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Warum Commissions "teuer" sind commisions, malen, zeichnen

Autor:  Hepho






von Exileden auf DeviantART


Fettes, fettes Edit:

So, Kinnas. Damit ich es nicht noch 50 Male schreiben muss:

Bei Commissions geht es nicht zwangsläufig um »Bills«. Es geht aber sehr wohl um »Time, Effort and Job«. Wenn ich will, dass mir jemand Fremdes was nach meinen Wünschen zeichnet, schreibt, näht, zusammenbaut etc., dann ist das ein Auftrag. Ein J-O-B. Mit Commissions, die wir anbieten, verschenken wir nicht unsere Zeit, sondern wir bieten euch einen Dienst an, mit dem wir unsere Zeit für euch nutzen. Natürlich sind wir dazu bereit und machen es gerne, sonst würden wir es nicht anbieten. Und wenn wir Anfragen bekommen, freuen wir uns. Aber wie gerne wir eben auch dafür wertgeschätzt werden möchten, legen wir über die Preise fest, für die unsere Dienste zu haben sind.

Allerdings geh ich da vor den Zahlen erst mal mit Menschenverstand dran und sage: Dass ich von einer Dreizehnjährigen keine 200 Euro für ein Bild verlange, ist klar. Aber eine normale Dreizehnjährige ist auch nicht so grenzdebil, mich für eine Commission anzuheuern, die 200 Euro wert wäre. So viel zu der Minderjährigkeitskeule, die hier ständig ausgefahren wird.
Wenn eine Dreizehnjährige mich fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das gerne und wir ziehen beide jeweils fröhlich vondannen. Wenn mich eine 18- oder 25-jährige oder jemand noch Älteres fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das auch gerne und habe das Rückgrat, sie um eine freiwillige Spende zu bitten, so viel wie ihr die Zeichnung eben wert ist. (Und nein, wenn du nett bist, ist das auch keine Moralkeule!) Dann hab ich vielleicht 0, vielleicht 2, vielleicht 10 Euro mehr in der Tasche als vorher, aber auch wir trennen uns jeweils fröhlich.
Wenn mich jemand aber um ein ausgearbeitetes Ganzkörperabbild von seinem Own Character oder sogar ein Character Design für seine RPG-Charaktere bittet, kostet mich das viel Recherche- und Fertigungszeit. Und die bin ich eben nur gegen eine entsprechende Gegenleistung zu geben bereit, unabhängig davon, dass ich mich natürlich sehr freue, dass dieser Jemand sich ausgerechnet für mich entschieden hat.
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Datum: 07.01.2013 21:19
WORD!

(oh, ich habe eine warnung gekriegt, dass ich nicht einfach nur "WORD!" schreiben kann XD zu kurz... aber manchmal sagen weniger worte doch mehr!)
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Datum: 07.01.2013 21:37
Also spontan, so rein aus meiner Erinnerung heraus, würde ich behaupten das ein Gros von den Leuten die Comissions anbieten dies als Nebenerwerb machen und eben nicht "davon leben" müssen. Und selbst wenn: nur weil jemand davon leben "muss" (was bedeutet das diese Person sich diesen Erwerb AUSGESUCHT hat, entgegen einem stabilen Job der so sicher ist, wie man das heut zu Tage eben sagen kann) ist das nach wie vor keine Rechtfertigung für "teure" Preise. Ich kann auch nicht meinem Vorgesetzten sagen "Joa, mei, ich muss davon leben, darum hätte ich gerne mal mehr Gehalt, ne?"

