Zwei Black Cats??
So, da bin ich wieder nach sooo langer Zeit!
Ich weiß einfach nicht, was ich in letzter Zeit so hab, aber alles was ich so schreib gefällt mir ganz und gar nicht! Mal sehen, was ihr so dazu meint!
Ich bin nicht davon begeistert!
Naja, aber es muss ja irgendwann weitergehen!
So und nun wünsch ich euch viel Spaß!
Sirenen der Nacht (Teil 8)
°^^°^^°^^°Rückblick°^^°^^°^^°
"Alles klar, Tim?!" er blickte seinen Kollegen an und dieser nickte. Beide Polizisten drückten ihre Pistole an ihren Körper und standen vor dem Hintereingang der Bank. Tim trat die Tür ein und streckte seine Arme mit der Kanone aus. Professionell checkte er die Lage, indem er sie hin und her schwenkte und trat ein. Daniel folgte ihm. Sie schlichen sich in die Richtung, wo sie den Bankräuber vermuteten. Er war bewaffnet und alle Bankangestellten hockten in einer Ecke mit panischen Blicken. Die Angst war deutlich in ihren Gesichtern zu sehen. Der Maskierte tobte umher, da sich vor dem Gebäude eine ganze Menge Polizisten angesammelt hatten. Anscheinend war er mit seinem Latein am Ende. Aufgeregt schritt er hin und her und dachte fieberhaft nach, wie er sich aus dieser misslichen Lage befreien könnte. Daniel und Tim standen hinten in der Tür und blickten sich um. Es war nur er zu sehen. Er dürfte alleine gekommen sein. Aber so sicher waren sich da die beiden nicht!
Der Braunhaarige schlich sich langsam an den Räuber heran und versteckte sich hinter einem Schalter der Bank. Daniel stand da und visierte den maskierten Mann mit seiner Pistole. Er gab seinem Kollegen Deckung, denn er konnte nicht wagen, dass er ihn noch entdecken würde und somit endgültig in Panik geriet und womöglich jemanden verletzte. Notfalls müsste Daniel ihm aus Notwehr anschießen. Er hatte noch nie einen Menschen verletzt oder auf ihn geschossen.
Daniel zitterte ein bisschen, denn es war sein erster Einsatz, den er live miterlebte. Sonst kam er immer nur an Tatorte mit, wo das Verbrechen schon längst begangen war. An diesem Tag war nur zur Zeit zu wenig Personal da und deswegen musste er und sein Partner daraufhin einspringen.
Der Blonde spürte, wie seine Knie zitterten und redete sich fieberhaft ein, dass Tim das schon alles meistern würde. Er hatte doch bis jetzt immer auf ihn aufgepasst! Tim war ja auch einer der wenigen, die ihn als jüngsten Polizisten akzeptierte. Tim war 25 und sein ehemaliger Partner war vor kurzem befördert worden und er hatte sich auf den jungen Polizisten gefreut, während andere Kollegen nur verächtlich mit ihm umgingen. Sie konnten es nicht verstehen, dass Daniel so früh schon als Beamter agieren durfte.
Tim wartete auf ein Zeichen von Daniel, dass er weiter vordringen konnte. Er hockte unter dem Schreibtisch und konnte nicht sehen, wo sich der Bankräuber befand! Daniel lugte zu dem Zielobjekt und gab seinem Kollegen ein Zeichen, dass der andere gerade nicht aufpasste. Schnell kroch er lautlos hervor und sprintete zu dem Mann. Dieser hatte immer noch nichts bemerkt und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Tim stürzte sich von hinten auf den Mann und schlug ihm die Kanone weg, die er die ganze Zeit in der Hand gehabt hatte.
Beide landeten am Boden und die Pistole schlitterte über den Packet zu den Geiseln. Daniel kam nach vor und richtete seine Knarre auf die zwei raufenden Gestalten. Daniels Herz raste vor Aufregung. Irgendwie bekam er gar nicht mit, was sich da vor seinen Augen abspielte.
Irgendwie schaffte es der Räuber Tim zu überwältigen und sich die andere Pistole zu schnappen, die Tim wieder in seinen Halfter gesteckt hatte.
Dieser richtete sie auf Daniel und wollte schießen, doch der Ältere konnte das noch verhindern. Allerdings passte er deswegen eine Sekunde nicht auf und hatte dann den Lauf der Pistole an seiner linken Schläfe.
