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Nur wir zwei

Das Leben verläuft nicht immer nach Plan
von

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Der Beginn einer Liebe???

Endlich - das lang ersehnte Wochenende hatte endlich angefangen, für zwei Tage keine Schule mehr, nur noch faul sein und das ja nicht zu wenig! Und das köstliche Essen, das man pausenlos in sich hineinschaufeln konnte nicht zu vergessen! Was war das Leben doch super!

Hilary Tatibana seufzte, diese Gedanken musste einem ihrer Freunde, Tyson, gerade wohl durch den Kopf gegangen sein, er tat nichts anderes lieber als futtern, eines schien bei seinen sehr abwechslungsreichen Plänen jedoch in Vergessenheit geraten zu sein, Kai würde garantiert nicht seine Trainingsaufgaben ausfallen lassen, nur weil Tyson sich mit Nahrungsmitteln zustopfen musste, die für andere Zwecke viel besser gebraucht werden könnten. Es war bereits für Ray schwierig gewesen, einen einzigen Tag frei zu bekommen um sich mit seiner Freundin Mariah zu treffen (Hilary hatte mit Mariah am selben Abend angerufen und sie hatten stundenlang telefoniert; in diesem Gespräch hatte sie das "Glück" zu erfahren, wie gut Ray doch küssen könnte - was gab es schöneres?).

Tysons Großvater hatte kurz nach dem Ende der Weltmeisterschaft entschlossen, dass sein Enkel seine schulische Ausbildung nicht vernachlässigen sollte und ihn deshalb wieder Schule zur Schule geschickt, der Rest des Teams schlossen sich daraufhin ihrem Freund an, gingen mit ihm zur Schule und alle hatten sie das Glück, in einer Klasse zu landen, Hilary hingegen war die einzige, die in einer anderen Klasse gelandet war. Manchmal dachte sie echt, Tysons hätte höchstpersönlich dafür gesorgt, dass sie in eine andere Klasse kommen würde.

Vor wenigen Sekunden erst hatte die Schelle das Ende des heutigen Schultages für das gesamte Team verkündet, doch die Klassenräume waren bereits größtenteils leer, Tysons würde das Schulgelände garantiert fluchtartig verlassen haben, so sehr hatte er sich schon auf den Freitag gefreut, Kenny, Ray, Max Und Kai würden ihm im langsamen Tempo folgen, jedoch würden auch sie nur noch ein paar Schritte machen, um endlich die lang ersehnten Sonnenstrahlen auf ihrer Haut zu spüren, die ihnen den ganzen Tag über verwehrt geblieben waren, auf sie warten würde keiner von ihnen - sie hatte sie auch nie drum gebeten, sie erwartete es auch nicht, von niemanden ihrer Freunde. Max hatte einmal versprochen, dass er mit den anderen auf sie warten würde, doch keiner von ihnen hatte sich an sein Versprechen erinnert, es war schmerzhaft, an diesen Tag zurückzudenken, sie hatte sich so sehr gefreut, mit ihren Jungs nach Hause zu gehen, ihre Sachen so schnell wie möglich in ihre Tasche gestopft als der Lehrer sie entlassen hatte, umso mehr wurde sie enttäuscht, keinen ihrer Freunde vorzufinden, nun, fast keinen. Kai stand neben der Tür an die Wand gelehnt, die Augen nicht wie üblich geschlossen, er sah sie direkt an, sein Blick nicht so eiskalt wie sonst auch, er wirkte fast freundlich. Sie hatte den Blickkontakt nicht lange halten können, sie hatte sich umgedreht, wollte verhindern, dass er bemerkte, wie sie mit ihren Tränen kämpfte, dass die Jungs sie vergessen hatten, dass ihre Familie sie vergessen hatte. Ihre richtige Familie war nie oder kaum zu Hause, es geschah sehr selten, dass sie jemanden in dem Haus, dass sie so gut wie allein bewohnte, antraf, ihr Team war ihre Familie und nun vergaßen auch sie sie. Hilary war weiter gegangen, doch Kai blieb keineswegs dort stehen, sondern folgte ihr, als er sie eingeholte, legte er einen Arm um ihre Schulter, mit dieser Aktion zwang er sie förmlich, aufzusehen.

"Was willst du?", hatte sie ihn flüsternd gefragt, zu mehr war ihrer Stimme nicht in der Lage, die Jungs hatten sie so damit verletzt, ihr Versprechen gebrochen zu haben, dass sie niemanden von ihnen um sich herum haben wollte, doch sich gegen Kai wehren konnte sie nicht, zumal wie weder die Kraft dazu hatte noch es schaffen würde ohne rot zu werden, so verliebt wie sie seit ein paar Monaten in ihn war. Kai schien zu ahnen, was in ihr vorging, machte jedoch keinerlei Anstalten, sie loszulassen.

"Ich habe dem Versprechen der anderen zugestimmt und ich hatte nicht vor, es zu brechen!", erwiderte er ebenso leise, sanft verstärkte er den Druck, den er auf ihre Schulter ausübte, drückte sie näher an sich heran, ließ damit einen zarten Rotschimmer auf ihren Wangen erscheinen. Ihre Reaktion auf ihn entging ihm nicht, er war leicht überrascht zu sehen, dass er dem einzigen Mädchen, das er seine Freundin nannte, soviel mehr als ein normaler Freund war.

Hilary blieb stehen, stellte sich ihm direkt gegenüber, ein schwaches dankbares Lächeln erschien auf ihren Lippen, obwohl ihre Augen verweint, ihre Wangen leicht errötet waren, sah sie einfach nur wunderschön aus - sagen würde er ihr dies jedoch nicht.

"Danke, Kai", wisperte sie, bevor sie ihre Arme um ihn legte, ihn liebevoll umarmte, Kai legte ebenfalls seine Arme um das Mädchen, dessen Schultern immer noch leicht zuckten, tröstete sie.

"Ich halte immer meine Versprechen, Hil!"

Dieser Tag lag mehrere Wochen zurück, eigentlich hätte sie jedes Recht der Welt besessen um ihre Freunde mit ihrem gebrochenen Versprechen zu konfrontieren, doch sie tat es nicht, sie wusste nicht, was sie davon abhielt. Besser fühlte sie sich trotzdem nicht, und Kais vorwurfsvoller Blick machte die ganze Sache auch nicht besser. Oft hatte sie sich gefragt, ob Kai es den anderen gesagt hatte, doch aus ihrem Verhalten hatte sie schließen können, er hatte es nicht getan. Er wollte wohl, dass sie es tat, dass sie den anderen klar machte, welche Scheiße sie gebaut hatten - zu Recht. Keiner von ihnen hatte jemals mehr versprochen, nach der Schule auf sie zu warten, selbst Kai nicht, er tat es einfach, stand jeden Tag, egal, wie schlecht das Wetter sein mochte, draußen vor der Schule, damit er zusammen mit Hil nach Hause gehen konnte. Sie unterhielten sich so gut wie kaum, doch in der halben Stunde, die sie jeden Tag in trauter Zweisamkeit miteinander verbrachten, sah Hil Kai aus einer völlig anderen Sichtweise, vorher war sein kaltherziger Charakter etwas geheimnisvolles, jetzt hatte sie entdeckt, er war nur eine Mauer, die ihn schützen sollte, vor was auch immer. Als sie ihn kennen gelernt hatte, war sein sarkastische Art arrogant und unerträglich, nun lachte sie über seine ironischen Kommentare, etwas, was sie nie zu tun gedacht hatte. Auch auf Kais Gesicht erschien ein schwaches Lächeln, wenn sie lachte, Hil entging es nie, es gefiel ihr, wenn er lächelte, es ließ ihn noch besser aussehen als er es sowieso schon tat. Sagen würde sie dies ihm jedoch nie, dafür war sie viel zu schüchtern, jedoch nicht zu schüchtern, als dass sie sich beim verabschieden nicht trauen würde, ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu hauchen. Beim ersten Mal hatte er sie verständnislos angesehen, nach Sekunden erschien aber erneut jenes schwache Lächeln, das ihn so unwiderstehlich machte. Mittlerweile war es Routine geworden, sie tat es immer, wenn sie alleine waren, ob sie sich nun gerade erst sahen oder sie sich verabschiedeten.

Hilary seufzte, nahm ihre Tasche, es war bereits eine Minute seit dem Klingeln vergangen, doch nun erst verließ das Klassenzimmer, ging zu ihrem Spint und dort die Hefte und Bücher zu verstauen, die sie nicht brauchte oder in denen sie keine Hausaufgaben aufhatte. Sie seufzte erneut, sie war sich in letzter Zeit überhaupt nicht mehr schlüssig, wie ihre Gefühle für Kai waren, sie liebte ihn, das war ihr klar, und doch hasste sie ihn dafür, weil er sie kein Stückchen wissen ließ, was er von ihr hielt. Nie würde sie ihn fragen, sie empfand es als unhöflich, ihn nach etwas zu fragen, dass er vielleicht nur aus Mitleid oder Pflichtgefühl tat. Nicht zu wissen, welches Spiel er mit ihr trieb, warum er nicht mit den Jungs aus dem Team zurückging, quälte sie, verstärkte ihre Gefühle für ihn ungemein und erschwerte ihr es immer mehr, ihn nach der Schule zu begleiten; wenn sie ihn nur ansah - und er musste noch nicht mal wissen, dass sie in der Nähe war - wurde sie rot im Gesicht, ging in die entgegengesetzte Richtung, nur um von ihm so weit wie möglich wegzukommen und wieder normale Farbe im Gesicht zu bekommen.

Sie öffnete ihren Spint, entdeckte einen Zettel an der Innenwand der Tür, sie nahm ihn in die Hand, es war Kais Handschrift. Hilary musste lächeln, der Typ war einfach echt unglaublich.

"Hey Hil! Es ist ein bisschen kurzfristig, aber die Tyson hatte die glorreiche Idee, an diesem Wochenende ins Kino zu gehen - mit Date! Wie wär's, hast du Lust? Kai"

Hils Lächeln wurde breiter, sie drehte den Zettel um, auf die Rückseite war eine kleine rote Rose gezeichnet, sie sah wunderschön aus - Kai hatte nicht umsonst den Ruf des besten Schülers unseres Jahrgangs. Egal ob Kunst oder Mathe, er schien einfach alles zu können.

Sie schloss die Tür ihres Spints, blickte direkt in Kais Gesicht, sie hatte ihn gar nicht bemerkt.

"Und?", fragte er sie, versuchend, die Hoffnung aus seiner Stimme bestmöglich zu verbannen.

"Gerne", antwortete sie lächelnd, stellte sich auf die Zehenspitzen um Kai einen Kuss auf die Wange zu drücken, doch genau in diesem Augenblick drehte er leicht den Kopf, so dass ihre Lippen seinen Mund berührten. Erschrocken wollte sie zurückweichen, doch sie war wie gelähmt, konnte sich keinen Millimeter bewegen, doch nach nur dem Bruchteil einer Sekunde fiel diese Starre von ihr, Kai, der anfangs nicht minder überrascht schien, ergriff nun die Initiative. Er fing an, sie liebevoll zu küssen, seine Arme schlossen sich um ihre Körper, Hil erwiderte seinen Kuss, schlang ihre Arme um seinen Hals. Für sie schien dieser Kuss ewig zu dauern, am liebsten sollte er nie wieder enden, es war ein so wunderschönes Gefühl, von Kai geküsst zu werden. Er verbarg seine Emotionen zwar immer, aber wenn er ihnen mal freien Lauf ließ, dann waren sie überwältigend, so auch jetzt.

Als sie sich voneinander lösten, griff Hil nach seiner Hand, zog ihn sanft, bis er von selbst neben ihr herging, sie lehnte sich leicht an ihn, lächelte.

"An was für einen Film hatte Tyson denn gedacht?", fragte sie schmunzelnd; wenn Tyson den Vorschlag gemacht hatte, mit Dates ins Kino zu gehen, dann musste es ein einigermaßen vernünftiger Film sein, im Kopf ging sie das aktuelle Kinoprogramm durch, überlegte, welchen er ausgewählt haben könnte, doch sie gab es auf, Tysons Geschmack war nicht einzuordnen.

"Ich weiß nicht, er meinte, das würde er entscheiden, wenn wir da sind!"

"Als ob er sich dann gegen uns alle durchsetzen könnte", antwortete sie leise lachend, Kai erwiderte nichts darauf, er löste nur seine Hand von der seinen und legte sie um ihre Schulter.
 

Dieses Wochenende war jedoch das erste und letzte seit langem, an dem sie ihre Jungs nicht herumkommandierte, dem Leben ihrer Freunde einfach seinen Lauf ließ ohne sich einzumischen - sie hatten es nicht verdient - doch warum dann sie? Warum bestrafte sie sich selbst? Warum sagte sie niemanden, wie sehr sie die Nähe ihrer Freunde verletzte, die sie doch so sehr brauchte? Warum konnte sie nicht einfach ehrlich zu sich selbst sein? Sich eingestehen, dass sie ohne ihre Freunde nichts war, nur allein und verwundbar? Warum nicht?
 

Warum vergaßen ihre Freunde sie, wenn sie doch alles für sie tun, sogar ihr Leben für sie gegen würde?

Freundschaft?

Das Wochenende war vorbei, der Schulalltag hatte wieder begonnen und die ersten zwei Stunden hatten bereits ihr Ende gefunden, es klingelte zur großen Pause. Anstatt den Hof zu betreten, ging sie zu ihrem Spint, nahm die Hefte und Bücher, die sie für die nächsten Stunden brauchen würde, dachte nach. Die letzten paar Tage waren so schön gewesen, sie hatte gelacht, sich unterhalten, Spaß gehabt, ihren Schmerz gänzlich vergessen, warum musste nun alles wieder von neuem anfangen? Warum beschwerte sie sich eigentlich? Ihr Frust hatte doch eine kurze Pause gefunden, ihr Schmerz war ein wenig an der Oberfläche abgekratzt worden - war es nicht das, was sie sich gewünscht hatte? Das wenigstens ein winziger Teil verschwinden würde, in der Hoffnung, der Rest würde folgen?

Erneut entdeckte sie einen Zettel von Kai, auch dieses Mal war er an die Tür ihres Spints geklebt; sie nahm ihn ab, las ihn, es erschien jedoch kein Lächeln auf ihrem Gesicht wie vor zwei Tagen.

"Sorry, ich kann heute nicht auf dich warten! In einer Woche findet ein kleines Turnier statt und wir nehmen dran teil - Max hat es dir garantiert schon gesagt?! Ich muss so schnell wie möglich zum Dojo, damit die anderen das Training nicht ausfallen lassen! Sorry, Hil! Kai!" Neben seinen Namen hatte er noch einen kleinen Smylie gezeichnet, aus den Augen des kleinen Kreises flossen Tränen.

Sie legte den Zettel zurück in ihren Spint, schloss ihn, ging auf den Schulhof; kaum hatte sie das Gebäude verlassen hatte, hörte sie den Kampf zwischen zweier Blades und sie wusste auch sofort, wem sie gehörten. Die Geräusche waren ihr so vertraut, dass sie die Besitzer der Blades im Schlaf hätte nennen können.

"Hey, Hil! Wie geht's?"

Hilary drehte sich um, sah ihrer einzigen Freundin auf dieser Schule ins Gesicht, Yuri Suzuki, auch sie wurde von den anderen gemieden und verspottet, genauso wie Hilary, allerdings war Yuri nicht im Ansatz zu rechthaberisch und manchmal nervtötend wie ihre Freundin es war. Sie war eher ein stiller Typ, zu still, um von den anderen Mädchen akzeptiert zu werden.

"Wer, meinst du, bladet gegen wen?"

"Es sind zwei Matche, Max kämpft gegen Tyson und Ray gegen Kai!"

Hil wehrte sich nicht, als sie von ihrer Freundin durch die Schülermassen, an der Truppe angekommen durch einen Haufen Beybladefans gezogen wurde, bis sie vorne angekommen waren, ihre Antwort hatte Yuri nicht mehr gehört, es passierte nicht oft, dass sie ein Match hautnah miterleben durfte, und wenn sich mal die Chance bot, schalteten jegliche Hirnwindungen ab - jedes Mal.

Wie Hil vorausgesagt hatte, waren zwei Matches im Gange, als wäre sie es gewesen, die die Jungs zu den Matches aufgestachelt hatte, kämpften tatsächlich Max gegen Tyson und Ray gegen Kai.

Yuri hatte Hil bis in die vorderste Reihe gezogen, in der normalerweise nur die mutigsten Schüler standen, niemand wollte was von den kraftvollen Attacken der Spitzenblader abbekommen. Hil, die ihre Freundschaft zu den Bladebreakers nie jemanden verraten hatte, sah eigentlich ziemlich desinteressiert den Matches zu.

"Was willst du denn hier, Tatibana? Beyblade ist ein harter Sport, also nichts für Weicheier wie dich!"

Einer ihrer Klassenkameraden, Manuel, hatte sie entdeckt, in der ersten Reihe stehend, und hatte sofort einen völlig überflüssigen Kommentar vom Stapel gelassen. Yuri hatte ihn gar nicht gehört, so vertieft war sie in das Match, dass sich Max und Tyson lieferten.

"Und was willst du hier, Pickelfresse? Beyblade ist ein Sport für Leute mit Grips, du hast hier nichts verloren!", antwortete sie im gelangweilten Ton, würdigte den Typen neben ihr nicht einmal eines einzigen Blickes, sondern sah weiter auf Drigger, der Dranzer ziemlich einheizte.

"Du weißt doch nicht einmal, wie Beyblade geschrieben wird!"

"Doch, das weiß ich!"

"Du hast hier nichts verloren, kapier's endlich!"

"Das sagt wer?", mischte sich Yuri ins Gespräch ein, ihre sonst so zarte Stimme klang etwas härter und auch mutiger als sonst, doch erreichen würde sie damit garantiert nichts, Manuel war der größte Angeber in Hils Klasse, er würde doch vor jemanden wie Yuri nicht klein beigeben!

"Halt die Klappe, Suzuki! Du bist noch erbärmlicher als Tatibana!"

Aus den Augenwinkeln bemerkte Hil, dass nun auch die nächsten fünf Leute links und rechts von ihr nur ihrem Streit mit Manuel lauschten, na wunderbar - konnte es besser kommen? Auch ihren Freunden war nicht entgangen, dass sich in der ersten Reihe drei Personen stritten, doch sie waren zu sehr mit ihrem Match beschäftigt, als dass sie der Diskussion genau zuhören konnten.

"Hau endlich ab, Tatibana!", meinte Manuel mit einem gehässigen Grinsen, sie verstand genau, was er ihr sagen wollte, nachgeben war etwas, was sie nie im Leben tun würde, doch sie konnte sehr gut drauf verzichten, dass plötzlich bekannt wurde, dass sie mit den Weltmeistern befreundet war und diese deswegen dasselbe durchmachen mussten wie sie.

"Komm Yuri, lass uns gehen! Ich kann die Visage von diesem Typen nicht mehr sehen!"

Hil griff nach Yuris Hand, doch Yuri wehrte sich, blieb stehen.

"Hil, ignorier den einfach! Er ist nicht mehr als ein Haufen Mist und der Boss ist er garantiert auch nicht! Also, warum gehen?"

"Okay, dann bleib! Aber ich gehe!"

Hil ließ ihre Freundin los, wollte geradewegs an Manuel vorbeistolzieren, ihn keines weiteren Blickes mehr würdigen, um sich vielleicht doch noch würdevoll aus der Situation zu retten, vergeblich. Gerade, als sie direkt neben ihm stand, schubste er sie leicht in Richtung der Blades, die sich Funken sprühend aneinander rieben und für Kontakt mit der bloßen Haut viel zu schnell drehten. Hil fiel auf den harten Boden.

"Oh - entschuldige! Muss ich dich doch glatt übersehen haben!", meinte Manuel, er grinste immer noch höhnisch und sein Tonfall weckte jeglichen Zweifel daran, dass er auch nur ein einziges Wort ernst meinte. Er erntete lautes Gelächter von seinen "Freunden" um ihn herum, doch Tyson brachte sie zum Schweigen, ein kräftiger Wind kam auf, zwang die Truppe dazu, sich mit aller Kraft gegen ihn zu stemmen um stehen zu bleiben, nach Sekunden verschwand der Wind wieder.

Der Weltmeister sah mit zweifelnden Blick auf das Mädchen hinunter, zu gerne wüsste er, warum Dragoon ausgewichen war, ohne dass er es ihm befohlen hatte; denselben Gedanken hatte auch Max. Er hatte Draciel nicht befohlen, der fallenden Person auszuweichen oder ganz mit dem Kampf aufzuhören, sein Blade kreiselte jetzt direkt vor dem Mädchen, so, als wolle er sie bewachen, auch etwas, dass er nie befohlen hatte. Auch die Blades der restlichen Bladebreakers umringten Hilary, schienen sie zu beschützen, vor was auch immer.

Hil stand auf, sie blickte auf ihre Hände, sie waren aufgeschürft und auch ihre Knie sahen nicht besser aus; toll, wunderbar! Fing ja großartig an! Sie bereute es endlos, ihre Pause nicht im Gebäude oder in irgendeiner kleinen Ecke verbracht zu haben, in der sie niemand finden konnte.

Tysons Blick verfinsterte sich leicht, als er in dem Mädchen Hilary erkannte, die sich nun ihre aufgeschürften Hände ansah und so gut wie möglich versuchte, den Dreck aus den Wunden zu bekommen ohne sich dabei weh zu tun, er sah zu dem Typen, der Hil geschubst hatte, Manuel oder so hieß er.

"Was sollte das?", fragte er leise, seine Stimme klang verärgert, überrascht sah Hil ihn an, es geschahen also doch noch Wunder - seit wann setzte sich Tyson so für sie ein? Sein Blade umkreiste sie nun, so, als ob er sagen wollte: "Sie gehört zu uns! Lass ja deine Finger von ihr!" Max, Kai und Ray schienen seine Gedanken zu teilen, sie kamen zu ihr, fragten, ob sie okay sei.

"Nichts mehr als ein paar kleine Kratzer - ich wird's überleben", antwortete Hil mit einem schwachen Lächeln, versuchte die Jungs zu überzeugen, dennoch - ihr wütender Blick verschwand nicht.

"Und was soll die Frage? Es ist doch nur Tatibana, eine Außenseiterin, ein Niemand!"

Auf seine Worte hin sah das Team der Weltmeister ihre Freundin überrascht an, sie hatten nie gewusst, dass Hil eine Außenseiterin war, dabei waren sie doch in derselben Schule. Kein Wunder, dass sie sie nie in der Pause fanden, egal, wie verzweifelt sie nach ihr suchten, um sie bei sich zu haben, das erklärte auch, wenn sie nach der Schule auf das Mädchen gewartet hatten und sie nie aufgetaucht war. Das stellte einiges klar, doch ab jetzt würde es sich ändern!

"Erstens heißt sie nicht Tatibana!", sagte Max zornig.

"Zweitens ist sie kein Niemand, sondern vollwertiges Mitglied und Teammanagerin der Bladebreakers!", fügte Ray wütend hinzu.

"Und solltest du es dich noch einmal wagen, ein Mitglied unseres Teams zu verletzen, dann wird dir das mehr als nur leid tun!", vervollständigte Kai die Rede der Weltmeister, sein mörderischer Blick weckte nicht nur bei Manuel Angst, seine Stimme jagte jedem - selbst Hil - eine Gänsehaut über den Körper. Kai, Ray, Max und Tyson nahmen ihre Blades, bevor sie Hil in ihre Mitte nahmen und mit ihr in eine gänzlich andere Ecke des Schulhofes verschwanden, sie drehte sich noch einmal um, winkte Yuri kurz zu, die sie verblüfft ansah, doch als sie den Blick von ihrer Freundin auf sich sah, lächelte sie liebevoll. Hil würde in der nächsten Pause wieder bei ihr sein und selbst wenn sie es nicht sein würde, so war sie sich sicher, dass sie sie heute Abend anrufen würde - das tat sie immer.

"Warum hast du uns nichts gesagt, Hil?", fragte Ray empört, er schien wohl ziemlich zornig auf sie zu sein, dass sie sich ihnen nicht anvertraut hatte.

"Wie denn? Wie zum Teufel hätte ich euch sagen sollen, dass ich seit der ersten fünften Klasse durch von jedem gemieden werde, weil ich so . . .!", fing Hil an, doch die letzten Wörter kamen nicht über ihre Lippen; ja, sie benahm sich nicht gerade selten wie der Boss - warum wurde sie von jedem gemieden, nur von den Bladebreakers nicht?

"Wir wissen, dass du sehr rechthaberisch und dickköpfig bist, manchmal auch sehr zickig - aber das ist jedes Mädchen", fügte Max schnell hinzu als er Hils wütenden Blick sah. "Aber wir mögen dich trotzdem, warum also hast du nichts gesagt?", beendete er seinen Part der Rede.

"Ich . . . ich konnte es nicht!", erwiderte sie kleinlaut, das erste Wort hatte sie noch laut und wütend gesagt, doch dann war ihr diese Sache mit jenem Versprechen eingefallen, der Schmerz in ihrer Seele, verursacht durch die Freunde, die nun nach dem Grund für ihre Verschwiegenheit forschten.

"Und warum nicht?", fragte Kai leise, sah sie hoffnungsvoll an, vielleicht würde sie ihm so antworten, obwohl er sich sicher war, die Antwort bereits zu kennen.

"Warum fragst du eigentlich? Du weißt doch die Antwort!", erwiderte sie in derselben Lautstärke, ja darauf bedacht, den Blick nicht zu heben und ihm in die Augen zu sehen.

"Was? Was soll das heißen? Was hat sie dir gesagt und nicht uns?" Max Stimme klang schon beinahe enttäuscht, dabei war er doch der Auslöser für alles gewesen.

"Du hattest ihr mal ein Versprechen gegeben, erinnerst du dich?"

"Jaaahaaa, ich erinnere mich!", gab er langsam zurück.

"Keiner von euch hat es gehalten!"

"Oh . . ."

Betroffen sah Max zu Hil rüber, er fühlte sich so unendlich schuldig dafür, ihr Leben in der Schule noch schwerer gemacht zu haben als es sowieso schon war. Sie war seine Freundin und er hatte sie nicht besser behandelt als alle anderen hier - wie konnte er nur? Was wer er doch für ein schlechter Freund! Er wusste doch, sie war mit ihnen auf derselben Schule! Wie konnte er sich nie die Mühe gemacht haben, nach ihr zu suchen? Sie ihn ihren Kreis aufzunehmen? Dorthin, wo sie hingehört?

"Ach - und du hast es oder was?", fragte Tyson plötzlich, riss die restlichen aus ihren Gedanken, sie folgten dem Blick des Weltmeisters, der direkt auf Kai gerichtet war, der schien sich jedoch von dem stechenden Blick nicht beeindrucken zu lassen. Er nickte, als wäre es das Selbstverständlichste.

"Ich habe euer Versprechen gehalten - seit Wochen!"

"Dann ist jetzt ja auch der Grund geklärt, warum du immer als letztes auftauchst!", murmelte Tyson vor sich hin, auch er schien jetzt von seinem schlechten Gewissen Kenntnis genommen zu haben.

Hil hörte dem Gespräch der Jungs nur zu, sie hatte durchgehend zu Boden geschaut, ihre Haare waren ihr ins Gesicht gefallen, versteckten ihre Tränen, die sich langsam den Weg über ihre Wange suchte und zu Boden fiel. Ihre Freunde sprachen über sie, als wäre sie sonst irgendwas, warum war sie eigentlich noch hier? Warum noch im Kreis der Menschen, die sie so tief verletzt hatten und sich trotzdem weiterhin ihre Freunde nannten, ohne auch nur einen Gedanken daran verschwendet zu haben sich mal zu entschuldigen? Sie wusste nicht, ob sie Kai nun dazu zählen sollte, er wollte sich ab heute nun auch den anderen anschließen, aber immerhin hatte er sich bei ihr entschuldigt, Bescheid gesagt, dass er den anderen kräftig in den Hintern treten musste. Er würde sie nicht links liegen lassen, dass hatte er ihr versprochen und er hatte noch nie eines seiner Versprechen ihr gegenüber gebrochen - doch gab es nicht für alles ein erstes Mal?

