als egal war. Sie hätte heulen können über ihre eigene Schwäche, doch sie war hier im Nichts, hier gab es keine Tränen, nur Dunkelheit und gähnende Leere. Den Tod hatte sich die junge Frau anders vorgestellt. Sollte sie jetzt für immer hier bleiben und Dingen hinterher trauern, die sie nie haben durfte? Die sie nie erleben durfte? Wie war das mit der Liebe, was war daran so toll?! Bis jetzt hatte sie nur Schmerzen zugefügt bekommen. War das die Hölle? Wenn ja, was hatte Sakura dann Schlimmes getan? Ihre Eltern vielleicht? Oder die kleinen Gemeinheiten, die sie die letzten Jahre über ihre Freunde gebracht hatte? Sie wusste es nicht. Was kümmerte sie das jetzt auch, sie war tot und niemand könnte das noch ändern.
 

Sasuke band sich seinen schwarzen Schal enger um den Hals.

Er musste schnell bei Sakura sein! Nichts in ihm wusste warum, aber jede Faser seines Körpers drang ihn zu höchster Eile, es war wie ein Seil welches ihn immer heftiger in eine Richtung zog. Kurz überlegte er, als er über einen zugeschneiten Zaun sprang, warum er sich überhaupt solche großen Sorgen um Sakura machte.

Sakura, die vor 6 Jahren in ihn verliebt war. Die ihn ständig genervt hatte und überall da war, wo er sich auch befand. Sie war der Perfektionismus in Person gewesen, sah immer gepflegt aus, schrieb die besten Noten, konnte alles.

Jetzt aber hatte die junge Frau anscheinend viele Probleme und Sasuke ahnte, dass er nicht ganz unschuldig daran war. Den Blick, mit dem sie ihm damals, als er ging, gesagt hatte, wie unsterblich sie in ihn verliebt war, würde er nie vergessen...

Er schüttelte diese Gedanken fort und gelangte gleichzeitig in den kleinen Wald, in dem Sakuras Hütte stand. Sasuke zog die Stirn in Falten. Verdammt, warum hatte er nicht früher geschalten?! Es war doch von vornherein klar gewesen, dass so eine Bruchbude diesen Temperaturen nicht standhalten konnte! Der Schwarzhaarige hoffte darauf, Sakura gleich einfach lächelnd an ihrem Tisch sitzen zu sehen uns sagen zu hören, dass ihr heute nicht gut war und sie morgen aber wieder zur Schule käme. Doch es sollte anders kommen...
 

Sasuke brauchte nicht lange zum Überlegen, als er prompt Sakuras vereiste Haustür eintrat. Der feine Pulverschnee wirbelte hoch, ihm schlug dieselbe Kälte entgegen, wie draußen und er wurde den Gedanken nicht los, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.

Die Fenster waren vereist, ebenso der Boden und vom Tisch hingen Eiszapfen herunter.

Doch das wichtigste war: Wo war Sakura??! Der junge Mann trat ein und ließ seine grau-schwarzen Augen unruhig durch die abstrakte Wohnungslandschaft schweifen. Schließlich entdeckte er die eingeschneiten Decken auf dem Sofa und mit einem Satz stand er davor...
 

„....Sakura?“ Sasuke beugte sich zu dem Deckenknäul herunter. Dann nahm er ein gefrorenes Ende, atmete einmal tief ein und zog sie schließlich runter.

„Sakura!!!“ Es war das erste Mal, dass er ihren Namen so ausgesprochen hat. Sasuke war verwirrt und wusste erst nicht was er machen sollte.

Da lag sie. In ihren blass-rosa Haaren hing der Schnee, das leere Minzgrün ihrer Augen schimmerte durch die fast geschlossenen Lider, ihre Lippen waren kalkweiß und spröde. Kein Atemzug war zu sehen oder zu hören, kein Puls mehr zu spüren.
 

Sakura war erbärmlich erfroren...
 

„Sakura!!! Wach auf! Bitte!!“ In diesem Moment war Sasuke alles egal. Er ließ alle Zurückhaltung fallen, nahm Sakuras eisiges Gesicht in seine warmen Hände und sah sie eindringlich an, in der Hoffnung, dass sich ihre Augen jeden Augenblick wieder öffnen würden. Er stützte ihren Kopf auf seinen Arm und legte den anderen unter ihren verkrampften Rücken, wie eine leblose Puppe hing sie da.

Er musste etwas unternehmen! Jetzt! Sie konnte noch nicht tot sein! Nicht so!!

Um zum Hospital zu laufen war es zu weit, denn draußen ist es zugiger als hier und falls noch ein Fünkchen Leben in ihr steckte, musste er diesen um jeden Preis finden!
 

Zusammengekauert zu einem Häufchen hockte Sakura nun bestimmt schon Stunden hier in dieser endlosen Dunkelheit. Sie wollte nicht nach dem Warum fragen oder wo sie hier war, sie wollte einfach nur hier weg.
 

“Sakura!!!“
 

Jetzt hörte sie schon seine Stimme.
 

“Sakura! Wach auf!“
 

Nein...! Sie hielt sich die Ohren zu, krallte sich zitternd in ihr Haar und spürte Tränen aufkommen.

So sehr sie es sich auch wünschte hier wegzukommen, sie konnte Sasukes Stimme nicht folgen! Warum sah er das nicht ein??! Warum ließ er sie selbst jetzt im Tod nicht in Frieden!!

“Wach auf! Bitte!“
 

Sakura hob ruckartig den Kopf. Bitte, hat er gesagt...
 

Was sollte er noch machen??! Mehr als rufen konnte er doch nicht, warum machte Sakura nicht endlich die Augen auf!!
 

Sie weinte. Aus ihren Augenwinkeln liefen kleine Salzkristalle ihre blassen Wangen runter. Sasuke stockte der Atem, von neuem starrte er auf die junge Frau herab, sie zeigte Regung!! Ihm kam eine Idee, doch er hatte Angst diese Idee auszuführen. Er hatte noch nie sein Chakra für die Heilkunst verwendet...
 

Jetzt stand Sakura auf, das Gesicht Tränen überströmt, die geweiteten, hoffnungsvollen Augen in die Schwärze gerichtet.

Und dann spürte sie es.

Es war angenehm und floss nach und nach durch ihren ganzen Körper, bis es ihr Herz erwärmte und sie wohlig die Augen schloss. Sie fühlte Hände auf ihrem Gesicht, einen warmen Atem auf ihrer Haut und Geborgenheit.

Dann blitzte es vor ihren geschlossenen Lidern auf und reine, strahlende Wärme umfing das Mädchen und zog es aus der Dunkelheit heraus...
 

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Perception

Nach tausend und einer Änderung am Schluss habe ich es doch noch geschafft, es fertigzukriegen XDDD

hat ein bissl länger gedauert, ich weiß u__u
 

*sing* wiiiish you a meeerry chriiistmaaas!!!
 

eure treu ergebene Autorin ;-)
 

PS: Ich kann mich nur nochmal wiederholen: ich lieeeebe euch =^.^=

ihr seid die besten kommischreiber ever!!!
 

PPS: hatte mein dankeschönbild soo schön dekoriert und verschnörkelt und alles und dann darf ich das von mexx nich hochladen, weils ein gif- bild sei!! *ärger* dabei war das doch so toll T.T wer meine verschnörkelte version von Sasuke haben will, der sage bescheid und möge mir seine e- mail adresse geben oder icq @___@
 

genug gefaselt! los gehts! und vergesst eure taschentuch- boxen nicht!! ;-)
 


 

Lilly presents
 


 

Perception (Erkenntnis)
 

Wow.

Er hatte es tatsächlich geschafft! Er hatte Sakura gerettet, hatte sein Chakra in Heilchakra umwandeln können und es bei Sakura angewandt, ohne sie zusätzlich zu verletzen.

Sasukes Energie hatte das gefrorene Blut des Mädchens wieder fließen lassen, hatte sie wieder atmen lassen, ließ sie wieder leben.

Jetzt zitterte Sakura, ihre Lippen waren immer noch weiß-bläulich aber das leichte Rot war auf ihre Wangen zurückgekehrt.

Und sie lag in seinem Bett, bei ihm zu Haus auf dem großen Uchiha- Anwesen, in dem er nach seiner Rückkehr vor ein paar Wochen nur die nötigsten Räume wieder auf Vordermann gebracht hatte.
 

Oh wie wohlig warm war ihr! Eine wunderbare Zufriedenheit erfüllte Sakuras Herz und begrub alle Schmerzen und unschönen Gedanken unter einer Schicht Unbedenklichkeit.

Ja, so musste sich der Himmel anfühlen! Geborgenheit, Wärme, Glücklichsein... keine Trauer, kein Schmerz und kein Sasuke.

Doch nach einer Weile fragte Sakura sich doch, woher das alles kam und wie es hier oben aussah.

Die Rosahaarige erwartete Wolken von reinem Weiß, oder vielleicht sogar Engel oder ein großes Schloss. Alles Mögliche konnte sie sich vorstellen und neugierig hob sie die bleischweren Augenlider.

Es traf sie wie ein Blitz.

Schwarze Augen mit einem Stich ins Rote fixierten Sakura, sie befand sich in einem düsteren Zimmer, lag in einem großen Bett und vor dem Fenster tobte ein Schneesturm. Neben ihr roch sie Pfefferminztee und auf ihrer Stirn fühlte sie einen feuchtkalten Lappen. Kaum realisierte die junge Frau das Bild, ließ auch die Trance und die Betäubung nach...
 

„Uh...!“ Sakura stöhnte auf, das feuchte Tuch rutschte zur Seite. Furchtbare Schmerzenswellen rollten durch ihren gesamten Körper, jeder Atemzug stach wie tausend Nadeln in der Lunge, ihr war übel und sie fing an stark zu husten. Die ganze Zeit über hielt Sasuke ihre Hand, er hatte noch nicht einmal seinen Mantel ausgezogen. Fast schon fürsorglich legte er das Tuch wieder auf ihre Stirn, strich einige feuchte Haarsträhnen zur Seite und musterte weiter ihr Gesicht. Mehr konnte er nicht tun.
 

Doch warum tat er das?

Warum kümmerte er sich plötzlich so... liebevoll um Sakura?

War es, weil sie im Moment eh nicht viel davon mitbekam? Und wenn das der Grund wäre, warum wollte er es dann vor ihr verstecken? Was hatte er denn zu verbergen?

Gefühle?

Zuneigung?

War es Liebe...?
 

Sasuke schüttelte den Kopf. Sakura schlief nun wieder und so stand der Schwarzhaarige auf und verließ den Raum fast schon fluchtartig.

Im Flur zog er sich erstmal seinen Mantel und den Schal aus, stellte seine Schuhe vor die Holzstufe und setzte sich Haare raufend in die Wohnstube.

Was zum Teufel tat er da eigentlich?! Hatte er sich nicht an dem Tag, an dem seine Eltern durch die Hand seines großen Bruders gestorben waren, geschworen, nie wieder etwas für jemanden zu empfinden? War ihm denn der Schmerz den er damals erleiden musste nicht groß genug??

Ihm fiel ein, dass er sich an Itachi ja schon längst gerächt und ihn ermordet hatte. War es deswegen? Weil er nun keine wirklichen Ziele hatte, außer die Jo- Nin- Prüfung zu bestehen? Warum spielen seine Gefühle Achterbahn mit ihm... dafür war er doch schon viel zu alt! Oder sind gerade diese ganzen Emotionen nun die Platzhalter in dieser seltsamen Leere? Er verstand es einfach nicht, so sehr er auch darüber grübelte und nachdachte...
 

Schlagartig wurde Sakura wach! Der Raum, in dem sie lag, war stockduster, trotzdem konnte sie einige Umrisse erkennen. Das waren bestimmt Nachwirkungen, dachte Sakura, als sie dort drüben im Jenseits gehockt hatte. Wie merkwürdig, dass ausgerechnet jetzt wieder ihr alter Selbstspott zurückkehrte, wo das alles eigentlich ganz und gar nicht witzig war.

Sie hustete einmal kräftig, spürte ihren Körper immer noch etwas schmerzen, aber es war schon weniger geworden.

Nun lag sie da und starrte an die Decke.

Hier lag überall Sasukes Duft in der Luft, dachte das Mädchen. Das Kissen, auf dem sie grad ihren Kopf gebettet hatte, war seins. Auch die Decke, die so schön warm ihren Körper umhüllte... Das da drüben, war sein Schreibtisch... und aus dieser Teetasse hat er bestimmt auch schon mal getrunken...

Moment, was dachte sie da wieder?! Ja... was dachte sie eigentlich, was sie dachte?! Das waren lediglich Fakten, genau. Was konnte sie denn dafür, dass Sasuke Uchiha nun ausgerechnet Sakura Haruno in sein Haus entführt hat? Ok, er hatte sie gerettet, anscheinend... Und warum bekam sie jetzt ein schlechtes Gewissen?!
 

„Argh, Mann!“ fluchte Sakura leise und schlug die Decke zurück.

Bäh, dachte sie, als sie an sich hinunter sah. Sie trug ja immer noch ihre, nebenbei einzige, Jeanshose! Aber das T- Shirt war neu... Woher kam denn das riesige T-Shirt bitte?!?! Schnell zog sie es hoch und atmete erleichtert auf. Na wenigstens hatte sie ihren schwarzen BH noch an! So, und nun

wollen wir mal sehen, wie weit sie mit diesen Wabbelbeinen kam! Das geht ja nicht, dass sie sich hier nun ewig über eigentlich ja total uninteressante Sachen Gedanken machte! Richtig, uninteressant und nicht weiter erwähnenswert...

Ein Schritt, dann noch einen... klappte ja schon ganz gut! Vor lauter Anstrengung biss sie sich beinah die Zunge ab und wankte ab und zu mal zur Seite, aber bis in den Flur kam sie schon mal.

Sie war ja noch ganz fit, lobte Sakura sich selbst in Gedanken, dafür, das sie vor ein paar Stunden noch tot war... Barfuss tapste sie weiter.

Puh, das Haus war ja riesengroß! Das Ende des Flures war nicht zu erkennen, lag völlig im Dunkeln und auf der linken Seite kam eine Tür nach der anderen. Sakuras nächstes Ziel war die Küche! Die musste hier ja auch irgendwo sein...

Spontan öffnete die Rosahaarige die erste Tür. Fehlanzeige, hier war nur ne staubige Besenkammer. Auch die nächste Schiebetür beherbergte lediglich ein kleines Bad. Nee, lieber nicht in Spiegel gucken, sie sah bestimmt zum Fürchten aus! Ein kurzer Griff in ihre total verfilzten Haare bestätigte ihre Theorie. Kann sie sich ja gleich Dreadlocks machen lassen! Dann brauch sie wenigstens nie wieder dieses Kraut zu Bürsten oder täglich zu waschen... Jetzt grinste Sakura etwas und öffnete die nächste Tür.

Aha! Dieser Raum war sehr groß! Aber die Küche war es auch nicht... Ein Blick nach Links und Rechts verriet ihr, dass sie sich nun ungefähr in der Mitte des Flures befinden musste, denn nun lagen beide Enden des Ganges in Dunkelheit. Gruselig, schauderte sie und betrat neugierig und ohne es zu wissen die Wohnstube des Hauses...
 

Wer hätte gedacht, dass das Laufen sich als eine so schwierige Angelegenheit erweisen würde?! Sakura war schon richtig aus der Puste! Sie hielt kurz an, stützte sich auf einer Mahagoniholz- Kommode ab und schaute sich um.

So sehr alt- japanisch das Äußere dieses Hauses auch war, mit dem Holzfußboden, den stabilen, dunkelbraun umrahmten „Papierwänden“ und den Schiebetüren... so modern war diese Wohnstube eingerichtet, dass Sakura kurz überlegte, woher zum Teufel dieser große Fernseher kam?! Auch gab es hier keine Kissen zum Draufsetzen und den typischen Tisch mit Decke und der Heizung darunter... Hier standen richtig große Sofas und eine lange, rechtwinklige Couch, davor ein gläserner kleiner Tisch, ein quadratischer, schneeweißer Teppich, die prollige Mattscheibe und auf der anderen Seite führten zwei große Glastüren in einen großen Garten hinaus... Na wer sich’s leisten kann!

Sakura schmollte über so viel Reichtum, den sie nie hatte. Wusste doch jeder in Konoha, dass die Uchihas einer der reichsten Familien hier im Land waren... Plötzlich wurde ihr Blick traurig.

Jetzt gab es aber diese Familie nicht mehr... Sasuke war der einzige, der den Anschlag seines Bruders überlebte. Und nun hatte er auch diesen getötet. Ob es Sasuke schwer gefallen war? Ob er gezögert hatte? Sie nahm sich vor niemals danach zu fragen.
 

Als hätte der Himmel es abgesprochen, kam in dem Moment der Mond hinter einer schwarzen Wolke hervor und ließ den Schnee draußen schimmern. Das Licht fiel auf die große, dunkelgrüne Couch, auf der sich plötzlich etwas regte.

Sakura hielt die Luft an und wagte sich kein Stück weiter.

Da lag jemand!

Dann ging sie vorsichtig darauf zu, was ihr ohnehin schon schwer fiel, da sie das Gleichgewicht auf den Zehnspitzen halten musste und jeden Augenblick drohte umzukippen. Egal jetzt, dachte sie sich, das war doch bestimmt Sasuke, der da auf der Couch pennte!
 

Sie spürte, wie Herz und Verstand miteinander kämpften. Ihr Verstand sagte ihr, sie sollte sich einfach umdrehen und wieder zurück ins Bett kriechen und ausschlafen, doch ihr Herz wurde förmlich von der schlafenden Person angezogen, es wollte diese Person unbedingt einmal schlafend sehen...

Sie konnte sich einen Gluckser einfach nicht verkneifen. Das war so süß! Auf dem Bauch liegend, ein Arm lose über die Lehne baumelnd und den anderen Arm als Kopfkissen missbrauchend, mit den total zerwuschelten Haaren und dem ruhigen, entspannten Gesichtsausdruck sah Sasuke Uchiha mal gar nicht bedrohlich oder ähnliches aus, sondern wie ein ganz normaler, erschöpfter Mensch, der alles andere als gefährlich war. Vergessen waren die schmerzenden Beine und die Bedenken, alles, war vorher einmal war, schmiss Sakura in diesem Moment einfach über Bord. Dieses Bild würde sich wie ein Siegel in ihr Gedächtnis einbrennen!

Total verträumt setzte sich Sakura direkt vor den schlummernden Sasuke. Ihren Kopf stütze sie auf ihrer Handfläche ab, dann schloss sie die Augen und genoss einfach seine Nähe. Eigentlich ganz schön gemein, dachte die Rosahaarige so vor sich hin, wenn er jetzt wach wäre, würde er das nicht einfach so zulassen, dass sie hier so dicht bei ihm saß. Aber er schlief ja und bekam gar nichts davon mit...
 

Von draußen hörte Sakura dumpf den Wind heulen und das Knarzen der Äste, hier drinnen aber nahm sie ganz deutlich nur Sasukes gleichmäßigen Atem war und ihr hämmerndes Herz. Es schlug so laut! Sakura würde sich nicht wundern, wenn der Schwarzhaarige es auch hören würde...

Einen Moment später öffnete Das Mädchen ihre Augen wieder, sie wollte noch einmal Sasukes schönes Gesicht betrachten.

Sanfte, schwarz-rot schimmernde Augen blickten direkt in ihre hellgrünen.

Sakura zog überrascht die Luft ein und machte eine Bewegung nach hinten, so dass sie gegen den Couchtisch stieß. Sie dachte, dass er schlafen würde! Wie lange war er schon wach?!

„Was machst du hier...“, war Sasukes leise Frage, deren kaum vorhandene Intensität er seiner Schlaftrunkenheit verdankte. Sakura war wie vor den Kopf gestoßen! Oh verdammt, dachte sie, was antwortete sie denn jetzt?! Entschuldige, aber ich konnte meine Augen nicht von dir lassen?! Verzeih mir, aber ich starre dich nun mal so gerne an?!

„Ich, äh... ich Schlafwandel!“, entgegnete sie intelligent und sah zu, wie Sasuke sich hinsetzte und sich durch die Haare fuhr.

„Du schlafwandelst also...“, entgegnete er müde und bemerkte Sakuras unsicheren Gesichtsausdruck.

Plötzlich wurde die junge Frau an den Handgelenken gepackt und nach vorne gezogen! Musternd starrte Sasuke ihr in die Augen, jetzt konnte sie seinen warmen Atem auch im Gesicht fühlen. Oh Gott, dachte Sakura, er war so nah! Verzweifelt versuchte sie mit irgendwelchen anderen Gedanken den Drang niederzukämpfen, auch die letzten paar Zentimeter, die sie von Sasuke trennten, zu überwinden und... ihn anzufallen. Oder zu küssen. Oder beides... Verdammt, Es war Sasuke, man! Der Kerl, der dich vor Jahren hat sitzen lassen! Kühlschrank Sasuke, Alleskönner und Nichtsgönner, Verräter, Blödmann, ein vollkommen uninteressanter Mensch, Sakura! Weg mit diesen Gedanken! Dieser Typ hatte mal Saures verdient!

Eigentlich wollte Sasuke nur schauen, wie es Sakura ging und ob sie noch Fieber hatte, aber das Mädchen fühlte sich auf irgendeine Weise angegriffen, verletzt und war auf einmal richtig sauer!

Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sich die Rosahaarige auf ihren Gegenüber! Sasuke war auf so was nun überhaupt nicht vorbereitet, wer wäre das auch schon in seiner Situation. Er realisierte erst einige Sekunden später, dass Sakura auf ihm saß und ihn mit bösartig funkelnden Blick in die Couchkissen drückte, jetzt hatte sie seine Handgelenke im Griff!
 

„Du!!“

Es gab so vieles, was sie jetzt hätte sagen können, was sie sagen wollte, was einmal gesagt werden musste!

Doch nichts weiter brachte sie über ihre Lippen. In Sakuras Kopf herrschte ein Blackout und gleichzeitig totales Chaos. Die verschiedensten Emotionen rollten über sie hinweg. Sie war wütend auf ihn! Dafür, dass er sie verraten hatte, dass er sie nie wahrgenommen hatte, dass er jetzt hier war, dass er so nah war...

In diesem Augenblick wusste sie, dass alles Verstecken und Verdrängen nichts mehr brachte. Sie wusste, dass sie wieder einmal gegen ihn und ihr Herz verloren hatte, wusste, dass es von jetzt an kein Drumherum mehr gab: Sakura liebte Sasuke immer noch über Alles, nach all den Jahren, nach all der Enttäuschung und den Schmerzen, die sie durch ihn erfahren hatte. Und genau dafür hasste sie sich, hasste Sasuke, hasste alle Gefühle, die mit seinem Auftauchen ebenfalls zum Vorschein kamen, Gefühle, die kämpften und gegen die sie nicht mehr ankam. Sakura gab auf.
 

Wo eben noch ein völlig ruhiger Gesichtsausdruck war, der Sakura zeigen sollte, dass Sasuke ihr kleiner Angriff überhaupt nich interessierte, entglitt dem Schwarzhaarigen plötzlich seine Sicherheit, als Sakuras salzige Tränen auf seinen Wangen landeten.

„Wenn ich dir nicht mein Leben verdanken würde... dann würde ich dich jetzt am liebsten umbringen“, flüsterte das Mädchen mit zitternder Stimme und übte noch mehr Druck auf Sasukes Handgelenke aus. Dass ihn das überhaupt nicht kratzte, wusste sie natürlich, aber die Bedeutung blieb dennoch nicht aus.

Sie war anscheinend völlig verzweifelt. Was hatte er bloß angestellt, damals? War wirklich er an all dem Schuld? Wenn ja, hätte er dann besser nie zurückkehren sollen? Aber was war mit Tsunades Bedingung, ihn nur an der Prüfung teilnehmen zu lassen, wenn er sein altes Team wieder zusammenstellte? Glaubte sie etwa, dass er seine Fehler wieder rückgängig machen konnte? Dass Sakura ihm nach alle dem verzeihen würde?

Sein Blick traf den wütend, verweinten Sakuras. Ihre letzten Worte trafen ihn ein wenig, das musste er zugeben.

Aber er sah auch noch etwas anderen in den Augen der Rosahaarigen...

Es bedurfte lediglich einer blitzschnellen Reaktion und Sasuke hatte die Rollen getauscht! Vor lauter Schreck hörte Sakura zu weinen auf und starrte perplex zu dem jungen Mann hinauf.

„Du kannst es ja mal versuchen mich umzubringen“, flüsterte er nun genauso leise, wobei ein wenig Schalk in seinem Ton lag. Er ahnte schon, dass er Sakura damit nur noch wütender machte, aber genau das wollte er auch. Sakura sollte sich mal so richtig über ihn aufregen und alles rauslassen, dass hatte er ja auch tatsächlich irgendwie verdient, wie er sich eingestehen musste.

„Was soll das! Lass mich los!“, zischte Sakura sauer, machte aber keine Anstalten sich zu befreien, bringen tat’s bei Sasukes Kraft nämlich eh nichts.

„Kannst du mir mal erklären, was du eigentlich hast?“ Konnte er mal aufhören sie so ruhig zu fragen?! Das regte sie auf! Und was interessierte ihn das überhaupt? Hat ihn doch früher auch nie interessiert!

„Das fragst du noch?! Jeder wäre sauer auf dich in meiner Situation! Und jetzt geh runter von mir, du bist schwer!“

„Wenn du nicht mit mir redest, dann kann ich dir auch nicht helfen.“

„Ach, auf einmal? Früher wolltest du nie mit anderen reden und geholfen hast du auch nur, weil du es musstest!“

Jetzt war es an Sasuke ärgerlich zu werden. Da versuchte man gerade, nett zu sein und dann ist das auch wieder nicht richtig! Sasuke beugte sich etwas zu Sakuras Gesicht, die davon wieder völlig verwirrt wurde, und machte sich absichtlich noch etwas schwerer.

„Jetzt ist aber nicht damals. Ich hab es eingesehen, dass ich Fehler gemacht habe... aber du anscheinend nicht.“ Es klang leicht drohend und Sakura ging langsam echt die Luft aus und die Geduld gleich mit dazu!

„Was weißt du schon!!! Ich mach täglich tausend Fehler, dass ich sie nicht mal zählen kann! Das ist alles deine Schuld! Warum bist du überhaupt wieder her gekommen! Es hat sich viel besser ohne dich und deiner schlechten Laune gelebt!“

„Das seh ich ja...“ Natürlich spielte er auf Sakuras derzeitiges Leben an, welches sie in einer Bruchbude fristete und das total verplant war.
 

Warum zum Henker musste Sasuke gegen alles anreden?!?! Durfte Sakura vielleicht auch mal Recht haben?!

„Weißt du was! Ich geb’s auf! Bitteschön! Aber jetzt geh endlich von mir runter, ich krieg keine Luft mehr!!“

Gab es eigentlich eine Steigernung von Wütend?? Sakura wusste es nicht, sie wusste nur, dass sie schön längst über diesen Punkt hinaus war.

Grollend schob sie Sasuke von sich, was ihr aber auch nur gelang, weil er es zuließ.

Sobald Sakura frei war, stand sie schnell auf und wollte nur noch zurück ins Bett, weg vom ihm und seinem ständigen Rechthaberei. Doch dadurch, dass sie zu schnell hochgekommen war, wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen und sie verlor das Gleichgewicht. Hätte Der Schwarzhaarige sie nicht noch im letzten Moment aufgefangen, wäre sie mit den Kopf auf den Tisch geknallt!

"Alles in Ordnung?", fragte er so sorgevoll, dass Sakura ein Schauer den Rücken runterlief. Verzweifelt krallte sie sich in seine Arme, wieder begannen die Tränen zu rollen. Sakuras Stimme bebte gefählich.

"Nichts ist in Ordnung!", weinte sie und krallte sich noch fester in Sasukes Ärmel, "Du glaubst immer, du könntes alles, egal was es ist!! Glaubst, du könntest hier einfach nach Jahren wieder reinspazieren und so tun, als ob nichts wäre! Als ob du an all dem gar keine Schuld trägst! Dabei bist gerade DU derjenige, der hier alles kaputt gemacht hat!" Sakura sah nun zu Sasuke auf, es war ihr grade scheißegal, wie sie aussah oder was sie da überhaupt tat. Nun wurde sie wieder zornig und packte zum dritten Mal seinen Kragen. "Du glaubst, du tust mal eben auf freundlich und erwartest dann, dass dir alle verzeihen! Die anderen magst du vielleicht mit deinem Gehabe rumkriegen! ABER ICH WERDE DIR NIEMALS VERZEIHEN!!!!" Sie brüllte, Sasuke mitten ins Gesicht!

Die nächsten Sekunden würde sich Sakura rot im Kalender notieren, wenn sie einen gehabt hätte! Eine Welle von Energie durchströmte das Mädchen! Blitzschnell packte sie Sasukes rechtes Handgelenk und verdrehte es, der Schwarzhaarige der genauso wenig mit dieser Aktion gerechnet hatte, wie mit Sakuras vorherigen Anfall, wurde somit kurzzeitig abgelenkt. Sakura nutzte dies, sprang plötzlich über ihn hinweg und warf mit unbewusster Kraft eines von Sasukes Shurikans, welches sie ihm eben aus dem Gürtel gemopst hatte, durch die großen Glasfenster!

"Halt! Sakura! Wo wollst du hin!", rief er ihr nach, doch sie war überraschend schnell gewesen und längst aus dem Garten des Anwesens verschwunden...
 

Woher kam diese Kraft auf einmal? Fragte Sakura sich, während sie von Baum zu Baum sprang, auf dem Weg ins Nachbardorf. Diese Energie fühlte sich irgendwie... fremd an...
 

Gleichzeitig schon einige Kilometer weiter weg stand Sasuke immer noch in der Wohnstube, der Boden vor den zerbrochenen Fenster voller Schnee und der Raum voll von Kälte, die von draußen hereinzog und fragte sich, wieso zum Teufel sein Handgelenk immer noch wehtat und er sich plötzlich nicht mehr in der Lage befand, Sakura mit der gleichen Geschwindigkeit verfolgen zu können, mit der sie noch vor 10 Minuten verschwunden war!
 

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Lost & Found

Geeeez...! Hab verpennt dieses Pitel hochzuladen XDD

Hab davon geträumt und dachte, ich hätt's bereits getan <.<°
 

aber erstmal Frohes Neues! Mein Vorsatz für dieses Jahr... meine Prüfung endlich mal schaffen >.<! Ein zweites Mal flieg ich nicht durch! *griiins*
 


 

Ich wünsch euch derbe viel Spaß mit dem 5 Kappi!
 


 

Lilly presents...
 


 


 

Lost & Found
 

Vor Sakura erstreckte sich die endlose Weite eines Tals.

Über ihr strahlte der Himmel in allen Blautönen, das Gras und die Baumkronen leuchteten mit satten Grünfarben um die Wette, ein Windstoß blies ihr das rosane Haar ins Gesicht und schien sagen zu wollen: „Spring! Und breite einfach deine Flügel aus!“
 

Das Mädchen öffnete die Augen. Die Schönheit dieses Anblickes spiegelte sich als helle Freude auf ihren Zügen wider, dann atmete sie einmal tief die saubere, klare Luft ein und sprang fast schon übermütig den Abhang hinunter, Fels für Fels.

So musste sich Freiheit anfühlen, dachte Sakura und fing wie von selbst an zu lachen. Der letzte Sprung ins hüfthohe Gras schreckte einen Schwarm weißer Vögel auf, die kreischend davon flogen.

Noch nie hatte die junge Frau solch eine Kraft in sich gespürt! Sie fühlte sich wie neu geboren, könnte Bäume ausreißen, könnte alles möglich machen, was sie sich jemals gewünscht hatte!

Eine Herde Rehe kreuzte ihren Weg, Sakura grinste und lief neben den Tieren her. Sogar so schnell wie diese Vierbeiner konnte sie rennen!

Sie wollte es nicht wissen, aber andererseits schon. Woher das alles? Woher diese Kraft? Woher der Mut, einfach Reißaus zu nehmen, Sasuke zu überfallen und alles hinter sich zu lassen? Was war mit ihren Freunden? Naruto? Was würden sie jetzt wohl sagen, wenn sie davon erfuhren?

Sakura bemerkte einen Stich im Herzen und beschloss, diesen Gedanken mit Gleichgültigkeit zu strafen. Das hier war doch die perfekte Gelegenheit endlich ein neues Leben anzufangen! Zugegeben, das alles kam etwas schnell, aber Sakura spürte, dass dies hier ihre einzige und letzte Chance sein würde, ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen.
 

„Was soll das heißen, sie ist weg!“

Sasuke zuckte mit den Schultern und wandte sich dem Fenster zu.

Draußen war immer noch nichts als Schnee zu sehen, kleine Eisblumen krochen langsam das Fensterglas entlang. Wenn Sakura dieses Tempo beibehalten hatte, müsste sie schon längst über alle Berge sein...

„Beruhig dich, Naruto. Sasuke hat es doch grade erklärt.“ Tsunades blaue, durchdringende Augen sahen den Schwarzhaarigen vorwurfsvoll an, dieser spürte ihren Blick im Rücken.

„Sasuke, ich bin enttäuscht von dir! Einfach die Heilkunst anzuwenden, obwohl du nicht darin unterrichtet wurdest! Das hätte tödlich für Sakura enden können!“

„Es hat doch geklappt...“

„Eben nicht“, schaltete sich nun auch Kakashi ein, der ehemalige Ausbilder des Teams 7, „ich spür es schon eine ganze Weile...“

„Was.“ fragte Sasuke tonlos, obwohl er die Antwort schon ahnte. Nun horchte auch Naruto auf, Tsunade nickte mit dem Kopf.

„Es ist kaum noch Chakra um dich herum zu spüren.“

Der junge Uchiha drehte sich zu den dreien um.

„Jetzt wo Sie’s sagen, Sensei!“, sagte Naruto nachdenklich und beäugte Sasuke mit misstrauischen Blicken.

„...Du hast bei deiner Rettungsaktion einen Großteil deiner Energie auf Sakura übertragen. Deswegen konnte sie dich auch so leicht überwältigen und deswegen fühlst du dich jetzt auch ziemlich schlapp, wenn mich nicht alles täuscht.“

Sasuke hatte es fast schon befürchtet, wollte es aber nicht wahr haben, bis Kakashi es schließlich aussprach.

Naruto fing wieder an zu lachen, genau wie in dem Moment, als Sasuke zugeben musste, von der normalerweise äußerst verplanten Sakura überwältigt worden zu sein.

Ein kleines Äderchen pulsierte an seiner Schläfe, jetzt bloß die Nerven nicht auch noch verlieren! Kakashi und Tsunade schienen das alles weniger lustig zu finden. Ganz im Gegenteil, sie machten sich große Sorgen um Sakura. Wie würde Sasukes Energie auf sie wirken? Und wo war sie jetzt?