Ich verstehe natürlich was essentiell damit ausgesagt werden und welches Klientel angesprochen werden soll, aber die Darreichungsform und Formulierung der Botschaft sind - im Bestfalle - stümperhaft.
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Datum: 07.01.2013 21:47
hmhmn so wahr, ich finde es traurig das sich macnhe cosplayer unter wert verkaufen. es ist ja auch "kunst". viele verkaufne ihre mit leibe gestlateten cosplays fürn appel und ´n ei~! ich finde das schade D: mache verstehen dann auch nicht warum icheben nicht nur ein bruchteil des materialwerts haben will. ist ja nicht so als würde ichdas cosplay zaubern /D
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Datum: 07.01.2013 22:22
Und selbst wenn man nicht von den Commissions leben muss, es ist halt teurer Einzelstücke zu fertigen, als ne Massenproduktion mit 10.000+ Stück in ner riesigen 3/4 automatischen Fabrik zu fertigen (oder in indonesien/sonstwo in der welt fertigen zu lassen, wo die arbeterinnen von nem € pro Tag leben müssen...)
Aber das bedenken ja viele nicht...
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Datum: 07.01.2013 23:08
Genau genommen ist das ein Statement eines hauptberuflichen Illustrators, nicht das eines Hobby-Commission-Zeichners. Es war nie die Rede davon, sein Geld ausschließlich mit Commissions zu verdienen (fun fact: Es gibt Leute, die können das und leben gut davon). Es geht um die Wertschätzung von Illustration im Allgemeinen – und dazu gehören auch Commissions.
Es ging auch nie um überteuerte Preise. Aber wenn ich immer wieder höre, dass Leute hier in Internetforen sich über den vom Zeichner genannten Preis beschweren, und ich mir diesen besagten ominös hohen Preis dann angucke in Relation dazu die Qualität der angebotenen Artworks, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Die Frage ist: Was definieren wir als »teuer«? Die Grundvoraussetzung, auch bei der Commission, ist: Kunde geht zu Zeichner, Kunde will Bild von Zeichner, Zeichner errechnet Aufwand (als da wären Material, Recherche, Fertigungszeit, eventuelle Korrekturen) und sagt Kunde Preis. Kunde ist zufrieden, bezahlt und bekommt Bild/lebt schweren Herzens damit, bezahlt und bekommt Bild/sagt ab und bekommt leider Bild nicht/beleidigt Zeichner, was auf Echo stößt, und rauscht schimpfend vondannen und bekommt Bild nicht.
Commissions sind in erster Linie eine Dienstleistung und Zeichnen/Malen ein Handwerk.
Unterstütze die YUAL-Jury und schlage deine Lieblingsfanfic für die Monatskür auf der Fanfic-Startseite vor! :D
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Datum: 08.01.2013 00:19
Das Bild kenn ich.
Wahre Worte.
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Datum: 08.01.2013 01:06
es kommen so viele leute bei Künstlern an mit: "ach du machst das doch gerne! malen macht dir spaß :) mal doch XY für mich/uns" UMSONST oder für einen symbolischen Preis!
Zeichner gehen auch nicht zum Bäcker und sagen: "Heeeeey du hast dir den Beruf ausgesucht also machst du's gerne! Komm schon, back mir doch das eine oder andere umsonst. Ist doch voll dein ding!"

Bei den Commissionpreisen geht es eigentlich um den Stundenlohn. Wenn ein normaler Angestellter seinen festen Stundenlohn von z.B. 10 Euro kriegt, warum sollte ein Zeichner das nicht auch (Recherchezeit + Anfertigung + Materialien + evtl. Verbesserungen)? Dazu kommt noch, dass je nach Qualität natürlich ein höherer Stundenlohn verlangt werden muss. Genau wie im "echten" Leben: Es gibt den Textildiscounter, Klammottenketten à la H&M und es gibt Designereinzelstücke! Oder den Bäcker-Lehrling, den Bäckermeister und den berühmten Starbäcker aus was-weiß-ich-wo, um bei dem Beispiel von ganz oben zu bleiben XD Da sind extreme Preisunterschiede!
Fazit: egal ob zum Hobby oder beruflich, ungefähr abschätzen wie groß der Aufwand wird, wie gut soll das Endergebniss sein, wie teuer sind die Materialien und dann den Preis festlegen. Dabei muss man auch bedenken, dass die eigene Schnelligkeit anfangs noch stark von der Erfahrung abhängt, da kann man natürlich nicht den Preis für 80 Stunden nehmen, weil man einfach noch nicht alles sofort hinkriegt. Ein Auszubildender kriegt auch nicht so viel Geld wie der Profi für die gleiche Zeit.