Daniel wusste nicht, was er tun sollte und richtete sein metallisches Ding weiterhin auf die zwei Personen. "Wehr dich nicht, oder du bist tot!", zischte der Mann zu Tim und funkelte Daniel böse an. Tim bewegte sich nicht mehr und langsam erhoben sich die beiden, ohne dass der Kriminelle Daniel aus den Augen ließ. Die Bankangestellten hatten alles mit angehaltenem Atem mitangesehen und fürchteten sich noch mehr um ihr Leben, da die zwei Polizisten anscheinend auch nichts gegen ihre Situation tun konnten.
Tim bemerkte den panischen Gesichtsausdruck von Daniel und sah, wie der fast seine Nerven wegschmiss. Das durfte auf keinen Fall passieren! Die Situation war jetzt nun schwierig genug! "Daniel, keine Panik! Ich hab alles unter Kontrolle!" Der Bankräuber schaute verwirrt zwischen den beiden hin und her, doch fand er als erster seine Stimme wieder. "Pah, unter Kontrolle? Ich hab hier alles unter Kontrolle!!!" Der Mann drückte den Hals noch fester gegen Tims' Schläfe. "Da! Spürst du das? Nur ein kleiner Drücker und du bist auf dem besten Weg ins Jenseits!"
Panik stieg wieder in Daniel hoch, umso mehr musste sich jetzt Tim zusammenreißen, damit wenigstens einer von ihnen stark war! "Ihr Scheiß Bullen! Ihr habt mir meinen Plan total versaut!" Tim versuchte anhand seiner Blicke Daniel Mut zu zusprechen, doch so wirklich wollte es nicht funktionieren. Der Blonde blieb aber standhaft und senkte seine Kanone nicht. "He! Bulle!" Daniel wurde von dem Gesetzlosen angesprochen. "Lass deine Waffe fallen, oder dein Kumpel wird dran glauben müssen!" Daniel wollte dies schon tun, doch Tim rief dazwischen. "Nein! Daniel tu das nicht!" Daniel zögerte etwas, doch vertraute er seinem Partner. "Der Typ ist wahnsinnig, wenn du die Knarre fallen lässt, schießt er auf dich!"
Der Kriminelle war total überrascht, denn das hatte er tatsächlich vor, doch stimmte ihn das nur noch wütender. "So, du hast es ja so gewollt! Ich erschieß dich jetzt!", sagte er in Tims Richtung. "Und euch alle auch! Glaubt bloß nicht, ich lasse euch alle am Leben!"
Angespannt hielt Daniel in seinem Tun inne. Er war völlig ratlos und plötzlich hörte man von draußen Stimmen. Ein Polizist sprach in ein Mikrophon und befahl, dass der Bankräuber herauskommen und sich ergeben solle, dann würde ihm nichts passieren! Als er das hörte, wurde er noch böser und schrie wahnsinnig herum, bis Tim keinen anderen Ausweg sah, seinem Kameraden zu befehlen auf ihn zu schießen. "Schieß schon! Verletz ihn nur, bevor ein Unglück passiert! Ich weiß, du kannst das!" Von diesen Worten provoziert und durch die aufkommende Panik geschnappt zu werden entfernte er die Pistole von Tim und richtete sie auf Daniel. Dieser weitete seine Augen und drückte ab. Zwei Schüsse lösten sich und trafen ihr Ziel. Der Bankräuber schrie kurz auf, bevor er Tims Waffe fallen und den Polizisten los ließ. Daniel traf ihn in seine linke Schulter, die sogleich heftig zu bluten anfing. Doch der zweite Schuss ging daneben. Schmerzverzerrend hielt sich der Räuber seine Schulter und wurde von den einströmenden Polizisten festgenommen. Sie hatten die Schüsse gehört und stürmten die Bank. Unfähig sich zu bewegen starrte er auf den leblosen Körper, der in seinen Augen in Zeitlupe zu Boden gesunken war.
