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Als der Regen kam...

ah sorry leute ... aber zu große persöhnliche schwrierigkeiten erfordern im moment meine aufmerksamkeit ... wenn sich alles geklärt hat gehts weiter
von

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Regen

Das ist meine erste FF überhaupt, also bitte nachsichtig sein :)

Zu den Zeichen: (sind ja net viele)

***** gleiche Zeit anderer Ort

"..." gesagtes
 

so das war's erst mal an wichtigen Infos. Wenn ihr irgendwelche Rechtschreibfehler findet, bitte ich schenk sie euch ;)

Viel Spaß beim lesen
 


 


 

Sie rannte so schnell sie nur konnte,

ließ die so gewohnte Umgebung hinter sich, der Ort an dem sie ihr lachen wiedergefunden und ihr Herz verloren hatte.

Alles in ihr schrie: HALT!!! KEHR UM!!

Ihr Herz befahl, forderte, klagte, flehte. Aber es nützte nichts.

Vor ihrem geistigen Auge spielte sich alles noch mal ab ... es tat so weh.

Ihr Verstand ließ sie weiterlaufen.

Sie wurde immer schneller, Erinnerungen schossen ihr durch den Kopf ...

... Erinnerungen an ... ihn.

" Nein, nein ich will das nicht!! Es tut zu weh."

Aber es war ein süßer Schmerz.

Während sie rannte begann es zu regnen sie spürte es nicht, sie spürte nichts mehr, bis ...
 

********************************************************************************
 

Er stand am Fenster und beobachtete den Himmel, es hatte erst angefangen zu regnen als sie gegangen war.

Noch immer spürte er das brennen ihrer Lippen von dem Kuss, den sie ihm zur Begrüßung gegeben hatte und noch etwas brannte ...

Er fuhr sich mit der Hand über die Wange, das rot ihrer Hand würde bald verblassen er spürte den Schmerz kaum noch.

Sie hätte ihn töten können, er hätte es verstanden, die Macht dazu hatte sie ohne Zweifel

aber stattdessen sah sie ihn nur an, sie umarmte ihn, wollte ihn nicht verlassen.

Und das nach alldem was geschehen war?

Warum wollte er überhaupt das sie geht?

Er schrie sie an, beschimpfte sie und mit jedem Wort brachte er sie dem Abgrund näher.

Bei jedem Wort zeriss es ihn innerlich, trotz alledem klammerte sie sich weiter an ihn

jetzt weinte sie, er hatte sie noch nie so ... aus tiefster Seele weinen sehn.

Jetzt oder nie er musste es tun, das war der einzige Ausweg.

Aber was war mit dem Schmerz tief in ihm?

Dieses Quälende Gefühl?

Jetzt war ihm alles egal, nichts war mehr wichtig, nicht seine Firma, nicht er, nicht einmal mehr sein kleiner Bruder.

Er tat es, er sagte etwas zu ihr was alles verändern würde ...

... nun konnte regelrecht mit ansehen wie ihr Herz in tausend Stücke zersprang.

Sie ließ von ihm ab und verlieh ihrem Schmerz Ausdruck mit einer Handbewegung, doch er wusste das ihr Schmerz tiefer reichte als sie ihn jemals schlagen könnte.

Sie rannte zur Tür hinaus und aus seinem Leben.

Es war vorbei er hatte es getan, nun würde er sie nie wieder sehn, nie mehr ihr Lachen vernehmen, nie wieder ihre Wärme spürn.

Nur der Schmerz erhielt ihm noch am leben.

Er verließ das Haus, hier erinnerte ihn alles einfach zu sehr an sie.

Ja sie, die erste und einzige Person die ihn jemals so sah wie er war und ihn trotzdem liebte.
 


 

Tja so das war's erst mal für heute. Wenn's euch gefällt schreibt mir kommis wenn nicht, dann ... lügt mich an und sagt mir das ihrs mögt ;)

Da das meine aller erste FF ist habt Mitleid und seid gnädig.

Hab ich heut erst geschrieben. (garnich so schlecht für ne Französisch Stunde :)

So cu und bis bald

wieder daheim?

Ich weis, das letzte chap is verdammt kurz geworden, diesmal hab ich mir mehr mühe gegeben :)

Ach und gaaanz lieben Dank für die netten kommis, schreibt ruhig weiter (auch konstruktive Kritik ist erlaubt)

Wieder ein paar kleine Infos: '...' sind gedachte Sachen
 


 

Da stand sie nun, vom Regen durchnässt.

Ihre Kleidung war mittlerweile schwer wie Blei und es wehte eine kühle Briese die sie erschauern ließ (^^keine Ahnung ob man das so sagt^^)

Sie hatte sich geschworen nie wieder an diesen Ort zurück zu kehren und doch stand sie nun hier. Aber sie besaß ja schon immer ein besonderes Talent sich in aussichtslose Situationen zu manövrieren.

Es nützte nichts. Alles warten zögerte nur das unvermeidliche heraus. Solang sie denken konnte hatte sie anderen immer geraten sich ihren Ängsten zu stellen. Warum sollte das nicht auch für sie gelten? Sie wollte nicht mehr weglaufen, ihre Augen nicht mehr verschließen.

Trotzdem spürte sie die Angst die sich tief in ihrem Herzen verbarg. Sie schloss die Augen, die Sonne war mittlerweile schon untergegangen und der Himmel hatte bereits begonnen sich schwarz zufärben, in dieser Nacht würden wohl kein Mond und keine Sterne ihr Gemüt erhellen. Sie musste auf einmal daran denken wie sie oft nachts, wenn sie wiedereinmal nicht schlafen konnte, im Garten der Kaiba Villa stand und gemeinsam mit ihm den Mond betrachtete. Sie hatte dann immer so ein Gefühl von Geborgenheit, wenn sie sich stundenlang unterhielten oder einfach nur schweigend neben einander standen. Es war nie so eine bedrückende, unangenehme Stille gewesen. Es war vielmehr so, das sie beide keiner Worte bedurften um sich zu verstehen.

Wieder fühlte sie sich unsicher, vielleicht suchte er sie bereits, um sich zu entschuldigen, um sein absurdes Verhalten zu erklären. Sie sehnte sich, sie sehnte sich nach einer Berührung von ihm. Beinahe wäre sie losgerannt, wieder zurück, zurück in seine Arme, aber dann fiel ihr ein warum sie weggelaufen war und wieder spürte sie diesen Schmerz, der sie innerlich zu zerreißen drohte. Nein sie konnte nicht mehr zurück und das wusste sie auch. Es gab nun keinen anderen Weg mehr für sie.

So stand sie nun da, mit geschlossenen Augen, im Schein der Laternen und ließ den Regen ihre Zweifel beiseite spülen. Eines stand auf alle Fälle fest auch wenn sie nun hier war, sie würde es ihnen nicht einfach machen. Niemals würde sie sich ihren Stolz nehmen lassen.

War das wirklich alles was ihr noch geblieben war? Ihren Stolz?

"Wie erbärmlich" flüsterte sie leise.

"Was ist erbärmlich? Hey, ich hab dich was gefragt. Sag mal schläfst du?"

Langsam öffnete sie die Augen. Der junge Mann der sie angesprochen hatte blickte sie noch immer eindringlich aus seinen hellen Augen an. Sie waren wirklich schön, wie eine sanfte Briese, die sich sanft und beruhigend in ihren Gedanken ausbreitete. Dieses betäubende Gefühl das all ihre Ängste und Zweifel einfach auf Eis legte.

,Seltsam' dachte sie, früher hatten ihr diese Augen ein Gefühl der Stärke und Entschlossenheit vermittelt und nun betäubte es sie nur noch? ,Ja es hat sich wirklich viel verändert. Vielleicht übertreibe ich ja auch nur, immerhin zeigen mir seine Augen immer noch seine Gefühle, genau wie früher'.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen. Dieser helle Goldton erinnerte sie an vergangene Tage, an denen sie zusammen lachten und noch nichts wussten von dem Schicksal das ihnen auferlegt worden war.

Das Lächeln verschwand wieder von ihren Lippen ,Auch in seinen Augen ist es zu erkennen, diese Tiefe Trauer. Warum wir? Haben wir etwa kein Glück verdient?'

Wieder wollten Tränen in ihr aufsteigen, als sie auf einmal seine Hand auf ihrem Gesicht spürte.

Er stand jetzt direkt vor ihr, Regentropfen rannen von seinen Haaren hinunter und fielen ihr auf die Wange. Sie musste zu ihm aufschauen, da er sie um ein Stück überragte.

Sein sanfter Blick ruhte auf ihr und sie konnte die sich anbahnenden Tränen zurück zu drängen.

Seine Hände ruhten auf ihren Oberarmen, als sein Griff plötzlich unerwartet stärker wurde, sie wusste das er ihr niemals wehtun würde. Ihre Blicke trafen sich.

In seinem Blick war soviel Schmerz, das sie meinte es schon fast körperlich zu fühlen, denn das Blut in ihren Adern pulsierte mit solcher Geschwindigkeit das sie der festen Überzeugung war sie würden jeden Augenblick platzen.

Aber war das wirklich nur wegen seinem Blick? Röte stieg ihr ins Gesicht.

,Mir war bisher gar nicht aufgefallen wie gut er eigentlich aussieht'

"Na komm rein, die anderen warten auch schon auf dich" mit diesen Worten riss er sie aus ihren Gedanken und wandte ihr nun Rücken zu. Er machte sich daran den Weg zurück zu dem großen, schon fast schlossähnlichen Haus zu gehen, als er sich noch einmal umwandte. Nun war alle Trauer aus seinem Blick verschwunden, mit einem leichten Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte und seiner weichen, sanften Stimme sagte er "Gut das du wieder zu Hause bist...Rey."
 


 

So wieder eins geschafft. Na langsam wirds doch.

Wenn ihr wissen wollt wer der geheimnissvolle junge Mann ist und wo sich Rey nun befindet, mehr dazu gibts im nächsten chap ;)

Hoffe es gefällt euch und ihr schreibt mir weiterhin so liebe kommis.