„Ich denke, wir sehen keine andere Möglichkeit, als euch beide loszuschicken und sie zu suchen. Ihr müsst euch beeilen! Die Prüfung ist in einem Monat...“

Naruto sah verständnislos zu der blonden Frau herüber.

„Schön und Gut, aber wir wissen doch überhaupt nicht, in welche Richtung sie gelaufen ist!“

„Natürlich wisst ihr das. Sasuke, in welche Richtung ist dein Garten ausgerichtet?“

„Was hat denn sein Garten damit zu tun!“

„Westen.“

„Dann ist sie nach Westen gelaufen. Zum Land Des Windes.“, schloss Tsunade.

„Dort müsste grad Frühling sein.“, warf Kakashi nachdenklich in die Runde und kratzte sich am Kopf.

„Hä? Versteh ich nicht. Nur weil sein blöder Garten“, Naruto zeigte aufgebracht auf Sasuke, dem sein Tonfall gar nicht gefiel, „nach Westen zeigt... Aua!“

Kurzerhand hatte der Schwarzhaarige Naruto eine Kopfnuss gegeben.

„Halt mal die Klappe jetzt.“

„Jeder, der auf der Flucht vor irgendwas ist, läuft ohne zu überlegen geradeaus. Das ist nur logisch und so wie ich Sakura kenne, würde sie auch, wenn irgendwo ne Mauer käme einfach rein laufen, anstatt oben drüber zu springen...“ erklärte Kakashi und Sasuke nickte. Nur zu gut erinnerte er sich an das große Loch, welches plötzlich in seiner Hecke entstanden war...

„Also ist es beschlossene Sache.“ Die blonde Hokage schien kurz nachzudenken, wodurch eine stille Pause entstand. Naruto wurde hibbelig. „Hey, hey! Wie stellt ihr euch das denn vor! Mit dem da ist doch nichts mehr anzufangen! Da brauchen wir zehn Jahre, bis wir Sakura gefunden haben!“

Sasuke knurrte. Wenn es in dem Moment nicht tatsächlich stimmen würde, was Naruto da von sich gegeben hatte, dann hätte dieser jetzt aber eine sitzen!!

„Hm, das scheint tatsächlich ein Problem zu sein. Sasuke, wie fühlst du dich denn jetzt?“, fragte Kakashi und sah dabei wie immer eher desinteressiert aus. Das lag daran, dass man außer seinem linken Auge nichts weiter von seinem Gesicht sah und somit seine Züge verborgen blieben.

„Normal, irgendwie...“, entgegnete der Schwarzhaarige tonlos.

„Im Falle eines Ninjas bedeutet ‚normal’ nichts Gutes... Es ist wohl tatsächlich so, dass du auf Sakura mehr als die Hälfte deiner Kraft übertragen hast. Dir bleibt nichts anderes übrig, als während eurer Suche nach ihr nebenbei dein Rest Chakra wieder aufzustocken.“ Während Tsunade dies sagte, Sasuke gar nicht begeistert dreinschaute und Naruto sich seltsamerweise wie ein Königpudel freute, kramte die blonde Frau etwas aus ihrer Jackentasche.

„Hier, das wird dir helfen. Ich hatte ihn früher immer zum Training um, aber mir bringt er nichts mehr viel.“ Sie ließ einen glatten, pechschwarzen Stein an einem langen Rindslederband in Sasukes Hände fallen. Obwohl er nicht größer als ein Kieselstein war, wog er erstaunlich viel.

„Und was ist das genau?“, fragte Sasuke und hielt sich den Stein vor die Augen, um ihn genauer betrachten zu können. Naruto war gleich wieder dabei und bestaune das Wunderding ebenfalls mit großen Augen.

„Ich hab ihn auf einer meiner Missionen vor vielen Jahren gefunden. Er beschleunigt den Trainingsprozess um das doppelte. Keine Angst, du wirst sehr schnell wieder der alte sein.“ Jetzt lächelte sie, es sollte wohl beruhigend wirken, aber Sasuke war alles andere als beruhigt. Er wusste, dass es mit Naruto die Hölle wird und dass der blonde Ninja keinen Hehl daraus macht ihn zu ärgern und die Situation allgemein für seinen Schabernack auszunutzen...

Na vielen Dank auch! Sasuke stellte sich auf das Schlimmste ein...
 

Ja dachte Sakura zufrieden, dies ist der perfekte Ort, um einmal abzuschalten und von vorne zu beginnen.

Das Dorf, welches bereits das dritte nach zwei Tagen auf ihrem Weg durch das Land des Windes war, lag geschützt am Fuße einer Bergkette und schien bisher das größte zu sein. Selbst, wenn sich jemand auf die Suche nach ihr begeben und ebenfalls hier landen würde, so hätte er Sakura unter den vielen Menschen niemals ausfindig machen können!

Wenige Minuten später befand die junge Frau sich mitten im Getümmel eines Marktes wieder. Hier riefen und quatschten die Leute wild durcheinander, Verkäufer priesen den Passanten ihre Waren an, überall wurde getauscht, gefeilscht, Sachen sortiert, es roch nach Gewürzen und gebratenen Fleisch und irgendwo hörte Sakura sogar Schafe blöken. Diese bunte Atmosphäre war das krasse Gegenteil zu der im Tal...

„Stoooop!!!“, schrie jemand plötzlich vom hoch gelegen Ende einer Hauptstraße aus runter zum Marktplatz. Sakura hörte Menschen kreischen und ‚aus dem Weg!’ brüllen!

Es donnerte gefährlich, in einer riesigen Staubwolke schoss ein großer, mit Baumaterial gefüllter Wagen direkt auf die Stände zu!! Oh nein, dachte Sakura, als sie die spielenden Kinder in der Bahn des Wagens entdeckte!

„SOFORT WEG DA!!!“ mit einem Satz sprang die Rosahaarige vor die Kinder, die bis eben noch nicht begriffen hatten, was los war. Doch jetzt sahen sie die Gefahr direkt auf sich zukommen, vor ihnen eine junge Frau. „Sari! Komm schnell weg hier!“, rief der kleine Junge zu seiner Spielgefährtin, aber diese konnte sich nicht rühren, starrte nur auf dieses riesige, donnernde Teil und antwortete nicht einmal. Es war keine 10 Meter mehr entfernt!!! Verzweifelt zerrte der Junge an dem Ärmel des Mädchens, die Frauen und Männer drum herum brüllten Sakura etwas zu, aber sie verstand es nicht. Erst jetzt konnte sie erkennen, wie riesig der Wagen wirklich war!

3 Meter...

„Sari jetzt komm doch! Nun mach schon!!!“

2 Meter...

Wie sollte sie dieses Ding aufhalten? Normale Kraft reichte da bei weitem nicht aus!

Gleich würde Sakura mit den Kindern überrollt werden!!
 

....................................................
 

Hellrosanes Licht sammelte sich um Sakuras Arme und Hände. Sie war hochkonzentriert, wie in Zeitlupe sah die das Geschoss kommen.

„Aaaaaah!“

Der Junge schrie, dann kam der Aufprall mit einem lauten Knall.

Dann wurde es Still.

....

„Oh mein Gott!“, rief jemand aus und die Dorfbewohner starrten gebannt in den aufgewirbelten Dreck.

Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Reihen, als die zwei Kinder aus der hellbraunen Wolke liefen.

Sakura hatte währenddessen mit Hilfe ihres Chakra den Wagen gestoppt und stand jetzt halb in ihm. Dann wurde alles wieder klar und der Wagen fiel samt Baumaterial in sich zusammen, die Rosahaarige sprang schnell ein Schritt zurück. Ungeachtet des Applaus, der ihr in diesem Moment von den Marktbesuchern entgegenkam, hatte sie nur ein Gedanke im Sinn: Soeben hatte sie zum ersten Mal ihr eigenes Chakra gesehen und es erfolgreich angewandt! Sie war überglücklich!

„Wie können wir dir bloß danken! Du hast unsere Kinder gerettet und uns vor Schaden bewahrt!“ Plötzlich wurde sie umringt von Menschen, die sie neugierig musterten.

Schon klar, dachte sie, niemand würde vermuten, dass eine Frau, die in diesen Drecksklamotten rum lief und nirgends das Zeichen eines Ninja trug zu so etwas fähig war...

„Bitte, äh, wie ist dein Name?“, ein hagerer Mann trat ihr entgegen und sofort machten die Leute platz für ihn.

„Sakura“, entgegnete sie und haute sich in Gedanken an die Stirn. Idiotin! Für ein neues Leben braucht man doch auch eine neue Identität! Nun ja, egal. Es gab sicherlich viele Mädchen, die Sakura hießen...

„Also Sakura- sama“, ihren Namen sprach er ehrfürchtig aus und betone ihn extra, „ich bin der Bürgermeister von Shita No Mura... Ihr seid ein Ninja, nicht wahr? Es verirrt sich selten einer hierher.“

Sakura- sama?! Von welchen Planeten stammte der denn? Die haben wohl tatsächlich kaum was mit Ninjas zu tun, sonst wüssten die, dass es durchaus Ninjas gibt, die die Anrede ‚sama’ um ein Vielfaches mehr verdienten, als sie... Sakura grinste.

„Verirrt? Ninjas verirren sich nicht! Ich habe beabsichtigt hierher zu kommen, um mich hier ein wenig aus zu ruhen!“, sagte sie laut und deutlich und zeigte dabei eine gewisse Erhabenheit.

Moment, was war in sie gefahren?! So was Überhebliches tat sie doch sonst nicht...

„Aber natürlich könnt ihr euch hier ausruhen! Kommt, ich bringe euch in unsere beste Unterkunft! Es war mal ein Tempel, aber nun haben wir ihn umgebaut und...“

Bla, bla, bla. Die dickliche Frau quasselte den ganzen Weg hin zur besagten ‚Unterkunft’. Sakura wollte sich jetzt bloß hinlegen und schlafen. Diese Aktion und die letzten zwei Tage des Umherirrens und Laufens nagten nun doch allmählich an ihren Kräften.

Diese seltsamen Kräfte, die so fremd und gleichzeitig so vertraut wirkten...
 

„Sakura? Rosa Haare? Aber natürlich, kenn ich sie!“

„Ihr beide kommt wohl nicht von hier wa? Sakura- sama kennt doch jeder hier!“

„Soso, wollt wissen, wo se is... fragt mal im alten Tempel nach, dort wissen se’s bestimmt...“

...

Also irgendwie... fühlten sich Sasuke und Naruto verarscht. Aber ganz gewaltig.

Mit dem skeptischsten Blick, den Naruto zustande brachte, sah er dem Letzten hinterher, den sie gefragt hatten. „Hey, Sasuke... irre ich mich oder reden diese Verrückten von derselben Sakura, die wir meinen?“, fragte Naruto hinter vorgehaltener Hand den Schwarzhaarigen zu seiner Rechten.

„Natürlich“, entgegnete Sasuke mit einem Ton, an dem nichts zu rütteln war.

Schon ging er voraus und ließ Naruto stehen, dieser schmollte über Sasukes ‚Redseligkeit’ und folgte ihm dann. Jetzt hatte er nicht mehr so viel zu melden... Sasuke war schneller wieder auf sein altes Level gerückt, als es Naruto lieb war. Mit Frohsinn erinnerte er sich an den Anfang ihrer kleinen Reise zurück, als der Schwarzhaarige einfach nicht mit ihm Tempo halten konnte und auf ihn angewiesen war... Lange hielt das allerdings nicht.
 

Sie war ihr unheimlich geworden... diese Kraft. Sakura merkte, dass sich etwas in ihr veränderte, sie wusste nicht genau was, sie wusste nur, dass es nichts Gutes war. In letzter Zeit war sie nicht sehr höflich zu denjenigen gewesen, die sich Tag für Tag um ihr Wohl sorgten und ihr Essen machten.

Heute wollte sie das ändern! Deshalb half sie, trotz etlicher Proteste, beim Dekorieren für das Dorffest heute Abend mit...

„Sari? Yo? Reicht ihr mir mal die Girlanden hoch?“

„Ja!“

Sie waren so süß! Seit Sakura die beiden Kinder gerettet hatte, wichen sie nicht mehr von ihrer Seite.

Ein Haufen roter Girlanden schien von unten auf Sakura zuzuschweben. Die Leiter, auf der sie stand, war etwas wackelig auf dem alten Parkett, aber sie würde schon nicht runterfallen.

„Da!“, riefen beide fröhlich aus einem Munde und schauten Sakura gespannt beim Schmücken zu. Nach einer Weile schaute die junge Frau wieder herunter, dann lächelte sie und zurrte kurz ihren weißen Kimono fest. „Hm, ich glaube, ich brauche noch mehr Girlanden... aber in einer anderen Farbe...“

„Wie wär’s mit Grün!“

„Oh ja, Grün ist wunderbar!“

„Wir holen welche!“

Schon polterten sie hinaus. Jeder normale Mensch wusste, dass sich Grün und Rot beißen, aber wenigstens hatte Sakura jetzt endlich ihre Ruhe. Heiter summend stieg sie auf die letzte Stufe der Leiter und machte sich daran, die rote Papierschlange zu befestigen...

RUMS!!!!

Die Wände wackelten, ein kühler Wind fegte Sakura den ganzen Kram ins Gesicht und schwups landete sie samt Leiter auf dem Boden!!!

„Was zum...!“ Weiter kam sie nicht, denn als sie sich aus dem roten Gefussel gekämpft hatte, erblickte sie etwas, was sie gehofft hatte nie wieder zu sehen...

„Sakura! Haben dich alle guten Geister verlassen?!?! Was denkst du dir denn!!“, brüllte Naruto aufgeregt und fuchtelte wild mit den Armen. Sasuke neben ihm... sagte nichts. Tat auch nichts. Wahrscheinlich atmete er noch nicht einmal, dachte Sakura sauer.

„Sag mal bist du bescheuert?! Hör auf hier so rum zu schreien!!!“, kam es nicht minder leise von Sakura zurück. Dann stand sie auf, klopfte sich den Staub vom Kimono und setzte anschließend den bösesten Blick auf, den sie derzeit aufbringen konnte.

„Was wollt ihr hier?! Könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen?!“ Sakura strich sich einige lange Haarsträhnen zurück, die sich bei ihrem Sturz aus dem Zopf gelöst hatten, ein Zeichen dafür, dass sie nervös war.

„Na hör mal! Wir haben dich zwei Wochen lang gesucht!“

„Das ist mir scheißegal! Ich komm nicht mehr mit zurück! Haut endlich hab! Ich will euch nicht mehr sehen!“ Mit Sakura waren die Pferde durchgegangen, wieder mal. Seit Sasukes Rückkehr war das so, seit sie ihn nach 5 Jahren das erste Mal wieder sah...

Jetzt hatte sie eine Lücke in ihrem Schicksal gefunden, wollte fliehen. Fliehen vor ihrer Vergangenheit, vor ihren Gefühlen und ihrem Auslöser: Sasuke Uchiha. Warum entkam sie ihm nicht?! Warum ließ er sie nicht in Ruhe?!

Sakura wollte es nicht, vor allem nicht vor ihm. Doch ohne ihr Zutun bahnten sich dicke Tränen aus ihren Augenwinkeln, liefen über Wangen und Nasenspitze und tropften auf den Holzboden, der diese sofort aufsog. „Hey, Sakura- chan...“ Wie Naruto nun mal war, zögerte er nicht lange und kam auf sie zu. Der Blonde Ninja verstand es nicht aber vielleicht, dachte Sakura, war da auch ganz gut so. Das sollte eine Sache zwischen ihr und Sasuke bleiben.

Die junge Frau spürte, wie ihr jemand einen Arm um die Schulter legte. „Ich weiß zwar nicht genau, warum du weggelaufen bist, aber du solltest wissen, dass wir dich brauchen. Wenn du nicht mehr mit zurückkommst, dürfen wir nicht an der Prüfung teilnehmen und ich kann nicht mehr Hokage werden...“ Nun lächelte Sakura über Narutos Eigensinnigkeit. Den letzten Satz hatte er so überzeugend gesagt, dass sie ihre Tränen vergaß und kurz schniefte. „So so, Hokage also...“

„Ja genau! Aber das geht halt nun mal nicht ohne dich, verstehst du?“ Naruto schaute Sakura mit übergroßen, freundlich blauen Augen an und wich ihr nicht von der Seite. Sie seufzte. „Wie hätte ich da bloß vergessen können... Es war egoistisch von mir einfach wegzurennen... tut mir leid.“
 

Es war so seltsam.

Naruto und Sakura verstanden sich wie gute Freunde und irgendwie fühlte Sasuke sich ausgeschlossen. Es war ja fast zum Haare raufen, wie sehr er, nachdem er seine Rache bekommen hatte, verweichlicht war und ihm nun Dinge auffielen, die er früher für nebensächlich hielt, die ihn nicht interessiert hatten.

Sasuke hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte mit undefinierbarem Blick an der Wand. Wenn er so darüber nachdachte, was er in letzter Zeit häufig tat, hatte er niemanden, mit dem er sich so gut unterhalten könnte. Naruto war immer noch auf Rivalität und schien nicht besonders gut auf ihn zu sprechen zu sein.

Seine grau-schwarzen Augen wanderten weiter zu Sakura. Sie lächelte und scherzte mit Naruto, er spürte plötzlich einen Stich im Herzen. Damals hatte sie sich ständig angeboten, etwas mit ihm zu unternehmen oder ein Gespräch zu führen. Sie hatte immer um ihn gekämpft und nie aufgegeben, war immer in seiner Nähe...
 

Dass Sakura nun doch wieder mit zurückkam, tat sie allein für Naruto und sie hoffte, dass er das wenigstens ein bisschen zu schätzen weiß. Denn mit dieser Entscheidung entschied sie sich auch dafür, mit Sasuke und mit all den Emotionen weiter zu leben, mit diesem Zwiespalt von Hass und... Liebe.
 

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sooooo ihr lieben! Ich muss euch was ankündigen... keine Angst^^ ist nichts schlimmes XDDD

Und zwar wird das nächste Kapitel dem Genre Romatik(welches ja immer dabei sein soll ;-)) - Songfic zugeordnet... immerhin hab ich ja als hauptgenre Cossover *grins* da bin ich an nix gebunden und tob mich mal aus :]

Ich weiß noch nicht, welches Lied genau ich einbauen werde, aber sobald ich ein passendes gefunden habe, mach ich eine Rund- ENS an alle und frag, ob ihr diesen Song schon habt, haben wollt, überhaupt dazu hören wollt oder einfach nur lesen wollt.... sagt bescheid ;-)
 

PS: *kommi- tüte nebenbei aufhalt* wer übringens irgendwas nicht versteht oder Fehler im Inhalt gefunden habt, die Mina und mir durch die Lappen gegangen sind, dann nur her damit! X]

Ordinary Life

Kukuck^^
 

Ich schwafel nicht lange, es geht sofort los!
 

achso und übrigens... *eeevilgrinss* ich hab zu diesem kapitel ein biiild gemaaalt XDDD es wird demnächst inner Chara- Beschreibung zu sehen sein und als Fanart, dann isses nochmal etwas größer... viel spaß nun^^
 


 

Lilly presents...
 


 

Ordinary Life
 

Mit trüben, lustlosen Augen beobachtete Sakura das Schneetreiben draußen.

Die Beine angewinkelt, den Oberkörper halb auf der Rückenlehne der Couch, die langen, strähnigen Haare um sie herum verteilt, tat die junge Frau den ganzen Tag lang schon nichts anderes. Am liebsten würde sie sich jetzt erschießen, dachte sie leicht angesäuert, aber dazu war sie im Moment einfach zu faul. So langsam fragte sie sich, ob tatsächlich alle Welt was gegen sie hatte!

Vor einigen Tagen kehrten sie zurück nach Konoha und Sakura hatte von der Hokage höchstpersönlich ordentlich Tadel bekommen. Das war allerdings noch nicht mal das Schlimmste gewesen... Über ihren Kopf hinweg wurde entschieden, dass sie fortan nicht mehr in der Hütte leben, sondern hier, in diesem Haus, auf diesem riesigen Anwesen mit bestimmt über 100 Zimmern, in den eigenen vier Wänden von Sasuke...

Eine Hand ballte sich zur Faust, Sakura legte die Stirn in Falten. Warum konnte sie nicht einfach zu Naruto ziehen??? Der wohnte doch auch alleine!
 

“Sakura, es ist doch viel logischer, dass du bei Sasuke wohnst, wo er doch ungefähr 10 Mal mehr Räume hat, als der arme Naruto...“
 

Und wenn sie sich mit dem blonden Ninja einen Schrank teilen müsste! Es wäre ihr allemal lieber gewesen, als hier rumzugammeln und Sasukes unerträgliche Unerträglichkeit... zu ertragen... Was für ein Wortspiel, dachte die Rosahaarige erbittert, aber genauso fühlte sie sich nun mal.

Aber warum, zum Teufel, hatte Sasuke nichts darauf gesagt gehabt??? Warum hat er ohne großes Federlesen zugestimmt?? Nicht, dass sie hier nun die Hausfrau spielen soll, oder so was, Aufräumen war nämlich ihr Feind und gegen Putzen war sie allergisch!
 

Irgendwann wurde es ihr zu blöd und sie stand auf. Einmal ordentlich strecken, noch ein letzten, seufzenden Blick nach draußen in den großen Garten, nebenbei bemerkte Sakura, dass Sasuke wohl bereits neue Fenster eingesetzt hatte. Jetzt grinste sie, es tat ihr seltsamerweise überhaupt nicht leid.

Die Schiebetür ging auf, Sakura steckte ihren Kopf hinaus, niemand zu sehen... Moment! Was machte sie da! War sie jetzt Verbrecherin oder wie? Sie wohnte hier, da brauchte sie doch nicht so rum zu schleichen!

Demonstrativ stampfte sie auch gleich den Flur entlang und gelangte nach 1 Minute in ihr eigenes Zimmer. Ja, hier sah es doch schon ganz anders aus! Auf dem großen Bett sah es aus wie nach einem Kampf, überall und wo man es sich auch nur vorstellen konnte, lagen Klamotten rum, die Fenster waren zu gezogen und Sakuras Schulsachen lagen nicht nur auf dem Schreibtisch verstreut... Hach, hier fühlte sie sich doch gleich um einiges wohler!

Was sie Gestern noch aus ihrer mittlerweile unter der enormen Schneelast zusammengebrochenen Hütte retten konnte, hatte sie in einem Karton verstaut, schmerzlich betrachtete sie das, was daneben lag. Durchweicht, wahrscheinlich völlig unbrauchbar und das Metal rostig... ihre arme Gitarre hatte es echt erwischt!

Sakura ging auf sie zu und zupfte an der dünnsten, gerissenen E- Saite... für die hatte sie Stunden gebraucht, um sie aufzuziehen! Und überhaupt steckten zwei Monate lange Arbeit in ihr... sie war nicht billig gewesen...

Mit wässrigen Augen setzte Sakura sich auf das ungemachte Bett und hielt das Instrument wie ein kleines Kind. Es war in besonders harten Zeiten ihr einziger Trost und ihr einziges Ventil gewesen, wenn sie mal wütend war, oder schlechte Laune hatte... Das Ding war noch nicht mal fünf Jahre alt gewesen und nun ist es hinüber!

Probehalber ging Sakura mit der rechten Hand einmal über die Saiten, natürlich war sie total verstimmt oder durch das halb vergammelte Holz erklangen einige gar nicht mehr. Aus Langeweile fing die Rosahaarige damit an, die fünfte Saite wieder aufziehen, diese war zum Glück nur unten gerissen und dadurch, dass das Holz so weich und biegsamer war, gelang es ihr auch in einigen Minuten. Spielen könnte sie darauf jedoch trotzdem nie mehr... Abermals seufzte Sakura und legte die Gitarre weg. Es kribbelte sie förmlich in den Fingern... Irgendwo tickte eine Uhr... Sakura hasste dieses penetrante Geräusch...

Und was würde passieren, wenn...........
 

Ein frostiger Luftzug ging kurz durch den Flur, die alten Glöckchen über der Eingangstür bimmelten dumpf, in damaligen Zeiten dienten sie dazu, böse Geister vom Haus fernzuhalten.

Sasuke trat ein, in seinen schwarzen Haaren hatten sich einige Schneeflocken verfangen und seine Hände waren ganz blau. Er dachte ja an vieles, nur an Handschuhe irgendwie nicht.

Die Schuhe wurden vor der Holzstufe gelassen, der lange schwarze Umhang gesellte sich zu anderen, diversen Mänteln, unter anderem auch der weiße von Sakura. Sie war also da, dachte der Schwarzhaarige... es war so ungewohnt, dass er nach Hause kam und jemand hier wartete, nicht unbedingt auf ihn, aber jemand war hier und das Anwesen war nicht ganz so leer.

Sasuke wickelte den beigen Schal vom Hals und warf ihn auf eine Kommode. Was für ein seltsamer Tag, dachte er, ausnahmsweise war heute kein Training gewesen, denn er hatte noch einiges zu erledigen gehabt, unter anderem ein stundenlanges Gespräch mit Tsunade. Sie hatte ihn richtig ausgefragt, über Orochimaru und seinen Bruder, über die letzten Jahre, die er damit verbracht hatte, sich auf jenen Kampf vorzubereiten. Schließlich hatte er ein neues Stirnband mit Konohas Zeichen darauf bekommen, welches er nun in der Hand hielt. War es wirklich richtig gewesen von ihm wieder zurückzukommen?
 

Plötzlich drang von weiter her ein merkwürdiges Geräusch an seine Ohren. Er brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass es Musik war, aber nicht aus dem Radio oder von einem Player... Sanfte und zugleich traurige Moll-Akkorde trugen Sasuke den Flur entlang, vorbei an der Küche, an der offen stehenden Wohnstubentür, um die Ecke, bis vor die Tür zu Sakuras Zimmer. Er lauschte...
 

Drinnen auf dem Bett, schlug Sakura derweil die ersten Saiten noch mal an, ein rosanes Licht umgab ihre Finger und das ganze Instrument. Jetzt hörte sich das Instrument wieder wie früher an! Sie freute sich und überlegte, während die einige Akkorde anschlug, welches ihrer, zum größten Teil traurigen und schwer liegenden Lieder, die nun spielen sollte.

Die junge Frau schloss die Augen, strich das lange Haar über die Schulter und fing frei aus dem Bauch heraus an einen Song zu schlagen...
 

„And I shed my soul, feel it kneeling down…

I’m clutching my faith, pull it tightly round…

You’re moving your mouth but you don’t make a sound…

But I feel the walls slowly tearing down…”
 

Ich verliere meine Seele, fühle wie sie in die Knie geht...

Ich klammer mich an mein Vertrauen, ziehe ihn fest an mich...

Du bewegst deinen Mund, aber gibst kein Ton von dir...

Aber ich spüre, wie die Mauern langsam zerbrechen...
 

Sakura war in eine Art Trance gefallen, sang sich alle Sorgen von der Seele. Ihre Stimme war nichts Außergewöhnliches, passte einfach zum Lied, zu der Atmosphäre, war ruhig und traf jeden Ton.

Sie fühlte ihr Chakra in ihren Fingern vibrieren, plötzlich schien es aus ihr heraus zu brechen, bildete Kugeln, die um sie herum schwebten und eigene, wohlklingende Töne bildeten, den Rhythmus ihres Herzens begleiteten.

Die Tür zu Sakuras rosa schimmernden Raum öffnete sich...
 

„Heel to toe takes you from my side…

In and out, every breath divides…

My eyes to your head, I can’t go the distance…

But when you go, you take me in an instant…”
 

Ferse bis Zeh nimmt dich von meiner Seite weg...

Ein und aus, jeder Atemzug trennt...

Meine Augen auf deinen Kopf gerichtet, ich kann mit dieser Distanz nicht fertig werden...

Doch wenn du gehst... nimmst du mich unverzüglich mit...
 

Was Sasuke da sah und hörte, verschlug ihm regelrecht sie Sprache. Es war ein Bild, welches sich wohl ewig in seinem Gedächtnis einbrennen würde...

Und Sakura erzählte, ohne es mitzubekommen, dem jungen Uchiha weiter von ihren Sorgen, ihren Ängsten, von dem, was sich hinter ihren minzgrünen Augen verbarg...

Das rosane Leuchten wurde heller, immer mehr seltsame Kugeln stiegen auf und schwebten durch den Raum, mittlerweile hatten einige sogar schon Sasuke umkreist und pulsierten neben seinem Kopf... er war wie gelähmt.
 

„But in this life, I'll give it time…

Cause it’s always sneaking up from behind…

It'll be alright, it will be fine…

Cause it’s nothing more than ordinary life…”
 

Aber in diesem Leben... werde ich mir Zeit lassen...

Weil es immer etwas gibt, was einen von hinten drängt...

Es wird schon alles gut werden, alles wird prima laufen...

weil dort... nichts weiter als ein gewöhnliches Leben auf mich wartet...
 

Plötzlich öffnete Sakura ihre Augen, Sasuke erstarrte. Kurz dachte er, sie blicke ihn direkt an, aber es hatte eher den Anschein, als wenn sie durch ihn hindurch sah... Ihre Pupillen waren verschwunden, stattdessen leuchteten ihre hellgrünen Augen gefährlich, ihre rechte Hand schlug weiterhin gegen die Saiten, die Linke griff einen Akkord nach dem anderen...
 

„So and I show you my sins, show me all your scars…

As we settle in, it’s written in the stars…

Your watery eyes got me send me floating…

And my weak heart is swimming with devotion…”
 

Und ich zeige dir meine Sünden... zeig du mir deine Narben...

Dass wir uns irgendwann einleben... steht in den Sternen....

Deine wässrigen Augen brachten mich zum schweben...

Und mein schwaches Herz schwimmt mit Hingabe...
 

Sakura sang den Mittelteil noch zweimal, wie ein Gebet, das sich gegen denjenigen richten sollte, der nun vor ihr steht...

Im nächsten Augenblick ließ Sakura ihre Hände sinken, die Chakra- Kugeln verstummten und ihre leeren, schimmernden Augen waren immer noch auf Sasuke gerichtet.

Dieser blinzelte kurz, schien sich dann wieder gefasst zu haben und ließ seine vorher entgleisten Gesichtzüge versteinern, so, wie er es immer tat.

Er wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als Sakura urplötzlich zum Sprung ansetzte, ein Wurfmesser in der Hand, glitzerndes Chakra in der anderen!!! „Sakura, was...!“ Weiter kam der Schwarzhaarige nicht, denn er wich aus und landete mit ernsthaft besorgtem Gesichtsausdruck hinter ihr. Zuerst rührte sie sich nicht, dann wandte Sakura sich ganz langsam um.

„Warum..“ Ihre Stimme zitterte, die dunkelrosane Ansammlung Chakra in ihrer rechten Hand blitzte auf, „Warum tust du mir das an...!“

Ruckartig hob Sakura den Kopf. Sie war nicht mehr sie selbst...

„WARUM TUST DU MIR DAS AN!!!“
 

Das Mädchen rannte, ihre Tränen rannten, ihr Verstand rannte aus Wut... ihr Herz aus Sehnsucht zu ihm... Dann gab es einen dumpfen Schlag, Sakura war hart mit dem Hinterkopf gegen die Wand gekommen! Schmerzerfüllt kniff sie die Augen zusammen, das Chakra verschwand, das Kunai steckte in Sasukes linkem Arm, nicht sehr tief aber dennoch tat es weh.

Ihre Augenlider hoben sich, zwei glutrote Sharingan- Augen starrten sie zornig an. Zwei grüne, sichtlich geschockte Augen starrten zurück und realisierten das Messer im Arm ihres Gegenübers...

„Sakura...“, er zischte ihren Namen, die Angesprochene zuckte unmerklich zusammen, „wenn du nicht endlich mit mir redest, dann kommen wir so niemals weiter! Du kannst nicht ewig davor wegrennen!“

Das war wahrscheinlich der längste Satz, den Sasuke jemals zu ihr gesagt hatte. Doch irgendwie schien Sakura nicht richtig zu zuhören, sie starrte immer noch auf das Blut durchtränkte Wurfmesser.

Oh Gott... ging es jetzt schon so weit mit ihr, dass sie ihn derartig verletzte?!

Er mag ja vielleicht schlimmes in der Vergangenheit getan haben, aber niemals, und Sakura betone das in Gedanken, niemals hätte Sasuke Uchiha sie oder andere, die ihm nahe standen, körperlich verletzt!

„Hörst du mir zu? Sa-...“

„Oh nein!“, hauchte sie, völlig aus dem Kontext raus und umfasste vorsichtig den verletzen Arm. Sie war wirklich geschockt, von sich selbst und von den Gefühlen, die sie so weit getrieben hatten. Mit wässrigen Augen schaute sie zu Sasuke hoch, ihre zittrigen Hände hielten immer noch den Arm... rotes Blut floss über ihre Finger, doch Sakura störte das nicht.

„Es tut mir so Leid...!“ Es war nur ein Flüstern, dennoch verstand er diese Worte... der junge Mann fühlte sich etwas vor den Kopf geschlagen von dieser plötzlichen, gegenteiligen Reaktion, spürte gleichzeitig Sakuras zarte Haut auf seiner, hörte ihren unregelmäßigen Atem, sah die Tränen... Wenn er jetzt ehrlich war, so ganz wie man mit so einer Situation umging, wusste er nicht.

„Um, schon gut... es ist nicht so schlimm, wie’s aussieht“, murmelte er und beobachtete dabei Sakuras total entgleistes Gesicht.

Im nächsten Moment bildete Sakura wieder Chakra in ihrer Handfläche, doch dieses war von reinem weiß, genauso wie der Schnee draußen.

Sasuke hielt still und ließ sie machen. Die Energie umschloss das Messer und zog es aus dem Fleisch heraus. Es tat überhaupt nicht weh und ein warmes Gefühl legte sich wie ein schützendes Tuch über die Wunde. Kurz darauf war sie verschwunden, nicht mal eine Narbe war zu sehen.

Dann wurde es stockdunkel. Nun gab es keine Lichtquellen mehr im Raum.

Sakura lief rot an. Sie konnte nur leichte Umrisse erkennen, aber Sasuke stand immer noch direkt vor ihr, seine Hände stützten ihn links und rechts an der Wand ab... sie spürte seine Nähe... und dieses Gefühl hatte sich seit Jahren nicht verändert... es war immer noch wunderschön...

„Sasuke?“, fragte sie leise flüsternd in die Dunkelheit hinein.

„Hm?“

„Ich... seh nichts.“

„Macht nichts, ich seh aber was.“

Sakura wurde noch roter im Gesicht. Plötzlich fühlte sie einen warmen Atem an ihrem Hals, eine Hand, die ihre langen Haare durch die Finger gleiten ließ, einen Körper, direkt an ihrem.

„S- Sasuke...?“

„Hm...“

Lautlos fiel die Rosahaarige in seine Arme.

Sie war bewusstlos.

Kein Wunder, dachte Sasuke, der mit Hilfe seines Sharingan Sakuras ruhiges, schlafendes Gesicht musterte. Sie hatte schon in den letzten Tagen viel trainiert und besonders heute viel Chakra verbraucht. Es musste unwillkürlich so kommen...

