Gesten sagen mehr als Worte
Gesten sagen mehr als Worte
Ohne Worte
Kapitel 1
1. Arschlöcher gibt es wie Sand am Meer
Laut polternd kam Isabell in ihr Zimmer, um kurz darauf die Türe so laut wie möglich hinter sich
zuzuschmeißen. /Was denkt der Typ eigentlich wer er ist? Sich einfach an meine Mutter ran zu machen.
Der glaubte doch wohl nicht wirklich, dass ich das so einfach zulasse. Ich schwöre dir du Arschloch,
meine Mutter bekommst du nicht! /
Sie ist immer noch meine Mutter UND die Frau von meinem Dad. Da
kann mir jeder noch so sehr einreden, dass er tot ist./ "Keh. Das ist doch alles erstunken und erlogen.
Na gut, er ist vor drei Jahren an NLS gestorben... an dieser scheiß Krankheit. Aber ich weiß auch genau,
dass man ihn ganz einfach wieder zurückholen könnte. Hört ihr mich? Ich weiß das ihr das machen
könntet, ihr Schweine!"
Ja, sie wusste es, sie wusste, dass man in den letzten 30 Jahren oder zumindest seit dem sie alt
genug war das mitzubekommen, regelmäßig erkrankte, oder gar Menschen die an NLS starben, wieder
zurückholte. Wie fragt ihr euch? Ganz einfach. Man veränderte die Zeitlinie.
Ja, auch wenn es anscheinend sonst keiner mitbekam und man sie, würde sie es laut aussprechen,
für verrückt halten würde, aber das war nun einmal so.
Woher sie das wusste? Genau erklären konnte sie es nicht, es war eher so etwas wie ein Gefühl.
Das erste Mal als sie dieses ganz spezielle Gefühl spürte, musste sie so um die 7 oder 6 Jahre alt
gewesen sein. Damals dachte sie, sie würde krank werden, da ihr der Bauch ganz furchtbar wehtat.
Doch
mittlerweile wusste sie, was diese Schmerzen zu bedeuten hatten.
Ja! Sie wusste es. Sobald ein ,Wiederbelebter', so nannte sie sie, in ihre Nähe kam, spürte sie einen
starken Druck, so als würde einer seinen Fuß auf ihren Bauch stemmen, natürlich mit seinem vollen
Gewicht.
Nur wieso es manchmal mal mehr oder weniger stark schmerzte wusste sie nicht. Einmal wurde
sie sogar ohnmächtig. Das Dumme an der Sache war nur, dass es nicht irgendwann aufhörte. Klar, sie
ging diesen Leuten in der Regel aus dem Weg, aber manchmal ging das nicht. Dazu gehörte
dummerweise auch der Fall, als sie vor Schmerzen umkippte, denn das war ihr Mathelehrer. Von einem
Tag auf den Nächsten. Am Montag ging es ihr noch super und am Dienstag krümmte sie sich vor
Qualen. Mittlerweile war es nur noch ein stärkeres Ziepen, das störte sie schon lange nicht mehr, doch
spüren tat sie es noch immer.
Vor einigen Wochen, als sie mal wieder ihr ,Wiedergeborenentagebuch' durchstöberte, dachte sie,
sie hätte des Rätsels Lösung. Es schien so einfach zu sein, umso kürzer die ,Wiederbelebung' her war,
umso stärker die Bauchschmerzen. Doch dummerweise kam ihr nur einige Tage später der Zufall
dazwischen. Es war einer ihrer Freundinnen. Vorige Woche, es war ein Mittwoch, da spürte sie diese
typischen Anzeichen. Ja, das war unbegreiflich, nicht nur dass es Sarah war, die doch immer so
quicklebendig war, nein, auch tat es nicht so sehr weh. Klar, einen Druck übte es schon aus, doch war
es gegenüber einer anderen gewissen Person ein warmer Sommerhauch.
Es war zum Mäusemelken. Wie es kam, dass sie sich sicher war, dass es durch
eine Veränderung der Zeit war? Das war umso einfacher zu klären. Sie hatte es einmal gesehen. Ja!
Echt. Sie hatte damals ihren 10. Geburtstag mit ihren Freunden gefeiert. Als der Ball mit dem sie
gerade Volleyball spielten, ins Aus ging, lief sie ihm gleich hinterher, sie war es ja auch gewesen,
weshalb er nun irgendwo im Gebüsch gelandet war. Noch heute wünschte sie sich, sie hätte es nicht
getan, oder es wäre zumindest noch einer ihrer Freunde dabei gewesen, doch das war es leider nicht.