Bis zum nächsten mal

cu eure chace

Mut

So da hätten's wir mal wieder. Ich weis ich hab den Titel mittlerweile 2mal geändert aber jetzt bin ich mir hundertpro sicher, so soll meine FF heißen.

Als kleine Entschuldigung hab ich mich beeilt und gleich 2 neue chappies geschrieben. Ich hoffe natürlich das sie euch gefallen ;)

Vielen Dank für die kommies und ruhig immer mehr davon schreiben.

Wer irgendwelche Rechtschreibfehler findet kann sie ja bei e-bay versteigern ;)
 

Disclaimner: alle YuGiOh Figuren gehören natürlich nicht mir und ich mach auch kein Geld damit(Schade), mir gehören nur Rey und ihre "Freunde" aber mit denen mach ich auch kein Geld (wieder Schade)
 

So jetzt hab ich euch aber lang genug vom lesen abgehalten.

Viel Spaß#
 


 

"Zu Hause!?" leise murmelte sie diese Worte als sie sich daran machte dem jungen Mann zufolgen.

Noch einmal sprach Rey die Wörter aus, diesmal waren sie nicht mehr als ein leichtes Hauchen, was vom Wind davon getragen wurde in die Stille Nacht. Doch sie waren noch deutlich vernehmbar für ihn. Er wusste was diese Wörter für sie bedeuteten. Es waren nicht einfach nur aneinander gereihte Buchstaben, nein. Er wusste was sie alles damit verband, alles was ihr nie vergönnt gewesen war.

Sie schritt eine gepflastertere (^^dummes Wort^^) Einfahrt entlang, rechts und links von ihr waren in einiger Ferne kleine japanische Kirschblütenbaum Haine zu sehen, sie blühten. Dieser sanfte Rosaschimmer, oh wie sie ihn doch liebte, sogar im dunkeln war er für sie deutlich zu erkennen. So oft hatte sie hier gestanden und einfach ihre Gedanken fließen lassen. Nur selten war ihr das vergönnt gewesen auf diesem Anwesen, was eher einem riesigen Park glich, überall waren kleine Wäldchen in denen man gut verstecken spielen konnte und es gab auch einen kleinen See hinterm Haus, mit einem Wasserfall und einer Höhle dahinter. Der Rand, des Sees, war mit Blumen gesäumt (^^Lilien, Yling Ylang, und son Zeug^^). Früher hatte sie dieses leise plätschern und der süßliche Geruch in den Schlaf gewiegt, wenn sie wiedereinmal keine Ruhe finden konnte.

All das hatte ihr, ohne das es ihr bewusst gewesen wäre ... gefehlt. Kaum merklich, mit jedem Tag ein Stückchen mehr, solang bis die Sehnsucht sie wieder hierher geführt hatte. Aber war es wirklich Sehnsucht, und wenn ja wonach? Vielleicht nach daheim?

Es stimmt zwar das dies der Ort war, an dem sie viele Jahre ihres Lebens verbracht hatte, aber war es wirklich ihr Heim?

'Was bedeutet das überhaupt? Ist es der Ort an dem man lebt? Wenn es so ist müsste sich der Ort dann nicht ständig wandeln sobald man umzieht. Wär es dann nicht so als würde man sein zu Hause verlieren? Oder bedeutet es vielleicht etwas ganz anderes? Ist zu Hause vielleicht der Ort an dem man glücklich ist oder ist es der Ort ... an dem mein Herz hängt?'

Eine Berührung schreckte sie aus ihren Gedanken.

"Wir sind da." Die große Eichentür stand weit offen und das Licht der Deckenkronleuchter erhellte den Raum vor ihr. Zwei lange Treppen führten recht und links nach oben. Geradeaus war eine weitere Eichentür. Ebenso befanden sich weiter davon an den Seiten. Die Einrichtung war nicht weiter bemerkenswert, außer ein paar alten Gemälden an den Wänden befand sich kaum noch etwas in diesem Raum. Warum auch, es war schließlich nur ein Vorraum. Sie trat weiter in den Raum hinein und die Tür hinter ihr schloss sich. Aufeinmal fühlte sie sich wie eine Maus in der Falle.

"Bist du sicher das du das tun willst? Noch kannst du zurück. Du brauchst dich nur umzudrehen, ich werde dich nicht aufhalten. Rey!" Die Stimme in ihrem Kopf wurde lauter und eindringlicher. "Du musst nichts tun was du nicht willst."

Sie spürte Wut in sich aufsteigen. Warum belauschte er ihre Gedanken, sie hatte es nicht bemerkt, warum? Sonst war niemand in der Lage sich einfach Zugang zu ihrem Herzen zu verschaffen. Nicht einmal ihm war es jemals gelungen, wenn sie es nicht zugelassen hatte. Natürlich dachte er immer es wäre ihm aus eigener Kraft geglückt und sie ließ ihn in dem Glauben. Sie wollte seine Gefühle nicht verletzen. Aber jetzt, einfach so war ihre Blockade zusammen gebrochen. Nun war sie ein offenes Buch, im wahrsten Sinne des Wortes. Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Fast schon rasend vor Wut drehte sie sich um und schrie ihrem Gegenüber ins Gesicht "Schorkan! Hör auf damit!". Sie wusste das er es nicht böse gemeint hatte, er wollte sie nur beschützen. So war er schon immer gewesen. Aber diese Entscheidung hatte sie allein getroffen. Es war ja ganz nett sich einzureden das sie das nicht tun musste, doch tief, im inneren ihres Herzens wusste sie das es kein zurück mehr gab. "Es war meine Entscheidung hierher zukommen. Ich werde mich jetzt nicht umdrehen und wie ein Feigling davonrennen. Ich habe immer gewusst das dieser Tag kommen würde. Es gibt ... nichts mehr ... das ... " Mehr brachte sie nicht mehr zusammen, denn schon schritt Schorkan schnell auf Rey zu und nahm sie fest in den Arm. Unter dem feuchtem Stoff seines Hemdes konnte sie die wohlgeformten Muskeln seines Oberkörpers spüren, seine breiten Schultern schienen sie zu beschützen während sie von seinen starken Armen gehalten wurde. Er war nicht mehr der Junge von damals, er hatte sich verändert, genauso wie sie. Jetzt war er ein Mann und wären da nicht seine goldenen Augen gewesen, die ihr noch immer Einblick in seine Seele gewehrten, hätte sie nicht geglaubt noch etwas von ihrem Kindheitsgefährten in diesem Mann wieder zu finden.

Schorkan hob mit seinem Mittel- und Zeigefinger ihr Kinn an, so das sie ihm genau in die Augen sah. "Du bist kein Feigling. Ganz im Gegenteil du bist der mutigste Mensch den ich kenne. Es tut mir Leid, das ich in deinen Gedanken war. Aber ich wollte wissen was oder wer dich so sehr beschäftigt das du sogar vergisst deine Barriere aufrecht zu erhalten. Das kam bisher noch nie vor und ich bin mir sicher das es besser wäre, wenn die anderen nichteinfach so deine Gedanken lesen können. Sie werden bestimmt nicht so zurückhaltend sein wie ich. Du weist ja wie ..." Mehr konnte er nicht sagen, denn sie legte ihm sanft den Zeigefinger auf die seidigen Lippen. Nur ein einziges Wort kam über ihre Lippen bevor sie sich aus seiner Umarmung löste und direkt auf die Tür zumarschierte, hinter der die anderen sie bereits erwarteten. "Danke."

Mit diesen Worten ließ sie einen unsicheren Schorkan hinter sich und durch seine Worte, seine Sorge um sie und seine sein Vertrauen in ihre Freundschaft gestärkt war sie bereit die Höhle des Löwen zu beschreiten.
 

So im nächsten chap geht's weiter, wems gefällt der kann ruhig kommies schreiben und wem s nicht gefällt, der schreibt einfach auch welche ;-)
 

^^hier geht's um Quanti- und nicht um Qualität ^^ ;-)
 

Ach da hab ich noch ne Frage: wollt ihr das ich ein paar Teile der Geschichte auch aus Kaibas Sicht schreibe?

Bitte äußert euch dazu, sonst gibt's kein neues chap!
 

Bis zum nächsten mal

die Höhle des Löwen

Haha! Hab heut gleich noch eins geschrieben!

Ouf, jetzt bin ich aber erschöpft

Ich hoffe sehr das es euch gefällt und ihr mir weiterhin fein fleißig kommies schreibt ;)
 

Ohne anzuklopfen öffnete sie die Tür und schritt durch sie in einen großen und prächtigen Raum. Nur einmal zuvor war sie hier drinnen gewesen. An dem Tag, an dem sie beschlossen hatte ihr Schicksal selbst in die Hand zunehmen.

Anscheinend hatte ihre Entscheidung vor 2 Jahren nicht viel verändert, trotzdem sie bereute es nicht. Jeder Moment der Freiheit war es wert gewesen. Auch wenn ihr Weg schließlich wieder hier endete, diese 2 Jahre in denen sie ihr Schicksal scheinbar selbst bestimmte wollte sie auf keinen Fall missen. Selbst den Schmerz, der ihr erst kürzlich zugefügt worden war.

Wieder war sie kurz davor in Erinnerungen an ihn zu versinken. Er, der jungen Mann mit den tiefen Saphiren ,die er seine Augen nannte. Die eine solche Einsamkeit und Trauer ausstrahlten. Sie schloss die Augen, versuchte sich an die erste Begegnung mit ihm zu erinnern, sie konzentrierte sich um noch einmal das Gesicht des Mannes zu sehen, des Mannes der ihr Herz gestohlen und zerbrochen hatte. Zerbrochen... schnell öffnete sie die Augen wieder.

Sie hatte jetzt keine Zeit sich jetzt mit so etwas zu beschäftigen. Sie musste sich konzentrieren um die Barriere aufrecht zu erhalten. Auf keinen Fall würde sie noch mal zu lassen das einfach jemand ungefragt in ihren Gedanken herumspaziert.

