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25 Drabbles über Kabuto

Unkraut vergeht nicht.
von

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Nur ein paar Stunden

1. Stunden

Nur ein paar Stunden

Manches braucht nicht lange, vielleicht einige Stunden. Manchmal ist es Liebe. Manchmal ist es ein One Night Stand. Manche brauchen nicht lange. Von der ersten Begegnung bis zum befruchteten Eizelle. Einige Stunden. Höchstens. Manches braucht länger. Neun Monate. Dann kommen spannende, schmerzhafte Stunden. Es ist da. Ein zerknautschtes Wesen: graue Haare, rote Augen. Vielleicht ist es kein Wunschkind gewesen. So bestimmt nicht. Dann vergehen Jahre, viele Stunden. Plötzlich spricht es, wird immer unheimlicher. Was tun mit einem grauhaarigen Kind? Beseitigen?

Nichts geschieht, unvorhergesehene, mörderische Stunden kommen. So schnell ist alles tot, auch die große Liebe. Nur das Teufelskind, das lebt.

Ein paar Tage, ja, für immer, nein

2. Tage

Ein paar Tage, ja, für immer, nein

„Wie lange bleibt er?“ „Bis er volljährig ist. Wieso?“ „Volljährig? Ein paar Tage, ja, aber… Er ist nicht mein Sohn.“ „Du wolltest ein Kind adoptieren, weil du unfruchtbar bist. Aber jetzt beschwerst du dich.“ „Es ist… etwas anderes. Ich freute mich auf das Kind, ich mag süße Kinder.“ „Er ist doch süß“ „Er ist nicht süß!“ „Nur wegen grauen Haaren ist er nicht süß?“ „Er ist nicht bloß grauhaarig, er hat rote Augen.“ „Seine Augen sind rot?“ „Ich habe es gesehen! Und dann noch dieser schreckliche Name!“ „Wieso ist eine Heilpflanze schrecklich?“ „Du müsstest wissen, wie gut manche Heilpflanze tötet.“

Am Tag vor der Zeugnisausgabe

3. Wochen

Am Tag vor der Zeugnisausgabe

Schon seit Wochen waren die Zeugnisse aller Schüler der Ninja-Akademie sorgfältig für die morgige Zeugnisausgabe aufgestapelt. Nur vereinzelt waren noch kleine Änderungen dazugekommen. Noch kurz auf die Klassenliste geblickt, waren alle Angaben korrekt? Schien zu stimmen. Doch was war das? Da hatte sich jemand einen Scherz erlaubt, einen erfundenen Schüler unten an die Klassenliste gesetzt. Unerhört! Yakushi Kabuto. Tss, tss. So etwas Dreistes hatte hier noch niemand getan – das dachte der Lehrer zumindest, bis er die angegebene Adresse persönlich aufsuchte und herausfand, dass Kabuto seine Klasse seit einem Jahr besuchte. Zugegebenermaßen peinlich. Aber musste der Junge wirklich so unauffällig sein?

Der letzte Knoten

7. weich

Der letzte Knoten

Kabuto kämmt. Orochimarus Haare sind lang, glatt, weich. Und Kabuto kämmt, eine ganze Weile schon. Orochimaru soll gut aussehen. Mit ordentlichen Haaren, porzellanweißer Haut und Männerkimono sieht Orochimaru gut aus. Jedenfalls denkt Kabuto das. Er nimmt eine schwarze Strähne. Kabuto bewundert Orochimaru. Langsam löst er einen Knoten. Seine Macht ist anziehend. Ein weiterer Knoten löst sich. Kabuto ist dankbar. Ehrerbietig. Verständnisvoll. Flinke Hände entwirren Orochimarus Haar. Doch Orochimaru bedeutet Distanz. Kabuto kommt ihm nie zu nahe. Der letzte Knoten sitzt fest. „Willst du Sex mit mir?“ Mit einem Ruck entwirrt der letzte Knoten. Orochimaru scherzt. „Das meine ich ernst, Kabuto.“

8. glitschig

Das Bad

Auf Seife rutscht man leicht aus, denn sie ist glitschig, dachte Kabuto, als er Badewasser einließ. Glitschig, wie Orochimaru-samas Worte, dachte Kabuto, als er Handtücher vom Stapel nahm. Er versteht es, Menschen zu begeistern, zu manipulieren, dachte Kabuto, als er die Temperatur des Wassers für gut befand. Bis sie etwas tun, was sie nicht tun wollten, dachte Kabuto, als er Orochimaru zum Bad rief. Bis sie auf seiner Schleimerei ausrutschen, dachte Kabuto, als er Orochimaru beim entkleiden half, seine Arme untersuchte, ihn zum Bad brachte. „Orochimaru-sama, ich könnte sie jetzt töten“, sagte Kabuto und
 


 


 


 


 

bückte sich nach einem Stück Seife.

