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Warum Commissions "teuer" sind commisions, malen, zeichnen

Autor:  Hepho






von Exileden auf DeviantART


Fettes, fettes Edit:

So, Kinnas. Damit ich es nicht noch 50 Male schreiben muss:

Bei Commissions geht es nicht zwangsläufig um »Bills«. Es geht aber sehr wohl um »Time, Effort and Job«. Wenn ich will, dass mir jemand Fremdes was nach meinen Wünschen zeichnet, schreibt, näht, zusammenbaut etc., dann ist das ein Auftrag. Ein J-O-B. Mit Commissions, die wir anbieten, verschenken wir nicht unsere Zeit, sondern wir bieten euch einen Dienst an, mit dem wir unsere Zeit für euch nutzen. Natürlich sind wir dazu bereit und machen es gerne, sonst würden wir es nicht anbieten. Und wenn wir Anfragen bekommen, freuen wir uns. Aber wie gerne wir eben auch dafür wertgeschätzt werden möchten, legen wir über die Preise fest, für die unsere Dienste zu haben sind.

Allerdings geh ich da vor den Zahlen erst mal mit Menschenverstand dran und sage: Dass ich von einer Dreizehnjährigen keine 200 Euro für ein Bild verlange, ist klar. Aber eine normale Dreizehnjährige ist auch nicht so grenzdebil, mich für eine Commission anzuheuern, die 200 Euro wert wäre. So viel zu der Minderjährigkeitskeule, die hier ständig ausgefahren wird.
Wenn eine Dreizehnjährige mich fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das gerne und wir ziehen beide jeweils fröhlich vondannen. Wenn mich eine 18- oder 25-jährige oder jemand noch Älteres fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das auch gerne und habe das Rückgrat, sie um eine freiwillige Spende zu bitten, so viel wie ihr die Zeichnung eben wert ist. (Und nein, wenn du nett bist, ist das auch keine Moralkeule!) Dann hab ich vielleicht 0, vielleicht 2, vielleicht 10 Euro mehr in der Tasche als vorher, aber auch wir trennen uns jeweils fröhlich.
Wenn mich jemand aber um ein ausgearbeitetes Ganzkörperabbild von seinem Own Character oder sogar ein Character Design für seine RPG-Charaktere bittet, kostet mich das viel Recherche- und Fertigungszeit. Und die bin ich eben nur gegen eine entsprechende Gegenleistung zu geben bereit, unabhängig davon, dass ich mich natürlich sehr freue, dass dieser Jemand sich ausgerechnet für mich entschieden hat.
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Datum: 10.01.2013 17:16
 Diesel:
> @Enisocs
> ich versteh nicht was du uns mitteilen willst, da sich deine beiden absätze direkt wiedersprechen.

Der erste Absatz ist ein Zitat aus Archimedes' Posting, die Kenntlichmachung ist ihr wohl nur aus Versehen flöten gegangen :)
If you get it, why not leave it?
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Datum: 10.01.2013 21:17
Archimedes:
> Denn wäre dem nicht so, hätten wir so viele Künstler wie es Menschen auf der Welt gibt, auch die "Würstchen-in-die-Schüssel-Drücker".