In der Mitte des Raumes stand ein großer runder Tisch mit 5 Stühlen. Sie waren angeordnet wie die Eckpunkte eines Sternes, würde man sie geschickt mit einer Linie verbinden hätte man ein Pentagramm.

Überall im Raum standen Vitrinen mit Altägyptischen Reliquien. Ihr war klar das sie nicht willkürlich im Raum verteilt waren sonder jeder Platz eine bestimmte Bedeutung hat. Alles in diesem Raum hing irgendwie mit der Vergangenheit zusammen, ihrer Vergangenheit, das spürte sie. Eine dieser Vitrinen enthielt einen Gegenstand der ihr nur allzu bekannt war. Es war das Millenniumsarmband. Ein sehr alter und mächtiger Gegenstand, angeblich soll er einst der geheimen Beraterin des Pharaos gehört haben. Mit Hilfe diese Armbandes soll es einem möglich sein die Gefühle anderer Menschen zu spüren und zu beeinflussen, außerdem soll es die natürlichen Fähigkeiten eines Menschen um ein hundertfaches steigern.

An jenem Tag vor 2 Jahren sollte das Millenniumsarmband in ihren Besitz übergehen, aber sie hatte Angst, Angst vor dem was passieren würde wenn sie diese Kraft nicht bändigen könnte. Nun hatte sie diese Angst nicht mehr, sie war nicht mehr das kleine Mädchen von damals, das sich ohne es zumerken ausnutzen lassen würde. Jetzt war sie stark und würde sich von niemanden mehr einsperren lassen.

Ihr Blick wanderte zu den 3 Personen die bereits Platz genommen hatten. Da saßen sie nun, eine junge Frau im Alter von nichtmal 25 Jahren. Rey hatte das wahre Alter der Frau niemals in Erfahrung bringen können. Die Haare der Frau reichten ihr fast bis zur Hüfte, sie hatten die Farbe von dunkelroten Rosen, nur im Licht der Sonne ließen sich einige hellere Strähnen ausmachen. Wenn sich ihre Haare dann im Wind bewegten hatte man fast das Gefühl sie wären aus Feuer. Was die Größe anging war sie nur etwa 2 bis 3 cm größer als Rey. Auch wenn die Frau saß und ihre Größe und Gestalt dadurch schwerer auszumachen waren, nahm Rey nicht an das sie sich in den letzten 2 Jahren verändert hatte. Cassandra Dragon, das war der Name der Frau die meistens schwarze Anzüge mit einer knallroten Krawatte trug, das schwarz ließ sie nur noch dünner erschienen als sie es sowieso schon war und die rote Krawatte brachte das Feuer, das hinter dieser coolen Fassade brodelte, nur noch besser zum Ausdruck. Die meisten Menschen fürchteten Cassandra, nicht nur weil sie anders war, sonder wahrscheinlich weil sie einen angeborenen Überlebensinstinkt besaßen und der Rest, der glaubte sich mit ihr messen zu können war einfach nur dumm. Tatsächlich konnte es überaus gefährlich werden, wenn man sich ihr gegenüber zuviel heraus nahm. Das hatte Rey schon schmerzlich am eigenen Leib erfahren müssen. Noch heute hatte sie kleine Narben zurückbehalten und soweit ihr bekannt war hatte es vor ihr noch niemand geschafft Cassandra zu besiegen.

Reys Blick wanderte weiter zu dem Mann, der schräg gegenüber von Cassandra saß.

Seine Haare hatten die Farbe von Eis, nur die wenigen blauen Strähnen boten eine Abwechslung zwischen seinen kurzen weißen Haaren. Seine Haut war blass, wie Porzellan und seine Augen blau, sehr hell. Diese Augen kannten keine Sehnsucht, sondern nur Pflicht. Das war jedoch weniger seine Schuld, vielmehr war es ihm schon von frühster Kindheit an so eingebläut worden. Von der Größe her kam er Schorkan gleich. In der Statur war er jedoch weitaus schmächtiger. Ihn aber aufgrund seines äußeren zu unterschätzen wäre ein fataler Fehler gewesen. Er war einer der intelligentesten Menschen denen Rey jemals begegnet war. Seine Kenntnisse überschritten die ihren um längen, früher hatte er sie immer damit geneckt und war auch generell immer sehr nett zu ihr gewesen, oft hatte er mit ihr gespielt und er war es, der sie in einige der wohl wichtigsten Geheimnisse des Millenniumsarmbandes eingeweiht hatte. Sein Name war Ajon Ling, vor vielen Jahren war er aus einer entfernten Provinz Chinas zu ihnen gekommen. Damals hatte er sich als Reisender der Winde vorgestellt.

,Ja Reisender der Winde, das passt wirklich zu ihm' Rey erinnerte sich daran wie viel Spaß sie immer gemeinsam gehabt hatten, auch wenn er immer etwas zurückhaltend war.

Sie versuchte durch seine eisblauen Augen in seine Seele zu sehen, um zu erfahren was er fühlte, doch durch seine Augen spiegelte sich nur ihr Schmerz wieder.

Er verstand sich wirklich gut darauf seine Gefühle zu verschleiern. Sie kannte da noch jemand der auch sehr begabt in dieser Kunst gewesen war.

Doch Ajon konnte ihr nichts vormachen, sie spürte das er froh war sie wieder in seiner nähe zu wissen. Immerhin war sie für ihn immer so etwas wie eine kleine Schwester gewesen. Sie spürte Freude in sich aufsteigen und gleichzeitig drangen Erinnerungen in ihr auf ... diese blauen Augen ... dieser kalte Blick, nochlänger hielt sie diesen Ausdruck in seine Augen nicht länger stand. Sie fühlte wie ihre Barriere langsam zu bröckeln begann. Schnell wand sie ihren Blick von ihm ab. Nun konnte sie sich wieder besser kontrollieren.

Jetzt wandte sie sich dem letzten in der Runde zu. Ein junger Mann, 18 Jahre, mit glatten, dunkelbraunen Haaren und grüne Augen, dunkler als ihre, sie erschienen fast schon schwarz. Er war so groß wie sie, doch bedeutend muskulöser. In den letzten Jahren musste er wohl viel trainiert haben. Aber es sah noch immer natürlich aus, nicht wie so einer dieser Bodybuilder.

Rey stutzte, bei genaueren betrachten seiner Haare fielen ihr einige moosgrüne Strähnen auf.

,Er hat sie behalten? Trotz dem was war, hat er sie immer noch?' . Vor vielen Jahren hatte Rey einmal nachts, als sie nicht schlafen konnte, versucht ihn zu necken indem sie mitten in der Nacht seine Haare mit grünen Strähnchen versehen hatte, als er am nächsten morgen aufgewacht war und in den Spiegel sah, hatte sie bereits wieder in ihrem Bett gelegen und seinem Wutausbruch gelauscht. Nach vielen, sinnlosen Versuchen die Farbe rauszuwaschen war er schließlich zu dem Entschluss gekommen sie einfach drin zu lassen. Als sie mit der Zeit von allein rausgingen, war Rey etwas enttäuscht, sie war der Ansicht gewesen, das es ihm gutgestanden hatte. Nachdem er davon erfuhr, beschloss er sie erneut zufärben und als Rey das sah, war sie ihm überglücklich um den Hals gefallen. Seit diesem Tag hatte er sie stetig neu gefärbt. Als sie damals gegangen war hätte sie nicht erwartet das er es auch weiterhin tun würde.

,Force hat sie weiterhin gefärbt, weil er insgeheim gehofft hat das du dann wieder kommst. Du hast ihm sehr gefehlt' anscheinend hatte ihre Barriere wieder etwas nachgelassen, so das Schorkan erneut Eintritt in ihre Gedanken finden konnte.

Force Bayli war der Name des jungen Mannes, mit dem Blick der Felswände hätte zersprengen können. Er hatte niemals besonders viel Gefühl anderen gegenüber gezeigt, selbst ihr gegenüber war er immer etwas zurückhaltend, abgesehen von ihren gegenseitigen Neckereien. Wenn sie, Schorkan und Ajon gemeinsam gespielt hatten, war er immer derjenige gewesen, der sich etwas zurückzog, indem er die anderen einfach nur beim herumalbern beobachtete.

Doch wenn es drauf ankam wäre er der erste gewesen der alles für seine Freunde gegeben hätte. Er war eben ein alter Sturkopf und konnte so unnachgiebig wie Fels sein, aber er war ein Sturkopf der sie vermisst hatte.

"Jetzt mach schon und setzt dich hin. Wir haben viel zu besprechen. Oder willst du dich zuerst noch mal umziehen, so wie du aussiehst könnte ich das gut verstehen." Die frostige Stimme Cassandras riss Rey aus ihren Gedanken und jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Anscheinend hatte Schorkan bereits Platz genommen. Also setzte sich Rey auf den noch freien Platz zwischen Force und Schorkan. Na gut, sie wusste wie viel Wert Cassandra auf Äußerlichkeiten legte aber diese Beleidigung wollte sie sich einfach nicht gefallen lassen, kann ja gut sein das Cassandra hier noch immer die gleiche Rolle besaß wie frühe, für Rey galt dies aber gewiss nicht mehr. Schorkan schien zu spüren was sie vorhatte und versuchte noch sie telepatisch zurück zu halten, doch es war bereits zu spät, sie schubste seine Warnung einfach beiseite und richtete nun ihren Blick, in den sie soviel Hass legte wie sie nur aufbringen konnte, direkt auf Cassandra und sprach mit fester Stimme, in der die pure Verachtung zu hören war.

"Wie ich sehe bist du wie immer passend gekleidet, schwarz wie deine Seele und rot wie das Blut deiner Opfer. So wies aussieht hast du seit längeren keine Seele mehr verschlungen hmm? Dich könnte man ja glatt in der Mitte durchbrechen." Und mit einem sarkastischen Lächeln fragte sie "Soll ich dir schnell eine besorgen, Cassi?" Rey wusste genau wie sehr Cassandra diesen Spitznamen verabscheute.