Fliegen

**************Achtung, Timeskip-Spoiler!**********************
 

Fliegen

Geschichte einer Libelle

Ein Geräusch. Blinzeln. Wo war er? Orochimaru. Dort war er. Kabuto befand sich in einer Höhle. Schwirren. Wie ein Insekt. Ein Insekt in einer Höhle? Etwas war anders. Kabuto war verwirrt. Es lag an seinem Gehirn. Etwas fehlte. Sasori. Er spukte nicht mehr in Kabutos Geist herum. Kurz fühlte er sich erleichtert. Dann dachte er daran, dass Orochimaru ihn töten würde. Er hatte ihn betrogen. Das Insekt kam näher. Es war eine Libelle. Flink fing Orochimaru sie in seiner Hand. „Ich wollte das nicht, ich …“, versuchte Kabuto zu erklären. Doch Orochimaru war weg. Nur die befreite Libelle schwirrte noch.

Plot, why Plot?

22. Freie Wahl
 

Es regnet nicht.

Das Leben ist kein Groschenroman. Es regnet nicht, bloß weil du betrogen wurdest. Für einen Schauer bedarf es mehr, als dass Orochimaru dich betrügt – was abzusehen ist. Er hat es nicht geheim gehalten. Wozu? Er wird dich zurückbekommen, wenn er will. Er hat etwas an sich. Etwas, was du begehren wirst. Und das weiß er.

Es regnet nicht -

Doch bis in die Katakomben seines Versteckes reicht die Sonne nicht.

Du bist anders. Eigenständiger. Du wirst im nicht mehr trauen. Er hat dich gesehen, kommt. Blick. Kuss. Hand. Bewegung. Glück. Hass, Eifersucht, Handlung – wozu?

Es regnet nicht.

Das Lächeln

4. Jahre
 

Ein Tag ist ein Tag. Alle Tage sind gleich. Heute sitzt er wieder auf einer Bank, vom Training erschöpft. Er wird von gleichaltrigen gegrüßt. Er lächelt zurück. Neidisch? Überlegen! Er ist ein Genin, sie sind Chunin.

Tage vergehen, Jahre. Immer mehr seiner Kameraden bestehen die Chuninprüfung. Immer noch sitzt er dort, immer noch spioniert er sie aus.

Mit einem Lächeln im Gesicht.

Jeden Abend, seit dreizehn Jahren kehrt er nach Hause zurück. Doch wohin kehrte er die ersten vier Jahre seines Lebens zurück? Er will es noch nicht wissen.

Was sind vier Jahre gegen dreizehn? – Nicht mehr als ein Lächeln.

Verschwommen

Ein Blatt schwimmt träge in einer alten Pfütze.

Regen fällt, tröpfelt. Tröpfelt sanft auf nasses Land. Fast ist der leise Klang der Tropfen erstorben.– Fast. Das Land wähnt sich in trügerischer Trockenheit.

Du weißt es besser, denkt der Fremde. Das Unwetter steht erst noch bevor.

Wolken formieren sich zu neuen Ungeheuern. Wind kommt auf, das Blatt treibt davon.

Ist es das, was du gesucht hast, Fremder? Auf einem Schlachtfeld?

Regen prasselt. Stärker. Wer kann durch beschlagene Brillengläser in die Vergangenheit sehen?

Oder schaut der Fremde mit regengetrübtem Blick nach morgen hinaus?

Ein fernes Lächeln: Das Unwetter steht erst noch bevor.

Fortgehen

Fortgehen

Schwarzer Haare Flug. Der Mann erzählt, der Junge lauscht. Enthusiastisches Selbstvergessen. Verplaudert den Sinn seines Lebens. Wissen. Macht. Unsterblichkeit. Und Wissen. Weil er alles wissen will. Der Junge lauscht. Verstehend. Er fühlt ganz ähnlich.

Und wonach sehnt sich der Junge?

„Ich will ihnen dienen“, natürlich. Es ist eine Lüge. Sagt der Mann. Oder der Wind. Recht hat er. Der Mann. Oder der Wind. Oder beide.
 

Der Mann ist tot. Endlich, sagen die Gefangenen. Sie sind froh. Natürlich. Kabuto kann es egal sein. Er geht seinen Weg. Ob mit oder ohne Orochimaru. Sein Leben liegt noch vor ihm.
 

Es ist egal.

Prioritäten setzen

Prioritäten setzen

Was ist Zuneigung? Auf jeden Fall nichts, was Kabuto interessierte, nichts womit sich intelligente Menschen beschäftigten. Sie war kitschig, unnötig, veraltet, hinderlich. Niemand sollte so dumm sein, sich diesen Klotz absichtlich ans Bein zu hängen. Und doch taten es die Menschen. Dabei gab es viel interessantere Sachen. Leichen studieren beispielsweise oder die lebendigen Menschen, die ohnehin so dumm waren, dass sie nicht lange leben würden. Die Zuneigung war also wirklich ein hinderlicher, kindischer und meistens auch mörderischer Zeitvertreib. Besonders wenn der einzige Mensch, der sie vielleicht bekommen hätte, ein selbstsüchtiges, sadistisches und untreues Schlangenmonster war. Nein, Kabuto brauchte sie nicht.

