Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Hat Disney seinen Zauber verloren?


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_216547/-1/13567712696376/
http://desu.de/YIzcGfD




Von:   abgemeldet 29.12.2012 09:54
Betreff: Hat Disney seinen Zauber verloren? [Antworten]
Avatar
 
Zu sagen, ob Disney seinen Zauber verloren hat, muss man erst mal den "Zauber" näher definieren.
Sind es sympathische Charakter?
Abgesehen davon, dass das immer eine Geschmacksfrage ist, sprechen Filme wie Wall-E dagegen.
 
Oder ist es das Storytelling?
Zugegeben, die Art und Geschwindigkeit, in der Geschichten heutzutage erzählt werden, mag sich geändert haben. Aber das haben sie doch überall.
Vergleich mal einen heutigen Liebesfilm mit einen von damals, sagen wir mit Doris Day oder Romy Schneider. Man hat eben noch ganz anders erzählt, nicht nur, weil man sich in vielen Belangen einfach mehr Zeit gelassen hat.
Ich bedaure auch, dass es keinen zweiten Gene Kelly mehr geben wird, und sich z.B. das Tanzfilmgenre völlig verändert hat - heute zappeln halbnackte Frauen zu Ghettomukke herum und überbieten sich beim Möglichst-Sexy-Sein-Ohne-Zu-Billig-Zu-Wirken. Was nicht immer gelingt, mMn. So ein Stepptanz mit Mülleimerdeckeln, ein Pas de deux mit Wischmopp oder ein Dialog mit einem quietschenden Bühnenbrett...hmmm. Das gibt's wohl nie wieder.
 
Oder ist es die ominöse "Liebe" zu ihren Figuren?
Schwammige Aussage, ob die Macher ihre Figuren lieben oder nicht, lässt sich als Außenstehender sowieso nur vermuten. Und wie äußert sich diese Liebe? In langen Dialogen, detailreicherer Zeichnung, einer maßgeschneiderten Geschichte?
Ich kann mit dem Vorwurf so gar nichts anfangen.
 
Ich glaube, Disney ist genauso mit der Zeit gegangen, wie jede andere Kunstform auch, auch wenn man das mit einem wehmütigen Blick zurück bedauern mag. Aber ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass Disney nicht das achthundertste Schneewittchen rausbringt, sondern sich dem Geschmack der immer neuen Zielgruppe anpasst.
Ich gebe zu, da schießen sie manchmal über das Ziel hinaus, zumindest für meinen Geschmack. Was an Hanna Montana toll sein soll, erschließt sich mir nicht, aber das Konzept hat Erfolg und bringt den kleinen Zuschauern Freude (und massig Merchandize). Solange es aber ab und zu Filme gibt wie Rapunzel, an dem auch die alte Generation Spaß haben kann, sehe ich da kein großes Problem.
 
PS.: Was Phineas und Ferb angeht, da muss man sich echt erst reinsehen. Ich hab's von Außen betrachtet immer für ausnehmend hässlich gezeichnet und schlecht gehalten, aber nach ein paar Folgen finde ich es nicht nur super, sondern den Humor auch überraschend erwachsen. Ich kenne inzwischen ein paar Leute Ü30, die sich bei P&F regelmäßig wegwerfen.
If life gives you melons
you may have dyslexia.
Zuletzt geändert: 29.12.2012 10:21:18

Zurück zum Thread