Natürlich kann jeder Kunst schaffen!!!! JEDER! Kunst ist ebend nicht nur das, was sich Leute im Museum anschauen, weil Kenner es zum Kulturgut erklärt haben. Die meisten weltbekannten Künstler haben doch lange bevor sie bekannt wurden Werke geschaffen, die manchmal sogar erst nach ihrem Tod zum Kulturgut erklärt wurden. Vieles bleibt auch unentdeckt oder wird erst in 300 Jahren zur Kunst erklärt. So auch die meisten Bilder aus dem 16. - 18. Jahrhundert. Damals waren es nur Aufträge (Commissions) von reichen Leuten und heute hängen die Sachen in den Museen und Privatsammlungen. Nach deiner Logik entsteht Kunst aus dem Nichts, erst ab dem Augenblick wenn jemand "autorisiertes" sie dafür erklärt. Vorher war das Bild nur ein Staubfänger, der das Glück hatte, dass er nicht von dir in die Mülltonne gekloppt wurde. Ja, sogar dein Würstchen kann Kunst sein ;) Ich warn dich aber, das gibt's schon.
Ach und noch was, du meinst "billig-manga-ramsch" kann keine Kunst sein? Hier ist ein netter Herr aus Japan, der seine letzte Figur "The Lonesome Cowboy" für 15 Mio. Dollar verkauft hat. Ich kann nur hoffen, dass der als "Staubfänger" dient und nichts mehr :D
Link:http://www.jeremyriad.com/blog/art/3d/sculptures/takashi-murakamis-new-10-foot-girl/
Und hier ist noch der gute Yoshitaka Amano, der fast ausschließlich Aufträge macht und Ausstellungen auch in Deutschland hatte:
Link:http://www.galeriemichaeljanssen.de/yoshitaka-amano
Anfangs hat er auch nur "billig" Character Design gemacht für irgendwelche "billig" Serien (heute macht er's für "teuer"), wo wir schon beim Thema "eure Comissionbilder sind weder Dinestleistung noch Kunst" sind! Na klar ist eine Commission eine Dienstleistung mit ökonomischem Wert (außer man macht sie umsonst und aus Luft). Jeden Charakter, den du in gezeichneten/3D Filmen/Serien/Videospielen uuuuund so weiter siehst, hat jemand als Dienstleister entworfen und gestaltet. Und was wenn jemand hier auf animexx eine Illustration für einen anderen animexx-Nutzer macht, der ein kommerzielles Buch veröffentlicht und den anderen beauftragt hat (nochmal: Commission=Auftrag)? Nach einem Jahr hat der Verlag einen Umsatz gemacht, der Redakteur, die Lektoren, die Druckerei, der Papierhersteller, die Werbegraphiker, das Logistikzentrum und natürlich der animexx-Autor und sein Zeichnerkollege. Ökonomisch genug?
Was die Qualität angeht, was das überhaupt ist, bestimmen der Kunde und der Dienstleister. Die Bilder aus dem aktuellen Videospiel "The Unfinished Swan" sind für manche vielleicht Kindergekrakel gepaart mit Flecken, andere schätzen die Simplizität und den graphischen Effekt.
Link: http://www.ingame.de/artikel/spiele-tests/the-unfinished-swan-test-review/

Und schließlich, wenn du in einer Zeichnung nichts mehr sehen kannst als ein Stück Papier, das mit Pigmenten verunstaltet wurde, dann solltest du nicht von Kunst, Kulturerbe und Wert sprechen. Ein Bild, das an der Wand hängt hat eine geistige Funktion und keine materielle, wie der Stuhl. Du hast schon Recht, auf so ein Picasso-Original sitzt man nicht so gut. Da ist ein Stuhl schon besser ;)
Datum: 10.01.2013 21:38
@Archimedes
Da Ameoname das Wichtigste gesagt hat möchte ich dich nur auf den unterscheid "Kulturprodukt" zu dem was man unter "Kulturgut" versteht hinweisen. Kleiner Tip: Kulturgüter sind nur ein winziger Bruchteil dessen, was unter Kulturprodukte fällt.
In meinem Artikel war von Kulturprodukten die Rede. Dein ganzer kulturgüter abschnitt hat somit wenig wert als Antwort auf meinen Kommentar.

Auch wenn es hier immer wieder so dargestellt wird hat der Charakter ob auftrag oder Selbstzweck auch keinen Einfluss darauf ob etwas Kunst ist oder nicht.

Auch bist du auch kein Stück darauf eingegangen, das eine Auftragsarbeit (aka Commission) für den der sie beauftragt, im Normalfall, doch einen Zweck hat. Selbst wenn du diesen nicht nachvollziehen kannst. Ansonsten würde derjenige den Auftrag ja nicht vergeben.
Ebenfalls hast du den Kommentar von Nekrophil ignoriert, der ebenfalls darlegt, dass eine Commission durchaus einen Zweck haben kann.

Zu guter letzt Diskutierst du am Thema vorbei. Denn es geht hier keineswegs um den Konkreten wert einzelner Werke, die wenn dann eh immer individuell festgelegt werden müssten. Es geht hier vielmehr um die Art und weise wie einige damit umgehen, wenn ihnen etwas zu teuer ist.