"Hil ? Alles in Ordnung?", fragte Kai vorsichtig, er war zu ihr getreten, hatte seine Hand beruhigend auf ihre Schulter gelegt und sah sie sanft an, keiner aus ihr konnte seinen liebevollen Blick sehen.

"Könnte besser sein!", murmelte sie leise, wischte sich hastig die Tränen aus den Augen, wollte verhindern, dass Kai sie so sah. Reichte es nicht aus, dass er so schon für sie ein Rätsel war, musste er jetzt alles noch komplizierter machen als es sowieso schon war? Warum musste sie sich ausgerechnet in den verlieben, die sie niemals bekommen konnte? Ihren zärtlichen Kuss von vor drei Tagen hatte sie gänzlich vergessen, ein wunderbares Ereignis - als Traum abgetan, es war nie geschehen. Hätte sie sich dran erinnert, wüsste sie jetzt vielleicht, was Kai für sie empfand.

"Ich werde in den nächsten Tagen nicht mehr zum Training kommen und ich bin ab sofort auch kein Mitglied der Bladebreakers mehr", flüsterte sie, ihre Stimme war fast ganz gebrochen, eine verheilte Wunde war wieder aufgebrochen; Kai hatte sie kaum verstanden, doch er fragte nicht nach, er hielt sie nicht einmal auf, als sie unter Tränen davon stürzte, jeden umrempelte, der ihr im Weg stand, ein paar Mal wäre sie beinahe gefallen, doch sie fing sich gerade eben noch im letzten Augenblick. Wie konnte sie nur dem kindischen Glauben verfallen, sie könnte jemals Freunde, eine Familie, haben? Noch nie hatte jemand ihr gesagt: "Ich mag dich", noch nie, leere Worte wie "Du bist mein Freund!" hatte sie noch nie geglaubt, sie wusste doch, sie waren nie war, und als sie endlich mal über ihren Schatten gesprungen und sogar sicher gelandet war, hatte sie doch den Fehler begangen. Er würde nicht unbezahlt bleiben - warum hatte ihr das niemand gesagt?

Warum hatte sie niemand gewarnt? Bedeutete sie niemanden mehr etwas? War sie dazu verdammt, für den Rest ihres Lebens allein zu sein? War das ihr Schicksal?
 

"Hilary? Warum bist du schon zu Hause? Du müsstest noch für drei Stunden in der Schule sein!"

Eine Frau mittleren Alters stand im Wohnzimmer des sonst so verlassenen Haus der Tatibanas, sie musterte ihre Tochter mit erstaunten und zugleich auch empörten Blick - wie konnte ihre Tochter es wagen, die Schule zu schwänzen? Sie musste Glanzleistungen vorzeigen, um die Traditionen der Familie fortführen zu können! Wie sollte sie dies schaffen, wenn sie schwänzte?

"Und warum bist du hier? Bist du doch sonst auch nie? Dich hat es doch noch nie interessiert, wo ich bin! Also - was soll diese Frage?"

"Ich verbitte mir diesen Ton! Du hast als Tochter nicht so mit deiner Mutter zu reden!"

"Dann will ich halt nicht deine Tochter sein!"

Die Tränen, die sie erst vor wenigen Minuten besiegt hatte, kehrten zurück, flossen hemmungsvoll über ihre Wangen, laut weinend rannte sie in ihr Zimmer.
 

Ein Streit - die letzte Unterhaltung, die Hilary Tatibana mit ihrer Mutter hatte. Kein sehr schöner Abschied für jemanden, der jeden Menschen an seiner Seite gebrauchen konnte um nicht in gänzlicher Einsamkeit zu versinken. Es war ein schmerzvoller Anblick für Frau Tatibana als sie ihrer Tochter nachsah, wie sie mit den ersten paar Taschen in ein Taxi stieg, zu einer Wohnung fuhr, von der sie nicht wusste, wo sie lag. Ihre Tochter haute ab - vor ihren eigenen Augen, und sie hatte nichts dagegen getan, sie hatte nicht einmal versucht, sie aufzuhalten, das Taxi fuhr ab, vielleicht noch drei, vielleicht auch noch vier mal würde sie Hilary nochmals sehen, öfters aber auf keinem Fall.

War sie wahrhaftig eine solche Rabenmutter, dass ihre eigene Tochter vor ihr flüchtete? Was hatte sie falsch gemacht? Mit einem Seufzen und einem letzten Blick zu dem Auto, welches nun um die Ecke und damit aus ihrem Sichtfeld verschwand, ging sie wieder ins Haus.
 

Hilary hatte sich nicht einmal verabschiedet.

Abschied für immer

hey leutz!!

da bin ich wieder *fg*

allerdings mit einem sehr kurzem kappi *schnell unter tisch verschwindet*

net böse sein und mich auf mysteriöse art und weise vom erdboden verschwinden lassen *g*

bussy cutie
 

"Ähm . . . Entschuldigung?"

Die Stimme von einer männlichen Person riss Yuri aus ihren Gedanken, ließ sie aufblicken.

"Was gibt's?", fragte sie ziemlich desinteressiert, sie war noch zu versunken in ihren Überlegungen, Vermutungen und Verdächtigungen als dass sie völlig registriert hätte, dass vor ihr, einer totalen Außenseiterin, die Bladebreakers höchstpersönlich standen. Als sie jedoch in das Gesicht von Tyson blickte, war sie völlig wach - nicht nur, dass er ihr heimlicher Schwarm war, er war für sie das Symbol des Beyblade-Sports, den sie so grenzenlos liebte.

"Hast du zufällig 'ne Ahnung, wo sich Hilary ist? Sie ist die ganze Woche über schon nicht in der Schule gewesen", fügte Ray, der sie angesprochen hatte, noch hinzu, sein Blick wirkte immer noch leicht schuldig, genauso wie Hil es ihr beim Telefonat gestern Abend vorausgesagt hatte. Auch, dass die Jungs bei ihr auftauchen würden, hatte sie vorhergesagt. Sie meinte zwar, sie hätte keine Freunde - außer Yuri natürlich -, aber dafür kannte sie die Weltmeister sehr gut.

"'türlich weiß ich das, doch warum sollte ich euch das sagen?", antwortete sie gelangweilt, Hil hatte ihr verboten zu verraten, wo sie sich aufhielt, sie wollte keinen Kontakt mehr mit ihnen.

"Sie ist unsere Freundin, wir wollen uns bei ihr entschuldigen!"

"Dafür, dass sie genau das Gegenteil davon behauptet, kennt sie euch aber genauso gut wie ihre eigene Westentasche!", wiederholte Yuri ihren eigenen Gedanken.

"Sie sagte mir, dass ihr - genauer gesagt du, Tyson - genau das sagen würdet. Ich soll euch ebenfalls von ihr ausrichten, dass sie eure Entschuldigung nicht annehmen will, ebenso wenig hatte sie vor, jemals noch mal mit euch zu reden oder sonstigen Kontakt aufzunehmen, allerdings muss sie heute noch mal vorbei kommen, um sich von der Schule abzumelden, bei der Gelegenheit wollte sie mit Kai reden!"

"Über was?", hakte Tyson sofort nach, sein Blick neugierig, schon fast zu neugierig.

"Etwas, dass dich garantiert nicht betrifft", antwortete die Außenseiterin knapp, irgendwie konnte sie nicht mehr verstehen, warum sie sich ausgerechnet in Tyson verlieben musste, sie hatte sich nur wenige Minuten mit ihm unterhalten und er ging ihr schon auf den Keks - sie würde wohl nie Glück haben! Was beneidete sie Hil doch! Ihre Freundin hatte Kai, den beliebtesten und bestaussehendensten Schüler auf der ganzen Schule, küssen dürfen und sie vergaß es einfach, merkte nicht einmal, dass Kai dasselbe für sie empfand. Er versuchte es zwar zu verbergen, doch für Yuri war es so offensichtlich, sie fragte sich, wie seine Gefühle von Hil unentdeckt blieben.

"Wenn man vom Teufel spricht . . .", dachte sich Yuri, als sie durch die Massen von redenden und lachenden Schülern ihre Freundin entdeckte, Sekunden später spürte das Mädchen den Blick von ihr, ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, kam direkt auf sie zu. Die Jungs folgten ihren Blick, sahen ihre Freundin auf sich zu gehen, doch sie verschwanden nicht - Hil wusste das garantiert.

"Hil, wie geht's?", begrüßte sie Hil.

"Könnte kaum besser sein", antwortete diese und zum ersten Mal hörte es sich so an, als würde sie nicht lügen, sie sagte die Wahrheit, ihre Gedanken schienen wohl endlich frei zu sein, nicht mehr gequält von irgendwelchen Menschen, von denen sie glaubte, sie könnte ihnen grenzenlos vertrauen.

"Wenn du dich hier von der Schule abmelden willst, auf welche gehst du denn dann?", fragte Yuri, eigentlich wollte sie es nicht, aber Tyson hatte sie so flehend angeguckt, sie konnte ihm einfach nicht widerstehen; sie war sich sicher, Hil würde ihre kleine "Falle" durchschauen.

"Ich gehe nicht mehr zur Schule, ich nehme Privatunterricht", antwortete Hil wahrheitsgemäß, hakte sich bei der Freundin ein und zog sie mit sich ins Innere des Schulgebäudes, unterhielt sich mit ihr, ihr Lachen klang so echt, kein Stückchen gefälscht wie sonst immer, dabei war ihr Leben alles andere als einfach. Sie hatte einen Job, mit dem sie ihr Geld verdienen musste, sie musste die Schule meistern und dazu auch noch mit ihren Gefühlen klar kommen. Yuri würde das nie im Leben alles auf einmal schaffen, wie konnte Hil nur so glücklich darüber sein?

Tief in Gedanken versunken hörte sie Hil kaum zu, sah wie durch einen Schleier, wie Hil mit der Sekretärin sprach, sich mit einem Händedruck verabschiedete, sich wieder bei ihr einhakte und sie aus dem Gebäude raus zog, sich jedoch keinesfalls zu den Jungs gesellte.

"Yuri? Wer hat dich gebeten, mich danach zu fragen? Tyson?"

"Äh - was? Wieso fragst du eigentlich? Wenn du doch sowieso richtig liegst!"

"Ich weiß nicht . . . also . . . wieso hast du's getan?", griff sie ihre alte Frage wieder auf, ohne weiter auf Yuris Argument einzugehen.

"Das weißt du ganz genau", antwortete sie leicht verlegen.

"Stimmt ja, du bist ja total in Tyson verschossen! Hätte ich glatt vergessen!"

"Das sagt gerade die Richtige! Wer ist denn zu blind zu sehen, welches Glück das Schicksal für ihn bereithält?"

"Was meinst du?"

"Das weißt du ganz genau", wiederholte sich Yuri, wirkte leicht beleidigt. Hil mochte alles und jeden ausgezeichnet verstehen und ihm Hilfe geben können, aber wenn es um sie selbst ging, lief sie mit Scheuklappen durch die Welt. Dass sie nicht über sich selbst stolperte, war ein Wunder.

"Ich hab keine Ahnung, aber is' ja auch egal!", meinte sie mit den Schultern zuckend - schon wieder. Ihr Lächeln wirkte so fehlerlos, so als wäre es nie anders gewesen, als wäre ihr Leben das perfekteste überhaupt gewesen, wie hatte sie es geschafft, sämtliche Schmerzen zu vergessen, zu verdrängen oder auf sonst welche Arten loszuwerden? Wie?

"Ich hab den Jungs gesagt, du wolltest noch mit Kai reden!", sagte Yuri als sie an den Weltmeistern vorbei kamen - sie hatte Hil extra hierhin gelenkt, so unauffällig wie möglich und ihre Stimme war gerade laut genug, dass sie genau von denen gehört wurde, die es hören sollten.

"DU HAST WAS?" Beim Klang ihrer Stimme blickte jeder der Jungs entsetzt auf, sahen Hil, die empört auf ihre Freundin sah, ihr Lächeln war verschwunden, an seiner Stelle war nun wieder der schmerzvolle Blick, ein verletztes Mädchen, das so schnell wie möglich von hier weg wollte.

"Das glaube ich jetzt nicht! Sag mal, hast du sie noch alle?"

Yuri sagte nichts, sah verletzt weg, sie hatte gehofft, ihre Freundin würde anders reagieren, hatte gehofft, sie wäre froh darüber, dass sie ihrem Glück einem kleinen Stups gegeben hatte, damit sie endlich danach greifen konnte und es wahr werden ließ, doch anscheinend war es die falsche Richtung gewesen. Sie seufzte traurig, schloss die Augen.

"Und ich hatte gedacht, wenigstens du würdest mich verstehen, aber anscheinend habe ich gänzlich geirrt! Auch wenn du ,nur' mein bestes wolltest, hättest du wissen müssen, ich kann Hilfe nicht gebrauchen! Es ist wohl doch mein Schicksal, mein Leben allein zu verbringen!"

Kein letztes Leb wohl, keine letzte liebevolle Umarmung, kein letzter sehnender Blick, nur eine letzte Träne, die auf ihrer Hand landete, ein Zeichen dafür, dass sie Hilary Tatibana nun das letzte Mal gesehen hatte. Yuri Suzuki verschwand in diesem Augenblick gänzlich aus dem Leben von Hilary.

Nie wieder Allein!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wiedersehen

Es tut mir wirklich leid, Hil! Die anderen werden bereits nach mir suchen, ich kann nicht länger bleiben, doch ich verspreche dir, ich komme wieder!
 

Das waren seine Worte gewesen, sein Versprechen, das er nie hatte brechen wollten! Er hatte ihr mit bei seinem Leben geschworen, nie im Leben würde er ihr denselben grausamen und tiefen Schmerz zufügen wie die anderen getan hatten. Sie hasste ihn dafür, dass er nicht bei ihr war und dennoch sein Versprechen nicht gebrochen hatte! Sie brauchte ihn doch so sehr und sie konnte ihm nicht einmal die Schuld dafür geben, nicht bei ihr zu sein, ihr die Tränen zu trocknen, die sie im Stillen weinte. Er konnte nichts dafür! Er würde glauben, sie wäre abgehauen, denn als er wieder kam, sein Versprechen einlösen wollte, war sie nicht mehr da gewesen, sie wusste, nichts würde ihn mehr quälen, als nicht zu wissen, wo sie war. Als er jene drei Worte zu ihr sagte, versprach er ihr, sich um sie zu kümmern, ihr ein Leben ohne Schmerz zu geben, doch nun seufzte sie bei dem Gedanken an ihn.

Es war fünf lange Jahre her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, fünf lange Jahre, in denen sie versucht hatte, sich ein Leben aufzubauen, ein Leben, das nur ihr gehörte, in dem sie keinen Schmerz zulassen würde, nichts, was ihr Glück zerstören konnte. Es hatte angefangen, perfekt zu sein, jede sonst so dunkle Ecke ihrer Gefühle strahlte nun in einer unglaublichen Wärme, sie war der liebevolle Mensch geworden, der sie schon immer hatte sein wollen. Nicht mehr dieses zickige, herrische und manchmal streitliebende Mädchen, das sie immer vorgeben musste zu sein, sie war geduldig, sanft und vor allen Dingen schaffte es niemand mehr, sie so aufzuregen, dass sie ihre Stimme erhob.

Hilary Tatibana seufzte. Niemand - bis auf einer!

"Mama?"

"Ja?"

"Wann darf ich endlich aufstehen? Wir sind doch schon lange fertig mit essen! Warum muss ich noch sitzen bleiben?", fragte die Stimme quengelnd weiter.

"Erstens weil wir nicht zu Hause sind, zweitens befinden wir uns hier auf einem sehr teuren Fähre - es hat mich eine ganze Stange Geld gekostet und meine gesamte Geduld -, drittens ist es deswegen nicht nur mir gegenüber unhöflich, jetzt aufzustehen! Du wartest gefälligst, bis der Kapitän das Wort erhoben hat, die Ehrengäste vorstellt, die sich ebenfalls auf diesem Schiff befinden sollen und dann kannst du aufstehen, dich in den Trainingsraum begeben und dort mit Gleichaltrigen trainieren - ist das klar, Kai?"

"Ja, Mama!", erwiderte der Kleine leise. Hilary seufzte erneut, musterte ihren Sohn; dieselben grauen Augen, dasselbe blau-schwarze Haar, dieselben Gesichtszüge, wirklich nichts an dem Fünfjährigen erinnerte an seine Mutter, er war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, nicht mal sein Familienname war der ihrige. Formell über ihre Rechtsanwältin hatte sie seinem Vater die Anfrage zukommen lassen, ob sein Sohn seinen Namen annehmen dürfte, auf demselben Weg war seine Antwort bei Hil im Briefkasten gelandet.

"Auf diesem Schiff kann man beybladen?", erhellten sich die Gesichtszüge des Jungen wieder, nachdem er die Worte seiner Mutter endlich verstanden und völlig vergessen hatte, in welch scharfen Ton sie mit ihm geredet hatte - normalerweise hätte er geschwiegen, bis er endlich weg von ihr war.

"Sonst hätte ich dich wohl kaum mitgenommen, oder? Was sonst hättest du auf einem öden und piekfeinen Schiff wie diesem hier tun sollen?", antwortete die junge Mutter mit einem sanften Lächeln, seit sie ihren Kai geboren hatte, war sie eine solch sanfte Person, sie konnte ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen, allerdings entschied sie immer noch selber, ob es sich lohnte, sie wahr werden zu lassen oder einen kindischen Traum einfach einen solchen lassen sollte. Dass sie ihm das Bladen hatte beigebracht - oder vielmehr hatte beibringen lassen - war ihre bisher beste Entscheidung, was die Erziehung ihres Sohnes betraf, denn Kai hatte nicht nur das Aussehen seines Vaters geerbt, sondern auch dessen Fähigkeit, wie ein Gott zu bladen.

"Mama? Weißt du, wer diese Ehrengäste sind?"

"Ja, das weiß ich", gab Hil etwas nervös zurück, sie wollte diese Ehrengäste nicht treffen, sie hatte sie seit fünf Jahren nicht gesehen, sie musste jetzt nicht wieder damit anfangen; es reichte doch vollkommen aus, dass sie immer noch ihre Managerin war, sie das Team der Weltmeister zu denen hatte zählen lassen, die am besten organisiert waren - bei Hil musste alles bis auf die zehnte Stelle hinterm Komma perfekt stimmen, ansonsten war sie nicht zufrieden mit ihrer Arbeit.

"Wer denn?", fragte Kai mit seiner unschuldigen Stimme weiter, er wusste, die Masche zog immer!

"Die Bladebreakers!"

"Was? Wirklich die Bladebreakers? Und auch das mysteriöse Mitglied, das ich noch nicht sehen durfte? Du hast gesagt, er wäre der Beste!" Na super, jetzt war der Kleine vollkommen wach und Hil konnte seinem süßen Hundeblick einfach nicht widerstehen, sie holte tief Luft. Kai wusste bereits, er hatte so gut wie gewonnen, seine Mutter war wieder mit sich selbst am kämpfen! Sie wollte es ihm nicht sagen, doch sie würde sich selbst nachgeben, da war er sicher! Sein typisches engelsgleiches Lächeln erschien auf seinen Lippen. "And the winner is . . . Kai Hiwatari!"

"Er ist ebenfalls auf dem Schiff, doch er hasst solche Empfänge, er wird garantiert irgendwo anders sein! Nun guck nicht so traurig! Du wirst ihn schon noch früh genug zu sehen bekommen, Kai!"

Früh genug war dem neugierigem Kai allerdings viel zu spät, er kletterte von seinem Stuhl hinunter.

"Kai! Warte!", rief Hil ihm so leise wie möglich hinterher, damit die anderen Gäste sie nicht mit seltsamen Blick mustern würden, doch es nützte nicht, sie war gerade aufgestanden, als der Kapitän das Wort erheben wollte und nun sah sie erst recht jeder an. Mit hochrotem Kopf lief sie ihrem Sohn hinterher. Verdammt, warum war der Typ nur so schnell?

Ihr fiel es schwer, in ihrem teurem Kleid mit dem Kleinen mitzuhalten, er wandte sich durch die Beine der unzähligen Erwachsenen, hatte den Ausgang viel schneller erreicht als ihr lieb war.

"Na toll! Warum muss der Kleine auch immer abhauen? Ich würde zu gerne mal wissen, ob Kai auch so furchtbar schwierig war als er in Alter unseres Sohnes war", dachte sich Hil sauer, verließ den Saal, bog nach links ab, in diese Richtung hatte sie den blauen Schopf Kais verschwinden sehen und sie hoffte sich sehr, sich nicht zu irren. Ihm konnte sonst was passieren auf diesem riesigen Schiff!

Zielstrebig ging sie zu dem Trainingsraum, den sie Kai gegenüber erwähnt hatte, er musste hier sein, er konnte einfach nicht anders! Sie überwand die letzten Stufen, die sie von dem Blick in den Raum trennten, öffnete die Tür und entdeckte ihren Liebling keine drei Schritte vor ihr stehen, eine Gruppe von Erwachsenen begeisternd mustern. Die schienen von ihm noch gar keine Kenntnis genommen zu haben, doch Hil machte sich auch nicht die Mühe, die Gruppe weiter zu mustern.

"Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst nicht weglau . . .", fing Hil leise an, damit sie nur Kai hören konnte; jetzt hatte sie doch einen Blick auf die Ansammlung von Männern, wie sie gerade feststellte, geworfen und genau die Personen in ihnen erkannt, die sie nicht sehen wollte.

"Aber Mama", protestierte Kai, drehte sich zu ihr um, wollte ihr durch einen einfachen Blick klar machen, er konnte hier nicht gehen, dass dieser Raum der einzige war, der seinen kindlichen Wünschen entsprach, in dem man sich nicht an diese grauenhaften Regeln halten musste. Sein Protest gegen ihren Befehl war nicht gerade leise gewesen, die hohe Jungenstimme riss die Männer aus ihrer Unterhaltung, mit einem breiten Grinsen blickten sie auf den Jungen, der seine Mutter leicht zu nerven schien, die jedoch nicht so aussah, als würde sie nachgeben.

"Nichts ,Aber Mama'! Ich sagte dir doch, du könntest gehen, sobald der Kapitän seine Rede gehalten hat - nicht vorher!", versuchte Hil, ihre Stimme ruhig zu halten - warum war ihr Sohn eigentlich der einzige Mensch auf diesem verdammten Schiff, der sie zur Weißglut treiben konnte?

"Warum muss ich mir das Gerede von einem alten Typen mit Bart anhören, wenn ich mich doch auch so lange hier aufhalten und trainieren kann, ohne irgendwelchen Mist anzustellen?"

Die sechs Männer fingen leise an zu lachen, zumindest erschien ein Grinsen auf ihren Gesichtern.

"Miss? Lassen Sie Ihren Sohn doch hier, wir werden so lange auf ihn aufpassen", mischte sich einer der Männer in die Mutter-Sohn-Konversation ein, er war blond, war Amerikaner und hieß Max Tate - und er hatte sie nicht erkannt! Hatte sie sich so verändert in nur fünf Jahren?

"Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?", fragte Hil höflich, lächelte Max an.

"Aber Mama! Das sind doch die Bladebreakers", mischte sich Kai von unten ein, schien sichtlich enttäuscht von seiner Mutter, dass sie jemand so wichtiges wie die Bladebreakers nicht erkannte.

Max, Tyson, Kenny und Ray lachten leise auf, während der Namensgeber ihres Sohnes nur weiter grinste, nichts sagte. Kai Junior hatte sich noch nicht wieder den Weltmeistern zugewandt, sie hatten also noch nicht die unglaubliche Ähnlichkeit mit Senior erkennen können.

"Weiß ich doch, mein Kleiner", sagte sie mit einem liebevollen Lächeln zu ihrem Sohn, bevor sie sich wieder Max und dem Rest des Teams, das sie seit Jahren managte, zuwandte.

"Mister Tate, ich -", fing Hil an, bevor ihr Sohn sie erneut unterbrach.

"Bitte, Mama! Darf ich?", fragte Kai mit seiner unwiderstehlichen unschuldigen Stimme.

"Sie haben Ihren Sohn gehört", mischte sich Tyson mit ins Gespräch ein, grinste sein typisches Standardgrinsen, das er seit Jahren nicht ablegen zu wollen schien.

"Ich frage mich manchmal echt, ob dein Vater auch so unglaublich nervend gewesen ist, als er in deinem Alter war", meinte Hil kopfschüttelnd, grinste auf ihren Sohn hinunter.

"Wer ist denn sein Vater beziehungsweise wie heißen Sie?", erhob nun zum ersten Mal Ray seine Stimme, blickte sie an; bei dieser Frage drehte sich Kai um, blickte einem seiner Vorbilder ins Gesicht. Der Chinese spürte den Blick des Jungen, blickte zu ihm hinunter, seine Augen weiteten sich vor Schreck, doch nicht nur seine, dem gesamten Rest des Teams stand der Mund weit offen.

"Sein Vater?", fragte Hil leicht bedrückt, schaute zu Boden, in ihrem Kopf rasten die Möglichkeiten umher, wie sollte sie auf diese Frage nur antworten? Ihr Blick fiel auf ihren Sohn, der sie abwartend ansah, er hatte ihr diese Frage auch schon sehr oft gestellt, in der Hoffnung, jemals eine Antwort zu bekommen, von der wusste, sie würde sie ihm nie geben.

Hil seufzte tief, sie trat einen Schritt nach vorne, die Tür, die sie die ganze Zeit aufgehalten hatte, fiel nun endlich zu, sie stand direkt hinter ihrem Sohn, schaute ihrem alten Team zum ersten Mal seit Jahren wieder richtig in die Augen.

"Können Sie mir verraten, warum Ihr Sohn genauso aussieht wie unser Teamkollege?", mischte sich Max ein, die Antwort schien er nicht wissen zu wollen, er schielte zu seinem Teamkapitän rüber, der schien jedoch genauso wenig eine Antwort zu wissen wie Tyson.

"Mama?", fragte Kai leise, er blickte hoffnungsvoll zu ihr hoch, auch dieses Mal schien sie keine Antwort geben zu wollen auf die Frage, die ihn schon so lange quälte, sie würde nicht nachgeben.

"Natürlich kann ich eine Antwort geben, doch ich bin mir sicher, sie sollte lieber ungesagt bleiben", antwortete Hil ausweichend, in der Hoffnung, "ihre" Jungs würden nicht weiter nachfragen.

"Der Meinung bin ich allerdings nicht", sagte Kai Senior laut, trat hinter Tyson hervor, schien ebenso wie sein Miniaturebenbild auf eine Antwort zu warten, Hil gefiel ganz und gar nicht, dass sie unter den Blicken aller nachzugeben schien, am schlimmsten war es jedoch, zu spüren, wie die beiden Kais sie ansahen. Oh Gott - warum hatte sie auch zugestimmt, mit auf dieses Schiff zu kommen?

"Also - wir warten auf eine Antwort!"

"Sei nicht so ungeduldig, Tyson! Ihr habt es immerhin mir zu verdanken, dass ihr euch auf diesem Luxusliner befindet und nicht in irgendeinem stinkigen Trainingscamp", antwortete Hil zickig, griff in ihre Handtasche, holte ihren Schlüssel heraus.

"Bringt mir meinen Sohn heil zurück", meinte sie lässig, warf Kai den Schlüssel zu, bevor sie ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange drückte: "Stell keinen Unsinn an, Kleiner!"

"Ich hab auch einen Namen", sagte er beleidigt, als sie sich zum Gehen wandte.

"Ich weiß, Kai, ich habe ihn dir gegeben!"
 

