Die Jagd:
In etlichen pfälzischen Gemeinden wird für Touristen der Erwerb eines Elwedritschen-Jagdscheins als launiger Zeitvertreib angeboten; Einheimischen ist die Jagderlaubnis dagegen selbstverständlich „in die Wiege gelegt“ worden. Die Elwetritschenjagd wird als eine „hohe Kunst“ ausgegeben, da Elwetritschen als sehr scheu gelten. Jagdzeit sind dunkle Neumondnächte. Der Fänger benötigt einen Sack, eine Öllampe und einen Knüppel. Natürlich sind auch Treiber vonnöten. Diese versuchen, durch lautes „Tritsch, tritsch“-Rufen und durch das Schlagen mit Stöcken gegen Bäume oder Weinbergspfähle die Elwetritschen aufzuscheuchen, damit sie in den Sack des (häufig ahnungslosen) Fängers flüchten. Dieser wird gelegentlich heimlich im Freien zurückgelassen, bis er endlich durchgefroren - und ohne Jagdbeute - heimfindet. Dann gibt es den obligatorischen Festschmaus und dazu passende Getränke zum Aufwärmen, z. B. Wein oder Obstbrände. In einem Weingut im pfälzischen Bissersheim wird sogar ein spezieller „Elwedritsche-Drobbe“ (-Tropfen) hergestellt.
Bei einer anderen Variante der Jagd nimmt man einen Sack, der an beiden Enden eine Öffnung hat. Man stellt den Sack mit Hilfe eines Astes zu einer Art Schlauch auf. An die hintere Öffnung des Sackes stellt man die Lampe. Nun wartet man, bis eine Elwetritsche durch das Licht angezogen durch die vordere Öffnung in den Sack geht. Dann schließt man den Sack. Allerdings entkommt die Elwetritsche dabei meist durch die zweite Öffnung. Um sich vor Angriffen der Elwetritschen zu schützen, trinken die Jäger vor und während der Jagd reichlich Alkohol, dessen Geruch die Elwetritschen abhält.
Aussehen und Verhalten:
Elwetritschen werden meist als hühnerähnlich beschrieben. Allerdings seien die Flügel der Tiere kaum zu gebrauchen, weshalb sie überwiegend im Unterholz oder unter den Rebstöcken lebten. Der Legende nach sind sie eine Kreuzung von Hühnern, Enten und Gänsen, die sich mit im Wald lebenden Fabelwesen wie Kobolden und Elfen vermischt hätten. Manchmal werden Elwetritschen auch mit einem Hirschgeweih abgebildet, ihr Schnabel wird oft als sehr lang dargestellt. Elwentritschen bewegen sich rückwärts bergauf laufend und sind nur auf ganz außergewöhnliche Weise jagdlich zu fangen.
Schreibweise und Wortherkunft:
Die überregional gebräuchlichste Schreibweise ist Elwetritsch. In der Pfalz halten sich Elwetritsch und Elwedritsch Elbe(n)-, Elfe(n)-, Elwen-, Ilbe(n)- und Ilwe(n)-(t/d)ritsch sowie Elwetrittche werden erheblich seltener gebraucht.
in etwa die Waage.
Die Herkunft des zweiten Wortteils ist unklar und strittig, während der erste nach einer Ansicht Bezug nimmt auf die Elben als weibliche Waldgeister aus der germanischen Mythologie. Eine andere Ansicht vermutet eine Wurzel in im Französischen; danach handelte es sich eigentlich um einen "triche des élèves" bzw. elsässisch um einen "Eleventriche", zu deutsch also um einen Handwerksgesellen-Schwindel oder Handwerksgesellen-Ulk. Auch eine Herleitung aus "Elbentriche" (Waldgeister-Schwindelmärchen) wäre plausibel.
Verbreitung:
Der Verbreitungsraum der Erzählungen von der Elwetritsch erstreckt sich vom Pfälzer Wald im Westen nach Osten über die Rheinebene hinweg bis in den südhessischen Odenwald. Als „Hauptstadt“ der Elwetritschen gilt Neustadt an der Weinstraße, wo auch ein Elwetritschen-Brunnen steht, den Gernot Rumpf geschaffen hat. Andere Quellen dagegen nennen Dahn in der Südwestpfalz (gleichfalls mit einem Elwetritschen-Brunnen) oder Erfweiler bzw. andere Gemeinden als heimliche Hauptstädte der Fabelwesen. Besonders selten sind diese im Nordpfälzer Bergland.
Pennsylvaniadeutsche sind der Meinung, nach Amerika ausgewanderte Pfälzer (von denen diese Volksgruppe vorwiegend abstammt) hätten einige „Elbedritschlicher“ mitgenommen, „so ass sie kenn Heemweh gricke deete“
(hochdeutsch wörtlich: damit sie kein Heimweh kriegen täten).
Auch in der Oberpfalz kommt das Tier, dort unter dem Namen Ebatrietscherl bekannt, vereinzelt vor. Vermutlich wurde es im späten Mittelalter von den Söhnen der Pfälzer Kurfürsten eingeführt, als sie damals in Amberg das Regieren lernen sollten.
(© by www.Wikipedia.de)
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