Aber was war eigentlich los mit ihr? Warum verspürte sie nur noch Hass und Verachtung und Wut, vor allem Wut ... war es was sie Cassandra gegenüber empfand. Früher hatte Rey sie so sehr bewundert, sie wollte immer so werden wie Cassandra und jetzt?

Wenn früher irgendwer sich getraut hätte übel über die Frau mit den roten Haaren zudenken, Rey hätte dafür gesorgt das er seines Lebens nicht mehr froh werden würde aber jetzt war sie es die so etwas dachte.

Zuviel hatte sich verändert. Sie wollte sich entschuldigen, doch sie war zu Stolz dafür. Plötzlich fühlte sie wie jemand ihre Hand hielt und Wärme stieg in ihr auf.

Aus den Augenwinkeln sah sie das Force jetzt ihre Hand hielt. Es war so ein angenehmes und vertrautes Gefühl, am liebsten hätte sie ihre Klappe gehalten und einfach nur hier gesessen und es genossen.

,Nein! Ich muss stark bleiben.'. Sie stand auf und ging zu der Vitrine in der sich das Millenniumsarmband befand, gedankenverloren starte sie darauf. Sie hörte wie Ajon das Wort ergriff um Cassandra, die nun einem Vulkan glich der bei jedem falschen Wort hätte explodieren können, zu beruhigen.

,Vielleicht wäre es besser wenn du erst mal schlafen gehst, du siehst ziemlich erschöpft aus.' Hallte Schorkans Stimme in Reys Kopf, echte Sorge war in dem Klang seiner sonst so ruhigen Stimme zu erkennen.

Doch Rey hörte ihn kaum noch, es war so als wäre er weit weg, sehr weit weg und als wäre seine Stimme nur noch ein Echo.

Plötzlich vernahm sie eine weitere Stimme in ihrem Kopf. Es war nicht Schorkan oder einer der anderen, nein diese Stimme war ihr unbekannt.

°°Schon bald ist die Zeit gekommen.°°

,Häh, welche Zeit? Und wofür? Wer bist du überhaupt?'

°°Schon sehr bald ...°°

,Was ist schon sehr bald?'

°°Damals im Wüstensand ...°°

,Jetzt hab ich aber die Schnauze voll ich will Antworten und zwar SOFORT!!!' Die Wut die nun in ihr aufstieg war kaum noch zu bändigen, sonst war sie nicht so schnell aus der Fassung zu bringen aber diese seltsame Stimme verunsicherte sie.

°°Hast du dich noch nie gefragt wofür du stehst?°°

,Wofür ich stehe? Ich weiß nicht wovon du sprichst, erklär es mir.'

Plötzlich spürte sie einen dumpfen Schmerz der sich in ihr auszubreiten begann. Er überrannte sie, sie konnte sich nicht länger auf den Beinen halten. Langsam fiel sie zu Boden. Ihre Gedanken waren schwer wie Stein und auch die seltsame Stimme war verschwunden. Bevor sie das Bewusstsein verlor sah sie noch ein schwaches Leuchten und spürte Arme die sie hielten und dann nur noch schwarz .......
 

"Hey kannst du mich hören? Rey was ist mit dir?" Ajon versuchte sie wachzurütteln, zum Glück war er schnell genug gewesen sie auf zu fangen. Die anderen hatten sich gerade erst von ihren Stühlen erhoben als sie plötzlich zur Seite weggekippt war. Was war nur los mit ihr?

"Tja so wies aussieht wird aus dem Gespräch heute nichts mehr, bringt sie auf ihr Zimmer."
 

Cassandra hatte sich bereits zum gehen umgewandt als sie noch in einem herrischen Ton den Befehl gab das sie abwechselnd Wache an Reys Bett halten sollten. Zu diesem Zeitpunkt schwirrten viele Gedanken in Cassandras Kopf aber nur einer davon erschien ihr im Moment wichtig.

,Gönnen wir ihr noch diese kurze Zeit der Ruhe. Hoffentlich werden ihre Träume wenigstens in dieser Nacht nicht mehr von den Lasten der Vergangenheit verfolgt'
 

Schorkan nahm Rey auf die Arme und sagte das er als erster Wache halten würde, mit diesen Worten drehte er sich um, verließ das Zimmer, stieg die Treppe empor und marschierte direkt auf Reys Zimmer zu. Er betrat es, legte Rey sanft auf das Bett und ..... schloss die Tür.
 


 

Also wenn das jetzt net ein mega langes chap is weis ich auch nicht mehr.

Ich hoffe ich hab die Figuren gut genug beschrieben, weil ich im Moment noch keine Bilder hab, wenn ihr wisst wo's gute pics gibt sagt ruhig mal bescheid, ich kenn mich da nämlich noch nich so aus :)
 

So bis zum nächsten mal

Cu

nur ein Traum?

Ja ich weis, das letzte chap war nicht so der burner. Diesmal wird's aber besser, versprochen ;)

Ganz lieb möchte ich mich bei SweetChichi und tiere bedanken, weil ihr mir immer so lieb kommies schreibt.

Ich freu mich immer sehr darüber.
 

Sämtliche Rechtschreibfehler schenk ich euch gern.
 

Ach ja alles schräg geschriebene sind Träume
 

So und jetzt viel Spaß beim lesen und nicht die kommies vergessen ;)
 


 

"Seht sie euch nur an! Sind das nicht die schönsten und kräftigsten Sklaven die ihr jemals gesehen habt? Mit welchen von ihnen sollen wir wohl die Auktion beginnen? Wie wär's mit der dort oder dem oder vielleicht doch diese kleine hier?". Der Sklavenhändler, der soeben seine Ware lautstark vor einer kleinen Menschenansammlung angepriesen hatte, schritt auf ein junges Mädchen zu. Mit den Armen in die Hüfte gestützt baute er sich vor ihr auf. Er wog mindestens das dreifache und war bestimmt doppelt so breit wie sie und doch überragte sie ihn um einige Zentimeter. Schweiß rann ihm von seiner Stirn und sammelte sich in den tiefen Furchen seines Gesichts. Er hatte kaum noch Haare auf dem Kopf und die wenige Reste die ihm geblieben waren, hatte er sich von der einen zur anderen Seite gelegt. Die Haare die ihm auf dem Kopf fehlten schienen an anderen Stellen dafür umso mehr vorhanden zu sein.

Sein gesamter Rücken-, Bauch- und Brustbereich schienen von einem unnatürlichen Pelz bedeckt.

Die Sonne brannte heiß und unter diesem Pelz schien er wirklich unglaublich stark zu schwitzen. Es war erst früher Nachmittag und doch hatte man beinahe das Gefühl das sich unter der runden Murmel, die er seinen Bauch nannte, eine kleine Schweißpfütze zu bilden schien.

Beinahe hätte sie sich das Lachen nicht verkneifen können, als dieser kleine, fettleibige Mann so über die Tribüne zu ihr herüber gewatschelt kam.

Doch zum Lachen war ihr schon seit 3 Tagen nicht mehr. All das nur, weil sie wiedereinmal ihre Klappe nicht halten konnte.

,Hätte ich bloß nichts gesagt. Wär ich bloß nicht hingegangen. Eigentlich ging es mich doch gar nichts an. Was hab ich mir bloß gedacht?'

Sie hatte es versucht, sie wollte sich wirklich nicht einmischen, besonders da sie noch etwas verletzt gewesen war, von dem Diebstahl vor 2 Wochen, als sie die Wachen beinahe erwischt hätten. Aber auch nur beinahe. Gut sie hatte ein paar Blessuren davon getragen aber ihr war klar das keiner dieser Männer es mit ihr hätte aufnehmen können, dazu hatte sie eine viel zugute Ausbildung in den alten Kampfkünsten genossen. Aber selbst sie konnte nicht viel gegen eine Übermacht von 10 Männern tun. Sie fragte sich warum die Wachen in letzter Zeit so verschärft jagt auf sie machten. Sie war schließlich nichts weiter als eine kleine Diebin und sie hasste es, sie hasste es wirklich wie die Pest.

Sie hasste es stehlen zu müssen, zumal sie genau wusste das diejenigen die sie bestahl meist selbst nicht mehr hatten als sie. Aber was blieb ihr anderes übrig, sie musste ja schließlich auch leben.

Als Waise hatte man es eben nicht leicht.

Vielleicht war das auch der Grund warum sie sich wiedermal einmischen musste, vielleicht fühlte sie sich einfach schuldig. Sie konnte die Ungerechtigkeit in diesem Land einfach nicht mit ansehen. Einer musste doch was tun und wenn es schon nicht der Herrscher war, so konnte sie es doch wenigstens versuchen. Sie verstand es nicht. Warum unternahm er nichts gegen das Leid seines Landes? Sah er es vielleicht nicht?

Nein! Es war unmöglich dieses Leid zu übersehen, so groß war es.

Jeden Tag geschahen neue Verbrechen, viele von seinen Wachen begangen.

Immer wenn sie an dem Marktplatz vorbeiging, an dem die hungernden Kinder mit Dreck spielten, durchzuckte sie so ein Schmerz. Irgendwie fühlte sie sich verantwortlich. Alles was sie dann tun wollte war helfen. Empfand er denn nicht so?

Helfen, ja das war es auch weshalb sie in diese dunkle Gasse gerannt war. Sie wollte helfen, nämlich dem anderen Mädchen, dessen Schmerzensschreie sie soeben vernommen hatte.

Sie konnte sie einfach nicht anders. Sie musste unbedingt wissen was geschehen war und als sie um die Ecke in die dunkle Gasse bog war es bereits zuspät. Sie blieb stehen.

"Aber ...wo ist sie denn?" leise murmelte sie diese Worte als sie weiter in die Gasse ging, niemand war weit und breit zu sehen. Aber sie hatte doch eindeutig etwas gehört. Und sie war sich vollkommen sicher das der Schrei aus dieser Gasse gekommen war. Ein seltsames Gefühl überkam sie.