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hey leutz

seid net zu hart zu mir . . . hab misch wirklich müh gegeben, auch wenn ich find, dat kappi is' net so gut geworden

vielen, vielen dank für eure lieben kommis

wenn ich jetzt eingebildet wär, würd ich doch glatt sagen, lasst erst mal fünf kommis rüberwachsen, bevor ich weiterschreibe, bin isch aber net *ss*

*sich ganz leis davonstehl*

eure cutie

"Hil, warte!", rief ihr jemand hinterher, doch sie achtete gar nicht mehr darauf; stur und als ob sie das Hören in einer Sekunde verlernt hätte, ging sie weiter, erreichte jedoch gerade mal die Tür, als sich ihr kleiner Sohn mal wieder und wie üblich erneut im falschen Augenblick einmischte: "Mama? Hattest du nicht gesagt, die Bladebreakers wären Ehrengäste und müssten zum Kapitän auf die Bühne kommen?" Ich liebe dich dafür, dass du das gute Gedächtnis deines Vaters geerbt hast!, dachte sich Hil, auf den Kommentar des Kleinen hin hörte sie erschrockenes Murmeln der "Jungs". In einem unglaublichen Tempo und als wäre der Teufel in Menschengestalt hinter ihnen her rauschte jeder an ihr vorbei, jeder - bis auf Kai. Sie drehte sich zu ihrem Sohn um, lächelte ihn an: "Viel Spaß mit deinem Vater, Kai!"

Mit diesen Worten ging Hil zurück in den Saal, auf der Bühne sah sie bereits die Bladebreakers stehen; während sie zu ihrem Platz ging, sich dort hinsetzte, hörte sie die überheblichen Worte Tysons, lauschte der bescheidenen Rede von Ray, lachte mit den anderen, als Max seine Witze riss - sie konnte sich ein Lächeln einfach nicht verkneifen, als der schüchternde Kenny ein paar Worte sagen musste. Sie wollte es nicht! Sie wollte nicht, dass sie ihr altes Team anlächelte, froh darüber war, sie zu sehen, sie zu hören - keinem ihrer alten Freunde entging ihr Lächeln.

"Wie haben Sie es geschafft, trotz Ihres überfüllten Terminkalenders Zeit für einen zweiwöchigen Aufenthalt auf einem solchen Luxusschiff wie diesem zu finden?", erklang die Stimme eines Reporters, der trotz der strengen Regeln einfach seinen Mund nicht hatte halten können.

"Ja? Gute Frage . . . wie haben wir das?", fragte Tyson an die anderen gewandt, doch die zuckten nur mit den Schultern, das Publikum lachte leise, auch Hil lachte, schnell griff sie zu ihrer Serviette, schrieb eine kurze Nachricht drauf, bat ein kleines Mädchen vom Nachbartisch, diese Tyson zu bringen; mit einem breiten Lächeln stand die Kleine auf, schlängelte sich durch die Massen und gelangte schnell zur Bühne, gab die Serviette auftragsgemäß an Tyson weiter, der sie mit einem "Danke" annahm, sie las und dann lächelte.

"Also, unsere Teammanagerin ist der Meinung, ein bisschen Urlaub und Entspannung würde niemanden schaden und wow - das hat sie schon seit sechs Monaten geplant", las er die Nachricht vor, grinste Hil dann breit an, bedankte sich auch im Namen der anderen bei ihr. Hil, die spürte, dass alle Augen im Saal auf sie gerichtet waren, blickte Tyson weiter an. Warum musste sie es schon wieder tun? Hatte sie nur eine Auszeit von ihnen gebraucht? Eine Zeit, in der sie ihr Leben alleine aufbauen konnte, versuchen konnte, ohne Schmerz zu leben? War es wirklich nur das gewesen?

Warum lächelte sie nur?

Hilary war zu sehr in ihre Gedanken vertieft, sie registrierte gar nicht, dass die Weltmeister die Bühne verließen, der Kapitän wieder das Wort übernahm und den heutigen Ball für eröffnet erklärt hatte. Erst die sanfte Musik riss sie aus ihrer Traumwelt, sie schüttelte mit einem schwachen Lächeln den Kopf. Sie begann wieder wie früher zu sein! Wollte sie das überhaupt? Sie erhob sich, gesellte sich zu anderen Teammanagerin und hohen Tieren in der Beyblade-Welt, unterhielt sich mit ihnen.
 

Warum musste sie wieder so sein wie früher? War ihr das Leben nur mit ihren Sohn nicht bestimmt?

Musste sie es zusammen mit ihren alten Freunden teilen?

War es ihr Schicksal? War es wirklich vorherbestimmt, dass sie wieder in das Leben der Bladebreakers zurückkehren würde?

Warum hatte sie es dann überhaupt verlassen, wenn ihr Weg sie doch wieder zurück an den Anfangspunkt führen würde? War das Leben wirklich so ungerecht einfach?
 

Hilary achtete nicht auf die Uhr, bemerkte nicht, wie sich die Zeiger langsam auf zwanzig Minuten nach eins zu bewegten, sie hätte schon lange nach ihrem Sohn gucken müssen, kontrollieren müssen, ob er bereits im Bett lag und schlief, doch in ihrem Unterbewusstsein wusste sie, dass ihr kleiner Kai bei ihren alten Freunden in sehr guten Händen war, ihm würde schon nichts passieren.
 

Warum vertraute sie ihnen das Wichtigste in ihrem Leben an, wenn sie sich doch geschworen hatte, nie wieder jemanden außer ihrem Sohn zu vertrauen?
 

Erst eine bekannte Stimme unterbrach ihr Gespräch, holte sie zurück in die Wirklichkeit, die nun schon weit in den frühen Morgenstunden war, seit Stunden bereits hätte sie auch in ihrer Kabine sein sollen, bei ihrem Sohn, der garantiert seit eben diesen Stunden auf sie wartete.

"Hilary", sagte die Person ihren Namen, Hil blickte sie an, der Ball dauerte noch immer an, das Licht war schummrig, manche der Gäste trugen eine Maske, doch sie erkannte sofort die Stimme, die sie aus ihren Gedanken gerissen hatte.

"Kai", antwortete sie ebenso leise; geschickt löste sie sich aus dem Gespräch mit irgendwelchen Sponsoren der BBA, verabschiedete sich höflich, ging zu Kai, der geduldig darauf wartete, dass Hil sich endlich von den alten Herrschaften befreien konnte.

Als sie vor ihm stand, gab er ihr ihre Schlüssel zurück, er schien sofort wieder gehen zu wollen, doch er tat es nicht, musterte sie weiter mit einem traurigen Blick, Hil hatte ihn noch nie so gesehen.

"Er ist vor einer Stunde eingeschlafen", meinte Kai, wandte seine Augen nicht von Hil ab, die viel lieber den Schlüssel anzusehen schien als ihn, es war ihr wohl peinlich.

"Und wie lange hast du insgesamt gebraucht, um ihn ins Bett zu kriegen?"

"Er ist sofort eingeschlafen!", antwortete Kai langsam und leise, sah sie weiterhin an, doch nun hob auch sie ihren Blick, schaute ihn fast schon verzweifelt an: "Wie hast du das denn geschafft? Ich brauch Stunden, bis ich ihn endlich dazu überreden konnte, nur ins Bett zu gehen!"

"Ich habe ihm versprochen, mit ihm zu trainieren!"

"Da kann ich natürlich nicht mithalten - schon verstanden", grinste Hil ihn an, schüttelte den Kopf, da hatte ihr Sohn seinen Vater noch nie gesehen, doch gehorchte ihm bereits aufs Wort.

"Wessen Sohn ist er, Hilary?", fragte er, Hil errötete auf sein Frage hin, sah wieder auf den Schlüssel in ihrer Hand, warum musste der Typ auch immer so direkte Fragen stellen? Damals hatte er es auch getan, sie gefragt, was sie für ihn empfinden würde und sie hatte nichts anderes tun können als antworten; sie seufzte, dieses Mal würde es wohl nicht anders sein. Kai hatte so eine besondere Wirkung auf sie, wohl der Grund dafür, dass sie in den Jahren, in denen sie alleine gelebt hatte, sich immer die Matches ihres Teams angesehen hatte, anstatt sich nur das Ergebnis anzuhören.

"Können wir woanders über dieses Thema reden?", versuchte Hil ihre Antwort so weit hinauszuzögern, bis sie eine vernünftige bereit hatte, dabei war es doch zwecklos; ihre Anwältin hatte Kai doch ein Schreiben geschickt, damit ihr Sohn überhaupt seinen Namen hatte annehmen können. Kai wusste doch, dass er Vater war, er wollte es nur aus ihren Mund hören, ihr klar machen, dass auch er das Recht hatte, seinen Sohn zu sehen, bei ihm zu sein. Sie hatte doch gewusst, dass es irgendwann so weit sein würde, warum erschreckte sie es also? Warum konnte sie es nicht einfach akzeptieren?

"Lass uns in meine Kabine gehen, sie ist direkt neben deiner", antwortete Kai auf ihre Frage, ging vor, wieso achtete er nicht darauf, ob sie ihm folgte oder einfach die Chance nutzte, um zu verschwinden?

Kümmerte er sich so wenig um sie? War sie ihm so unwichtig geworden?
 

Sein Kuss schien mir sagen zu wollen: "Verlass mich nie!"
 

Sanft schüttelte sie den Kopf, folgte Kai, er würde sie nicht alleine lassen, er sorgte sich um sie, sie hatte es in seinem Blick gesehen, etwas, dass nur sie hatte sehen können oder würde jemals sehen können. Hil drückte den Schlüssel in ihrer Hand, als würde es ihre Gedanken bestätigen, mit einem zarten Lächeln folgte sie ihm in seine Kabine; sie wusste, was sie tat, er war der Vater ihres Kindes - warum sich also Sorgen machen?
 

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hey leutz

vielen dank erst mal an meine fließigen kommi-schreiber

das kappi is' auch net wieder so lang und in meiner bescheidenen meinung auch net wirklich gelungen, is nämlich nix wirklich drin passiert ((außer Hil's gedanken)), den rest hab ich gerade eben geschrieben uns 's is' noch ziemlich früh am morgen *bittet auf knien um verzeihung*

cutie

hey ihr

so, hier ist das nächste kappi

bin momentan total krank ((fieber, husten, dat übliche halt))

deswegen ist das kappi irgendwie nicht so das wahre geworden, fehler müssten auch drin sein, hab's noch net korrektur gelesen, manche textstellen müssten eigentlich wiederholen . . . hoffe ihr verzeiht *ss*

hab euch lüb

cutie
 

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Hilary betrat nach Kai die Kabine, sie sah sich nicht um, sie kannte die Kabine, sie hatte sie ausgesucht, ging nur ein paar Schritte weiter, den Blick stets zu Boden gerichtet und darauf bedacht, jedes einzelne Geräusch, das Kai machte, zu hören, um ja auf seine nächste Bewegung vorbereitet zu sein. Er schloss den Raum ab, genau wie sie damals ihr Zimmer in dem Haus der netten alten Dame, die mal ihre Nachbarin gewesen war, sie drehte sich nicht um, wagte es nicht, dem Vater ihres Kindes in die Augen zu sehen, wo sie ihm doch so viel Glück und so viele fröhliche Stunden mit ihrem Sohn verdankte.

"Wessen Sohn ist er?", wiederholte er seine Frage, wandte den Blick nicht von Hilary ab, er ging auf sie zu, obwohl sie noch mit dem Rücken zu ihm stand, legte er vorsichtig seine Arme um sie, er erwartete, dass sie ihn wegstoßen würde, ihn anschreien würde, doch sie tat es nicht. Hil atmete tief durch, sie spürte seinen muskulösen Oberkörper, er trug nur ein einfaches weißes Hemd, die ersten Knöpfe waren geöffnet, sie konnte jeden einzelnen Muskel spüren, wie er sich an- oder entspannte als er seine Arme um sie gelegt hatte, sie spürte seinen Gürtel durch ihr Kleid, wie er sich sanft auf ihre Haut presste. Diese kleinen Berührungen reichten aus, um ihr eine Gänsehaut einzujagen.

"Was soll diese Frage, Kai? Du weißt es doch ganz genau!", flüsterte Hil leise, sie bemerkte gar nicht, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, sie hatte nicht einmal versucht, sie zurückzuhalten, sie brauchte keine Angst vor Kai haben, er würde schon nicht lachen, er würde verstehen.

"Ich will es aus deinem Mund hören!" Seine Stimme war direkt an ihrem Ohr, sein Kopf ruhte auf ihrer nackten Schulter, es war ein seltsames Gefühl, ihn zu spüren, seine warme Haut, sein warmer Atem.

"Es ist dein Sohn, Kai", antwortete Hil, wischte sich die Tränen weg, die bereits den Weg an ihrem Mund vorbei gefunden hatten, bereit, sich in die Tiefe zu stürzen und auf dem weichen Teppich zu landen.

"Warum nicht gleich so?" Dieselbe Frage wie damals - Hil seufzte. Würde dies hier auch so enden wie damals? Warum war Kai auch nur so ein direkter Typ?

"Warum? Ist das nicht so offensichtlich?", fragte Hil aufgebracht, sie riss sich aus seiner Umarmung los, schaute in seine wunderschönen grauen Augen, die sie liebevoll ansahen. "Ich habe alleine gelebt! Ich musste mich mit allen Miseren der Schwangerschaft alleine rumschlagen und es war verdammt noch mal nicht einfach! Ich -"

"Warum hast du nie angerufen? Bescheid gesagt?", unterbrach Kai ihren gerade erst angefangenen Vortrag; er schaute ihr weiterhin in die Augen, Hil jedoch blickte wieder zu Boden. Er hatte einen wunden Punkt erwischt, sie wollte es ihm nicht sagen, ihre Angst war unbegründet gewesen, das wusste sie, aber dennoch war sie von ihr kontrolliert worden.

"Ich hatte Angst, du würdest das Kind nicht wollen, würdest mich hassen, wenn ich es zur Welt brächte! Ich hatte solche Angst", flüsterte Hil, ihre Tränen verschwammen ihre Sicht, der weiße Teppich, durch die Dunkelheit grau gefärbt, und die nette Einrichtung, durch die Nacht zu schemenhaften Konturen verwandelt, erhielten einen feuchten Schleier, eiligst wischte sie sich erneut ihre Tränen weg. Warum musste sie eigentlich weinen? Warum? Es war doch nur Kai! Der Mann, dem sie sich eingestanden hatte, sie würde ihn von ganzen Herzen lieben, sie verstand das nicht.

"Hil, sieh mich bitte an", seine Stimme klang sanft und liebevoll, ließ sie sich vorkommen wie ein kleines Kind, die Finger seiner rechten Hand drückten ihr Kinn ebenso sanft hoch, zwangen sie, ihn anzusehen; es war dunkel, man konnte so gut wie nichts erkennen.

"Kennst du mich denn so schlecht? Nie im Leben hätte ich dich gezwungen, dein Kind abzutreiben, es zu verlieren! Es ist unser Kind! Meinst du nicht auch, ich würde es eher lieben anstatt es umzubringen?", fragte er leise, auf seinen Lippen ein verzeihendes Lächeln.

Sekundenlang sagte Hil nichts, dann nickte sie, lächelte ebenfalls.

Wie sehr hatte er das vermisst? Ihr warmes Lächeln, das ihrem schönen Gesicht einen engelsgleichen Ausdruck verlieh, es fiel ihm schwer, diesem Lächeln zu widerstehen, nicht einfach seine Lippen auf die ihren zu drücken und sie mit all der Leidenschaft zu küssen, die er in den letzten fünf Jahren zurück hatte halten müssen, es schmerzte ihn, er wollte sie! Er biss sich auf seine Unterlippe, kämpfte innerlich mit sich selbst; Hils Lächeln wurde breiter, sein kleiner Kampf entging ihr keinesfalls, sie wusste nicht, ob sie es auch wollte, sie schien vergessen zu haben, wie es sich anfühlte, wenn sie von dem Mann, den sie liebte, geküsst wurde, doch sie wollte nicht sehen, wie Kai litt - nur wegen ihr. Sie hob ihre Hand, streichelte seine Wange, spürte genau, wie er ihre Berührung genoss, sich ihr völlig hingab, sie wusste nicht, ob sie weiter gehen sollte, als er seine Augen schloss, seine Hand hob, sie auf die ihrige legte, doch ihr Lächeln verschwand nicht. Sie ging die zwei Schritte, die sie noch voneinander trennten, auf ihn zu, stellte sich auf Zehenspitzen, flüsterte in sein Ohr:

"Hör auf, dich selbst zu quälen und tu es endlich, Kai!"

In diesem Moment öffneten sich seine Augen wieder, sahen direkt in jene braunen, die ihn seit Jahren in seinen Träumen verfolgten, ihn nie zur Ruhe kommen ließen, ihn halfen, Matches zu gewinnen, die er bereits als verloren geglaubt hatte. Er liebte sie immer noch, obwohl sie ihn verlassen hatte und er wollte sie mit all seinen Sinnen fühlen, sich vergewissern, dass es dieses Mal nicht doch nur ein Traum war, sie irgendwie an sich binden, damit sie ihm nicht noch mal abhauen konnte.

Er nahm seine Hand von der ihren, legte seine Arme um ihren schlanken Körper und drückte seine Lippen zärtlich auf ihren Mund. Hil erwiderte seinen Kuss sofort, schlang ihre Arme ebenfalls um ihn, drückte sich so eng wie möglich an den muskulösen Körper des Vaters ihres Sohnes.

"Willst du das wirklich?", fragte er, sein Atem ging schneller, Hils Körper war, obwohl er von der Geburt eines Kindes gekennzeichnet war, immer noch wunderschön, für eine Frau muskulös gebaut und einfach nur unglaublich; Hil trug immer noch das trägerlose Kleid, das sie bereits am Empfang getragen hatte, es war zwar dunkel, doch das zarte Rot konnte er immer noch sehr gut erkennen, es ließ seine Hil nur noch bezaubernder aussehen.
 

Nein, nicht eine Göttin!

Seine Göttin!
 

Er hatte sie "Seine Göttin" genannt und er hatte damals nicht daran gezweifelt, dass sich mit der Zeit jemals was dran ändern würde! Selbst fünf Jahre und die vermutlich schwere Geburt eines Kindes hatten ihrer Schönheit nichts abgetan, sie war einfach umwerfend! Kai konnte nicht anders, als die Göttin, seine Göttin, in seinen Armen weiterzuküssen mit all der Liebe und Leidenschaft, die sie verdiente.

"Kai, in den letzten fünf Jahren gab es keinen Abend, an dem ich nicht mindestens eine Stunde an dich gedacht habe, an das, was wir tun könnten, alleine, als Familie! Du hast doch sonst nie gefragt, warum tust du es nun?", war die geflüsterte Antwort. Kais Lippen auf ihrem Hals waren einfach unglaublich, sie hatte sich damals schon gewundert, wo der Typ gelernt hatte, seinen Mund auf diese Weise zu gebrauchen, er war einfach unglaublich gut! Es fiel ihr schwer, auch nur einen einzigen vernünftigen Satz über ihre Lippen zu bringen. Ihre Hände vergruben sich in seinem Haar, drückten ihn zärtlich weiter an sich, die vergangenen Jahre hatten wirklich nichts an ihm verändert, er war immer noch so ein unbeschreiblich guter Küsser! Sie wollte mehr von ihm! Vielleicht würde sie so auch wieder gut machen können, dass sie dem Kapitän ihres Teams verboten hatte, seinen Sohn zu sehen.

"Schon vergessen, was beim letzten Mal raus gekommen ist?", fragte Kai leise zwischen zwei Küssen.

"Nein, liegt nämlich nebenan in der Kabine und ist hoffentlich am Schlafen", antwortete Hil in derselben Lautstärke, drückte ihren Körper weiter an ihn, drehte ihren Kopf leicht zur Seite.

"Okay, wenn das so ist . . .", fing er an, wurde jedoch unterbrochen als Hil ihre Lippen gierig auf die seinen drückte, verlangend den Kuss vertiefte, währenddessen streifte sie Kai die Jacke von seinen Schultern; sie strich mit ihrer Zunge über seine Lippen, bat höflich um Einlass, den Kai ihr auch gewährte. Wie sehr hatte sie es vermisst, seine Lippen zu spüren? Seine Küsse, die ihr in jener Nacht wohltuende Schauer über den Rücken gejagt hatten? Seine Berührungen, die ihre Selbstkontrolle über Bord geworfen hatten? Seine Liebkosungen, die für sie wie nicht von dieser Welt waren? Einfach göttlich! Seine Hände strichen über ihre Seite hoch zu ihrem Rücken, suchten das Ende des Reißverschlusses von dem Kleid, das ihren wunderschönen Körper lang genug bedeckt hatte. Hil befreite sich von seinen Lippen, wandte sich seinem Hemd zu, die ersten Knöpfe waren bereits geöffnet, sie presste ihren Mund zärtlich auf seine Brust, liebkoste sie mit zarten Küssen während Kai langsam den Reißverschluss öffnete und das Kleid nach unten zog. Sanft drückte Kai sie mit seinem Körper auf sein Bett, lächelte auf sie herab, liebevoll küsste er ihre Schulter, liebkoste ihre Brust mit seiner warmen Zunge, entlockte Hil einen zufriedenen leisen Seufzer.

Es hatte sich wirklich nichts geändert, sie war seine Hil, seine Göttin und dabei würde es auch bleiben! Nichts oder niemand würde sie ihm nun wegnehmen!

Denselben Gedanken hatte auch Hil, für die nächsten paar Stunden wollte sie einfach nur mit Kai zusammen sein, von ihr aus könnte die Welt untergehen, es wäre ihr egal, Hauptsache, sie konnte mit Kai zusammen sein! Niemand, absolut niemand, konnte sie jetzt von ihm wegbringen!

Nun, fast niemand! Doch er würde erst in Stunden aufwachen, bis dahin wollte auch sie ihren Spaß!

Aussprache

hey ihr^^

erst mal danke an alle meine fleißigen kommischreiber *ss*

dieses mal ging es ein wenig schneller mit dem nächsten kappi, hab schon ein wenig vorgeschrieben *ss* . . . das kappi hier ist auch net korrektur gelesen, aber nya, 's is' ja net der weltuntergang . . .

hel cutie
 

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"Mama! Wo bist du gewesen? Ich hab schon gedacht, du kommst gar nicht mehr!"

Hilary hatte erst vor fünf Minuten ihre Kabine wieder betreten, sie war viel zu lange bei Kai gewesen, die Sonne war bereits vor einer halben Stunde aufgegangen und seit genau dieser halben Stunde war ihr kleiner Kai nun auch schon wach. Er hatte nicht geweint und Hil war froh darüber, doch sie sah ein, dass sie ihm hätte Bescheid sagen sollen, ein Zettel oder ähnliches hätte locker gereicht.

"'tschuldige, Kai! Ich hatte noch was zu besprechen!", versuchte Hil ihren Sohn zu beschwichtigen, sie setzte sich neben ihn aufs Bett, legte ihren Arm um seine kleinen Schultern und lächelte ihn an.

"Aber trotzdem! Du hättest ruhig Bescheid sagen können, Mama!", schmollte Kai weiter, kuschelte sich aber dennoch an seine Mutter, schloss die Augen, genoss ihre Wärme, den Schutz, den sie ihm gab. Würde sie dieses Mal auch nachgeben?

"Vergiss es, mein Kleiner! Dieses Mal zieht die Nummer nicht! Sieh zu, dass du fertig wirst, damit wir frühstücken können! Du erinnerst dich noch an das Versprechen, dass du gestern gegeben hast?"

"Wem hab ich denn ein Versprechen gegeben?", murmelte Kai vor sich hin, fast schon wieder eingeschlafen, wer hätte gedacht, dass Urlaub so anstrengend sein kann?

"Deinem Vater!"

"Den hab ich gestern doch gar nicht gesehen!", war die gemurmelte Antwort.

"Natürlich hast du das! Er hat dich gestern zu Bett gebracht und ihr habt einen Deal ausgemacht! Wenn du sofort einschläfst, würde er heute mit dir trainieren!"

Mit einem Mal war Kai wieder hellwach, er hatte seine Augen weit aufgerissen, sah seine Mutter entsetzt an: "Hättest du das nicht eher sagen können?"

"Wer wäre denn hier beinahe wieder eingeschlafen?"

"Okay, hab schon verstanden! Du hast gewonnen", gab sich Kai geschlagen, auf seinem Gesicht war ein breites Grinsen erschienen, der Gedanke, mit den Weltmeistern trainieren zu können, war doch um einiges aufregender als wegen einer Niederlage gegen seine Mutter zu schmollen. Während sich ihr kleiner Sohn fertig machte, wechselte auch Hil ihre Klamotten, richtete ihre Frisur einigermaßen, und folgte ihrem Sohn, der gar nicht schnell genug in den großen Saal kommen konnte, in dem die Gäste frühstückten. Mit ihnen gleichzeitig betraten auch die Bladebreakers den Saal, doch Hil bemerkte sie gar nicht, ihr Kai hatte sie an der Hand gepackt und den ganzen Weg hierher gezogen, sie ging ihm eindeutig zu langsam.

"Kai, beruhig dich mal! Es ist nicht der Weltuntergang, wenn wir fünf Minuten später ankommen!", versuchte Hil ihren Sohn zu beruhigen und ihn in seinem Tempo etwas zu verlangsamen, von wegen!

"Doch, es ist der Weltuntergang!", verteidigte er seine Eile.

"Das sagt wer? Wenn ich wegen dir und deiner völlig überflüssigen Eile gleich jeden Menschen an Bord angerempelt habe, setzt's was, klar?" Genau in diesem Moment, als Kai sie über die Schwelle der großen Doppeltür zog, betrat auch ihr Team den Saal, die jungen Männer wirkten noch leicht verschlafen, doch als sie die Stimme des Jungen hörten, waren sie schlagartig wach.

"Dann nimm doch ab!", antwortete Kai schlagfertig, völlig vergessend, dass dieser Kommentar Ärger geben würde, er hatte es halt so eilig, er wollte so schnell wie möglich ein kleines Frühstück hinunterwürgen um dann am besten nur Sekunden, nach dem er fertig geworden war, mit dem Training anzufangen - von wem zum Teufel hatte er das?

"Kai!", rief sie wütend, riss sich los, überrascht drehte sich der Kleine um, blickte seiner wütenden Mutter ins Gesicht, erst jetzt bemerkte er, was er da gerade gesagt hatte.

"Wenn du nicht aufpasst, was du sagst, wird der Aufenthalt auf diesem Schiff für dich garantiert kein Honigschlecken! Übertreib es nicht!", sagte Hil zornig, marschierte an ihrem Jungen vorbei, der ihr daraufhin mit gesenktem Blick folgte, er hasste es, wenn seine Mutter auf ihn wütend war, doch er konnte nichts gegen sie machen, solange er sich nicht wehren konnte. Er wusste ja, dieses Mal war er ein wenig zu weit gegangen, aber trotzdem . . . ihm fehlte die Vaterfigur, die ihm in solchen Situationen half, seine frechen Kommentare in einem Schwall als liebevollen untergehen ließ. Er seufzte. Von wem er es wohl hatte, wichtige Sachen schnell zu vergessen?

"Guten Morgen, Hilary!", riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken, ließ ihn aufblicken und in die Gesichter der Bladebreakers blicken, die sich zu ihnen gesellten; seine Mutter war stehen geblieben und seltsamerweise lächelte sie, was sie, nachdem sie ihn ausgeschimpft hatte, normalerweise nie tat. Was war denn jetzt los?

"Morgen, Tyson!"

"Hab ich irgendwas verpasst oder warum bist du so gut drauf?", fragte Tyson, sein übliches Standardgrinsen auf seinem Gesicht, die Weltmeister folgten Hil, als sie zu ihrem Tisch ging und gesellten sich zu ihr. Kai hielt sich aus dem Gespräch der Erwachsenen raus, hörte schweigend zu.

"Ja, du hast was verpasst, Tyson", antwortete sie mit einem breiten Grinsen, wandte sich den Brötchen auf ihrem Tisch zu, bevor Tyson auf die Idee kommen würde, sich an ihnen zu vergreifen, der Rest des Teams nahm sich nun auch welche.