Ausserdem bringt eine Argumentation deinerseits mit konkreten zahlen, die einige verlangen nichts, da das Thema völlig unabhängig davon ist wieviel für ein einzelnes Werk von wem konkret verlangt wird. denn es geht nicht darum ob einzelne Werke in den Augen einiger zu teuer sind. Es geht um die oft sehr unhöflichen, unfreundlichen und oft respektlosen reaktionen, die viele bringen wenn ihnen hier auf Mexx etwas zu teuer ist.
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Datum: 11.01.2013 00:39
Archimedes:
> "Kulturgüter sind in der Regel von archäologischer, geschichtlicher, literarischer, künstlerischer und/oder wissenschaftlicher Bedeutung."
> Und darum gehts. Solange die Gesellschaft nicht sagt, dass etwas Kunst ist, weil Kulturgut, ist es keine.

In dem Wikipediaauszug, den du da zitierst - und wirklich allein in deinem Zitat - steht doch schon ganz deutlich drin: Kulturgüter werden erst dann zu Kulturgütern, wenn sie vorher eine enorme Bedeutung erreicht haben. Das gilt zum Beispiel für Dali, der als Vorzeigekünstler und Mitbegründer des Surrealismus angesehen wird. Er ist das Kulturgut. Deshalb sind aber all die anderen Künstler des Surrealismus nicht geringere Künstler, denn ohne ihr Nacheifern und Weiterentwickeln wäre der Surrealismus nie bedeutend genug geworden, um Dalis Werke zum Kulturgut zu machen.
Aber auch Batman ist zum Beispiel ein Kulturgut. Das Franchise ist keine Kunst. Es ist auch keine Literatur. Es ist Illustration. Und bis heute macht man Filme, Comics, Spielzeug und hochwertige Sammelfiguren von diesem Character Design. Im ganz großen Stil. So viel dazu, dass Illustration keinen kulturellen und ökonomischen Wert hätte.
Ich sag dir was aus erster Hand: Die Mangas, die du hier verschreist, bringen viele junge Leute zum Zeichnen. Und diese jungen Leute trainieren hart, studieren vielleicht später Design (oder, Gott bewahre, sind tatsächlich als Quereinsteiger gut genug selbstgelehrt), schaffen den Designmarkt von morgen und entwickeln vielleicht das Maskottchen für DEINEN zukünftigen Großkonzern oder zeichnen und programmieren DEINEN Werbefilm.
Kunst oder ganz allgemein deine vielzitierten »Kulturprodukte« sind vor allem ein vom Zeitgeist bedingter Trend bzw. die Dokumentation von Trends. Zu Zeiten von da Vinci oder Hans Holbein hätten Picasso und Dali nicht viel zu lachen gehabt. Heute ist es nicht anders. Egal ob nun Manga oder Disney oder Hyperrealismus oder Independent oder Käfergrütze. Wenn du sagst, du hältst dich bei Kunst an den gesellschaftlichen Konsens, hältst du dich an nichts Heiliges, sondern an einen Trend.
If you get it, why not leave it?
Datum: 11.01.2013 07:08
Ich habe da etwas interessantes zum "Nebenschauplatz Kunst" gefunden.
http://www.kunstgeschichte-online.com/?p=228

Die beste Zusammenfassung ist dabei meiner Meinung nach der 2. Absatz.
"Kunst ist das, was man selbst als Kunstwerk betrachtet. Für den einen ist das Bild der 3-jährigen Tochter Kunst auf höchstem emotionalen Niveau, während andere wiederum nur hochrangige Maler und Bildhauer als wahre Künstler bezeichnen."

Damit hat Archimedes mit seiner Kunstdefinition durchaus recht. für sich. Aber gleichzeitig hat er eben unrecht, da er versucht seine Kunstdefinition als auch für andere gültig zu erklären.

Letztendlich ist dies aber nur ein Nebenschauplatz. Denn ob etwas Kunst ist hat rein garnichts damit zu tun ob und wieviel man dafür verlangen kann. Und es hat eben noch viel weniger mit zwischenmenschlichem Umgang zu tun. Und eben um letzten geht es hier.

Aus demselben Grund ist es auch egal ob man eine Commission als Dienstleistung ansieht oder nicht.
Datum: 15.01.2013 03:23
Jim
>Und selbst wenn man nicht von den Commissions leben muss, es ist halt teurer Einzelstücke zu fertigen, als ne Massenproduktion mit 10.000+ Stück in ner riesigen 3/4 automatischen Fabrik zu fertigen

Und ich habe nie das Gegenteil behauptet, aber ich scheitere gerade daran zu sehen wie dieser herbeigezogene Vergleich irgendeine Relevanz für die akut vorliegene Situation hat. Erklärung?

