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Fanart

Yeo   [Zeichner-Galerie] Upload: 06.12.2008 12:09
In letzter Zeit hab ich - neben Struwwelpeter: Die Rückkehr sehr viel an Comic-Theorie-Comics gearbeitet. Das hier ist ein Beispiel dafür.

Def aus 78 Tage auf der Straße des Hasses zeigt uns, wie man Emotionen im Comic gleich durch mehrere semiotisch interessante Mittel darstellen kann: expressionistische Hintergründe, Symbole, Symptome, Sprechblasenformen, überzeichnete Mimik.

Ursprünglich entstanden die ganzen Comic-Beispiele für ein Uni-Seminar, in dem ich so trockene Comic-Theorie erklärt habe, aber mittlerweile überleg ich, ob´s nich vielleicht ´ne gute Idee wär, das ganze Material öffentlich zugänglich zu machen. Man lernt ja auch was dabei.

Diese Woche bin ich vom Weihnachtsmann interviewt worden.

Zu dem Thema: Der Adventskalender der Sprachberatung im Internet featuring Robobob. Guckt mal rein.
Und versucht, ein Türchen zu früh zu öffnen!


Ist dem Dōjinshi "Studieren mit Rind" zugeordnet.
Themen:
Portrait, Gefühle, Manga Madness: 78 Tage auf der Straße des Hasses

Stile:
Tusche

Beschwerde


Kommentare (31)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Werwiewo
2008-12-19T00:44:38+00:00 19.12.2008 01:44
du hast Talent Yeo, nutze deine Gabe zum Guten.
Von:  Yeo
2008-12-12T20:31:51+00:00 12.12.2008 21:31
> Allerdings empfinde ich beim Hintergrund mit der Sprechblase "ZZZZ" nicht, dass da eine Figur schlafen könnte.

Da würd ich sogar mitgehen. Das war fast ´ne verlegenheitslösung, weil ich schon zu viel schwarze HGs in dem Bereich auf einem Haufen hatte.
Von:  Yeo
2008-12-12T20:29:45+00:00 12.12.2008 21:29
> Aber Vorsicht! Das ist wirklich als Trainings-Handbuch gedacht, mit dem erlernt werden soll, Gesichtsausdrücke anhand der Muskelbewegungen im Gesicht lesen zu können. Er geht dabei von 6 Grundemotionen aus (die auch bei McCloud in "Making Comics" wieder auftauchen), für sie es eben auch kulturübergreifend universell gelten und durch besonders typische Gesichtsausdrücke dargestellt werden.
>
> Das ganze ist schon ein bisschen fragwürdig, weil es schon darum geht, Gesichter rein linguistisch zu lesen und zum Beispiel semantische Kontexte überhaupt keine Rolle spielen. Dennoch ist das mit den Muskelgruppen schon sehr gut aufgeschlüsselt und wird besonders bei Computeranimations-Studios für die Gesichtsanimation angewendet.

Ich hab mich in letzter Zeit ein bisschen mit Emotionsvermittlung in Computerspielen durch Gesichtsausdrücke beschäftigt. Da geht man sogar oft vom 4-Basisemotionen-Modell aus.
Da reicht´s oft wirklich, wenn die nur vier Möglichkeiten haben, ihre Mimik eindeutig zu verändern.

Von wem das is, kann ich auf Anhieb nich sagen, aber der Grundgedanke dahinter is, dass es nur vier wesentliche Emotionen gibt: Angst, Ärger, Freude und noch so ´n Ding.
Es gibt da aber noch einen, der is auf über 60 Emotionen gekommen.
Brauch kein Mensch; lässt sich ja alles runterkürzen.
Beim Ekman bin ich mal gespannt. Hab´s gleich mal meinem Comic-Dozenten ins Lehrmaterial gepackt.
Von:  Shmoo
2008-12-11T18:36:58+00:00 11.12.2008 19:36
Ah, jetzt ging's auf einmal doch ...
Schön, schön.
Von:  Shmoo
2008-12-11T18:35:37+00:00 11.12.2008 19:35
"Bild in Originalgröße" geht gar nich.
Dabei wollt ich das doch auf meinen Desktop packen!
Von:  LintuSotaRauha
2008-12-10T16:11:46+00:00 10.12.2008 17:11
> Scheint im Film übrigens nicht so gut zu klappen. Jedenfalls reißen sich da die Superhelden ständig die Masken von Gesicht (Extrembeispiel: Spiderman 3. Ist echt witzig wenn man mal drauf achtet. ^^)

Superman reißt sich seine normalen Klamotten vom Leib um seine wahre Identität zum Vorschein zu bringen. Da ist es anders. n_n
--

Diese Comic-Theorie finde ich auch sehr, sehr interessant.
Allerdings empfinde ich beim Hintergrund mit der Sprechblase "ZZZZ" nicht, dass da eine Figur schlafen könnte.

Wenn ich die Figur und den HG in Verbindung bringen würde, könnte ich eventuell merken, dass diese Figur beim Schlafen ertappt wurde, aber das ist eine Kontextsache mit mehreren Panels.

Mach noch mehr solcher Comic-Theorie-Bilder.
Die mag sie.
Von:  roterKater
2008-12-08T11:05:30+00:00 08.12.2008 12:05
Stimmt, das mit den Superheldencomics ist schon faszinierend. In der Regel sind die ja alle maskiert, heißt, man sieht gar keine Gesichter. Und wenn man sie mal sieht, sind es die typischen stone(d) faces... ^^ Trotzdem sind die emotionalen Verhältnisse immer klar und deutlich.