"Und was, wenn ich fragen darf?", fragte Tyson weiter, während er sich ein Brötchen schmierte und genüsslich hinein biss, Hilary gab das Brötchen, das sie gerade geschmiert hatte, an ihren Sohn weiter, der es mit einem höflichen "Danke" annahm und daraufhin wieder in Schweigen verfiel.

"Wenn du keine weiteren Kommentare der Art vom Stapel lässt, kannst du dich ruhig normal benehmen", sagte sie leise zu ihm, Kai grinste sie breit an, nickte und aß weiter fröhlich sein Brötchen, Hil wandte sich wieder Tyson zu: "Nichts besonderes!"

"Na, wenn du das sagst, wird es wohl so sein!", meinte Tyson und zuckte mit seinen Schultern, sein leckeres Brötchen schien in diesem Moment wichtiger zu sein als alles andere, Hil quittierte den Anblick mit einem Grinsen, lauschte den Gesprächen der Jungs, die sich nur teilweise auf ihr Training bezogen.

"Was für eine Art von Urlaub ist das eigentlich? Dieser Kahn hier ist voll der Luxusdampfer, aber eine Trainingshalle ist auch vorhanden - also womit dürfen wir uns heute die Zeit vertreiben?", fragte Max, nachdem er fertig mit seinem Frühstück war, jedoch geduldig darauf wartete, dass auch die anderen fertig wurden.

"Ihr wisst doch, was zumindestens heute auf euch zukommt?", warf Hil mit einem breiten Grinsen in die Runde, blickte jeden der Jungs herausfordernd an, bekam jedoch nur fragende Blicke als Antwort, Hil sah daraufhin Kai mit einem zuckersüßen Lächeln an, er verstand.

"Heute heißt's trainieren!", versuchte der Teamkapitän sich aus der Situation zu retten.

"Du hast es deinem Sohn gestern Abend versprochen! Das heißt, ihr dürft euch heute den ganzen Tag um Kai kümmern", fügte Hil an den Rest des Teams gewandt hinzu, und deutete mit einem Nick ihres Kopfes auf ihren Sohn; ihr Team verstand, grinste aber nur breit. Sie mussten den Kleinen am gestrigen Abend wohl sehr ins Herz geschlossen haben, nun gut, dann musste sie sich ja keine Sorgen machen.

"Also dann, bis heute Abend!", meinte Hil breit grinsend, gab ihren Sohn und auch Kai Sr einen Kuss, bevor sie den Saal verließ, sich in ihrer Kabine einen Bikini abzog und sich auf das Deck des Schiffes begab. Dort war ein wunderschön großer Swimmingpool, und die besten Plätze an Deck waren auch noch frei; sie genoss die warmen Sonnenstrahlen, dann das kalte Wasser im Pool und schließlich wieder die heißen Sonnenstrahlen, die ihre Haut wieder trockneten und ihr eine zarte Bräune verliehen. Sie lag auf dem Bauch, ließ ihren Rücken bräunen, ihre Augen waren geschlossen, sie war nicht am Schlafen, ihre Gedanken schweiften immer wieder ab zu den Bladebreakers und ihrem Sohn - was sie gerade wohl machten? Und sie dachte an damals, an die Gründe, warum sie ihr Team verlassen hatte, aber dennoch weiterhin Managerin von den Weltmeistern geblieben war. Warum hatte sie sich heute Morgen beim Frühstück so benommen, als hätte es die Zeit dazwischen gar nicht gegeben? Es war nie gut, wenn man Probleme in sich hinein schwieg, sie müsste mit ihnen darüber reden, aber dann würde sie riskieren, alles nur noch schlimmer zu machen, ihr Glück wie ein Stück Glas zu zerbrechen. Das konnte sie doch nicht tun! Außerdem musste sie auch an ihre Kais denken! Sie hatten sich gerade erst zum ersten Mal getroffen, Hilary konnte sie nicht direkt wieder auseinander reißen - sie hatten ein Recht darauf, einander kennen zu lernen, ohne dauernd getrennt zu werden.

Sie seufzte, drehte sich langsam auf den Rücken, hob den Arm, um ihre Augen vor der grellen Sonne zu schützen. Sie musste es riskieren und heute Abend mit den Jungs drüber reden, in der Hoffnung, sie hatten sich untereinander schon abgesprochen, Hil wusste nicht, wie ernst ihre Jungs in der Zwischenzeit geworden waren, doch sie hoffte, dass sie zumindestens in der Lage waren, mit einer Frau zu reden, ohne direkt ihre Gefühle zum Teufel zu jagen und sie tief zu verletzten.

"Du holst dir noch einen Sonnenbrand, wenn du noch länger hier draußen liegen bleibst", riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken, geschützt unter ihrem Arm öffnete Hil zaghaft die Augen, blickte einem Schwarzhaarigen jungen Mann in die Augen, der sich neben sie auf den Boden gesetzt hatte.

"Ich krieg schon so schnell keinen Sonnenbrand, keine Sorge, Ray!", antwortete Hil, ihre Stimme von der Hitze ein wenig rau, sie lächelte zaghaft.

"Okay, wenn du das sagst", antwortete er mit einem ebenso schwachen Lächeln, blickte ihr in die Augen, doch nur nach Sekunden blickte er weg, sah auf das Wasser. Hil musterte ihn kurz, dann nahm sie sich ihr Handtuch, wickelte es um ihren Körper, zog Ray mit sich zur Rehling.

"Also, die anderen haben dich geschickt, um mit mir zu reden - worüber?", fragte sie direkt, Ray blickte aufs Meer, sein Blick verlor sich irgendwo in der Ferne, Hilary jedoch blickte in seine Augen, hoffte dort eine Antwort zu finden, die er ihr vielleicht nicht geben würde.

"Ich bin mir sicher, du weißt, worüber ich mit dir reden soll", antwortete er flüsternd, den Blick immer noch nicht vom Meer abwendend.

"Natürlich weiß ich das! Und? Was ist bei euren Überlegungen so rausgekommen?" Hil fiel es schwer, ihre Stimme nicht zu neugierig und fröhlich klingen zu lassen, sie hätte echt nicht gedacht, dass die Jungs von alleine auf sie zukommen würden, oder zumindestens einer von ihnen. Sie hatten bestimmt gelost oder so was in der Art, wer denn nun die Ehre haben würde, mit ihr zu reden, aber allein schon die Tatsache, dass sie sich Gedanken über sie gemacht hatten, machte sie glücklich.

"Wir haben lange über einen Grund für dein lockeres Verhalten von heute morgen nachgedacht; wir hatten gedacht, du würdest uns zum Mond schießen und uns mit irgendeinem Bann belegen, dass wir von dort oben ja nicht wieder runterkommen, aber da wir noch auf Erden weilen, waren wir ein wenig überrascht. Kai Sr hat also mit Kai Jr trainiert und wir haben nachgedacht und ehrlich gesagt, sind wir zu keiner Lösung gekommen. Wir sind nicht weiter als das Eingeständnis gekommen, dass du uns immer schon zu kompliziert warst", erzählte Ray, seine Stimme hatte er um keinen Deut gehoben, es war immer noch nicht mehr als ein sehr leises Reden, er lächelte schwach, wagte es nicht, den Blick vom Meer abzuwenden und seiner Managerin in die Augen zu sehen.

"Ich habe auch nachgedacht und, ehrlich gesagt, zu einer Antwort bin ich nicht wirklich gekommen! Ich schien wohl nur eine kleine Auszeit von euch gebraucht zu haben, ein wenig Zeit für mich alleine - und zwar nur für mich alleine. Ich musste wohl nur ein wenig nachdenken, wissen, dass ich auch ohne euch klarkommen kann, wenn ich muss. Hätte ich nicht vergessen, dass ihr auch auf dem Schiff seid, als ich die Reise für mich und Kai buchte, hätten wir uns wohl nicht wieder gesehen! Ich weiß, eigentlich sollte man sich ausführlich drüber unterhalten und nicht einfach so tun, als wäre nie was gewesen, aber da ich anscheinend nur eine kleine Auszeit brauchte um mich von Jahren nur mit euch Jungs erholen musste, sollten wir die vergangenen fünf Jahre vergessen und unsere Freundschaft nicht einfach erneut aufs Spiel setzten. Dass ich es damals getan habe, tut mir leid; zu gerne würde ich es wieder gut machen können, doch ich weiß, dass kann ich nicht!", endete Hil ihre Rede, der letzte Satz hatte sie sehr viel Überwindung gekostet, sie blickte nun auch aufs Meer, den Blick gesenkt, um ja nicht ihrem Teamkollegen in die Augen blicken zu müssen.

"Du musst nichts gut machen, Hil! Wir sind schon glücklich darüber, dass du wieder da bist!", antwortete Ray ehrlich, zum ersten Mal schaute er ihr nun direkt in die Augen, grinste breit und erinnerte mehr an Tyson, Hil konnte daraufhin nicht anders als lachen, sie umarmte Ray liebevoll und drückte ihm einen Kuss auf die Wange: "Danke, Ray!"

"Kein Problem", antwortete dieser, erwiderte die Umarmung kurz bevor er sich von ihr löste, sich vorsichtig umsah: "Ich würde mit dem aufpassen, was du tust. Kai ist garantiert irgendwo in der Nähe!"

"Er wird dich schon nicht umbringen, nur weil ICH dich umarmt habe", meinte Hil locker, schenkte ihm noch ein liebevolles Lächeln, dann ging sie zurück zu ihrer Liege.

Ihr Leben würde nun wieder in normalen Bahnen verlaufen, alles würde so wie früher sein, sie würde an der Seite von ihrem geliebten Kai leben, sie würde wieder über die Witze ihres Teams lachen können, würde ihre Jungs bei Wettbewerben anfeuern und sie aufbauen, wenn sie mal ein Match verloren.
 

Wie sehr Hilary sich doch irrte!

Das Ende vom Glück und der Anfang vom Chaos

hey^^

da bin ich wieder - dieses mal sogar mit einem etwas längerem kappi

mir ist vor kurzem aufgefallen, der name der ff ist eigentlich gar net der richtige *voll der blitzmerker is* . . . aus "zusammen zu zweit" müsste ich eigentlich "gefangen zu zweit" machen. . . nya, wird niemanden umbringen^^
 

vielen dank für eure kommis

hel

eure cutie
 

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Ich sollte langsam reingehen!, dachte sich Hil nach einer weiteren Stunde, die sie mit Sonnenbaden verbracht hatte. Es war zwar erst 16 Uhr, aber sie war hatte nun bereits auch Stunden damit verbracht, ihren Körper bräunen und trocken zu lassen. Sie sammelte ihre Sachen zusammen und ging zurück unter Deck, zog sich dort ein rotes Sommerkleid an, und ging dann direkt in den Trainingsraum, in dem sie ihr Team und ihrem Sohn vermutete.

Hey, 100 Punkte an mich!, dachte sich Hil mit einem breiten Grinsen, als sie ihre Jungs genau dort entdeckte, wo sie sein sollten; Max kämpfte gerade gegen Tyson, Ray probierte sich gegen Kai Sr und der kleine Nachwuchsblader stand am Rand und beobachtete seine großen Idole gebannt, die fünf waren so beschäftigt, dass sie gar nicht merkten, wie sich Hil dazu gesellte und kurz die Matches mit ansah, dann erschien jedoch ein fieses Grinsen auf ihren Lippen.

Sie ging zu ihrem Sohn, flüsterte ihm etwas zu, auf Kais Gesicht erschien, nachdem sich seine Mutter wieder aufgerichtet hatte und den Matches zusah, dasselbe Grinsen, das schon ihrem Gesicht einen frechen Ausdruck verlieh. Kai nahm seinen Blade mitsamt Starter, ging in seinem Kopf noch mal die Worte seiner Mutter durch, dann startete er seinen Blade und innerhalb Sekunden hatte er die vier Blades der Weltmeister aus den Arenen gekickt.

"Hey - was sollte das?", fragte Tyson entsetzt, sah sich im Raum nach einem Blader um, der so viel Kraft hatte, dass er ihn, den Weltmeister besiegen konnte, musste seine Suche aber aufgeben, als er nur Hilary und ihren Sohn entdeckte.

"Ich wusste doch, dass du das Talent deines Vaters geerbt hast", meinte Hil zu ihrem Sohn, ihr Gesicht zierte immer noch ihr fieses Grinsen, doch sie konnte den Stolz aus ihrer Stimme eindeutig nicht verbannen.

"WAS? Der Kleine hat uns vier allesamt rausgeschmissen?", fragte Max überrascht, sah Hil ungläubig an, schien nicht glauben zu wollen, was seine Managerin gerade gesagt hatte.

"Mit ein bisschen Hilfe von mir, was seine Taktik betrifft - ja, hat er", antwortete Hil, immer noch stolz auf ihren Fünfjährigen Sohn.

"Schaut euch das mal an, Leute! Ein bisschen Hilfe ist gut! Sie hat ihm gesagt, wie jeder von euch genau zu schlagen ist und Kai Jr brauchte nur ein wenig Kraftaufwand um euch zu besiegen!", warf Kenny in die Runde ein, drehte seinen Laptop um und zeigte den Jungs die aufgezeichneten Daten.

Hils Grinsen wurde immer breiter und auch das von Kai Jr glich dem seiner Mutter in jeder Einzelheit.
 

"Wow, ich hätte echt nicht gedacht, dass du unsere Matches so gut studiert hättest", meinte Kenny beim Abendbrot, er hatte sich direkt neben Hilary gesetzt um mit ihr über die Matches reden zu können, aber auch um mit ihr über das weitere Training von ihrem Sohn reden zu können. Der Kleine hatte echt Talent, das hatte bis jetzt jeder im Team freiwillig zugegeben, allerdings war das bei einem Vater wie dem seinen auch echt kein Wunder.

"Ich kann doch nicht eure Managerin sein und nicht wissen, wie ihr kämpft und wie eure Matches ausgehen", antwortete Hil mit einem breiten Grinsen und tat ihrem Sohn was von der warmen Mahlzeit auf seinen Teller auf, sprach jedoch mit Kenny. Kai Sr hingegen war in einer eingehenden Unterhaltung mit seinem Sohn vertieft, der alles über das Leben seines Vaters wissen wollte.

"Wir hatten eigentlich gedacht, dass du den Job an den Nagel gehangen hast, nachdem du damals gegangen bist! Wir haben uns gedacht, irgendjemand anders von der BBA hätte den Job übernommen", gestand Kenny kleinlaut und fing mit seinem Essen an, gespannt auf die Antwort, die Hil ihm gleich geben würde.

"Irgendeiner muss euch doch Manieren beibringen und ich glaube, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich das mit der Managerin auch aufgegeben!"

"Und warum hast du's nicht?", hakte Kenny nach, versuchte dabei, so unschuldig und desinteressiert wie möglich zu klingen.

"Ganz einfach! Kai hatte mich auf seine Weise dazu überredet, weiter zu machen", antwortete sie mit einem liebevollen Grinsen für eben genannten, Vater und Sohn waren so intensiv in ihr Gespräch vertieft, dass sie ihren Blick gar nicht merkten. Glücklich darüber, dass die zwei sich so super gut verstanden, lächelte Hilary liebevoll, jedoch schlich sich in ihren Kopf ein trauriger Gedanke ein. Kai und sein Sohn verbanden nicht nur die familiären Bande. Sie seufzte innerlich, wie sehr wünschte sie sich, auch seinen Namen tragen zu dürfen, der ganzen Welt mit nur einer einzigen Geste zu zeigen, dass sie zu ihm, zu Kai Hiwatari, und niemand anders gehörte. Sie wandte sich wieder ihrem Essen zu, hörte den Witzen von Max zu und nach einem musste sie so lachen, dass sie sich beinahe verschluckt hätte. Sie wurde von ihrem Team mit misstrauischen Blicken gemustert, doch dann stimmten sie in ihr Lachen mit ein.

"Mama? Ich bin müde! Kann ich endlich ins Bett gehen?", unterbrach ihr Sohn Hils Gespräch mit Ray, mit einem Lächeln wandte sie sich zu ihrem Sohn, der zwar direkt neben ihr saß, dennoch aber von seinem Platz geklettert war, nun direkt neben ihr stand, sie leicht zu ihm hinunter gezogen hatte, damit ja keiner von den anderen hörte, dass er müde war. Hil lächelte ihn an, strich ihm seine blauschwarzen Haare aus dem Gesicht, nickte ihm liebevoll zu, sie stand auf, bot ihrem kleinen Sohn ihre Hand an, der sie auch gleich darauf dankend ergriff.

"Wo geht's denn hin, Hilary?", fragte Kenny, der erst jetzt bemerkt hatte, dass Hil aufgestanden war.

"Kai in meine Kabine bringen! Mit fünf Jahren kann man noch nicht so lange aufbleiben, wie man gerne möchte", erwiderte Hil schwach lächelnd, bevor sie zusammen mit ihrem Sohn zu ihrer Kabine ging, sie spürte Kai Sr's Blick auf sich, doch sie drehte sich nicht um, blickte ihn nicht an. Er musste wohl sehr glücklich sein, endlich die zwei Personen, die er seit fünf Jahren nicht gesehen hatten, die aber trotzdem sein Leben bestimmten, seine Familie nennen zu dürfen.

Doch auch er wusste nicht im Geringsten, wie lange dieses Glück noch anhalten würde, wann es nicht doch wie ein Glas in tausend Scherben zerbrechen würde, wenn es zu Boden fällt. Stellte sich nur noch die Frage, welches Erbeben stark genug war, das Glas vom Tisch zu schmeißen, all seinen Inhalt auf den Teppich zu verstreuen, der noch vor wenigen Sekunden rein war, der noch vor wenigen Sekunden das Glück versprach, das er im Moment brauchte? Ein kleiner Wunsch, unbedeutend in seiner Größe, nicht viel, einfach nur eine Hoffnung, die wahr werden sollte.

Doch seit wann war das Leben fair?

Eine Hoffnung würde eine Hoffnung bleiben, ebenso wie ein Traum ein Traum bleiben würde, ein Ort, an dem man in seiner Verzweiflung flüchten konnte und ihn erst dann wieder verließ, wenn man genug Kraft gesammelt hatte, um sich dem ungerechten Leben zu stellen, sich mit Händen und Füßen gegen seine Schikanen zu wehren. Er war stark genug, er konnte sich wehren, das wusste er.

Warum verspürte er dann dieses unheilvolle Gefühl, das ihm sagte, er würde sich eben nicht widersetzen können? Was würde und könnte passieren, dass ihm eine solche Angst einjagte?

Wie sehr wünschte er sich, dass es nichts mit den beiden Personen, die er so über alles liebte, zu tun hatte, mit traurigen Blick sah er ihnen hinterher, Hilary und sein Sohn verließen den Saal. Sie gehörten zu ihm, doch nichts offizielles hielt daran fest, nichts klammerte Hilary an ihn. Würde sie ihn verlassen können? Würde sie ihn alleine lassen, wenn es irgendwo auf der Welt einen Mann gab, der sie mehr liebte als er? Hatte sie die Kraft dafür? Konnte sie es ihrem gemeinsamen Sohn antun, seinen Vater zu verlieren, wo er ihn doch gerade erst kennen gelernt hatte?

Kai lächelte schwach, wandte sich wieder seinem Team zu, lauschte ihren Gesprächen, beteiligte sich sogar an ihnen; nein, Hilary würde ihn nicht im Stich lassen, nicht noch einmal, auch wenn sie es konnte.
 

"Mama! Ich bin doch noch gar nicht müde! Ich muss noch nicht ins Bett", murmelte der Junge unverständlich leise, während er sich mit seiner Hand ein Auge rieb und dadurch den Eindruck, er sei wach, natürlich um einiges verstärkte. Hilary lächelte liebevoll, während sie gerade zusammen den Saal verließen und direkt hinter der Tür stehen geblieben waren, Kai war zu müde um überhaupt noch einen Schritt zu machen, er klammerte sich an die Hand seiner Mutter, sah sie flehend an.

"Doch, glaub mir! Du bist müde, sehr sogar!", meinte sie mit leiser zärtlicher Stimme, strich ihm sanft das Haar aus der Stirn, blickte ihn fragend an, er würde weiter behaupten, er sei nicht müde.

"Nein, bin ich nicht! Papa würde mir garantiert zustimmen!", protestierte er weiter.

"Okay, wenn du das sagst, fragen wir ihn doch!", antwortete Hil, sie hob ihren Sohn hoch, mit seinen fünf Jahren wurde er langsam zu schwer fürs Tragen, der Urlaub war ja noch lang, sie hatte also noch genug Zeit, ihm diese Tatsache beizubringen. Sie stellte sich in die Tür, blickte zu dem Tisch der Bladebreakers, in der Hoffnung, dass sie von einem ihrer Jungs gesehen wurde und siehe da! Das Glück meinte es gut mit ihr, Ray bemerkte ihr unauffälliges Winken, machte Kai drauf aufmerksam, der sich umdrehte, seine Familie in der Tür stehen sah. Mit einem Lächeln kam er zu ihnen.

"Was gibt's?", fragte er leise, blickte seinen Sohn an, der ihn nun mit großen Augen anschaute.

"Ich brauche ein wenig Überzeugungskraft! Mister Hiwatari Junior ist der Meinung, er sei überhaupt nicht müde und sein Vater würde ihm natürlich zustimmen!", meinte Hil mit einem breiten Grinsen, denn genau in diesem Moment gähnte ihr Sohn lang und ausgiebig, lehnte sich an die Schulter seiner Mutter, es fiel ihm sichtlich schwer, die kleinen, aber dennoch aufmerksamen grauen Augen offen zu halten. Es war einfach nur ein total süßer Anblick für Hilary, ihr Grinsen machte einem Lächeln platz, liebevoll strich sie ihrem Sohn erneut durch die Haare.

"Ich bin auch nicht müde", murmelte Kai Jr leise vor sich hin, noch weniger verständlich als gerade.

"Nein, überhaupt nicht!", stimmte sein Vater ihm mit einem ebenso liebevollen Lächeln wie das von Hilary auf seinen Lippen zu. "Du willst doch noch ein großer Blader werden, oder?"

"Ich werde der Beste!", nuschelte er in das Sommerkleid von Hilary, die nur leicht zweifelnd von Sohn zu Vater sah, was bezweckte Kai damit?

"Der beste Blader braucht viel Schlaf, damit er genug Kraft hat, seine Matches zu bestreiten! Wenn er zu wenig Schlaf hat, kann er nicht seine gesamte Kraft mobilisieren und verliert", fuhr der erfahrene Blader fort, sah seinem Sohn ins Gesicht; dieser öffnete zaghaft eines seiner Augen, sah seinen Vater an, schien abzuschätzen, ob er die Wahrheit sagte oder ihn einfach nur überlisten wollte, damit seine Mutter endlich Recht bekam und er ins Bett musste. Er entschied sich dann doch für das erste und nickte nachgeben, murmelte ein letztes "Okay!", dann war er auch schon eingeschlafen.

"Du bist aber auch schlau, mein Kleiner! Ich kann dich doch nicht den ganzen Weg tragen, du bist alt genug! Du könntest eigentlich selbst gehen", sagte Hil zu ihrem schlafenden Kind und klang dabei ein wenig erschöpft; sie seufzte auf, wollte ihren Griff um ihren Sohn gerade nochmals verstärken.

"Lass nur! Ich mach das, Hilary", mischte sich Kai ein, nahm ihr den Kleinen ab. Zusammen gingen sie zu Hilarys Kabine, während diese die Tür aufschloss und das Licht anmachte, kamen dem Russen für einen kurzen Augenblick die Gedanken zurück in den Kopf, die ihn vor wenigen Minuten geplagt hatten, doch als das schummrige Licht der Kabine auf seinen Sohn fiel, dem er im Arm hielt, verschwanden jene Gedanken wieder. Es war ein so unglaublich beruhigendes Gefühl, das ihn mit Stolz erfüllte, die Brust seines Sohnes gegen seine eigene gelehnt, die sich mit jedem Atemzug hob und senkte, ihm eindeutig verriet, es war alles in Ordnung, es konnte nichts schief gehen.
 

"Was ist? Du lächelst schon die ganze Zeit so glücklich?", fragte Kai sie, riss sie aus ihrem Gedanken. Seit ungefähr fünf Minuten standen sie nun draußen auf dem Deck, sahen in den Sternenhimmel, auf das weite dunkle Meer. Zarte Winde umspielten sie, die nächtliche Kälte jagte ihnen eine Gänsehaut über den Körper. Kai hatte seine Arme von hinten um Hilary geschlungen, versuchte so, ihre und auch seine Gänsehaut zu vertreiben, es war viel zu lange her, dass sie sich so nahe waren.

"Warum ich so glücklich lächele? Da fragst du noch? Dafür, dass ich damals Angst hatte, du würdest das Kind nicht wollen, mich oder ihn ignorieren, sollte ich jemals zurückkommen, saht ihr zwei gerade einfach zu süß aus. Einfach ein Bild für die Götter, unbezahlbar, vor allen Dingen weil er dir so unbeschreiblich ähnlich sieht. Es ist ein so unglaublich schönes Gefühl zu sehen, wie gut ihr euch versteht", flüsterte Hil über ihre Schulter, blickte auf Kais Gesicht, er hatte seinen Kopf auf ihre Schulter gelehnt, genoss die Wärme, die sie ausstrahlte, fühlte sich unfassbar wohl.

"Glaube ich dir! Ich habe dasselbe gedacht, als ich dich mit unserem Sohn auf dem Arm gesehen habe! Zum ersten Mal fühle ich mich so, als hätte ich eine liebevolle Familie, ein Ort, an den ich immer flüchten kann! Ich liebe dich, Hilary", wisperte er ebenfalls, hob den Kopf ein wenig, um ihr in die Augen sehen zu können, ihre Gesichter kamen sich immer näher und nach nur wenigen Augenblicken küsste er sie, innig und liebevoll, mit eben all der Zärtlichkeit, die er empfunden hatte, als er seinen Sohn, das Ergebnis ihrer Liebe in den Armen gehalten hatte.

Sekunden verstrichen, in denen sie sich nur gedankenverloren in die Augen sahen, unerkennbar, was der andere gerade dachte, doch dann ließ Kai sie auf einmal los, tat einen Schritt zurück; erschrocken über das, was er getan hatte, drehte sie sich um, blickte in sein ernstes Gesicht, sie wollte irgendwas sagen, doch Kai legte einen Finger auf ihre Lippen, gebot sie zu schweigen.

"Ich weiß, wir haben uns erst vor drei Tagen wieder gesehen und eigentlich sollten wir uns erst wieder näher kennen lernen, fünf Jahre sind immerhin eine lange Zeit! Aber ich kann nicht mehr länger warten!"

"Kai, was -?", find Hilary an, wurde jedoch von ihm unterbrochen, er schüttelte den Kopf, lächelte sie liebevoll an.

"Wie gesagt, fünf Jahre sind eine lange Zeit! Ein einziger Blick auf unseren Sohn reicht aus, um mir zu sagen, dass ich sehr viel verpasst und wieder gut zu machen habe!"

In ihrem Gedanken ahnte Hilary schon, was jetzt kommen würde, so sehr hatte sie es sich gewünscht, ihre letzte Nacht war von Gedanken an diesen Moment gequält worden, doch sie hatte nicht daran gedacht, dass es jemals Wirklichkeit sein könnte. Fünf lange Jahre hatte sie sich gewünscht, dass das, was Kai zu tun gedachte, geschehen würde, doch damals war ihr Leben in Schutt und Asche zertrümmert, es war schwer gewesen, sich durch diese einen Weg zu bahnen, zurück ans Licht zu finden, nach dem sie so lange begehrte. Und nun sollte sie dieses Licht gänzlich erfüllen? Nur für sie strahlen? War das nicht zu viel des Guten?

Hör auf zu denken und lass es einfach geschehen!, ermahnte sich Hilary in ihren Gedanken, sah gebannt auf Kai, der gerade in seine Hosentasche griff, dann in die Knie ging und genau die Frage stellte, die sie schon immer hören wollte, die er ihr in seine Träumen so oft gestellt hatte.