Herbeigezogen? Wie lange glaubst du dauert es nur eine KaKao-Karte sehr guter Qualität zu machen? Ich habe Streams gesehen wo jemand an einem A4 Bild was fantastisch ausgesehen hat ganze 9h reine Zeichenzeit investiert hat. Nun sagen wir jemand will ein bestimmten Charakter gezeichnet bekommen und es soll ein Einzelstück sein. Man setzt sich gerne für nichts Stunden an ein Bild für jemanden die man wahrscheinlich nichtmal kennt. Der Aufwand ist immens uns Qualitatives Papier, Copics und Co. sind auch ned billig. Nehmen wir aber dieses Bild, digitalisieren es und verkaufen ne Auflage von 20 Stück. Kann der Preis ebend weit geringer sein, weil die erwartete Entlohnung ebend am Ende der selbe wäre. Ich hab in einer Firma gearbeit wo Behälter herrgestellt werden. Und Massen-behälter waren weitaus billiger als Aufträge, die nach Maß gebaut werden sollten. Weil da mehr Arbeit hinter steckt. Wenn du 10 Bilder in 1h Stunde schaffst sagst du ok 1 Euro passt. Brauchst du für 1 Bild aber ganze 5h klingen doch 10-15 Euro fair oder?(Preise sind jetzt mal fiktiv). Es wäre ja anders als hätte man etwas aus Spaß gezeichnet und sagt man verkauft es. Das ist ja was anderes, denn man hat ja das gezeichnet was man selbst toll findet und wollte und nicht "sollte/musste".

>Selbstständige müssen mittlerweile das 3-Fache verdienen, um den selben Nettogehalt zu haben, wie Leute mit festem/sicheren Job.

Das ändert nichts an der Tatsache das dies bekannt ist und man sich aktiv dafür entscheidet. Ich schreibe für mein Leben gern und ich kann wahnsinnige Mengen auf kurzem Zeitraum niederschreiben, wenn man mich nur lässt. Aber deshalb war ich nicht so irrsinnig mich nach dem Zivi hinzusetzen und darauf zu vertrauen das ich damit über die Runden komme. Auch nicht damit das ich kleine Schreibarbeiten im Internet feilbiete. Und wenn ich es täte und jetzt arm wäre wie ne Kirchenmaus hätte ich dafür auch niemanden verantwortlich zu machen außer mir (aber wie bereits erörtert verstehe ich ja durchaus was das Bild sagen will, es ist primär der Ausdruck und die Botschaft die damit dem Betrachter vermittelt wird, der eben nicht eine Ecke weiterdenkt).
Ich bin voll und ganz für eine adäquate Bezahlung von Arbeit, besonders dann wenn man am Ende das Original bekommt, was etwas ist was ich sehr in Ehren halte (ich habe auch schon genug Leut erlebt die dann allerdings lediglich Drucke verschickten). Aber das ist der eine springende Punkt: adäquate (!) Bezahlung. Hinzu kommt das der Faktor der Wahl des Erwerbs nicht negiert wird, egal wie man es dreht und wendet. Niemand ist wird mit der Waffe gezwungen den brotlosen Erwerbsbereich der Kunst beizutreten oder selbstständig zu werden, genau so wenig wie es anders herum der Fall ist. Aber wenn man seine Entscheidung trifft und dann am Ende unzufrieden mit dem Ergebnis ist, dann soll man sich auch nicht beschweren. Das ist keine Entscheidung die von einem Fünfjährigen getroffen wurde, der nicht weiß was er tut oder sich nicht informieren konnte wie so etwas läuft. Wir reden hier von Leuten die entweder sehr stramm aufs Erwachsenenalter zugehen oder schon drin sind, Leute die ein wenig was vom Leben mitgekriegt haben und da an einem Scheideweg stehen, an dem Naivität und "Das wird scho klappen"-Einstellung keinen Platz haben.