°^^°^^°^^°Rückblick Ende°^^°^^°^^°
Daniel wurde auf einmal sehr nervös. Wie sollte er denn bloß anfangen? Am besten am Anfang, aber wo war der? "Äh, also...." "Ja?" Tobey blickte ihn mit neugierigen Augen an. "Tobey, ich glaube ich, na ja.....ich.....ich weiß nicht, wie ich das sagen soll." "Das kann doch nicht so schwer sein!" "Doch ist es! Wie hast du dich denn geoutet?!" Völlig perplex schaute er Daniel an, obwohl er sich schon gedacht hatte, was kommen könnte. Trotzdem spielte er den Unwissenden weiter. "Wie meinst du das?" Daniel wurde noch nervöser und konnte nicht mehr sitzen bleiben. Er musste aufstehen und ging hin und her und versuchte dabei einen ordentlichen Satz zusammenzubringen. Er musste doch nur die richtigen Worte finden, Tobey würde das sicher verstehen, er war doch auch schwul! "Naja, ich ...... mir ist in letzter Zeit der Gedanke gekommen, dass ich genauso gepolt bin wie du!" "Und wie kommst du da drauf?" Daniel stand nun beim Fenster und verschränkte seine Arme. Die Aussicht war auf einmal sehr interessant und er rang nach den richtigen Worten. "Naja, mir ist da so was passiert....." "Was denn?" Daniel drehte sich zu seinem Freund um. "Bitte halt mich nicht für verrückt!" "Tu ich nicht, versprochen!" "Tobey, du kennst doch Black Cat!" "Ja? Was ist mit dem Dieb?" "Naja, der Dieb ist schwul und hat sich an mich rangemacht!" Tobey lachte kurz auf. Das hörte sich sogar für ihn noch unrealistisch und komisch an! "Wie bitte?" "Ja, ich weiß auch, dass das totaler Schwachsinn ist und wenn ich du wär, würde ich mir auch nicht glauben! Aber es ist so!" Daniel setzte sich wieder zu Tobey und blickte ihm in die Augen. "Tobey, ich hab dir davon nichts erzählt, weil ich total durcheinander war und nicht wusste, was das sollte! Aber eines Tages, verfolgte ich ihn mal wieder und ich hätte ihn beinahe gehabt und plötzlich küsste mich dieser Verbrecher!" Daniel fuhr sich noch immer nervös durch seine Haare und schaute wieder zu Tobey, der ihn komisch angrinste, fast so wie Black Cat. "Und? Wie hat's dir gefallen?" Mit dieser Frage hatte Daniel nun wirklich nicht gerechnet! Tobey war doch ein außergewöhnlicher Mensch! "Ähm, na ja, da noch nicht so sehr, ich hab davon ja nicht viel mitbekommen! Ich war viel zu sehr schockiert, DASS er mich küsste, nicht wie er mich küsste!"
"Und deswegen glaubst du jetzt, du bist schwul!?" "Öhm, na ja, nein, da ist noch mehr passiert!" "Wirklich? Ach mach das nicht so spannend! Raus mit der Sprache!" "Dann war da noch so ein Erlebnis....Black Cat hat mich mal zu Hause besucht...." Der Schwarzhaarige machte nur einen verblüfften Gesichtsausdruck und ließ seinen Freund weitersprechen. "Da .....da ist was passiert, ich hab ihn nicht festgenommen, wir haben, na ja......wir haben ein auf bisschen in meinem Bett herumgemacht!" "Echt? Das ist ja.....wow! Aber, Daniel, verrätst du damit nicht irgendwie deine Kollegen?" "Ja, das ist mir schon klar, das Blöde ist nur ich kann ihn nicht mehr festnehmen! Ich hab das Gefühl, dass er mich ganz böse verarscht hat und es nur darauf abgesehen hat, dass ich so verwirrt bin, dass ich ihn nicht mehr schnappen kann! Noch dazu ist sein Einfluss schon so weit, dass ich mir wünsche, er würde wieder zuschlagen, und das nur, weil ich wieder seine Lippen spüren möchte! Tobey, ich glaube mich hat es ganz schön erwischt! Ich bin verliebt! In Black Cat! Was soll ich nur tun? Noch dazu muss ich ihn das nächste Mal wirklich hinter Gittern bringen, sonst verliere ich meinen Posten! Sogar die Feuererlaubnis hab ich! Das nächste Mal könnte gar nicht gut ausgehen, entweder für mich oder für ihn! Warum muss ich mich denn