"Hilary - willst du meine Frau werden?"

Sie glaubte ihren Worten nicht, ihre Augen füllten sich mit Glückstränen, ungläubig sah sie Kai an, der immer noch mit einem hoffnungsvollem Ausdruck in den Augen vor ihr kniete, sich wünschte, dass sie nicht nein sagen würde; das konnte sie ihm nicht antun!

Die erste Träne lief bereits über Hilarys Wange, als sie sich auf die Knie fallen ließ und Kai um den Hals fiel, ein glückliches "Ja! Ich will! Ich will deine Frau werden!" in sein Ohr wisperte, ihre Stimme war durch ihre Tränen undeutlich, doch Kai verstand sie genau, schlang seine Arme ebenfalls um sie, drückte sie an sich, presste einen leidenschaftlichen Kuss auf ihre Lippen, als solle er ihre Worte nochmals untermauern, ihm abermals klarmachen, dass er sie richtig verstanden hatte.

Vorsichtig streifte er ihr den goldenen Ring über den linken Ringfinger, in ihm waren wunderschöne Verzierungen eingearbeitet, Hil erkannte Rosen in ihnen - Rosen waren ihre Lieblingsblumen.

"Kai, ich liebe dich so sehr!", wisperte sie an seinen Lippen, glücklich wie noch nie, küsste diese kurze und lächelte ihn an. Kai küsste ihr die Tränen von den Wangen, lächelte ebenfalls ein bei ihn so seltenes Lächeln.

"Ich liebe dich auch, Hilary Hiwatari!", antwortete er leise.
 

"An alle Passagiere! Ich bitte sie, Ruhe zu bewahren! Wir sind gerade eben von einem Felsvorsprung unter Wasser gestriffen worden, der ein großes Leck in unseren Rumpf geschnitten hat! Das Schiff wird untergehen! Bitte halten Sie sich an die Anweisungen des Personals und behalten sie Ruhe!"
 

"KAI!"

hi ihr^^

isch bins mal widda

thxs für eure lieben kommis

hab misch dieses mal rischtisch beeilt mit dem neuen kappi, damit ihr nicht zu lange warten müsst *smile*

habs teilweise total titanic-mäßig gemacht, aber net ganz - vor allen dingen, weil ich den film noch gar net gesehen habe ((hab isch da was verpasst??))

viel spaß beim lesen ^-^
 

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Wie konnte das passieren? Noch vor wenigen Sekunden war alles in Ordnung gewesen, Hilary hatte geglaubt, im Himmel zu sein, auf Wolke Sieben zu schweben, das Paradies betreten zu haben und nun, von einer Sekunde auf die andere, war sie hart auf dem Boden der kalten und harten Wirklichkeit gelandet und es tat sehr weh. Endlich hatte sie mal geglaubt, das Glück, das sie seit Jahren ersehnte, gefunden zu haben, sie wollte es fest um klammern, an sich drücken und nie mehr los lassen, doch es war ihren Fingern entglitten, hatte es nut gestreift, bevor es wie ein Glas zu Boden gefallen war, dort in tausend Scherben zerbrach, all seinen Inhalt über den Teppich verschüttete, der noch vor wenigen Sekunden rein war, der noch vor wenigen Sekunden das Glück versprach, das sie brauchte.

Hilary kamen diese Gedanken seltsam bekannt vor, dabei hatte sie sie noch nie gedacht, ungewollt drehte sie den Kopf, blickte zu ihrem nun Verlobten, der Probleme hatte, sie einzuholen. Sie war einfach losgerannt, um so schnell wie möglich zu der Kabine ihres Sohnes zu gelangen, sie wollte ihn retten, beschützen, ihn nicht dasselbe Schicksal ereilen lassen, wie jenem Glas.

Hilary rempelte jemanden an, sah nicht wen, fiel zu Boden, doch sie richtete sich schnell wieder auf, rannte weiter, schien den Weg blind zu finden. Ihre Schulter tat ihr verdammt weh, der Gedanke drängte sich schwach in ihren Kopf, dass sie vielleicht gar nicht gegen eine Person, sondern gegen eine Mauer, einen Pfosten oder sonst irgendeinen Gegenstand gestoßen war, doch diese Idee verflog schnell, das Bild ihres Sohnes erschien wieder vor ihren Augen. Sie musste ihn beschützen!

Unbewusst hörte sie jemanden fluchen, ihr laut hinterher schreien, sie solle trotz der momentanen Situation auf ihren Weg achten, die Stimme kam ihr seltsam vertraut vor . . .

Tyson! Habt ihr ihn? Habt ihr meinen Sohn? Habt ihr Kai bei euch?

. . . doch sie reagierte nicht, sie war doch gegen einen Menschen gelaufen. Ihre Schritte waren unsicher, trotz des Lecks bewegte sich das Schiff nicht mehr als sonst, sie hätte normal gehen müssen können! Erneut fiel sie hin, verletzte sich dabei am Knie und an ihren Händen, es brannte fürchterlich, keine Reaktion von ihr. Nur ein Bild vor ihren Augen . . .Kai!

"Hilary! Verdammt! Warte doch endlich! Hilary!"

Schon wieder eine so bekannte Stimme, doch dieses Mal zwang sie der besorgte Klang der Stimme stehen zu bleiben, sich verzweifelt nach ihrem Ursprung umzusehen. Nach wenigen Augenblicken, die ihr wie die Ewigkeit vorkamen, entdeckte sie Kai, der sich seinen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen versuchte, ohne dabei jemanden zu verletzten.
 

Warum hatte das passieren müssen? Warum ausgerechnet heute, wo ihr Urlaub doch erst seit wenigen Tagen andauerte? Sie wollte ihr Glück, ihr Leben mit ihrem Sohn noch nicht beendet wissen! Sie hatte so große Träume! Hilary hatte ihn begleiten wollen, wenn er das erste Mal zur Schule ging, und dann stolz zurückkehrte und ihr von all den wichtigen Erlebnissen erzählte, die er heute gehabt hatte. Sie wollte ihn mit Tränen in den Augen in die Arme nehmen, wenn er es geschafft hatte, die Grundschule mit guten Noten zu beenden! Sie wollte ihren Sohn aufmuntern, wenn er mal ein Match verloren hatte, wollte seinen stolzen undefinierbaren Blick sehen, der seinem Vater so ähnlich war, wenn er seinen Blade rausholte und erfolgreich gegen jeden Gegner bestand, mochte er noch so stark sein. Sie wollte als bereits etwas ältere Frau sehen, wie er mit Bravour die Schule gänzlich abschloss, studierte oder dem Berufswunsch seiner Wahl nachging, wie er wie sein Vater Weltmeister im Beybladen und von allen Teenagern bewundert wurde.

Und nun war auch ihre große Liebe Kai bei ihr, hatte sich in das Bild ihres perfekten Lebens gemischt, dieses mit noch hellerem Licht zum leuchten gebracht als es ohnehin schon tat, es war einfach unglaublich gewesen. Sie war unglaublich glücklich gewesen.

Hatte sie das nicht schon mal gedacht? Es war ihr wohl nicht bestimmt, ein glückliches Leben zu führen, mit ihrer Jugendliebe alt zu werden, ihren Sohn beim aufwachsen zuzusehen. Wer tat so was? Wer konnte so grausam sein und ihr gesamtes Leben innerhalb von nur einer einzigen Sekunde zerstören? Wer war so eiskalt?

Wenn es einen Gott gab - wie hatte er es nur zulassen können, dass eine junge Mutter so früh das Leben wieder verlassen musste? Hätte sie dieses Schiff etwa nicht betreten dürfen? War es ihr nicht gestattet gewesen, in Freundschaft mit den Weltmeistern zu leben? Hätte dieser Streit ewig währen sollen? Doch warum?

Tränen waren dieses Schmerzes überflüssig, nicht angebracht, sie konnten nicht das wahre Ausmaß der Zerstörung in dem Herzen der jungen Frau ausmachen; war dies wirklich das Ende?
 

Warum hatte sie diese Entscheidung getroffen? Warum hatte sie gedacht, sie wäre schneller bei ihrem Sohn, wenn sie den größten Teil der Strecke auf dem Deck zurücklegte? Warum war sie nicht direkt Unterdeck gegangen, als sie es als erstes gekonnt hatte?

Dann hätte dieses grauenhafte und traurige Ereignis nun nicht geschehen müssen.

Hilary hielt sich an dem Geländer fest, dass das Deck umzäunte, sah zu Kai, immer noch versuchte er verzweifelt, zu ihr zu gelangen; wenige Sekunden später war er bei ihr, sah sie mit einem Blick an, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Er wirkte beinahe angsteinflößend.

"Hilary! Die anderen haben -", fing Kai an, doch weiter kam er nicht; ein kräftiger Ruck durchfuhr das Schiff, es fühlte sich so an, als hätte irgendwas den Rumpf des Schiffes durchschnitten wie warme Butter. Was war das gewesen? Den Gedanken mochten in diesem Moment viele Gäste an Bord haben, doch niemanden sollte die Gelegenheit gegeben werden, dies herauszufinden; jeder Mensch an Bord fiel zu Boden, man hörte schmerzerfüllte Schreie, angsterfüllte Rufe, lautes Aufstöhnen von Passagieren, die sich irgendwelche Körperteile an irgendwelchen metallenen Gegenständen gestoßen hatten, doch es erklangen nur zwei überraschte Ausrufe, das Geräusch, das entsteht, wenn Körper ins Wasser fallen. Die Welt um sie herum wurde schwarz, es war ihr wohl nicht gestattet.
 

"Nein! Hilary! Kai!"
 

Eine schwache Stimme, so fremd und doch vertraut, sehr vertraut, sie hatte nach ihr gerufen, ihre letzte Erinnerung war ein schwaches Bild, geziert von schwarzen unscharfen Umrissen, hie und da ein gleißendes Licht, sonst nichts. Was war hier los? Etwas warmes umspülte ihren Körper, gab ihr etwas Gefühl in ihre tauben Gliedmaßen zurück, ließ sie dann dem kalten Wind ausgesetzt zurück. Es wiederholte sich, immer wieder, in gleichmäßigen Abständen, wärmen, erkalten lassen.

Mit jeder verstrichenen Sekunde erfühlte sie den Boden unter sich immer deutlicher, er war warm und hart, zwischendurch spitz, piekste sie in ihre Haut, die Taubheit ließ von ihrem Körper ab, dafür breitete sich Schmerz, unglaublicher Schmerz in ihrer rechten Schulter aus, auch ihre Beine schmerzten ihr. Ihre Oberarme durchzog ebenfalls große Pein, so, als hätte sie sich tiefe Schnittwunden zugefügt. Dunkel erinnerte sie sich an diese Art von Schmerzen.

Ihre Gedanken klärten sich, gaben ihr die Fähigkeit zurück, wieder einigermaßen normal denken zu können, unterscheiden zu können. Ihre Augen waren noch geschlossen, doch sie spürte eindeutig, dass sie neben dem harten Boden noch etwas berührte und dazu noch halb auf ihr lag. Das fremde Gewicht erschwerte ihr ein wenig das Atmen, mehr aber auch nicht. Sie hustete ein wenig, versuchte dennoch nicht, die Augen zu öffnen, hinter ihren geschlossenen Lidern erkannte sie nicht das für die Dunkelheit übliche Schwarz, es war heller, viele rötliche Farben zogen sich durch das Schwarz, sagten ihr, es konnte keine Nacht sein, wo auch immer sie sich befinden mochte.

Langsam erkannte sie, dass jenes Etwas, dass ihren Körper immer wieder von einem mit zarten Berührungen verwöhnte, Wasser war, warmes Wasser; das verstärkte ihren Verdacht, dass es Tag sein musste, oder zumindest Sonnenaufgang. Was war passiert?

Schiff, plötzlicher Ruck, kalt, eiskalt, schwarz . . . mehr nicht, sie konnte sich nicht genauer erinnern, doch je mehr sie es versuchte, desto mehr breitete sich in ihr ein Gefühl von unbeschreiblicher Schuld und Angst aus; obwohl sie es nicht wollte, irgendwann würde sie sich erinnern müssen, oder was auch immer sich auf ihr breit machte, würde es ihr sagen.

Zaghaft und widerwillig öffnete sie die Augen, das Bild war anfangs noch ein wenig unscharf, sie blinzelte ein paar Mal, konnte so Sand, das Meerwasser, das sie umspülte, Sonnenstrahlen und einen Wald in ein paar Meter Entfernung vor sich erkennen. Hilary wollte sich aufrichten, doch da war immer noch jenes Gewicht, das sie auf den warmen Sand drückte. Vorsichtig wandte sie den Kopf, rechnete mit allem, doch nicht damit, dass Kai auf ihr liegen würde, ihr überraschter Ausdruck wich schnell einem liebevollen Blick, als sie auf das friedliche Gesicht ihres Verlobten sah. Erst jetzt merkte sie, dass sein Arm um ihren Körper geschlungen war, sie an ihn drückte, als wolle er sie nie mehr los lassen. Erneut drängte sich in ihrem Kopf dir Frage auf, was denn geschehen war, doch eine Antwort wollte sie nicht so wirklich, noch weniger, als die friedliche Miene Kais verschwand und von einem schmerzverzerrten Ausdruck ersetzt wurde, er hustete, Wasser, das er verschluckt hatte, rann aus seinen Mundwinkeln. Mit all der Kraft, die sie aufrichten konnte, versuchte sie Kai auf den Rücken zu drehen, damit er nicht mehr so unbequem auf ihr lag; vorsichtig strich sie ihm die nassen Haare aus dem Gesicht, ihr Blick wanderte seinen ganzen Körper entlang, er war mit vielen, tief aussehenden Schrammen verziert. Kai musste große Schmerzen haben. Ihre eigenen gänzlich vergessend, brachte sie Kai Waldrand hin, versuchte ihn dort aufzuwecken, sie wollte mit ihm reden, ihm helfen, doch Kai reagierte nicht, er hustete nur erneut, weckte in Hilary noch größere Sorgen.

Minuten mochten so verstreichen, in denen Hil vor Kai kniete, ihn mit traurigen Augen ansah, in ihrem Gesicht spiegelte sich die Angst um ihren Geliebten wieder; erst als die ersten Sonnenstrahlen es schafften, ihre Augen zu erreichen, blinzelte sie mehrmals, drehte den Kopf leicht, nur um direkt in den Wald vor sich zu sehen.

"Wo zum Teufel sind wir hier gelandet?"
 

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hoffe, is' misch gut gelungen

und, was isch noch loswerden wollte

1. ich werde den titel der ff jetzt in ihren eigentlichen, gefangen zu zweit umändern, also net wundern und

2. als kleine vorwarung hab ich mir gedacht, ich sach euch ma, dass es auf

jeden fall noch ein adult-kappi, insgesamt vielleicht aber nur noch fünf oder sechs kappis gegen wird, dann ist die ff feddisch
 

also, dat war's von mir

hedgl cutie

Mörderin!!!!

hallöchen^^
 

so langsam werd isch ja so rischtisch schnell mit dem kappüs schreiben^^

hach, was bin isch doch gut *überhaupt nicht eingebeildet ist* XDDDD
 

vielen lieben dank für eure lieben kommis^^

hab versucht, euren unausgesprochenen bitten *g* nachzukommen und etwas über kai jr reinzubringen . . . bin n bissel gemein geworden, aber nya . . . wo isch schon bei ihm bin, wer lust, zeit und vor allen dingen den großmut hat, kann sisch ja ma mit einem kai jr versuchen, isch bräuschte nämlisch ein bild für die chara-beschreibung *auf knien rutscht*
 

viel spaß beim lesen

hab eusch alle ganz doll lüb, cutie
 

p.s.: der titel ist ziemlich wage dahingestellt, nicht ernst nehmen . . . ups, sorry, nehm isch euch doch glatt die ganze spannung weg *sich endlich verkrümelt*

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In Gedanken versunken betrachtete sie den Wald, er strahlte irgendwie etwas geheimnisvolles, aber nichts gefährliches aus, langsam ließ sie den Blick schweifen, der Waldrand zog sich über viele Meter an ein und derselben Linie entlang, dann machte er plötzlich eine Kurve, dahinter nur noch Wasser und der vom Sonnenaufgang rot gefärbte Horizont. Moment mal - Wasser? Panisch drehte sie den Kopf, blickte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Meer, unendlich weites Meer, nichts anderes außer Wasser!

"Oh nein! Das darf doch nicht wahr sein", seufzte Hilary auf, nicht darüber im klaren, ob sie sich nun wütend oder ängstlich fühlen sollte, sie stand auf, ihre Beine waren ein wenig zittrig, sie hatte keine Kraft, hielt sich aber dennoch auf den Füßen. Wunderbar, wie so ein Urlaub enden kann . . .

Kais erneutes Husten riss sie aus ihren Gedanken, erschrocken drehte sie sich um, sah, wie sich dieser vor Schmerzen leicht krümmte, immer noch verschlucktes Wasser ausspuckte; schnell sank sie auf die Knie, drehte seinen Kopf ein wenig, damit er sich an dem Wasser nicht verschluckte oder noch schlimmer. Liebevoll strich Hil ein paar Strähnen aus Kais Gesicht, nachdem dieser sich wieder beruhigt und seine Muskeln sich wieder entspannt hatten, sie war besorgt um ihn, wollte ihm helfen, doch wenn sie ihren Vermutungen Glauben schenken konnte, dann waren sie irgendwo auf irgendeiner menschenleeren Insel gelandet, auf der sie sich gänzlich selbst versorgen mussten. Sie seufzte auf, betrachtete die ganzen Schnittwunden am Körper ihres Verlobten, wenige tiefe davon waren immer noch stark am bluten und wollten einfach nicht aufhören. Vorsichtig zog sie ihm seine typische schwarze Jacke aus, mit ebenso zarten Händen entledigte sie ihn auch noch seines T-Shirts und sie konnte nicht anders als aufseufzen, sein muskulöser Oberkörper war ebenfalls mit tiefen Schnittwunden versehen und die meisten bluteten noch stark. Schnell zog sie sich ihr Kleid aus, streifte sein T-Shirt über, fing an, ihr Kleid zu zerreißen und mit diesem seine Wunden zu versorgen.
 

Die Hälfte des Tages war bereits rum, Kai war immer noch nicht aufgewacht und es sah auch nicht so aus, als würde er vor morgen früh aufwachen. Seine Wunden hatten zwar aufgehört zu bluten, aber er war immer noch schwach und ohne ärztliche Versorgung würde sich an seinem Zustand wohl auch nicht so schnell irgendwas ändern. Sie hatte es zwar sehr ungern getan, doch Hilary hatte Kai für wenige Stunden alleine gelassen, den Wald erkundet - so gut wie möglich -, die Insel umrundet nur um festzustellen, dass wahrhaftig kein einziger Mensch aus ihnen sich auf diesem gottverlassenen Fleck Erde befand. Kais T-Shirt, das sie nun trug, reichte gerade so eben bis unter ihren Po, ihre Beine waren zerkratzt von den ganzen Unterholz, durch das sie hatte gehen müssen, ihre Füße waren wund von all den Steinen, über die sie gegangen war, als sie eine Höhle entdeckt und erforscht hatte. Es hatte sie ein ganzes Stück an Mut gekostet, die Dunkelheit zu betreten und sie nach irgendeinem Tier, das sie vielleicht schon sein Zuhause nannte, zu durchforsten. Ihre Kraft neigte sich so langsam dem Ende zu, sie hatte Kai vom Strand aus bis zur Höhle getragen, die Strecke an sich war nicht lang, doch sie hatte ihren Verlobten auf ihrem Rücken bis hierher getragen und sie war so oder so schön müde und völlig ausgepowert gewesen, ein Wunder, dass sie es überhaupt geschafft hatte.

Nachdem sie Kai auf Blättern, die den harten Steinboden etwas angenehmer machen sollten, gebettet hatten, war sie noch einmal losgezogen, hatte nach etwas Essbarem gesucht und auch gefunden, Beeren, von denen sie wusste, dass man sie essen konnte, Wurzeln, und auch Gräser, mit diesen beladen kehrte sie zu ihrem Verlobten zurück, nichts hatte sich geändert, er war immer noch ohnmächtig, hustete zwischendurch, spukte jedoch kein Wasser mehr und das war so ziemlich das einzige, was Hilary beruhigte. Sie machte ein Feuer und überraschenderweise gelang ihr es sogar bei ihrem ersten Versuch, sie sah sich Kais Wunden noch mal an, wechselte die "Verbände", mit den alten ging sie zum Strand, versuchte bestmöglichst, das Blut aus ihnen zu waschen.

Alles, was sie im Moment tat, war rein äußerlich, so kalt, ohne Gefühle, keine Angst, keine Panik, keine Sorgen, kein Gedanke an morgen, keine Überlegung, wie sie den Tag überleben sollte, nichts, außer dieser kalte Wind, der sie zu umgeben schien. Ihr Kopf war leer, erlaubte ihr keine vernünftigen Gedanken, nur Handlungen, die sie fast schon mechanisch tat, nichts mit Zorn, wenn etwas misslang, nichts mit Freude, wenn endlich das klappte, was sie schon zum unendlichsten Mal versuchte. Eine einzelne Träne sammelte sich in ihren Augenwinkeln, suchte sich den Weg an ihren Wangen hinunter, streifte ihre Mundwinkel, fiel von ihrem Kinn auf ihre von Kratzern gezierten Beine; Hilary merkte nicht, dass sie weinte, sie wusste nicht einmal, dass sie das überhaupt noch konnte.

Ihre Erinnerungen waren erst gerade, vor wenigen Minuten gänzlich zurückgekehrt und nun wünschte sie sich, sie hätte sich nie erinnert, der Gedanke an das, was sie alles auf dem Schiff verloren hatte, war unerträglich. Es ging ihr keineswegs um festen Besitz, um ihr ganzes Geld, das war unwichtig, ersetzbar, doch es hatte sich etwas an Bord befunden, das ihr viel wichtiger war als ihr eigenes Leben. Ihr Sohn Kai! Er hatte sich noch in der Kabine befunden, tief unten unter Deck, bestimmt hatte er sich ängstlich in eine Ecke gekauert, nach dem die Durchsage durch das ganze Schiff gehallt war, hatte sehnsüchtig darauf gewartet, dass seine Mutter zu ihm kommen und ihn retten würde; ihn aus diesem Schlamassel rausholte und ihm seine Angst nahm, ihn liebevoll in ihre Arme schloss und ihr von all den Abenteuern erzählte, die sie mit den Bladebreakers erlebt hatte und die ihn dann glücklich und ohne Angst in den Schlaf wiegen würden, ihn Träume bescherten, von denen er sich wünschte, dass sie Wirklichkeit wurden. Hilary hatte es nicht getan! Sie hatte ihren Sohn nicht gerettet! Sie hatte ihn nicht retten können! Niemand hatte gewusst, dass er dort unten war! Niemand anders hatte zu ihm laufen können, ihn in der Ecke kauern sehen, niemand hatte ihm mit einem liebevollen Lächeln angesehen, ihn aus seinem Versteck geholt und ihn in Sicherheit gebracht, ihm immer wieder beruhigende Worte erzählt, damit der Kleine nicht zu sehr von seiner Angst kontrolliert wurde. Niemand hatte es getan! Hilary hatte ihren eigenen Sohn in seinen Tod getrieben!

Weitere Tränen folgten der ersten und zum ersten Mal zeigte sie ihre Trauer; seit Stunden quälten sie nun diese Gedanken und erst jetzt flossen sie aus ihr, ihre Tränen wollten nicht aufhören, sie legte die nassen Verbände auf ihren Schoß, auch diese Bewegung erfolgte wie all die anderen automatisch, ihr, nein, sein T-Shirt wurde von dem mittlerweile kaltem Wasser ebenfalls durchnässt, eine Gänsehaut jagte über ihren Körper, sie merkte nicht, wie sehr sie zitterte, ihre Hände verbargen ihr Gesicht, versteckten ihre Tränen, so, als wolle sie verhindern, dass das Meer, dessen Wellen zärtlich ihre Beine berührten, ihren Schmerz bemerkte, dass der Wind, der sie liebevoll umspielte, ihre Tränen sah, dass der Sand, den sie immer noch leicht warm unter sich spürte, ihre Trauer bemerkte. Wie konnte sie nur? Das würde sie sich nie verzeihen können! Er würde ihr nie verzeihen können! Was war sie nur für eine schreckliche Mutter?

Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, als sie die Verbände auswrang, aufstand und zur Höhle zurückkehrte, der Gedanke, eine Mörderin zu sein, quälte sie zu sehr, als dass sie sich daran erinnerte, dass ihr Verlobter Kai noch in ihrem neuen Zuhause lag, bewusstlos, mit seinen Schmerzen kämpfend, sie wusste nicht, ob er noch stark genug war, um das Bewusstsein wieder zu erlangen. Er hatte viel zu viel Blut verloren, er konnte es nicht einfach so überleben! In der Höhle angekommen, legte sie die Kleiderfetzen in die Nähe des Feuers, wartete geduldig darauf, dass sie so trocken wurden, damit sie diese später wieder um Kais Wunden binden konnte. Langsam drehte sie den Kopf, sah auf ihren Verlobten, ihre Sicht war durch ihre Tränen verwischt, sie erkannte nicht, dass sein Atem sich normalisiert hatte, er nicht mehr hustete oder sein Gesicht schmerzhaft verzog, auf allen Vieren krabbelte sie zu ihm rüber, setzte sich neben ihm auf den Boden. Ihre Hand ruhte auf seinem Brustkorb, der sich regelmäßig hob und senkte, keinem einzigen Arzt einen Grund zur Sorge geben würde, doch all dies merkte sie gar nicht.

Sie hatte ihren Sohn umgebracht! Das konnte und wollte sie sich nicht verzeihen!

Als diese Tatsache erneut ihre Gedanken beherrschte, konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, sie gab dem unendlichen mentalen Schmerz in ihrer Seele nach, ohne es wirklich gewollt zu haben beugte sie sich runter zu ihrem Verlobten, legte ihre Arme auf seinen Oberkörper, vergrub ihr Gesicht in diesen. Das konnte doch nicht alles wahr sein! Warum hatte man ihr so deutlich klar machen müssen, dass ihr ein Leben in Glück nicht gewährt war? Warum hatte man ihr dafür das Wichtigste in ihrem Leben nehmen müssen? Warum konnte sie nicht einfach in Frieden leben?

Warum?

Plötzlich hörte sie auf zu weinen, sie spürte, wie Kai seinen Arm hob und diesen tröstend um sie legte, sie hob den Kopf, blickte in zwei graue Augen, die sie liebevoll ansahen. Kai - er war wach!

"Kai", flüsterte Hil überrascht, ihre Tränen hörten nicht auf, fielen auf die verbundene Brust ihres zukünftigen Ehemannes, durchnässten die Verbände, ließen das vertrocknete Blut in diesen wieder leicht flüssig und hellrot werden.

"Du bist wach", fügte sie hinzu, schien gar nicht zu realisieren, was gerade geschehen war, doch nach wenigen Sekunden hatte ihr Verstand sich endlich wieder eingeschaltet, sie schlang ihre Arme um seinen Hals, drückte ihn liebevoll an sich, darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun.

"Ich hab schon gedacht, du würdest . . . ", weiter kam sie nicht, Freudentränen flossen nun über ihre Wangen, sie hatte sich schon das Schlimmste ausgemalt und nun war ihr Verlobter doch wieder aufgewacht. Behutsam löste sie sich wieder von ihm, richtete sie aber dennoch nicht auf, immer noch lag sie halb auf ihm, als sie ihm wieder glücklich in die Augen sah, jegliche traurige Gedanken an ihren Sohn für einen winzigen Augenblick aus ihrem Kopf verbannt.