Leider selber am Thema vorbei, es geht nicht um den fakt sich dafür entschieden zu haben, sondern das der Aufwand ebend nicht als solcher gesehen wird und auch nicht entlohnt wird. In vielen Touristenstädten gibt es Straßenkünstler die Portraits zeichnen und sich so wiklich ihren Lebensunterhalt verdienen. Und die benutzen auch nicht billigen Zeichenmist. Da kostet son ein Bild was bis zu 40 min dauert schonmal 15-25 Euro, auch als Nebenverdienst machen das viele, durch das Internet hat sich lediglich die Art und Weise der Verbreitung und des Anbietens verändert. Und das mit dem gedruckten ist kein Argument. Da viele Bilder ja vorweg manchmal schon am PC entstehen und dies kann genauso aufwenig sein wie normales Zeichnen. Und diese Bilder sind meiner Erfahrung auch billiger wenn sie als Auflage verkauft werden als wenn sie einmalig gedruckt werden(was mitunter auch ned billig ist wenn man wirklich hochwertig drucken lässt)

>Es war nie die Rede davon, sein Geld ausschließlich mit Commissions zu verdienen

Zitat vom Bild: "... my time, effort, job and what (!)I MAKE FOR A LIVING(!)"

>fun fact: Es gibt Leute, die können das und leben gut davon

fun fact: Es gibt Leute, die können gut zeichnen und verarmen trotzdem.
Was hat diese Information mit dem Thema zu tun? Das Pendel des Erfolgs schwingt in allen Branchen in zwei Richtungen und es gibt immer die die gerechtfertigt Erfolg einfahren, die die ungerechtfertigerweise keinen Erfolg haben (oder zu wenig um zu überleben) und diejenigen die zu unrecht Erfolg haben.

Was sie damit zu tun hat, es gibt Menschen die können vom Zeichnen leben. Nun wollen talentierte Menschen ihr Talent als Dienst anbieten aber fürn Hungerlohn? Achja Bild zitieren ist dumm wenn darunter gesagt wird, das es NICHT darum geht das man damit Lebensunterhalt verdient.

Das Pendel des Erfolgs schwingt in allen Branchen in zwei Richtungen und es gibt immer die die gerechtfertigt Erfolg einfahren, die die ungerechtfertigerweise keinen Erfolg haben (oder zu wenig um zu überleben) und diejenigen die zu unrecht Erfolg haben.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Thema ist Aufwand-Kosten-Zahlungsbereitschaft und nicht das Pendel des Erfolgs. Liest selber gern geschweifte Texte von dir selbst oder?

>Die Frage ist: Was definieren wir als »teuer«?

Das liegt bei jedem selbst. Ich mache das rein davon abhängig wie gut mir der Zeichenstil eines Künstlers gefällt, auch wenn man natürlich dazu in Relation setzen muss wie viel Geld jemand hat. Ich bin solvent genug mir Bilder anzuleisten, wenn ich will. Auch "teure". Bleiben wir mal im Rahmen der, recht großen, Animexx Community so ist das Durchschnittsalter hier was... 15? 16? Ein Alter in dem man normalerweise noch vom Taschengeld lebt und keine dreistelligen Summen blechen kann, damit jemand ein Bild für einen malt. Jedenfalls nicht einfach so. Und auch wenn ich mir ohne Mühe ein "teures" Bild leisten könnte, wenn ich die Preise von den meisten Zeichnern sehe denke ich mir: "Nö". Man kann sagen das mir dieser Dienst einfach zu teuer ist oder man kann sagen das mir die Umsetzung dessen was ich in meinem Kopf habe diesen Preis einfach nicht wert ist, das Resultat bleibt gleich.
Der Faktor "Jedes Bild ist ein Unikat" zieht auch nur bedingt, wenn man es sich quasi zum Job macht Unikate anzufertigen.

3stellig? wtf? Durchschnittsalter 15 oder 16? Wo lebst du denn bitte? Und ganz ehrlich Das man einem 15 Jährigen keine 80 Euro Comission abietet ist ja wohl klar oder?
Und hey OFF TOPIC: Fabrikgefertigte 1/6 PVC Figur, 30 Euro.... handgefertig und handbemalt 90-120 Euro. Ja ist derb teuer. Aber ich weiß nicht, hast du im Freundeskreis Leute die selber so aktiv Zeichnen? Hast du mal selbst gesehen was des fürn Aufwand ist? Prinzipiell geht es um zeichnen denke ich, denke relativ wenige malen wirklich. Malen tut man nämlich mit Pinsel und so. Und DAS ist wirklich Arbeit.....
Also ob man es sich zum Job macht weiß ich nicht, aber ich hab noch nie jemanden gesehen der eine 20er Auflage als Commission wollte. Commissions sind eben Unikate.

>Commissions sind in erster Linie eine Dienstleistung und Zeichnen/Malen ein Handwerk.

Auch hier gilt wieder: ich habe nie das Gegenteil behauptet, aber ich sehe die Relation zum eigentlichen Thema nicht.