Sasuke wehrte sich erst gar nicht gegen das Gefühl, das ihn überkam, während er Sakura so halten konnte. Diese Person kannte er nun fast schon besser, als sich selbst und gerade diese Szenerien eben, die sich abspielten, schweißten sie noch mehr zusammen, als es Sakura vielleicht zu Anfang lieb sein mochte...

Mit Leichtigkeit hob er Sakura hoch und ging mit ihr auf ihr Bett zu.

Doch anstatt sie dort hineinzulegen, stieg er selbst darauf, ließ sich am Kopfende im Schneidersitz nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.

Heute Nacht würde er sie nicht mehr loslassen...
 

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Betrayal

Hallöle! Ich hab keine Ahnung, was ich um 23:44 Uhr hier hin schreiben soll, also mach ich es kurz:
 

Viel Spaaaß beim Lesen! X)
 


 

Lilly presents
 


 

Betrayal
 

Wenn Sakuras Leben wenigstens ein bisschen mehr Taktgefühl hätte, dann würde es der jungen Frau so etwas ersparen...

Das Bild, welches sie zu allererst vor der Nase hatte, ließ sie wundern... ihre Hand lag zur Faust gerollt direkt neben ihrem Gesicht, schwarze Haarsträhnen, die sie eigentlich nicht besaß, hingen ihr komischerweise vor der Nase rum und auch ihr Bett fühlte sich irgendwie merkwürdig an. Und dunkel war es auch noch draußen...

Bis die Rosahaarige peilte, dass sie keine vier Arme und auch keine vier Beine haben konnte, sie sich die Haare über Nacht bestimmt nicht gefärbt hatte oder es schaffte, gleichzeitig ein- und aus zu atmen, vergingen Minuten, in denen sie zum Schluss doch noch einen Blick riskierte... Sakura schluckte den Knoten in ihrem Hals mühselig hinunter.

Ok, dann war es also tatsächlich so. Sie lag mit Sasuke Uchiha höchstpersönlich in ein und demselben Bett, zugedeckt von ein und der derselben Wolldecke, benutzte ihn scheinbar als Matratze und erhielt durch diese äußerst denkwürdige Situation einen einheitlichen Rotschimmer auf den Wangen.

Es fiel ihr sehr schwer, besonders in dieser Position, sich nicht zu bewegen, mucksmäuschenstill zu sein und am besten auch das Atmen einzustellen. Bei Leibe wollte sie Sasuke nicht aufwecken. Einerseits, wegen der wirklich eindeutigen Szene, die hier irgendwie zustande kam und unerklärlich sein würde und andererseits weil der Schwarzhaarige in diesem Zustand einfach ein wunderschöner Anblick war, wie Sakura nur mit Widerwillen zugeben musste.
 

Sie wusste nicht, wie lange sie Sasuke schon angeschaut hatte und mit den Augen jede Linie seines Gesichts nachgefahren ist, wie nah sie ihm war, so dass sich ihre Nasenspitzen beinah berührten, wie fest seine Arme um Sakuras Taille geschlungen waren... Er schlief doch, oder? Gut, dann bekam es ja keiner mit, wenn sie sich noch ein bisschen an ihn rankuscheln wird...
 

„Bequem?“

Schock!

Sofort hielt die junge Ninjadame die Luft an, starrte über die Falten seines schwarzen Hemdes auf das zugezogene Fenster.

Ihr Kopf ging langsam, mit einem verschmitzten Lächeln wieder zurück in die Ausgangsposition, ein weiterer Schock, als Sasukes schwarze Augen unmittelbar in ihre blickten. Bleib ruhig, Sakura! Lass dir nichts anmerken!

„Du bist richtig bequem, hätte ich gar nicht gedacht“, antwortete sie mit einem viel sagenden Blick.

Ah, aufhören, Saku! Was flirtest du hier mit deinem Erzfeind? Es war ja schon bösartig genug, dass Sasuke sich davon anscheinend überhaupt nicht verwirren ließ und Sakuras Spiel mitspielte. Zumindest, was seinen unveränderten Gesichtsausdruck anging... oder eher angegangen war, denn plötzlich verhärteten sich seine Züge, seine Augen wurden eiskalt und sahen Sakura mit unangenehmer Gleichgültigkeit an.

Dann setzte er sich etwas auf, das Mädchen wusste nicht, wie ihr geschieht, als er ihr mit aller Zärtlichkeit seine warmen Hände auf ihre Wangen legte und ganz nah an sie heran kam.
 

„Behalte diesen Moment gut im Gedächtnis, Sakura.

Es wird der letzte sein.“
 

Im Bruchteil einer Sekunde überwand Sasuke die letzen Zentimeter zu ihr und küsste sie ohne Hast auf den Mund.

Wild schlug ihr Herz gegen seine Brust.

Was meinte er damit? Was hatte das zu bedeuten?

Zwischen dem, was sie eben gehört hatte und dem, was er gerade tat, lag eine so große Differenz, dass Sakuras Verstand sich einschaltete und dem Ganzen Einhalt gebot. Mit zittriger Hand schob sie ihn von sich und unterbrach so den Kuss.
 

„Was...?“

Sie hatte ihren Satz nicht einmal zu Ende gesprochen, als ein lautes Donnern zu vernehmen war und kurz darauf fünf in schwarze Mäntel gekleidete Ninjas durch das Hausdach brachen!!!

„Sasuke... du brauchst aber ganz schön lange...“, sprach einer von ihnen mit düsterer Stimme und dunkelblaue Augen musterten ihn abschätzend durch die Kapuze.

Ein weiterer Ninja, sehr wahrscheinlich ein weiblicher, trat auf das Pärchen auf dem Bett zu. „Na sieh mal einer an! Schon wieder ne Neue?“

„Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt warten, bis ich euch das Zeichen gebe...“ zischte Sasuke den Fünfen zu und verpasste jedem einen bitterbösen Blick. Seine Hände waren immer noch da, wo er sie zuletzt gelassen hatte...

„I- ich versteh nicht...“, stotterte Sakura, völlig unfähig zu denken.

„Du musst auch nichts verstehen...“, flüsterte Sasuke ihr beruhigend zu und strich mit dem Daumen über ihren Mund. Dann erhob er sich, stieg aus dem Bett und bot Sakura die Hand an.

„Nein!!!“

Wütend und todtraurig zugleich schlug sie seine Hand weg.

„Du mieser Verräter!!!“

Gelächter hallte durch das unordentliche Zimmer, es stammt von dem einzigen Ninja, der nicht in einen schwarzen Mantel gehüllt war... er trug die Kleidung der Akatsuki, einer Verbecherorganisation, die aus besonders starken, verstoßenden Ninjas bestand. Aus dem Kragen des Umhangs ragten zwei riesige, grüne Blätter heraus, ähnlich denen einer Venusfliegenfalle.

„Oooch, wie süß! Da ist jemand sauer auf dich, Sasuke!“

„Zicke.“

„Brechen wir ihr das Genick!“

„Besser, schlitzen wir ihr den Bauch auf, so dass ihre Eingeweide raushängen!“

„Du bist manchmal so pervers, Kakuzu.“
 

Vor Sakuras Augen verschwamm alles.

Was war das für ein grausamer Alptraum?? Was ging hier vor sich? War alles, was Sasuke ihr vorher erzählt hatte, nur Schauspielerei gewesen? Und wenn es allen Anschein so war, warum, verdammt noch mal, hatte er sie dann eben geküsst??!
 

Durch das Loch im Dach fiel der Schnee in Sakuras Zimmer. Eisiger Wind ließ Zettel und rausgerissenen Bücherseiten durch die Luft wirbeln, die schwarzen Umhänge der Ninjas wehten leicht hin und her.

Die Rosahaarige fröstelte. Noch immer stand Sasuke nah bei ihr, aus irgendeinem Grund wollte er ihr einfach nicht von der Seite weichen.

Schon im nächsten Moment wusste sie, warum.

„Sie wird nicht angefasst!“ Ein ausgestreckter Arm bildete eine schützende Barriere vor den Ninjas, die gefährlich nahe gekommen sind. „Wir nehmen sie mit.“

„Wieso? Kann sie was Besonderes? Wozu brauchst du sie?“

„Normalerweise lässt du die Frauen doch nie länger als eine Nacht bei dir.“

„Haste dich verliebt?“
 

„Schnauze...“, knurrte Sasuke und sah alles andere als begeistert aus.

Plötzlich hörte man Gerufe und mehrere Menschen, die über das Dach liefen. Das mussten Konohas Ninja sein!!

„Klasse, Sasuke! Nur, weil du hier rumtrödelst!“

„Verschwindet endlich! Ich komme nach!“
 

„Dafür ist es jetzt zu spät!“

Dieser Satz kam von oben.

Tsunade starrte wütend auf die fünf Ninjas, Sasuke bekam einen extra bösen, langen Blick von ihr. Unzählige Anbus, eine Sondereinheit Konohas, und Jo- Nins reihten sich um das große Loch im Dach, jeder einzelne von ihnen war stark und mindestens genauso zornig, wie die blonde Hokage.

„Wir haben dir vertraut!“

Sasuke schnaubte verächtlich.

„Vertrauen... Ich würde es eher Dummheit nennen.“

Das war zufiel. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sich Tsunade auf ihn, mit ihr alle anderen Ninjas und ein heftiger Kampf begann.
 

Sakura sah nur zu. Sie hoffte einfach irgendwann aufzuwachen aus diesem Alptraum, aber es passierte einfach nichts... Die junge Frau war wie paralysiert, noch immer saß sie in ihrem Bett, in dem sie keine 5 Minuten vorher noch mit Sasuke zusammen gelegen hatte. Ihre Augen glitten zu ihm, er war mit dem Rücken zu ihr gedreht und parierte Tsunades harte Tritte.

Schon bald war Sakuras Zimmer zu klein für einen Kampf solchen Ausmaßes und binnen weniger Minuten krachten Wände ein, Holz flog überall herum, Staub wirbelte auf und der Schneesturm tobte mitten drin.

Was sollte sie bloß tun?! Mitkämpfen? Gegen denjenigen, der sie eben noch geküsst hatte? Unmöglich...

„Sakura! Alles in Ordnung mit dir?“

„Hm?“

Kakashis einziges freies Auge musterte sie sorgevoll. Sakura sah gar nicht gut aus. Sie war aschfahl im Gesicht, ihre Haare waren wild zerstrubbelt und der dünne Pulli hing ihr schief auf den Schultern. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr... aber das musste jetzt erstmal warten, denn einer der feindlichen Ninjas rannte mit gezücktem Kunai auf sie zu!

„Ha!“ Sofort warf sich der Grauhaarige dazwischen und bekämpfte den Akatsuki.

Der Geruch von Blut und Schweiß vermischte sich mit dem Geschrei der Kämpfenden, die eine Jutsu- Formel nach der anderen benutzten und schon bald nicht mehr viel von Sakuras Zimmer übrig war. Dieser Raum war zwar nichts, was ihr viel bedeutete, dennoch befanden sich hier wichtige Dinge, die sie aufbewahrte und die ihr viel bedeuteten....

Doch nun waren die schützenden Wände weg, das steinerne Fundament des riesigen Hauses war sichtbar geworden, Balken stürzten nieder, Feuer brannte, obwohl es bitterkalt war...

Mit Tränen in den Augen sah Sakura gen Himmel, der sich mit schwarzer Farbe über dem Kampfgetümmel erstreckte. Die Sterne leuchteten in ihrer Vielzahl so schön, dass man fast wieder daran zweifeln konnte. In jenem Moment wünschte sich Sakura genauso weit weg... weg von diesem schrecklichen Ort...weit, weit weg.
 

Die wenigen Quadratzentimeter, auf denen das Mädchen hockte, waren so unversehrt, wie sie selbst. Während das gesamte Anwesen nun in Schutt und Asche lag, stand dieses Bett mit seinen reinen weißen Laken, Decken und Kissen mitten in einem kleinen Krieg.

Nur am Rande ihres Bewusstseins wusste Sakura, wem sie diesen Schutz zu verdanken hatte, wer dieses Stückchen Erde, auf dem sie sich befand, mit allem was er hatte vor Angriffen und herumfliegenden Steinen, Messern und Holzbalken beschützte.

Noch immer... seit einer Stunde... hatte Sasuke Uchiha sich nicht mehr als fünf Meter von Sakura entfernt.
 

„Hey! Deidara! Lass uns verschwinden! Es sind einfach zu viele!“, brüllte einer der vermummten Ninjas einem blonden Abtrünnigen zu. Beide waren am Ende ihrer Kräfte. Sie mochten stärker als ein normaler Ninja sein und vielleicht sogar stärker als die meisten Anbus und Jo- Nins... aber eine so große Überzahl an Ninjas konnten selbst die berühmten Akatsuki nicht bewältigen.

So schnell, wie diese seltsamen Gestalten durch das Dach gekracht waren, verließen diese mit keinem geringeren Tempo das Schlachtfeld. Viele von Konohas Ninjas verfolgten sie, man hörte ihre Angriffe im Laufen noch in weiter Entfernung...

Währenddessen war Sasuke zu Boden gesunken.

Ein heftiger Schlag von der Hokage traf ihn mitten in die Magengegend und er spuckte Blut.

„Sieht so aus, als ob sie dich im Stich gelassen hätten.“ Tsunade schaute verächtlich auf den Schwarzhaarigen herab, ihr Atem ging schwer, denn sie war richtig aus der Puste. Sasuke war stark geworden, sehr stark sogar.... Ihr Blick ruhte eine Weile auf ihm, dann glitten ihre Augen auf die erstarrte Sakura.

Ihre Stirn legte sich in Falten.

Es stimmte, dass er wirklich, während er mit ihr gekämpft hatte, auch gleichzeitig jegliche Form von Gefahr von Sakura abwandte... Doch dadurch gingen seine Kraftreserven schneller zu Ende, als ihm lieb war. Wahrscheinlich hätte Tsunade noch stundenlang mit ihm kämpfen müssen, wenn ihm nicht irgendwas an Sakura wichtig gewesen wäre.

„Ich werde dich nicht töten, Sasuke, obwohl ich es eigentlich tun sollte. Immerhin hast du uns zum zweiten Mal verraten...“ Die Blonde drehte den Kopf und rief einige Anbus heran.

„Fesselt ihn mit Spezialseilen und legt ihm diese Kette um!“, befahl sie den vier Anbus und reichte dem mittleren eine Halskette aus dunkelblauen Perlen.

Als sich einer von ihnen dem am Boden hustenden Sasuke näherte, wurde dieser grob weggeschubst. „Lasst mich!“

Nun wurde er von den vier maskierten Ninjas festgehalten. Verbissen versuchte Sasuke sich zu befreien, trat und schlug nur noch mit halber Kraft um sich, als plötzlich jeder in seiner Bewegung inne hielt.

Sasukes glutrote Augen starrten auf die Person vor sich.

„Hör auf... Du machst es nur noch schlimmer...“, flüsterte Sakura sanft. Sie wollte sein schmerzverzerrtes Gesicht in ihre unversehrten Hände nehmen, aber sie traute sich nicht.

Mit diesen Augen sah er so... gefährlich, gar nicht er selbst aus.

Dann wandelte sich das Rot seiner Pupillen wieder in das glanzlose Schwarz. Sasuke ergab sich auf Sakuras Worte hin, Tsunade betrachtete das ganze stillschweigend.

Irgendwas ging hier vor sich... es machte alles einfach keinen Sinn.

Was war das zwischen ihm und Sakura? Warum hatte er sie beschützt, obwohl er allen Anschein nach doch noch zu den Akatsuki gehörte und, soweit die Hokage es mitbekommen hatte, auch noch ihr Anführer war?

Tsunade stellte sich neben die Rosahaarige und sah mit ihr zu, wie Sasuke abgeschleppt wurde.

„Warum habt ihr ihn nicht getötet“, sprach Sakura heiser, ließ ihre Augen allerdings nicht von den in der Dunkelheit verschwindenden Schatten ab.

Ein besorgter Blick von Tsunade ruhte auf ihr, die darauf keine Antwort fand und so Stille zwischen den beiden herrschte. Dann wandte die Blonde sich ab und ging über die Trümmer des Uchiha Anwesens in Richtung ihres Büros.

Sie seufzte.

„Komm mit. Du musst wohl erstmal eine Weile bei mir wohnen, bis wir eine leer stehende Wohnung für dich gefunden haben...“

Sakura starrte wütend zu Boden. Warum empfand sie jetzt so?! Warum war sie jetzt so zornig auf Sasuke?

Weil es einfach keinen Reim darauf gab, warum er so handelte?

Weil er Anführer der Abtrünnigen war?

Oder weil er in den letzten Stunden Gefühle in Sakura geweckte, für deren Begräbnis sie Jahre gebraucht hatte?!

War es das?
 

Sakura überlegte und überlegte.

Es war immer noch mitten in der Nacht und schlafen konnte die junge Ninjadame erst Recht nicht.

Die Arme um den Körper geschlungen stand sie an dem riesigen, breiten Fenster des Gästezimmers, ein überlanges, schneeweißes Kleid als Ersatz für den Schlafanzug. Sie hatte es von Tsunade bekommen und es war ihr wirklich etwas zu groß, da die dünnen Träger ständig runterrutschen.

Verzweifelt versuchte Sakura ihre Gedanken zu ordnen, aber es gelang ihr einfach nicht, das Chaos in ihrem Kopf zu beseitigen.

Immer wieder musste sie daran denken, dass Sasuke in demselben Gebäude wie sie untergebracht worden war, nur ungefähr einige Meter weiter unter der Erde...

Er wurde bestimmt in einer der Hochsicherheitszellen gebracht... Da war es garantiert eiskalt und zugig und feucht und alles auf einmal...

Nervös zupfte Sakura an ihrem Nachthemd herum. Ihre Stirn lag in Falten, die minzgrünen Augen huschten unruhig über das verschneite Konoha. Von hier aus konnte man sogar das zerstört Haus sehen, aus dem nur noch einige Rauchwolken aufstiegen und mit der kalten Winternacht verschmolzen.

Im nächsten Moment war sie verschwunden.
 

„Nein.“

Tsunade sagte dieses Wort mit dem deutlichen Nachdruck einer Hokage.

Der Schein der Kerzen warf ein schummriges Licht auf ihren Arbeitsplatz, auf dem sich Bücher und Schriften stapelten, Stifte und Pinsel rum lagen und Tintenflecke verteilt waren. Die Blonde sah nicht auf, wollte es auch nicht, da sie sonst Gefahr laufen würde in die flehenden Augen von Sakura schauen zu müssen.

„Tsunade...bitte.“

Sie sprach sie mit ihrem Vornamen an, es war ihr wohl wirklich wichtig. Doch die Hokage durfte Sakuras Wunsch nicht nachgeben, es wäre viel zu gefährlich.

„Vorhin hattest du mich noch gefragt, warum ich ihn nicht getötet hätte. Und jetzt kommst du um diese Uhrzeit mit so was?“

„Ich weiß ja selbst nicht...“, entgegnete Sakura verlegen und strich sich einige Haarsträhnen hinters Ohr. Ja, was weiß sie eigentlich nicht?! „Ich glaube, ich war noch sie so verwirrt in meinem Leben...“, gab sie letztendlich zu und lächelte nun unsicher.

Bei diesen Worten sah Tsunade auf. „Verwirrt also...“, sie machte eine Pause, „weißt du was ich bin? Mindestens genauso verwirrt wie du.“ Mit einem ungläubigen Blick sah Sakura die Hokage auf sich zukommen. „Sasuke hat dich jetzt schon zum zweiten Mal vor Schaden bewahrt, aber gleichzeitig hat er unser Dorf zum zweiten Mal verraten. So etwas ist äußerst selten und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich diese Situation handhaben soll...“

Ein Seufzer entwich der Blonden.

„Da sind die Schlüssel.“ sie deutete auf ihren Schreibtisch.

„Ich hab nichts gesehen...“
 

Die Fesseln schnitten ihm ins Handgelenk. Das Blut, welches über seine wunde Haut lief, war die einzige Wärmequelle in diesem dunklen Verließ. Die Schmerzen spürte er schon gar nicht mehr, die Kälte hatte seinen ganzen Körper taub gemacht und die Bannungskette der Hokage sog ihm stetig seine letzten Chakrareserven ab.

Wenn er bei vollen Kräften wäre, dann wäre selbst der Stahlpfeiler, an dem er fest gekettet und der mit unzähligen hochexplosiven Bannzetteln übersät war, kein Hindernis gewesen.

Stumm und mit leerem Blick saß Sasuke in dieser Zelle. Eigentlich hätte das alles anders laufen sollen...

Er war schwach geworden, dachte der Schwarzhaarige, gelenkt durch irgendwelche dämlichen Gefühle, die nicht da sein sollten und die für ihn mächtige Waffen waren, gegen die niemand ankam, der auch nur annähernd Menschenverstand besaß.

Die Akatsuki hatten ihm den ganzen Plan versaut. Warum hörten sie nicht einmal auf das, was er ihnen befahl?! Gut, er war zwar nicht ihr Oberboss, aber dennoch hatten sie auf ihn zu hören, direkt nach dem mysteriösen Anführer der Verbrecherorganisation, dessen Gesicht noch nie jemand gesehen hatte, nicht einmal er selbst.
 

Aber was sollte er jetzt tun? Was würde man mit ihm machen?

Er war Gefangener seines eigenen Dorfes.

Gefangener seiner eigenen Freunde.

Gefangener.. seines Herzens.
 

Es knackte ihm Schlüsselloch der eisernen, dick gepanzerten Tür.

Sasuke sah auf.

Dann schob sie sich langsam, quietschend auf, der Lichtstrahl vom Flur wurde breiter und breiter, bis er schließlich sein blasses Gesicht erhellte.

Links und Rechts am Türrahmen sah man die leblosen Körper der Wachen liegen. Wer hatte es geschafft, die beiden Ninjas so lautlos auszuschalten?! Sasuke erinnerte sich an kein verdächtiges Geräusch...

Die Tür wurde nun ganz aufgestoßen, die ewige Dunkelheit wich einem hellen Schein.

Und da stand sie.

Sie sah aus wie ein Engel.

Ihre Hände zitterten, das weiße Kleid bewegte sich unmerklich an ihrem Körper, als Sakura die Zelle betrat.
 

Zögerlich machte die junge Frau einen Schritt nach dem anderen auf den am Boden Sitzenden zu. Es war wirklich eiskalt hier drin, ihre Füße waren schon ganz blau und taub. Doch das kümmerte sie jetzt nicht.

Viel schockierender war es, Sasuke in dem Zustand und so verletzlich zu sehen, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb.

Durch das enorme Gewicht der Tür glitt diese wieder von alleine ins Schloss. Es klackte und die Schwärze kehrte wieder in den Raum zurück.

Das wenige Licht, welches durch Risse und kleine Lücken eindrang, schien von dem Weiß des Kleides aufgesogen zu werden.

Sasuke brachte all seine letzte Kraft auf, um den Kopf zu heben und Sakura anzuschauen, die nun etwas unschlüssig vor ihm stand.

„Warum... bist du hier“, fragte er schließlich und man hörte, dass es ihm schwer fiel auch nur einen Ton raus zu bringen.

Sakura schniefte kurz und ging dann in die Knie.

„Ich.. wollte zu dir und... mich bei dir bedanken...“

„Wofür?“

Wieder zögerte Sakura mit ihrer Antwort. Eigentlich wollte sie was ganz anderes sagen, aber sie traute sich einfach nicht... wieder nicht.

Dann entschloss sie sich, überhaupt nichts mehr zu sagen. Stattdessen ruhte nun ein sanfter Blick auf Sasuke und er spürte, wie ihm trotz der Kälte warm ums Herz wurde.

Ja, das musste es sein. Dieses Etwas in ihm drin, was ihn so schwach machte...
 

Plötzlich strich Sakura mit ihrer rechten Hand zärtlich über seine Wange. Seine Haut war eiskalt... Die Stelle, an der sie ihn berührte, brannte richtig.

Ihre Blicke trafen sich abermals. In diesem Augenblick bedarf es keiner Worte, um zu wissen, was der andere denkt oder fühlt. Sakura wollte nun für Sasuke da sein, egal, ob er nun ein Abtrünniger war, oder nicht. Und Sasuke selbst wehrte sich nicht gegen ihre Entscheidung, auch nicht, als sie ihn vorsichtig küsste, die eine Hand immer noch auf seiner Wange, die andere in seinem Nacken vergraben. Es war nur ein kurzer, sanfter Kuss, aber er reichte schon aus, um Sasuke etwas ungläubig gucken zu lassen.

Sakura hatte sich einfach ganz auf den Boden gesetzt und ihre Arme um seinen Körper geschlungen, den Kopf auf seiner Brust gebettet.

„Sakura...“

„Ich bleib bei dir, egal, was du sagst.“

„Hier ist es viel zu kalt...“

„Ich bleib.“

Sie kuschelte sich mit ihrem warmen, aufgeheizten Körper an seinen völlig unterkühlten und schloss die Augen.

Sturkopf, dachte Sasuke...
 

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Decision

Nich lang schnacken, geht sofort los! ;-)
 


 

Lilly presents
 


 

Decision
 

„Hatschiiii!“

„Gesundheit... brauchst du ein Taschentuch?“

„Nee, geht schon...“

Demonstrativ zog Sakura die Nase hoch. Aber sie war nicht krank, oder so was...

„Du siehst irgendwie nicht gut aus, Sakura... willst du lieber nach Hause? Wir können auch später darüber reden.“

„Hab nur schlecht geschlafen... das passt schon.“

Die Wangen des Mädchens glühten, aber nicht etwa aus Scham, sondern weil sie Fieber hatte. Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er jeden Moment explodieren würde und ihr ganzer Körper tat weh.

Ja ok! Sie gab es schon zu! Sasuke hatte zum abertausendsten Male Recht gehabt! Zufrieden?!? Sie war krank, hatte eine dicke fette Erkältung und wünschte sich nichts sehnlicher als zurück in ihr Bett zu kriechen.

Und dass sie scheiße aussah, brauchte ihr ehemaliger Teamleiter Kakashi ihr nicht auch noch extra unter die zugeschnodderte Nase zu reiben...

Die hellbraunen Augen Tsunades ruhten kurz auf dem Häufchen Elend namens Sakura, dann auf Naruto, der neben ihr stand und ziemlich wütend zu sein schien. Aber was sollte er auch anderes sein, nachdem man ihm mitgeteilt hatte, dass Sasuke gestern Nacht das Dorf ein zweites Mal verraten hatte?
 

„Fakt ist, dass ihr nicht an der diesjährigen Jo- Nin- Prüfung teilnehmen könnt.“

„Was???“, sprachen Sakura und Naruto wie aus einem Munde und es wurde klar, dass Sasuke nicht länger sicher war, da unten in seinem Verließ.

„Die Prüfung ist morgen. Euch beide jetzt noch einem Team zuzuweisen wäre viel zu kurzfristig, das würde nur Chaos geben.“

„Dann treten wir eben als Zweierteam an!“, rief Naruto da zwischen und Sakura hätte schwören könne ihn noch nie so sauer gesehen zu haben.

„Das ist aber nicht zu gelassen! Und jetzt hör auf mich zu unterbrechen! Euch ist doch wichtiger, was mit Sasuke jetzt passiert, oder?“

„Ja!“

„Nein!“

„Naruto!“

„Was denn?! Ist doch wahr!“

„Es ist immer noch Sasuke! Wir können ihn jetzt nicht so hängen lassen!“

„Hallo, Sakura! Merkst du’s noch? Der Typ hat gestern seine eigenen Kameraden umgebracht!“

Es war das erste Mal, dass der blonde Ninja sie angeschrieen hatte. Sakura fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und auch Naruto war über sich selbst erschrocken.

Er wollte gerade zu einer entschuldigenden Antwort ansetzen, als Tsunade ihm zuvorkam.

„Das ist nicht ganz richtig, Naruto. Sasuke hatte nur mit mir gekämpft. Und das noch nicht einmal so, wie er es eigentlich hätte tun können“, sie machte eine kurze Pause und wandte sich dann an Sakura, „Das einzige, was ihm glaub ich wirklich wichtig war, warst du, Sakura...“

Betreten schaute Naruto zu Boden, als er das hörte.

Was dachte sich Sasuke überhaupt. Erst lehnte er Sakura ab und verschwindet, so dass Naruto endlich eine Chance bei ihr sah, kümmerte sich um sie in ihrer schwersten Zeit und stand ihr jederzeit bei und dann kommt dieser Verräter zurück, bringt Sakura völlig durcheinander und schadet ihr, indem er ihr auch noch diese plötzliche Zuneigung vorschwindelt.

Ja, im schauspielern war er wirklich gut.

Und Sakura fiel auch noch darauf rein.
 

Kakashi beobachtete die Anwesenden mit seinem linken Auge.

Tsunade schien um eine richtige Lösung des Problems förmlich zu kämpfen. Ihre Stirn war permanent in Sorgefalten gelegt.

Seltsamerweise war Narutos Gemüt von einer auf die andere Sekunde von zornig in traurig, nachdenklich gewechselt. Ob das was mit Tsunades letztem Satz zu tun hatte?

Und Sakura? Der war wohl echt nicht mehr zu helfen...
 

„Kannst du ihn nicht einfach laufen lassen?“

Naruto stutze, als Sakura die Hokage duzte. Warum durfte er das nicht??

„Sakura... Es ist ja wohl offensichtlich, dass Sasuke mit den Akatsuki zu tun hat. Ich kann ihn nicht einfach so frei lassen.“

„Und wenn ich mit ihm rede? Vielleicht war das alles auch nur ein Missverständnis! Immerhin haben sie ihn doch hier gelassen und ihm nicht geholfen, oder?“

„Du kennst dich wohl nicht sonderlich gut aus, was solche Organisationen angeht. Wenn diese Ninjas Sasuke geholfen hätten, dann hätten sie gegen mich und die ganzen anderen zusätzlich kämpfen müssen. Das bedeutet Verluste und das wiederum gibt es nicht bei den Akatsuki. Besser einer stirbt als alle. Ein einfaches Prinzip.“

Tsunade hatte Recht.

Und mal davon abgesehen... Egal wer ständig Recht hatte im Gegensatz zu ihr...

Aber was, bei allem, was Sakura heilig war, sollte sie jetzt tun??
 

Den ewigen Kampf gegen ihr Herz hatte sie verloren, das war ihr bewusst.

Und Sakura war eine Person, die nie halbe Sachen machte und zu dem stand, was sie tat und fühlte.

Wenn sie hasste, dann hasste sie mit allem was sie hatte.

Wenn sie ihr Leben dahin warf und sich entschloss, in einer Drecksbude zu leben, um ihrer Vergangenheit zu entkommen, dann tat sie das auch.

Wenn sie Angst hatte, fürchtete sie sich aus tiefster Seele.

Wenn sie jemandem half, dann war ihr das eigene Leben egal.

Und wenn sie diese Person auch noch liebte... dann liebte sie mit ganzem Herzen und mit jeder Faser ihres Körpers.
 

Und ob Sasuke das nun wollte oder nicht...

War Sakura Haruno auch herzlich egal!
 

„Sakura...Wo willst du hin?“

„Sakura!“
 

Da passte man einmal nicht auf und schon sprang die Rosahaarige wieder aus irgendeinem Fenster! Tsunade konnte gar nicht so schnell gucken, da sprang auch Naruto hinterher.

Was war bloß los mit denen?!

„Kakashi... ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir die Wachen um Sasukes Zelle verstärken müssen.“

Der Angesprochene bedachte die Blonde mit einem viel sagendem Blick und löste sich kurz darauf in Rauch auf.

Mit einem tiefen Seufzer und reichlich Kopfschmerzen ließ sich Tsunade auf ihren Schreibtischstuhl nieder.

Das dürfte wohl noch ein interessantes Ende nehmen mit den dreien....
 

„Sakura! Halt doch mal an!“

„Nein! Lass mich in Ruhe!“

Es regnete aus Kübeln und der bis dahin weiße Schnee wurde schmutzig und dreckig, schmolz dahin und hinterließ tiefe Pfützen, durch die die junge Frau nun rannte.

Der Himmel weinte mit ihr, so hatte sie das Gefühl, war ebenso verzweifelt wie sie, die richtige Lösung des Problems zu finden.

Aber egal, wie lange sie auch hin und her überlegen mochte, es kam jedes Mal auf ein und das Selbe raus.

Zwei Möglichkeiten, mit denen es schwer sein wird zu leben, egal, wie sie sich entscheidet.

Lässt sie den Dingen ihren Lauf und fesselt ihr Herz in eisernen Ketten, könnte sie zwar versuchen noch mal ein neues Leben anzufangen, jedoch immer mit dem ewigen Gedanken an Sasuke im Hinterkopf. Richtig lieben, würde sie niemanden mehr so wie ihn...

Doch bricht sie heute Nacht ins Gefängnis ein und befreit Sasuke, verschwindet mit ihm und wird zur Nomadin bis ans Ende ihrer Tage, so müsste sie ebenfalls wie er als Abtrünnige ihres Dorfes ihr Leben lang auf der Flucht leben, wäre dann allerdings bei Sasuke.
 

Für welche Variante würde sie sich entscheiden?

Für welches Schicksal?

Ihres?

Oder seines?

Für Liebe und Verrat?

Oder für die größte Lüge ihres Lebens?
 

Sakura blieb stehen und Naruto wäre beinah in sie hineingerannt.

„Sakura, was...“, weiter kam er nicht, denn die Rosahaarige drehte sich mit einem Lächeln zu ihm um. Irgendwie unheimlich, fand er...

„Naruto...“, sagte Sakura fest und trat noch einen Schritt auf ihn zu, schaute mit liebevollen Augen zu ihm auf, „ich glaube, ich habe dich nie so behandelt, wie du es eigentlich verdient hättest...“

Naruto wurde verlegen, unterbrach den Augenkontakt zu ihr jedoch nicht.

„Du warst immer für mich da, als ich Hilfe brauchte und du bist bei mir geblieben, als alle anderen sich von mir abgewandt haben...“

Sakura konnte nicht weiter reden. Während ihr diese Worte über die Lippen kamen, wurden sie ihr erst richtig bewusst.

Naruto muss sie die Jahre für ein richtiges Biest gehalten haben...

Dass das jedoch genau das Gegenteilige war, ahnte Sakura nicht.
 

Er wusste nicht warum ausgerechnet jetzt, aber Naruto begriff, dass Sakura ihm nicht das geben konnte, was er suchte, dass zwischen ihnen nie mehr, als das Band der Freundschaft sein wird.

Aber doch genau dieses Band war es... das von allen am stärksten war.
 

Naruto lächelte plötzlich und Sakura schaute daraufhin ein wenig verdutzt.

Ehe sie es sich versah, befand sie sich in einer innigen Umarmung mit dem blonden Ninja. Eine Hand hatte er wie zum Schutz auf ihren Kopf gelegt, ihr Gesicht war in seiner dunkelroten Jacke vergraben.