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Datum: 08.01.2013 05:25
Ich hab schon so oft gehört, dass Commissionpreise zu teuer wären, ob beruflich oder hobbymäßig. Dabei bedenken die Leute leider nicht, dass dahinter JAHRE an Lernen und Disziplin und harter Arbeit und teilweise auch Materialkosten stecken. Klar haben das viele erlernt, weil sie es einfach gerne machen - so aber auch viele andere, die einen anderen Job ausüben, die dann allerdings nicht in Frage gestellt werden; ob sie das nicht vielleicht sogar "unmoralisch" finden, ihr Hobby zu so einem "hohen" Preis anzubieten. Ich freu mich jedenfalls immer wieder, wenn Leute ihr Handwerk für einen gerechtfertigten Preis anbieten und sich nicht so unter Wert verkaufen - das wird nämlich zu oft erwartet und führt zu Lohndumpimg, was in einer Teufelsspirale endet, die nur noch mehr dazu führt, dass man dann die eigentlich gerechtfertigten Preise als zu teuer ansieht.
Datum: 08.01.2013 06:38
dem ist nichts hinzu zufügen.:)
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Datum: 08.01.2013 09:59
>Und selbst wenn man nicht von den Commissions leben muss, es ist halt teurer Einzelstücke zu fertigen, als ne Massenproduktion mit 10.000+ Stück in ner riesigen 3/4 automatischen Fabrik zu fertigen

Und ich habe nie das Gegenteil behauptet, aber ich scheitere gerade daran zu sehen wie dieser herbeigezogene Vergleich irgendeine Relevanz für die akut vorliegene Situation hat. Erklärung?

>Selbstständige müssen mittlerweile das 3-Fache verdienen, um den selben Nettogehalt zu haben, wie Leute mit festem/sicheren Job.

Das ändert nichts an der Tatsache das dies bekannt ist und man sich aktiv dafür entscheidet. Ich schreibe für mein Leben gern und ich kann wahnsinnige Mengen auf kurzem Zeitraum niederschreiben, wenn man mich nur lässt. Aber deshalb war ich nicht so irrsinnig mich nach dem Zivi hinzusetzen und darauf zu vertrauen das ich damit über die Runden komme. Auch nicht damit das ich kleine Schreibarbeiten im Internet feilbiete. Und wenn ich es täte und jetzt arm wäre wie ne Kirchenmaus hätte ich dafür auch niemanden verantwortlich zu machen außer mir (aber wie bereits erörtert verstehe ich ja durchaus was das Bild sagen will, es ist primär der Ausdruck und die Botschaft die damit dem Betrachter vermittelt wird, der eben nicht eine Ecke weiterdenkt).
Ich bin voll und ganz für eine adäquate Bezahlung von Arbeit, besonders dann wenn man am Ende das Original bekommt, was etwas ist was ich sehr in Ehren halte (ich habe auch schon genug Leut erlebt die dann allerdings lediglich Drucke verschickten). Aber das ist der eine springende Punkt: adäquate (!) Bezahlung. Hinzu kommt das der Faktor der Wahl des Erwerbs nicht negiert wird, egal wie man es dreht und wendet. Niemand ist wird mit der Waffe gezwungen den brotlosen Erwerbsbereich der Kunst beizutreten oder selbstständig zu werden, genau so wenig wie es anders herum der Fall ist. Aber wenn man seine Entscheidung trifft und dann am Ende unzufrieden mit dem Ergebnis ist, dann soll man sich auch nicht beschweren. Das ist keine Entscheidung die von einem Fünfjährigen getroffen wurde, der nicht weiß was er tut oder sich nicht informieren konnte wie so etwas läuft. Wir reden hier von Leuten die entweder sehr stramm aufs Erwachsenenalter zugehen oder schon drin sind, Leute die ein wenig was vom Leben mitgekriegt haben und da an einem Scheideweg stehen, an dem Naivität und "Das wird scho klappen"-Einstellung keinen Platz haben.

>Es war nie die Rede davon, sein Geld ausschließlich mit Commissions zu verdienen

Zitat vom Bild: "... my time, effort, job and what (!)I MAKE FOR A LIVING(!)"

>fun fact: Es gibt Leute, die können das und leben gut davon

fun fact: Es gibt Leute, die können gut zeichnen und verarmen trotzdem.
Was hat diese Information mit dem Thema zu tun? Das Pendel des Erfolgs schwingt in allen Branchen in zwei Richtungen und es gibt immer die die gerechtfertigt Erfolg einfahren, die die ungerechtfertigerweise keinen Erfolg haben (oder zu wenig um zu überleben) und diejenigen die zu unrecht Erfolg haben.

>Die Frage ist: Was definieren wir als »teuer«?