,Eine Falle?' waren die einzigen Gedanken die ihr durch den Kopf schossen, als sie spürte wie eine Gestalt versucht hatte sie von hinten zu überwältigen, doch aus reinem Reflex hatte sie sich blitzartig umgedreht und den Mann mit dem Stab überwältigt.

,Momentmal, diesen Stab kenn ich doch und ... und das Zeichen darauf auch.' Es war das Zeichen von Politus, ein Sklavenhändler, der es seit längerem auf sie abgesehen hatte. Irgendwie konnte sie dafür sogar Verständnis aufbringen, immerhin hatte sie ihn vor einigen Monaten um mindestens die Hälfte seines Sklavenbestandes erleichtert. Doch nur, weil sie gesehen hatte wie er seine Ware behandelte, er sperrte sie ein wie Vieh und mochte es sehr sich vorher noch etwas mit ihnen zu "amüsieren". Egal ob Männer, Frauen oder Kinder.

Was er noch alles so mit ihnen hinter verschlossenen Türen trieb wollte sie lieber nicht wissen. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr ganz schlecht.

Sie wusste das Politus ein gefährlicher Typ war und wenn er jetzt vorhatte sie seinem Bestand hinzu zu fügen, sollte sie lieber sehen das sie schnell von hier wegkommt. Er hatte bestimmt nicht nur einen seiner Männer beauftragt.

Schnell drehte sie sich um und rannte was das Zeug hielt. Sie rannte zwar schnell, spürte aber trotzdem das sie verfolgt wurde. Sie versuchte den Verfolger abzuschütteln, bog in die nächste Gasse nach rechts, etwas weiter nach links, wieder rechts. Die Schritte hinter ihr waren nicht mehr zu vernehmen, sie hatten sich im Menschengetümmel des Marktes verloren.

,Beinahe geschafft, nur noch ein kleines Stückchen durchhalten' bald wäre sie sicher, zumindest für die nächste Zeit.

Sie war mittlerweile fast am Ende ihrer Kräfte, nocheinmal legte sie zu einem kleinem Endspurt an, sie bog um die nächste Ecke und ... rannte voll in 2 seltsame Typen mit Umhängen.

Sie war direkt auf die beiden geknallt und hatte die 2 dabei nach hinten umgerissen. Nun lag sie da. Einer unter ihr, während der andere wieder damit begann sich aufzurichten. Für einen kurzen Augenblick schloss sie ihre Augen, sie konnte nicht mehr, jetzt hatte sie wirklich eine kleine Verschnaufpause nötig. Fast hatte sie das Gefühl ihr Herz würde jeden Augenblick zerspringen, so stark schlug es in ihrer Brust.

Sie öffnete ihre Augen wieder, atmete einmal kurz tief ein und aus und blickte dann in die wohl in die interessantesten Augen, die sie jemals zu Gesicht bekommen sollte. Ihre Farbe erinnerte an Kornblumenfelder, die im Licht der untergehenden Sonne erstrahlen. Dieses Gemisch aus hellem blau und dunklem violett faszinierte sie.

"Ist bei dir alles ok? Hast du dir wehgetan?"

Und das fragte er sie? Wo sie es doch war die ihn umgerannt hatte und noch immer auf ihm lag.

Schnell stand sie auf, wobei der zweite, der sich mittlerweile wieder vollständig aufgerichtet hatte, ihr freundlich die Hand entgegen streckte. Sie schlug sie beiseite und rappelte sich hoch, noch immer schlug ihr Herz so schnell, das sie es kaum aushielt.

"Hast du was, irgendwie siehst du ziemlich erledigt aus." Der junge Mann hatte braune Haare und diese Augen, sie waren mindestens so außergewöhnlich wie die des anderen Mannes. Sie waren blau. Es war tiefer als irgendeine Farbe die sie kannte und hätte man von ihr verlangt es zu beschreiben, sie hätte keine Worte gefunden die dieser Farbe auch nur ansatzweise gerecht gewesen wären. Bisher hatte sie noch nie jemanden mit blauen Augen getroffen.

Nocheinmal fragte sie der Junge mit den Kornfeld Augen ob wirklich alles in Ordnung sei. Erst jetzt viel ihr auf das er etwa 2 cm kleiner war als sie und seine Haare hatten eine seltsam gezackte Form.

Sie überlegte sich wie lang es wohl jeden Morgen dauern würde, bis seine Haare diese Form hatten. Nicht das sie schlecht ausgesehen hätten, ganz im Gegenteil, sie standen ihm wirklich gut. Sie waren nicht nur in der Form außergewöhnlich, nein auch eine solche Farbschattierung hatte sie noch nie zuvor gesehen. Irgendwie schienen sie in diesem Licht die Farbe von Kupfer anzunehmen, aber da war noch etwas, einige seiner Strähnen waren so kräftig und hell, das sie das Mädchen irgendwie an glänzendes Gold erinnerten, als wäre Horus persönlich herab gestiegen um das Licht seiner Sonne in ihnen zu versiegeln.

"Vielleicht sollten wir sie zu einem Heiler bringen, sie sieht ziemlich mitgenommen aus"

"Auf jeden Fall sollten wir etwas unternehmen. Wir können sie doch nicht hier so zurücklassen." Das war zuviel! Soviel Führsorge hält man ja im Kopf nicht aus, die zwei standen da und redeten darüber wie sie ihr helfen könnten. Sie hatte mit allem gerechnet, das man sie anschreit, versucht sie zu schlagen, vielleicht sogar ...

Aber das hatte sie nun wirklich nicht erwartet, das man nett zu ihr war ohne etwas dafür zu wollen konnte sie sich gar nicht vorstellen. Immerhin kannte sie es ja auch nicht anders.

,Verdammt ich hab hier schon zuviel Zeit verloren, bestimmt haben meine Verfolger mittlerweile aufgeholt. Ich muss hier schleunigst verschwinden.'

"Tut mir Leid das ich euch angerempelt habe, das nächste mal werde ich besser Acht geben."

Mit diesen Worten ging sie an den beiden vorbei und wollte sich wieder daran machen weiterzurennen, ihr Herz tat mittlerweile auch nicht mehr so doll weh.

Aber eine Hand hielt sie fest. Es war der junge Manne mit den braunen Haaren.

Seine wunderschönen Augen waren mittlerweile kalt und sein Blick jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken.

"Wo hast du das her?" fragte er herrisch. Sein Blick wanderte nun zu dem einzig wertvollen was sie besaß. Ihrem Armband.

"Ich frage nicht noch einmal." Sein Griff um ihr Handgelenk wurde fester, so fest das ihre Knöchel weiß hervortraten. "Wo hast du das Gestohlen? SPRICH, VERDAMMT NOCH MAL ENDLICH!!" den letzten Teil hatte er so laut geschrieen, das sie förmlich der gesamte Marktplatz gehört haben musste.

"Da ist sie, haltet die Sklavin!!" schrie ein Man vom anderen Ende des Platzes

,Häh, der meint ja wohl kaum mich, oder?' dachte sie mit Schrecken, doch der ausgestreckte Finger, des Mannes der jetzt schnell näher kam, hatte eindeutig auf sie gezeigt.

"Lass, sie los!" befahl der Junge mit den Kornfeld Augen in einem gebieterischen Ton.

Als der Mann mit den kalten Augen nicht auf ihn hörte trat er einen Schritt näher und löste sanft seinen harten Griff von ihrem Handgelenk.

Gerade als sie sich umdrehen wollte, um schnell das Weite zu suchen stand bereits ein dicklicher Mann, mit einem ihr nur allzu bekannten Stab, vor ihr und versperrte mit 12 seiner Leute den Weg. Er beugte sich zu ihr hoch und flüsterte nur mit einem widerlichen Grinsen "Hab ich dich endlich. Jetzt gehörst du mir und niemand wird kommen um dich zu retten. Muahua huahua ... "
 

,GEFANGEN!' Mit diesem Gedanken schreckte Rey nach oben. Sie war schweißgebadet. ,Was hat das nur alles zu bedeuten? Dieser Traum, er war so echt, es war doch nur ein Traum oder?'

Hilfesuchend blickte sie sich im Zimmer um. Neben ihrem Bett entdeckte sie Schorkan.

Dieser sah sie zugleich besorgt und verwirrt an. "Was ist? Geht's dir gut? Hab keine Angst mehr, es war nur ein Traum"

Er drückte sie sanft aber stark an sich. Die Wärme seines Körpers zu spüren, überhaupt die Wärme von irgendwem zu spüren, gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Sie hatte das Gefühl als würde ihr nie etwas böses zu stoßen können, solang er nur bei ihr war.

"Was ist passiert?"

"Das erzähl ich dir nachher. Könntest du mich bitte noch ein wenig so halten?" die letzten Worte hatte sie nur mit einem schluchzen hervorgebracht.

Schorkan setzte sich zu ihr aufs Bett und schloss seine Arme noch fester um sie.

Plötzlich ging die Tür auf und ...
 


 

So das war's erst mal für heut. Ich hoff ihr seid schon auf den nächsten Teil gespannt. Glaubt mir ihr werdet überrascht sein wer da einfach so reinplatzt ;)

GROßES ACHTUNG an alle Seto fans.

Bitte schreibt mir wieder ganz fleißig kommies damit ich einen Ansporn zum weiterschreiben hab.

Hoffentlich bis bald.

Cu eure lyn

Wiedersehen mit Hindernissen

So allen die mir so schöne kommies geschrieben haben vielen Dank

Es hat diesmal mit dem chap etwas länger gedauert, weil ich Internet verbot hatte *Bäh, bööööse Eltern*

Anscheinend sind euch meine Rechtschreibfehler gar nicht aufgefallen, was mich ja nur freuen kann

Wer mir konstruktive Kritik schreiben will, oder einen Vorschlag hat wie ich etwas besser machen könnte, ist hiermit aufgefordert das zu tun

Euch allen viel Spaß beim lesen (hoffentlich gefällts allen Seto Fans)
 


 

"Lass mich gefälligst vorbei! Ich muss sie sehen!" brüllte er aufgebracht seinen Gegenüber an. Wie konnte dieser Wicht nur glauben ihn, Seto Kaiba aufhalten zu können. Er musste unbedingt zu ihr, da gab es noch etwas, etwas das er ihr nicht gesagt hatte.