„Schon ok, Sakura. Mach dir darüber keine Gedanken.“

Die Angesprochene hob den Kopf und schniefte einmal mit einem strahlenden Lächeln.

„Danke Naruto!“

Es ging so schnell, dass er es kaum mitbekam.

Sakura küsste ihn auf die Wange und war auch schon im nächsten Augenblick verschwunden.

Wiedermal.

Unfähig ihr hinterher zu laufen, stand Naruto einfach nur da, im strömenden Regen, blickte perplex geradeaus und berührte die Stelle auf seinem Gesicht, an der ihre Lippen seine Haut gerade eben berührt hatten.
 

++++++++
 

Es war finstere Nacht.

Der Schnee, der noch vor einigen Tagen das ganze Land bedeckte, war von kräftigen Gewittern weggespült worden und auch in dieser Stunde trieben schwer beladene Wolken über Mond und Sterne.

Ein Schatten huschte über Konohas Dächer, kaum erkennbar, leise und flink.

Sakura hatte für ihren Plan etwas länger gebraucht, als sie zuerst angenommen hatte, doch jetzt war es eine perfekt ausgedachte Rettungsaktion. Bei diesem Gedanken musste sie unweigerlich grinsen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Sakura Haruno einmal DEN Sasuke Uchiha retten würde??
 

Die letzten Tage streunerte Sakura durch das Dorf und lehnte eine Unterkunft in Tsunades Haus ab.

Diese blöde Kuh, dachte die Rosahaarige, sperrte die doch glatt den armen Sasuke in das dunkelste Loch, das es hier gab!

Und dabei reichten ihre dämlichen Chakra- Bannungs- Ketten, von denen der Schwarzhaarige mittlerweile vier trug, vollkommen! Er sah ja schon aus, als wenn er drei Tage lang nichts mehr gegessen hatte... wahrscheinlich lag Sakura mit dieser These noch nicht mal so falsch...

Oh Gott, was tat sie nur wieder! Irgendwie hatte Sakura bei allem, was sie in Angriff nahm, immer ein schlechtes Gefühl. Ob ihre Entscheidung richtig war? Immerhin wird sie nun im Begriff sein, ihr Dorf zu verraten und sich, so rein prinzipiell auf die Seite der Akatsuki zu schlagen... Die waren alle mordsmäßig stark und total verrückt. Sasuke war zwar auch kein schwacher Ninja, aber dennoch nicht so durchgeknallt... er passte da nicht rein, fand Sakura, aber gerade deswegen vielleicht hatte man ihn zum Anführer gewählt. Na ja, und die Tatsache, dass er Orochimaru und seinen Bruder getötet hatte trug sicherlich auch noch-
 

„Autsch! Pass doch auf, Mann!“

„Sakura?!“

„Hö?“, kam die intelligente Antwort von der Angerempelten und zwei rote Augen bewegten sich in ihr Gesichtsfeld, während sie sich noch den Hintern rieb, auf den sie gefallen war. Sie hatte schon wieder geträumt! Aber halt... wer...

„Sasuke???“

„Scht!“, zischte er und presste Sakura eine Hand auf den Mund.

„Was machst du hier, verdammt noch mal?“, fragte der Schwarzhaarige leicht keuchend und half dem Mädchen schließlich wieder auf die Beine.

„Das gleiche könnt ich dich fragen... Scheiße, warum bist du abgehaun?“

Man sah es Sakura an, dass sie echt ziemlich irritiert war von dieser urplötzlichen Situation, von diesem wie aus dem Nichts aufgetauchten Sasuke. Wenn er so weitermachte, dann stand er sehr bald nicht mehr unter Tsunades Gnade!

„Das erklär ich dir später, erstmal müssen wir hier weg!“

„Was heißt hier wir. Du! Ich hab damit nix zu tun.“

„Wolltest du mich nicht gerade retten?“

Sakura stutze.

„Woher weißt du das denn schon wieder?!“

„Ist doch jetzt egal, komm mit!“

„Was? Hey!“

Sakura wurde nicht einmal gefragt, da packte Sasuke ihr Handgelenk und zog sie in die entgegengesetzte Richtung, aus der sie gerade gekommen war!

Das ist doch nicht sein Ernst!, dachte sie, während sie mit ihm über einen Laden flog, was wurde denn jetzt aus ihren schön durchdachten Plan?? Hätte er nicht vorher mal Bescheid sagen können!

Über Sasukes selbst erkämpfte Freiheit konnte sie sich fast nicht freuen, so sehr trauerte Sakura ihrem, wirklich perfektem, Plan nach. Auch wenn es vielleicht gerade nicht der richtige Ort und die richtige Zeit dazu war... aber sie war jetzt irgendwie sauer auf Sasuke.

Nebenbei bemerkte Sakura,, dass niemand sie verfolgte... was zum Teufel hatte Sasuke angestellt, dass er derart bewacht trotzdem fliehen konnte?? Mit DEN Bleischweren Ketten um den Hals??

Ein loser Holzbalken in der Meterhohen Schutzpalisade des Dorfes gewährte den beiden Flüchtlingen schließlich den Weg nach draußen.

Niemand nahm Notiz davon, die zwei Ninjas im Aussichtsturm hatten wohl einen übern Durst getrunken und würden es wahrscheinlich nicht mal mehr mitbekommen, wenn Sasuke und Sakura direkt vor ihren roten Schnapsnasen vorbei spazieren würden.
 

„Unterdrück dein Chakra!“, befahl Sasuke leise, drehte sich dabei allerdings nicht zu ihr um.

Blödmann, dachte Sakura, warum sollte sie... von ihm ließ sie sich gar nichts sagen!

„Nun mach schon!“

„Ja doch!“

Ok, gewonnen. Mist...
 

Es war schwieriger, als sie erwartet hatte, mit Sasuke das Tempo zu halten und gleichzeitig ihre Aura zu unterdrücken. Schon bald war sie aus der Puste, was aber nach einer Stunde des Rennens auch kein Wunder war.

„Hey...Können wir nich... mal anhalten?“, ächzte die junge Frau und spürte ihre rechte Hand schon gar nicht mehr, so sehr hatte Sasuke sich an ihr festgeklammert.

„Sind gleich da...“, murmelte er nur und machte plötzlich eine scharfe Kurve nach Links, so dass es Sakura beinah aus den Latschen haute!

Was. Hatte. Er. Eigentlich. Vor???????

Schon im nächsten Augenblick sah Sakura absolut gar nichts mehr. Ihre Beine bewegten sich nicht mehr vorwärts, und auch ihr Handgelenk war frei und pochte etwas schmerzhaft.

Was war denn nun passiert? Und wo war Sasuke? Und wo war sie überhaupt hier??

„Ähm, hallo?“ Ihr Hallo echote merkwürdigerweise... und kalt war’s auch.
 

„Gokakyu no Jutsu!“

„Ah!“

Ein riesiger Feuerball erschien vom Eingang und landete auf einem Haufen Holzscheite.

Wo kamen die denn auf einmal her?

Ok, Sakura träumte wohl wiedermal.
 

„Was ist das denn!“, fragte sie überflüssigerweise und starrte Sasuke an, der sich ein wenig Staub von seinem Mantel klopfte.

„Das nennt man Feuer.“

„Ich... ja ich weiß! Ich mein nur... ach egal...“ Sakura gab auf, setzte sich seufzend auf den Saum ihrer langen Jacke und strich sich eine Strähne hinters Ohr.

Sie hatte nichts mitbekommen und im Endeffekt stand sie gedanklich immer noch da, wo Sasuke sie vorhin angerempelt hatte.
 

Zu Sakuras Freude, die sie sich aber im Moment nicht eingestehen mochte, ließ sich der Schwarzhaarige nicht gegenüber von ihr nieder, sondern direkt neben sie. Ihre Knie berührten sich aber Sasuke tat wiedermal so, als ob in das nicht interessieren würde, während Sakura am liebsten jetzt rot werden würde... aber den Gefallen tat sie ihm nicht!

„Man echt, was du wieder anstellst... und meinen schönen Plan hast du auch ruiniert!“

„Wenn du willst, können wir gerne noch mal zurück, ich geh wieder in meine Zelle und du rettest mich.“

„Spinner...“

Vielleicht war die letzte Betitelung Sasukes etwas unfair gewesen, aber der Schwarzhaarige sollte ruhig ne ordentliche Portion Schmoll von Sakura abbekommen!

Doch leider hatte die junge Ninjadame vergessen, dass das die Wörter ‚schlechtes Gewissen’ in dieser Kombination nicht in seinem Wortschatz aufzufinden waren. Ein weiterer Grund, einfach stur ins prasselnde Feuer zu gucken und den schweren, durchbohrenden Blick von Rechts zu ignorieren.

Nach fünf Minuten hatte sich die Situation aber immer noch nicht geändert und Sakura fühlte sich schon wie ein Schweizer Käse.

Den Kopf auf die angewinkelten Knie gelegt, fasste sich die Rosahaarige schließlich ein Herz und ließ ihre minzgrünen Augen zu Sasuke rüber wandern.

Tatsächlich ruhte sein Augenmerk auf ihr, ein sanfter Ausdruck ließ Sakura etwas aufatmen. Und sie dachte schon, sie hätte was Unschönes im Gesicht...

Ach ja! Das Gegenteil von etwas Unschönen saß direkt neben ihr.

Manchmal fragte Sakura sich, wie Sasuke es schaffte, trotz des harten Trainings und der vielen, schweren Missionen so makellos auszusehen. Keine einzige Narbe zierte sein ebenmäßiges Gesicht, dessen blasse, fast kindliche Haut einen perfekten Kontrast zu den rein schwarzen Haaren darstellte.

„Kann ich dich was fragen?“

Dieser Satz kam unerwartet in dieser Stille und die junge Frau blinzelte ein paar Mal, so als ob sie gerade aus einem Traum geweckt wurde.

„Ja klar...“

Der seltsame Ton in seiner Stimme ließ vielleicht auf etwas Romantisches in dieser ungemütlichen Situation hoffen und Sakura machte große, erwartungsvolle Augen.

Vielleicht würde er sie fragen, ob sie noch ein Stückchen näher rücken kann? Ob er sie küssen darf? Ob sie ihn heiraten will??
 

„Kannst du mir mal dein Kunai leihen?“
 

...
 

Dong! Herzlichen Glückwunsch! Der Kandidat bekommt 100 Gummipunkte für Unsensibilität!

„Ach, Sasuke! Du bist so uncharmant!“

„Inwiefern...“

„Ach vergiss es. Hier.“ Lustlos gab sie ihm ihr kleines Ninjamesser und fing dann an die glühenden Holzscheite mit einem Zweig zu traktieren.

Der Schwarzhaarige verstand nicht. Wieso war er uncharmant?

Eine Weile versuchte er Sakuras genervtes Gesicht nach einer möglichen Antwort zu durchforsten, aber sie sah lediglich so aus, als wenn Naruto sie gerade zum 150. Mal gefragt hätte, ob er den Ramen heute umsonst kriegt.

Dann zuckte Sasuke das Thema für sich abschließend mit den Schultern und machte sich mit Sakuras Messer daran, die Bannketten zu durchtrennen.

Doch sobald die Schneide das Band zwischen den Perlen auch nur berührte, durchfuhr Sasuke ein schmerzhafter, zischender Blitz und er zuckte zusammen.

„Was machst du da?“, fragte die Rosahaarige intelligent, obwohl es ja eigentlich offensichtlich war, was er da gerade versuchte.

„Hm, scheint nicht zu funktionieren...“

Sakura legte den Kopf schief. „Warum benutzt du nicht dein Kunai?“

„Weil ich keins habe. Oder glaubst du, ich werde mit all meinen Waffen in eine Zelle gesperrt?“

Sakura verzog das Gesicht und streckte Sasuke in dem Moment die Zunge raus, wo er sich wieder auf die Bannketten konzentrierte. Blödmann!

„Das hab ich gesehen.“

Mist...

Hatte der Augen im Kopf, oder was?!
 

Wieder bekam er einen Schlag ab, als er es erneut versuchte, Sakura grinste derweil und stand auf.

Nur weil er nicht nett zu ihr sein konnte, musste sie es ihm ja nicht gleich nachmachen.

„Halt mal still“, befahl sie und stellte sich hinter Sasuke, der das Messer sinken ließ und seinen Kopf in den Nacken legte, um sie anzusehen.

„Pass auf, es tut weh, wenn man einen Schlag abkriegt.“

„Heul nicht rum“, erwiderte sie schlicht und dem jungen Mann ganz und gar unpassend.

Kurzerhand ergriff sie alle vier Ketten, spannte ihre Arme an und... zog sie Sasuke über den Kopf!!

„Bitteschön!“ Sakura lächelte und setzte sich, die Bannketten von Tsunade studierend wieder auf ihren Platz.

Plötzlich hörte sie ein leises Knurren, es kam von Links, da wo der Schwarzhaarige nun stand.

Ein Blick genügte und Sakura wusste, dass Sasuke einerseits alles andere als dankbar war und dass sie andererseits wohl ein bisschen übertrieben hatte mit ihrer Lockerheit.

Alarmierend erhob Sakura sich schnell, während der Schwarzhaarige betont langsame, drohende Schritte auf sie zu tat.

„Du hättest mir auch früher schon die Ketten abnehmen können...“, zischte er und gleichzeitig war Sakura gezwungen der kalten Höhlenwand wegen anzuhalten.

„Du hast ja nicht gefragt...“, gab sie kleinlaut bei und zuckte zusammen, als Sasuke links und Rechts seine Hände geräuschevoll an den Fels schlug.

Irgendwie kam ihr diese Situation bekannt vor... Nur dass Sakura beim letzten Mal nicht so viel Schiss hatte...

Vergebens versuchte Sakura ihn mit großen Hundeaugen und einem leisen ‚es war doch nicht so gemeint’ wieder milde zu stimmen.
 

Sasuke wusste nicht, was in ihn gefahren war und warum er sich auf einmal so benahm. Wo früher tiefe Gleichgültigkeit gesessen hatte, machten sich nun verschiedenste Arten von Emotionen breit, ließen ihn handeln, wie er es normalerweise nicht tat und ließen ihn denken, wie er es nie getan hatte.

Ob Sakura der Grund dafür war? Ob diese großen, unschuldigen Augen sein erkaltetes Herz berührt hatten, ohne dass er es mitbekommen hatte und was dagegen unternehmen konnte?

Ursprünglich hatte Sasuke vor, nachdem sein Bruder tot vor ihm lag und er seine Rache endlich bekommen hatte, sein nächstes Ziel zu erreichen: Der Wiederaufbau seines Clans.

Hörte sich vielleicht etwas makaber an, aber so war es nun mal gewesen.

Doch wenn er heute an diese absurde Idee denkt, ekelt es ihn schon fast.
 

Er seufzte und ließ komischerweise dabei den Kopf hängen. Er würde noch mal verrückt werden hier...

„Was ist? Geht’s dir nicht gut?“

Sofort war wieder die alte, naive Sakura zu Stelle und versuchte mit besorgtem Blick in Sasukes Augen zu gucken. War ihm vielleicht schlecht oder so was? Oder hatte er da unten was verloren? Aber diese Fragen waren schnell geklärt da sich der schwarze Haarschopf wieder erhob und ein seltsamer, undefinierbarer Blick den ihren traf.

„Ist dir schwindelig?“, fragte die Rosahaarige erneut und schien es echt nicht zu begreifen, deshalb blieb Sasuke ihr erstmal eine Antwort schuldig und erwiderte nichts darauf. Stattdessen verringerte er den Abstand zu Sakura um einiges, schob eine Hand hinter ihren Rücken und drückte sie leicht an sich.

„Wie war das vorhin noch mal? Ich bin uncharmant?“, raunte er ihr zu und auf ihrer Haut bildete sich eine dicke Gänsehaut, die ihm nicht entging. Aber so leicht, wollte Sakura es ihm nicht machen! Auch wenn sie sich jetzt gerade am liebsten auf ihn stürzen würde und...! Nun ja, der Rest würde dann ausgeblendet werden müssen...

„Das hast du jetzt gesagt... Du hast da was.“ Überrascht zeigte sie auf Sasukes Hemd.

„Darauf fall ich nicht rein.“

„Nein ehrlich...“

Als Sakura - Gott weiß, was sie dazu getrieben hatte - mit ihren Lippen kurz die nackte Haut am Schlüsselbein berührte, stand seine Gänsehaut der von ihrer in nichts nach.

Ihr warmer Atem an seinem Hals fühlte sich an wie ein Sonnenstrahl, das helle Feuer im Hintergrund prasselte gemütlich und warf tanzende Schatten an die Höhlenwand. Ein neuartiges Gefühl stieg in Sasuke hoch und er wusste es nicht besser zu beschreiben, aber die berühmten Schmetterlinge im Bauch trafen es schon ganz gut.

Obwohl sich seine Haut unter Sakuras Lippen recht kühl anfühlte, waren seine Hände, die er nun auf ihren erröteten Wangen platziert hatte, warm, trotz der vielen Kämpfe weich und überhaupt nicht rau.

Sakura hatte sich indessen an Sasukes Hemd geklammert, unterbrach ihre Küsse und schaute ihm tief in die schiefergrauen Augen.

„Sasuke... wir können nicht mehr zurück... ich kann nicht mehr zurück... nimmst du mich mit dir?“

„Egal wohin?“

„Egal wohin.“

Der Angesprochene schien zu überlegen. Er spürte, wie Sakura liebevoll seinen Nacken kraulte und seine Gefühle in diesem Moment für sie offen standen, dieser intensive Blick ließ ihn auf einmal Unwohlsein aufkommen.

Er hatte nicht nachgedacht. Aber jetzt, wo er es gesagt hatte, wurde es ihm bewusst: Sakura müsste mit zu den Akatsukis kommen, zu Ninjas, die nicht weil sie mussten mordeten, sondern weil sie es wollten.

Wenn Sakura wenigstens fast so stark war wie er, dann dürfte es kein Problem sein sie mitzunehmen. Aber sie war schwach, im Gegensatz zu ihm. Er war zwar eine führende Person, auf die alle anderen zu horchen hatten, jedoch war er nicht der Oberste, der Meiser.
 

Den hatte nämlich noch niemand gesehen, nicht er, nicht die anderen.

Und genau diesen Mann galt es ja dann, davon zu überzeugen, dass Sakura bei ihm leben dürfte.
 

Plötzlich wurde Sasuke sich der Gefahr bewusst, in die er Sakura da hineinziehen würde und als ob er wieder einen Stromschlag abbekommen hätte, zuckte er vor ihrem nahen Gesicht zurück und ließ sie los, starrte sie wie etwas Fremdes an.
 

„W- Was ist denn los?“ Sakura verstand nicht. Hatte sie etwas Falsches gesagt? War sie ihm zu nahe gekommen? Warum schaute er sie so an??
 

„Ich kann dich nicht mit mir nehmen...“, sagte er ernst und der Rosahaarigen war daraufhin fast zum Heulen zumute. War das jetzt alles umsonst?

„Was? Wieso nicht?!“, fragte sie überrascht und blieb wie versteinert stehen, als Sasuke sich knurrend umwandte, einige Schritte zum Feuer tat und es betrachtete.

„Sakura... ich werde wieder zu den Akatsukis gehen. Wenn du mitkommst, musst du unweigerlich Mitglied werden, du wirst getestet... Aber das würdest du nicht überleben.“

Geschockt starrte Sakura auf den Rücken des Mannes, den sie eben noch geküsst hatte und der ihr und eiskalt sagte, er könne sie doch nicht mitnehmen.

„Das weißt du doch gar nicht. Ich bin stärker geworden, als du glaubst.“

„Nein, bist du nicht. Du bist schwach und du würdest keinen Tag dort aushalten.“

„Ich bin nicht schwach... Und selbst wenn, jetzt ist es eh zu spät!“

Sakura wurde wütend. Wiedermal und immer nur wegen diesem Kerl.

„Du musst zurück...“

„Ich kann nicht mehr zurück! Das hättest du dir mal vorher überlegen sollen! Ob ich nun ihr draußen in der Wildnis verrecke oder bei dir, ist jetzt auch egal! Und nur mal nebenbei...“

Zwei zierliche Arme umschlossen den Schwarzhaarigen von hinten, Sakura legte ihre Stirn an seinen Rücken.

„Lieber sterbe ich bei dir, als für immer ohne dich sein zu müssen...“ Es war nur ein leises Flüstern, erstickt in Tränen, aber er konnte es dennoch hören.

Nachdenklich und dankbar zugleich, legte er seine Arme auf ihre, leicht zitternden.

Immer sprach Sakura das aus, was er nicht so leicht sagen konnte, aber ständig dachte.

Noch viel wertvoller aber war, dass Sakura das wusste und verstand, schon allein deswegen kam es für ihn nicht in Frage, sich von ihr zu trennen.

Doch einfach mit Sakura durchbrennen ging nicht, dann würde er nämlich von zwei Seiten verfolgt werden, einmal von seinem eigenen Dorf Konoha und einmal von den Akatsukis. Es war wohl überflüssig zu erwähnen, dass die Organisation eine viel größere Gefahr darstellte, als das „Dorf unter den Blättern“.
 

Leiden... müsste Sakura so oder so. Es zerriss ihr fast das Herz, wenn sie auch nur daran dachte, jetzt wieder von Sasuke weg gehen zu müssen.

Nein, lieber litt sie äußerliche Schmerzen, als dass sie für alle Ewigkeit alleine ihr Leben fristen müsste...

Ohne ihn.

Ohne Liebe.

Ohne Glück.

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Bittersweet Hell

döm! döm döm döm! döm döm döm! döm döm döööööööm!!!
 

*luftgitarrespielend reingepurzeltkomm*
 

oh yeah! oh yeah! *jump*
 

Hier ist es! *döm! döm döm döm!*
 

Das nächste Kapitel! *döm döm döm! döm döm dööööööm*
 

So come on! Let meeeee entertain you! *auf meine leser zeig*
 

ok, das war jetzt der falsche text zu dem lied.... aber egal X)

wer errät, welchen song ich eben gedömt habe, dem öhm..... dem widtme ich das nächste kapitel! XDDD
 

Und Los gehts!
 

MC Lilly presents, yo...!
 


 


 


 

Bittersweet Hell
 

Was ist dein Ziel?
 

Hast du überhaupt eines?
 

Ich weiß es nicht...
 

Wo ist dein Herz?
 

Besitzt du überhaupt eines?
 

Ich... weiß es nicht...
 

Deine Gefühle...
 

Weißt du, wo sie sind?
 

Ich weiß es nicht!

Wo ist sie?
 

Sag mir wo sie ist!
 

Ich weiß es nicht!!!
 

WO IST SAKURA???
 

„ICH WEIß ES DOCH NICHT!!!“
 

Kerzengerade saß Sasuke Uchiha mit weit aufgerissenen Augen in seinem Bett.

Schweres Atmen war das einzige, was in dem düsteren Raum zu hören war, flammende Fackeln das einzige, was man sehen konnte.

Trotz der Kälte, die hier vorherrschte, tropften dem jungen Mann Schweißperlen die Schläfen herunter. Man sah ihm an, dass er nicht glauben konnte, was passiert war, die Fassungslosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

Es hätte nicht schiefer laufen können, als Sasuke und Sakura vor einigen Stunden beim geheimen Unterschlupf der Akatsuki angekommen waren...
 

+++++
 

Niemand würde dieses modrige Erdloch dort als Eingang zu einer gefürchteten Verbrecherorganisation erkennen.

Sakura schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. Am liebsten hätte sie sich jetzt an Sasuke geklammert, der mit ernstem Gesichtsausdruck auf eben dieses zu ging, hätte am liebsten seine Hand genommen, ein aufmunterndes Lächeln von ihm bekommen, was ihr sagen würde, dass alles gut gehen werde.

Doch wenige Kilometer zuvor erklärte er ihr eingehend, dass sie sich in unmittelbarer Nähe des Hauptquartiers von ihm fernzuhalten hatte, denn sie würden beobachtet werden.

Und das wurden sie. Dieses stechende Gefühl im Nacken wollte ihr nicht von der Seite weichen.

Nachdem sich die Rosahaarige noch einmal verunsichert umgedreht hatte, folge sie dem Anführer der Akatsuki in die Finsternis hinab...
 

Das schwache Licht der Fackel, die Sasuke eben von der feuchtkalten Höhlenwand genommen hatte, warf tanzende Schatten auf mein kühles, ängstliches Gesicht. Wenn mir meine Füße nicht so sehr von der ganzen Rennerei der letzten zwei Tage schmerzen würden, hätte ich geglaubt, dass das alles nur ein böser Traum war.

Eigentlich hatte ich etwas... nun ja, größeres, prachtvolleres erwartet, vielleicht einen alten Tempel, oder gar ein Schloss. Doch das Gegenteil war der Fall und langsam dämmerte mir auch warum, denn immerhin handelte es sich hierbei um die schlimmste Zusammenkunft von ausgestoßenen Ninjas schlechthin. Ein Tempel oder ein riesiges Schloss wären zu auffällig, ganz klar.

Ich wusste nicht, woher er kam, aber der Zweifel nagte an mir wie ein Tier, dass sich von meiner Entschlossenheit und meinem anfänglichem Mut ernährte, während ich unsere leisen Schritte höre und Sasukes Rückenpartie das einzige war, was ich wirklich erkannte in dieser Dunkelheit.

Keine Panik, redete ich mir ein, Sasuke ist ja da. Er würde es schon nicht zu lassen, dass mir was passiert...

Gleichzeitig aber ahnte ich nicht, dass die Person vor mir so eben erkannte, dass er einen großen Fehler begangen hatte.

Ruckartig blieb er stehen und ich wäre beinah in ihn hineingerannt.

Etwas zu sagen oder zu fragen, was los sei, traute ich mich nicht. Ich sah zu, wie er seinen Kopf nach links drehte, er schein sich auf etwas zu konzentrieren... reflexartig hielt ich angespannt sie Luft an.

Dann ging er noch ein, zwei Schritte, bedeutete mir ihm zu folgen, blieb wieder stehen.

Ich wunderte mich, als Sasuke meine Hand nahm und sich zu mir drehte. Er sagte nichts, aber ich verstand auch so. Denn alles, was er mir in dem Moment sagen wollte, würde belauscht werden und zu unserem sicheren Tod führen.

Deswegen beugte er sich zu mir herunter und berührte sanft meine Lippen mit den seinen.

Schon im nächsten Augenblick war alles wieder vorbei, als wie von Zauberhand weitere Fackeln angingen und mich für kurze Zeit blendeten.

Wir standen am Rande eines großen Saals, der von vielen Treppen umringt war und so gar nicht hier her zu passen schien. Mir wurde bald klar, dass das hier einst an der Oberfläche gestanden haben musste! Und mit meinem Schloss lag ich wohl gar nicht so falsch...

Unauffällig ließ Sasuke meine Hand los und fixierte eine Person am anderen Ende des Raumes.
 

„Was schleichst du hier rum, Sasuke?“, wurde er unfreundlich von einem Akatsuki begrüßt, dessen Gesicht mir im Schatten seiner Kapuze verborgen blieb.

„Ich schleiche nicht, ich bin nur vorsichtig“, erwiderte Sasuke und ließ seinen Gegenüber nicht aus den Augen. Etwas stimmte hier nicht, da war ich mir sicher.

„Vorsichtig? In deinen eigenen Hallen?“

„Man weiß nie...“

„Findest du das nicht ein bisschen merkwürdig?“

„Nein.“

„Und wer ist das?“

Ich spürte zwei Augen auf mir, was mir unangenehm war, aber ich durfte mich nicht Schutz suchend hinter Sasuke verstecken, denn das wäre zu auffällig gewesen. Ich blieb wo ich war und starrte einfach nur stur zu der vermummten Gestalt zurück.

„Ist das nicht dieses Mädchen, mit dem du in Konoha deinen Spaß hattest die eine Nacht?“, rief plötzlich eine weibliche Stimme und die dazu gehörige Frau trat hinter dem anderen Akatsuki hervor. Sie machte keinen Hehl aus ihrer Identität und trug den typischen Akatsuki- Mantel mit den blutroten Wolken offen, ihr langes, blondes Haar hing ihr wild im Gesicht.... Ich fand, sie sah aus wie ein Flittchen. Und wahrscheinlich war sie das auch. Bei dem letzten Satz den sie sagte, hätte ich ihr am liebsten die höhnenden Augen ausgekratzt!

„Gut gemacht, Sasuke...“, ein weiterer Schatten erschien diesmal von Rechts. Ich war erschrocken, zeigte es allerdings nicht, „Wir dachten schon, du hättest wieder auf die andere Seite gewechselt...“ Mir gefiel es nicht, als der Akatsuki mich ansah und ich wusste auch gleich warum.

„Eine Geisel aus Konoha mitzunehmen, als Beweis für deine Loyalität! Was Besseres hättest du nicht machen können! Hahaha!“ Mir lief es kalt den Rücken runter, als auch die anderen beiden mit in das Gelächter einstimmten.

Geisel? Sollte ich nicht eigentlich als Mitglied fundieren? Warum sagte Sasuke nichts?!

Verzweifelt schickte ich ein Stoßgebet gen Himmel, als wir den Akatsuki in einen großen Raum folgen...
 

Wir befanden uns in einer Art Trohnsaal, vor uns ein Wall aus schwarzen, seidenen Vorhängen und dahinter ein Schatten, androgyn, nicht definierbar.

Etwas kaltes, drückendes umklammerte mein Herz, als ich diese Stufen empor sah...

Sasuke weichte von meiner Seite, bedeutete mir mit einer Handbewegung hier stehen zu bleiben. Dann ging er auf das seltsame Wesen zu, machte allerdings, als er direkt vor den Vorhängen stand, keine Geste der Unterwürfigkeit oder ähnliches. Anders wie die Akatsuki, die sich hinknieten, den Blick nach unten gerichtet.

Ich schaute ebenfalls betreten zu Boden, dessen Steinfliesen schon brüchig waren und Blutflecken aufwiesen. Wieder schluckte ich, als ich das sah und schloss die Augen.

Ich wollte sie nie wieder aufmachen, schwor ich mir. Doch als das Gespräch zwischen dem Schatten und Sasuke begann, wurde ich doch neugierig.
 

„Uchiha...“, zischte eine hohe, unmenschliche Stimme, „deine Mission, auf die ich dich geschickt hatte, ist fehlgeschlagen. Erkläre mir das.“

„Ich brauche Euch nichts zu erklären. Ich hatte mein Zeichen noch nicht gegeben. Deidara ist ohne meine Zustimmung in Konoha eingedrungen.“

Aus den Augenwinkeln konnte ich einen der Akatsuki beobachten, wie dieser zusammenzuckte und leise fluchte.

„Deidara? Ist das die Wahrheit?“ Es klag weniger wie eine Frage, sondern eher wie eine Drohung... eine tödliche. Fast im selben Moment flatterten die seidenen Vorhänge auf, etwas Unsichtbares schien auf Deidara zu zuschießen, warf ihn nach hinten, so dass ihm die Kapuze vom Kopf flog und er unsanft an der Wand landete. Seine dunkelblonden, zu einem Zopf gebundenen Haare tränkten sich mit Blut. Seinem Blut. Ich sah genauer hin und erkannte tiefe Wunden an Bauch, Brust und im Gesicht. Ich hörte, wie er sich stöhnend wieder aufrappelte.

„Ja... Ich, ich habe nicht auf das Zeichen gewartet...“, er hob keuchend seinen Kopf, „aber Sasuke hatte die Frist von vier Wochen überschritten!“

„Warum hast du so lange gebraucht?“, wandte sich der Schatten so plötzlich wieder an Sasuke, wie er Deidara attackiert hatte.

„Es ging nicht früher... Tsunade ließ mich nicht aus den Augen, sie hatte mich bewachen lassen.“

„Tsunade? Sie hat dich also bewachen lassen... Und was sagt dir, dass sie dir nicht gefolgt ist? Was sagt mir, dass du nicht gerade einen Hinterhalt planst und hier gleich tausend Ninjas auftauchen?“

„Er hat dieses Mädchen aus Konoha entführt!“, rief die Akatsuki- Frau leicht pikiert und deutete auf mich. In Gedanken biss ich ihr den schwarz lackierten Finger ab.

„Entführt? Warum? Wir brauchen keine Geisel. Tsunade ist zwar dumm, aber kein Hokage der Welt würde sein Dorf für ein einziges Menschenleben geben.“

Totenstille. Wieder schluckte ich hart. Das klang einleuchtend, was diese Gestalt eben gesagt hatte. Es lag vielleicht ein bitterer Nachgeschmack bei, aber etwas anderes besagte der Codex ja wirklich nicht.

Das bedeutete also, dass ich weder hier Mitglied werde, noch Geisel, noch sonst irgendwas. Lief also darauf hinaus, dass ich hier und jetzt wohl sterben müsste...
 

„Wir können sie nicht gebrauchen. Sasuke, ich weiß nicht, warum du sie hier her gebracht hast... aber sie wird jetzt sterben.“

„Nein!“, schrie ich und starre dorthin, wo ich die Augen dieser Kreatur vermutete.

Ich wusste, dass Sasuke mir jetzt am liebten den Mund zunähen würde, aber ich störte mich nicht daran.

Er tat ja nichts, dachte wohl, dass er uns beide hier in irgendeiner verrückten Aktion lebend rausbringen könnte, aber ich hatte keine Lust am Ende doch noch als stinkende Leiche zu enden. Also musste ich das selbst in die Hand nehmen, auch wenn es dem Herrn ganz und gar nicht passte.

Leicht wankend ging ich zu der am Boden knienden Person. Deidara sah mich wie etwas Ekliges an, als er erkannte, dass ich auf ihn zuging.

„Was... was willst du? Bleib weg!“

„Halt still.“

Gerade bückte ich mich hinunter, als die anderen Akatsuki auf mich lossprangen.

„Halt!“ Auf den Ruf ihres Meisters hin hielten sie an. Ich sah, wie Sasuke sich zu mir gewandt hatte und sein Blick genau das widerspiegelte, was ich vorhin gedacht hatte...

„Lasst sie machen...“

Der Schatten war, trotz seiner finsteren, grausamen Aura, wohl neugierig, dennoch gefiel es mir nicht, von diesem... Ding angestarrt zu werden.

Mutig senkte ich wieder meinen Blick auf den Akatsuki vor mir, ich wusste, dass ich gleich mein Geheimnis, welches noch nicht einmal Sasuke kannte, preisgeben müsste.
 

Für mein Leben, dachte ich mir und legte meine zittrigen Hände flach über die blutende Wunde an Deidaras Gesicht. Er hielt tatsächlich still, aber nur, weil er zu erst dachte, ich würde ihn jetzt schlagen, schockiert weitete er seine Augen.

Jetzt oder nie.

Flink formte ich die Fingerzeichen. Es waren sieben Stück, für die ich nicht einmal 2 Sekunden gebraucht hatte.