"Weswegen weinst du?", fragte er leise, wischte mit seiner anderen Hand ihre Tränen weg, er hasste es, wenn sie weinte, er konnte es noch nie ausstehen! Sie war eine solche Schönheit, Tränen waren etwas, dass überhaupt nicht zu ihr passte und auch nie passen würde! Kaum hatte Kai seine Frage ausgesprochen, fiel ihr wieder ein, was sie seit Stunden quälte - sie hatte geweint? Nur schwach erinnerte sie sich daran, an den Strand gegangen zu sein, um die "Verbände" zu waschen, sie hatte verzweifelt Sekunden, Minuten, Stunden, sie konnte die Zeiten nicht mehr auseinander halten, am Strand gesessen, den warmen Sand unter sich gefühlt, doch sie hatte geweint und tat es nun wieder?

"Weswegen ich weine? Ist das nicht klar? Ich konnte unseren Sohn nicht retten! Er ist immer noch in meiner Kabine gewesen, er ist to-"

"Wag's dich ja nicht, es auszusprechen! Er ist es nicht!"

"Wie kommst du denn darauf? Ich konnte ihn nicht retten! Ich habe fürchterlich versagt als Mutter!"

"Nein, das hast du nicht, Hilary! Erinnerst du dich daran, dass ich dir etwas sagen wollte, bevor wir von Bord gefallen sind?"

Hilary antwortete nicht, blickte ihn nur kurze Zeit ratlos an, dann nickte sie, erinnerte sich wieder . . .
 

. . . Hilary hielt sich an dem Geländer fest, dass das Deck umzäunte, sah zu Kai, immer noch versuchte er verzweifelt, zu ihr zu gelangen; wenige Sekunden später war er bei ihr, sah sie mit einem Blick an, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Er wirkte beinahe angsteinflößend.

"Hilary! Die anderen haben -", fing Kai an, doch weiter kam er nicht; ein kräftiger Ruck durchfuhr das Schiff, es fühlte sich so an, als hätte irgendwas den Rumpf des Schiffes durchschnitten wie warme Butter. Was war das gewesen? . . .
 

. . . Kai lächelte schwach auf ihr Nicken hin, wischte erneut die Tränen weg, die immer noch Hils Wangen hinterflossen, einfach kein Ende zu nehmen schienen.

"Ich wollte dir sagen, dass der Rest des Teams zusammen mit unserem Sohn bereits das Schiff verlassen hatten und in Sicherheit waren, ihnen und vor allen Dingen Kai ist nichts mehr passiert! Sie leben alle noch!"

"Was?", fragte Hil überrascht, nicht in der Lage, ihre Stimme zu heben, aus ihrem Mund kam nicht mehr als ein schwacher Lufthauch, eine Bewegung der Lippen, mehr nicht, doch Kai verstand sie genau, sein Lächeln festigte sich ein wenig und wurde breiter; zur Bestätigung seiner Aussage nickte er; er war schwach, hatte nicht viel Kraft, er ließ den Kopf wieder sinken, flüsterte: "Sie sind alle noch am leben! Keiner von unseren Freunden ist in dieser Nacht umgekommen!"

Nun erschien auch langsam auf Hils Gesicht ein Lächeln, doch Kai sah es nicht mehr, seine Augen waren wieder geschlossen und obwohl er noch wach war, hatte ihn das bisschen Kraft, die er gesammelt hatte, wieder so gut wie gänzlich verlassen. Ihn quälte Hunger, Durst; er seufzte, zumindest war ihm nicht kalt und sein Oberkörper schmerzte auch noch kaum, das durfte er wohl der Pflege seiner Verlobten verdanken. Er spürte, wie diese sich nun von ihm erhob, er wünschte sich jedoch, dass sie dies nicht getan hätte, er vermisste trotz dieser wenigen Sekunden, die sie sich von ihm getrennt hatte, die Wärme ihres Körpers, er atmete tief ein.

"Meinst du, du hast genug Kraft, um zu kauen?", erklang Hils Stimme, riss ihn aus seinen Gedanken.

"Ich schaff es nicht einmal, mehr als meine Hände und meinen Kopf zu bewegen!", war die gepresste Antwort, Hil konnte nicht anders, sie kicherte leise. Sie kannte Kai gut genug, dass ihn dieses Geständnis mehr Überwindung gekostet haben musste als sonst irgendwas; jener irgendwie säuerlich klingender Unterton hatte ihr genau verraten, wie ungern er Schwächen eingestand, selbst ihr gegenüber. Das war halt Kai, wie er leibt und lebte und wie sie ihn liebte.

"Dann werde ich dich nun halt füttern müssen!"

"Und wie willst du das anstellen?"

"Das wirst du gleich sehen! Lass bitte den Mund etwas geöffnet", fügte sie hinzu, bevor Hilary sich einer der Wurzeln griff, ein Stück abbiss, und dieses zerkaute, währenddessen beobachtete sie, wie Kai ihrer Bitte nachging, die Augen immer noch geschlossen, er sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen. Sie lächelte kurz, beugte sich zu ihm hinunter; Kai reagierte erst etwas überrascht als sie ihm die zerkaute Wurzel in den Mund schob, doch dann ließ er die Prozedur über sich ergehen.

So gerne er auch wieder zurückwollte, so sehr ihn die Sehnsucht und die Angst um seinen Sohn und seine Freunde auch plagte, ein kleiner "Extraurlaub" nur mit seiner Verlobten konnte ja nicht schaden.

Dicht aneinander gekuschelt schliefen Hil und Kai an diesem ersten Abend, alleine auf irgendeiner Insel im Nirgendwo, ein, in Gedanken sich still damit beschäftigend, wie sie von dieser Insel wieder runter kommen würden, in ihren Träumen dann in einem weichen Bett liegend, um am nächsten Morgen in einem gemeinsamen Haus, nur für Hilary, Kai Sr und Kai Jr, aufzuwachen.

Wie sehr hoffte Hil, dass dieser eine Traum wahr werden würde . . .

Ihm zuliebe . . .

hey ihr^^
 

soooooooo, hier ist endlich ((was heißt endlich?? habsch misch doch xtra beeilt)) das nächste kappi, und endlich erfahrt ihr auch, wie's mit den bladebreakers und klein kai so aussieht . . . obwohl ich finde, ich hab's nicht so wirklich getroffen . . . kai jr kommt mir eher wie ein 15 jähriger als wie ein junge von zarten fünf jahren . . . ich werds aber net umändern^^
 

also, viel spaß beim lesen *knuddelt euch*
 

cutie
 

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Doch ein Traum sollte ein Traum bleiben. Das es einfach nicht möglich war, dass sie am nächsten Morgen hätten aufwachen können, nicht auf kalten Steinboden liegend, sondern sich in warme Decken kuschelnd, die warmen Sonnenstrahlen, durch leichte Vorhänge in ihrer Stärke gemindert, auf der Haut spürend; statt dessen umfing sie noch dieselbe Kälte wie am Abend zuvor, wer weiß, wie lange das noch dauern würde?

Hilary war bereits vor Sonnenaufgang aufgewacht, so sehr sie sich nach Kais Nähe sehnte, sie konnte nicht weiter in dieser unbequemen Situation liegen, das Feuer hatten sie schon am Abend zuvor ausgemacht und selbst die noch glühender Überreste strahlten kein Stückchen Wärme aus. Sie seufzte, ihren gesamten Körper überzog eine Gänsehaut, und es gab nichts, was dies ändern könnte; hätte sie das Feuer wieder zum brennen gebracht, hätte sie Kai vermutlich aufgewacht und er hatte ein Recht, auszuschlafen. Er musste Kraft sammeln, wenn seine Wunden schnell verheilen sollten.

Behutsam nahm sie die Verbände ab, besah sich die Kratzer unter ihnen; vorsichtig strich sie mit ihren Fingerspitzen über die noch wunde Haut, Kai seufzte leise auf, Hilary musste lächelnd den Kopf schütteln. Das sie so eine Wirkung auf ihn hatte, obwohl er verletzt war, war unglaublich!

Sie tat ihm die Verbände nicht wieder um, die Wunden sollten ein wenig atmen können, sondern zog sich ihr T-Shirt aus und ging zu einem nahen, ziemlich in der Mitte der Insel gelegenen kleinen See, dort wusch sie sich und kehrte zurück, tief in ihren Gedanken versunken; sie fühlte sich nicht unwohl dabei, nur in ihrer Unterwäsche durch die Gegend zu laufen, war ja niemand da, der irgendwas sehen könnte, als sie bei der Höhle wieder angekommen war, die Sonne war gerade dabei, aufzugehen, entdeckte sie, dass Kai nicht mehr auf dem Boden lag, sondern die ersten Sonnenstrahlen genoss. Er stand mit dem Rücken zu ihr und ihre Schritte waren so leise, dass er sie nicht hörte; er hatte sich seine Jacke nicht übergezogen, stand mit freien Oberkörper im kühlen morgendlichen Wind, der vom Meer ausging.

Hilary legte ihre Arme von hinten um ihn, völlig vergessend, dass er verwundet war, doch sie hörte kein schmerzvolles Aufstöhnen, spürte kein Verspannen seiner Muskeln, viel mehr schien er ihre Berührung zu genießen, ihre kalten Finger, die sanft über seine warme Haut strich. Wie konnte er heute schon wieder genug Kraft haben, um aufzustehen, wenn kein Arzt ihn versorgt hatte? Hilary seufzte leise auf, legte ihren Kopf auf seinen breiten Rücken, hörte seinen regelmäßigen Herzschlag, spürte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte - genau so, wie er es am gestrigen Abend auch getan hätte. Sie hätte sich gar nicht so viele Sorgen machen müssen. Ihre kalte Haut auf der seinen war ein solch angenehmes Gefühl, es war einfach unglaublich, wie alles an ihm; Hil lächelte, sie kam sich vor wie eine verliebte 14 jährige und das in ihrer jetzigen Situation - das war unglaublich!

Überrascht hob sie den Kopf, als Kai ihre Arme von ihm nahm, sich umdrehte und ihr ins Gesicht sah.

"Es tut mir leid, wenn ich dich vorhin geweckt habe", meinte sie leise, trat einen Schritt an ihm heran, legte ihre Hände vorsichtig auf seinen Wunden, darauf bedacht, ihm keinen zusätzlichen Schmerz zuzufügen; Kai schüttelte den Kopf.

"Keine Sorge, du hast mich nicht geweckt! Sag mal, hattest du gestern nicht noch Klamotten an?"

"Ich musste mein Kleid in Verbände für deine Wunden verwandeln, also hab ich mir dein T-Shirt ausgeliehen. Ich war gerade bei einem kleinen See, ganz in der Nähe der Höhle, deswegen hab ich's ausgezogen", antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und Kai lächelte sanft, zog sie an sich und drückte ihr einen leidenschaftlichen und heißen Kuss auf die Lippen.
 

Was die anderen in diesem Moment wohl taten?? Wie ging es wohl gerade ihrem Kai??
 

"Komm endlich runter, Max! Wir haben alles mögliche versucht, er will halt alleine sein!"

"Na und? Er ist erst fünf, Tyson! Er wird mit dieser Tatsache nun mal nicht so einfach fertig! Er hat seine Mutter und seinen Vater in einer Nacht verloren!"

"Niemand hat auch nur im Ansatz behauptet, sie wären tot!"

"Und wer sagt mir, dass sie es nicht sind? Niemand! Absolut niemand kann das! Kapier's endlich, Ray! Wir haben Kai und Hilary an einem Abend für immer verloren!"

"Wenn du das so einfach sagen kannst, dann haben wir das wirklich!"

"Was soll das heißen? Sprich nicht so in Rätseln!"

"Wir sollten sie nicht so einfach aufgeben, findet ihr nicht auch? Wir sollten ihnen und vor allen Dingen Kai zuliebe versuchen, sie zu finden und ihm seine Eltern zurückzugeben! Kai soll seine Zeit haben, alleine darüber nachzudenken, er wird schon zu uns kommen, wenn er unsere Hilfe braucht!"

"Aber er kann es nicht! Er wird es nicht verstehen! Er ist erst fünf, verdammt noch mal! Ist es denn so schwer zu verstehen, dass sie es bei den ganzen Felsen, von denen wir auch getroffen wurden, unverletzt überstanden haben?"

"Unverletzt vielleicht nicht, aber lebend! Max! Willst du wirklich so einfach deine Freunde aufgeben?"

"Natürlich will ich nicht, aber was bleibt mir anderes übrig?"

"Wie wär's mal mit ein wenig positiven Denken?"

"Ich kann halt nicht positiv denken!"
 

Ein lauter Aufprall, die Stimmen verstummten für einen kurzen Augenblick, dann das ebenso laute Zerbersten einer Vase, dann erneutes Geschreie. Das müsste mittlerweile die zehnte Vase gewesen sein, die ihr Ende während des Gebrülles der sonst so vernünftigen Bladebreakers gefunden hatte.

Kai seufzte, schüttelte den Kopf, er wusste, sie wollten ihm helfen, doch sie verstanden nun mal nicht, dass er ihre Hilfe nicht brauchen konnte, sie verstanden nicht, wie er sich fühlte, wie er dachte.

Die weltberühmten Blader hatten ihm viel von seinen Eltern erzählt, wie sie damals gedacht, geredet, gegessen und geschlafen hatten, wie sie gelacht oder im Fall seiner Mutter geweint hatten; er hatte diese Informationen mit sich selbst verglichen und er fand, er ergab einen perfekten Misch aus beiden. Er weinte nie, und doch wusste er, wie wichtig seine Gefühle waren, er war kein sehr gesprächiger Mensch, und doch war er sich bewusst, dass Reden bei Problemen sehr oft sehr gut helfen konnte; er war erst fünf, man erwartete von ihm keine solch tiefgehenden Gedanken, warum also der Welt sagen, dass er sie dennoch dachte? Und er hatte viel nachgedacht, über seine Mutter, die ihn mit so viel Liebe erzogen hatte, dass er ihre Strenge gar nicht bemerkte, über seinen Vater, den er erst seit kurzem kannte und trotzdem zu mögen gelernt hatte. Er war ein starker Mann von großem Wissen, er war eine sehr stolze Person, er schien wie eine verschlossene Person, die den Schlüssel zu ihrem Herzen jemanden geschenkt hatte, die nach Belieben entschied, wann es das Beste war, diese Türen zu öffnen und wieder zu verschließen. Seine Mutter hatte gute Arbeit geleistet.

Innerlich lächelte er, innerlich flossen Tränen über seine Wangen, seine Tränen, so hatte er beschlossen, durfte nur seine Mutter wegsehen, denn diese hatte seine ersten weggewischt, ihm Mut gemacht, ihm gezeigt, wie wichtig dieser Ausdruck von Trauer sein kann und wie groß die Stärke ist, zu ihm zu stehen. Er hatte es verstanden, gelernt, seine Mutter war eine gute Lehrerin, auch, wenn sie nie so aussah, als würde sie ihren eigenen Worten in der Praxis Glauben schenken.

Sein Vater hatte ihm dasselbe ihn ähnlicher Ausführung gesagt, als sie am ersten Tag auf dem Schiff miteinander trainiert hatten und er, egal, was er tat, nicht einmal einen vernünftigen Angriff zustande bekam. "Verlieren ist keine Schande, Tränen zu vergießen, weil man den Sieg so sicher in seinen Händen gehalten sehen hat, ist ebenso wenig ein Vergehen. Man muss nur die Stärke und den Mut haben, zu seiner Niederlage und seinen Tränen zu stehen! Schande gebührt nur dem, der sich über die Schwäche eines anderen lustig macht, nur ein Beweis dafür, dass diese Person nicht in der Lage ist, zu wissen, wo seine Grenzen des Erträglichen und seines Mutes liegen!" Es hörte sich nicht sehr nach seinem Vater an, nach dem, was er von dessen Teamkollegen erfahren hatte, doch in diesen Worten hatte er seine Mutter wiedergesehen und das hatte ihm eindeutig bewiesen, dass er diesen Mann vertrauen und ihm dieselbe Liebe wie seiner Mutter schenken konnte.

Und nun, da sein Leben endlich den Weg gefunden hatte, den es eigentlich gehen sollte, stand er erneut vor einer Gabelung, die ihn in die Irre führen sollte? Ohne auch nur einen Freund, ohne auch nur ein Teil seiner Eltern neben sich zu haben, die ihm nicht die Antwort, aber doch Ratschläge nannten, welcher denn nun der richtige Weg war? Er konnte diese Entscheidung nicht alleine treffen! Doch er konnte es auch nicht zu lassen, dass er weder seine Mutter noch seinen Vater jemals wiedersah! Er liebte beide zu sehr, er brauchte beide zu sehr, als dass er sich ein Leben ohne sie vorstellen konnte! Zu oft hatte er sich gewünscht, sein wahrer Vater würde endlich in sein Leben treten, die Tränen seiner Mutter trocknen, die sie abends immer geweint hatte, weil sie so alleine war, wenn er im Bett liegen sollte, weil sie niemand in den Arm nahm und ihr all die Schmerzen, die sie tief in ihrer Seele mit sich rumtrug, linderte - niemand! Es war einfach unmöglich, dass diese Person nun da war, dass sie ihn fest ihm Arm gehalten hatte und dass nun er die Person war, die ihr Schmerz zufügte, da er nicht wusste, wie ihr es ging, was sie dachte, was sie fühlte! Er konnte und würde seine Eltern nicht aufgeben, sie waren immer noch am Leben! Das war ihm klar! Es war unmöglich, dass es noch eine andere Option gab! Sie lebten! Und sie würden überleben, bis sie gefunden wurden!

Nun musste er das nur noch den Bladebreakers klar machen, die sich immer noch die Köpfe einrissen, während er tief in seiner Gedankenwelt, die eindeutig nicht der eines fünfjährigen entsprach, versunken war, hatten drei weitere Vasen ihr Leben beendet und nach dem lauten Krach zu schließen, der nun ganz aus der Nähe kam, waren sie wohl jetzt dabei, ihre Meinungen mittels eines Beyblade-Matches auszumachen.

Kai schüttelte seinen Kopf, wandte seinen Blick von dem Mond ab, den er die ganze Zeit angesehen hatte, stand auf, ging zu den Personen, mit denen er in nächster Zeit wohl seinen Alltag verbringen durfte - nun, solange sie ihm halfen, seine Eltern zu finden, hatte er nichts dagegen.

Eine Träne floss über seine Wange, mit einem zarten Lächeln wischte er diese weg. Er war stark, er konnte weinen, wenn er in den Armen seiner Eltern lag, nicht jetzt.

Wenn zwei sich streiten

hey ihr^^

so, dat nächste kappi ^-^ hab mich viel mühe gegeben

ach ja, wolltsch misch dafür entschuldigen, dass im letzten kappi und auch in meiner neuen ff ziemlich viele fehler sind, ich habs nicht korrektur gelesen . . . GOMEN NASAI!!!!!!!!!!!

also, viel spaß beim lesen *ss*
 

*knuddelt euch* cutie
 

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Doch wann würde das so weit sein? Morgen? Übermorgen? In einer Woche? Oder doch erst in einem Jahr? Niemand wusste, wo sie waren, nur dass sie lebten, das stand fest, unumstößlich! Je näher er den üblichen Bladebreakers kam, desto genauer verstand er ihre Unterhaltung, immer noch warfen sie sich gegenseitig die Schuld vor - wie alt waren die, verdammt noch mal?

Als er nah genug dran war, zückte er seinen eigenen Blade, brachte Draciel, Dragoon und Drigger zum Stillstand, erschrocken sahen ihn die drei jungen Männer an: "Kai!"

"Schön, dass ihr auch endlich mal an mich denkt! Wenn ihr euren Streit so dringend braucht, dann haut auch bitte eure Schimpfwörter dann an den Kopf, wenn ich sie nicht hören kann! Meine Eltern leben noch, ist das denn so schwer zu verstehen?"

"Aber Kai -"

"Nichts Aber! Ich möchte doch nur meine Eltern wiederhaben, ist das denn zu viel verlangt? Könnt ihr denn nicht mir wenigstens gegenüber so tun, als würdet ihr noch daran glauben, dass sie leben, bis ihr mir das Gegenteil beweisen könnt?" Diese Worte schrie der kleine Junge förmlich, über seine Wangen liefen endlich die Tränen, die er schon so lange zurückhielt; so erwachsen seine Gedanken auch gewesen sein mochte, so sehr entsprach seinem Verhalten dann dem seines körperlichen Alters, wenn er sie vergaß und einfach versuchte, er selbst zu sein. Nun war er er selbst: Ein kleiner Junge, er seine Eltern verloren hatte und nicht wusste, wann er sie wiedersehen würde, er war allein! Ganz allein! Es gab niemanden mehr, der ihn noch haben wollte! Verdammter Mist! Sie lebten noch!

Seine Mutter und sein Vater - sie konnte ihn nicht allein lassen!

"Es tut uns leid, Kai!", meinte Ray daraufhin, seine Stimme klang schuldig, er ging auf den Kleinen zu, schloss ihn in seine Arme, versuchte auch nur im Ansatz im das Gefühl zu geben, nach dem es ihm in diesem Moment verlangte, ihm den Schutz zu geben, den er brauchte.

"Wir werden sofort morgen damit anfangen, die Suche nach ihnen starten zu lassen! Wir werden sie finden, versprochen!", flüsterte Ray dem Sohn seines besten Freundes leise zu, wiegte ihn leicht vor und zurück; Kai krallte sich in sein Shirt, ließ seinen Tränen freien Lauf. Er fraß seine Sehnsucht schon seit Tagen in sich rein, es war gut, dass er sie endlich rausließ.
 

Ray hielt sein Versprechen, bereits am nächsten Tag ging das gesamte Team zusammen mit Kai zur BBA, veranlasste die Suche nach den beiden verschollenen Mitgliedern und Mister Dickenson versprach, sein bestmöglichtest zu tun, um die zwei zu finden. Um Kai ein wenig abzulenken, trainierten die Weltmeister ihm, brachten ihn einige gute Kniffs und Tricks bei und dass nun schon seit zwei Wochen erfolgloser Suche; ihr Plan funktionierte, der Kleine dachte wirklich nicht mehr so viel an seine vermissten Eltern, und doch wusste man, wie sehr sie im fehlten. Abends, wenn er schlief, flossen Tränen über Wangen, er weinte sich leise in tiefe Träume, in eine perfekte Welt, in der dieser Unfall nie passiert war, er seinen Vater auf eine völlig andere, weniger schmerzhafte Weise kennen gelernt hatte. Er liebte diese Träume, auch wenn er sich nicht an sie erinnern konnte, sie gaben ihm das unbewusste Gefühl, dass es einmal doch so sein könnte, wie es für kurze Zeit war.

In diesen Träumen stritt sich niemand, er hörte trotz des Versprechens die Reibereien zwischen den eigentlich besten Freunden und sie waren nicht gerade aufmunternd; die vier benutzten Worte, von deren Existenz er nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen gehört hatte und obwohl sie sich immer entschuldigten, war es nicht gerade einfach für ihn.

Wie immer schlief der kleine Junge schnell ein, man sah ihm seinen Schmerz nicht an, noch nicht, doch es würde nicht lange dauern und die ersten Tränen würden den Futon, auf dem er zusammen mit den Bladebreakers in einer der Trainingshalle von Tysons Dojo schlief, benetzen, seine neuen Freunde tief seufzen lassen, wenn sie die Tränen des Jungen sahen. Sein Vater würde sie umbringen, wenn er wüsste, wie schlecht es seinem Sohn ging, und sie nichts dagegen taten.

Wenn Kai doch bloß wüsste, dass es seinen Eltern nicht viel besser ging . . .
 

Fast drei Wochen nun schon! Drei! Alleine auf dieser gottverdammten Insel und das auch noch mit ihm! Total wütend schlug sie mit der Hand auf den nächstgelegen Stein, zerteilte diesen in seine Einzelteile, dass ihre Hand anfing zu bluten störte sie nicht im geringsten! Kai war so ein Volltrottel, so ein Idiot! Wie konnte sie sich bloß in so jemanden verliebt haben?

Weswegen sie sich eigentlich gestritten hatten, war ihr gänzlich entfallen, so aufgebracht wie sie war, rannte sie weiter durch den Wald, der den Großteil der Insel bedeckte, die Steine unter ihren Füßen ritzten ihr die Haut auf, das Unterholz, dass ihre Beine strich, hinterließ mehrere nette, stark blutende Andenken, deren ziehenden Schmerz Hilary nicht einmal bemerkte! Wütend machte sie sich ihren Weg frei, drückte kleinere Äste zur Seite, brach sie meistens auch noch ab, die ihren Weg versperrten. Sie wollte endlich zu jenem kleinen See kommen, sich mit seinem kalten Wasser endlich wieder einen klaren Kopf verschaffen! Die Auseinandersetzung vor einer halben Stunde war garantiert nicht die letzte und für die nächste musste sie wieder normal denken können! Als sie den See bereits vom weiten sah, zog sie ihr T-Shirt aus, damit sie direkt weiter rennen konnte, ihre Unterwäsche durfte und musste sowieso mal gewaschen werden! Sie blieb solange sie konnte im kühlen Wasser, genoss, wie das Nass ihre Haare durchstrich, ihren Körper wusch und die frischen Kratzer kühlte. Erst nach knapp einer Minute stieß sie sich vom Boden des Sees ab, durchstieß die Wasserfläche, füllte ihre Lugen mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff. Langsam schwamm sie an den Rand des Sees, verließ diesen, strich ihre Haare aus dem Gesicht; es war nicht so, dass sie ihn nicht sehen würde! Sie wusste sehr wohl, dass Kai auf der anderen Seite stand, sie mit einem Schmunzeln ansah, das nicht mehr sehr lange auf seinem Gesicht bleiben würde! Der heutige war nicht ihr erster Streit gewesen und es war auch nicht der letzte! Sie würde ihm schon noch zeigen, was es hieß, sich mit ihr anzulegen! Das konnte er nicht gewagt haben!

Na toll! Jetzt hatte sie extra schon den weiten Weg hierher gemacht um sich zu beruhigen, nur um Sekunden später doch wieder wütend zu sein! Ja, okay, sie war sauer auf ihn, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie ihn liebte, dass sie ihn unendlich tief liebte, und waren sie sich am streiten wie zwei Teenager, die nichts anderes im Kopf hatten als ihre banalen Beziehungen, die sich sowieso nur darum drehten, ob sie es jetzt tun sollten oder nicht! Verdammt, sie war keine 14 mehr! Sie war seit fünf Jahren alleinerziehende Mutter, wie wusste, wie das Leben funktionierte und was es für Probleme beherbergte! Sie seufzte, hob ihr T-Shirt auf, knotete es um ihre Hüfte; genau da war der nächste Haken! Dies hier war nicht "Leben", zumindest nicht auf die Weise, wie sie es kennen und zu verstehen gelernt und hatte; in ihrer perfekten Welt war kein Aufenthalt auf einer einsamen Insel und ein Streit mit der einzigen Person, die sie vor der totalen Einsamkeit schützt, vorgekommen und es hätte auch nie passieren sollen! Das war einfach unmöglich! Und dass bezog sich nicht nur auf die Tatsache, dass sie nach geschlagenen fast drei Wochen immer noch auf dieser Insel war! Verdammter Mist! Sie liebte ihn! Sie wollte sich mit ihm nicht streiten, selbst, wenn ihr sie ihr Leben für ihn geben müsste, sie wollte ihn nicht berühren können, ohne zu wissen, ob er sie jetzt anschreien oder sogar schlagen oder einfach ihre Berührung genießen würde, sie vollkommen zu ignorieren versuchen würde! Sie wollte ihn nicht hassen, nicht wütend auf ihn sein, wie sie es im Moment war, doch warum zum Teufel konnte sie nichts anderes zu tun? Sie wollte und konnte es nicht!

"Hilary", erklang seine Stimme hinter ihr, sie wusste genau, er wollte sich entschuldigen, sie wollte seine Entschuldigung annehmen, ihm um den Hals fallen und ihn liebevoll küssen, all ihre Streite vergessen und mit ihm hoffen, dass ihr Sonderurlaub endlich sein Ende fand.