immer in so was hineinreiten?" "Das is ja ganz schön kompliziert!" Daniel hielt sich seinen Kopf. "Du sagst es! Noch dazu steh ich auf einen Mann! Die Welt steht für mich jetzt auf dem Kopf! Ich bin so verwirrt! Du musst wissen, ich hatte nicht viele Beziehungen und bin auch nur selten verliebt gewesen und ich weiß nicht genau, was ich jetzt tun soll, was ich wirklich für ihn fühle! Ich weiß gar nichts mehr!" Daniel war schon wieder am Verzweifeln. Er hatte es endlich gesagt und er fühlte sich kein Stück besser, doch als ihn Tobey in den Arm nahm, fiel im eine schwere Last vom Herzen. Er war den Tränen nahe und musste sich zusammenreißen, ihnen nicht freien Lauf zu lassen. "Tobey, ich weiß einfach nicht mehr was ich denken oder tun soll!" "Schon okay! Bist du dir sicher, dass du dich in ihn verliebt hast oder ob du's nur geil gefunden hast?" Der Angesprochene drückte sich ein bisschen von Tobey weg und sah ihn fragend an. "Was meinst du?" "Naja, du musst dich ja nicht gleich in ihn verliebt haben, vielleicht warst du nur neugierig, wie das ist, wenn man mit einem Mann herummacht und hast dich deswegen darauf eingelassen? Wäre doch möglich!" "Ob ich es nur geil finde....", wiederholte Daniel in Gedanken. An diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht gedacht, vielleicht war da wirklich etwas Wahres dran? Aber woher weiß man dass, ob man nur neugierig war und etwas ausprobieren wollte oder ob man jetzt wirklich schwul war?
"Tobey, darf ich dich mal was fragen?" "Sicher!" "Woher hast du gewusst, dass du schwul bist?" Der Schwarzhaarige versank kurz in Gedanken. "Das kann ich nicht so genau sagen, weißt du? Ich hab eigentlich nie wirklich Interesse an Frauen gehabt und ich hab es eigentlich schon immer gewusst, nur hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich mit diesem Gedanken abgefunden habe!" "Toll! Das hilft mir auch nicht weiter!" "Ganz sicher war ich, als ich zum ersten Mal einen Jungen geküsst habe! Da dacht ich: ,Genau das ist es!' Und dann wusste ich es einfach!" "Ich weiß nicht, ob ich das gedacht hab, ich fand's einfach nur schön!" Der Jüngere grinste. "Du bist auf dem besten Weg ein Homo zu werden!" Daniel seufzte. "Na toll! Ich weiß nur nicht, ob ich das so gut finden soll!" "Denk doch nicht so viel darüber nach! Das kommt alles automatisch! Aber, dass du nur mehr eine Chance hast diesen Verbrecher zu fangen ist echt blöd! Macht es deinem Chef Spaß dich so unter Druck zu setzten?" "Keine Ahnung! Aber ich denke, er hat auch sehr viel Druck!" "Und was machst du jetzt? Ich meine schießt du auf Black Cat beim nächsten Überfall?"
°^^°^^°^^°Rückblick°^^°^^°^^°
"Tim?", flüstere Daniel vor sich hin und befürchtete das Schlimmste. Hatte er ihn etwas getroffen? Ein paar Polizisten kümmerten sich um die Geiseln und einer wählte sofort die Nummer der Krankenwagen, als er sah, dass Tim getroffen worden war. Vorsichtig drehte er ihn auf den Rücken und Blut strömte aus der Wunde. Notdürftig versuchte er die Blutung zu stillen, obwohl Tim kein Lebenszeichen von sich gab. Noch immer geschockt über das ganze taperte Daniel langsam zu seinem Freund und ließ sich nieder. Tränen standen ihm in den Augen. Was hatte er da bloß getan?
Der Krankenwagen kam an und die Sanitäter umkreisten den leblosen Polizisten. Sie versuchten ihn zurückzuholen, doch vergebens. Sie konnten nichts mehr für ihn tun. Die Kugel hatte ihm genau ins Herz getroffen und er hatte einen Streifschuss an seiner Schulter, die aber dann den Bankräuber getroffen hatte. Daniel kniete sich zu ihm hinunter und konnte nicht fassen, was die Ärzte da zu ihm sagten. "Es tut mir leid, aber er ist tot!"
"Neeeeiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnn!!!!!!!!!"
Daniel erlitt noch am selben Tag einen Nervenzusammenbruch.
°^^°^^°^^°Rückblick Ende°^^°^^°^^°
"Nein! Ich kann nicht auf einen Menschen schießen! Das ist nicht richtig! Es sei denn, aus Notwehr aber sonst werde ich das nicht tun! Dann verlier ich halt meinen Posten, ich werde nicht den Befehl erteilen, aber wer weiß, was alles noch so passiert!" Tobey nickte und versank in Gedanken. Daniel ebenfalls und war schon wieder bei Black Cat. Er erinnerte sich an den einen Abend und ihm wurde augenblicklich heiß! Nein, je länger er darüber nachdachte, dann musste es einfach so sein, dass er sich in ihn verliebt hatte. Er fand alles, was den Dieb betraf aufregend und spannend, und trotzdem raste sein Herz in einem Tempo, was er selbst nicht geglaubt hatte, dass es das könnte.
"Tobey, darf ich mal was ausprobieren?" "Was denn?", fragte der andere noch etwas geistesabwesend. "Darf ich dich küssen?"
Plötzlich war Tobey wieder geistig anwesend und blickte geschockt zu seinem Freund. Dieser sah ihn ernst an. "Tobey, bitte! Du hast ja selbst gesagt, dass dir ein Kuss gesagt hat, was du wirklich fühlst und ich möchte das jetzt ausprobieren, ob ich dadurch klarer sehe!" Das Herz des Jüngeren fing an schneller zu schlagen und ein Kribbeln machte sich schon allein bei dem Gedanken daran Daniel zu küssen in seinem Inneren breit. "Daniel...du ...ich....ich...." "Bitte Daniel!" Der Jüngere sah dem anderen in die tiefblauen Augen und konnte dann natürlich nicht mehr nein sagen. In manchen Sachen war er doch sehr leicht weich zu klopfen. "O...okay!" Der Polizist rückte näher und verursachte bei Tobey ein weiteres Gefühlschaos. Nichts hatte sich der 19-Jährige gewünscht, als von Daniel als Tobey geküsst zu werden. Vielleicht würde ja sein Plan endlich aufgehen? Einen großen Teil hatte er bereits geschafft, jetzt fehlte nur mehr, dass sich Daniel in ihn verlieben würde. Und das konnte jetzt passieren! Bei diesem Kuss! Vorsichtig beugte sich der Beamte vor und berührte die weichen Lippen des anderen. Beide schlossen ihre Augen und versuchten den zuerst schüchternen Kuss zu genießen. Schon nach kurzer Zeit bat Daniel um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Tobey schwebte im siebten Himmel, während Daniel seine Augen öffnete und fieberhaft nachdachte.
Nein, für ihn war es nicht DAS, was er erwartet hatte. Da war einfach gar nichts, im Gegensatz, wenn er Black Cat küsste. Nichts! Keine Schmetterlinge im Bauch, kein Herzrasen, schlicht und einfach gar nichts! Das war ja schon so als ob er seine Schwester küssen würde!
Vorsichtig löste Daniel wieder den Kuss und blickte sofort in verträumte, verliebte Augen. Tobey schenkte ihm wahrscheinlich das schönste Lächeln der Welt und strahlte über sein ganzes Gesicht. "Und?", fragte der Jüngere nach einem Augenblick des Schweigens. "Also, ich denke ich weiß, was ich für Black Cat empfinde und es ist das, was ich vermutet habe!" Etwas misstrauisch geworden, was jetzt noch kommen würde, blickte Tobey seinen Gegenüber weiterhin stumm an und wartete, bis dieser weitersprach. "Ich habe bei dir gar nichts gefühlt, Tobey! Aber bei Black Cat da geht bei mir alles drunter und drüber! Mir wird schwindlig, ich fühl mich wohl und ich möchte am Liebsten nie aufhören!" Jedes einzelne Wort stach wie ein Messer in Tobeys Brust ein und verursachte einen unerträglichen Schmerz. Er war den Tränen nahe, doch die nächsten Worte waren die schlimmsten, die er je gehört hatte. "Tobey, ich liebe Black Cat, jetzt bin ich mir absolut sicher!" ,Ich bin doch Black Cat!!', hätte der Student am Liebsten geschrieen, doch er tat es nicht. "Danke Tobey, dass du mir zugehört hast! Aber ich muss jetzt gehen, ich habe gleich wieder Dienst und ich möchte vorher noch nach Hause!" "Ja, ist okay, ich bring dich noch zur Tür!" Eigentlich war der Jüngere ganz froh darüber, dass Daniel jetzt ging, denn er wusste nicht wie lange er noch so tun konnte, als träfe ihn die Tatsache nicht, dass er jemanden anderes liebte.