Minzgrünes Chakra floss aus meinen Händen, hüllte sich wie ein Pflaster um die Ränder der offenen Wunde und schloss diese wieder.

Genauso verfuhr ich mit den anderen Verletzungen, bis Deidara mit leicht perplexem Gesichtsausdruck aufstand, wieder vollkommen genesen und geheilt.
 

Es war nichts, was mir großartig Kraft raubte. Stur sah ich an den anderen Verbrecher- Ninjas und Sasuke vorbei, der mich in Gedanken umbrachte, auf den Schatten hinter den Vorhängen.
 

Dann hörte ich genau das, was ich hören wollte.

„Interessant... Du bist ein Medic- Nin? Hast du bei Tsunade gelernt?“

„Ja.“

„Hm. Sasuke, das hättest du auch sofort sagen können. Dann hätten wir uns einiges erspart. Gut gemacht. Keiner von uns kann heilen, sie ist also doch sehr nützlich.“

Ich hoffte, das Sasuke mein Spiel jetzt mitspielte, aber im Endeffekt blieb ihm ja auch nichts anderes übrig.

„Verzeiht, dass ich Euch dieses... wichtige Detail enthalten habe“, knirschte er und schoss noch ein paar tödliche Blicke zu mir über die Schulter.

Selber schuld, wenn er nichts unternahm.

Oder war er jetzt etwa sauer, weil ich ihm nichts von Tsunades geheimem Training erzählt hatte? Aber spätestens, als ich ihm die die Bannketten abgenommen hatte ohne weitere Schwierigkeiten, musste es doch eigentlich bei ihm geklingelt haben...

„Wie ist dein Name?“, frage der Schatten mich und ich überlegte erst, ob ich mir einen anderen Namen anlegen sollte. Ich sah darin allerdings keine großen Vorteile und nannte meinen richtigen Namen.

„Sakura. Sakura Haruno.“

„Sakura also...“, zischelte das Wesen gespielt freundlich und ich hätte kotzen können.

„Gehörst du zu Konoha- Gakure?“

„Nicht mehr. Ich habe Sasuke bei der Flucht geholfen. Ich bin eine Abtrünnige meines Dorfes...“

Ein heiseres Lachen erfüllte den Saal, mir lief es eiskalt den Rücken runter.

Nein, dieses...Etwas... konnte unmöglich menschlich sein...

„Sakura... möchtest du damit sagen, dass du ein Akatsuki werden möchtest?“

Ich schwieg. Wollte ich das? Ein Verbrecher sein? Menschen umbringen, weil’s mir Spaß machte? Fieberhaft überlegte ich, was ich nun antworten sollte.

„Du zögerst?“

„Ja“, antwortete ich ehrlich. Was sollte ich auch anderes sagen. Es war ja offensichtlich, dass ich nicht ganz klar kam mit dem Gedanken Akatsuki zu werden. Oder überhaupt irgendwas zu werden.

Das einzige, was ich wirklich wollte war Freiheit und ein Zusammenleben mit Sasuke. Doch auch in diesem Punkt war ich mir gar nicht mehr so sicher...
 

„Nun gut. Bis du eine Antwort gefunden hast, wirst du hier bleiben. Schafft sie fort.“

Kaum waren diese Worte gesprochen, schon wurde ich Links und Rechts grob am Arm gepackt.

Auf der einen Seite starrte mir dieses Flittchen entgegen, ein böses Grinsen umspielte ihre roten Lippen. Auf der anderen Seite hielt mich ein braunhaariger Mann, der mir noch nicht aufgefallen war.

„Danke, ich kann alleine laufen!“, sagte ich bestimmt und entzog mich mit einem Ruck, dessen Kraft mir die beiden wohl nicht zugetraut hätten, ihren Händen.

Egal, was ich hier alles durchmachen musste, aber meinen Stolz ließ ich mir bestimmt nicht nehmen!
 

Wie konnte man nur so unvorsichtig sein, dachte Sasuke sich und fuhr sich durch das strubbelige Haar.

Nachdenklich saß er auf der Bettkante und ließ die letzten Stunden noch mal Revue passieren.

Was dachte Sakura sich eigentlich dabei, sich den Akatsuki so auszuliefern?! Er hatte doch bereits alles geplant, alles durchdacht!

Doch jetzt würden sie sie nie mehr in Ruhe lassen, egal was sie tat und was sie später einmal tun möchte. Sie werden nun auch sie verfolgen, falls sie einmal versucht abzuhauen...

Und dachte sie wirklich, sie würde verschont werden, weil sie heilen kann??
 

Sasuke seufzte und legte sein Gesicht in seine Hände. Auch, wenn Sakura jetzt diesen Fehler begangen hatte, fühlte er sich trotzdem an allem schuldig. Wäre er doch bloß nicht wieder hier her gekommen!

Aber er hatte ja keine Wahl... entweder, er versuchte die komplette Organisation zu zerschlagen, einschließlich des Meisters... oder er würde fliehen, und für immer verfolgt werden. Mit ihr. Mit Sakura...

Kopfschüttelnd sah er ein, dass sie immer in Gefahr sein wird, solange sie bei ihm blieb.

Was war nur mit ihm los gewesen, als er Sakura Hals über Kopf mitgenommen hatte?! Er war doch sonst ein Denker, wusste immer alles im Voraus, ging nie ein Risiko ein, bei dem andere verletzt werden würden!
 

Nun wusste er, dass Gefühle nur Schlechtes bargen... zwar fühlten sie sich gut und richtig an...

Doch das Resultat dabei war etwas schmerzliches, leidendes.

Nicht nur für ihn.

Sondern für beide...
 

Die schwere Holztür zu Sasukes großem Zimmer ging knarrend auf, jemand trat ein und schloss hinter sich wieder zu.

Es gab nur eine Person die um diese Uhrzeit bei ihm auftauchen würde, deshalb sah er erst gar nicht hin und starrte weiter mit ernstem Gesichtsausdruck zu Boden.
 

„Ich hab jetzt keine Lust, du kannst wieder gehen...“, knurrte Sasuke und es war nicht zu überhören, dass er sauer war.

„Schade, wirklich...“, entgegnete der Mensch vor ihm sarkastisch und stemmte die Hände in die Hüften.
 

Ne, oder?
 

„Sakura! Was machst du hier!“ Sofort sprang er auf und packte sie bei den Schultern, sah ihr wütend in die Augen. Für eine Millisekunde war die Rosahaarige irritiert, da Sasuke noch nie so aus der Haut gefahren ist, doch schnell legte sie wieder eine eiserne Maske auf und befreite sich aus dem Griff.
 

„Was denkst du denn was ich hier mache... spazieren gehen?!“

„Bist du wahnsinnig? Wie bist du da raus gekommen?“
 

Verblüfft sah Sakura ihn an.

Was hatte er denn? Freute er sich denn gar nicht, sie heil wieder zu sehen?

Ein böser Blick traf den Schwarzhaarigen, dann wandte sie sich schnaubend ab und begann zu erklären.

„Hab meinen Geist einfach mit dem des Gefängniswärters getauscht und mir selbst aufgeschlossen... dann hab ich den Typ dazu gebracht sich selbst k. o. zu schlagen und fertig. Hat Ino mir beigebracht.“

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das unbemerkt bleibt.“

„Nein, glaub ich auch nicht. Aber du tust ja nichts, da musste ich mir selber helfen.“

Man sah es Sakura an, das sie enttäuscht von ihm war.

Na und? War ihm egal. Diese Situation war perfekt um seine Emotionen abzutöten, bevor noch etwas Schlimmeres passiert... Sasuke gab es nicht gern zu, aber am liebsten würde er sich jetzt Sakura krallen so wie sie dastand, sie aufs Bett schmeißen und... der ganze Rest halt...

„Ähm, hallo? Hab ich was im Gesicht?“

Wie aus einer Trance schreckte der Ninja auf und musste feststellen, dass sie ihm Gegensatz zu ihm keine Hemmungen hatte ihm nahe zu kommen.

„Nein, hast du nicht...“, er sammelte sich kurz und fuhr dann mit dem eigentlichen Thema fort, „Du hast keine Ahnung, Sakura. Meinst du ich könnte da einfach runterspazieren und dich mal eben aus der Zelle holen?“

„Was hindert dich? Dasselbe hast du doch mit den anderen gefangenen Frauen auch gemacht.“
 

...
 

Das hat gesessen!
 

Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie Sasukes Gesichtszüge entgleisen.

Aber nicht etwa in den Status eines total überrumpelten Mannes, der gerade dabei zusah, wie seine Frau die heimliche Affäre im Wandschrank verprügelte, sondern in einen Zustand der totalen Abneigung.
 

Den beiden war schon klar, dass sie hier gerade ihren ersten richtigen Streit hatten, der dem eines 50 Jahre alten Ehepaares in nichts nachstand, Sakura sich für ihre Verhältnisse und für die Gesamtsituation, in der sie sich befanden, recht hinterhältig und schnippisch benahm und Sasuke krampfhaft versuchte, sein Herz hinter der üblichen Eiseskälte zu verschließen, die seiner Gegenüber wiederum gar nicht passte.

Um Sakura einzuschüchtern, ballte er die Fäuste und aktivierte seine Sharingan- Augen. Sie mag ja vielleicht die Liebe seines Lebens sein...gewesen sein.

Aber so sprach niemand mit ihm!
 

„Was hast du jetzt vor, willst du mich verprügeln, oder was?“

Sakura zeigte, dass sie keine Angst hatte und richtete sich etwas auf.

„Du willst also genauso behandelt werden, wie die anderen...“, fragte er mit seltsamem Unterton in der Stimme und ließ die Knöchel knacken.

Was der kann, kann ich schon lange!, dachte Sakuras inneres Ich und knackte absichtlich länger mit den Knöcheln, als Sasuke.

„Du verlierst diesen Kampf.“

„Wer hat denn was von Kämpfen gesagt?“

Blitzschnell verschwand die Ninja- Dame und wäre ihr letzter Satz nicht so verwirrend gewesen, hätte Sasuke sich auch mehr konzentrieren können. Doch so bemerkte er zu spät, dass Sakura bereits hinter ihm stand.

„Das weiße Hemd steht dir... die Farbe solltest du öfters Tragen.“, flüsterte Sakura plötzlich von hinten in sein Ohr und der Schwarzhaarige verfluchte in dem Moment seine unübersehbare Gänsehaut. Grund genug, für Sakura das Spielchen weiter zu treiben.

„Und du riechst gut...“, säuselte sie, fuhr mit ihrem Mund hauchzart seinen Hals entlang und ließ dann ihre eiskalten Hände unter Sasukes Hemd verschwinden.

„Sakura!“

„Was ist?“

„Hör auf damit, das zieht nicht bei mir.“

„Nicht? Gut, dann hör ich auf!“

Daher Sasuke ja sowieso schon bei ihrer frostigen Attacke einen Satz nach vorne gemacht und sich so Sakuras Liebkosungen entzogen hatte, war sein unfreundlicher Befehl damit ausgeführt.

Fröhlich summend schlenderte Sakura nun auf das große, mit dunkelrotem Satin bezogene Bett zu und... fing an sich auszuziehen??
 

„Was soll das?“

„Wonach sieht es denn aus, hm?“, konterte die Rosahaarige frech und schmiss ihre leicht zerrissene Jeans zum grauen Pulli auf den Boden. Es war ihr egal, wie schweinekalt es hier drin war, Hauptsache, sie konnte Sasuke auch endlich mal eins auswischen! Und wie könnte das nur besser klappen, als mit den berühmten Waffen einer Frau?!
 

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich darauf nicht anspringe.“

„Du musst mich ja auch nicht gleich ‚anspringen’...“

Verführerisch klimperte Sakura mit den Augen, dann zog sie sich noch ihr T- Shirt über den Kopf und stand wie selbstverständlich nur in schwarzer Unterwäsche da.
 

Ok.

Was. Machte. Sie. Da?!?!?!

Sasuke versuchte unmerklich den Kloß in seinem Hals runterzuschlucken, hochkonzentriert schaute er nur in Sakuras schelmisch blitzende Augen und nirgendwo anderes hin... Aber verdammt! Er war doch auch nur ein Mann! Selbstbeherrschung hin oder her!

„So! Gute Nacht!“

Mit diesen freudigen Worten stieg Sakura in das Riesenmonster von Bett, krabbelte absichtlich mit dem Arsch wackelnd bis zur Mitte hin und kuschelte sich dort unter die 3-mal-3-Meter-große Decke.

„Mach mal das Licht aus!“
 

War sie jetzt völlig bescheuert geworden??, dachte Sasuke und wusste zu seiner Missgunst nichts mit sich anzufangen in dieser Situation.

Er würde jetzt ja gerne... Aber er durfte nicht! Das würde dann ihr Sieg sein... Aber Sakura lag nun mal da... in seinem Bett, unter seiner Decke mit nichts weiter an als Unterwäsche!!!

Hallohooo?!
 

Es war ja nicht mal das einzige, was dem Uchiha das Adrenalin durch die Adern pumpte wie verrückt! Zusätzlich befanden sie sich immer noch hier bei den Akatsukis! Und wenn die sahen, was Sakura mit dem Wächter gemacht hat...

Da würde selbst du Ausrede nichts bringen, er hätte sie ‚zum Spaß’ mit auf sein Zimmer genommen...
 

Sasuke grinste plötzlich, was Sakura nur zu gerne gesehen hätte, wenn sie nicht schon halb schlief.
 

Oh ja...
 

Er hatte entschieden...
 

______________________________________________________________________

Bedroom

*räusper*
 

ja^^
 

der Titel sagt doch alles, oder u__u
 

XPP
 

viel Spaaaahaaaß!
 

Dieses Kapitel ist der lieben Kinu gewidtmet!!! Sie hat als einzige bei meinen Rätsel mitgemacht <.<° shame you all ihr FF- Geilen!!! XDDD
 


 

Lilly presents um 15 Uhr nachmittags...
 

Bedroom
 

Das flackernde Licht des Feuers warf glitzerne Pigmente auf den rosanen Haarschopf und die nackte, unter der Decke hervorguckende Schulter. Sakuras Atem beruhigte sich allmählich, doch ihr Herz klopfte trotzdem noch schnell.

Was hatte sie sich denn da wieder geleistet?! Warum benahm sie sich immer so... unglaublich bescheuert in Sasukes Gegenwart?

Immerhin hatte sie eben, wenn man es so nennen mochte, einen 1 A Striptease hingelegt und das ohne zweideutige Musik! Innerlich schlug sich die junge Frau auf die Stirn, äußerlich hatte sie die Augen geschlossen und tat so, als ob sie schon längst schlafen würde...

Von wegen, dachte Sasuke, wenn sie schlafen würde, dann würde ihre Aura erlischen. Aber dies war nun mal nicht der Fall und das Herzklopfen schien sogar er zu hören, so laut war es.

Er wusste ja schon immer, dass er bei Sakura so manche Dinge auslöst und er ganz bestimmt alles andere als uncharmant auf sie wirkte! Leider konnte er auch nicht bestreiten, dass es umgekehrt genauso war...
 

Dennoch, so einen Sieg hatte sich die Rosahaarige einfach nicht verdient...
 

Lautlos wurden ein paar Fingerzeichen geformt, Sakura vernahm ein verdächtiges Plopp- Geräusch hinter sich und ahnte Schlimmes. Tapfer hielt sie still, auch dann noch, als ein kalter Luftzug ihre Schulter streifte und sich das Bett auf einer Seite senkte... auf zwei... moment mal... und am Fußende auch!
 

„Was...!“ Blitzartig riss die junge Ninjadame ihre minzgrünen Augen auf! Sie starrte direkt auf Sasukes selbstgefälliges Grinsen!
 

„Du hast aber einen leichten Schlaf...“, bemerkte er trocken... oder auch nicht... Die Stimme des Schwarzhaarigen ertönte nämlich seltsamerweise direkt hinter ihr! Aber er war doch da! Oder nicht?

Etwas berührte sie im Rücken und sie wollte sich leicht angesäuert umdrehen, blieb aber auf halben Weg liegen...

Ein dritter Sasuke stand wie zum Triumph über ihr! Und das auch noch mit Schuhen!

„Und was hast du jetzt vor, du Superheld?“, witzelte Sakura sarkastisch und mit zu zwei Schlitzen verengten Augen, so dass sie aussah wie eine Katze.... eine seehr launische Katze.

Der Sasuke über ihr ließ sich zu ihr herab und automatisch zog sich Sakura die Decke noch ein Stückchen höher. Könnte ihm wohl so passen!

„Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass du nach der Aktion ohne Konsequenzen davon kommst...“

Wah! Er soll aufhören ihr so verfüherisch ins Ohr zu raunen! Ihre Mauer musste unbedingt standhaft bleiben!

„Die da wären?“

Hätte sie doch bloß nicht gefragt...

Links und Rechts hielten die Sasukes sie plötzlich fest, was Sakura natürlich gewaltig gegen den Strich ging! Und gaanz langsam zog der Dritte ihr die Decke einfach weg!

„Nein! Nicht die Decke! Es ist schweinekalt hier!“, schimpfte sie und biss sich kurzerhand und als letzte Möglichkeit an dem Stoff fest. Sasuke lachte kurz auf.

....

Sasuke kann lachen?!
 

„Das ist nicht witzig! Lass mich los!“, nuschelte sie in die Decke hinein, konnte sich aber innerlich ein Grinsen nicht verkneifen. Zwar sah Sakura wohl offenbar momentan ziemlich belämmert aus, aber wenn sie damit den Sasuke Uchiha zum Lachen bringen konnte, war es ein dummes Gesicht doch allemal wert.

Währenddessen spielte eben jener Sasuke weiter sein Spiel und seine beiden Doppelgänger nahmen Sakura einfach die Decke wieder aus dem Mund! Und weiter gings abwärts damit!

„Neiiin! Bitte niiicht!“, jaulte Sakura auf, als sich die ganze Kälte förmlich um ihren Oberkörper wickelte und unter die offene Decke kroch!
 

WUMS! Die Tür zum Zimmer sprang auf und ließ die Fackeln erzittern!
 

„Maaan Sasuke! Was treibst du schon wie...! oh...“ Dem Eindringling blieben die Worte im Hals stecken. Deidara erblickte Sasuke zu dritt und anscheinend sehr beschäftigt mit der Gefangenen auf seinem Bett. Ein misstrauischer Blick streifte die halb enthüllte Sakura, die ihm darauf hin ein „Was guckst du so blöd!“ freundlich entgegenschleuderte.

„Was willst du?“, fragte Sasuke monoton und überging Sakuras Befreiungsversuche gekonnt.

„Erstens, ihr seit wahnsinnig laut, was man einfach nicht ignorieren kann und zweitens wird sie gesucht!“

„Tatsächlich.“

„Ja. Wir dachten schon, sie wäre geflohen oder so. Aber anscheinend war dir einfach nur mal wieder langweilig.“

„Noch was?“

„Also, die Wache hättest du deswegen aber nicht gleich halb umbringen müssen.“

„Mir war langweilig, wie du schon sagtest. Außerdem fragt man einen Vorgesetzten nicht, was er hier zu suchen habe.“

„Hm. Nun gut. Dann kann ich ja die Suche abbrechen...“

Damit verschwand der Blonde Akatsuki aus dem Raum, die Tür schloss sich wieder und Sakura wäre jetzt gern mit rausgegangen.

Der letzte Blick, den Deidara zu Sasuke warf, wusste der Abtrünnige nur zu gut zu deuten. Er wusste bescheid, niemals würde er sich nämlich dazu herablassen, jemanden aus den eigenen Reihen zu verprügeln. Mit ernstem Gesichtsausdruck wandte er sich wieder zu Sakura.

„Deidara wird dich nicht verraten. Als Dank für deine Hilfe vorhin. Weiß das zu schätzen.“

„Ja Mami“, entgegnete sie schnippisch und lächelte dabei ungewöhnlich lieb.

Anscheinend nahm sie ihn nicht ganz Ernst. Aber irgendwie... war er ihr deswegen nicht böse. Normalerweise wäre er bei solch einer Bemerkung wieder ausgerastet, aber er musste zugeben, dass Sakura ihn schon ganz gut erzogen hatte.

Vielleicht war es auch einfach mal notwendig, ein bisschen Menschlichkeit ihr gegenüber zu zeigen und sie nicht immer so blind zwischen zwei Extremen laufen zu lassen?
 

Seine Doppelgänger verschwanden in einer Rauchwolke und zurück blieb ein seufzender Sasuke.

„Alles in Ordnung?“, frage Sakura auch gleich wieder besorgt und vergaß ganz, dass sie hier mit fast nichts an unter dem Schwarzhaarigen lag.

„Warum fragst du das immer?“

„Weil ich nicht will, dass es dir schlecht geht, ist doch klar!“ Mit dieser direkten Antwort setzte sie sich ein wenig auf, dabei fielen ihr die langen rosanen Haarsträhnen ins Gesicht, die sie sich hinters Ohr strich.

„Wieso sollte es mir schlecht gehen?“, hackte er nach und kam Sakura ein wenig näher.

„Weiß ich nicht, das muss du mir schon selber sagen.“

„Und wenn ich nichts zu sagen hab?“

„Dann halt einfach die Klappe.“

Ungeniert packte sie den Mann beim Kragen und verschloss seine Lippen mit den ihren. Oh ja, so was konnte sie auch! Leider blieb es nicht lange bei ihrem Siegesgefühl, denn schnell und wie gewöhnlich nahm Sasuke wieder die Oberhand, drängte Sakuras herum spielende Zunge zurück und ging selbst auf Entdeckungstour.

Typisch Mann, dachte Sakura, ließ ihn aber machen, denn so wurde ihr wenigstens wieder ein bisschen warm... ein bisschen sehr warm!

„Hmmm, zieh mal dein... Hemd aus.“, murmelte Sakura in die Küsse hinein.

„Mach du doch...“ Sasuke grinste sie an und allmählich dachte die Rosahaarige wirklich, sie spinne, bei dem ganzen Gegrinse.

Trotzdem ließ sie sich diese Aufforderung nicht zweimal sagen und zog ihm das schneeweiße Hemd aus. Oder eher gesagt, die Mühe, es aufzuknöpfen machte sie sich erst gar nicht, sondern riss es ihm förmlich vom Leib!

„Hast es wohl sehr eilig...“ ein wenig schmollend sah er dem achtlos in die Ecke geworfenem Kleidungsstück hinterher.

Das war wirklich sein bestes Hemd gewesen...

Als wenn sie nie etwas anderes getan hätten, glitten Sasukes warme Hände an Sakuras kühlem Körper entlang, brannten wie Feuer auf ihrer Haut, was natürlich nicht unbemerkt blieb. Kurzerhand schnappte sich der Schwarzhaarige die zusammengeknäulte Decke und legte sie über sich und Sakura rüber. Typischerweise lag die junge Frau wiedermal unter ihm, was sich aber leider spätestens jetzt nicht mehr ändern lässt, außer, die legt es auf einen „Kuschel- Kampf“ aus...

„Immer musst... gnh.... du oben liegen...“, beschwerte Sakura sich mehr oder weniger, während Sasuke ihre Halsbeuge liebkoste. Bei diesen vorwurfsvollen Worten blickte er auf und irgendwie gefiel ihr dieser Schalk in seinen schwarz-grauen Augen gar nicht.

„Wie du willst“, war die knappe Gegenantwort und mit einem leisen Aufschrei seitens der Rosahaarigen wurde der Spieß einfach umgedreht. Ein wenig geschockt über die plötzliche Positionsveränderung starrte sie in Sasukes völlig entspannte Gesicht, die Arme im Nacken verschränkt.

Sakura guckte ein wenig dumm aus der Wäsche, nicht wissend, was das jetzt zu bedeuten hatte. Was sollte sie jetzt machen? War sie jetzt sozusagen dran mit Verwöhnen? Es war offensichtlich, dass sie irgendwie unsicher war.

Doch ihr Problem löste sich von selbst, denn in einem Moment, in dem anscheinend Sasukes Verstand vollkommen ausgesetzt hatte und er ganz nach Bauchgefühl ging, machte er ohne große Hindernisse Sakuras schwarzen BH auf, den er ihr dann sanft von den Schultern strich und zu seinem Hemd in die Ecke warf. Einen Augenblick später schlangen sich zwei Arme um ihren Körper und zogen sie auf den anderen unter ihr.

Wieder klopfte es schnell, ihr Herz. Sakura meinte zu spüren, wie es nahezu versuchte, durch sie hindurch zu brechen und zu seinem gleichmäßig pochendem Herzen zu gelangen. Es schien fast, als ob sich ihre Haut mit seiner verschmelzen würde, die Decke über den beiden spendete wohl wollende Wärme.

Ihr Blick viel auf Sasukes rechten Arm und sie rechte Halsseite, über die sich die verblassten schwarzen Zeichen des alten Siegels zogen. Verträumt fuhr sie diese mit ihren Händen nach...

Sakura atmete tief ein, roch Sasukes unglaublich anziehenden Duft und beobachtete seinen ruhigen Gesichtsausdruck.

Sasuke war drauf und dran einzuschlafen, die Augen hielt er kaum noch auf. Liebevoll lächelte Sakura ihn an und rutschte ein Stück höher, so dass sie ihn besser ansehen konnte.

„Schlaf... ich pass auf dich auf“, flüsterte sie ihm zu und fuhr mit ihren Fingern zärtlich über sein blasses Gesicht.

Dankbar schloss er nun vollends die Augen, zog die Decke komplett über sie beide und hatte das Gefühl, das erste Mal in seinem Leben eine Nacht ohne Alpträume zu verbringen...
 

Sakura war sich im Klaren, dass es genau diese Worte waren, die jeder gerne hören und an sie glauben möchte... besonders Sasuke.

Zu lange musste er alleine sein, seine Gedanken an die Einsamkeit in seinem Herzen verschwenden.

Zu lange musste er in Dunkelheit leben, ohne Hoffnung auf ein kleines Licht am Ende des Elends.

Wenn sie ehrlich war, gab Sasuke viel mehr, als er eigentlich hatte... und bekam nichts von dem wieder.

Genau das wollte sie ändern... und schon allein mit ihrer Anwesenheit...

... tat sie das auch.
 

++++
 

„Hey! Sasuke!“, flüsterte eine Stimme scharf und riss den Schwarzhaarigen aus seinem wundervollen, erholsamen Schlaf.

„Hm...“, murmelte er und drückte Sakura noch ein wenig fester an sich, diese brummte kurz, schlief dann aber weiter.
 

„Sasuke! Es ist wichtig! Wach auf, man!“

In seinem Frieden gestört, riss er wütend die Augen auf und erblickte Deidara am Bettende.

„Was willst du, verdammt!“, zischte er drohend, aber leise, um Sakura nicht aufzuwecken.

„Du musst sofort mitkommen. Er will dich sehen.“

Sasuke fluchte daraufhin innerlich. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt!

Deidara schien auf etwas zu warten und Sasuke konnte sich schon denken was. Aber den Gefallen tat er ihm nicht.

„Geh raus, ich komm gleich!“, befahl er und der blonde Akatsuki folgte dem auch, wenn auch widerwillig.

Sobald die Tür zu war, wandte Sasuke sich wieder der schlafenden Person zu.

„Sakura?“

„Hm... Ja?“, antwortete sie gähnend und rieb sich die Augen.

„Ich muss jetzt gehen.“

Schlagartig war sie wach. Er musste gehen?

„Wohin?“

„Das weiß ich selbst noch nicht.“

Flink pulte er sich aus dem Bett und überließ Sakura die große Decke, in die sie sich provisorisch einwickelte.

„So wie ich ihn kenne, wird er mich wieder auf eine Mission schicken...“, sagte er eher zu sich selbst, während er sich ein Netz- Shirt anzog und seinen eigenen Akatsuki- Mantel aus dem großen Eichenholzschrank herausholte.

So gekleidet sah er richtig bedrohlich aus, wenn man bedenkt, was es hieß einen Akatsuki- Mantel anzuhaben.

Der Abtrünnige schritt schließlich fertig angezogen auf die eingewickelte Sakura zu, beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf sie Lippen.

„Hör zu. Egal was du tust oder wie lange ich wegbleibe, du musst hier warten. Unternimm nichts selbstständig...“, er strich einige lange Haarsträhnen aus ihrem leicht ängstlichem Gesicht, „ andernfalls überlebst du nicht lange hier.“

Sakuras Augen weiteten sich. Verzweifelt versuchte sie etwas anderes in seinen Augen zu sehen, als die reine Wahrheit über das, was er eben gesagt hatte.

Besorgt über Sakuras Reaktion nahm er ihr Gesicht in seine Hände.

„Vertraust du mir?“

„Ja.“

Sie zögerte keine Sekunde.
 

Ein letztes Mal lächelte er sie an.

Dieses Lächeln war nur für sie, das war Sakura bewusst. Niemand anderen würde er solche Gefühlsregungen zeigen. Das band sie enger zusammen und Sakura vertraute ihm wirklich.
 

Ein letztes Mal küsste er sie.
 

Dann war er mit rauschendem Umhang aus dem Zimmer verschwunden.

Hell

Hallu *_*

ich hab ein unheimliches Krea- Hoch, deswegen folgt gleich schon das nächste kapitel XDD wer es noch nicht geschafft hat, das vorherige zu lesen, der darf natürlich trotzdem nen kommi hinterlassen ;-) so als review^^
 

Dieses Pitel wird sehr traurig und dramatisch, was mit dem nächsten kapitel noch getoppt wird... holt eure tempotaschentücher raus T__T
 

kleiner tipp: hab zum schreiben Muse gehört... einige lieder wie Apocalypse Please passen perfekt zur stimmung >.<
 

Lilly presents
 

Hell
 

Nichts! Ich konnte einfach nichts tun!

Ich war schwach…

Mein Herz war schwach…

Es waren immer die anderen, die mich beschützten.

Es waren immer alle anderen, die besonders waren.

Ich konnte nichts.

Ich stand im Weg.

Ich war allen eine Last…
 

Ich bin kein Ninja
 

Die Mauern, die sie umgaben, waren kalt und feucht. Ein übler Geruch nach Verwesendem schnürte Sakura die Kehle zu. Die Dunkelheit drückte auf ihr Gemüt und die Tatsache, dass links und rechts neben ihr zwei Leichen von der Decke hingen, würgte ihr den Magensaft in die Speiseröhre.

Sasuke hatte Recht. Er hatte immer Recht.

Aber was hatte sie schon erwartet?! Eine Sonderbehandlung, nur weil sie Heilen konnte? Ja, irgendwie dachte sie das.

Doch die Aussichten waren genau das Gegenteil.

Sasuke war fortgeschickt worden, sie wurde, halb nackt, wie sie war, aus dem Zimmer geschleift und in das tiefste Loch geworfen, was die Akatsuki zu bieten hatten. Deidara war es schließlich, der ihr wenigstens einen alten, unbestickten Umhang gab, mit dem sie sich vor der Kälte schützen konnte.
 

Das ganze war nun schon 14 Tage her.

Und jeder Tag machte die Rosahaarige schwächer, sowohl körperlich, als auch geistig.

Oft wurde sie in die Halle des ‚Meisters’ geschickt, wie sie ihn nun nennen sollte… heilte verwundete Akatsukis und Anhänger dieser Organisation… versuchte Informationen von den Anwesenden zu erlangen, die Aufschluss über Sasukes verbleib gaben.

Sie gab nicht auf. Noch nicht.
 

Doch die Mauer bröckelte, mit jedem Tag, den sie mehr gefoltert wurde, mit jedem Tag, an dem ihr das Sonnenlicht und ordentliche Nahrung verweigert wurde.

Ein leerer Blick wanderte durch die Finsternis, Sakuras Gesichtszüge zeigten keine Regung.

Auch dann nicht, als der Schlüssel im Schloss geräuschevoll umgedreht und ein flackernder Lichtschein zu ihren Füßen immer breiter wurde, an ihrer Gestalt hochstieg und sie blendete. Schmerzerfüllt kniff sie die Augen zusammen.
 

„Du!“ Grob packte man sie an den Armen. „Mitkommen!“

Willig ließ Sakura es geschehen. Man zerrte sie hoch und zog sie aus dem Verließ, ihre Beine versagten ihr, doch darauf nahmen die beiden vermummten Männer keinerlei Rücksicht und schon nach kurzer Zeit waren ihre Knie blutig gescheuert.

Was würde sie wohl dieses Mal tun müssen?

Heilen?

Kaputte Kleidung nähen?

Als Freudenmädchen dienen?
 

„Da rein!“

Sakura wurde in einen hellen Raum geschubst. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre blassen Augen an das freundliche Licht gewöhnt hatten. Nur am Rande nahm sie die Einrichtung wahr, die ganz im alten, traditionellem Stil japanischer Teehäuser gehalten wurde. Am Ende erblickte sie eine Wand aus Vorhängen, die Person, die da hinter saß, konnte Sakura nur erahnen. Aber mit Sicherheit war er es.

„Sakura…“, wisperte die mittlerweile vertraute, aber dennoch unheimliche Stimme ihres neuen Meisters, „komm und setz dich. Wir haben viel zu besprechen.“

Die freundliche, ruhige Art gefiel ihr gar nicht. Aber was konnte sie schon ausrichten gegen etwas, das allem Anschein nach noch nicht mal wirklich menschlich war?

Stumm betrat die Rosahaarige nun ganz das Zimmer und kniete sich vor einen kleinen japanischen Tisch hin, auf dem Tabletts mit gefüllten Reisbällchen, Fischrollen, gebratenes Fleisch und herrlich duftendem grünem Tee bereit standen. Sakura drehte sich vor lauter Hunger der Magen um bei diesen Köstlichkeiten. Angestrengt versuchte sie darüber hinwegzusehen um auf die milchigen Vorhänge zu starren.

„Du musst ja ganz hungrig sein, Sakura… bedien dich doch.“

Nichts, Sakura tat nichts, starrte weiterhin auf den Schatten.

Es war vergiftet.

Schlecht.

Es würde sie töten.

Sie rührte es nicht an.

„Bitte, es ist für dich. Keine Angst… es ist nicht vergiftet.“

Er schien zu schmunzeln. Ein leises, heiteres Lachen war zu vernehmen. Sakura hatte dieses Wesen noch nie so freundlich und… zuvorkommend erlebt.

Und mit ihrer Gutherzigkeit verlor Sakura auch ihre Vorsicht, stürzte sich förmlich auf die Mahlzeit und schlang alles hinunter.

So etwas Tolles hatte sie schon lange nicht mehr gehabt! Beinah hätte sie vergessen, wie es sich überhaupt anfühlt zu schmecken…

Gesättigt und um einiges kraftvoller legte Sakura ihre Stäbchen neben die leere Schüssel. Sie wollte schon ein „Danke“ herausbringen, erinnerte sich dann aber doch daran, dass sie hier Gefangene war und sie die letzten Wochen alles andere als gut behandelt wurde.

Eine erdrückende Stille herrschte nun, das Geklapper vom Essen war nun nicht mehr da, hier regte sich kein Lüftchen. Auf Sakuras Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Gespannt wartete sie auf das Eintreffen des Todes. Oder eine Lähmung, ein Krampf?