"Was willst du?", fauchte sie ihn, ohne sich auch nur einmal umgedreht zu haben, in seine Augen zu sehen; warum konnte sie sich eigentlich mit ihrem Körper nicht darüber einig werden, was sie wollte?`

"Das weißt du ganz genau! Der Streit vorhin - er war sinnlos! Wir sollten uns nicht - "

"Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe!"

"Nein, da hast du Recht! Das kann ich nicht, aber wir sollten trotzdem -"

"Ich sagte gerade doch, du sollst es nicht tun! Dann lass es auch und geh mir aus den Augen!"

Wie sehr sie sich dafür hasste! Bitte, Kai! Nimm mich nicht wörtlich! Geh nicht!, dachte sie leise, sie hatte ihm noch immer den Rücken zugedreht, er sah ihre Tränen nicht, bemerkte ihren Schmerz nicht.

"Schön, wenn Frau Hiwatari das so wünscht, werde ich nun gehen!", antwortete er sarkastisch, drehte sich um und ging; er tat es nicht schnell, sondern langsam, hoffte er, sie würde sich umdrehen und ihm hinterher rennen? Gott, wie sehr wollte sie das! Warum war sie auch bloß so verdammt stolz?

Bitte verzeih mir Kai!, schrie sie ihm in ihren Gedanken hinterher, sie wandte den Kopf, er war schon lange wieder im Wald verschwunden, wahrscheinlich war er zur Höhle gegangen und würde dort auf sie warten; sie konnte nicht mehr! Wütend ließ sie sich auf die Knie fallen, sie stieß mit ihrem Knie auf einen Stein, es tat verdammt weh, doch dieser körperliche Schmerz war nichts im Vergleich mit dem Schmerz, den ihr blutendes Herz ertragen musste! Verdammt, er war der Vater ihres Sohnes, der einzige Mann, den sie jemals mehr hatte sehen lassen als sie im Bikini, den sie mehr von ihr hatte spüren lassen als eine freundschaftliche Umarmung! Das konnte er ihr nicht antun!

"KAI!" So laut sie konnte schrie sie seinen Namen, hörte er sie? Doch er würde nicht kommen, er wusste, sie war nicht in Gefahr, nun konnte er sich jedoch sicher sein, dass sie keines ihrer Worte so meinte wie sie ihm sie zugeschrieen hatte.

Sie atmete tief aus, ihre Schultern bebten von ihren Tränen! Sie vermisste ihren Sohn abgrundtief, es schmerzte sie so verdammt sehr, ihn nicht in ihren Armen halten zu können, ihn zu trösten, seine Tränen zu trocknen, die er garantiert weinte, weil ihm seine Mutter fehlte. Er war stark, sehr stark, doch bisher war sie immer für ihn da gewesen, er war noch jung, sie musste ihm helfen!
 

Seit jenem letzten Streit waren wenige Tage verstrichen, Hilary hatte es nicht gewagt, zu ihrem Verlobten zurückzukehren - ja, ihrem Verlobten! Trotz dieses Streits hatte sie es nicht einmal gewagt, den Ring von ihrem Finger zu nehmen, irgendwie hatte sie das Gefühl, es würde ihre Einsamkeit komplettieren, sie gänzlich in der Dunkelheit zurücklassen. Nicht, dass sie sich fürchten würde, aber sie wollte das nicht! Und Kai wollte das auch nicht! Sonst hätte er sie vor drei Tagen nicht "Frau Hiwatari" genannt, doch wie um alles in der Welt sollte sie es schaffen, ihren verdammten Stolz zu beerdigen, zu ihm zu gehen und ihn um Verzeihung zu bitten?

In den vergangenen Tagen hatte sie alleine in irgendwelchen Bäumen gehockt, sich von dem warmen Wind umstreichen, ihre Tränen von ihm trocknen lassen und an ihren Liebling gedacht - war er noch sehr sauer auf sie? Sie hatte oft gehört, wer er durch den Wald gestrichen war, sicher unbewusst nach ihr suchte, und doch eigentlich nur versuchte, einen klaren Kopf zu kriegen. Des Nachts hatte sie dies ebenfalls getan um was zu essen, sie hatte sich dafür! Warum war Liebe bloß so kompliziert?

Der Abend brach an, der Himmel war bereits in alle möglichen Rottöne gefärbt, ein wunderschöner Anblick, doch er bestärkte Hilary nicht in ihrem Vorhaben; sie hatte keine Angst davor, ihn anzusprechen, seine Reaktion war eher das, was sie fürchtete.

Sie war an der Höhle angekommen und sie hatte Recht gehabt, Kai war wirklich hierher zurückgegangen, er saß an der Stelle, an der er gelegen hatte, als er so schwer verletzt war, seine Augen waren geschlossen, er bewegte sich nicht, sie lächelte schwach, genau der Kai, wie sie ihn vor den nun knapp sechs Jahren verlassen hatte.

"Endlich beruhigt?", schreckte seine Stimme sie aus ihren Erinnerungen, er hatte seine Augen noch immer nicht geöffnet, sondern verließ sich einfach auf sein gutes Gehör, schien jedes Geräusch, dass sie machte, zu hören. Sie seufzte, ging zu ihm, setzte sich neben ihm auf den Boden, sie zog ihre Beine an, legte ihre Hand auf ihre Unterschenkel, während sie sich mit der anderen abstützte. Er besaß jedes Recht der Welt, sauer auf sie zu sein oder so abweisend, wie es gewesen war.

"Ich hätte es nicht so übertreiben sollen! Kai, ich-", brachte sie stockend und leise hervor, wagte es nicht den Blick zu heben; sie schüttelte den Kopf, wischte eine Träne weg, die sich den Weg über ihre Wange suchte. "Ich hätte es nicht so übertreiben sollen! Es tut mir leid", flüsterte sie, ihre Stimme war beinahe nicht mehr als in Hauch, nicht mehr als eine Bewegung ihrer Lippen, dennoch verstand Kai, was sie sagte, stumm schlich sich ein Lächeln über sein Gesicht.

"Das war nicht zu überhören", erwiderte er ebenso leise, seine Augen waren geöffnet, sah sie direkt an; er hatte sich nach vorne gebeugt, so dass sein warmer Atem ihren Hals strich, sie schloss daraufhin ihre Augen, gab sich ganz dem angenehmem Gefühl hin, das sie so sehr vermisst hatte.

"Es tut mir leid, Kai, bitte lass es mich nicht noch mal sagen! Ich hasse es, mir Fehler einzustehen!" Ihre Stimme zitterte, so sauer sie auch auf ihn gewesen sein mochte, sie liebte ihn abgöttisch!

"Vielleicht verstehst du so, dass du nicht alleine hier bist und auch wenn ich nicht so tue, auch Gefühle habe, ich auch verletzt werden kann! Meinst du nicht auch, deine Worte könnten mich getroffen haben?"

Langsam drehte sie den Kopf, blickte in seine Augen, die ihr genau das stumm zu sagen versuchten, was seine Worte gerade verbal getan hatten, er wollte doch nur Verständnis, sie hob ihre Hand, legte sie auf seine Wange, lächelte schwach: "Es tut mir leid! Ich hätte nicht so egoistisch sein sollen! Doch sei so nett, und verzeih, dass ich jetzt wieder ein wenig egoistisch werde!"

"Was willst du denn?"

"Dich", antwortete Hilary, bevor sie die Lippen ihres Verlobten mit einem leidenschaftlichen Kuss versiegelte; Kai erwiderte den Kuss und ließ sich widerstandslos von ihr zu Boden drücken. Endlich!

Wenn der Streit endlich beseitigt war, blieb ja nur noch eine Sache, die zu klären war.

Wie kamen sie von dieser gottverdammten Insel runter?

Ich hab genauso Angst wie du

hey ihr^^

so, endlich das neue kappi *ss*

eigentlich wollte ich ja n adult-kappi rausmachen, aber ich habs dann doch gelassen, abba net enttäuscht sein . . . isch bin trotzdem ein wenig ins detail gegegangen. . .
 

und der text zwischendurch, ich hab misch ma mit nem songfic-kappi versucht

seid so nett und sacht mir, wie gut oder schlecht ichs hingekriegt habe^^

bin eigentlich ganz stolz auf mich *g*
 

also, viel spaß beim lesen . . .^^
 

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. . . Ich verstecke dich vor deinem schlimmsten Traum . . .

. . .und wärme dich, wenn du an dir erfrierst . . .
 

Doch über die Frage konnte man sich auch noch später den Kopf zerbrechen!

"Wenn es dich so sehr nach mir verlangt, warum nimmst du mich dann nicht einfach?", fragte Kai flüsternd, nachdem sie seinen Mund wieder freigegeben hatte, sie lächelte ihn kaum merklich an, sein warmer Atem streifte ihr Gesicht, jagte ihre eine Gänsehaut nach der nächsten über ihren Körper. Ihrem Verlobten entging das keineswegs, er merkte genau, wie Hilary auf ihn reagierte, wie sehr sie ihn trotz ihrer Streite noch liebte; er hob seine Hand, legte sie auf ihre Wange, begann zärtlich ihr Gesicht zu streicheln. Hilary schloss die Augen, gab sich ganz der Berührung hin, seufzte leise auf, als Kai spielerisch in ihren Hals biss, ihn mit sanften Küssen bedeckte. Sie drehte ihren Oberkörper mehr in seine Richtung, wollte, dass er ihr weiter dieses unglaubliche Gefühl gab, nach dem sie sich in den letzten Tagen so verzweifelt gesehnt hatte und nun bekam sie es auf dem Silbertablett serviert; sie würde garantiert nicht gegen diesen vorzüglichen Luxus wehren!
 

. . . Ich küsse dich, wenn dich keiner küssen mag. . .

. . . und liebe dich, wenn du dich wieder verlierst. . .
 

"Wenn du so darum bittest, werde ich mich natürlich nicht zurückhalten", flüsterte sie, ihre Hand, die von seiner Wange zu seinem Hals gewandert, strich nun über seine muskulöse Brust, kaum merklich, nicht mehr als ein schwacher angenehmer Hauch, der ihm einiges an Mühen kostete, um nicht schon bei einer solch schwachen Berührung leise aufzustöhnen. War seine Sehnsucht nach ihr in den letzten Tagen so sehr gestiegen, dass er sie einfach nur spüren wollte, egal, wie schwach oder hart ihre Berührung nun sein würde?

Er seufzte innerlich, er liebte Hilary sehr, ihre Nähe gab ihm den Grund zum überleben, doch die Tatsache, nun bereits seit einem Monat auf dieser gottverdammten Insel festzusitzen, nichts tun zu können, raubte ihm allmählich die Fähigkeit, klar denken zu können, nicht bei jedem Gedanken an sein Leben vor diesem Monat auszurasten. Er konnte nicht mehr, auch wenn jedermann behauptete, dass es ihm gut ging, ein Typ wie er würde so ein paar Monate auf so einer verlassenen Insel locker überleben, so langsam aber sicher verabschiedete sich auch bei ihm der Drang, einfach hier weiterzuleben, seine Hoffnung, jemals zurückzukehren, schwinden zu sehen. Er hasste es, solchen Gedanken nachzugehen, er hörte sich dann immer so selbstmordgefährdet an, so schwach, und auch wenn seine großväterliche Erziehung kaum noch starke Wurzeln in ihm hatte, dieser Grundsatz war doch noch tief in ihm verankert und würde wahrscheinlich auch nie gänzlich aus ihm verschwinden.
 

. . .Ich hab genauso Angst wie du. . .

. . .Meine Flügel sind aus Blei . . .
 

Kai wandte sich von seiner Verlobten ab, nahm seine Hand von ihrem Körper, schloss die Augen, er wollte sie lieben, tief, innig, ohne den Gedanken und Sorgen über morgen, aber er konnte nicht, er wollte sie nicht seelisch betrügen, wollte sie nicht glücklich machen, während er sich hinter einer Maske versteckte. Es tat ihm weh, ihr nicht das geben zu können, nach dem sie verlangte, sie das spüren zu lassen, das ihr das Gefühl gab, nicht völlig einsam auf dieser Insel zu sein, die ihr Glück mit jedem Mal weiter verschlang, wenn die Sonne unterging. Was war bloß los mit ihm?
 

. . .Und bist du verrückt, bin ich's um so mehr. . .

. . . Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer. . .
 

Hilary seufzte tief, als Kai sich von ihr abwandte, sich lieber seine Augenlider von innen betrachtete als mit jenem verliebten Blick ihren Körper zu belohnen, sie liebte diesen Blick, sie liebte ihn; er hatte sie um Verständnis gebeten und das würde sie ihm geben. Sie konnte erahnen, was er dachte, was ihn bedrückte, so quälte, dass er sie nicht auf dieser Ebene lieben konnte. Sie seufzte erneut, richtete sich leicht auf, um Kai einen liebevollen Kuss auf die Lippen zu drücken, auch wenn er über irgendwas nachdachte, erwiderte er ihren Kuss, ohne die Augen zu öffnen; dann verließ sie die Höhle erneut, ging zu dem Baum, in dessen Geäst sie während der letzten Tage geschlafen hatte. Es war nicht wirklich bequem, aber sie hatte sich daran gewöhnt, dort angekommen versank sie in ihren Gedanken, in ihrer Traumwelt, in der sie ihren Sohn im Arm hielt, ihn liebevoll umarmte, ihm ein Lied vorsang. Es war gar nicht mal so lang her, doch den Text kannte sie nicht mehr.
 

. . .Ich denk für dich die Sonne neu. . .

. . .Und klau sie dir, wenn du Feuer brauchst . . .
 

Ein frischer Wind kam auf, unbewusst zog sie die Beine an, versuchte so, ihre Körperwärme zu wahren, doch sie blieb nicht lange so sitzen, sie streckte die Beine wieder, ließ den Wind ihren Körper umspielen, hoffte, er würde den Schmerz, die Sehnsucht und all die anderen furchtbaren Gefühle, die sich in ihr häuften, mitnehmen, sie der Welt überbringen, ihren Freunden ein Hinweis darauf geben, wo sie waren, dass sie lebten und geduldig auf sie warten.

Langsam suchte sich eine einzelne Träne den Weg über ihre Wange, es war lange her, dass sie wegen jemand anders als Kai geweint hatte, doch nun war sie sich nicht sicher; weinte sie wirklich wegen jenen Gefühlen oder doch deswegen, weil ihr Verlobter sie zurückgewiesen hatte? Nein, das hatte er nicht getan, sie wusste doch, was er dachte, wie er fühlte, welcher Schmerz ihn quälte, er liebte sie - warum tat es dann so furchtbar weh, dass sie ihn nicht berühren, nicht fühlen, nicht lieben konnte? Sie sprang vom Baum hinunter, landete einigermaßen sanft auf dem unebenen Boden.

"Warum weinst du?"

Erschrocken drehte sie sich um, blickte in sein besorgtes Gesicht, warum fühlte sie plötzlich diese Wut in sich aufkeimen? Sie verstand ihn doch, warum regte sie seine "plötzliche" Sorge so auf?

"Das kann dir doch egal sein", fauchte sie ihn an, die Tränen auf ihrem Gesicht wegwischend, sie wandte sich ab, wollte gehen, doch dieses eine Mal würde er ihr eine weitere Flucht vor ihren Gefühlen nicht gestatten. Was zum Teufel war bloß los mit ihr? Warum benahm sie sich so seltsam?

Kräftig, aber für sie nicht schmerzhaft ergriff er ihr Handgelenk, zog sie zurück und drückte sie mit seinem Körper fest gegen den starken Stamm des Baumes, auf dem Hilary sich zurückgezogen hatte.

"Sag mir endlich, was mit dir los ist!"
 

. . .Ich hab genauso Angst wie du. . .

. . .Meine Flügel sind aus Blei. . .
 

"Ich hab nichts, verdammt! Und jetzt lass mich los", erwiderte sie wütend, versuchte sich loszureißen, doch gegen seine Kraft kam sie nicht an; sie gab nicht auf, kämpfte verbissen weiter, mit dem Erflog, dass sie ihrem Oberschenkel mit einem abgebrochenen Ast eine wunderschöne Wunde zufügte.
 

. . .Und bist du verrückt, bin ich's um so mehr. . .

. . .Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer. . .
 

"Erst wenn du mir eine vernünftige Antwort gegeben hast!" Seine Stimme klang nicht mehr wütend, nicht mehr so wütend, fast schon verzweifelt, sein Griff hatte sich ein wenig gelockert, doch Hil nutzte diese Chance nicht, um freizukommen, sie wollte nicht mehr weg, sich nicht mehr irgendwo in Sicherheit bringen, wenn sie doch hier am sichersten war.

"Ich weiß es nicht", flüsterte sie mutlos, schloss die Augen, versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, die darauf brannten, endlich den Ausgang zu bekommen, nach dem sie so sehr verlangten, nein, sie wollte nicht weinen! Nicht jetzt! Nicht vor ihm! Dabei kannte er ihre Tränen, wusste, dass sie hinter ihrer Fassade weinen konnte, fröhlich war! Sie konnte sich nicht wehren, als sie ihre Augen wieder öffnete, die kleinen salzigen Tropfen über ihr Gesicht flossen, sah sie auch Kais Augen verdächtig glänzten.
 

. . .Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit dem Leben. . .

. . .Und hatte schon immer Schwierigkeiten das auch zuzugeben. . .
 

"Kai?", fragte sie vorsichtig, hob die Hand, die er nicht festhielt, strich über seine Wange, verhinderte, dass die erste Träne, die sie ihn weinen sah, ihren Weg fand und schließlich auf sie fallen würde; war er bereits so hoffnungslos? Hatte sie ihm so viele Schmerzen zugefügt, indem sie sich von ihm abgewandt, ihn angeschrieen hatte? Wie hatte sie nur so egoistisch sein können? Wie hatte sie nicht bemerken können, dass auch Kai nur ein Mensch war, schwach wie jeder andere? Wie hatte sie es nur wagen können, das einzige abzuschlagen, um dass er sie jemals gebeten hatte?

"Es tut mir leid", flüsterte sie, bevor sie sich leicht nach vorne beugte und ihren Verlobten zärtlich küsste; aus diesem einen zärtlichen Kuss wurde schnell ein heißes Zungenspiel. Hilary fühlte all seine Sehnsucht in diesem Kuss, spürte, wie sehr es nötig hatte, sie zu lieben, von ihr die Geborgenheit geschenkt zu bekommen, die ihm seinen Mut, den Drang zum Überleben, zurückgab.

Er küsste sie hart, drückte sie gegen den Baum, unterbewusst war er sich sicher, dass er ihr nicht weh tat, und als sie ihre Beine um ihn schlang, sich gänzlich seinem Kuss hingab, wusste er, dass sie ihn genauso wollte, sie nicht länger mit der Ungewissheit rumplagen konnte, ob sie nun hasste oder liebte.
 

. . .Ich wollte schon immer schneller laufen, höher fliegen . . .

. . .Und wollte schon immer höher hinaus und bin doch drunter geblieben . . .
 

Ungeduldig zog er ihr sein T-Shirt aus, warf es achtlos auf die Pflanzen unter ihnen, seine Hände wanderten ihre Seiten entlang, gelangte schließlich zu ihrem Rücken, öffnete dort den Verschluss ihres BHs. Hil ließ diese Prozedur hingebungsvoll über sich ergehen, seine sanften Küsse, die ihren Hals bedeckten, seine gierigen und doch liebevollen Hände, die darauf bestanden, sein Eigentum ohne sperrigen Stoff betrachten zu können.

"Kai", stöhnte sie leise als sein Mund sich ihren Brüsten zuwandte, diese liebevoll verwöhnte und gleichzeitig ihre Oberschenkel zärtlich streichelte.
 

. . .Ich hab genauso Angst wie du. . .

. . .Meine Flügel sind aus Blei. . .
 

Wie sehr hatte sie das gebraucht, wie sehr hatte sie sich danach gesehnt! Nach einem kleinen Stückchen Realität, nach einem winzigen Auszug aus einem perfekten Leben, dass sie mit einer Chance von 50% nicht mehr erleben würden. Doch jetzt an so was, an ein Ende ihrer Leben auf diesem gottverlassenen Flecken Erde, zu denken, gehörte in die Kategorie verboten! Jetzt wollte seine Liebe, ihn spüren, in und an sich, ihn küssen, verwöhnen, liebkosen, und sich dabei gleichzeitig von ihm auf Wolke sieben befördern lassen. Erneut stöhnte sie laut auf, als er in sie eindrang, sich endlich das nahm, das ihm gehörte, nach dem er sich so sehr sehnte.
 

. . .Und bist du verrückt, bin ich's umso mehr. . .

. . .Vom Fliegen sind wir noch ganz schwer . . .
 

Ein unglaubliches Gefühl, endlich wieder zu wissen, dass sie geliebt wurde, dass sie ihm nun sagen konnte "Ich verstehe dich" und es auch die Wahrheit war, keine Lüge, weil sie sich selber darüber nicht im Klaren war, was sie nun eigentlich wollte, welche Gedanken sie so quälten; dass auch ihr Kai nur ein Mensch war, der sich nach Gefühlen, nach ihr sehnte, sie brauchte und nicht alleine klar kam.

"Ich liebe dich", flüsterte sie ihm leise ins Ohr, massierte leicht seine Schultern, küsste sanft seinen Hals, worauf er leise aufstöhnte; Hil lächelte siegesgewiss.

"Ich dich auch, meine Süße", war die leise Antwort, bevor er sie auf dieselbe Art verwöhnte, sie geradezu dazu zwang, einen kaum hörbaren Seufzer über ihre Lippen entkommen zu lassen.
 

. . .Ich hab genauso Angst wie du. . .
 

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p.s.: der text ist von dem neuen rosenstolz-album "das große leben" und der song heißt "ich hab genauso angst wie du" ((echt schwer zu erraten, odda^^))

also, wenn's euch gefällt . . . kaufen, kaufen, kaufen!!! *ss*
 

nya, hoff, 's hat euch gefallen
 

sita

Sie leben!!!!

hey ihr lieben^^

so, hier das 15. kappi

erst ma das übliche dicke thxs für eure lieben kommis *euch alle knuddelt*

. . .

wisst ihr, eigentlich tu isch mir schon rischtisch leid - mir is' die ff so ans herz gewachsen, dass ich gar nicht aufhören will, doch ich muss gestehen *sniff*, dass dieses kappi das vorletzte ist *heul*

abba nya, habsch misch schon lösung ausgedacht, abba die schlag ich euch erst beim letzten kappi vor *ss*
 

viel spaß beim lesen^^

hab eusch alle ganz dolle lüb
 

sita (cutie)
 

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Wie schnell doch die Zeit vergehen konnte . . .

Wie lange war es nun her? Wochen? Monate? Oder doch vielleicht schon Jahre? Es war ein Tag nach dem anderen verstrichen, kein Zeichen ihres Überlebens, kein Licht am Ende eines hell erleuchteten Tunnels zu sehen, und doch war es immer zum greifen nah gewesen, nie außerhalb einer Reichweite, die aus dem Stand unerreichbar war. Warum also hatten sie ihre Hände ergriffen, die geradezu nach Hilfe schrieen? Warum nicht?

War es denn so schwer gewesen? Waren sie so geblendet von der Trauer, die sich unterbewusst mit jedem Tag ohne sie vergrößerte? Eine Trauer, die offiziell nicht existierte und auch nicht der Öffentlichkeit gezeigt wurde? Eine Träne, eine einzelne, salzig und vom Wind schnell getrocknet, entdeckte des Nachts den Ausgang aus dem Gefängnis, in dem sie eingesperrt wurde, ihren Lebtag verbringen sollte; sie alleine sollte der Welt kund tun, was sie verpassten, wie blind sie waren gegenüber dem, was sie schon so lange suchten und endlich wieder in ihren Armen halten konnten. Sie wollten ihr Lächeln zurück, ihr echtes Glück, den Drang, sich abends nicht heimlich zu wünschen, am nächsten Tag nicht mehr aufwachen zu müssen. Eine Prozedur, die sich ständig wiederholte, mit jedem Sonnenuntergang ohne sie mit innigeren, flehenderen Gebeten erneut begonnen wurde.

Ein Seufzer entfuhr dem mittlerweile siebenjährigen Kai; gedankenverloren sah er auf das blaue Meer hinaus, das schon seit drei Jahren seine Eltern versteckt hielt und nicht herausgeben wollte. Er hatte seine Hoffnungen noch nicht aufgegeben und er würde es auch nie tun, er würde seine Eltern finden, egal, wie andere darüber denken mochten! Sie lebten noch, das war eine Tatsache, deren wahren Hintergrund nur er kannte; schon oft hatten ihn die Freunde seiner Eltern darum gebeten, ihnen zu begründen, warum er denn wüsste, dass seine Eltern noch lebten und nie hatte er ihnen geantwortet, zumindest nicht ausführlicher als ein kaltes "Ich weiß es halt!", das sehr an seinen Vater erinnerte.

Aus dem selben mysteriösen Grund hatte er vor wenigen Wochen auch sagen können, wo genau sich seine Eltern befanden, auf welcher Insel, in welchem Part von dieser, wie weit die Insel von ihnen entfernt war. Vor genau einer Woche hatten sie ihre Reise gestartet, die Bladebreakers, Kai und Mariah mitsamt ihrer Tochter Natascha, die vor zwei Jahren Ray geheiratet hatte und ihre Reise näherte sich langsam ihren Ende. Kai hatte morgen Geburtstag, es war Nacht, man konnte die Insel nicht erkennen, doch sie war da, morgen bei Sonnenaufgang war er der erste, der auf sein, das Schiff verlassen und seine Eltern in seine Arme nehmen würde. Allein ihm galt das Recht, als erster Glückstränen zu darüber zu vergießen, dass er Recht gehabt hatte.

Auch wenn Mariah versuchte, ihm teilweise die fehlende Mutterrolle zu ersetzten, ihm das Gefühl zu geben, auf jeden Fall willkommen zu sein, ob seine Eingebung nun richtig oder falsch war, bestärkte ihn nur in dem Glauben, dass sie richtig sein musste. Er war ihr dankbar für ihre Sorge um ihn, doch er wollte sie nicht zu sehr in Anspruch nehmen, er war glücklich darüber, Freunde zu haben, die um ihn sorgten, wenn sie seine Eltern nicht fanden - der Junge seufzte erneut. Er sollte aufhören, so zu denken. Das brachte nur Unglück, sie lebten.

Seine Träume waren der beste Beweis dafür!

Kai erinnerte sich noch genau, es war ein ganz normaler Abend vor zwei Monaten gewesen, er hatte mit seinen Freunden trainiert und hatte nachher noch auf die Tochter von Ray aufgepasst, die er liebevoll immer Tash nannte. Das kleine Mädchen war für ihn wie eine kleine Schwester, die er nie hatte und in solchen Momenten quälte ihn auch immer der Gedanke, dass er sie wahrscheinlich auch nie haben würde. Umso zärtlicher hatte er sein Gesicht gestreichelt, mit ihr die albernsten Spielchen gespielt und dabei auch noch seinen Spaß gehabt; wenn er gewusst hätte, dass ihn Ray und Mariah beobachtet hätten, hätte er wahrscheinlich nicht so ausgelassen gelacht und Tash seine Schwester genannt. Egal, wie sein Leben weiter gehen würde, sie würde immer seine kleine Schwester bleiben - sein letzter Gedanke, bevor er neben dem kleinen Mädchen auf dem Sofa im Wohnzimmer des Dojos eingeschlafen war. Jenen Traum hatte er an jenem Abend das erste Mal gehabt, es war kein normaler Traum, es war etwas ganz besonderes, eines jener Zeichen, die seine Eltern machten, damit er auf sie aufmerksam wurde und sie entdecken konnten. Er hatte gerade mal ein paar Sekunden die Augen geschlossen gehabt, da hatte dieser alles verratender Traum schon angefangen.
 

Es war ein seltsamer Anblick, sehr seltsam sogar, er hatte einen solch unberührten Wald noch nie gesehen, es war ein wunderschönes Bild. Langsam drehte er den Kopf, es war nacht und er musste sich anstrengen, um mehr als nur schemenhafte Umrisse zu erkennen.