Das liegt bei jedem selbst. Ich mache das rein davon abhängig wie gut mir der Zeichenstil eines Künstlers gefällt, auch wenn man natürlich dazu in Relation setzen muss wie viel Geld jemand hat. Ich bin solvent genug mir Bilder anzuleisten, wenn ich will. Auch "teure". Bleiben wir mal im Rahmen der, recht großen, Animexx Community so ist das Durchschnittsalter hier was... 15? 16? Ein Alter in dem man normalerweise noch vom Taschengeld lebt und keine dreistelligen Summen blechen kann, damit jemand ein Bild für einen malt. Jedenfalls nicht einfach so. Und auch wenn ich mir ohne Mühe ein "teures" Bild leisten könnte, wenn ich die Preise von den meisten Zeichnern sehe denke ich mir: "Nö". Man kann sagen das mir dieser Dienst einfach zu teuer ist oder man kann sagen das mir die Umsetzung dessen was ich in meinem Kopf habe diesen Preis einfach nicht wert ist, das Resultat bleibt gleich.
Der Faktor "Jedes Bild ist ein Unikat" zieht auch nur bedingt, wenn man es sich quasi zum Job macht Unikate anzufertigen.

>Commissions sind in erster Linie eine Dienstleistung und Zeichnen/Malen ein Handwerk.

Auch hier gilt wieder: ich habe nie das Gegenteil behauptet, aber ich sehe die Relation zum eigentlichen Thema nicht.

>Genau wie im "echten" Leben: Es gibt den Textildiscounter, Klammottenketten à la H&M und es gibt Designereinzelstücke!

Da möchte ich jetzt nur mal auf die Situation hinweisen wo Hersteller etwaiger Produkte sowohl High Class Läden wie auc wie Billigläden beliefern, mit dem essentiell gleichen Produkt. Dieses ist aber lediglich in der Verpackung/Markenprägung und logischerweise dann auch im Preis unterschiedlich.

>Oder den Bäcker-Lehrling, den Bäckermeister und den berühmten Starbäcker aus was-weiß-ich-wo, um bei dem Beispiel von ganz oben zu bleiben

Auch das Beispiel hinkt (sogar massiv - auf die "Preisunterschiede" geh ich da mal gar nicht ein, das artet sons taus), weil du hier von Titeln redest die mit Berufserfahrung etc. einhergehen und einem Job der eine richtige Ausbildung vorrausetzt. Jeder kann sich, ohne Vorkentnnis, Prüfung oder Ausbildung, hinsetzen und seine Bilder verscheuern oder Zeichendienste anbieten. Alles was man dazu braucht ist Internet.

>Dabei bedenken die Leute leider nicht, dass dahinter JAHRE an Lernen und Disziplin und harter Arbeit und teilweise auch Materialkosten stecken

Jemand in einem gelernten Beruf kann auch keinen Bonus dafür verlangen, das er eine Ausbildung gemacht hat. Und gerade bei Leuten die es als Hobby nebenbei betreiben, zieht diese argumentative Grundlage ja gleich doppelt nicht.

>so aber auch viele andere, die einen anderen Job ausüben, die dann allerdings nicht in Frage gestellt werden; ob sie das nicht vielleicht sogar "unmoralisch" finden, ihr Hobby zu so einem "hohen" Preis anzubieten

Hast du dafür ein Beispiel, das fände ich nämlich interessant.
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Datum: 08.01.2013 11:25
>(aber wie bereits erörtert verstehe ich ja durchaus was das Bild sagen will, es ist primär der Ausdruck und die Botschaft die damit dem Betrachter vermittelt wird, der eben nicht eine Ecke weiterdenkt).

Dann verstehe ich die ganze Aufregung überhaupt nicht. Es hat sich noch niemand gemeldet, der sich angegriffen gefühlt hätte. Bisher bist du die einzige Person hier, die sich über die Unverfrorenheit der Darstellung ausgelassen hat. Niemand anderes als du hat angefangen, von »zu teuer« und von »Bonus« zu reden. Wenn du die Botschaft verstehst, ist doch alles in Butter und das Bild hat seinen Zweck erfüllt. Warum darauf herumhacken?

Mal ehrlich, im Grunde meinen wir alle das Gleiche, nämlich dass Commissions zu einem fairen Preis gehandelt werden müssen. Dass der Zeichner sein Können zusammenklauben und ordentlich abliefern muss und der Auftraggeber im Gegenzug bereit sein muss, einen angemessenen Preis zu bezahlen, sollte eigentlich nicht einer so wahnsinnigen Diskussion um tausend Ecken bedürfen.

Für alles Weitere, bitte hier aufklappen:

Spoiler

Über deine Ausführungen zum Thema Selbstständigkeit kann ich nur sagen: Amen. Man sollte es sich gut überlegen, ob man sich für die Selbstständigkeit entscheidet.