Kaum war Daniel aus der Wohnung, lehnte er sich an die Eingangstür und rutschte an ihr zu Boden. Keine Minute später vergrub er sein Gesicht in seinen Händen, die er auf seinen Knien aufstützte und heulte los. Sein Herz schmerzte zu sehr, es war einfach alles zu viel für ihn.
,Sorry, Benji, ich kann heute nicht! Mir ist etwas dazwischen gekommen!' ,Ach das macht nichts! Geht's dir auch gut?' ,Ja, es geht mir gut, nur hab ich keine Lust mehr heute wegzugehen. Ich erklär dir alles später, ich möchte heute lieber alleine sein!' ,Geht's um deinen Superschnuckel von Polizisten?' ,Ja....und sein Name ist Daniel, nicht Superschnuckel!' ,Okay, schon gut! Dann gehen wir einfach ein ander Mal weg und feiern, gut?' ,Ja, ist okay!' ,Macht es dir etwas aus, wenn ich heute trotzdem weg gehe?' ,Nein, natürlich nicht! Amüsier dich gut und viel Spaß!' ,Also bis dann!' ,Bis dann!' Tobey legte auf und schaute mit einem trüben Blick auf den Bildschirm, wo eine Mail von Max war.
Der Mond schien hell und die Sterne funkelten um die Wette. Nun war es gleich soweit. Max hatte wieder der Polizei bescheid gesagt und viele Polizisten tummelten sich rund um das Gebäude, doch etwas war anders. Das fiel Tobey gleich auf. Irgendwie waren alle gelassener als sonst und sogar Daniel lehnte nur an seinem Polizeiauto, hielt seine Pistole in der Hand und betrachtete sie nachdenklich. Heute war Daniels letzte Chance ihn zu fangen und so leid es Tobey auch tat, aber er durfte genau das nicht zulassen! Also war höchste Vorsicht angesagt. Der junge Erwachsene hatte auch schon einen Plan, wie er sich unauffällig in das Gebäude hineinschleichen konnte. Er hatte den Grundriss vorher genauestens studiert und ein paar alte Geheimgänge gefunden, auf die die Polizei sicher vergessen hatte. Immerhin wurden diese Gänge schon seit ein paar Jahrzehnte nicht mehr benutzt. Black Cat machte einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es gleich soweit war. Er machte sich auf den Weg zum Geheimgang, dass gut im Dickicht versteckt war und öffnete die Steintür. Mit einer Taschenlampe und einem Plan bewaffnet schlich er sich durch die Gänge ins Innere des kleinen Schlosses, dass zu einem Museum umfunktioniert worden war. Als Tobey vor der Geheimtür stand, wo er eigentlich raussollte, hörte er dahinter Stimmen und viele Schritte, die jemanden zu verfolgen schienen. Er steckte die Taschenlampe und den Plan wieder in seinen schwarzen Rucksack und öffnete vorsichtig die Tür einen Spalt. Er lugte hinaus und tatsächlich sah er, wie ein Horde Polizisten an ihm vorbei lief. Was war da nur los? Doch die Frage wurde schnell beantwortet, als ein junger Polizist mit einem Funkgerät angelaufen kam. "Alle sofort ins Erdgeschoss! Black Cat hat das Gemälde gestohlen und versucht zu fliehen, ich wiederhole, an alle Einheiten......" Wie bitte??? Black Cat hatte doch noch gar nicht zu geschlagen! Ein Ablenkungsmanöver oder was hatte sich da Daniel nur krankes ausgedacht? Tobey beschloss sich nicht dadurch verwirren zu lassen und trat aus dem Geheimgang. Weit und breit war kein Polizist zu sehen, also versuchte er sein Glück und rannte an die Stelle, wo das Ziel hängen sollte, doch es war nicht da! "Was ist hier denn los?" Völlig verwirrt stand der Dieb davor uns starrte auf die leere Fläche. Doch da war ein kleiner zusammengefalteter Zettel. Sofort schnappte er sich das Stück Papier und las die paar Zeilen, die da hingeschrieben worden waren.