Nichts geschah, auch nicht nach Fünf Minuten.

„Siehst du? Dein Essen war nicht vergiftet.“

Sakura antwortete nicht. Das sprechen hatte sie verlernt. Und die Toten sprachen auch nicht mit ihr…

„Nun hör gut zu, Sakura. Ich möchte dir heute mehr als einen Wunsch erfüllen.“

Er sagte nicht warum. Er würde es auch nie sagen. Er brauchte es ihr auch nicht zu sagen. Sie wusste, dass diese Kreatur garantiert nichts Gutes bezweckte.

„Ich möchte dich über Sasukes Mission aufklären. Mir ist aufgefallen, dass dir sehr viel an ihm liegt.“

Endlich horchte sie auf. Zwar war ihr Blick immer noch gen Boden gerichtet, doch ihre Augen weiteten sich ein wenig.

„Sasuke…Uchiha… Er ist fort, Sakura. Ich habe ihn ans Ende der Welt geschickt. Er wird nicht wiederkommen.“

Krampfhaft hielten ihre Hände nun den zerlumpten Stoff.
 

Nein. Das konnte nicht sein.
 

„Wie… wie meint Ihr das?“, kam es krächzend und leise aus der jungen Dame heraus. Die ersten Worte seit Tagen.

„Sasuke war sehr nützlich… Er hat Orochimaru für uns beseitigt. Aber er hat uns betrogen. Das wusste ich seit dem Zeitpunkt, an dem er nicht zum vereinbarten Tag das Signal gab. Das wusste ich, als er dich mit hierher nahm“ Er machte eine Pause, „ Ich habe es in seinen Augen gesehen.“

Tränen. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln.

„Nirgendwo anders als hier könnte er sich vor den strikten Regeln des Ninjadaseins verstecken. Und hier ist er nicht mehr willkommen. Ich habe ihn unter einer nicht existierenden Mission an einen Ort geschickt, wo es für ihn nur den Tot gibt, Sakura. Ihm blieb nichts anderes übrig.“

Sakura schluchze auf, ihr Gesicht war tränenverschmiert, ihre Augen zusammen gekniffen, geschlossen vor der bitteren Wahrheit.

„Nicht weinen“, sprach der Meister übertrieben tröstend aus, „Ich habe Sasuke befreit, Sakura! Ich habe ihn sterben lassen, weil er auf dieser Erde keinen Zufluchtsort mehr hatte! Es ist vorbei.“

Ein herzzerreißender Schrei ging durch die unterirdischen Gänge des Hauptquartiers.

Keuchend hatte Sakura sich auf dem Boden zusammengerollt, hielt ihren Kopf, in dem es keine Gedanken mehr gab.

„Zeit heilt keine Wunden Sakura…“

Sie schluchzte auf.

„…Man gewöhnt sich nur an den Schmerz.“
 

Dies ist das Ende. Eine Fortsetzung ihres bisherigen Lebens würde es nicht mehr geben.

Die gemeinsame Freiheit mit Sasuke... mit denjenigen den sie jemals geliebt hatte... starb vor ihren Füßen.

Ihr Herz verdarb, denn jedes weitere Wort des Akatsukianführers war wie Gift, es vernebelte Sakuras restlichen Verstand und schloss diesen hinter eiserne Türen.

Der Schlüssel dazu… hatte niemals existiert.
 

++++
 

„Tsunade! Werde endlich vernünftig!!!“

Noch nie war er so aus der Haut gefahren vor anderen.

Die misstrauischen Blicke einzelner Jounins, darunter Kakashi, Asuma, Kurenai und andere, waren alle auf ihn gerichtet. Ihre rechten Hände schlossen sich um den Griff der Kunais.
 

„Wenn hier einer vernünftig werden muss, dann bist du das!“, tobte die Hokage und wetterte weiter, „glaubst du ich hätte schon nicht alles versucht, um diese Organisation zu zerschlagen?! Glaubst du, ich falle auf deine dämliche Falle rein?!“

„Das ist keine Falle!“

„Woher soll ich das wissen?!“

Er zögerte. Niemand konnte es den Bewohnern von Konoha übel nehmen, ihm, Sasuke Uchiha nicht mehr zu vertrauen.

„Sakura vertraut mir!“

„Ach und du meinst, nur weil sie vor lauter Schwärmerei blind ist, rekrutier ich ganz Konoha, um alle in den Tod zu stürzen?!“

„Sie ist eine von euch, verdammt! Und ich auch!“

„Was du nicht sagst.“

„Wir haben keine Zeit mehr, Tsunade! Ich musste einen Umweg hierher nehmen, um meine Verfolger abzuhängen! Ich sollte eigentlich auf einer Mission sein, aber ich konnte nicht… ich konnte Sakura nicht im Stich lassen! Ich musste sie da lassen, weißt du, wie schwer mir das fiel?!“

„Du bist ja richtig sentimental, Sasuke. So kennt man dich gar nicht.“

Von einer auf die andere Sekunde stand der Schwarzhaarige vor der blonden Hokage, ein Kunai an ihren Hals haltend und ungefähr 20 weitere um sie herum auf Sasuke zeigend.

Wütend starrte er in Tsunades nicht minder zornige Augen.

„Während du hier deine Späße treibst, Hokage, leidet eine, soweit ich weiß, dir sehr am Herz liegende Studentin von dir… Sie vertraut mir und ich werde es nicht zulassen, dass sie wegen deiner Sturheit stirbt!“

„Ich vertraue dir aber nicht, Uchiha! Dieses Vertrauen hast du nun schon dreimal gebrochen!“
 

„Hey Hey!“, kam es plötzlich von der zweiflügeligen Tür her und prompt wurde diese auch aufgerissen. Aller Augen richteten sich auf die pompös hereinmarschierende Person.

„Sasuke… du hast es nun mal vermasselt, daran kannst du nichts ändern, Alter!“

Blaue Augen richteten sich auf Tsunade, diese sah mittlerweile wirklich sehr gestresst aus.
 

„Aber ich für meinen Teil vertrau auf Sakura! Und das heißt leider, dass ich wohl oder übel auch auf dein Wort vertrauen muss!“ Ein Finger zeigt auf Sasuke, „ Und darauf, dass du uns wirklich zum Eingang der Akatsukis bringen kannst.“

Naruto. Wie er leibt und lebt. Mit einem Kopfschütteln belächelte Sasuke seinen alten Kameraden. Schon oft hatten die Worte dieses Chaos- Ninja Wunder gewirkt und in dieser dunklen Stunde kam ihm wirklich jede Hilfe zu Recht.
 

„Dir bleibt wohl nichts anderes übrig, Naruto.“

Beide grinsten sich an, Sasuke ging auf den blonden Ninja zu und reichte ihm die Hand. Es sollte eine Geste sein, die zumindest das gröbste zwischen den beiden wieder zusammenflicken und ein kleines Stück Vertrauen wieder aufbauen sollte. Strahlend schlug Naruto ein.
 

„Na schön! Dann geht ihr beide eben alleine! Aber ich werde meine Männer nicht in den sicheren Tod schicken!“

War Tsunade mit dieser ganzen Situation vielleicht überfordert? Es schien zumindest so, denn gerade in diesem Moment hatte sie wohl was absolut falsches gesagt.
 

Nacheinander gingen die Spitzen der Kunais runter. Die Jounins flüsterten untereinander, sie schienen unsicher zu sein.

„Ihr müsst nicht alleine Sakura retten gehen. Ich komme mit.“

Kakashi löste sich aus der Menge und stellte sich entschlossen neben Naruto und Sasuke.

Die Hokage war fassungslos.

„Kakashi! Das ist doch nicht dein Ernst!“

„Doch, ist es.“

„Ihr könnt diese Organisation niemals zu dritt schlagen!“

„Werden sie auch nicht“, sprach plötzlich Asuma und trat seufzend seine Zigarette aus. Dann ging er ebenfalls zu den dreien in die Mitte des Raumes.

„Ich… nein! Das ist einfach zu gefährlich!“

„Sakura ist eine von uns! Und den Akatsukis wollte ich schon immer mal in den Arsch treten.“ Kurenai lächelte, ihre roten Augen blitzten bedrohlich und mit ihr bewegten sich auch nach und nach die anderen Jounins zu den siegessicheren Personen Naruto und Sasuke.

Alle Gesichtszüge entgleisten Tsunade. Mit offenen Mund und herunterhängenden Armen starrte sie der Ninjamenge entgegen, gegen diese Übermacht der Überstimmung konnte sie nichts ausrichten.
 

„Wir werden Sakura retten und die Akatsukis endgültig von diesem Erdboden wischen!“ rief Naruto kampfeslustig. Die Entschlossenheit sprühte nur so aus seinen Augen und steckte alle an.

Sasuke lächelte und war innerlich sehr dankbar für die Freundschaft, die er nach all dem, was er getan hatte trotzdem noch bekam.

Nun zierte auch Tsunades Lippen ein Lächeln. Ein Grinsen, ein irres Grinsen.
 

„So so… ihr wollt also die volle Packung?! Ruft alle Chunins, Jounins und Anbus zusammen!! Deine Akatsuki- Freunde können sich auf was gefasst machen!!!“
 

„JAWOHL!“
 

++++
 

Blut… mich dürstet es danach.

Nicht anderes habe ich die letzten drei Tage getrunken.

Nichts mehr habe ich die nächsten drei Tage darauf bekommen.

Wertlose Menschen wurden geopfert um mir ihre gesamte Kraft zu schenken.

Schwerelos treibe ich dahin. In meinen Kopf herrscht der Gedanke an Töten… an Kämpfen.

An nichts anderes vermag ich noch zu denken.

An nichts anderes will ich noch denken.

Denn jeder andere Gedanke ist wie ein Messer, das sich tiefer in eine alte Wunde schneidet.

Jeder weitere Atemzug fällt mir schwer… er beweißt dass ich noch lebe.

Ich atme nicht.

Ich lebe nicht.

Mir ist es egal.

Mein Herz ist tot.
 

„Sie wird mit jedem Tag schöner… nicht war, Deidara?“

Sein Blick fiel von dem Schatten auf das hinter Glas verschlossene Wesen.

Ihr Körper war von einer weißen Decke verhüllt, tausend Kabel ragten unter diesem zu ihr hindurch. Das Gesicht war halb von einem schwarzen Tuch bedeckt, auf dem sich ein Kreis aus geheimen weißen Zeichen befand. Aus ihrem Mund ragten Schläuche, das Piepen von Monitoren, war selbst durch das Glas zu hören. Dahinter arbeiteten jene, die schon in Orochimarus Auftrag gearbeitet hatten.

Blasses, rosanes Haar fiel über die Liege und berührte fast den Boden. Die Haut war nun so transparent, dass man die Venen und Adern der Frau pulsieren sah.
 

Deidara wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Noch hatten sie ein derartiges Experiment gewagt. Es war sich fast sicher, dass der Körper dieser Frau bei all der Energie, die ihr eingeflößt wurde, förmlich zerplatzen wird.

Schnell verwandelte sich seine anfängliche Dankbarkeit dieses Mädchens in pures Mitleid.

Doch niemand durfte es sehen.

Und er schwieg.
 

…Die Zeit flog nur so dahin.

Schon bald wurden die Geräte ausgeschaltet, die Schläuche und Kabel entfernt. Jemand schrie. Dann wurde es still.
 

Erwartungsvoll saß der Meister der Akatsukis hinter seinen Vorhängen und starrte auf die Hallentür. Alle seine Anhänger waren versammelt und bildeten links und rechts vom Gang eine Reihe, direkt an der Treppe zu ihm hoch standen seine sechs Verbündeten, gekleidet in ihre schwarzen Mäntel mit den roten Wolken drauf.

Ein Furchteinflößendes, heiseres Lachen hallte durch den Saal.

„Du willst uns für dumm verkaufen… Sasuke Uchiha“, sprach der Schatten wie zu sich selbst, „Ein Fehler von mir, dich ganz alleine loszuschicken… deine Verfolger hast du nicht abgeschüttelt… Ich weiß alles über deinen Plan. Er wird scheitern.“ Jetzt erhob die mysteriöse Gestalt ihre Stimme, sie klang hoch und unnatürlich.

„Bringt sie mir! Meine Geheimwaffe gegen das törichte Volk von Konoha!!!“
 

Die Flügeltür ging auf. Sie quietschte in ihren alten Scharnieren, kratzte über den Steinboden.

Finsternis floss in den Saal, jeder der Anwesenden spürte eine unglaubliche Ansammlung an Chakra. Es fühlte sich kalt und schwarz an, jedem mit schwachem Herzen gefror das Blut in den Adern.

Eine zierliche Hand griff um die rechte Tür und beschleunigte das Öffnen. Die Haut war grünlich- transparent, unter ihr sah man seltsame Zeichen durchschimmern. Aus der Dunkelheit blitzten zwei pechschwarze Augen, das natürliche Weiß um die Iris herum fehlte gänzlich.

Einige schluckten den Kloß in ihren Hals runter, starrten gebannt auf die Tür.
 

„Ich lasse mir mein so hart aufgebautes Reich nicht von dir zerstören, Uchiha! Ich werde dich und deine Nichtskönnende Armee nicht mal in die Nähe meines Hauptquartiers lassen!!!

Willkommen in meiner Welt, Sakura Haruno!!!“
 

Leere.

Gift, das durch meine Venen fließt.

Hier bin ich und wünschte tot zu sein.
 

Zeit heilt keine Wunden…
 

An den Schmerz werde ich mich niemals gewöhnen…
 

Zeit heilt keine Wunden…
 

Sie verlängert nur den Schmerz.
 

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Death Valley

Hallo ihr lieben!!!! *winkz*
 

Ich sag diesmal nix dazu ich empfehle euch nur... schön schaurige Kampfmusik zu hören.... *taschenlampe nehm und unters Gesicht halt*
 

Es wird gruuuselig, huuuuu! Schaut einfach mal in der Charakterbeschreibung nach, da hab ich einige passende lieder aufgelistet!
 

It's Horrortime! *muhahahahahahahahahahaha!*
 

*räusper*
 

^.^
 

Kekse?!
 


 

Buh! Lilly presents........
 

...
 

...
 


 


 


 

Death Valley
 


 

Der Himmel verdunkelt sich.
 

Eine kalte Hand umklammert stumm das Herz.
 

Etwas regt sich unter den tiefen Schalen der Seele.
 

Farblos blickt das Auge auf ein buntes Bild.
 

Ein heller Schein, der deine Haut nicht zu wärmen vermag.
 

Eine Stimme, die lautlos deinen Gedanken streift.
 

Höre, was sie sagt.
 

Schau, wie die Farben tanzen.
 

Spüre die Wärme, die dein Herz berührt.
 

Verstehe das Gefühl, das tief in dir schlummert.
 

Es ist das Gefühl Freunde zu haben…
 

Wir haben Freunde…
 

Wir sehen sie… bloß manchmal nicht.
 

++++
 

Mussten die denn unbedingt schon wieder eine Rast machen?!

Angespannt beobachtete Sasuke, wie die Männer und Frauen ihre Lager aufbauten.

Ihm war schon klar, dass er um einiges fitter als einige der Jounins und Anbus war. Trotzdem, sie hatten bereits vor 4 Stunden schon Halt gemacht… „ Wir können uns das nicht leisten…Uns läuft verdammt noch mal die Zeit davon!“

Seufzend wandte Tsunade sich von dem Schwarzhaarigen ab. Langsam ging ihr seine hibbelige Art auf die Nerven. Es ließ sich nun mal nicht ändern, dass man mit so einer riesigen Gruppe langsamer vorankam, als wenn man vielleicht nur zu fünft oder alleine reiste.

„Das weiß ich auch, Sasuke. Dennoch kann ich meine Ninjas nicht so ausgepowert gegen die Akatsukis kämpfen lassen. Du hast selbst gesagt, dass es weitaus mehr sind, als ich angenommen hatte und dem entsprechend habe ich eine angemessene Anzahl an Mitstreitern rekrutiert.“

Sasuke schnaubte darauf nur verächtlich. Er gab es ja zu, dass er ein mehr als nur beunruhigendes Gefühl in der Magengegend hatte, deswegen war er auch so neben sich.

Tsunade schien ebenfalls ein ungutes Gefühl zu verspüren, das sah Naruto selbst aus der Entfernung und prompt tauchte er wie aus dem Nichts vor ihr und Sasuke auf.

„Ich hab ne Idee! Wie wär’s, wenn ich und Sasuke schon mal vorgehen und die Akatsukis ausspionieren? Und wo wir sowieso schon mal da sind, können wir sie auch eigentlich gleich alleine fertig machen…“

„Naruto!“, schimpfte Tsunade verärgert, „Ihr bleibt schön hier! Ich weiß ja, dass ihr bestimmt einiges ausrichten könntet, aber diese Kerle alleine fertig machen zu wollen ist nun echt nicht drin!“

„Warum denn nicht?! Sasuke, sag doch auch mal was dazu!“

„Wieso sollte ich? Tsunade hat Recht…“

„Ach, auf einmal!“

Wütend drehte sich der Schwarzhaarige zu Naruto und hatte diesen beim Kragen seiner Jacke, so schnell konnte er gar nicht gucken.

„Du hast keine Ahnung, Naruto“, zischte er ihm ins Gesicht, „Ich hatte sogar mal mit dem Gedanken gespielt, die Akatsukis alleine auszulöschen, aber wenn ich an ihn denke, ist es aussichtslos.“

„Lass mich los, du Idiot! Und wer ist er?!“ Naruto riss sich los, worauf der Uchiha aber nicht weiter reagierte.

„Er hat keinen Namen. Die Akatsukis nennen ihn nur den Meister… Er hat mehr Kraft und Grips in seinem kleinen Finger, wie du jemals haben wirst.“

„Na und? Das macht mir doch keine Angst!“

„Du solltest aber Angst haben.“

„Hast du sie denn?“

Sasuke zögerte. Was sollte er darauf antworten? Angst vor dem Meister selber hatte er nicht, aber es ist dieses Ungewisse, was an dieser Kreatur haftet. Etwas, dass noch viel grausamer war, als alles bisher da gewesene.

„Ja, die habe ich“, entgegnete er deshalb ehrlich und stand zu dieser Antwort. Naruto hatte wirklich keinen blassen Schimmer… Es würde vielleicht auch das erste Mal werden, wo man den Anführer Akatsukis zu Gesicht bekommen, wo er seine wahre Stärke demonstrieren wird und es sein kann, dass selbst 300 gut ausgebildete Jounins und Anbus aus Konoha nichts gegen ihn ausrichten werden können.
 

Je näher die Ninja Konohas dem geheimen Zufluchtsort der berüchtigten Akatsukis kamen, desto unruhiger wurde jeder einzelne von ihnen. Doch das lag nicht unbedingt an der Furcht vor dem Kampf, sondern an einem unsäglichem Gefühl, das ihnen mit jedem Meter, den sie auf das Hauptquartier zu schritten, ein Stückchen mehr die Kehle zuschnürte.

Bald schon war kein Geräusch mehr zu hören, der Wind blies leer durch die Kronen toter Bäume, der Wald lichtete sich rapide.

Einige waren nun schon so weit von ihrer Angst verzehrt, dass sie keinen Schritt mehr weiter konnten und schwer atmend am Boden liegen blieben.

Sie mussten zurückgelassen werden… es blieb einfach keine Zeit.

Sasuke lief schon seit einiger Zeit neben Kakashi her, beide hatten ihre Sharingan aktiviert und beide sahen dasselbe:

Ein Fluch der über diesen Wäldern lag raubte den Schwachen ihre letzten Kräfte und hüllte alles in schwarzes Chakra ein. Es beunruhigte den ehemaligen Akatsukianführer zutiefst, denn irgendwie fühlte sich diese Energie vertraut und zugleich fremd an. Was hatte das alles zu bedeuten? Und seit wann konnte der Meister solch eine bösartige Magie ausführen?!

Mit ins Gesicht gezogener Kapuze lief Sasuke schneller, überholte einige Ninjas und befand sich kurz darauf neben Tsunade und Naruto, die an der Spitze des Trupps liefen.

„Was… ist das hier für ein Ort?“, fragte Tsunade ohne ihn dabei anzusehen. „Es macht einen müde und man fühlt sich irgendwie… ausgelaugt…“ Naruto sah so aus, als ob er sich mächtig konzentrieren müsste um nicht auch wie einige andere auf dem Boden zu landen.

„Ich kann euch nicht sagen, was das genau ist. Ich weiß nur, dass die Akatsuki wissen, dass wir kommen. Sie erwarten uns. Das hier ist glaube ich nur der Vorgeschmack von dem, was er uns noch wirklich zeigen wird.“

„Was genau meinst du? Und wer ist er? Dein Meister?“

„Er ist nicht mehr mein Meister… falls du das vergessen haben solltest.“

„Nun, bei dir weiß man nie…“

Sasuke funkelte kurz zu Tsunade rüber, dann verschwand er in der Finsternis, die vor ihnen lag.

Gut, wenn sie so über ihn dachte, sollte sie ruhig. Ihn juckte das nicht sonderlich, für ihn war jetzt höchste Priorität Sakura zu retten und wenn er dabei zehnmal draufging.

Wie bald er schon die rosahaarige Frau wieder sehen sollte, konnte er noch nicht ahnen…
 

Nach weiteren 20 Kilometern ging der Baumbestand vollends zurück und die kleine Ninjaarmee fand sich auf einer Felsklippe wieder, die in ein ebenes Grastal hinabstürzte. Abrupt hielten die Shinobi und Kunoichi aus Konoha an, ihre vielen Blicke wanderten über die weite Landschaft und blieben allesamt an einer schmalen, schwarzen Linie am Horizont hängen.

Tsunade lies ein verächtliches Schnauben vernehmen.

„So so, sie wussten also tatsächlich, dass wir kommen…“, ihre hellbraunen Augen glitten über das Tal, „aber dass es nun ausgerechnet hier zum Kampf kommen soll…“

Nur zu gut erinnerte sich die Hokage an einen Krieg zwischen dem Land des Feuers und dem angrenzendem Sounddörfern. Er war blutig, gnadenlos und nur wenige der Feuerninjas überlebten. Noch heute schlummerten die seelenlosen Körper der Gefallenen unter dieser Erde und der Gedanke daran jagte Tsunade einen kalten Schauer über den Rücken.

„Tsunade!“, rief Sasuke ihr eindringlich ins Ohr und die Angesprochene schien wie aus einer Trance zu erwachen.

„Los jetzt!“ Ein letzter, viel sagender Blick galt dem Schwarzhaarigen, dann wandte sich Tsunade zu ihren Männern und Frauen um.

„Ninjas! Ihr wisst, dass es hier nicht nur um die Rettung einer unserer Kameradinnen geht, sondern auch um die Befreiung unserer Welt von der Machtstrebenden Organisation Akatsuki! Schon seit Urzeiten machten sie uns das Leben schwer und bildeten Kräfte aus, die die unseren weit überschreiten! Ihre Absichten sind böswillig und schaden unseren Ländern, ihre Anhänger töten mutwillig und ohne jeglichen Grund! Lasst uns diesen Bastarden ein Ende bereiten! Schicken wir sie zurück in die Hölle!“

Tsunade sprach laut, ja fast schon brüllend und mit ermutigenden Worten zu den 300 Ninjas hinter ihr. Bei ihren letzten Worten zeigte sie verbissen zu der schwarzen Linie am Horizont, Fäuste wurden kampfbereit in die Luft gestoßen und lautes Gegröle und Gejubel ging durch die Reihen.

Dann war es an der Zeit die schützenden Felsen zu verlassen und einem Wasserfall aus Ninjas gleich die Gesteinwand hinunter zu springen.

Fest entschlossen schritten sie dem Feind entgegen, ihre Gestalten wurden immer deutlicher zu sehen. Schließlich blieb Konoha einige hundert Meter entfernt stehen. Jetzt konnte jeder erkennen, wie die Akatsuki sich aufgereiht haben, hinten normale, in schwarz gekleidete Ninjas, deren Wurfsterne und Messer in der Sonne gefährlich aufblitzten.

Und in der vordersten Reihe standen sie, die 10 Oberakatsuki, so genannte Missing- Nins von denen jeder einzelne unsagbar starke und ungewöhnliche Jutsus beherrschte…

Sasuke formte die Augen zu zwei Schlitzen und überflog diese vordere Reihe…

Hidan…

Deidara…

Tobi…

Kisame…

Zetsu…

Kakuzu…

Sasori…

Zwei Neue, die er noch nicht gesehen hatte… sie mussten seinen und den Platz von Yasei eingenommen haben… Yasei war die einzige Frau in den Reihen der Akatsukis gewesen und er konnte leider nicht leugnen, dass er damals viele Affären mit ihr hatte…

In der Mitte erkannte er eine Gestalt, die ungewöhnlich groß war und alle anderen um zwei Köpfe überragte. Ironischerweise trug sie ein Hokagegewand, jedoch komplett in schwarz und mit einem undurchdringlichen Schleier vor dem Gesicht.

Kein Zweifel, das war der Meister.
 

Die Luft war zum zerreißen gespannt zwischen den beiden Armeen, es war nur zu deutlich, dass Konoha in der Überzahl war, doch das sollte nichts heißen. Sicherlich war dies ein Vorteil, doch verglichen mit den Kräften, die einige dieser Akatsukis innehatten, war das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, dessen war sich Sasuke bewusst. Er hoffte nur, das Tsunade sich dessen auch bewusst war und nicht zu überstützt handelte…

Dunkle Augen funkelten Konoha entgegen…

Entschlossene Gesichter waren auf die 200 Akatsukis gerichtet…

Ein Windstoß strich über das Land…

Tsunade spürte einen stechenden Blick aus dem Schwarz der Gestalt…
 

Und ohne, das etwas Weiteres Geschah, verschwanden urplötzlich alle 500 Ninjas!!!
 

Die Ebene war leer…

Der Wind stand still…

Etwas ballte sich über dem Boden…

Die Erde hielt gespannt die Luft an…
 

Dann fing sie an zu beben, Geräusche drangen hervor und wurden lauter, eine Energiewelle schoss über das Gras und ließ die Felswände einstürzen!

Und wiederum so plötzlich, wie sie verschwanden, tauchten die kämpfenden Ninjas wieder auf! Jeder hatte jeden am Wickel, dies war kein normaler Kampf…

Hier schlug man nicht mit Schwertern, der Geist war offen und man wusste um sich und die Situation… Hier war man in keinem gewöhnlichen Krieg…
 

„Hinata! Hinter dir!“

Ein blauhaariges Mädchen drehte sich flink um und traf einen Anhänger der Akatsuki mit einem Fausthieb in den Magen.

„Danke Lee!“
 

„Warum kämpfst du nicht mit uns, Sasuke?“

„Spar dir deine Sprüche, Deidara!“

Sie stoben mit ihren Kunais bewaffnet wieder auseinander, Sasuke formte ein Feuer- Jutsu und kokelte Deidaras Mantel an.
 

„Wo ist euer Anführer!!!!“, brüllte Tsunade ihrem Gegner zu, es war der Missing- Nin, den Sasuke vorhin Zetsu genannt hatte, dieser wich einem brutalen Faustschlag der Blonden aus.

„Er ist überall und beobachtet uns… Er könnte hinter dir stehen und du würdest es nicht einmal merken!“

Rein aus Reflex drehte sich Tsunade auf diese Worte hin um und bekam von Zetsu einen schneidenden Hieb mit seltsam scharfen Pflanzen auf den Rücken.
 

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du extrem eklig stinkst, Fischfresse?!“ Mit drei weiteren Narutodoppelgängern stürzte der blonde Ninja auf Kisame zu.

„Wie hast du mich genannt??!!“, brüllte der Blauhäutige zurück und schwang sein beschupptes Schwert, es verfehlte nur knapp den echten Naruto.
 

Konoha schlug auf Akatsuki ein, verschiedenfarbige Chakra - Kugeln, -Blitze, -Sterne, -Nadeln und andere Formen flogen hin und her, einige verbanden sich miteinander und lösten Explosionen aus.

Hinterhältig töteten die Akatsuki nicht nur ihre derzeitigen Gegner, sondern fielen anderen, die gerade in der Nähe kämpften in den Rücken.

Es war unübersichtlich, tausende Jutsus wurden geformt, aus dem Boden nahmen einige die Kraft der Erde, des Wassers oder dicken Baumwurzeln, die von den Wäldern bis hierher zu ragen schienen.

Aus sicherer Entfernung beobachtete eine große, schwarze Gestalt den Kampf. Für ihn war das alles leicht zu durchschauen, jeder bewegte sich in seinen Augen wie in Zeitlupe. Auch den schwarzen, unheimlichen Augen des Schattens neben ihm schien das Durcheinander nichts auszumachen. Seelenruhig betrachteten die beiden das Sterben von Ninjas ihrer und der anderen Seite.

„Hm, was meinst du? Möchtest du deinen alten Freunden einen Besuch abstatten?“, fragte das Wesen die kleinere Person neben ihm und sein Blick fiel nebenbei auf den Boden um sie herum. Das Gras war zu ihren Füßen in einem Radius von 2 Metern komplett abgestorben…

Ja, sie war ihm wahrlich gelungen!

Antworten tat der Schatten mit einer blitzschnellen Bewegung in Richtung des Meisters und riss ihm den Kopf vom Hals.

Dann schritt sie gemächlich auf das Tal zu.
 

Einige Meter weiter entfernt lachte eine hohe, unmenschliche Stimme in die beginnende Dunkelheit hinein.
 

„Was ist das?“

Jemand zeigte auf den Himmel, der bis eben noch sein schönstes Blau zur schau stellte und nun mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit von grauen, schweren Wolken überzogen wurde. Die Sonne verschwand gänzlich und es war fast so, als ob es Nacht wurde.

Tatsächlich hörten einige auf miteinander zu kämpfen und blickten verwundert nach oben.

Dann fing es an zu Donnern und die ersten Blitze zuckten über den Himmel.

Ein unglaublich unangenehmes Gefühl erfasste die Körper der Ninja, es fühlte sich an, als ob ihre Seelen aus ihren Körpern fliehen wollen.

Vom anderen Waldrand her schwappte eine Finsternis wie flüssiges Gestein über den Boden, das bedrohliche Donnern in der Ferne wurde lauter.

Auch Deidara und Sasuke hielten ein, schwer atmend hielt sich der Akatsuki die Brust.

„Jetzt… ist es soweit. „, röchelte er und machte einige Schritte rückwärts.

„Wo willst du hin!“ Sasuke versuchte ihn aufzuhalten, aber die Wunde an seinem Bein ließ ihn nicht schnell genug reagieren, Deidara war bereits außer Reichweite.

„Weg von hier! Das muss ich nicht ein zweites Mal haben!“

Was bedeutete das?

Was für schreckliche Machenschaften kamen jetzt auf sie alle zu?

Entweder war dies ein Illusionsjutsu, oder die Ninja aus Konoha standen wirklich plötzlich allein in dem Tal zwischen toten Feinden und toten Kameraden.

„Was haben die vor, verdammt?!“, fluchte Naruto neben dem Schwarzhaarigen, beide sahen genau wie alle anderen auf die seltsame Substanz am Boden, die immer näher kroch.

„Oh das ist nicht gut…“ Tsunade stand nun auf der anderen Seite von Sasuke und erkannte mit großer Besorgnis die näher kommenden Person.
 

Zuckende, grelle Blitze.

Pechschwarze, leere Augen.

Fast weiße, blassrosane Haare, hinabfallend bis zum Boden.

Zierliche Finger mit langen, tödlichen Nägeln bewehrt.

Kalkweiße Haut und Lippen, das Gesicht starr wie bei einer Leiche.

Ein unendlich langsamer Gang, eine Frau, eingehüllt in einen Akatsukimantel, eine Person, die sie alle kannten, die aber nicht wieder zu erkennen war.
 

„SAKURA!“
 

Sasuke und Naruto riefen ihren Namen gleichzeitig und mit Verblüffung aus.

Tsunades Augen weiteten sich.

„Das ist gar nicht gut…“
 

Beide stürmten auf Sakura zu, doch weit kamen sie nicht. Etwas hinderte sie am Weiterrennen und ein Blick nach unten verriet auch, was es war…

Faulige Hände hatten sich um ihre Fußknöchel geklammert!

„Was zum…!“

Mit einem Ruck befreiten sich die beiden Ninjas wieder, doch mit den abgerissenen Händen stieg nun auch der Rest eines Körpers aus dem entstandenen Erdloch.

Aus den hinteren Reihen von Konoha schrieen einige junge Mädchen geschockt auf.
 

Leichen!
 

Sakura konnte Tote kontrollieren!
 

Mit bitterbösem Blick sah Sasuke an Sakura vorbei in die hinter ihr wabernde Dunkelheit.

Was hatten diese Monster mit ihr gemacht??

Mit Tritten und Schlägen versuchten sie sich die aufgetauchten Seelenlosen vom Leib zu halten.

„Los! Kommt schon!“, befahl Tsunade und stürmte auf die immer mehr werdenden Leichen zu, Konoha folgte ihr.
 

Ein Grinsen stahl sich auf die Gesichter der versteckten Akatsukis.

„Ja, das ist doch viel besser! Tote können nicht sterben! Sie sind ja schon tot!“ Kakuzu lachte laut auf.

„Nicht umsonst ist das hier… Das Tal der Toten…“, fügte Tobi hinzu, ein weiteres, bösartiges Lachen kam von Sasori.

„Richtig. Und hier liegen Tausende von denen unter der Erde! Haha!“

„Freut euch nicht zu früh… Immerhin hat Sakura keine unbegrenzte Verfügbarkeit über das Schwarze Chakra… Ich kann mir vorstellen, das er es nicht lange an sie verleihen wird. Im Prinzip will er doch selbst Konoha zerstören, das überlässt er sicher nicht ihr alleine.“

„Du hast vollkommen Recht, Deidara…“, Ihr Meister! Er ist plötzlich einfach so aufgetaucht!

„Aber zuerst wollen wir doch mal sehen, wie sich meine neue Erfindung so schlägt… Es sieht gut aus für sie… Vielleicht lass ich sie doch am Leben…“
 

Währenddessen auf dem Schlachtfeld versuchte Sasuke zu Sakura durchzudringen. Aber immer, wenn er einen Toten in Kleinstteile zerstückelt hatte, tauchten daraufhin doppelt so viele wieder auf!
 

„Sakura! Hör auf! Komm wieder zu dir!“, rief er ihr wütend entgegen und wo bis dahin die unheimliche Sakura ins Leere gestarrt hatte, richtete sie nun ihr Augenmerk auf den, der sie gerufen hatte.

Eine hohe, giftige Stimme drang in ihr Gedächtnis ein und flüsterte ihr etwas zu:

„Töte ihn! Töte ihn! Er ist derjenige, wegen dem du dich jetzt quälen musst!“

Das starre Gesicht wurde zu einer bösen Fratze.
 