>>Es war nie die Rede davon, sein Geld ausschließlich mit Commissions zu verdienen

>Zitat vom Bild: "... my time, effort, job and what (!)I MAKE FOR A LIVING(!)"

Zitat von mir: »Genau genommen ist das ein Statement eines hauptberuflichen Illustrators, nicht das eines Hobby-Commission-Zeichners.«

ICH habe es reblogt und auf Commissions gemünzt. Das Thema – mein Thema – ist, dass Commissions als eine Art von Illustration auch entsprechend honoriert werden sollten und dass sich Leute zu Unrecht über 60 Euro für ein aufwändig gestaltetes, vollständig getuschtes Original in A3 Größe aufregen. Auch wenn du eine Privatperson bist, bittest du den Zeichner trotzdem nicht um einen Gefallen, sondern du bietest ihm einen Auftrag an. Dass viele User hier minderjährig sind und davon abgesehen von ihren 50 Euro Taschengeld im Monat nicht unbedingt die eine Zeichnung kaufen wollen, ist klar. Aber dann müssen sie eben genau die gleichen Überlegungen anstellen wie du.

>Man kann sagen das mir dieser Dienst einfach zu teuer ist oder man kann sagen das mir die Umsetzung dessen was ich in meinem Kopf habe diesen Preis einfach nicht wert ist, das Resultat bleibt gleich.

Das ist auch dein gutes Recht, da kann man nichts gegen sagen. Und das tut weder dir als Kunde, noch dem Zeichner weh. Was nervt, ist wenn Leute das Bild haben wollen und auf Biegen und Brechen versuchen, deinen Preis zu drücken und dabei dreist und frech werden, indem sie Äußerungen wie etwa: »Da kann ich ja gleich meine absoluten Lieblingszeichner fragen« fallen lassen. Warum tun sie es dann nicht?

>Der Faktor "Jedes Bild ist ein Unikat" zieht auch nur bedingt, wenn man es sich quasi zum Job macht Unikate anzufertigen.

Da unterliegst du einem Irrtum – als Illustrator arbeitest du im Allgemeinen darauf hin, dass dein Bild sehr wohl reproduziert und weiterverarbeitet und zumindest in kleiner Auflage vertrieben wird.
Und im Falle von Commissions zieht der Faktor »Unikat« hingegen sehr wohl, denn hier arbeitet der Zeichner an dem einen Original (oder an einer Serie von Originalen, hängt vom Auftrag ab) für den einen Auftraggeber, das diesem übergeben wird, und dieses Original wird nicht reproduziert. Was für Commissions berechnet wird, ist gemeinhin eine freundliche Pauschale, die allein den Arbeitsprozess zu einem gewissen Teil aufrechnen soll, und das finde ich vollkommen gerechtfertigt. Aber in dem Punkt widersprechen wir uns ja auch nicht, meine ich.

>>Genau wie im "echten" Leben: Es gibt den Textildiscounter, Klammottenketten à la H&M und es gibt Designereinzelstücke!

>Da möchte ich jetzt nur mal auf die Situation hinweisen wo Hersteller etwaiger Produkte sowohl High Class Läden wie auc wie Billigläden beliefern, mit dem essentiell gleichen Produkt. Dieses ist aber lediglich in der Verpackung/Markenprägung und logischerweise dann auch im Preis unterschiedlich.

Und dann gibt es diese italienische Firma, die handgefertigte Luxusschränke für Privatkunden herstellt, was wohl auf die Designereinzelstücke hinreichend zutreffen dürfte.
Die Frage ist auch, inwiefern überhaupt die Verpackung deines Konsumproduktes teurer ist und nicht etwa der Markenname, und inwiefern überhaupt – um mal wieder zum Handwerk zurückzukommen – der ursprüngliche Handwerker da noch IRGENDEINEN Einfluss auf die Preisänderung hat. Wenn ich ein Buch illustriere und später kommt eine Schmuckausgabe raus, in der dann mal alle Illustrationen farbig abgedruckt werden, bekomm ich auch »nur« die ausgehandelten Prozente und die Lizenzleistungen. Der Betrag ist dann vielleicht etwas höher, weil das Buch 10 Euro teurer ist, aber der Illustrator hat mit dem Sonderband erst mal wenig zu tun.
So viel dazu.
Um aber auf Ameonames Beispiel einzugehen: Was sie meint, ist schlicht und ergreifend, dass es Leistungen unterschiedlicher Qualität gibt, aus denen du wählen musst. Ich denke, dass du das genauso sehen dürftest. Zumindest lese ich das aus deinem Posting.

