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Was kommt nach dem Tod? Fragen, Leben, Persönliches, R.I.P, Tod

Autor:  Cleo-Azimuth

Irgendwann müss jeder einmal gehen das wissen wir alle und egal ob wir wollen oder nicht es passiert.

Bei einigen viel zu früh bei anderen liegt noch ein weiter Weg vor ihnen bis sie das Ende erreichen.


Doch meine Frage ist nicht "was kommt für mich danach" sondern was passiert mit jenen die noch da sind?

Ihr Leben geht weiter auch, wenn es einen selber nicht mehr gibt.

Jedoch wie geht es weiter, bei einigen verschwindet einfach ein Mensch und sie gehen nach einiger Zeit weiter als wäre nichts gewesen, anderere verzweifeln und kommen nicht wieder auf ihren Weg und wieder andere beenden ihr eigenes Leben nach so einem verlust. Jeder geht anders damit um.


Was glaubt ihr wird wohl nach eurem ableben mit jenen passieren die noch im Leben sind?


Datum: 06.11.2013 22:32
Meine Freunde würden das sicherlich leicht verkraften, so viele habe ich auch gar nicht. Zwar werden sie bei manchen Dingen an mich erinnert werden und dann in ihren Erinnerungen schweifen, vielleicht lächeln sie bei den Gedanken daran sogar, doch ein wirklich einschneidendes Erlebnis würde mein Tod nicht für sie sein.

Meiner Familie bedeute ich allerdings alles und anderes herum genauso. Ich bin mir sehr sicher, dass mein Tod sie in tiefste Verzweiflung stürzen würde. Trotzdem wünsche ich mir manchmal vor ihnen zu sterben. Nicht weil ich möchte, dass sie verzweifeln, sondern weil ich mir nicht sicher bin, ob ICH ihren Verlust aushalten könnte.
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Datum: 07.11.2013 06:39
Wenn ich mal ablebe hoffe ich fast ein bischen, dass der eine oder andere um mich trauert. Aber zwei Menschen würden es allerdings nicht verkraften können.
Mein Vater würde zwangsläufig wieder an seine Mutter erinnert, die daran verzweifelte, dass sie einige ihrer Kinder noch sterben sehen musste.
Mein Freund vekraftet den Tod seines eigenen Vaters nach Jahren nicht einmal ansatzweise. Noch heute hat er hin und wieder Abende der Verzweiflung. Und da ich seine letzte noch lebende Bezugsperson bin, weiß ich nicht, ob er sich davon erholen würde...

Glaube sowieso, dass das Schlimmste nach den Tod die Trauer der Hinterbliebenen ist, nicht unbedingt der Tod selber.

Huah, hartes Thema >_<
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Datum: 07.11.2013 10:14
Hm... in meiner Familie sind schon viele gestorben. Zwischen 40 und 50 sterben die meisten, auf Seiten meiner Mutter und meines Vaters. In dem Zusammenhang ist der Tod nichts besonderes mehr, es erschreckt nicht mal, wenn jemand von jetzt auf gleich weg ist. Klar, die Trauer ist auch da, aber man ist einfach abgehärtet. Genauso wie man Erfahrung damit hat den Altag wieder anzugehen und auch sowas wie Trauertherapien sind ein offenes Thema.
Ich glaube deswegen wäre auch mein Tot in der Familie kein "Weltuntergang". Alle wissen, dass es weiter gehen muss.
Anders könnte man natürlich auch argumentieren, dass es irgendwann zu viel ist. Wenn ich mir meinen Vater ansehe, der früh seine Frau, meine Mutter, verloren hat, zig Geschwister überlebt hat, seine Eltern starben auch früh usw... ich glaube wenn er seine eigenen Kinder auch noch überlebt, gibts ihn nicht mehr lange. Ich bin wirklich froh, dass er schon über 70 ist, wenn ich in die heiße 40er Phase komme.
Klingt in fremden Ohren sicher irgendwie bekoppt, aber ich bin damit aufgewachsen, dass die Erwachsenen selten 50 werden, also ist es in mir auch verankert, dass ich es nicht schaffen werde. Für mich ist das auch nichts trauriges, weil es ja normal ist.

Naja und im Freudneskreis?
Ich glaube, dass da auch schnell der Altag wieder einkehren wird. Ich werde kein großes Loch reissen.

Ich vergleiche den Tod eines Angehörigen gerne mit einem Drogenentzug. Die Person wird einem entrissen und je nachdem wie stark man auf sie fixiert war dauert der Entzug ein paar Tage bis ein paar Wochen an. Man denkt später noch an die Person, erinnert sich daran wie schön es mit ihr war, aber weiß dass es auch gut ohne geht. Und nach langer Zeit kommt auch gerne der Gedanke "ohne ihn ist mein Leben besser verlaufen", da man niemals raus finden wird, ob diese Person einen geschädigt hätte, wenn man sie weiter um sich gehabt hätte.
Einen Freund zu verlieren bedeutet ja auch Zeit zu haben um sich zB einen neuen zu suchen und den möchte man in dem Moment nicht gegen den Verstorbenen eintauschen.
There's something rotten down here...
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