Die Sorgen zweier Kinder
"Cedric! Das du wieder da bist!" eine Spur Freunde, nur für den Aufmerksamen zu erkennen, fand sich in der gleichgültigen Stimme, welche von dem Bildnis eines kleinen Jungen rührte. "Ja, Lucius! Ich freue mich auch, mal wieder mit dir sprechen zu können!" antwortete ein Junge, welcher davor stand. Man hätte meinen können, er schaue in einen Spiegel, hätte er nicht ein großes in Leder gebundenes Buch in den Händen gehalten, was nicht auf dem Bild zu sehen war.
"Ich langweile mich an diesem Ort, zu gerne würde ich in einem Zimmer hängen, in dem öfter Menschen verkehren. Selbst die Elfen schauen höchstens alle drei Monate hier vorbei!" seufzte der blonde Junge und ließ es sich auf dem schwarzen Ledersessel im Hintergrund des Bildes nieder.
"Das kann ich mir vorstellen. Ich langweile mich ja schon, wenn ich einen Tag Ausgangssperre habe!" Cedric machte es sich auf den Steinfliesen bequem und legte das Buch auf seinen Schoß.
"Was hast du denn da?" neugierig musterte Lucius das Buch. "Ich erinnere mich, dass meine Tante so eins hatte. Das Wappen vorne ist das der Familie Malfoy. siehst du die Frau mit den Schlangenhaaren? Das ist Medusa. Meine Mutter hieß so, ihr Bild hängt im achten Stock neben der Tür zum Speicher." Cedric hörte aufmerksam zu und fragte nun, warum Lucius sie denn nicht besuchen ginge.
Die Antwort, welche er auf die Frage erhielt, beschäftigte ihn immer noch, als sich der Junge gegen Mittag auf den Heimweg machte. Das Buch welches er gefunden hatte, ließ er in der Truhe verschwinden, die ordnungsdienlichen Zweckes in seinem Zimmer stand, dann verschwand er in die Küche, wo seine Mutter schon mit den Essen auf ihn wartete.
Sie waren schon beim Nachtisch( Vanilleeis mit heißen Schattenmorellen) als auch sein Vater nach Hause kam. Er wirkte entspannt, wie so oft wenn er einen Auftrag gewinnbringend abgeschlossen hatte. Und zur Feier des Tages beschloss der Gute dann auch das Mittagessen selber flachfallen zu lassen und stattdessen sich am Eis satt zu essen. So ließen sie sich also die heißgeliebte Nachspeise auf der Zunge zergehen und lauschten Harrys Erzählung über dessen neuste Kurzgeschichte, welche leider traurig endet und in der es um einen kleinen Weisenjungen und seine Probleme geht.
Pythia von Weisenstein unterhielt sich indessen angeregt mit der kleine Sybill. Sie hatte beschlossen deren Problem höchste Priorität zu geben, bis der normale Schulalltag begann. Bis dahin sollten Sybills Albträume auch ohne Traumfresser weitgehend verschwunden sein.
"Mum ist mit Seamus zusammen. Ich mag ihn, aber er ist nicht Papa." Die großen Augen des Mädchens wurden noch ein Stück heller.
"Papa ist traurig." Murmelte es bedrückt.
"Und welche Rolle, glaubst du, spielt Mr. Miller?" Die Fragen der beleibten Dame waren behutsam gestellt, sie wollte vermeiden, dass Sybill durch diese beeinflusst wurden.
"Ich glaube, Mr. Miller ist auch meine Mum. Ich habe eigentlich zwei Mums."
Das fragile Antlitz der Kleinen verzog sich zu einem betrübten Lächeln "Ich hab ein bisschen Angst, dass Mum irgendwann einfach weggeht."
Lehrerin reichte Sybill einen Schokoladenkeks und lächelte sie aufmunternd an "Deine Mum hat dich doch viel zu lieb, um dich alleine zu lassen! Keine Angst!" die Kleine lächelte ebenfalls und biss genüsslich in den Keks ehe sie sagte "Mum sagt, ich bin nicht normal."
"Harry!!" Hoch erfreut eilte Ronald Weasley auf seinen besten Freund zu und knuddelte ihn. Der rothaarigen Mann war eigentlich nicht der Typ, der große körperliche Nähe in einer Freundschaft schätzte, aber Harry bildete eine Ausnahme. "Hey, Alter!" der Schwarzhaarige erwiderte die Umarmung und wuschelte durch den roten Haarschopf "Sag bloß du hast immer noch Urlaub!? Das ist doch nicht normal! Haben die im Ministerium denn nichts mehr zutun?!" Ron lachte und führte seine Kumpel mitsamt Sohn in den Garten, wo sich Luna Zabini und Pansy Longbottom angeregt mit seiner Frau unterhielten.
Als die beiden die Ankömmlinge bemerkten, unterbrachen sie das Gespräch und begrüßten sie fröhlich, als sie sich setzten. "Hallo, Harry! Wir haben gerade gerätselt, woher du denn Mr. Miller kennst! Der ist ja echt niedlich!" strahlte Pansy ihn neugierig an und fing sich daraufhin einen eifersüchtigen Blick von Seiten ihres Mannes ein, welcher zusammen mit den Kindern Fußball spielte.
Harry wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als er die leise jedoch durchdringende Stimme eines gewissen Ex-Slytherin vernahm. "Das war Draco Malfoy."
Das kollektive "Hä?" was darauf ertönte zwang ihn zu einem hauchdünnen Lächeln. "Ich bin doch nicht so blind, dass ich meinen besten Freund nicht erkenne, wenn er vor mir steht. Und deine Reaktion neulich zeigte doch auch, dass ich richtig liege, oder?"
Harry sah schweigend auf seine Finger.
Er hatte seinen Freunden gegenüber auch nur ein Wort über `damals´ verloren.
"Harry? Sag, was ist eigentlich zwischen dir und Malfoy damals passiert?" fragte Ron vorsichtig und legte seinem besten Freund die Hand auf den Arm, indes sich Blaise sich neben seiner Frau niederließ.
Es herrschte ein solch unangenehmes Schweigen, wie er es seit dem Morgen nach der nicht jugendfreien Begebenheit in den Katakomben von Hogwarts nicht mehr erlebt hatte.
Okay unser allerliebster Blasehase kriegt nun auch mal eine Sprechrolle, es ist enthüllt worden, wer der Junge auf dem Bild ist und das Buch, welches Draco am Tag vor seinem Verschwunden von seiner Großtante (!) bekam hat offenbar gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Buch in diesem Kapitel. Ich mag dieses Chap und finde, ich bin wirklich großzügig mit den Antworten von ungelösten Fragen^^ Ich sollte mich im Büro für Desinformation bewerben XD
ich würde mich wie immer über Kritik freuen.
Gute Nacht
Thildchen