>Auch das Beispiel hinkt (sogar massiv - auf die "Preisunterschiede" geh ich da mal gar nicht ein, das artet sons taus), weil du hier von Titeln redest die mit Berufserfahrung etc. einhergehen und einem Job der eine richtige Ausbildung vorrausetzt. Jeder kann sich, ohne Vorkentnnis, Prüfung oder Ausbildung, hinsetzen und seine Bilder verscheuern oder Zeichendienste anbieten. Alles was man dazu braucht ist Internet.

Es kann sich auch jeder hinstellen und dir sagen, er baut dir einen Schrank. Alles, was man braucht, ist ein Zeitungsinserat.
Die Frage ist dann bloß, ob der Schrank hält. Wer kauft schon die Katze im Sack? Selbiges gilt für die Illustration.

Ich hab noch einen Funfact: Was wir heutzutage gemeinhin als Kunst z.B. der Renaissance betrachten und wahnsinnig hochhalten, sind eigentlich nichts anderes als Commissions von wohlhabenden Leuten an Künstler gewesen. Die waren auch Meister ihres Fachs in einem anerkannten Beruf und dafür waren die Leute bereit, zu zahlen. Und diese Handwerksmeister hatten ihre Assistenten, die unter ihnen gelernt haben und ausgebildet wurden. So viel zum Thema Lehre der Illustration.



If you get it, why not leave it?
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Datum: 08.01.2013 17:28
Stimmt absolut. Ebenso bei Gedichten. Wer da schon wirklich veröffentlicht etc., der mag seine Bücher auch nicht direkt verschenken. Schreibt sich auch nicht einfach so. Scheinen aber auch viele Leute zu denken ... 
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Datum: 08.01.2013 20:04
Ich finde das Bild genial und absolut wahr!
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Datum: 08.01.2013 21:21
Tja nur mit dem Unterschied das auf Animexx die Leute nicht davon Leben müssen sondern es freiwillig anbieten, wenn es eine entsprechende Arbeit wäre müsste es auch entsprechend versteuert werden, das aber nur wenn der gesamt Bruttobetrag über ca 450€ wäre.
Auch bezweifle auch das es die Leute beim Amt / Ämter angeben das sie eine entsprechende Nebeneinnahme haben, immerhin wenn ihr Arbeitslosengeld 1 bekommt darf man nur 165€ dazu verdienen, das müssen sie für den jeweiligen Monat angeben, da es ein zusätzlicher verdienst ist da man immerhin ihr betreibt ein Gewerbe usw
Das sidn alles Sachen die viele hier auch nicht sehen wollen, ich kann verstehen das es einem wehtut wenn sein Werk so geschmälert wird aber ich finde man kann das was die User hier anbieten nicht mit einem Job vergleichen das viele es nun mal nicht zum Überleben brauchen.
Komm wir fressen eine Leiche, Leiche , du das harte ich das weiche, weiche, du nimmst die Nas und ich das Ohr und dann singen wir im Chor, komm wir fressen ein Leiche.
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Datum: 09.01.2013 01:31
Liebe Cleo-Sama, ich habe es zwar schon mehrmals gesagt, aber ich führe es auch für Dich gerne noch einmal aus:
Es.
Ging.
Niemals.
Um.
Richtige.
Jobs.
Innerhalb.
Der.
Branche.
Zumindest mir nicht.
Wenn Du die anderen oder mich korrigieren möchtest, dann mache das bitte kenntlich und beziehe Dich auf die Leute. Aber sei doch so gut, mülle mir nicht den Weblog mit Zeug zu, das ich in einem früheren Posting längst ausgehebelt habe.
Danke.

Was deine Bedenken gegenüber den Ämtern angeht: Damit hast du natürlich Recht, aber das ist dann Sache und Problem der jeweiligen Zeichner und etwas, mit dem sie sich beschäftigen sollten.
Aber was bitte ist an »fair gehandelten Preisen« so gottverdammt falsch zu verstehen!?