Ein heftiger Schallstoß schleuderte Sasuke unvorbereitet aus dem ganzen Gefecht und er landete etwas abseits. Er hielt sich den schmerzenden Kopf, stand dann aber sofort auf, als er Sakura auf sich zulaufen sah.

Was passierte nun? Hatte sie sich etwa wieder an ihn erinnert?

Leider sagte ihre zornige Miene etwas anderes aus, überrascht wich er dem absterbenden Gras aus, das sich ebenfalls auf ihn zu bewegte.

Was sollte er jetzt tun? Sie bekämpfen? Das könnte er nicht…. Nicht sie.

Ja, das war wirklich eine sehr clevere Taktik von den Akatsukis, sie wussten, dass sie ihn damit drankriegen würden.

Schwarze Chakrakugeln schossen auf ihn zu, er wehrte sie mit zwei längeren Kunais notdürftig ab, doch anstatt diese verpuffen, schlangen sie sich um die Wurfmesser wie Schlangen und krochen auf seine Hände zu.

Erschrocken ließ er sie auf den Boden fallen.
 

„Sakura! Erkennst du mich nicht?“
 

Überflüssige Frage, denn Sakura sah nichts, fühlte nichts, hörte nichts.

Das, was sie sah, waren Schemen und Schatten, die sie bedrohten, sie fühlte Leere und hören tat sie sie zischende Stimme des Meisters im Kopf.
 

Doch…

Ihre verborgene Seele fing an, sich für diese seltsamen, schwarz-grauen Augen zu interessieren, die durch die Schatten zu sehen waren.

Augen, die den ihren so ähnlich waren.
 

Wem gehörten sie?
 

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Finally

Es ist soweit! Hier ist bereits das letzte Kapitel von Sakura Sakura! *heulz*

Mein Gefühl hat mir beim Schreiben gesagt, dass ich hier jetzt Schluss machen muss... also hab ich das auch getan und es zu Ende gebracht =)
 

Seit nicht traurig^.^
 

Viel spaß beim Lesen!
 

PS: In der Charabeschreibung sind einige Themes... unter anderem auch der Song, nach dem ich dieses Kapitel benannt und den ich pausenlos beim Schreiben gehört hab T___T es gab wirklich eineige Stellen, wo ich plötzlich weinen musste...
 

And last but not least presents Lilly to you...
 


 


 

Finally
 

++++
 

Verloren sieht die Seele,
 

In die Dunkelheit hinein.
 

Ein Fenster in der Schwebe,
 

Kann nicht die Hoffnung für dich sein.
 

Das Wort aus deinem Munde bricht,
 

Die Stimme zittert „wart’!“,
 

Doch das Fenster öffnet nicht,
 

Für einen Willen ohne Tat.
 

++++
 

Nur kurz konnte Sasuke den seltsamen Glanz in Sakuras pechschwarzen Augen sehen. Doch in diesem Moment der Unachtsamkeit hatte sich ein toter Ninja von hinten auf ihn gestürzt und wollte ihn mit kalten, verwesten Händen erwürgen, der Schwarzhaarige aber griff nach einem knochigen Arm und schleuderte die wandelnde Leiche mit einem wütenden Aufschrei von sich.

Keuchend hielt er Ausschau nach Sakura, aber sie war verschwunden.
 

„Sasukeee!!“, rief Naruto in seine Richtung und wehrte seinerseits die von Sakura hervorgerufenen Toten mit Jutsu und Kunais ab. Was machte er denn da? Warum starrte Sasuke vor sich her und tat nichts?? Um ihn hatte sich eine Vielzahl ächzender Leichen versammelt!!
 

Wo war Sakura denn bloß hin? Diese enorme Ansammlung an dunklem Chakra war unmöglich zu verstecken!

Nur am Rande nahm er seine Gegner wahr, die nach und nach aus der Erde krochen und in anröchelten, ihre leeren Augenhöhlen auf ihn gerichtet hatten und sich langsam in einem immer enger werdenden Kreis auf ihn zu bewegten.

Er atmete tief durch, verdrängte den ekelhaften Geruch der Leichen und versuchte seine Sinne zu schärfen.
 

Langsam schloss er die Augen.
 

Und horchte mit dem Herzen.
 


 

Zuerst war alles finster. Nur manchmal durchleuchteten einzelne Blitze seine Lider und hinterließen Flecken und Muster auf seiner Netzhaut. Sasuke wendete den Kopf in alle Richtungen, hörte über das Geächze der Toten, über die Geräusche des Kampfes und über das Flüstern im Wald hinweg, begab sich in andere Sphären, forschte im Hall der Erde nach einem Lebenszeichen von Sakura.
 

“Sakura… Komm wieder zurück!“
 

Ein in der Finsternis hockendes Mädchen hob den Kopf.
 

Ein leerer Blick zum einzigen Lichtfleck in ihrer Umgebung.
 

Das Fenster.
 

Sollte sie noch mal einen Blick hindurch wagen?
 

Wessen Stimme war das?
 

„Sakura!“, zischte eine weitere Stimme über ihr, das Mädchen erschrak und wandte sich von dem Fenster ab, zitterte am ganzen Leib, „Du musst ihn vernichten!“
 

„Ver…nichten…“, wiederholte das Mädchen monoton, ihre Augen trübten sich…
 

Da! Er hatte sie gefunden!

Oder sollte er eher sagen… Sie hatte ihn gefunden…
 

Mit einem Mal brach der Kreis der Toten auf und bildeten einen Gang zu Sasuke hin, der seine Augen wieder aufschlug und starr geradeaus sah.

Am anderen Ende stand Sakura, legte eine Hand an einen gebundenen Griff und zog ein langes, dunkelgrün leuchtendes Schwert heraus…

Er wollte nicht kämpfen… nicht mit ihr!

Sie kam näher, in ihren Augen konnte er nichts weiter als seinen eigenen Tod entdecken.

Sollte er jetzt ebenfalls sein Schwert ziehen?

Gegen die, die er liebte?
 

„Raaaah, Sasuke!!! Jetzt steh da nicht so blöd rum sondern kämpf!“

Wie aus dem Nichts sprang Naruto in den Kreis und stellte sich mit dem Rücken zu ihm, auch er hatte bereits sein Schwert gezogen und richtete es auf die hängenden Schädel vor ihm.

„Naruto, verzieh dich!“

„Los kämpf!“

„Ich hab gesagt, du sollst verschwinden!“

„Willst du sterben?!“

„Halt die Klappe und verschwinde!“

„Das ist nicht die Sakura, die wir kennen… du musst sie bekämpfen! Sonst hat sie gar keine Chance mehr!“

„Du hast doch keine Ahnung…“

„Zieh dein Schwert!“

„Nein!“
 

Sakura war nur noch einige Meter entfernt und hob im Licht eines Blitzes ihre Schwertscheide.
 

„Zieh!!!“
 

„Aaah!“
 

Mit einem lauten metallischen Geräusch krachten ihre Klingen gegeneinander, Sakuras von oben und Sasukes zum Schutz über seinem Kopf. Der Schlag vibrierte in seinen Knochen und fast im selben Moment stürzten auch die Toten Ninjakrieger auf ihn und Naruto zu, doch der Blonde hatte die Meute schnell mit einer Kombination aus Schwertschwingen und Schattendoppelgänger schnell im Griff.

Jetzt konnte Sasuke Sakuras Gesicht von ganz nah sehen.

In ihre toten Augen mochte er kaum blicken, ihre Lippen waren Kalkweiß und genauso transparent wie ihre Haut, unter der er die kleinsten Äderchen erkennen konnte und das Blut, das durch sie floss.

Das Blut… Zeichen des Lebens…

Sakura lebte und er würde sie auch nicht so schnell aufgeben! Vielleicht hatte Naruto Recht mit dem, was er sagte… vielleicht musste er sie einfach müde oder bewusstlos machen und dann könnte er sie mitnehmen und von Tsunade heilen lassen!
 

Dass es nicht so leicht werden würde, wie er sich das ausgemalt hatte, konnte der Schwarzhaarige zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen…
 

Sakura hatte eine unglaubliche Kraft, mit der sie ohne jegliche Regungen im Gesicht mit ihrem Schwert seine Klinge gefährlich nah an sein Gesicht drückte. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, hatte er einen gespaltenen Kopf!

Kurzerhand ergriff er das Ende seines Schwertes und stemmte sich mit ganzer Kraft und Chakraeinfluss gegen sie. Das ihm dabei die linke Hand zerschnitten wurde nahm er gar nicht war und schließlich schaffte er es unter einem wütenden Schrei Sakura von sich zu stoßen. Elegant landete sie einige Meter weiter entfernt, ging jedoch gleich wieder auf ihn los, so dass er kaum Zeit hatte zu verschnaufen.

Ein heftiger Kampf entbrannte zwischen Sasuke und Sakura, in dem es so aussah als ob beide gleich stark wären. Doch schon bald wendete sich das Blatt zu Sakuras Gunsten, denn während die ohne Skrupel zuschlug, war Sasuke darauf bedacht sie nicht gefährlich zu verletzen. Beide waren umringt von Toten, die in ihrer Anzahl kein Ende nehmen wollten und Konohas Ninja stetig angriffen.
 

„Darauf lief es hinaus, nicht war?“, fragte Deidara den schwarzen Schatten neben sich, dieser ließ ein heiseres Lachen ertönen.

„Natürlich… Warum sollen wir uns die Hände schmutzig machen? Lassen wir sie kämpfen und schauen zu…“

Der Blick einiger Akatsuki glitt zu den Toten und auf ihre Schutzkleidung…
 

Auf ihren Westen war das Zeichen Konohas eingenäht…
 

Sowohl Tsunade, als auch alle anderen Ninja waren völlig aus der Puste. Es schmerzte die Hokage gegen ihre eigenen Leute kämpfen zu müssen…

Das würden die Akatsuki ihr büßen!!

Mit einem gezielten Hieb ihrer Linken durchbrach sie die Rippen eines Gegners.

Keuchend sah sie sich um.

“Asuma! Wo sind Sasuke und Naruto?“ rief sie zu einem Jo- Nin, der so wie alle anderen dabei war, einen Toten nach dem anderen wieder unter die Erde zu befördern.

„Sie kämpfen abseits!“, er schaute kurz hinter sich, „Da! Sasuke kämpft gegen Sakura!“

„Was?!“

Das war nicht gut! Gar nicht gut!

Sasuke würde es nie schaffen, Sakura auch nur ein Haar zu krümmen!
 

++++
 

Er war total erschöpft.

Schon seit Stunden, so schien es ihm, hielt er den heftigen Angriffen von Sakura stand.

Naruto half ihm so gut es ging und hielt die wandelnden Leichen, die der Rosahaarigen natürlich zur Hilfe kommen sollten, von ihm fern.

Schwer atmend hielt Sasuke sich den rechten Arm, durch seine Finger tropfte das Blut zu Boden und hinterließ eine kleine rote Pfütze.

Er konnte nicht ewig kämpfen… Sakura hingegen sah so aus, als ob sie sich gerade erst warm gemacht hatte.

Sasuke hustete plötzlich und spuckte Blut, er sackte etwas zusammen, behielt Sakuras kaltes Gesicht jedoch im Auge.

Langsam kam sie auf ihn zu.
 

Was sollte er tun…

Was blieb ihm denn jetzt noch für ein Ausweg?
 

Er stockte…wusste, was für eine Möglichkeit es noch gab…

Seufzend schüttelte er den Kopf.

Blickte Sakura ein letztes Mal in ihre Augen…
 

Das Mädchen spürte einen warmen Blick, wagte es wieder zum Fenster zuschauen…
 

… Und aktivierte die vorletzte Stufe des Sharingan!
 

Neue Kraftreserven strömten durch seinen Körper, Sasuke richtete sich zu voller Größe auf und erwartete Sakura mit auf sie gerichtetem Schwert.
 

Sein Verstand ging die kompliziertesten Techniken durch, fügte Sakuras bisherigen Kampfstil mit in seine Berechnungen ein…

Sein Herz schaltete er ab und verbannte es in den hintersten Winkel seiner Seele…
 

Mit leuchtend roten Augen sah er Sakura entgegen.

Ein Gegner… nichts weiter als einer von vielen Gegnern…
 

„HA!“

Mit voller Power schlug er mit seinem Schwert auf Sakura ein, die parierte seine Angriffe aber mit Leichtigkeit ab, versuchte ihrerseits Sasuke ein paar Mal zu treffen, merkte jedoch schnell, dass dieser jetzt wohl Ernst machte und griff zu anderen Mitteln…

Irgendwas berührte plötzlich seine Hand…

Schwarzes Chakra!

Vor lauter Schreck ließ er sein Schwert fallen und wich einem Schlag Sakuras mit einer Rolle aus.

„Argh!“

Das Chakra begann sich durch seine Haut zu fressen! Er musste es schnell loswerden! Nur wie?!?!

„Verdammt!“, fluchte er und sah die Rosahaarige wieder auf sich zukommen.

Er wusste nicht ob es klappen würde, aber normalerweise konnte man gegnerisches Chakra nur mit dem eigenen abwehren… es würde wehtun… aber es war immer noch besser, als seine Hände nie wieder benutzen zu können!

Die schwarze Substanz ignorierend formte er schnell einige Fingerzeichen. Darauf hin atmete er tief ein und spie Feuer auf seine eigenen Hände.

Sakura hielt sich eine Hand vor die Augen um sich vor dem Licht zu schützen. Als sie wieder hinsah, war Sasuke weg…
 

Ihr eiskalter Blick glitt automatisch auf Naruto, dieser zerlegte eine Leiche nach der anderen.

Sakura wurde unmerklich zornig…
 

„Ah, Scheiße!“

Im allerletzten Moment wich der blonde Ninja dem grünen Schwert aus!

„Sakura?“, fragte er überflüssigerweise und wehrte einen weiteren Hieb mit seinem eigenen Schwer ab.

Wo war Sasuke?! Sakura hatte ihn doch nicht etwa getötet?

„Was hast du mit Sasuke gemacht?!“

Sakura gab natürlich keine Antwort, griff Naruto weiter stumm an, dieser wehrte sich so gut er konnte…. Und schnell merkte er, was der Schwarzhaarige vorhin meinte.

Dies war seine Freundin… er konnte ihr einfach nicht wehtun! Das war doch Sakura!

Er fluchte laut und versuchte Abstand zwischen sich und Sakura zu gewinnen, doch sie durchschaute schnell seinen Plan und ließ ihn nicht entkommen!

Plötzlich kickte sie ihm die Beine weg, er fiel hin und ihm entglitt das Schwert!

Er war so gut wie tot!

Die Klinge sauste unaufhaltsam auf Naruto nieder, seine blauen Augen waren schreckensgeweitet…!

„Eine Bewegung und du bist tot.“, zischte es an Sakuras rechtem Ohr und sie hielt in ihrem Schlag tatsächlich inne!

Erstaunt starrte Naruto zu Sasuke, der mit ausdruckslosen Sharingan- Augen sein Schwert an Sakuras Hals drückte, so dass ein leichter Rinnsaal Blut das Metall entlang floss.

Er hatte es geschafft sie zu verletzten!
 

Sakura rührte sich keinen Zentimeter, auch dann nicht, als sich Sasukes andere Hand von hinten an ihre Wange legte, er die Augen schloss und Sakuras Duft einatmete…

Es war immer noch derselbe…
 

„Sasuke Vorsicht!“, rief Naruto und zeigte auf eine Horde grölender Leichen, die im Begriff waren sich auf den Schwarzhaarigen zu stürzen.

Das Geräusch, das die Toten machten, wenn sie versuchten zu schreien war grauenhaft und erschütterte selbst Sasuke in seinem jetzigen Zustand bis ins Mark. Es war für ihn unvorstellbar, dass Sakura über solche Wesen verfügen konnte…

Er hatte nicht aufgepasst und in diesem Moment der Unachtsamkeit packte die Rosahaarige ihn und warf ihn über ihre Schulter. Er landete da, wo Naruto eben noch gelegen hatte, aber dieser war schon längst wieder am kämpfen.
 

Sollte das ewig so weitergehen?
 

“Sakura… Ich habe keine Lust mehr… beende diesen Kampf. Jetzt!“
 

Das Mädchen rührte sich und stand auf. Ihr Gesicht war von einem dunklen Schatten verborgen…
 

Angespannt beobachtete Sasuke, wie Sakura stehen geblieben war und seltsame Fingerzeichen formte, die er noch nie gesehen hatte…

Was kam jetzt für eine Teufelei?
 

Stumm formte das Mädchen die Zeichen. Sie wusste, dass sie mit diesem Jutsu die reine Kraft ihrer Seele freisetzten und alles mit sich in den Tod reißen würde.
 

Das Fenster schien weiter weg den je.
 

Es würde sich nicht mehr öffnen…
 

Langsam kroch schwarzes Chakra an ihren Knöcheln hoch, während sie immer noch die Fingerzeichen formte und etwas in einer fremden Sprache vor sich hermurmelte.

Entsetzt starrte Sasuke sie an.

„Sakura! Was machst du, hör auf!“

Natürlich hörte sie nicht auf ihn. Und von dem Schreck waren alle seine Gefühle wiedergekehrt, die er so mühevoll verschlossen hatte, um gegen sie überhaupt eine Chance zu haben. Sofort schossen all die Schmerzen der alten und neuen Wunden durch seinen Körper und ließen ihn diesmal ganz auf die Knie sinken. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt Sasuke sich den Arm und musste zusehen, wie die schwarze Macht sich Sakura bemächtigte.
 

Ein paar hundert Meter weiter im Wald staunte auch Deidara nicht schlecht. Seine blauen Augen waren weit aufgerissen, als er erkannte, welche Technik Sakura anwenden würde.

„Wir sollten verschwinden, oder?“, fragte er den Schatten neben sich etwas unsicher.

„Ja das sollten wir… aber wir werden es nicht tun.“

„Was?!“

Der schwarze ‚Hokage’ lachte heiser.

„Ich will sie sehen… diese Macht, ich will sie sehen.“

War er verrückt geworden?

Etwas panisch blickte er über seine Schulter zu den anderen Akatsuki, die genauso verwirrt zurückstarrten. Sollten sie trotzdem flüchten und ihren Meister zurücklassen? Würde er sie aufhalten?

Würden sie mit sterben, wenn sich die gesamte Macht der Unterwelt hier und jetzt ausbreiten würde?
 

Von einer auf die andere Sekunde fielen jegliche Leichen in sich zusammen und landeten knirschend auf dem aufgewühlten Boden. Irritierte Blicke der Ninja aus Konoha glitten über das Feld und blieben an dem dunklem Fleck in der Ferne hängen… ein greller Blitz durchbrach das Schwarz für kurz und zeigte eine weibliche Silhouette…
 

Der Wind hörte auf zu wehen.

Das Gras und die Bäume bewegten sich nicht mehr.

Die Wolken standen still… kein Blitz, kein Donner wagte es noch die Erde zu erschüttern…
 

Und jedes anwesende Herz verspürte den plötzlichen Drang einfach stillzustehen…
 

Sakura hob ihre Arme über ihren Kopf, ihr dunkler Blick war gen Himmel gerichtet. Das schwarze Chakra hüllte nun ihren Kopf ein, ließ das eben noch rosane Haar nun wie Pech glänzen… kroch weiter die Arme hoch, verschluckte ihre Gestalt bis es an ihren Fingerspitzen ankam.
 

Geschockt sah Tsunade der Verwandlung Sakuras zu. Auch die anderen Ninjas konnten sich dem schrecklichen Bild nicht entziehen, dazu zählten auch die stummen Gesichter der Akatsuki und das freudig- erregte Grinsen des Schattens…
 

Unfähig sich zu bewegen stand Naruto ein paar Meter hinter dem immer noch am Boden knienden Sasuke. Egal, was ihm nun an Möglichkeiten durch den Kopf ging, er wusste, dass jetzt nichts mehr helfen würde.

Auch der Schwarzhaarige sah das ein. Er war sich im Klaren, dass er sich am nächsten zu Sakura befand und die ganze Kraft abbekommen würde… dass er sterben würde…
 

… dass der Kampf nun vorbei war.
 

Im Inneren der jungen Frau stand das Mädchen in einem schwarzen Sturm. Das Fenster war verschwunden aber das kümmerte sie nun auch nicht mehr.

Immer noch hatte sie ihr Gesicht nach unten gerichtet, sie stand einfach so da und wartete auf das, was nun folgen sollte…
 

Das Gefühl der Verzweiflung trieb Sasuke wieder auf die Beine. Er ließ seine roten Augen wieder schwarz werden… Sharingan nütze ihm nun auch nichts mehr.
 

Das erste, was sich in dieser unheimlichen Stille bewegte, war die Erde.

Mit aufgerissenen Augen sah Naruto zu, wie Sasuke im Begriff war auf Sakura zuzugehen. Oder auf das, was von ihr noch erkennbar war.

„Sasuke…Sakura…“, flüsterte der Blonde und wandte seinen Blick auf die erstarrten Ninja aus Konoha.

Das war seine große Familie… und Sasuke und Sakura seine besten Freunde…
 

Wissend schloss Naruto die Augen…
 

„Sakura…“, brachte Sasuke unter Schmerzen hervor und ging Schritt für Schritt auf sie zu.

„Ich weiß du hörst mich nicht…“, er hustete, setzte seinen Weg fort zu der immer größer werdenden schwarzen Kugel in Sakuras Händen, „du bist… der größte Tollpatsch auf Erden“, nun lächelte er, „… und du kannst einem ganz schön auf den Senkel gehen… kochen… kannst du auch nicht… und im Nahkampf warst du schon immer schlecht…“

Nur noch ein Schritt trennte ihn von Sakura. So dunkel und bedrohlich das Chakra um ihren Körper floss, seltsamerweise spürte er nichts davon. Seine Hand ließ die Wunde am Arm los,streckte sich zu Sakuras schwarzem Gesicht und er setzte seine Rede fort… auch wenn sie sie nicht hören konnte.

„Aber weißt du was? Das alles ist mir so egal…“

Sasukes Finger berührten die schwarze Haut Sakuras. Fast im gleichen Moment griff das Chakra auf ihn über, kroch über seine Hand, über den Arm und war schon an seinem Hals angelangt, breitete sich weiter aus.

„Sakura…“, flüsterte er und näherte sich ihren Gesicht mit dem seinen.
 

Böse, glühende Augen wie die eines Ungeheuers tauchten vor dem Mädchen auf. Der Sturm sammelte sich um sie und bildete den gigantischen Kopf und Körper eines Dämons.

„Lass mich frei!“

Befahl die Kreatur mit seiner dröhnenden, bizarren Stimme und streckte eine Pranke nach dem Mädchen aus.
 

„Sakura…“, hörte sie eine weitere, wunderschöne Stimme plötzlich neben sich. Ihr Kopf ruckte kurz, blieb aber gen Boden gerichtet...
 

Zentimeter trennten ihre Gesichter. Nun hob Sasuke auch den anderen, verletzten Arm, der ebenfalls von dem bösen Chakra umhüllt war und legte die andere Hand auf ihre Wange.

Sakura starrte ausdruckslos nach oben.
 

„Ich liebe dich.“
 

Ihre Lippen trafen sich.
 

Das war das letzte, was Naruto von den beiden sah.
 

„Ich soll dich freilassen?“, fragte das Mädchen plötzlich und zum ersten Mal ertönte ihre reine, helle Stimme in dieser dunklen Umgebung.
 

„Du wehrst dich? Dafür ist es zu spät!“, erwiderte die Bestie zornig und laut.

„Vielleicht hast du Recht…“

„Dann lass mich endlich frei!“

„Wie du willst... da hinten ist ein Fenster, das du nur öffnen musst.“
 

Unter lautem Getöse drehte sich das Ungeheuer um und langte nach dem kleinen, fast erloschenen Licht.

Ein Grinsen umspielte die Lippen des Mädchens.

Dann hob sie den Kopf.

Und helle, strahlend grüne Augen sahen der bösen Macht fast schon sanft hinterher.

Sie wollte sie unbedingt sehen, die Person, der diese schöne Stimme und diese schwarzen Augen, die sie ebenfalls kurz gesehen hatte, gehörten.

Es war noch längst nicht an der Zeit für sie zu sterben.

Das hatte sie entschieden, als die diese wundervollen drei Worte gehört hatte.
 

Sie lächelte.
 

Es war Zeit, das Fenster zu öffnen!
 

„Argh!“
 

„Meister!“
 

Der Schatten ging zu Boden und krümmte sich, hielt sich den schmerzenden Kopf.
 

„Meister, was habt Ihr?!“ die Akatsuki standen ratlos vor ihrem Herren.

„Sie hat… es gewagt… Sie hat die Verbindung gekappt!“
 

Deidara wusste was er meinte… die gedankliche Verbindung zu Sakuras eingesperrter Seele.
 

Naruto sah schmerzlich zu, wie beide Körper von dem Chakra umschlungen wurden und sich eine dunkle Wolke um sie herum bildete.

„SASUKEEE! SAKURAAA!“, schrie er und Tränen rannen seine Wangen hinab.
 

Mit einer Kralle öffnete das Ungeheuer voller Erwartung das kleine Fenster. Nun endlich würde er wieder auf die Erde zurückkehren können und sie erneut in ein apokalyptisches Chaos stürzen, so wie er es schon einmal vor Abermillionen Jahren getan hatte!

Das Licht, zuerst ganz klein und flackernd, begann sich plötzlich auszuweiten und größer zu werden.

Die Helligkeit störte die Bestie nicht.

Sie bekam auch nicht mit, wie das Mädchen mit den langen, kräftig rosanen Haaren und den hellen grünen Augen ihre Hände dem Licht entgegen streckte, so als wolle es unter allen Umständen von diesem aufgenommen werden.

Bald schon merkte das Böse jedoch ein Stechen, einen Schmerz, der vom Licht ausging.

„Was… was soll das?“, fragte es und wandte sich wieder um. Doch da war nichts. Das Mädchen war verschwunden.

Und hinter dem Rücken des Ungeheuers kletterte es durch das weit offen stehende Fenster hinaus in die Freiheit!
 

„Du hast mich reingelegt!“, brüllte das Böse, bevor es von einer unsichtbaren Hand wieder in die Tiefen der Unterwelt gezogen wurde…
 

Die Finsternis wurde besiegt… von der reinen Seele einer verliebten, jungen Frau.
 

Das Schlachtfeld wurde mit einem Mal in ein grelles Licht getaucht, das aus der dunkeln Wolke strömte und jeder die Augen zukniff.

Es flutete hinüber zum Wald und strahlte durch die Baumkronen.

Der Schatten schrie auf und gab seltsame Laute von sich.

Die Akatsuki hoben die sich windende Gestalt auf und flüchteten weit in den Wald hinein.

Sie hatten den Kampf verloren...
 

Jeder hatte sich die Arme vor die Augen geschlagen, um sich vor dem grellen Licht zu schützen.

Naruto blinzelte und versuchte die Augen zu öffnen, was ihm auch nach einigen Minuten gelang.
 

Die Wolken hatten sich verzogen.

Das Rot der untergehenden Sonne tauchte alles in ein sanftes Licht, warf ihre letzten Strahlen auf zwei am Boden liegende Personen.

„Sa- Sakura? Sasuke?“, fragte er vorsichtig und stemmte sich auf.

„Naruto!!“, rief Tsunade und kam mit den überlebenden und nicht so schwer verletzten Ninja auf ihn und die beiden zu.

Der Blonde antwortete nicht sondern starrte ungläubig auf Sasuke, der sich regte.
 

Was war passiert?

Als er Sakuras Lippen berührt hatte, bemächtigte sich ein so seltsames Gefühl seiner, das es ihm jegliches Denken raubte.

Es hatte sich angefühlt wie das Leid der Erde.

Anders konnte es nicht beschreiben.

Und wie durch ein Wunder spürte er nun seine Lebensgeister zurückkehren.
 

Sanfte Sonnenstrahlen wärmten seine Haut, jemand heilte seine Wunden mit Chakra… War es etwa Sakura???
 

Schlagartig war er wach und blickte in das lächelnde Gesicht von Tsunade.

„Na bist du wach? Dann kann ich dich ja bitten, endlich ihre Hand loszulassen, wir wollen sie abtransportieren… und so schnell wie möglich wieder gesund pflegen.“ Tsunade strahle ja regelrecht, was einem durchaus Angst machen könnte.

Leicht verwirrt drehte Sasuke den Kopf zur Seite und entdeckte tatsächlich eine weitere Hand in seiner…

Und die dazugehörige Person.

„SAKURA!“

Als ob er nie verwundet worden wäre schoss Sasuke hoch und stürzte zu Sakura hin.

„Schrei doch nicht so!“, tadelte ihn eine bekannte Stimme von rechts. Es war Naruto.

Seltsamerweise grinse Sasuke daraufhin nur.

Er konnte es kaum glauben.

Seine Freunde waren alle hier und Sakura hatte den heftigen Angriff auf ihre Seele überlebt.

Sein Blick glitt auf ihr ruhendes Gesicht, dessen Farbe wieder zurückgekehrt war. Nun war er wieder der blassere von beiden.

Sasuke schmunzelte, stand auf und hob Sakura mit hoch.

Sein Blick machte jedem unmissverständlich klar, dass er sie höchstpersönlich nach Konoha zurücktragen würde, Wunden hin oder her.

Naruto akzeptierte das, hatte aber ein Auge auf ihn.
 

Als Tsunade mit dem Rest ihrer Armee die Heimkehr antrat, war es schon bereits nächster Morgen und alle Gefallenen und Skeletthaufen waren fürsorglich begraben. Jeder hatte nun sein eigenes Grab und die Hokage hoffte, das jede verstorbene Seele Konohas hier nun ihre Ruhe finden würde.
 

Während Sasuke mit der schlafenden Sakura auf den Armen und glücklicher Miene wieder wie gewohnt mit Naruto scherzte, die Unverletzten die Verletzten nach Hause trugen, grübelte Tsunade allerdings bereits vor zwei weiteren Problemen…
 

Erstes war, dass die Akatsuki alle noch am Leben waren. Sie hatten diese Organisation lediglich in die Flucht geschlagen, nicht endgültig besiegt.
 

Und zweites Problem schlummerte auf Sasukes Armen.

Tsunade glaubte kaum, dass Sakura in eine Amnesie verfallen wird, so wie es normalerweise bei traumatischen Erlebnissen passierte. Sie hatte zwar ihre Liebe zu Sasuke, aber gleichzeitig das ewige Gewissen Kameraden getötet und sogar verstorbene Seelen geschunden und Sasuke selbst schwer verletzt zu haben…
 

Tsunade wusste, dass der Schwarzhaarige einer künstlichen Amnesie sofort zustimmen würde, wenn sie ihm die Umstände erklären würde, mit denen Sakura sonst ihr ganzes Leben verbringen müsste.

Doch sie würde wirklich ausnahmslos alles vergessen, alles, was sie an Erinnerungen hatte. Inklusive ihm.
 

Dieser Kampf war vorbei.
 

Und mit diesem Ende öffnete sich ein neues Kapitel, eine neue Geschichte, ein neues Schicksal.
 

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Sakura Sakura Ending
 


 

Danke an alle, die meine FF bis hierhin verfolgt haben! Ohne euch hätte ich das nie zu Ende bringen können!!! *knuddelattacke*

Mal schauen, wie ich das mit ner Fortsetzung handhaben werde... ich hätte ja mal Lust die Naruto- Charas in eine geile Rockszene zu stecken... hehe =)
 

Ich liebe euch!!!!
 

Nochmal vielen herzlichen Dank!
 

eure Lilly-Maus

Memories (Epilog Teil 1)

*reinprzel*

Mensch! Tut mir furchbar Leid, dass ich so MEGA LANGE gebraucht habe!

Vorsorglich habe ich den Epilog doch noch mal in zwei Teile geschnippselt, das wäre sonst ein wirklich fettes Kapitel geworden und das find ich irgendwie nicht schön XDDDD

Ich hätte gerne zweimal "Epilog" angegeben, aber das kann man leider nur einmal benutzen... deswegen ist das hier noch ein Kapitel und das aller-allerletzte wird dann der Epilog sein!
 

Ich lieb euch megamäßig dolle!
 

eure Charlie
 


 


 


 


 

Memories (Epilog Teil 1)
 

Jeder Tag in diesem Krankenhaus bringt mir neue Erkenntnisse über mich und mein eigentliches Leben. Jeden Tag werde ich aufs Neue untersucht, an seltsame Geräte angeschlossen und gefragt was passiert sei.

Und jeden Tag antworte ich dasselbe: Ich weiß es nicht.

Ich weiß nicht, warum ich hier bin, warum ich Verletzungen habe, warum ich mich an nichts erinnern kann, außer an meinen Namen und Dinge wie warum das jetzt ein Stuhl ist oder das ein Blatt Papier.

Ich weiß nicht, warum mir alle Welt erzählt, ich sei eine Freundin von ihnen. Verschiedene Personen kommen und geben sich als Bekannte und sogar Verwandte aus, ein älteres Ehepaar behauptet sogar meine Eltern zu sein. Aber ich fühle nicht so, ich fühle mich nicht als Tochter, als Freundin, als Bekannte… keinen von diesen Menschen habe ich jemals gesehen…

Doch am merkwürdigsten ist mein ständiger Besuch, ein junger Mann, der mir nicht einmal seinen Namen nennen mochte. Ich sage ihm jedes Mal, dass er sich nicht um mich kümmern soll, da ich ihn nicht kenne und keine Umstände machen will. Er antwortet jedes Mal, dass es in Ordnung sei… Den ganzen Tag ist er bei mir und ein paar Mal blieb er sogar über Nacht. Er redet mit mir und ich höre zu, bringt mir Essen, begleitet mich zu den Untersuchungsräumen, lüftet mein Zimmer, stellt mir Blumen hin… Nach und Nach habe ich gemerkt, dass ich schon fast darauf warte, dass die Tür zu meinem Raum aufgeht und er mich mit einem Lächeln begrüßt und ich warte darauf mich zu erinnern welche Rolle er in meinem Leben gespielt hat.

Doch warum verrät er mir nicht, so wie alle anderen hier, wer er ist?
 

Lautlos geht die weiß gestrichene Holztür zu Krankenzimmer 3306 auf und wie Sakura es erwartet hatte, betrat der schwarzhaarige Mann wie jeden Tag den komplett in einem sterilen Weiß gehaltenen Raum.

„Hi.“, begrüßte er sie wie immer, blieb dann allerdings abrupt stehen.

„Du sollst doch nicht aufstehen…“ Besorgnis schwankte in seiner Stimme mit und sein Blick ruhte so sanft wie immer auf ihrer Person.

Sakura stand am Fenster und hatte sich eben zu ihm umgedreht. Ein weißer Bademantel umwickelte locker ihren Körper, der Wind von draußen bewegte leicht ihre kräftig rosanen Haare. Sasuke wartete erst gar nicht darauf, dass sie antwortete, das tat sie eh nie. Mit einem leisen Seufzer strich er sich durch das Haar, gesellte sich zu Sakura und schaute wie sie vorhin nach draußen.