"Du kannst hier nicht rein. Verschwinde wieder dahin wo du her gekommen bist und lass uns gefälligst in Ruhe." Die kalte Stimme des schmächtigen, jungen Mannes mit den blauen Haaren hatte einen gefährlichen Unterton, der jeden anderen davon abgehalten hätte auch nur noch einen Schritt auf dieses riesige Haus zu zugehen. Doch Seto Kaiba interessierte dieser Typ nicht im geringsten, alles was zählte war das er sie fand, egal mit welchen Mitteln.

"Geh gefälligst beiseite oder ich werde ... " er hatte seinen Stimme kaum noch im Griff, er schaffte es einfach nicht länger seinen Zorn unter Kontrolle zu halten.

"Oder du wirst was, ... ? Willst du ihn niederschlagen und dich allein auf die Suche nach ihr machen?" eine Frau mit langen roten Haaren schritt langsam näher. Ihre Stimme war kälter als Eis, doch selbst jetzt, im frühen Morgengrauen, hatten ihre Haare immer noch den Anschein, als wenn sie von Flammen wären.

Er war dieser Frau nur eineinziges Mal begegnet und er hatte gehofft das es bei diesen einem Mal bleiben würde. Damals hatte er gerade erst in Erfahrung gebracht was er nun so sehr bereute.

"Glaub mir, selbst wenn du es schaffen könntest an Ajon vorbei zu kommen, was ich doch sehr bezweifle. Du würdest sie nie finden." Ein hämisches Grinsen zeichnete sich auf den schmalen Lippen dieser Frau ab.

Am liebsten hätte er es ihr aus dem Gesicht geschnitten. Was glaubte dieses Weibstück eigentlich wer sie ist. Diese alte Schabracke und der schmächtige Typ waren doch kein Hindernis für ihn.

"Ah anscheinend hast du ihn erhalten." Mit einem nicken deutete sie auf den gefalteten Brief in seiner rechten Faust.

Am liebsten hätte er ihn sofort verbrannt. Alles was an dieses verhasste Schriftstück erinnerte wollte er auslöschen. Was er da gelesen hatte konnte er einfach nicht glauben. Niemals konnte dies der Wahrheit entsprechen. Sie würde so etwas doch nie schreiben. Da war er sich sicher. Nun ja, zumindest fast. Wenn er recht überlegte, nachdem was er alles gesagt hatte ...

"Bestimmt hast du ihn gelesen?!" er konnte am Klang ihrer Stimme genau erkennen, wie sehr sich die Frau zurücknehmen musste um nicht gleich laut los zu lachen.

"Ja, das habe ich und ich ..." knirschte er zwischen seinen Zähnen hervor.

"Gut, dann kannst du ja wieder gehen. In diesem Brief steht alles was du wissen musst. Sie ist jetzt glücklich und will nichts mehr mit dir zutun haben oder bist du etwa zu dumm um das zu verstehen?" Ein junger Mann, der etwas kleiner war als er selbst und seltsame grüne Strähnen im Haar trug, war näher getreten. Jedes seiner Worte war frostiger als das vorhergehende gewesen.

Die Worte des Jungen versetzten ihm einen harten Stich ins Herz, auch wenn er nicht wirklich glaubte was er hörte. "Wenn du außer dem Schimmel in deinen Haaren noch irgendwelche Probleme haben solltest, dann komm doch her wenn du dich traust!" zischte er bedrohlich. Force trat einen Schritt näher auf ihn zu, diese Beleidigung würde er sich garantiert nicht gefallen lassen. Auch wenn er wusste was Kaiba für Rey bedeutete, wenn es zu einem Kampf käme, und es machte ganz so den Anschein als ob es darauf hinaus lief, Force würde bestimmt nicht sanft mit diesem aufgeblasenen Schnösel umspringen. ,Ein oder 2 gebrochene Rippen werden diesen verweichlichten Milliardär schon nicht umbringen.' Ein breites, selbstzufriedenes Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab.

Kaiba war jetzt kurz vorm explodieren, auch wenn man durch sein Gefriertruhen mäßiges auftreten nichts davon mitbekam. Gleich würde er sich auf Force stürzen, wie ein hungriger Tiger auf seine Beute. Er verspürte ein warmes kribbeln, was durch seinen ganzen Körper zu verlaufen schien. Diese unglaubliche Kraft die in seinen Adern pulsierte, sie schrie förmlich danach benutzt zu werden. Aus irgendeinem Grund war er sich plötzlich sicher alles erreichen zu können. Im fiel wieder ein was Rey einmal vor langer Zeit zu ihm gesagt hatte ,Dein Herz und dein Verstand sind uneins, deine Seele ist zerrissen, doch ich kann es deutlich spüren. Vieles ist noch in dir versteckt, denn noch ist deine Zeit nicht gekommen. Wenn der Zeitpunkt da ist wirst du es wissen, dann musst du entscheiden.' Damals hatte er sie nur verwirrt angesehen. Ihm war nicht mal im Ansatz klar gewesen was sie damit hätte meinen können. Mit einem breiten Grinsen fügte sie damals noch hinzu ,Du bist wahrlich Außergewöhnlich, so wie ich, ohne Zweifel. Glaub mir. Du kannst alles erreichen, wenn es dir nur wirklich wichtig ist.' Er glaubte einfach nur, das sie versucht hatte ihn nach einem langen Arbeitstag mit einer ihrer verrückten Geschichten aufzumuntern, so wie sie es schon des öfteren getan hatte. Aber vielleicht war es ja das was sie gemeint hatte, vielleicht hatte sie damals hiervon gesprochen. Von dieser unglaublichen Stärke die ihn jetzt durchfloss.

Um ehrlich zu sein, er wusste es nicht. Es gab jetzt nur eines dessen er sich sicher war.

Nichts und niemand würde ihn davon abhalten sie jetzt zu sehen. Niemals.

Während Force weiter selbstzufrieden vor sich hin grinste, bemerkte Ajon wie sich Kaibas Verhalten schlagartig änderte.

Bis zu diesem Zeitpunkt war Kaiba für ihn nichts weiter als ein ganz normaler Sterblicher gewesen. Ajon hatte nichts besonderes gespürt, eben nur die normale Aura eines Menschen. Doch nun hatte sie sich verändert, er empfing nun seltsame mystische Schwingungen, die er zu deuten nicht in der Lage war. Noch nie hatte er bei einem normalen Menschen eine solche Kraft gespürt. ,Seltsam, er ist doch nur ein normaler, wenn auch begabter Mensch, er hat keine Verbindung zu .... oh nein!' seine Augen weiteten sich vor Schreck. ,Er wird doch wohl nicht etwa ... wenn das so ist, ergibt alles einen völlig neuen Sinn. Ich muss es sofort Cassandra sagen.'

So schnell er nur konnte übermittelte er seine Gedanken Cassandra. Diese gab ihm wiederum den Befehl Force aufzuhalten, dieser wollte sich gerade mit großem Vergnügen auf Kaiba stürzen. Ajon schob sich zwischen die beiden und verhinderte so das Force und Kaiba aneinander gerieten. Diese beiden schienen davon jedoch nicht sonderlich begeistert und wollten jeder für sich zum Protest ansetzen. Doch noch bevor sie auch nur ein Wort sprechen konnten wurden sie von Cassandra unterbrochen.

"Aber, aber." Sagte sie beschwichtigend zu den dreien. "Meine Herren Das ist doch kein Benehmen." Mit einem seltsamen Blick drehte sie sich zu Kaiba und sprach ihn mit einer samtigen Stimme an, die man ihr gar nicht zu getraut hätte "Ich glaube wir haben unseren Gast lang genug draußen warten lassen. Bitte Mr. Kaiba, treten sie doch ein." Ihre Stimme war auf einmal ungewöhnlich freundlich und süß wie Honig. Das veranlasste Kaiba nur zu weiterer Vorsicht, hatte sie nicht vor ungefähr noch zwei Minuten versucht ihn vom Haus und Rey fernzuhalten. ,Die Alte hat doch echt ein Rad ab, wenn die denkt das die mich reinlegen könnte. Dafür muss die schon bedeutend früher aufstehen. Trotzdem, hier rein und raus zukommen wird wohl nicht so leicht werden wie ich gedacht hätte.'

"Wenn sie mir bitte folgen würden. Ich werde sie gern zu Rey bringen." Noch immer überaus darauf bedacht alles im Auge zu behalten schritt Kaiba nun, in seiner gewohnt coolen Art, hinter Cassandra her. Ein arrogantes grinsen legte sich auf seine Lippen als er stolz, an dem verdutzten Force vorbei, ins Haus schritt.

Er musste wohl schon ca. 5 Minuten gelaufen sein. Dieses Haus war wirklich riesig, seinem sehr ähnlich, doch das war das letzte was ihn jetzt interessierte. Er bekam so ein mulmiges Gefühl in seiner Bauchgegend. Schreckliche Gedanken begannen sich in seinem Kopf auszubreiten.

Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht hierher zu kommen? Was wenn Rey ihn gar nicht sehen wollte? Was wenn es ihr jetzt tatsächlich besser ging? Ohne ihn!

Während Kaiba anscheinend Gedankenversunken hinter Cassandra hertrottete, fragte sich Force was hier eigentlich los war.

Er wollte jetzt endlich wissen was hiervor ging. Von dem Moment an, wo Kaiba eingetreten war, hatten sich Cassandra und Ajon gegen seine telepatischen Kontaktversuche gesperrt. Wollten sie nicht mit ihm reden? Wollten sie ihn nicht einweihen? Aber warum? Bisher hatte es nie Geheimnisse zwischen ihnen gegeben, zumindest von seiner Seite her nicht. Hatten die anderen vielleicht einige Dinge vor ihm zu verbergen?

