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Einzelposting: Sherlock (2010) (BBC)


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Von:   Morwen 06.08.2010 17:47
Betreff: Sherlock (2010) (BBC) [Antworten]
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Kaum ist die Guy-Ritchie-Version von "Sherlock Holmes" aus den Kinos raus, legen die Briten auch schon ihre neue Mini-Serie Sherlock vor.

Die Serie hat - nicht unüblich für britische Kurzserien - nur drei Folgen, die allerdings jeweils eine Länge von 90 Minuten haben. Zwei Folgen wurden bereits auf BBC One ausgestrahlt, die dritte folgt am kommenden Sonntag.
Beim momentanen Hype um die Romane ist es wohl kein Wunder, dass allein schon die Pilotfolge der Serie einschlug wie eine Bombe, und die Chancen stehen gut, dass weitere Folge produziert werden.

Aber was unterscheidet diese Interpretation der Romane nun von den meisten anderen, die es gibt?
Zuerst einmal die moderne Umgebung. Man hat die Handlung und Figuren ins heutige London versetzt, was wahrscheinlich die größte Herausforderung für eingefleischte "Sherlock Holmes"-Fans darstellen wird. Die Charakterisierung der Hauptfiguren wurde allerdings beibehalten und das war für mich der interessanteste Punkt der Verfilmung - wie kommt jemand, der so krasse Charakterzüge wie Holmes aufweist, in der heutigen Welt zurecht?
Denn Holmes eckt überall an. Er ist unhöflich und taktlos, er sagt frei seine Meinung wenn es gerade am wenigsten passt und verärgert mit seinen unfreundlichen Kommentaren ständig die Polizei, die ihn eh nicht besonders mag, aber dummerweise seine Hilfe braucht. Er löst Fälle nicht, weil er das Geld braucht (eine Bezahlung lehnt er sogar meistens ab), sondern weil er sich fürchterlich langweilt und seinen Verstand irgendwie beschäftigen muss.

Nicht nur die Interaktion zwischen Holmes und Watson (die übrigens sehr witzig ist; auch weil die Chemie zwischen den beiden so großartig ist) machen diese Interpretation so unterhaltsam und sehenswert, sondern auch die zwischen Holmes und dem Rest der Welt.
Verkörpert werden die beiden übrigens von Benedict Cumberbatch (der einen großartigen Holmes liefert) und Martin Freeman (als Watson; der Schauspieler ist dem ein oder anderen vielleicht noch als Arthur Dent in der Verfilmung von "Per Anhalter durch die Galaxis" bekannt).

Ich gebe zu, ich war vorher recht skeptisch, gerade weil Neuinterpretationen von solchen Klassikern ganz furchtbar schief gehen können, wenn man sie nicht mit dem nötigen Fingerspitzengefühl behandelt. Aber meine Sorgen haben sich zum Glück nicht bestätigt. "Sherlock" ist clever, witzig und auf höchstem Niveau unterhaltsam, und ich gestehe, dass mir diese Version sogar noch besser gefällt, als der Film mit Robert Downey Jr. und Jude Law in den Hauptrollen (den ich übrigens auch sehr mochte).
So viel zu meiner Meinung. ;)


Wer verfolgt "Sherlock" noch alles gerade und was haltet ihr von der Serie?
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