Misstrauisch beäugte sie ihn von der Seite… Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, fast schon verträumt sah er einem Schwarm Vögel nach. Es ist März und man merkte, wie die Temperaturen nach langer Winterzeit wieder stiegen, die Bäume grüne Blätter trieben und die ersten Kirschblüten aufgingen.

„Darf ich dich was fragen?“

Sasuke wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, aber er wusste schon, was sie jetzt wissen wollte.

„Sagst du mir heute deinen Namen?“

Langsam wandte er den Kopf nach Rechts, schaute sie eine Weile an, ehe Sakura lediglich ein Kopfschütteln bekam. Kurz lächelte er sie noch mal verzeihend an, dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder der Welt draußen.

So standen sie eine Zeit lang da, bis Sakura sich nun auch wieder dem Fenster zudrehte und Sasuke sein Augenmerk auf sie richtete. Natürlich blieb das von der anderen Seite her nicht unbemerkt und der durchdringende Blick wurde standhaft erwidert. In dem Moment fiel ihr diese Spannung zwischen ihnen auf, es war keine unangenehme… aber sie hatte das Gefühl, als ob sie verstand, was der junge Mann meinte, auch ohne Worte.

„Kann ich dich mal was fragen?“, begann nun Sasuke und rückte ein Stück zu Sakura hin. Was sollte das werden, fragte Sakura sich insgeheim und zog eine Augenbraue hoch.

„Darf ich dich umarmen?“

Eine ganz normale Frage, dessen Grund Sakura aber nicht verstand.

„Warum?“

„Nur so.“

Der Schwarzhaarige schaute wieder weg.

Er wollte sie umarmen? War das jetzt freundschaftlich gemeint oder steckte mehr dahinter?

Wenn sie so überlegte wüsste sie zumindest keinen Grund, warum sie das nicht tun sollte, immer hin hatte er sich ja von Anfang an um sie gekümmert, so dass ihr nicht ganz so langweilig war und dass sie das Gefühl hatte, hier wirklich einen Freund an ihrer Seite zu haben.

Trotzdem war es ihr ein wenig suspekt.

„Du musst ja nicht.“ Mit diesen Worten richtete er sich wieder an Sakura, doch diese hob kurzerhand seinen rechten Arm hoch, stellte sich vor ihm hin, legte seine Arme um ihren Körper und kuschelte sich an ihn. Glücklich schloss Sasuke die Augen und genoss es nach unendlich langer Zeit Sakura wieder in den Armen halten zu dürfen. Auch wenn nicht das gegenseitige Gefühl dabei war, was sie sonst immer miteinander verband. Natürlich erhoffte er sich so Sakura ein Stück der Erinnerung wiedergeben zu können… denn wenn sie ihn wirklich liebte, dann würde sie sich schon bald von ganz alleine an ihn erinnern.

Kurz fragte er sich, ob es fair war so über sie zu denken, aber das verwarf er schnell wieder… Er war sich hundertprozentig sicher, dass ihre Empfindungen für ihn nie falsch gewesen waren.
 

Sakura fühlte sich so… so unendlich geborgen und sicher…

Sie konnte sein Herz gegen ihren Rücken schlagen hören und unbewusst fing sie an ihre Finger mit den seinen zu verhaken… so, wie sie es früher immer gern getan hatte.

Es kam ihr so vertraut vor, seine Gestalt, dieser warme Atem in ihrem Nacken, die rauen Hände, das schöne Gesicht…Plötzlich schießen verschwommene Bilder vor Sakuras innerem Auge und bereiteten ihr Kopfschmerzen. Sie ließ Sasukes Hände los und fasste sich an den Kopf.

„Geht’s dir nicht gut?“

„Doch… Es ist besser, wenn du jetzt gehst…“

Die Rosahaarige hatte sich weggedreht und Sasuke mache sich besorgt auf den Weg zur Tür. Kurz, bevor diese zuging, wurde er noch mal aufgehalten.

„Kommst du morgen wieder?“, fragte Sakura etwas schüchtern und lächelte ihn sogar das erste Mal richtig an.

„Natürlich.“

Das Lächeln wurde kurz erwidert, dann ging die Tür endgültig zu.
 

Nach etwas einer halben Stunde zu Fuß erreichte er sein Haus, in das er nach seiner Rückkehr mit der bewusstlosen Sakura eingezogen war, daher das komplette Uchiha- Anwesen noch in Schutt und Asche lag. Die Akatsuki hatten wirklich nichts stehen lassen und ganze Arbeit geleistet. Mit diesem ständigen Hin und Her zwischen Konoha und der Organisation hatte er noch nicht einmal die Hälfte von Tsunades Vertrauen. Aber sie war ja schlau und hatte jemand geschickt, der ihn bewachen sollte…

Zu seinem Leidwesen wurde Naruto persönlich dazu abkommandiert ihn ihm Auge zu behalten und dass er hier mit Leiden wirklich nicht falsch lag, erkannte man spätestens an der Unordnung im Haus, für die er selbst ganz bestimmt nicht verantwortlich gemacht werden konnte.

„Naruto?“, rief der Schwarzhaarige durch den Flur und starrte auf die drei Kartons vor ihm.

„Hä?“, kam es von irgendwo gedämpft zurück.

Wo steckte dieser Vollidiot schon wieder?

„Räum die scheiß Kisten weg hier!“

Es quietsche kurz, dann poltere es, ein seltsames dumpfes Geräusch, ein „Aua!“ und Naruto kam mit verwirrten Blick um die Ecke.

„Was willst du?!“

„Deine Kisten… Räum sie weg“, befahl er monoton und ging dann ohne den Blonden weiter zu beachten an ihm vorbei.

„Mann, hast du wieder gute Laune!“

Sasuke benahm sich wirklich miesepetrig in letzter Zeit. Klar, es war bestimmt kein Zuckerschlecken, wenn die eigene Freundin sich nicht an einen erinnert… aber man konnte sich doch wenigstens ein bisschen zusammenreißen.

Naruto zog eine Schnute und trug alle drei Kisten auf einmal in die Küche.

Er erinnerte sich an letzte Woche, wo Sakura nach drei Tagen im Koma endlich aufwachte und nichts mehr wusste. Tsunade erklärte ihm und Sasuke, dass Sakura an Amnesie leitete, sozusagen ein Schutzmechanismus gegen die schlimmen Erlebnisse der letzten Wochen. Sasuke hatte darauf nur genickt, aber als die Hokage davon erzählte, sie hätte Sakura sowieso eine künstliche Amnesie verpasst, hätte er, Naruto, sie am liebsten umgebracht.

Der Blonde konnte es nicht verstehen.

Er würde sich lieber an Tausend schlimme Erfahrungen erinnern wollen, wenn er dennoch das Wissen um wahre Freundschaften und die große Liebe besaß! Es musste doch furchtbar sein, zu denken keine einzigen auf dieser Welt als Freund zu haben…

Ein missmutiger Blick glitt auf Sasuke, der sich eben an der Kaffeemaschine zu schaffen machte.

Und ihn verstand Naruto erst recht nicht… Warum nur hatte er allen verboten seine Beziehung zu Sakura auch nur zu erwähnen?! Er war doch mit die wichtigste Person in ihrem Leben!

Er verstand es nicht…

„Was ist da eigentlich drin?“, fragte Sasuke, als ob ihn das gar nicht interessieren würde.

Naruto wandte sich ab und öffnete den Kühlschrank, sah abschätzend in diesen hinein… Das passte da niemals alles rein… Musste er sich wohl was anderes einfallen lassen… einen zweiten Kühlschrank?

„Das ist Ramen… Für die Mikrowelle“, murmelte der blonde Ninja und kramte in der Kühlbox rum, hörte plötzlich ein komisches Geräusch und achtete da aber nicht weiter drauf, „Ich hab alle Sorten bestellt, die es gibt… Sogar eine mit Oktopus und…Sasuke?“

Naruto schaute über die verchromte Kühlschranktür zu seinem Kumpel. Aber der stand nicht mehr dort, wo er war, sondern lag auf dem Boden, der Kaffe lief über den Tassenrand und sickerte in die Auffangschale der Maschine.

„Ähm, Sasuke??“

Schnell trat Naruto an seine Seite, beugte sich über ihn und sah, dass er wohl bewusstlos sein musste. In dem Moment erschien unter dem Schwarzhaarigen eine Blutlache, die sich immer weiter über die weißen Fliesen ausbreitete.

„Scheiße!“

Was war denn jetzt passiert?! Warum war eine von Sasukes schlimmsten Verletzungen wieder aufgegangen? Wurde sie nicht richtig vernäht? Hatte Tsunade etwas falsch gemacht? Oder hatte er sich einfach nicht an die Regeln gehalten und trotzdem trainiert?

Naruto glaube so schnell in seinem Leben noch nie eine Telefonnummer gewählt zu haben…
 

Mit einem Schlag waren Sasukes Augen auf und das intensive Schwarz-Grau schaute sich benommen in dem großen, hellen Zimmer um.

Er runzelte die Stirn und wollte sich aufsetzen, aber eine Schmerz oberhalb der Hüfte ließ ihn zusammenfahren. Vorsichtig hob er die dünne Leinendecke hoch, mit der er zugedeckt war und sah genau denselben weißen Bademantel an sich, wie Sakura in immer tragen musste. Der Schwarzhaarige friemelte den Knoten auf und öffnete den Mantel ein wenig. Ein weißer Verbad umwickelte seinen gesamten Bauchbereich, wobei es an der rechten Seite am dicksten zu sein schien.

„Verdammt..“, fluchte er und knotete seufzend wieder zu.

Das hatte ihm gerade noch gefehlt!

Jetzt hatte sich die Zeit, in der er nicht trainieren konnte bestimmt um das Doppelte verlängert… und überhaupt hasste er es krank und unbeweglich zu sein…

Mit grummeligen Blick suchte er nach etwas, um Tsunade oder eine der Medic- Nins zu rufen.
 

Ungefähr zwei Stockwerke höher und drei Zimmer weiter war eine Schwester gerade dabei Sakura zu nerven, in dem sie den üblichen Tagesrundgang machte. Während sie die Gardinen zur Seite schob und das Fenster geradezu aufriss, fragte sie die Rosahaarige fröhlich weiter aus.

„Sagen Sie, wundern sie sich eigentlich nicht, dass ihr täglicher Besucher gestern nicht hier war?“

Da horchte sie auf. Es stimmte, dass der Schwarzhaarige gestern nicht erschienen war. Anfangs redete sie sich ein, dass er ja nicht jeden Tag hier sein konnte und dass er ihr doch sowieso egal war. Aber mit der Zeit musste sie sich dann doch eingestehen, dass sie ihn irgendwie vermisste. Die Arzthelferin fuhr fort und überprüfte dabei eine Checkliste.

„Wenn mich nicht alles täuscht, dann habe ich sie gestern auf der Aufwachstation zwei Stockwerke weiter unten gesehen.“

Diese Aussage fand Sakura dann aber doch ein wenig merkwürdig. War dort etwa noch jemand, um den er sich kümmerte? Wenn ja, dann hoffte sie für denjenigen, dass er männlich ist, sonst würde sie… Würde sie… Eifersüchtig werden?!

Nein, völlig ausgeschlossen!

Mit gerunzelter Stirn sah Sakura auf die Uhr.

Normalerweise wäre er schon längst da, er kam Werktags doch immer um diese Zeit…

Kurzerhand stieg die Rosahaarige aus dem Bett und begab sich nach unten zur Aufwachstation. Vielleicht war er ja heute den anderen besuchen gegangen… Oder er kam nie wieder zu ihr…

Jetzt wurde sie irgendwie sauer bei dem Gedanken, dabei wusste sie noch nicht einmal warum das so war.

Ein Medic- Nin kam ihr plötzlich entgegen, den sie kurz aufhält und fragt, ob er einen schwarzhaarigen jungen Mann mit schwarzen Augen hier irgendwo gesehen habe. Der in weiß gekleidete Ninja lächelte.

„Ja, ich war gerade in dem Zimmer. Es ist das ganz am Ende, links, Aufwachstation im 1. Stock. Aber so wie Sie aussehen, sollten sie nicht hier im Flur sein.“ Fragend schaute er die Rosahaarige an, diese sagte aber nichts, sondern wartete nur noch auf den Befehl wieder ins Bett zu müssen.

„Ich mach mal ne Ausnahme. Aber ich will dich spätestens um 18 Uhr wieder auf der Station sehen, sonst reißt Tsunade mir den Kopf ab.“ Er zwinkerte und Sakura huschte mit einem dankenden Nicken an ihm vorbei zur Treppe.
 

Zu Sasukes Verwunderung ging die Tür zu seinem Zimmer auf, er wollte gerade aufstehen… Was er ja eigentlich noch nicht durfte und jetzt hoffentlich keinen Ärger gab.

Aber es war kein Medic- Nin oder eine Schwester, die dort im Türrahmen standen oder der von vorhin.

Sakura guckte etwas irritiert auf den vermeintlichen Besuch, der jetzt anscheinend selbst Patient hier war. Verlegen kratzte Der Schwarzhaarige sich am Kopf und lächelte dabei schief.

„Tja, jetzt musst du mich wohl immer besuchen kommen.“

Sakura lachte.

„Wie hast du das den geschafft?“

Beide setzten sich auf die Bettkante und Sasuke fing an die Sache zu erklären.

„Ich glaub, es ist nichts Schlimmes. Ich war nur ein paar mal nicht zur Nachsicht gekommen…“

„Und warst stattdessen bei mir, oder?“, beendete sie den Satz und stütze ihren Kopf auf eine Hand.

Ja, da hatte sie Recht. Er hatte bei aller Fürsorge um sie sich selbst vergessen, unter anderem, dass er sich noch nicht so viel bewegen durfte.

Der Tag ging seinem Ende zu und sie hatten sich die ganze Zeit unterhalten, gescherzt und gelacht.

Es war unglaublich beruhigend für Sasuke, seine Freundin so heiter und frei erzählend zu sehen. Das war eingutes Zeichen dafür, dass sie sich bestimmt bald wieder an ihn erinnern wird, denn normalerweise würde sie zu völlig fremden Menschen nicht so schnell Vertrauen fassen.

Was Sasuke allerdings nicht verhindern konnte, war die Tatsache, dass mit der Erinnerung an seine Person auch ihre komplette Vergangenheit und den Kampf von vor zwei Wochen wieder zum Vorschein kamen. Doch mittlerweile war er sich sicher, dass eine künstliche Amnesie alles nur noch schlimmer machte…

Naruto hatte schon Recht mit dem, was er mal zu ihm sagte, nachdem sie ein Gespräch mit Tsunade hatten…

Er wusste zwar nicht, ob es für Sakura genauso wäre, wie für ihn, aber es war wirklich besser, man wusste wo man hingehörte und wer ganz besonders zu einem gehörte, nahm dafür vielleicht schlimmer Erfahrungen in Kauf und hatte dann aber ein restliches, friedliches Leben.

Und mit seiner Hilfe und Unterstützung würde er Sakura von eventuellen schlechten Gewissensbissen schon ablenken.
 

Ohne, dass Sasuke es so richtig mitbekam, war schon wieder eine Woche rum. Vor ein paar Tagen kam Tsunade zu ihm und beglückwünschte ihn ironisch zu der glanzvollen Leistung, zweimal an derselben Stelle genäht worden zu sein. Sie Hokage hielt ihn ständig auf dem neusten Stand, was Sakura anging, umgekehrt berichtete er ihre Fortschritte.

Als die Tür zu seinem Zimmer aufging, freute er sich innerlich schon auf Sakuras lächelndes Gesicht, doch statt der Rosahaarigen ist es Tsunade, die aufgeregt reinplatzte.

„Du und Sakura könnt jetzt nach Hause!“, sagte sie fröhlich und grinste geheimnisvoll.

„Was? Wieso?“ Er setzte sich auf.

„ Nun ja…Ich kam gerade zu ihr um noch was in die Liste einzutragen und… Sakura hat ohne Umschweife nach dir gefragt…Sie nannte dich beim Namen! Ich hab ihr gesagt, dass sie jetzt nichts überstürzen soll und du solltest auch nicht- Hey, wo willst du hin!“

Der Blonden versagte die Stimme, da Sasuke aufgesprungen war und schon längst aus der Tür stolperte. Zurück lässt er eine verwirrte Chefärztin, die erst nach ein paar Sekunden merkte, dass ihr gerade ein Patient durch das Krankenhaus rannte. Schnell eilte sie ihm hinterher.

Sie erinnerte sich! War das die Möglichkeit? Es ging schneller, als er dachte… Sasuke hatte damit gerechtet Jahre auf ein Zeichen warten zu müssen.

Im Spurt und Tsunade schimpfend im Nacken, raste er die Treppen zum nächsten Stockwerk hoch und hätte beinah eine alte Frau mit Gehilfe mitgenommen.

„’Tschuldigung!“, rief er über die Schulter und hörte die Alte fürchterlich schimpfen.

Nach genau 110 marmorierten Treppenstufen war er ihm Gang zu Zimmer 3306 angelangt, stürmte in jenes Zimmer und hatte Sakura so schnell in seinen Armen, dass sie gar nicht richtig gucken konnte.

Er hörte sie weinen.

„Ich hab dich vermisst, Sasuke…“, schluchzte sie und schaute mit verweinten Augen zu ihm hoch.

Sie spürte seine Hände auf ihren Wangen, wie sie ihre Tränen auffingen und ihr das vermittelten, was sie doch schon ewig gekannt hatte:

Liebe.

Sein Gesicht kam dem ihren näher und Sakura meint vor lauter Anspannung gleich sterben zu müssen, als seine Lippen ihre berührten.

So sanft wie immer küsste Sasuke sie, doch lange hielt das nicht, denn die Rosahaarige war viel zu aufgeregt und glücklich, so dass sie ihn anfing abzuknutschen, als ob die Welt unterginge.

Noch am selben Tag durften die beiden unter den strengsten Anweisungen von Tsunade das Krankenhaus verlassen von wo sie von Naruto und vielen anderen ihrer Freunde abgeholt wurden.

„Sakura!!“, rief eine unverkennbare Stimme und man sah es Sasuke an, dass er sich schwer tat auch nur für eine Sekunde Sakura loszulassen.

Der blonde Ninja umarmte die Rosahaarige und zerquetschte sie dabei fast.

„Ah, Naruto! Du tust ja so, als ob ich beinah gestorben wäre…“

„Wärst du ja auch! Wenn ich nicht gewesen wäre, dann…!“

„Dann hätten wir ein Problem weniger“, fügte Sasuke grinsend mit an und haute Naruto freundschaftlich auf die Schulter.

Sakura war schon auf dem Weg zu Hinata und Ino. Ja, sogar die Blonde, mit der sie ewig im Streit gelegen hatte, begrüßte sie herzlich und erleichtert.

„Mensch, Sakura!“

„Uns so einen Schrecken einzujagen!“

Sie lachten.

Irgendwann tauchte Sasuke wieder neben ihr auf und legte Besitz ergreifend einen Arm um ihre Taille, als sie sich gerade mit Lee und Shikamaru unterhielt.
 

Aus sicherer Entfernung, auf dem Dach des Krankenhauses standen Kakashi und Tsunade zusammen und beobachteten die jungen Leute.

Die Hokage seufzte.

„Was ist?“, fragte der Grauhaarige und sah zu ihr herüber.

„Es ist… nichts.“ Tsunade blockte ab und schaute geistesabwesend zu Sakura.

Sie konnte es nicht aussprechen… Eigentlich wollte sie noch nicht einmal darüber nachdenken.

„Na schön. Falls du Hilfe brauchst, sag Bescheid“, sagte Kakashi noch, ehe er vom Dach verschwand.

Tsunade nickte ihm hinterher, dann fiel ihr Blick wieder auf das glückliche Paar, das umringt von ihren Freunden war.

Lange würde der Frieden nicht halten.

Die Akatsuki und vor allem ihr Boss waren schwer angeschlagen, vielleicht genauso schlimm wie Konoha selbst… aber dennoch durfte sie sich diese Chance nicht entgehen lassen!

Das würde bedeuten, Sakura und Sasuke wieder zu trennen, denn wenn es um einen Kampf mit der Organisation ging, war der Schwarzhaarige unentbehrlich.

Sakura müsste hier bleiben.

Sie wäre nicht bereit für einen weiteren Kampf…. Und sie würde es auch nie mehr sein.
 

++++
 

Am nächsten Morgen stand Sakura auf und musste erst einmal im Bad des neuen Hauses verschwinden…Nackig, wie sie war.

Es war so unglaublich schwül draußen und unweigerlich auch drinnen, dass das kalte Wasser auf ihrem Gesicht eine regelrechte Wohltat war. Als sie Rosahaarige dann in den Spiegel schaute, grinste sie sich selbst entgegen.

Die letzte Nacht war wirklich… anstrengend gewesen…Ob das Wetter heute mit diesen Temperaturen dies noch mal unterstreichen wollte?

Schnell schnappte sie sich ein luftiges, weißes Sommerkleidchen aus dem Schrank und zog es sich über.

Dann tapste sie ins Zimmer zurück und strahlte bei dem wirklich süßen Anblick ihres Freundes. Er lag auf dem Bauch, hatte sein Kopfkissen fest umschlugen und schien irgendwas zu träumen, denn seine Augenlider zucken unruhig.

Die ultradünne Decke, mit der sie beide zugedeckt waren, lag am Fußende. Lediglich ein Stückchen bedeckte von Sasukes Hintern das Nötigste…

Sakuras Grinsen wurde noch breiter und auf Katzenpfoten schlich sie wieder zu ihm, krabbelte auf das Bett und fing an mit ihren Fingern über seinen Rücken zu streicheln.

Seine Haut war weich, fast wie die eines Babys…Bei diesem Gedanken musste sie kichern, hielt sich dann jedoch schnell eine Hand vor den Mund.

Zu spät!

Sasuke regte sich.

„Hm…“, brummte er und öffnete unter größten Anstrengungen ein Auge, das Sakuras erhelltes Gesicht verschlafen anschaute.

„Na? Auch endlich wach?“

Grummelnd drehte er sich auf den Rücken und zog die Decke wieder bis übers Kinn, worauf die Rosahaarige eine Schnute machte und noch näher an ihn rückte.

„Es ist schon fast Mittag…“

Sasuke seufzte.

„Seit wann bist du denn schon wach?“, fragte er etwas heiser.

„Schon gaaaanz lange!“

Der skeptische Blick, den der Schwarzhaarige sich dann wohl doch nicht verkneifen konnte, ließ Sakura ein unschuldiges Grinsen aufs Gesicht zaubern.

„Von wegen!“ Mit diesen Worten startete Sasuke plötzlich eine Attacke und warf einfach Sakura um!

„Hey!“

Das gab’s doch nicht! Jetzt hatte er sich doch tatsächlich halb auf die drauf geschmissen und im Klammergriff!

„Was machst du… Nicht wieder einschlafen!“

Sie versuchte sich aus dem Knäuel Decke und nacktem Mann irgendwie zu befreien, aber sein Griff war eisern und die Augen waren ebenfalls eisern geschlossen.

Etwas Perplex starrte Sakura auf sein ruhiges Gesicht. Doch als er anfing künstliche Schnarcher von sich zu geben, hielt es sie nicht mehr und sie lachte laut los. Er grinste sie schelmisch an, ließ dann aber doch von ihr ab und bewegte sich aus dem Bett heraus.

Sakura hatte sich derweil auf den Bauch gedreht, die Füße in der Luft gekreuzt und schaute Sasuke hinterher.

„Hübsche Aussicht!“, rutschte es aus ihr heraus. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von diesem knackigen Hinterteil abwenden.

„Tja, so einen Arsch hättest du wohl auch gerne, was?“, provozierte er sie, während er sich eine Shorts über das Hauptthema dieser Minute zog.

„Boah, das war fies!“

Er kam zurück geschlendert, Sakura fiel dieser seltsame Glanz in seinen Augen auf.

„Du kannst mich natürlich auch versuchen vom Gegenteil zu überzeugen.“

„Hättest du wohl gerne…“

Wie auch immer sie ein Gespräch mehr oder weniger anfingen und dabei alleine waren, endete es doch wieder in einer wilden Knutscherei.

Das Bett wurde noch mehr zerwühlt, genauso wie Sasukes Haare, von denen Sakura einfach nicht lassen konnte und immer wieder durchfuhr.

Es hätte ewig so weitergehen können und es wäre auch ähnlich ausgegangen, wie letzte Nacht... Grundsätzlich hatte Sakura nämlich nichts gegen Frühsport…

Doch ein nervtötendes Haustürklingeln unten im Flur trieb die beiden dann doch auseinander.

Widerwillig eilten sie aus dem Zimmer, die Treppe runter und zur Tür. Es gab nur einen Menschen auf der Welt, der ein so penetrantes Sturmklingeln auf Lager hatte.
 

Naruto und Hinata guckte nicht schlecht, als die grün gestrichene Tür aufgerissen wurde und ihnen zwei Halbnackte aufgebracht ein wütendes „Was?!“ entgegen schleuderten.

„Hups! Scheinbar haben wir euch gerade gestört bei was…Bestimmten.“, fing Naruto an und musterte Sakura, bekam daraufhin aber gleich einen Ellenbogen heftig in die Rippen gestoßen.

„Ach, hallo! Kommt doch rein!“, bat die Rosahaarige plötzlich in einem fröhlichen Ton, als sie Hinata erblickte.

„Nichts da! Die können gleich wieder…!“

„Beachtet ihn gar nicht“, lächelte Sakura, schnitt Sasuke damit das Wort ab und schob sich vor ihn.

„Was gibt es denn?“, fragte sie weiter, während der Schwarzhaarige grollend nach oben verschwand… Wahrscheinlich um eine kalte Dusche zu nehmen.

„Tja also… Eigentlich sollten wir Sasuke abholen. Versammlung bei Tsunade. Sie will heute Nacht den Akatsuki einen Besuch abstatten.“

„Was?! Aber wir sind doch erst seit drei Tagen wieder aus dem Krankhaus raus!“

„Ähm, Sakura… Du sollst auch gar nicht mit. Tsunade sagte, du könntest noch nicht kämpfen.“

„Bitte?!“

Das war ja wohl die Höhe! Sakura dachte erst, es könnte kaum schlimmer sein wieder in den Kampf ziehen zu müssen! Aber dass sie hier bleiben und Sasuke damit alleine zu der Organisation lassen sollte, war ja noch tausendmal schlimmer!

„Keine Chance! Ich komm mit!“

„Aber Tsunade sagte…“

„Tsunade hat mir gar nichts zu sagen!“
 

++++
 

Verdammt, dachte Sakura und stierte wütend an die weiß gestrichene Wand.

Sie einfach hier einzusperren! In einem Spezialzimmer für Patienten, die gerne öfters mal ‚spazieren’ gingen. Als ob sie nicht schon lange genug in diesem Krankenhaus gehockt hätte.

Und Sasuke, dieser Verräter, hatte sogar nichts dagegen gehabt!

Sakura überlegte.

Mittlerweile müssten alle noch kampffähigen Ninjas das Dorf verlassen haben und auf dem Weg zu den Akatsuki sein. Unter der Führung des Schwarzhaarigen.

Was war, wenn er schwer verletzt wurde? Oder die Organisation sich gerade auf ihn konzentrierte um ihn mit Gewissheit auszuschalten?!

Die Rosahaarige wurde noch verrückt!
 


 

Aber sie wäre ja nicht Sakura, wenn sie sich nicht noch was einfallen ließ…

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Von:  Fullmoon-SimiaP
2008-02-06T14:26:05+00:00 06.02.2008 15:26
ich habe die FF lange lesen müssen xD
es ist hamma geil *-*
*schon 3 mal durch hat*
es ist wirklich klasse^^
auf so ne idee kommen..
würde ich nieee..
nur schade dass du nit mehr in mexx angemeldet bisch und es nit mehr weitergeht.....
*sfz*
was solls..
ich war nit rechtzeitig da um dich vorm abmelden abzuhalten uû
*sfz*
~♥Fullmoon-
Von:  Tomopi
2007-06-22T09:14:17+00:00 22.06.2007 11:14
Das Kapi ist so GENIAL!!!!!!
Ich freu mich schon darauf, dass du weiter schreibst!

Bis bald
Chi-Uchiha

P.S.:Du hast mir keine ENS geschickt!
Von:  Kinu
2007-05-26T13:46:31+00:00 26.05.2007 15:46
Hallö! ^.^

So hab mich nun auch gleich an dieses Kapi bzw. Epi Teil 1 gesetzt, bevor das nichts mehr wird ^-^

Ja was soll ich sagen, bin natürlich wieder begeistert ^.~
Was auch sonst? Bei deinen Ideen und wie du sie umsetzt.

Am Anfang hab ich echt gedacht es ist schon die künstliche Amnesie, war dann richtig erleichtert das dem nicht so war.
Aber Sasuke ist ja wirklich süß *-*
Er kommt jeden Tag und kümmert sich um sie. Einfach das er für sie da war das hats umso schöner gemacht, als Sakura sich dann wieder an ihn erinnern konnte!
Sehr gut hat mir der Morgen gefallen als sie Sasuke geweckt hat ^___^
War wirklich gut beschrieben und hätte da auch gerne in Sakuras Haut gesteckt XD

Jo also, als es da Sasuke umgehauen hat, dachte ich echt es wäre wegen Naruto! XP Wär zumindest bei mir so gewesen... drei Kisten voll Ramen x_x
Aber als es dann hieß, dass sich eine Blutlache unter ihm gebildet hatte, da hab ich gleich an alles mögliche gedacht, nur nicht das die Wunde wieder aufgegangen ist XD

Und die arme Sakura ist jetzt eingesperrt... wirklich gemein. Ist mir schon klar, das Sasuke da nichts dagegen unternommen hat, der will ja immer nur das beste für sie.
Aber das er jetzt wieder in nen Kampf geschickt wird...o_o
Und Sakura soll daheim bleiben? (was sie ja auf keinen Fall freiwillig macht ^^)
Wird’s etwa wieder tragisch? Q_Q
Ich glaube zumindest es wird nochmal wirklich spannend zum schluss.
Oh nee ich mal mir gerade wieder das größte Drama aus... *aufgeregtimkreisrenn*
Nachher stirbt noch einer... oje oje
OMG ich glaub ich muss mal mit Tsunade reden dass sie ihn da lässt XD
Ne aber im ernst... ich mag ja beide Arten von Enden (wie oft hab ich das jetzt schon gesagt? *seufz* )
Bin auf jeden Fall gespannt darauf... na eigentlich freu ich mich viel mehr darauf ^-~
Ich hab nämlich so die leise Vermutung, dass du da kräftig was reinhaust.
Eigentlich wünsch ich ja keinem den Tod aber das würds schon...
More Drama halt XD

Ich geh jetzt und halt die Klappe *smile*

Good bye
Hab disch lüb ^.~
Kinu
Von:  DestinyStar
2007-05-12T10:22:32+00:00 12.05.2007 12:22
Hi!^-^

Endlich ein Epilog...auch wenn nur Teil 1.

Ich habe mich wirklich richtig gefreut, dass Sakura sich wieder an Sasuke erinnern konnte!^^
Und ich fand es total niedlich, als er sie gefragt hatte, ob er sie umarmen darf!:D

Aber leider muss ich Naruto auch recht geben...Es war wirklich ziemlich hart gewesen, diese Beziehung, die sie hatten nicht einmal zu erwähnen...Aber letzten endes hat sie sich ja selbst daran erinnert.

Ich mache mir wirklich Sorgen um Sasuke....Wegen dem Kampf und so...
Das Ende macht einen wirklich total neugierig!!*.*
Ich frage mich wirlich schon, was Sakura vor hat...

Freue mich schon, wenn es weiter geht.^^

Lieb you ganz dooool, Sista.^^
Von:  Lionness
2007-05-09T08:56:33+00:00 09.05.2007 10:56
wenn dir der rest so geligt wie der teil, dann wird es ein super klasse epi!*freu* die beiden sind so ein süßes paar, ich bin gespannt wie es weitergeht.*lächel* Bitte mach bald weiter und schick mir dann eine ens ja?
bye Lionness
Von:  the-zora
2007-05-09T06:07:28+00:00 09.05.2007 08:07
bin zu doof zum kritik gebn hab nämlich keine is einfach nur cool ich freu mich voll drauf wenns weitergeht^^
Von:  puffi-sama
2007-05-07T17:01:46+00:00 07.05.2007 19:01
juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu.. endlich der epilog!! hmm.. eig auch schade weil die ff dann ja aus is.. freu mich schon auf den zweiten teil des epis.. bin schon gespannt was noch passiert.. und was soll das denn mit saku?? also ich mein is ja klar das sie noch net kämpfen sollte aber so versucht sie doch sowieso nur sasuke hinterher zu kommen.. hoffe es geht rasch weiter.. bis dann

cya die_gefallene
Von: abgemeldet
2007-05-07T15:16:30+00:00 07.05.2007 17:16
Himmel, war das anstrengend zu lesen ^^* Bei langen Texten werd ich immer ungeduldig, sorry, is ne Macke von mir o.O Deshlab find ich es umso besser, dass du die 15 Seiten aufteilst, so haben wir länger zu lesen *.* Und ich finde, das Kap hat sich wie immer gelohnt zu lesen ^-^

Ich fands auch mega knuffig, als Sakura ihn umarmt hat und ihre Erinnerung wach wurde, ich fands irgendwie sogar knuffig, dass er ihr nie seinen Namen gesagt hat, bis sie selbst drauf kam.
Es könnt ja alles so schön sein, nur gibt es ja noch die Akatsuki und Sasuke is ja ebenfalls losgezogen. Bin gespannt, was Sakura vorhat und wie es weitergehen wird ^.^

Vom schreibstil her kann ich wie immer nicht meckern und REchtschreibfehler sind mir jetzt auch gar nicht großartig aufgefallen - also wie sonst auch ein ganz zufrieden stellendes Kapi was mir richtig gut gefallen hat *daumenhoch*

Mach weiter so!
ba ba Franky_chan
Von: abgemeldet
2007-05-07T15:05:04+00:00 07.05.2007 17:05
Erster Teil vom Epilog, das klingt schon mal gut ^^
Das sieht doch ganz noch nach einem richtigen Happyend aus, ich hoffe es zumindest.
Obwohl, ich bin so eine kleine Pessimistin, ich ahne irgendwie, dass das noch ein schlechtes ENde nehmen wird. Die Akatsuki sind nicht umsonst die Akatsuki, wenn du vertshest, was ich meine. Ich hoffe aber inständig, dass es doch noch ein glückliches Ende für Sakura und Sasuke geben wird. ;)
LG
Lily-chan
Von:  Dahlie
2007-05-06T14:07:56+00:00 06.05.2007 16:07
Durchgeackert habe ich mich da wirklich im wahrsten sinne des Wortes -.-"
Also ich fand das war ganz okay, vielleicht ein bissle zu lang aber es war alles dabei, du hast die Spannung gehalten und bist auch niemals gesprungen oder so was. dh von einem Punkt zum nächsten
*daumen hoch*
gelungen


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