Damals konnte sie sehen, wie auf einmal vor ihren Augen so eine Art Riss sich öffnete. Aus diesem
kamen zwei Männer, sie mussten zu einer der Spezialeinheiten gehören, da sie zwar eine Uniform
trugen, aber diese ihr Gesicht - eigentlich alles - verbargen. Erst als sich diese nach unten beugten,
sah
sie die am Boden liegende Frau. Sie wusste sofort, dass sie an dieser schrecklichen Krankheit
gestorben war.
Genau die gleichen dunkelgrünen Flecken an den Schläfen und Hals hatte ihr Papa auch
gehabt. Doch zu ihrer eigenen Verwunderung schienen diese auf einmal langsam zu verschwinden,
nachdem einer der Männer diese anfasste. Was sie jedoch mehr erschreckt, war die Tatsache, dass der
Zweite nun auch noch
einen kleinen Jungen aus der bestehenden Ritze rauszerrte. Als sich das Kind nicht
freiwillig neben dem Ersten nieder kniete, wurde er prompt nieder gestoßen. Als er nun in Reichweite
des ersten Mannes war - dieser berüherte noch immer die leblose Frau - fasste er den Kleinen an die
Schulter.
Das was sie nun sah, würde sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergessen
können, auch prägte das ihr junges Wesen für immer. Kurz nach der Berührung erschien um diese
Frau, dem Mann und den armen Jungen so eine Art Magnetfeld. Nur Momente später alterte
dieser rasend schnell bis er steinalt zu sein schien und bekam - wie die Frau sie vorher hatte - grüne
Flecken an Schläfen und Hals und fiel tot um. Die Frau jedoch atmete auf einmal wieder. In genau dem
selben Moment geschahen drei Dinge. 1. die Männer verschwanden in dem Riss, der nun nicht mehr zu
sehen war. 2. die Frau stand auf einmal einige Meter von Isabell entfernt da, mit zwei Männern redend.
Und 3. schmerzte ihr Bauch auf einmal unheimlich stark. Der nun alte Mann war nicht mehr zu sehen.
Ob er, genau wie die Männer mit dem Riss verschwunden waren, wusste sie nicht, aber eins stand fest,
das war
etwas, das sie keinem anderen erzählen durfte.
Und das tat sie auch nicht. Auch als ihr Vater vier Jahre später starb. Auch als er nicht wieder ins
Leben zurückkehrte, auch jetzt nicht, wo sie 17 war und sich ein schmieriger Typ an ihrer Mom
vergriff.
Na gut, sie war die einzige die so dachte. Zumindest war ihr älterer Bruder total angetan von dieser
Laus und das nur, weil er ja ach so gut Fußball spielen konnte, jede Menge Tipps hatte, wenn es
darum ging irgend so ein Flitzer wieder in Schuss zu bekommen und dann auch noch mittelmäßig gut
aussah. Nach seiner Meinung zumindest. Für ihre Mutter war er einfach perfekt. Hatte er doch einfach
fast immer Zeit - er hatte keine feste Arbeit - war so zuvorkommend - da er wusste, sie würde es ihm
um ein Vielfaches zurückzahlen, natürlich in harter Währung - charmant - sie nannte es
süßholzraspeln der schlimmsten Sorte - und natürlich nicht zu vergessen intelligent, gut aussehend
und einfach männlich. Urks. Konnte man so sehr an Geschmacksverkalkung leiden, wenn man einige
Jahre allein lebte? Wenn, dann musste sie sich unbedingt einen Freund suchen, wenn das nicht so
schwer wäre.
Gut, er schien recht intelligent zu sein, sonst würde er ihre Familie nicht so sehr blind machen
können und gut aussehen tat er, wenn man beide Augen zudrückte, auch noch, aber männlich? Oh
Gott,
das konnte doch nicht Ernst gemeint sein!
Wenn jemand in einem rosafarbenem Hemd mit passenden rosa Söckchen ihrer Meinung nach
männlich
ist, dann ohne sie.
"Luisa Isabell Smith, komm sofort runter und entschuldige dich bei deinem Vater.", hallte es mehr
oder weniger durchschnittlich sauer von unten zu ihr hoch. Ach ja, eins hatte sie noch vergessen oder
besser gesagt verdrängt. Seit glorreichen 19440 Minuten oder auch 324 Stunden oder 13 1/2 Tagen
war dieses... Ding mit ihrer Mom verheiratet, oh Pardon nun bereits 19445 Minuten. Dabei kannte sie
ihn erst geschlagene 4 Wochen, bevor sie sich entschieden haben zu heiraten. Und da meinte sie
immer, sie
sei unvernünftig. Pah, wer hüpft denn mit einem fremden Mann ins Bett, heiratet ihn kurze Zeit später
und verlangte nun von der eigenen Tochter, dass diese diesen Kerl Va...Va... nein, das konnte sie nicht
einmal gedanklich ,aussprechen'. Unmöglich.