>Lieber Black Cat!
Dankeschön für die Kopie! Vielleicht fängst du ja was besseres mit dem Original an! Es befindet sich im Raum, der am nächsten der Erde ist und früher Leute litten!
Liebe Grüße,
dein Doppelgänger
P.S.: Wir treffen uns am Ausganges beim Geheimgang!<
Was war denn das für ein Brief?? Und was hatte das zu bedeuten? Hier war nur die Kopie? Tobey überlegte, was mit der Andeutung mit dem echten Gemälde gemeint war und warum lässt er ihn das wissen, wo das echte war? Wenn dieser eine andere Dieb wusste, wo es war, warum um alles in der Welt, sagte er IHM bescheid, wo es war?
Plötzlich hörte man ein paar Schüsse, die den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken brachte. Blitzartig hatte er aber eine Idee! Das Gemälde könnte sich im Keller im Gefängnis befinden! Gefängnis! Pah, wie blöd war er denn? Bestimmt hing es an einer Wand in einer früheren Zelle und wenn er darein spazieren würde, dann würde wahrscheinlich die Tür zufallen und Daniel würde mit einem siegessicheren Grinser dastehen. Aber trotzdem musste er der Sache auf den Grund gehen. Immerhin woher wusste Daniel, dass er durch die Geheimgänge kam?
Wieder im Geheimgang machte er sich auf den Weg in den Keller. Dort war ein abgeschlossener Raum, den er locker mit einer Brechstange aufbrechen konnte und eintrat. Nirgends war auch nur in einer Zelle ein Gemälde gewesen, also blieb nur mehr der Raum. Und tatsächlich, hier standen und hingen viele Gemälde herum, die anscheinend die Echten waren. Schon nach kurzer Zeit wurde Black Cat fündig und machte sich auf den Weg nach draußen. Irgendwie dürfte da doch jemand anderer gewesen sein, der die Polizei auf sich lenkte, aber warum und wieso?
Auf dem Weg nach draußen, dürfte sich die Aufregung und die Verfolgungsjagd beruhigt haben, denn es waren keine trampelten Schritte mehr zu hören. Irgendwie wurde Tobey immer nervöser, je näher er dem Ausgang kam. Was würde ihn da bloß erwarten?
Die Steintür war noch immer einen Spalt offen und schien nur mehr auf ihn zu warten. Langsam kam er heraus und sah noch niemanden, der etwas von ihm wollte. Schließlich schloss er die Tür wieder und wollte sich auf den Weg nach Hause machen, doch er wurde aufgehalten. In dem Moment kam ein Mann, genauso angezogen, wie er aus dem Dickicht hervor. Er sah wirklich komplett gleich aus, nur war er ein bisschen größer. Der Mann schritt auf ihn zu und hielt sich die Schulter. Er war verletzt worden. Also hatten die Polizisten tatsächlich auf ihn geschossen! Dann hatte Daniel doch den Befehl gegeben, aber das konnte er sich nicht vorstellen! Daniel hatte doch gesagt, er würde das nie tun!
"Black Cat, gib mir das Gemälde!", brachte er gequält zwischen den Schmerzen hervor. "Nein, das bekommst du nicht! Wer bist du überhaupt und warum gibst du dich als mich aus!?" "Tobey, bitte gib mir endlich das Gemälde!" Woher zum Teufel wusste er seinen richtigen Namen??? Doch bevor Tobey etwas sagen konnte, brach der andere zusammen. Erschrocken legte er das Bild und seinen Rucksack ins Gras und lief zu dem anderen hin. Er drehte ihn vorsichtig um und bemerkte seine Wunde, die sehr böse aussah. Seine Schulter war getroffen worden und hörte nicht mehr auf zu bluten. Er musste ihn in ein Krankenhaus bringen, aber vorher sah er lieber unter der Maske nach. Mit zitternden Händen nahm er ihm das Stoffstück weg und erstarrte. "Max?!!"