Optionen

Was ist schon das kalte Regenwasser, das Kabutos Hand entlang rinnt?
 

Für die Blüten des Waldes ist es das Leben.
 

Für die ertrunkene Fruchtfliege ist es der Tod.
 

Für die Gesamtheit des Lebens, für den Fortbestand der Welt ist es ein Vorfall ohne Bedeutung, ein Wimpernschlag, egal.
 

Was ist schon Tyrannenmord?
 

Für Sasuke ist es Freiheit, ist es Rache.
 

Für die Gefangenen ist es das schiere Leben.
 

Für den Mann an Kabutos Seite ist es der Tod, ist es das Ende einer Illusion von Macht.
 

Für Kabuto ist es ein Augenblick, eine allen anderen Szenarien gleichwertige Option, eine Version Zukunft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (45)
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Von: abgemeldet
2009-05-09T10:41:27+00:00 09.05.2009 12:41
So, habe jetzt zwei Lieblingsdrabbels. Hier ist es mir auch egal das es acht Worte zuviel sind, die mussten einfach sein.
Sehr schön dieses Drabbel.
Und ich stimme den vorherigen Kommentatoren vollkommen zu, vor allem kono.
Freu mich auf den nächsten Drabbel.
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T10:37:35+00:00 09.05.2009 12:37
Hier ist ein Wort zu viel und das es nur ein Wort ist, kannst du vielleicht eine Möglichkeit finden daraus 100Wörter zu machen.
Vom Inhalt war es sehr schön, mir tut Kabuto irgendwie Leid. Aber du hast ihn gut rübergebracht, auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn er für Oro tatsächlich Gefühle hätte. (Und dabei mag ich das Pair eigentlich nicht...)
Egal, so nun auf zum nächsten Drabbel.^^
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T10:31:42+00:00 09.05.2009 12:31
Schönes Drabbel, übertrifft zwar nicht mein Lieblingsdrabbel, kommt aber nahe dran und das obwohl wieder Wörter fehlen. Es ist einfach schön, ich kann mir Kabuto irgendwie richtig gut in der Situation vorstellen.^^
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T10:26:32+00:00 09.05.2009 12:26
So, das ist jetzt mein Lieblingsdrabbel.^^ So schön melancholoisch, wie kono breiets gesagt hat. Auch wenn fünf Wörter fehlen, ist dieses Drabbel perfekt.^^
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T10:14:28+00:00 09.05.2009 12:14
Das ist echt gut, aber diesmal fehelen zwei Worte, das ist wieder Schade.
Aber inhaltlich gefällt sie mir echt gut. Der arme Kabuto, als Spion hat man es eben nicht leicht.^^
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T09:59:56+00:00 09.05.2009 11:59
Finde ich gut den Drabbel. Wie Kabuto hier denkt und fühlt einfach super beschrieben und gut umgesetzt. Die Wortanzahl stimmt laut animexx. Aber den Anfang mit der 21 habe ich nicht begriffen...
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T09:57:39+00:00 09.05.2009 11:57
Wieder nicht ganz mein Geschmack. Obwohl die Wortanzahl auch diesmal stimmte, ich denke du kannst die Spoilerwarnung jetzt rausnehmen, schließlich ist Sasoris Tod und die Sache mit Kabuto nun auch in den deutschen Mangas zu lesen.
Zum Inhalt, hm, ich fand das mit der Libelle nicht ganz so gut. Weiß nicht so genau wieso, aber der Vergleich ist nicht mein Geschmack.
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T09:46:00+00:00 09.05.2009 11:46
Das finde ich gut, auch wenn mir Oro dann doch ein wenig zu hilfebedürftig ist. Außerdem verstehe ich den großen Absatz nicht. Soll der irgendetwas bedeuten???
Und diesmal die perfekte Wörteranzahl, das ist bisher mein Lieblingsdrabbel in deiner Sammlung.^^
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T09:42:04+00:00 09.05.2009 11:42
Das hat mit wieder nicht ganz so gutgefallen. Ich kann mir einfach ncht vorstellen wie Kabuto Oro die Haare kämt, aber die Unterwürfikeit von ihm ist gut rübergebracht.
Das mit dem Sex fand ich auch nicht so gut, ich weiß nicht wie ich das einordnen sollte und schon wieder zuviele Wörter...
mfg Mita
Von: abgemeldet
2009-05-09T09:38:36+00:00 09.05.2009 11:38
Die hat mir wieder besser gefallen, auch wenn ich das mit der 3. Woche nicht verstanden habe und auch hier sind ein paar Wörter zu viel, habe zwar keine Idee wie man die minimieren könnte, aber trotzdem.
Der Inhalt einfach spitze. So kann man sich Kabuto echt gut vorstellen. Und der Lehrer kennt seinen Schüler nicht einmal, ich musste echt schmunzeln, auch wenn das eigentlich ein ernstes Thema ist.
mfg Mita


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