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Einzelposting: Shades of Grey


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Von:    ElarionEulenschwinge 21.11.2012 21:20
Betreff: Shades of Grey [Antworten]
Ich hab langsam den Verdacht, dass die Leserinnen eine "abusive relationship" (wie übersetzt man das?) mit diesem Buch haben.

Der Kerl benimmt sich meistens wie ein Arschloch. Dadurch wirkt er jedes Mal wenn er etwas Nettes tut (das für die meisten Leute selbstverständich wäre) wie ein Heiliger.

Durch die Herabsetzungen und Unverschämtheiten die er sich leistet, wird die Leserin in einen emotional aufgewühlten Zustand versetzt in dem sie sich nichts sehnlicher wünscht als dass einfach alles gut wird.
Ein potentielles Happy End baumelt alle drei Bücher über wie eine Karotte vor der Nase der Leserin. Nachdem sie schon so viel in den fürchterlichen Schreibstil investiert hat, muss sie unbedingt erfahren, wie es weitergeht, muss sie unbedingt lesen, dass der "Held" diesen Aufwand rechtfertigt indem er sich bessert. (Auch das ein Faktor, der Frauen in ungesunden Beziehungen hält - das Gefühl, zu viel investiert zu haben um es einfach so "wegzuwerfen." Ähnlich wie beim Glücksspiel sieht man keine andere Möglichkeit mehr als weiterzumachen bis man gewinnt)

Weiters isolieren solche Täter ihr Opfer von seinem sozialen Umfeld, sodass es kaum noch eine andere Wahl hat, als sich an ihn zu wenden wenn es Liebe sucht...für viele Leserinnen ist das Machwerk der erste "erotische Roman" den sie lesen, und der Einzige, den sie sich in der Öffentlichkeit zu lesen trauen. (Wenn sie überhaupt wissen, dass es andere gibt)

Und auch der Druck von außen, hier durch den Hype repräsentiert, ist ein Faktor, der viele Frauen in kranken Beziehungen hält - "Ich bilde mir nur ein, dass das schlecht ist, alle anderen sind anderer Ansicht"
“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)

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