Neugierig ging er in Richtung dieses Waldes, er war sich nicht sicher, ob es bloß seine Neugier war, die ihn in den Schutz der Dunkelheit zog, dort war noch so ein seltsames Gefühl, es schien ihn dorthin zuziehen, ohne Gewalt, zärtlich, Glück versprechend, verlockend, zu verlockend. Kai hörte den Sand unter seinen Füßen knirschen, das Unterholz unter seinen Schritten brechen, kleine Steine, die mit einem leisen Aufschlag ihre Anwesenheit verkündeten, als er sie aus Versehen wegtrat. Es war kalt, das silbrige Mondlicht spendete nur wenig Licht, machte ihm ein wenig Angst, jagte eine Gänsehaut über seine Haut; es war verdammt kalt, das Rauschen des Meeres lockte nicht gerade jenen Mut hervor, der noch tief versteckt in ihm lauerte und darauf wartete, endlich freizukommen.

Jenes Gefühl führte ihm zu dem Eingang einer Höhle, schwaches Licht kam aus diesem, flackerte ein wenig ihm Wind, behutsam und darauf bedacht, kein Geräusch von sich zu geben, betrat er die Höhle, setzte einen Fuß vor den anderen, seine Hand streifte die Höhlenwand, so als würde diese ihm die nötige Kraft geben, dies hier durchzustehen und seine Angst hinter sich zu lassen, zumindest bis er herausgefunden hatte, was ihn denn hierher gelockt hatte. Immerhin hätte er doch darauf warten können, dass die Sonne aufging, sie ihm die nötige Wärme und das Licht spendete, dass er sich nun wünschte. Er wollte nicht ein unbekanntes Territorium erforschen ohne zu wissen, welcher Feind in diesem lauern könnte, er wollte ihn lieber vorher sehen, sich dadurch einen nicht ausgleichbaren Vorteil verschaffen . . . so in der Art hatte es seine Mutter ihm mal gesagt und er hatte ihr zugestimmt. Sie hatte Recht, es war wirklich ein Vorteil, zu wissen, was einem bevorstand; dasselbe hatte er auch seinem Vater gesagt, der jedoch hatte ihm die Antwort gegeben: "No Risk No Fun!" Und auch diesem hatte der Junge zugestimmt, doch wer nun Recht hatte, würde er wohl nie erfahren.

Seine Aufmerksamkeit wurde auf etwas leuchtend blaues gelenkt, als er um eine Ecke sah, endlich die Reste des Feuers entdeckte, die ein wenig Licht und Wärme spendeten; seine Vorsicht fallen lassend ging er zu jenem blauen Teil, ließ die Wand los, kniete neben dem Feuer und nahm es in die Hand. Es war ein Bit Chip und nicht nur irgendein Bit Chip, sondern der seines Vaters, Dranzers feuerroter Körper war auf diesem zu sehen. Der Chip war angenehm warm, vertrieb die Gänsehaut, die ihn gerade noch gequält hatte.

Der Chip glühte hell auf, Kai kniff die Augen zusammen, so viel Licht hatte er nun auch wieder nicht gewollt! Als er die Augen eine Sekunde, nachdem das Licht verschwunden war, wieder öffnete und den Kopf leicht anhob, blickte er in die wunderschönen schwarzen Augen des Phönixes, den er schon immer so bewundert hatte. "Dranzer", murmelte er leise, genoss die Wärme, die das wundersame Wesen ausstrahlte. Jetzt verstand er auch, warum sein Vater nur in so hohen Tönen von seinem Bit Beast gesprochen hatte. Die mächtigen Schwingen des Phönixes bedeckten leicht den Körper des Jungen, gab ihm die Geborgenheit, nach der er sich innerlich so sehnte. Kai hatte das Gefühl, als würde ihn der wunderschöne Vogel anlächeln; er gab zart zwitschernde Laute von sich, als Kai den Kopf von ihm streichelte, ihn mit demselben sanften Blick ansah, mit der vorhin seine "Schwester" bedacht hatte. Außer jenen Lauten sagte der Vogel nichts, schwieg, sah ihn einfach nur an, doch das schien genug zu sein, es reichte vollkommen aus um ihn zu sagen, dass seine Eltern noch lebten, dass sie unverletzt waren.
 

Dann war er aufgewacht, Tash hatte immer noch unschuldig wie eh und je neben ihm gelegen und nichts hatte sich geändert; nun, fast nichts. Seit jenem Tag wusste er, dass sein Leben wieder normal, wieder perfekt werden würde, er musste nicht mehr nur glauben oder hoffen, nun war er sich sicher.

Und wenn er jetzt in die aufgehende Sonne blickte, die den Himmel in unzählig viele rötliche Farben tauchte, dann keimte ihm in die unendliche Freude darüber auf, sein Glück demnächst wieder in den Händen zu halten, froh darüber sein zu können, die zwei Personen wieder zu sehen, die sein Leben in den letzten drei Jahren unabsichtlich verlassen mussten.
 

Eine knappe Stunde war vergangen, seit dem Kai in seinen Gedanken seinen ersten Traum noch mal durchgegangen war, sich die Gefühle noch mal in Erinnerung gerufen hatte, die allein Dranzers Anwesenheit in ihm wach gerufen hatte. Er lächelte schwach, insgeheim freute er sich auch darauf, den Phönix wiederzusehen, doch seine Eltern hatten Vorrang und nun stand er zusammen mit den Bladebreakers und Mariah, die Tash im Arm hielt, auf der Insel, die sie seit drei Jahren suchten. Wie schon bei so vielen anderen, die sie vorher abgesucht hatten, knirschte der Sand unter ihren Füßen leise, gab ihren Gewicht freiwillig nach.

Kai sah sich seine Umgebung genau an, er kannte sie; vor ihm war jener Wald, den er schon immer in seinen Träumen gesehen hatte, dort am Waldrand stand jener Stein, an dem er sich in seinen Traum einmal den Fuß gestoßen hatte. Hier waren sie richtig! Das war die Insel, nach der sie schon so lange gesucht hatten! Da gab es keinen Zweifel! Es konnte ihn einfach nicht geben!

"Wer seid ihr?", riss ihn eine kleine liebliche Stimme aus seinen Gedanken, er blickte sich um, entdeckte ein kleines Mädchen im Alter von drei Jahren, sie hatte gerade den Schutz des Waldes verlassen und schien so was wie eine in ihrem eigentlichen Zweck missbrauchte Jacke zu tragen.

Eine schwarze Jacke, genau dieselbe, die sein Vater immer getragen hatte.

"Wer bist du denn?", fragte Mariah liebevoll, die nicht minder überrascht von dem Auftritt der Kleinen schien, sich jedoch als erstes fassen konnte und es geschafft hatte, ihre Stimme wieder zu gebrauchen. Das junge Mädchen lächelte sie daraufhin an, versteckte ihre Hände hinter ihrem Rücken, sie schien kein Stückchen Angst davor zu haben, dass sie gerade mit völlig Fremden sprach; wahrscheinlich hatte sie mit noch niemand anders als mit den Personen gesprochen, die sich ebenfalls auf der Insel befanden. Wie lange mochte das Mädchen wohl schon hier leben?

"Ich bin Sam", antwortete sie, ein zarter Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt, ihre grauen Augen strahlten sie groß an; sie war wahrhaftig ein reinster Sonnenschein, der wie Kai aussah.

"Sam, führst du Selbstgespräche?", erklang plötzlich eine weitere Stimme aus dem Wald und Sekunden später erschien eine weitere Person aus dem Wald, eine erwachsene Frau, sie trug ein verschlissenes T-Shirt, lange braune Haare umspielten ihren Körper, gaben der leichten Brise nach, erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie von dem kleinen Mädchen zu der Gruppe von Menschen blickte. Sollte es wahrhaftig wahr geworden sein?

Verglichen mit der Ewigkeit

hey ihr^^
 

eigentlich sollte ich jetzt ja total traurig sein, denn nun ist es endlich soweit, das letzte kappi is feddisch geschrieben und bereit, von euch in grund und boden gestampft zu werden ((dieses schicksal wird eher mich erleiden, weil ich die ff ein ende haben lasse))

also, isch hoffe, das letzte kappi gefällt euch und ihr bringt mich nicht um *drop*

ein ganz liebes fettes danke an meine fleißigen kommischreiber *euch ganz dolle knuddelt und nie mehr loslässt* ich hatte nicht mal im traum daran gedacht, dass ihr die ff sooooooooooo mögt und mir über hundert kommis verpasst *immer noch überrascht is*
 

schluss mit gequatsche, hier das letzte kappi
 

hab euch alle ganz doll lüb
 

sita
 

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"Mach ich nicht, Mama! Diese Leute hier sind gerade aufgetaucht", antwortete Sam unschuldig auf die Frage ihrer Mutter, dass diese überhaupt nicht mehr an einer Antwort interessiert war, bemerkte sie gar nicht, sie lächelte einfach weiter ihr bezauberndes kleines Lächeln, wandte sich wieder der Gruppe von fremden Menschen zu, ging direkt zu Kai. Irgendwas war an ihm anders als an all den anderen hier, er schien ihr so vertraut, sie war erst drei, sie wusste nicht, ob andere Kinder in ihrem Alter auch so dachten wie sie - sie hatte nie welche kennen gelernt - doch diese Augen, diese grauen Augen des Jungen vor ihr, das waren die ihres Vaters und ihre eigenen, das zarte Grau, das liebevoll den kleinen schwarzen Punkt in der Mitte umspielte. Sam warf kurz einen Blick zu ihrer Mutter, die noch genauso erstarrt schien wie die Fremden hinter dem Jungen, sie brachten kein Wort hervor, doch in den Augen von manchen glänzte es verdächtig und es sah so aus, als würden sie jeden Moment losheulen. Sekunden verstrichen so, kein einziges Wort unterbrach die Stille, die ihre typische Geräuschskulisse nicht verbergen konnte, weichherziges Meeresrauschen, der Wind, der auf den Blättern tanzte, sie liebevoll umspielte, sie entweder zum Tanz aufforderte oder sie einfach nach seinem Takt bewegen ließ.

"Seid . . . seid ihr das wirklich?", flüsterte Hilary, ihre Stimme durch Tränen geschwächt, die nun die ersten seit drei Jahren waren, die nicht aus Trauer vergossen wurden, sie lächelte, schwach, unsicher, sie wollte sich nicht zu große Hoffnungen machen. Sie wollte sich nicht wie immer dem Traum hingeben, dass dieses tristlose Leben doch mal ein Ende haben könnte und sie von der Pein, auf einer gottverlassenen Insel zu leben, auch nur im Ansatz nicht wissend, ob und wie sie jemals wieder in ihre Realität zurückkehren konnten. Die Narben, die ihren gesamten Körper zierten, der tiefe Kratzer an ihrem Arm, den sie sich dank ihrer Unachtsamkeit seit Tagen mit sich rumtrug, ihr verletztes Herz, dass sich trotz der Nähe des Geliebten einfach nicht selber heilen mochte - all das war für sie kein Leben, es war wie ein Albtraum, aus dem sie endlich erwachen konnten.

"Hi . . . Hilary?", brachte Max hervor, seine Stimme brach fast ab, er konnte sein Glück nicht fassen, sollten sie es etwa endlich geschafft haben, ihre langvermissten Freunde zu finden? Vielleicht mochte er es geschafft haben, seine Stimme wieder zu gebrauchen, doch sich bewegen konnte er nicht, wie erstarrt standen die Erwachsenen da, starrten die Frau, die von dem harten Leben geprägt schien, fassungslos an. Kai war der erste, der sich wieder bewegen konnte, weinend rannte er los, an dem kleinen Mädchen vorbei, das ihn die ganze Zeit angestarrt hatte und in die Arme seiner Mutter. Hilary ließ sich auf die Knie fallen, als ihr Sohn auf sie zugerannt kam, sie schloss ihre Arme um ihn, drückte ihn fest an sich, weinte in den weichen Stoff seines T-Shirts, atmete seinen Geruch ein, der dem seines Vaters so ähnlich war.

Minuten schienen sie so zu verharren, ohne dass sie auch jemand bewegte, abgesehen von der kleinen Sam, die trat ungeduldig von einem Bein aufs andere, was hatten die bloß? Was war so schlimm, dass sie sich deswegen weinend in die Arme fallen mussten? Es war doch gar nichts passiert, es würde höchstens was passieren; sie wandte den Blick zum Meer, es würde bald ein Sturm aufkommen, das spürte sie, die eben noch sanfte Brise hatte kaum merklich die erste Stufe von einem flüchtigen Kuss zu einer leidenschaftlichen Berührung erreicht. Das wusste ihre Mutter auch, es war so deutlich, so unübersehbar, doch die Fremden standen nur da, nicht mehr wie angewurzelt, viel lockerer, immer noch weinend, wenn auch breit grinsend, die Frau mit dem kleinen Kind auf dem Arm lag einem schwarzhaarigen in den Armen, weinte leise, doch sie schien glücklich - musste sie das verstehen? Das war weit über der Grenze ihrer Denkweise, sie sollte ihren Vater fragen, er wusste auf alles immer eine Antwort, er würde sie verstehen und ihre eine Antwort geben.

Von jedem unbemerkt ging sie in den Wald, nur um umso mehr Aufsehen zu erregen, als sie mit ihrem Vater wieder am Strand auftauchte; das Bild von vorhin hatte sich keineswegs geändert, nur dass ihre Mutter jetzt nicht mehr dem Jungen in den Armen lag, sondern dem schwarzhaarigen Mann, an dessen Schulter gerade noch die Frau mit Kind geweint hatte. Schön und gut, waren die halt am heulen, doch sie hatte immer noch keine Antwort, warum. Beleidigt setzte sie sich in den Sand, sah sich das weitere Schauspiel an. Wie lange wollten die das noch fortsetzten? Entnervt seufzte die Kleine auf, verdrehte die Augen, ließ sich zurückfallen - sollten die sich doch noch stundenlang in den Armen liegen und heulen, sie hatte damit nichts zu tun.
 

Regen schlug sanft gegen das Fenster, ein schönes Geräusch, ein sanfter Takt, sich nicht ändernd, ein liebevolles Streicheln der kühlen Glasscheibe unter ihren Fingern. Angenehme Wärme umschloss ihren Körper, ohne dass sie sich zusammenkauern musste um ihre Körperwärme zu wahren, sich nicht zu erkälten und für die nächsten Tage oder womöglich Wochen um ihre so benötigte Kraft beraubt zu sein. Ein Luxus, den sie sich nun erlauben konnte.

Gerade noch, vor wenigen Minuten, der sanfte Schauer auf ihrer Haut, der verführerische Duft des Shampoos in ihrer Nase, die beruhigende Wirkung auf ihrer verspannten Haut, ein Lächeln schlich auf ihre Lippen, wie sehr hatte sie es genossen; das warme Wasser, das ihren körperlichen Schmerz davon spülte, mit nahm und nie zurückgeben würde. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, endlich das loszuwerden, das in ihr mit jedem Tag ohne diesen unglaublichen Luxus, und sei es gerade mal eine Dusche, was sie als Luxus bezeichnete, größer wurde und tiefere Wurzeln schlug, doch jetzt?

Es war alles anders.

Nichts war mehr dasselbe, weder sie, Kai oder ihre Freunde in einem völlig anderen Leben waren dieselben geblieben, sie müssten sich völlig fremd sein und doch waren sie sich um den Hals gefallen, als hätten sie sich jeden Tag gesehen, als hätten sie nicht Welten getrennt, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Und nun?

Sollte das etwa etwas daran ändern, dass sie Freunde waren? Sich ohne Worte geschworen hatten, immer füreinander dazu sein? Sich zu suchen und zu finden, wenn die Sehnsucht nacheinander zu groß wurde? Nein, das würde es nicht! Niemals!

Es hatte sich nichts geändert! Sie waren Freunde! Sie hatten sich ohne Worte geschworen, immer füreinander dazu sein! Sich zu suchen und zu finden, wenn die Sehnsucht nacheinander zu groß wurde! Sie gehörten zusammen, waren Freunde auf ewig.

Drei Jahre mochten eine lange Zeit gewesen sein, eine Zeit voll unerträglichen Schmerzes, quälender Sehnsucht und schwindender Hoffnung, sie hatten sich nicht gesehen und doch waren sie sich näher als vorher. Ihre Freundschaft, sowieso schon durch fünf Jahre Pause unterbrochen, war etwas, dass sie davor bewahrt hatte, ihrem Gefühlen zu glauben, sich einzugestehen, dass die Chance, gefunden zu werden, zu gering war als ihr überhaupt Beachtung zu schenken. Und nun war sie wahr geworden! Sie lebten nicht mehr auf der Insel, würden in die Zivilisation zurückkehren, in ein Leben, das ihren Maßstäben entsprach und sie glücklicher machen würde als sie jemals gedacht hatte.

Sanft wurde Hilary von hinten umarmt, zwei starke Arme schlossen sich um ihren Körper, drückten sie an einen nicht minder muskulösen Körper, sie lächelte schwach, kuschelte sich an ihren Verlobten, legte ihre Hände auf die seinen. Drei Jahre hingen sie aneinander, konnten nicht voneinander ablassen, so sehr sie es auch gewollt hätten und nun hingen sie schon wieder aneinander; sie kannte Kai besser als sie es jemals zu träumen gewagt hatte.

Es war eine schreckliche Zeit, ja, das konnte sie ohne zu lügen frei heraus sagen, doch es war auch keine Lüge, dass sie um nichts in der Welt die Zeit zurückdrehen wollte; sie lebte jetzt und drei Jahre waren im Vergleich mit der Ewigkeit, die sie nun an der Seite ihres Mannes und ihrer Kinder verbringen konnte, gar nichts.
 

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ich noch mal . . .

ich dachte daran, ne fortsetzung zu schreiben, abba nur, wenn ihr wollt und die wird dann aus der sicht von kai jr . . . wenn ihr bestimmte vorschläge habt, schreibt mir ne ens . . . ich werde dann mein wunder schon walten lassen ((wenn ich meine andere ff "behind his wall" feddisch hab))

Tränen meiner Tochter

„Und das sollen wir dir glauben?“

Ich konnte die spottenden Stimmen der jungen Mädchen um sie herum bis hier hin hören und dabei stand ich bereits mehrere Meter von ihnen entfernt; Sam hatte darauf bestanden. Sie meinte, die ersten Jahre ihres Lebens, in denen sie keinerlei Kontakt mit anderen Kindern hatte und nur ihre Eltern aushalten musste, gaben ihr das Recht, jetzt darauf bestehen zu können, Abstand von ihnen zu halten.

Ich respektierte ihren Wunsch, zumindest größtenteils, manchmal jedoch . . . zu gerne wüsste ich, woher sie ein paar ihrer seltsamen Charaktereigenschaften hat. Dieses unglaublich Verträumte, dieses ungewöhnliche Staunen über den Augenblick, der schon vor Minuten vorbeigezogen war und jetzt nur noch als Erinnerung existierte. Sie war ein seltsames Mädchen.

Die ganze Zeit, während ich meinen Gedanken nachhing, sah ich zu ihr hin, beobachtete sie; natürlich entging mir nicht, wie traurig sie die Kommentare der anderen Mädchen machte, obwohl sie mit ihren zehn Jahren genauso hart einstecken konnte wie austeilen. Ihr großer Bruder schien ihr ein guter Lehrer gewesen zu sein.

Ich griff in den Streit der Kinder nicht ein, sah einfach nur weiter zu.

Wenn sie Hilfe bräuchte, würde sie schon zu mir kommen und um sie beten; ich kam mir vor wie eine Rabenmutter. Einfach nur tatenlos rum stehend und der eigenen Tochter dabei zusehen, wie sie fertig gemacht wurde von irgendwelchen vielleicht sogar jüngeren Mädchen, die ihr ihre Lebensgeschichte nicht glauben wollten.

Ich hatte ihr das gesagt. Kaum einer würde ihr das glauben. Es klang eher wie eine ausgedachte Geschichte, ein Traum der letzten Nächte, von dem man nicht sagen konnte, ob er schön oder schlecht war.

Er existierte einfach und dabei hätte sie es auch belassen sollen – das sagte ich ihr, doch sie wollte mir nicht glauben. Ihrer Meinung nach waren Menschen nicht so schlecht, dass keiner ihr diese Geschichte glauben würde, viel mehr hatte sie sich Verständnis erhofft. Ich wusste es nicht genau, aber ich glaubte, dass die Mädchen die ersten Fremden waren, die es erfuhren – zumindest erklärte das Sams immer traurigeren Gesichtsausdruck, die feuchten Augen, die keiner der Mädchen zu bemerken schien. Vermutlich hatte sie gewartet, gewartet bis zu dem Lebensjahr, in dem sie sich alt genug glaubte, um ernst genommen zu werden.

Sie war schon immer ein kluges Mädchen gewesen und die innige Liebe, Freundschaft, zu ihrem Bruder hatte ihr alles andere als schlecht getan.

Die beiden verstanden sich super, besser, als ich es mir erhofft hatte an jenen Abenden, an denen ich in unserer Höhle saß, das Kind in meinen Armen und leise irgendeine Melodie vor mich hin summte, damit es einschlief.

Er war es auch gewesen, der darauf bestand, dass ich seine Schwester von den Treffen mit ihren Freundinnen abholte, damit sie endlich weiter reden konnten. Bei dem Gedanken an ihre Gespräche musste ich schwach lächeln, denn es war mir bisher immer unverständlich gewesen, wie Kai es schaffte, so viel zu reden, wo er doch in dieser Hinsicht so nach seinem Vater ging und der brachte in einem normalen Gespräch selbst mit Freunden nicht mehr als fünf Wörter pro Satz zu Stande.

Sie sprachen über jene Geschichte, die Samantha sonst niemand glauben oder gar von ihr hören wollte und zwar aus beiden Perspektiven; über all das, an das sie sich erinnerte und über all jenes, das ihn immer noch beschäftigte.

Wahrscheinlich war das der Grund, warum er Sam immer besser trösten konnte als ich; meistens stand ich dann nur ziemlich hilflos daneben und musste zusehen, wie mein Sohn meinen Part übernahm.

Sie war eigentlich ein starkes Mädchen, unbeirrbar in ihrem Weg und ihrer Meinung.

Auch hier war Kai nicht unbedingt unbeteiligt gewesen.
 

Die jetzige Situation erinnerte mich an einen der Tage, an denen Kai seine kleine Schwester trösten musste – der heutige würde genau so aussehen, bestimmt. Ich verspürte jetzt schon das Gefühl dieser Hilflosigkeit, das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, einen schweren.

Natürlich liebte ich sie, ich liebte sie von ganzen Herzen, doch ich wusste nicht, ob ich es wirklich wagen sollte – würde sie mich noch mehr hassen, wenn ich ihre Bitte ignorierte?

Ich fürchtete mich vor ihrer Reaktion, jedes Mal, egal, was ich tat oder unterließ.
 

„Ich hätte echt nicht gedacht, dass du uns – deinen besten Freundinnen – solche Lügen auftischen würdest! Wenn du nur Aufmerksamkeit haben willst, dann geh sie dir bei jemand anders einschleimen! Bei uns brauchst du nicht mehr aufzutauchen!“
 

Am liebsten würde ich . . . aber ich tue es nicht.

Blieb stehen. Ging nicht.

Ich sah an ihren zuckenden Schultern, dass sie weinte, langsam drehte sie sich um, rannte in meine Richtung, an mir vorbei, weg von ihnen; ich seufzte nur, schüttelte den Kopf. Irgendwann hatte ich es mit mir vollkommen verspielt, garantiert.

Ich folge ihr.
 

„Mama, was ist passiert? Warum weint sie schon wieder?“

Welch unglaublich nette Begrüßung.

„Warum? Ganz einfach: Sie wählte lieber den von dir vorgeschlagenen Pfad als dem meinen!“ Es war nicht sonderlich schwer, laut zu sprechen, ihn fast anzuschreien, doch ich beherrschte mich, hielt meine Stimme gesenkt, blickte ihn nicht an.

„Was meinst du damit?“

„Oh Gott, Kai! Stell dich nicht dümmer als du bist! Das Reden mit dir gab ihr offensichtlich den Mut, auch andere einzuweihen und genau das ist der Grund für ihre Tränen . . . dieses Mal.“ Das letzte Wort flüsterte ich nur, unbeachtet seiner Reaktion.

Es wäre nicht der erste Streit zwischen meinem Sohn und mir, nicht das erste Mal, dass wir uns wegen Sam in die Haare kriegen, normalerweise jedoch brachte Sam ihren Bruder immer wieder zur Vernunft, bevor es wirklich „heiß herging“.

Seltsam – warum sie sich nie auf meine Seite schlug . . .

„Mama?“

„Was ist, Kai?“
 

„Warum weinst du?“



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Von:  Kleine_Rose
2007-03-18T17:12:24+00:00 18.03.2007 18:12
joah...was soll ich sagen? XD
ich bin in sowas schlecht...verdammt schlecht... *drop*
naja...
also erstmal: WOW O_O
ich mag ja eigentlich keine kai x hil ff's
*shônen-âi freak* aber die war wirklich klasse *-*
wär lieb wenn du mir bei einer fortsetzung eine ens schickst
baba
Von: abgemeldet
2007-01-17T16:24:11+00:00 17.01.2007 17:24
klasse ^^
hoffe es geht schnell weiter ^^
lg alex
Von:  Robino
2007-01-07T13:16:34+00:00 07.01.2007 14:16
Sag mal hab ich das jetzt richtig mit gekriegt das du fortsetztung"wenn der wind seine richtung ändert" gelöscht hast und jetzt hier weiter schreibst???????????
Auf jeden fall ha mir das kappi ganz gut gefallen.ich habe immer gedacht das hill ein gutes verhältnis zu ihren beiden kindern hat.
Naja bin mal gespand wie es weiter geht.
Bitte schreib mir doch ne ENS wenn es weier geht.
Bis hoffendlich bald
*knudel* Rob
Von:  Cameo
2007-01-05T14:38:52+00:00 05.01.2007 15:38
die arme sam *heul* die tut mir leid.

hil heult? dann muss es echt schlimm sein.

war aber ein tolles kap.
bitte mach schnell weiter.

h.d.l. lulu
Von:  Lionness
2007-01-02T16:38:39+00:00 02.01.2007 17:38
Hi,ich bin die erste!Das kap war sehr schön und traurig.*seufz* ich hoffe das sich die beziehung zwischen mutter und tochter noch kippen lässt!*lächel*
Bitte mach schnell weiter und schick mir dann eine ens ja?
bye Lionness
Von: abgemeldet
2006-10-28T08:02:51+00:00 28.10.2006 10:02
Das war voll die süße FF! Hab alles grad, außer das Adult, durchgelesen. Ach war das schön ^^
Auch wenn es ziemlich verwirrend war, da ich das Adult ja nicht lesen konnte, bin ich nicht ganz mitgekommen.
Auch egal. Gibt es vielleicht eine Fortsetztung?

bye

blackfire
Von: abgemeldet
2006-10-11T20:16:11+00:00 11.10.2006 22:16
Hi! bin jetzt endlich fertig! die story war klasse! und ich hoffe du schreibst eine fortsetzung!^^
lg alex
Von: abgemeldet
2006-10-07T17:48:27+00:00 07.10.2006 19:48
Super kapitel ich bin am heulen *schnief*
Ich kann nicht aufhören zu heul so schön war das ende
Aber mal im ernst Ki war aber echt fleißig in den Zwei bzw drei jahren *LoL*
cya Rosenbluete001
Von: abgemeldet
2006-10-07T17:21:30+00:00 07.10.2006 19:21
Geiles kapitel
Hat kai echt geweint *ohnmächtig werd* *wieder da bin*
Hr..
Also das kapitel wie gesagt super geil
cYa Rosenbluete001
Von: abgemeldet
2006-10-07T16:32:08+00:00 07.10.2006 18:32
HuHu super kaiptel wenn ich ehrlich bin
freu mcih schon aufs nächste kapitel cYa Rosenbluete001


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