Es geht nicht zwangsläufig um »Bills«. Es geht um »Time, Effort and Job«. Wenn ich will, dass mir jemand Fremdes was nach meinen Wünschen zeichnet, schreibt, näht, zusammenbaut etc., dann ist das ein Auftrag. Ein J-O-B. Mit Commissions, die wir anbieten, verschenken wir nicht unsere Zeit, sondern wir bieten euch einen Dienst an, mit dem wir unsere Zeit für euch nutzen. Natürlich sind wir dazu bereit und machen es gerne, sonst würden wir es nicht anbieten. Und wenn wir Anfragen bekommen, freuen wir uns. Aber wie gerne wir eben auch dafür wertgeschätzt werden möchten, legen wir über die Preise fest, für die unsere Dienste zu haben sind.

Allerdings geh ich da vor den Zahlen erst mal mit Menschenverstand dran und sage: Dass ich von einer Dreizehnjährigen keine 200 Euro für ein Bild verlange, ist klar. Aber eine normale Dreizehnjährige ist auch nicht so grenzdebil, mich für eine Commission anzuheuern, die 200 Euro wert wäre. So viel zu der Minderjährigkeitskeule, die hier ständig ausgefahren wird.
Wenn eine Dreizehnjährige mich fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das gerne und wir ziehen beide jeweils fröhlich vondannen. Wenn mich eine 18- oder 25-jährige oder jemand noch Älteres fragt, ob ich ihr was ins Conhon zeichne, mach ich das auch gerne und habe das Rückgrat, sie um eine freiwillige Spende zu bitten, so viel wie ihr die Zeichnung eben wert ist. (Und nein, wenn du nett bist, ist das auch keine Moralkeule!) Dann hab ich vielleicht 0, vielleicht 2, vielleicht 10 Euro mehr in der Tasche als vorher, aber auch wir trennen uns jeweils fröhlich.
Wenn mich jemand aber um ein ausgearbeitetes Ganzkörperabbild von seinem Own Character oder sogar ein Character Design für seine RPG-Charaktere bittet, kostet mich das viel Recherche- und Fertigungszeit. Und die bin ich eben nur gegen eine entsprechende Gegenleistung zu geben bereit, unabhängig davon, dass ich mich natürlich sehr freue, dass dieser Jemand sich ausgerechnet für mich entschieden hat.
If you get it, why not leave it?
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Datum: 09.01.2013 03:39
Guter Text, ich stimme dem zu.
Wenn jemand etwas haben möchte und einen Zeichner aussucht der Zeit, Mühe und Material in einen Auftrag steckt sollte das bezahlt werden! Auch wenn man NICHT davon leben muss oder dergleichen ist es eine Arbeit die viele doch mal gerne unterschätzen.
˙·٠•● ●•٠·˙Irrlicht-Verlag / Irrlicht Homepage / Folge uns auf FB˙·٠•● ●•٠·˙
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Datum: 09.01.2013 17:08
Wäre mir als Argument ja mal absolut egal.
Ich würde, bei gleicher Leistung immer den Billigsten nehmen. Sowas nennt man freie Markwirtschaft, wenn ich mich nicht irre. Denn niemand hat dich oder sonst jemand dazu gezwungen, Künstler zu werden. Dass solche Berufe nicht die sichersten sind, sollte man im Vorhinein wissen. Und ebenso, dass es genug Leute gibt, die für umsonst oder für wenig Geld auch sehr gute Commissions anbieten.
"Her amputee boyfriend was cheating so she stole his prosthesis, but he kept right on hopping into strange beds. The one-legged lothario next, on Sick, Sad World."

Meine Dungeons& Dragon - Fanfiction. Halbdämonenspaß gerantiert! Interesse? ;D
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Datum: 09.01.2013 21:12
Ich muss Archimedes da 100%ig zustimmen.
Bitterböse schimmert hoffnungslos die Zeit ...
Datum: 09.01.2013 21:55
Archimedes:
> Bei Kunst kannst du keinen normalen Stundenlohn veranschlagen und das mit einem gelernten Beruf vergleichen. Du kannst dir Kunst nicht nach dem Aufwand ihrer Herstellung bezahlen lassen, sondern nach dem Wert, der ihr von der Gesellschaft beigemessen wird.

Das ist einfach falsch.

Für Kunst kann man verlangen was man will. Gerade aus dem Grund den du danach breittrittst. Niemand ist darauf angewiesen eine Comission genau von dieser Person zu erwerben. Du kannst übrigens auch im Arbeitsleben für deine Arbeitskraft verlangen was du willst. Da hier ja immer so gern der Vergleich mit gelernten berufen gezogen wird. Das geht dann sogar ungelernt. Die Frage ist nur ob jemand deine Dienstleistung kauft bzw. dich einstellt.