Aber bevor sie noch mehr Ärger bekam, man hatte vor einigen Minuten, bevor sie in ihr Zimmer
stürmte, beschlossen sie in ein Internat für wohlerzogene Töchter zu schicken. Nein, das war leider
kein schlechter Scherz. Witze erzählen oder Scherzen war immer eine Sache ihres wahren Vaters
gewesen. Sonst verstand immer keiner Spaß, außer sie vielleicht, aber das auch nur begrenzt,
zumindest im Vergleich zu ihm.
~~@~~@~~@~~
/Tja, nun stehe ich hier vor diesem beschissenen Teil und werde für die nächsten drei Jahre hier
nicht mehr rauskommen. Super! Warum hat mich sogar mein eigener Bruder so schändlich verraten?
Bei
Mutter war es mir schon klar, schon noch bevor Paps starb wollte sie mich immer in so'n Teil stecken,
auch nachdem er weg war, das wusste ich schon immer, aber erst jetzt mit diesem .... wie dem auch
sei, mit IHM hatte sie es sich wohl wieder getraut. Schlampe!/
Ja, so dachte sie mittlerweile von ihrer eigenen Mutter. Respekt hatte sie schon länger nicht mehr,
spätestens seit dem sie mit ansehen musste, sie wollte sich gedankenloser Weise noch einen kleinen
Imbiss vor dem Schlafengehen machen, wie ihre eigene Mutter von IHM hinterrücks gefi*** wurde und
sie ihn auch noch anbettelte es ihr... na ja, es kann sich sicherlich jeder etwas darunter vorstellen.
Danach war ihr Appetit endgültig verschwunden. Als sie am nächsten Tag zum Frühstück kam und
hörte,
wie ihr Bruder gerade nachfragte, warum der Tisch an einigen Stellen Flecken aufwies und warum ihre
Haushälterin ihn nicht richtig sauber gemacht hatte, verschwand sie ungesehen. Ihr war schlecht. Keine
Stunde später wurde sie auch schon wieder runter gerufen, oder besser gesagt, geschrieen. Da wurde
ihr
erklärt, wo ihr zukünftiges ,Heim' sein würde und was es da doch alles so tolles gab. Super.
"Ah, Frau Ruge. Wir haben sie und ihre Tochter schon erwartet." Das war auch so ein Thema, das
sie am liebsten wieder vergessen würde. Ihr Nachname. Ihre Mutter billigte es zwar nicht wirklich, aber
da sie bereits 16 war, konnte sie wenigstens da nichts gegen machen. Eigentlich hieß sie nun auch
Ruge, was für ein bekloppter Name, darf ich mich Vorstellen mein Name ist Isabell Ruge. Ruge!!! Bäh.
Durch den ehemaligen Rechtsanwalt ihres Vaters konnte sie erwirken, dass sie noch immer Isabell
Smith hieß und das war auch gut so. Keiner, absolut keiner würde ihr jemals ihren Namen nehmen
können. Dafür würde sie bis zum Tod kämpfen.