WTF!? Wenn man ein Handwerk gegen Lohn anbietet ist es eine Dienstleistung und diese haben nunmal ihren Preis. Das ist genau das was eine Commission ist. AuftragsARBEIT. Und für ebend solche will man entsprechend entlohnt werden. Relation zum Thema? Das ist das Thema!

>Genau wie im "echten" Leben: Es gibt den Textildiscounter, Klammottenketten à la H&M und es gibt Designereinzelstücke!

Da möchte ich jetzt nur mal auf die Situation hinweisen wo Hersteller etwaiger Produkte sowohl High Class Läden wie auc wie Billigläden beliefern, mit dem essentiell gleichen Produkt. Dieses ist aber lediglich in der Verpackung/Markenprägung und logischerweise dann auch im Preis unterschiedlich.

Und ist das bei ALLEN so? NEIN! Aufs negative Verallgemeinern ist etwas ungünstig. Du umgehst nur das Argument. Im normalfall sind Markenprodukte Qualitativ besser und kosten dementsprechend mehr. Das bei Klamotten manche Preise ebend weit überzogen sind, wissen wir alle, aber es geht ums Prinzip.

Ja gut ich male ein strichmänchen auf A4 und verlange 5 euro, jemand anderes bekanntes macht das und verlangt 10 Euro?
Denkfehler, es ist ebend so das mein Strichmänchen und die Zeichungen vom Künstler sich qualitativ unterscheiden. Weshalb der Preis für mein strichmänchen eig weit überzogen wäre xD

>Oder den Bäcker-Lehrling, den Bäckermeister und den berühmten Starbäcker aus was-weiß-ich-wo, um bei dem Beispiel von ganz oben zu bleiben

>Dabei bedenken die Leute leider nicht, dass dahinter JAHRE an Lernen und Disziplin und harter Arbeit und teilweise auch Materialkosten stecken

Jemand in einem gelernten Beruf kann auch keinen Bonus dafür verlangen, das er eine Ausbildung gemacht hat. Und gerade bei Leuten die es als Hobby nebenbei betreiben, zieht diese argumentative Grundlage ja gleich doppelt nicht.

Öhm doch, der mit dem gelernten Beruf verdient weit mehr als ungelernte Kräfte. Genauso wie ein Architekt der 25 Jahre Erfahrung hat, mehr kostet als ein Architekt, der grade ausgelernt hat und vllt 6 Monate sinen Beruf hat. Und Zeichnen mag ein Hobby sein aber dennoch sind Commissions als Nebenverdienst und als Arbeit zu betrachten. Ich übe zeichnen seit 4 Jahren und bin noch nichtmal annährend so gut wie andere Künstler. Zeichen ist nunmal eine reine Übungsfrage und mann kann es nur sehr schwer ohne talent lernen/sich aneignen.
Und weist du wieviele Copics ich übern Berg geschickt habe aus reiner Übung und weist du wie teuer die sind? Nur weil man es in seiner "Freien Zeit" macht während man nicht seinem Job nachgeht heißt es :"scheiß drauf wie schwer es war und wie viel arbeit es macht, es ist deine freizeit mach es kostenlos!" ?

>so aber auch viele andere, die einen anderen Job ausüben, die dann allerdings nicht in Frage gestellt werden; ob sie das nicht vielleicht sogar "unmoralisch" finden, ihr Hobby zu so einem "hohen" Preis anzubieten

Hast du dafür ein Beispiel, das fände ich nämlich interessant

Fotografen, Fußballer und Sportler im allgemeinen, Musiker
Buchautoren, Programmierer(?) xD

OT
Foto was massenweise verkauft wird mit rahmen als bild für die wand: 20 euro
PC spiel: 60 euro
fabrikgefertige plastikfigur 30 euro
plastikbausteine nur weils ausm Film was darstellt: 40 euro

Kakaokarte/Postkarte , per hand Hand gezeichnet, gelinert und coloriert, motiv nach wunsch : 10 Euro - viel zu teuer
GENIUS! xD

Witzig wenn man dann aus freundlichkeit leuten hilft und die dann drauf bestehen dass man ne belohnung annimmt. Oder man Künstlern mehr gibt als sie wollten weil man zufrieden war und sich freut das ein Künstler sein/ihr talent und zeit für mich opfert. Nur weil man etwas als Hobby macht heißt es nicht das man es unter Wert verkaufen muss. Wenn ich jemanden der nähen kann frage ob er mir cosplay xy näht, zahle ich natürlich auch nur das material un den versand. Wie schwer das war und wie lange das gedauert hat , ist total unerheblich oder? FALSCH!
Nur weil etwas leicht aussieht oder das ergebnis nunmal "nur" ein Bild ist. Die Arbeit die dahintersteckt,erkennt man meist garnicht.