Egal er musste es noch ein letztes mal versuchen.

,Hey Ajon. Kannst du mich hören?'

,Ja. Was ist den?

,Wieso hast du dich die ganze Zeit nicht gemeldet?' fragte Force gereizt ,Und was soll eigentlich der Schwachsinn mit Kaiba jetzt wieder? Wieso lassen wir den aufgeblasenen Schnösel überhaupt rein? Und warum bringen wir ihn zu Rey? Ich glaube nicht das sie ihn jetzt sehen sollte.'

,An diesem Kaiba ist mehr als das bloße Auge zu sehen vermag. Sag nur das du es vorhin nicht auch spüren konntest?'

,Doch' bestätigte Force in einem leicht schwermütigen Ton. ,Ich konnte auch spüren wie sich seine Aura verändert hat. Woher stammt bloß diese Kraft in ihm? Für einen Augenblick dachte ich schon es wäre die Aura des ...'

,Ganz Recht' wurde er von Ajon unterbrochen ,Es war die Aura des Hohepriesters des Horus. Dem engen Vertrauten und Beraters des Pharaos.'

,Das ist doch nicht möglich!' das pure Entsetzen über diese neue Erkenntnis war deutlich in den Gedanken von Force zu lesen. ,Das würde ja bedeuten das dieser verdammte Hurensohn, dieser räudige, nichtsnutzige, elendig ver#ickte, ... (so geht das jetzt noch ungefähr 5 Minuten weiter)'

"Wir sind da" Cassandra und Ajon stoppten, während die anderen beiden hingegen fast in ihre Vorhergehenden hineingelaufen wären.

Force fluchte in Gedanken noch immer und realisierte gar nicht , das sich Ajon bereits längst aus dem Gespräch zurückgezogen hatte.

Kaiba jedoch war immer noch unschlüssig. Aufeinmal war er gar nicht mehr so selbstsicher. Nun stand er vor ihrer Tür und fand einfach nicht den Mut einzutreten.

"Was ist möchtest du nicht reingehen und ihr sagen weswegen du hier bist?" flüsterte Cassandra bestärkend. "Aber wenn du lieber wie ein feiger Köter davonrennen willst. Bitte dreh dich nur um und flüchte ... wie ein ... VERRÄTER."

Bei diesem letzten Wort war wieder dieses hämische Grinsen über ihre Lippen gehuscht. Sie wusste, jetzt hatte sie ihn.

Selbst Force holte diese Wort aus seinen Gedanken zurück und Ajon schreckte sogar ein bisschen zusammen, was bei ihm sonst nie vorkam. Doch dieses Wort war wohl die schlimmste Anklage die es für einen von ihnen gab und wenn Kaiba tatsächlich die Reinkarnation besagten Hohepriesters war, hatte er nun keine andere Wahl mehr als einzutreten. Für ihn würde es jetzt nur noch diesen einen Weg geben.

Aber warum hatte Cassandra das getan? Sicher wenn Kaiba, Ajons Vermutung nach, tatsächlich der war, der er zu sein schien, so würden sie ihn brauchen. Doch diese Erinnerung in ihm zu wecken war vollkommen unnötig gewesen. Was hatte sie nur vor?

Ein stechender Schmerz durchzuckte Kaiba und vor seinen Augen begannen kleine weiße Lichter zu flackern.

Seto hatte das Gefühl in eine andere Welt versetzt zu werden, es war nicht wie bei einem seiner Spiele. Er spürte Sand unter seinen Füßen und die Luft roch nach Schweiß und .... und nach .... Kamel? Wo um alles in der Welt war er hier nur gelandet.

Menschen strömten an ihm vorbei und verschwanden in dem Menschentumult, direkt vor ihm. Er drängelte sich bis nach vorn in die erste Reihe. Er wusste selbst nicht genau warum. In ihm war plötzlich nur das Gefühl erwacht das dort etwas von größter Wichtigkeit, für ihn war. Als er in der vordersten Reihe angekommen war, wurde er von dem grellen Licht der Sonne geblendet. Er sah jemanden, aber wen? Durch das Licht konnte er fast nichts erkennen. Es waren 4 Personen in der Mitte des Menschenauflaufes.. Zwei schienen sich wohl gerade aus dem Staub machen zu wollen, auch wenn einer der beiden anscheinend noch zweifelte, aber da waren noch zwei weitere. Er hörte eine widerliche, krächzige Stimme " ... Jetzt gehörst du mir und niemand wird kommen um dich zu retten Muahua huahua ...."

Er sah einen ekelhaften, kleinen, fettleibigen, glatzköpfigen Man der sich zu einer schönen jungen Frau empor hob. Seine ekelerregende Fratze und dieses markerschütternde Lachen. Ein ungutes Gefühl überkam ihn, als ob er das alles schon einmal erlebt hätte, wie ein Degavieue. Kaiba versuchte sich zu konzentrieren, um sich zu erinnern.

Nun blickte die schöne junge Frau in seine Richtung, sie sah ihm direkt in die Augen. Ihr gequälter Blick und die Verzweiflung darin, erschütterten ihn. ,Das ist doch nicht möglich' Ungläubig starrte er die junge Frau an. Er wollte einen Schritt auf sie zugehen, um sie deutlicher erkennen zu können, um sicher zugehen, das er sich irrte, doch ... "Argh"

Eine erneute Welle des Schmerzes durchfuhr ihn. Sie wurden so stark das er auf die Knie sank und sich sein Körper unter den Schmerzen zu krümmen begann. Doch noch immer konnte er seinen Blick nicht von dieser Frau abwenden. Ihr einsamer und doch hilfesuchender Blick ließ ihn nicht los. " Rey!" schrie er aus Leibeskräften. Aufeinmal fühlte er das er wieder in der Wirklichkeit war. Doch noch immer rasend vor Wut, über das was er gerade hatte mit ansehen müssen, stieß er die Tür vor ihm auf. Er spürte wieder dieses kribbeln in seinem Körper, diese ungeheure Macht die in ihm pulsierte. Wie konnte es nur irgendjemand wagen, die Frau die er liebte so zu behandeln, ihr solchen Schmerz zuzufügen. Er war nun nicht mehr in der Lage klar zu denken. Er ließ die Kraft in sich einfach fließen. "Nimm gefälligst deine widerlichen Wurstgriffel on meiner Freundin, du mutierter Zeckenbiss!" schrie er, als er die Tür eintrat.

Sie wurde durch die Wucht weit in den Raum geschleudert. Der Anblick der sich ihm nun bot war weitaus schlimmer als alles andere was er sich jemals vorzustellen in der Lage gewesen wäre.
 

So Fortsetzung folgt hoffentlich bald. Es sei denn ich krieg wieder Internet verbot ;)

Am besten ihr schreibt mir ganz viele kommies, damit ich mich auch anständig benehme und keinen Blödsinn anstelle ;)

Wir sehn uns bald

Cu
 

PS: Liebe Grüße an SweetChichi und tiere (hab euch ganz doll lieb)

Schmerz

So dieses Kapitel ist zwar ein bisschen durcheinander aber ich hoffe ihr könnt es trotzdem verstehen. Am besten ihr schreibt mir eure Meinung in gaaaannnz vielen kommies.

Liebe grüße an SweetChichi, tiere und Mimiko
 

Wie tausend Nadeln stach dieser Anblick in sein Herz.

In diesem Zimmer, auf diesem Bett lag sie.

Die Frau in die er sich verliebt hatte ... aber sie war nicht allein.

Neben ihr lag ein junger Mann und hielt sie in seinen Armen.

"Seto?" sie löste sich aus der Umarmung des anderen und sprang mit einem Satz vom Bett

"Was willst du hier?" fragte sie verunsichert und ängstlich. Es gab so vieles was sie ihn fragen wollte.

Wie hatte er sie gefunden? Was wollte er von ihr? Wollte er sich vielleicht entschuldigen?
 

Schorkan hatte sich ebenfalls erhoben und schritt nun langsam auf Kaiba zu. Er ging an ihm vorbei und blieb neben ihm stehen. "Was willst du hier?" flüsterte er leise in einem bedrohlichen Ton "Hast du nicht schon genug angerichtet?"

Jegliches erstaunen war aus Kaibas Gesicht verschwunden, es hatte sich wieder zu der üblichen Maske, aus Überheblichkeit und Stolz, verfestigt. "Lass uns allein!" befahl er in einem scharfen Ton.

"Pff ... denkst du wirklich ich würde Befehle von jemanden wie dir entgegen nehmen?" Schorkan dachte ja gar nicht daran ihn und Rey gemeinsam in ein und dem selben Raum zulassen.

Kaiba hatte ihr Herz gebrochen, was ihm nur Recht sein konnte. Es tat ihm zwar Leid Rey so zu sehen, aber wenigstens konnte er jetzt bei ihr sein. Nun würde er sie wieder beschützen, so wie er es früher getan hatte. Kaiba störte dabei nur.

"Tu was er gesagt hat Schorkan." Die Stimme von Cassandra machte deutlich das sie keine Wiederworte dulden würde und doch konnte Schorkan nicht anders.

"Wie meinst du das? Sag bloß du willst das ich ihn mit Rey allein lasse? Ich kann sowieso nicht verstehen wieso du diesen Abschaum hierein gelassen hast." Er konnte einfach nicht glauben das Cassandra riskieren würde Rey wieder zu verlieren, auch wenn sie es nicht zugab. Er wusste genau das sie damals genauso gelitten hatte wie alle anderen, als Rey sich von ihnen abwandte.

Der bloße Gedanke daran schmerzte ihn.

"Du musst auch nicht verstehen. Du hast das zu tun was dir gesagt wird, mehr nicht." Ihre Stimme war bestimmend und obwohl es Schorkan wiederstrebte kam er ihrer Aufforderung nach.