Dasselbe bei den Comissions. Wenn es zu teuer ist dann fragt man halt wen anders oder verzichtet ganz. Aber es gibt hier keinen Grund ewig rum zu meckern wie teuer etwas doch ist oder besser noch das die Leute es doch umsonst machen sollen, weil es ihnen ja spaß macht.

............

Noch mal getrennt meine Meinung zum Thema:

Ich denke das jeder das Recht hat für eine Kommission (egal ob Zeichnung, Ölbild, Cosplay, Fotos, whatever) zu nehmen was er will. Wichtig ist dabei nur das die Leute sich darüber im Klaren sind, dass sie einnahmen machen, die eventuell steuerlich angegeben werden müssen.

Danach gilt dann eben Angebot und Nachfrage. Wer zu teuer anbietet bekommt eben weniger oder keine Aufträge. Vielleicht bekommt man so aber auch einfach nur Aufträge von Leuten, die die Arbeit wirklich zu schätzen wissen.

Ewigkeiten darauf rum zu hacken das etwas zu teuer ist und man es doch günstiger/kostenlos anbieten soll ist einfach nur unhöflich und nervt.

Die Preise, die hier für Comissions oder auch fertige Sachen genommen werden (Ich sehe da vor allem die Cosplays) sind teilweise lächerlich niedrig. So niedrig das mehr als ein normales verhandeln oft schon nichtmehr einfach unhöflich sondern eine absolute Frechheit ist.
Datum: 09.01.2013 22:47
@Hepho Kunst und Auftrag schließt sich nicht aus. Unheimlich viel Kunst entsteht im Auftrag. Klar ist auch nicht jede Kommission Kunst. Aber meist geht es auf Animexx doch um etwas, das unter Künstlerische Betätigung fällt.
Avatar
Datum: 10.01.2013 01:44
 Diesel:
> @Hepho Kunst und Auftrag schließt sich nicht aus. Unheimlich viel Kunst entsteht im Auftrag. Klar ist auch nicht jede Kommission Kunst. Aber meist geht es auf Animexx doch um etwas, das unter Künstlerische Betätigung fällt.

Point taken. Dem stimme ich zu. Aber anders als Kunst dient Design nicht dem Selbstzweck, sondern entsteht immer aus einer Auftragssituation heraus. Design steht nicht für sich selbst, Kunst hingegen schon. Deshalb poche ich so auf diesen Auftragscharakter.
If you get it, why not leave it?
Datum: 10.01.2013 02:17
So, nachdem ich jetzt zuerst nen ewig langen Text zu diesem 300 Mal aufgewärmten Thema formuliert habe, der bei den meisten Leuten eh nichts ändern würde, hier einfach mal eine sehr anschauliche und unterhaltsame Grafik. Die spricht im Grunde für sich.

http://shouldiworkforfree.com/

Es ist übrigens schade, dass so viele Zeichner sich noch immer unter Wert verkaufen (egal ob jetzt Hobby oder Job), die Erwartungshaltung der Umsonst-mentalität schüren und damit den Markt kaputt schlagen, aber daran kann man leider nicht so schnell etwas ändern.

Und abgesehen davon: Leute, hört auf Zeichner mit Picasso und co in eine Schublade zu werfen. Es geht um Dienstleistungen und nicht um Kunst im klassischen Sinne. Bitte informieren bevor man mit solchen sehr fadenscheinigen Klischees ankrümelt.

Und damit klinke ich mich aus der Diskussion aus.
Avatar
Datum: 10.01.2013 09:43
@Headphones:
Es spielt keine Rolle, wie ihr es bezeichnet. Ihr könnt das noch so oft als Sienstleistung bezeichnen, wie ihr wollt. Deswegen werden eure Bilder nicht mehr wert, einfach weil eurer Bilder keinerlei Zweck erfüllen außer an der Wand zu hängen. Eine Deinstleistung erfüllt einen Zweck. Die Leute haben etwas davon. Das Bild hängt im besten Fall an der wand und verstaubt. Es bringt den Leuten nichts.


Dazu gällt mir grad nur an, bringt es dann mehr sich ein Picasso an die Wand zu hängen, als ein geiles Artwork zu seinen eigenen OCs? Also ich hänge mir lieber letzteres an die Wand, verschöner meinen Raum damit und das noch in einem Zeichnerstil der mir super gefällt. Zweck erfüllt.
Zumal auch Homepagedesigner oder T-Shirt Hersteller Hobby-Illustratoren beauftagen.
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