http://tamplierpainter.deviantart.com/#/d4ykiwg
https://www.youtube.com/watch?v=xzjV0hQvEo4

was glaubst du, würde das Bild was in grob 3 1/2 Stunden entstanden ist koste als A3 Poster, 2 Euro oder 20 Euro?

Und nun stell dir vor du sollst sowas als auftrag machen, ob per hand oder pc und dann sagt dir jemand, 20 euro auf A3 das rechtfertigt doch den aufwand nicht. Merkste was?





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Datum: 18.01.2013 18:16
@J-chan
>> Ich muss unseren Designern unbedingt auch mal sagen, dass sie gefälligst ihre Gehaltsvorstellungen runterschrauben sollen. Schließlich machen sie den Job ja gerne und überhaupt erfüllen ihre Designs ja keinen praktischen Nutzen außer gut auszusehen. Im Zweifel gingen unsere Programme ja auch ganz ohne. Ich bezweifel' nur, dass ich dann noch lebend aus dem Raum käme :)

Dazu sag ich nur: Du hast vollkommen recht! alle Programme würden funktionieren, sie würden gleich aussehen (ganz ohne Gestaltung = Zahlen- und Zifferncodes), sie würden sich nur durch ihre Funktionen unterscheiden und keiner wüsste den Unterschied bis er sich einen Beschreibungstext durchgelesen hat. Websiten kann man dann auch gleich als HTML-code hochladen. Kann ja jeder zuhause nachlesen dass #A9E2F3 ungefähr die Hintergrundfarbe von animexx ist. Warum hat man diese Farbe überhaupt genommen und nicht Rot-Grün-Schwarz oder einfach nur Weiß? Weil dann die Aussage ganz anders wäre.

Ich weiß, das sind übertriebene Beispiele. Aber gerade Programme und das Web leben von ansprechendem und bedienungsfreundlichem Design. Eine der wichtigsten Grundreglen für Webdesign: Die ersten 5 Sekunden eintscheiden darüber, ob der Besucher sich weiter mit deiner Seite beschäftigt oder irgendwo anders sucht. Bei 100000000den von Seiten kein Wunder. Warum irgendwo abquälen, weil jemand meinte er muss blinkende hellrote 6pt Schrift auf einem Giftgrün setzen und keine Einzige Grafik bieten, um mir die neusten News über Devil May Cry zu bieten, wenn es auch user-freundlicher und schöner ein Link wieter geht. Farben, Formen und Bilder sagen nunmal mehr aus als geschriebene Worte. Ach und Musiker braucht dann wohl auch keiner mehr. Also die ne, die machen ja so richtig gar nichts. Massieren Ohrtrommeln, aber das geht auch billiger: Einfach die Waschmaschine einschalten und horchen ;p

Und nochmals zum Thema "weil du's gerne machst kannst du's für weniger Geld machen" Ich kann dir nur sagen, dass KEINER einen schlechtbezahlten Job GERNE macht :(

Hier noch ein aktuelles Beispiel zum Thema Design. Zitat:"Design ist ungeheuer bedeutsam, da es Objekten über den reinen Produktnutzen hinaus zusätzliche Werte verschafft"

http://www.wuv.de/marketing/weltweit_neues_design_nivea_adelt_die_blaue_dose

Es gibt Design, in Design wird viel Geld investiert also wird es wohl mehr tun als nur gut aussehen...


Ich hab keine Ahnung warum du diesen ersten Teil auf dem ich mich hier beziehe überhaupt geschrieben hast, wenn du selber weißt wie das ist! Ihr tippt doch alle im Büro, auch die bösen Designer!
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Datum: 18.01.2013 23:40
ameoname:
> Ich hab keine Ahnung warum du diesen ersten Teil auf dem ich mich hier beziehe überhaupt geschrieben hast, wenn du selber weißt wie das ist! Ihr tippt doch alle im Büro, auch die bösen Designer!

Amy, das war ironisch von J-Chan <.<
If you get it, why not leave it?
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Datum: 31.01.2013 23:10
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