Sie hatten die Sterne betrachtet, darauf gewartet, dass einer von ihnen stillschweigend vom Himmelszelt fiel und verglühte. Es war eine schöne Zeit gewesen.
Nur langsam wage ich es daran zurück zu denken, was passiert ist. An den Tag zurück zu denken, an dem ich dich und damit den Sinn meines Lebens verloren habe.
„Kyo?“ Es ist nicht mehr als ein leises Hauchen, doch ich bin mir sicher, dass du es gehört hast. „…“ Ich bekomme keine Antwort. Ich seufze leise. Wie immer.
Mühlselig verdrängte er die Gedanken und steckte den Schlüssel in das kleine, silberne Schloss der Tür, drehte ihn herum. Kraftvoll stieß er die Tür auf, verharrte und schloss die Augen, als ihm ein bekannter Duft entgegenwehte - sein Geruch.
„Ich liebe dich“, flüstertest du leise, strichst mir behutsam einige meiner blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ein Lächeln lag dabei auf deinen Lippen.
Wie viel Zeit ist schon vergangen? Träge schweift mein Blick durch den Raum und ich fixiere den Kalender, der an einer der anderen Wände hängt. Jeder Tag, an dem ich hier gesessen und gewartet habe, ist rot markiert.
Dein Mund ist einen Spalt weit geöffnet und ich starre geradezu auf deine vollen, bebenden Lippen, aus denen stoßweise der Atem dringt. Wie gerne würde ich mich jetzt zu dir beugen und dich küssen, dich noch atemloser machen, als du es bereits bist.
Es war einmal in einem fernen Land, in einer kleinen Stadt weit von der Zivilisation entfernt. In dieser kleinen Stadt lebte eine reiche Königsfamilie in einem großen und teuren Schloss, weit oben auf einem Hügel.
„Wie du und ich“, strahltest du glücklich und drücktest mir einen Kuss auf, bevor du zufrieden auf das Sofa sankst, die rote Decke betrachtend, die deiner Haarfarbe glich, den schwarzen Stoff der Couch ansehend, der meiner glich.
Ein leises Piepsen ließ beide aufhorchen und Kyo's Redeschwall brach. „Was war das?“, fragte er verwirrt nach und blickte zu Die, der ebenfalls zu überlegen schien, was das gerade war, dann aber fast panisch aufsprang [...]
„Alles Gute zum Geburtstag, Daisuke“, lächelte er sanft und zog den Größeren mehr zu sich, küsste ihn zärtlich, während er ihn nun richtig umarmte, seine Arme in Dai's Nacken legte.
Am nächsten Tag jedoch war Kyo fort.
Ohne ein Wort war er aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden.
Lediglich einige Dinge, die wohl zu schwer und zu viel zum Tragen waren, hatte er zurückgelassen [...]
„Du kriegst wohl nie genug, oder?“ Noch immer hörte man die Müdigkeit in seiner Stimme, doch da war mittlerweile noch etwas anderes. Erregung. Lust. Vorfreude auf Kommendes.
Es kümmert mich nicht, was er sagt. Es ist mir egal, was Kaoru sagt, was die anderen sagen, was sie von mir denken oder eben nicht. Schon lange hege ich kein Interesse mehr an den Meinungen der anderen.
Ich versuche zu lächeln, doch mehr als ein gezwungenes bekomme ich nicht zustande.
Ich hoffe, du verstehst es nicht falsch, denkst jetzt nicht, dass du mich störst, ich dich nicht hier haben möchte. Das Gegenteil ist der Fall.
Vielleicht fand er Kyo ja nackt vor? Vielleicht hatte er es sich auf dem Bett bequem gemacht und wartete nur noch auf ihn. Oder er lag in der Wanne und entspannte, so dass er einfach nur zu ihm schlüpfen musste.