Scheint im Film übrigens nicht so gut zu klappen. Jedenfalls reißen sich da die Superhelden ständig die Masken von Gesicht (Extrembeispiel: Spiderman 3. Ist echt witzig wenn man mal drauf achtet. ^^)

Also wegen Ekman kannst du ja online mal reinlesen:
http://face-and-emotion.com/dataface/facs/manual/TitlePage.html

Aber Vorsicht! Das ist wirklich als Trainings-Handbuch gedacht, mit dem erlernt werden soll, Gesichtsausdrücke anhand der Muskelbewegungen im Gesicht lesen zu können. Er geht dabei von 6 Grundemotionen aus (die auch bei McCloud in "Making Comics" wieder auftauchen), für sie es eben auch kulturübergreifend universell gelten und durch besonders typische Gesichtsausdrücke dargestellt werden.

Das ganze ist schon ein bisschen fragwürdig, weil es schon darum geht, Gesichter rein linguistisch zu lesen und zum Beispiel semantische Kontexte überhaupt keine Rolle spielen. Dennoch ist das mit den Muskelgruppen schon sehr gut aufgeschlüsselt und wird besonders bei Computeranimations-Studios für die Gesichtsanimation angewendet.
Von:  Yeo
2008-12-08T10:25:36+00:00 08.12.2008 11:25
> Ui, da hat jemand Scott McCloud gefrühstückt (das in Panel 4 sind offenbar die Reste...)

Ach, so schlimm is der doch gar nich.
Schon mal Dittmer gelesen? Der Typ kann einen die Scheiße in den Hals philosophieren!

> Hast du dich mal durch Paul Ekmans Facial Action Coding System gewühlt? Darauf beruft sich ja auch McCloud (auch wenn er es nicht so wirklich zugibt). Die Muskelbewegungen auf der einen Seite, und auf der anderen die comicspezifischen Zeichen, die du ja schön aufgezählt hast.

Nee, kenn ich noch gar nich. Danke für den Tipp.
Das könnte sogar in meinem Semesterapparat stehen. Ich beruf mich halt viel auf meine Comic-Les- und Mal-Erfahrung. Ich beton auch immer, dass meine Meinung nich unbedingt immer allgemein anwendbar sein muss.

> Mir ist das ja alles immer zu semiotisch gedacht, was McCloud, der unverbesserliche Formalist, in seinen Büchern vom Stapel lässt. Nicht alles sind Zeichen, und Verstehen ist nicht gleich Lesen. Das ist wie bei Eisenstein, der dachte, er könnte auf dem Kinopublikum spielen wie auf einer Klaviatur (oder eher wie auf einem Schlagzeug). Aber irgendwie funktioniert das menschliche Bewusstsein doch ein bisschen komplizierter.

Yo, das stimmt. Darauf beziehen sich auch meine im Kommentar angesprochenen Comic-Beispiele, wo ich mit Comic-Les-Konventionen spiel und deutlich mach, dass das alles rein konventioneller Irrsinn is, der sich eher zufällig etabliert hat.

> Du nimmst dir ja (genau wie McCloud in Understanding Comics) auch einen rhetorischen Trick zu Hilfe: Die Frage ist ja, würde man die ausgedrückten Gefühlszustände auch so ganz eindeutig verstehen ohne die nebenstehenden Sprechblasen.

Also mehrdeutiger wär´s dann auf alle Fälle. Hätt ich noch Soundwords eingebaut oder die Panelrahmen noch passend gestaltet, hätt ich noch eindeutigere Botschaften vermittelt. Je mehr Zeichen, desto eindeutiger, könnte man sagen.

> Ich hab mal 'ne wahrnehmungspsychologische Studie gelesen, die aufgezeigt hat, dass es in erster Linie der semantische Kontext ist, der einen emotionale Zustände deuten lässt, und nicht (nur) der Gesichtsausdruck. Das heißt, wir verstehen Gesichtsausdrücke hauptsächlich im Zusammenhang mit einem Bedeutungshintergrund und nicht als bloßes semiotisches Zeichen aus sich selbst heraus.

Man denke nur an die emotionsschwachen Gesichtsausdrücke amerikanischer Superheldencomics und die viel zu überfrachteten Emo-Fratzen im stereotypen Manga ...

> Bei Comics ist dieser semantische Kontext die Handlung, bei dir abgekürzt der Sprechblasentext und die Tatsache, dass es laut Überschrift um die Darstellung von verschiedenen Emotionen geht.

Es gibt sogar noch eine Version des Bilders, wo tatsächlich jedes Bild ´ne Extra-Überschrift hat im Sinne von: "Trauer", "Übelkeit", "Neugier".

> Natürlich erschließt sich vieles auch aus den Bildern selbst heraus, aber es ist nicht immer unbedingt eindeutig (was Linguisten ja oft voraussetzen - "das ist ein Zeichen genau dafür"). Erst im semantischen Abgleich entsteht beim Leser die Emotion. Nur mal so als Gedanke...

Aber schon interessant, dass manche Sachen so konventionalisiert sind, dass man z.B. in Schaum vorm Mund Übelkeit oder in kleinen Rundbögen statt Augen Freude erkennt.

> Hab heut ein Päckchen von Delfinium gekriegt - schon wieder. ^^

Hihi! Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, es gefällt!
Von: abgemeldet
2008-12-07T23:01:56+00:00 08.12.2008 00:01
> Ich bin dieses Woche auch vom Weihnachtsmann interviewt worden. Zufälle gibts.

OK, inzwischen letzte Woche.
Von: abgemeldet
2008-12-07T23:01:10+00:00 08.12.2008 00:01
Ich bin dieses Woche auch vom Weihnachtsmann interviewt worden. Zufälle gibts.