"Es tut uns leid Herr Anderson. Aber leider kam uns ein Stau dazwischen. Sie wissen ja, seit auch
die vierte Klasse die Luftstraßen benutzen dürfen, kommt man kaum noch durch. Hach, manchmal
wäre
es besser, man würde sie gleich nach der Geburt wieder zu ihrem Schöpfer zurück schicken anstatt
erst
30 Jahre damit zu warten.", meinte ihre Mutter nur noch wehleidig. Isabell hingeben sträubten sich die
Nackenhaare. Klar, sie mochte diese Untermenschen auch nicht, hatte man ihr doch schon von klein
auf
beigebracht, die Gegenden zu meiden in denen sie hausen, da sie so furchtbare Wesen sind. Sie hatte
zwar noch keine ohne ihre Masken, diese mussten sie tragen, wie auch Körper bedeckende Bekleidung
wenn sie unterwegs waren außerhalb ihrer Viertel, gesehen, aber dass man sie mit ihrem 30ten
Lebensjahr einfach so tötete, gefiel ihr trotzdem nicht. Natürlich, all diese Wesen waren Verbrecher
oder
Kinder von diesen und anderer Abschaum, doch musste man deshalb doch nicht gleich töten. Doch
ihre
Mutter wie auch der Direktor, er nickte nur verständnisvoll, waren sich einig. Nebenbei gesagt, waren
sich sowieso nur etwa 2% nicht einig. Diese 2% waren es auch, die erwirkten, dass die Untermenschen
die
Möglichkeit hatten, per Luftfähren zu ihren Arbeiten zu gelangen. Vor noch nicht einmal 10 Jahren war
das noch ganz anders. Damals mussten sie immer auf den unteren Straßen oder gar unterirdischen
Gängen zu ihren Arbeitgebern fahren, gehen, humpeln... wie auch immer. Doch die Argumentation,
dass sie dadurch viel effizienter wären und schneller Einkäufe tätigen könnten, bewog die hohen
Mächte
dazu ein Gesetz zu erlassen, in dem ihnen diese Möglichkeit bis zu einem gewissen Maß gewährt
wurde.
Da sie jedoch gerade Mal gut genug für die unteren Schichten, sprich den Armen bis etwas
betuchteren Klassen, waren, arbeiteten bei ihrer Mutter nur Menschen der zweiten oder besten Falls
dritten Klasse.
Ende Kapitel 1
was sagt ihr dazu? ach ja, ihr habt es endlich geschafft. puh, da habt ihr aber noch mal schwein gehabt
ne. noch etwas von mir wäre wohl doch zuviel des guten gewesen. und dennoch bitte ich doch um
einen komment. warum kammt ihr bishierher, oder lest ihr gar nur den schluss und meine letzten
worte?
Gesten sagen mehr als Worte
"Glaub mir, ich hasse dich nicht oder so. Ich bin mir sicher, du bist ein wunderbarer Mensch, doch weiß
ich auch, dass du keine Gruppe findest. Weißt du, dass
du andauernd widersprichst, immer anderer
Meinung bist und vor allem, du denjenigen, der mal etwas nicht versteht und nachfragt sofort
anmaulst?
Deshalb mag keiner mit dir arbeiten. Du fragst auch, wenn du was nicht verstehst und das ist auch gut
so, aber
sobald ein anderer das tut oder auch ein zweites oder drittes Mal, dann wirst du jedes mal patzig. Aber
wenn du es machst, dann ist es für dich gut so. Deshalb hast du keine Gruppe.
Das musst du ändern. Dich will keiner, weil du eben widersprichst und andere anmauzt."
"Ja, und was ist, wenn ich dir sage, dass du mich von Anfang an beleidigt hast, und mich keiner wollte?
Das stimmt, aber eins ist in deiner Theorie falsch. Sie wollten mich schon nicht, bevor sie mich
'kannten'. Die Gruppen wurden aufgeteilt, noch bevor wir das erste Mal miteinander zusammen
gearbeitet haben und schon da, wurde ich angesehen als wäre ich ein Monster, das jeden auffrisst,
sobald er mit mir alleine in einem Raum ist. Eigentlich witzig, wenn es nicht gleichzeitig so traurig
wäre.
Und da spricht man immer von unvoreingenommen jemanden Kennen lernen.
Und noch eins. Ist es nicht im Prinzip egal, ob ich widerspreche oder nicht? Entweder man hört mir
nicht
zu, oder wenn man es tut, gibt es seltsamerweise oftmals mehr als einen, der ebenfalls so denkt wie
ich
(oder gar noch schlimmer, ich habe jemandem zugestimmt). Ist diese Person denn gleich auch so
furchtbar wie ich? Hat er es denn auch gleich verdient, deshalb vor allen beleidigt zu werden?
Hast du denn schon einmal ein Gespräch mit mir geführt, ohne mich auf irgendeine Weise zu
denunzieren?(1)
Ich kann mich nicht daran erinnern.
Außerdem ist es dir doch egal, ob ich dir zustimme oder nicht. Ist es nicht viel mehr so, dass es dich
ankotzt, weil ich dir nicht immer zustimme? Doch wenn ich das tun würde, wäre ich nur eine Puppe
ohne Persönlichkeit und das ist das Einzige, was mir wichtig ist, denn so schaffe ich es, solchen
Menschen wie dir stand zu halten!"
So, nun zur eigentlichen Geschichte, würde mich aber dennoch auch über Kommentare dazu freuen.
zu (1) denunzieren heißt so viel wie: vor anden schlecht machen. ebenjemanden runterputzen