Er war zwar stärker als sie, wollte es aber trotzdem nicht zu einem Kampf kommen lassen ... jedenfalls noch nicht.

Er drehte sich noch einmal zu Rey um und nahm telepathischen Kontakt mit ihr auf. ,Vergiss nicht wieso du hier bist. Du kannst nicht mehr zurück. Du hast jetzt eine Aufgabe zu erfüllen. Für ihn ist in deinem Leben kein Platz mehr!'

Er machte sich sorgen. Er wusste was sie für Kaiba empfand und er befürchtete das sie ihre Sehnsucht nicht mehr zügeln können würde, wenn sie erst mal mit Seto allein war.

,Ich weiß was ich zu tun habe. Ich kenne meine Pflichten. Mach dir keine Sorgen ich schaff das schon.' Die übliche Zuversicht die sie ausstrahlte beruhigte ihn etwas. ,Pass auf dich auf'

mit diesen Worten drehte er sich um und ließ sie mit Kaiba allein.

Cassandra und die anderen folgten ihm hinunter ins Erdgeschoss.
 

Jetzt war sie mit ihm allein. Nur sie und er. Von Angesicht zu Angesicht.

"Ich wollte dich und deinen neuen Freund nicht stören." Die Verachtung in seinen Worten schmerzte sie sehr.

Jedes Wort war ein weiterer Stich in ihr Herz.

Warum glaubte er überhaupt sauer auf sie sein zu können? Wenn hier irgendwer enttäuscht sein durfte, dann doch wohl sie!

"Meine Freunde gehen dich gar nichts an"
 

Er hatte sie verletzt und er bereute es, doch wie sollte er sich entschuldigen ohne sein Gesicht zu verlieren. Hier konnte er nicht mit ihr reden.

Irgendwie musste er es schaffen sie dazu zu bringen wieder mit ihm zu kommen. Aber wie sollte er das machen?
 

"Ich frage dich noch mal. Was willst du hier? Du hast gesagt das du mich nie wieder sehen willst und doch bist du hierher gekommen."

Ihre Stimme hatte sich verändert. Sie war nicht mehr so weich wie sonst, wenn sie mit ihm sprach. Ihre Stimme war fest und klar und ... und hart.

"Warum verschwindest du nicht einfach aus meinem Leben?!" beim letzten Satz konnte sie die Härte ihrer Stimme nicht mehr aufrecht erhalten.

Er hatte ihr wehgetan ... so wehgetan und doch wollte sie nichts anderes als von ihm in den Arm genommen werden.

Sie wollte seine Wärme spüren, nur bei ihm sein. Aber konnte sie ihm verzeihen?

Ihr fielen die Worte Schorkans wieder ein.

"Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen. Du hast mir deutlich zu verstehen gegeben was du eigentlich von mir hältst. Es wäre deshalb besser wenn du jetzt gehst. Grüß Mokuba von mir."
 

,Mokuba, genau!' Auch wenn er seinen kleinen Bruder vors Loch schob, egal ihm war alles Recht nur damit sie bei ihm war.

"Er vermisst dich. Er hat gefragt wo du bist. Vielleicht wäre es gut, wenn du ihn mal besuchen würdest." Er drehte sich um du verließ das Zimmer.
 

Rey sah ihm noch lange nach. Sie wusste das er nicht gekommen war um ihr das zu sagen.

Aber warum war er gekommen? Warum hatte er sie überhaupt vertrieben, wenn er sie jetzt doch vermisste?

Erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen.

Sie hatte Angst einzuschlafen.

Noch immer musste sie an den Traum von neulich denken. An diesen seltsamen Traum.

Aber sie hatte keine Kraft mehr.

Sie wollte einfach nur noch vergessen, vergessen wer sie war, vergessen warum sie hier war.

Aber vor allem wollte sie Antworten. Antworten auf all die Fragen die sie beschäftigten. Die ihr keine Ruhe mehr ließen.

Vielleicht könnte sie ja einige davon in ihren Träumen finden.
 

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Die kleinen Maulwurfsaugen von Politus musterten das junge Mädchen vor ihm. Noch immer wagte sie es einem Mann direkt in die Augen zu sehen, am liebsten hätte er sie auf der Stelle dafür Geohrfeigt.

Doch vor all diesen Menschen wollte er seine Ware nicht noch mehr beschädigen, als er es sowie so schon getan hatte.

Dieser verdammte Stolz in ihren Augen trieb ihn fast zum Wahnsinn.

Selbst 3 Tage der schlimmsten Folter konnten sie nicht brechen. ,Was denkt dieses Miststück eigentlich wer sie ist? So wie sie aussieht wird sowieso niemand etwas für sie bieten. Dann ist sie MEIN!!! Ich werde ihr schon beibringen wie man sich einem Mann gegenüber zu verhalten hat.'

"Los komm schon" zischte er und ergriff zornig ihren Arm. Mit einem Ruck schleuderte er sie in die Mitte der Holztribüne.

Sie schwankte zwar, konnte aber das Gleichgewicht bewahren.

Hier oben wollte sie sich keine Schwäche erlauben. Nicht vor all diesen Menschen.

All diese namenlosen Gesichter. Eines glich dem anderen. Was wenn einer von ihnen sie heute kaufen würde? Wie würde er sie behandeln?

Ihr Blick huschte von einer zur anderen Person. Sie wollte gar nicht daran denken was erst passieren würde, wenn sie heute keiner ersteigern würde.

Dann müsste sie bei Politus bleiben.

,Kein schöner Gedanke. Ich sollte mich lieber auf angenehmere Dinge konzentrieren.'

Plötzlich musste sie an die Männer denken, in die sie hineingerannt war.

Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Irgendwie heiterte der bloße Gedanke an die zwei sie auf.

Sie blickte sich um, konnte die beiden jedoch weit und breit nicht entdecken.

,Gut das sie heute nicht hier sind.'
 

Der Gedanke an die beiden Männer bereitete ihr aber auch Schmerz.
 

Sie hatte nichts empfunden, als Politus und seine Männer sie fortgebrachten. Nichts als Enttäuschung.

Enttäuschung darüber das keiner, weder der Junge mit den Kornfeld noch der andere mit den tiefblauen Augen etwas unternommen hatte. ,Das ist doch Blödsinn. Sie kannten mich doch gar nicht. Sie sind nicht dazu verpflichtet sich um ein wildfremdes Mädchen zu kümmern.' Sie fühlte wie langsam Tränen in ihre Augen stiegen.
 

"Na kommt schon Leute. 3 Kupferstücke werden doch wohl drin sein. Wenn sie erst mal gewaschen und ordentlich angekleidet wurde, könnte man dieses Mädchen mit einer persischen Prinzessin vergleichen. Sie ist kräftig und wird euch sicherlich nicht nur in der Hausarbeit ordentlich zur Hand gehen"

Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge des Mannes der sie eben anpries und aus der Menge war ein anzügliches Gelächter zu hören.

3 Kupferstücke, davon hätte man nicht mal einen Apfel kaufen können, aber ihr war es egal. Sie würde sowieso fliehen.

Egal zu wem sie muss, sie würde einen Weg finden wieder frei zusein.

,Niemals werde ich mich einem Mann unterwerfen. Ich bin frei geboren und lasse mich von niemanden einsperren.'

Sie wendete ihren Blick von der breiten Masse ab und richtete ihn in die Ferne. Wenn sie sich konzentrierte konnte sie die Pyramide des Pharao erkennen.

Noch war sie nicht fertig gestellt, obwohl jeden Tag so viele Sklaven die Steinblöcke über den heißen Wüstensand zogen, war die zukünftige Ruhestätte des Pharao noch unvollendet.

,Er hat es bestimmt auch nicht einfach' dachte sie wehmütig.

Der junge Pharao war ungefähr in ihrem Alter und auch seine Eltern waren gestorben als er noch klein war.

,Er ist noch jung aber trotzdem muss er sich schon mit seinem Tod beschäftigen. Irgendwie traurig und so wie es aussieht sollte ich mich vielleicht auch schon mal mit meinem eigenen Ende befassen.

Eigentlich verbindet uns viel, doch wir leben in vollkommen verschiedenen Welten. Ob sich diese Grenzen wohl eines Tages überwinden lassen?'

Gern hätte sie den Pharao einmal kennen gelernt, um sich selbst eine Meinung über ihn zu bilden. Um ihn zu fragen ob er weiß welches Leid sein Land, sein Volk erdulden müssen.

"Aber dazu wird es wohl nie kommen" flüsterte sie leise.

Sie wandte ihren Blick von der Pyramide ab und sah wieder in die Menge.

Weiter hinten, zwischen den Häusern, in einer entfernten Gasse, konnte sie mehrere Menschen in langen Umhängen sehen. Sie kamen ihr so bekannt vor.

,Aber woher sollte ich sie kennen? Und durch diese verdammten Kapouzen kann man sowieso nichts erkennen.' Noch bevor sie sich eingehender mit diesen Leuten beschäftigen konnte wurde sie von etwas anderem abgelenkt.
 

"Die kleine Schlampe soll nich nur dumm dastehen und in der Weltgeschichte rum glotzen. Wenn wir bezahlen sollen wollen wir auch sehen was die Sklavin zu bieten hat" hallte es, von zwei mehr oder weniger betrunkenen Herren, aus der Menge.
 

Wütend richtete sie ihren Blick auf den Mann, dieser Verstummte sogleich. Einerseits vor Überraschung, noch nie hatte es eine Frau gewagt ihn unaufgefordert direkt anzusehen, andererseits verstummte er aus Furcht.

Der Blick dieses Mädchens konnte einen förmlich zu Stein erstarren lassen.

Die Kraft die sie plötzlich ausstrahlte war beängstigend.
 

Hatte er sie gerade tatsächlich Sklavin genannt? Für wen hielt sich denn dieser alte Sack?
 

Hass stieg in ihr auf. Nicht zu bändigender Hass, weniger auf den Mann sondern mehr auf das Wort. Diese Wort entfesselte in ihr bis dahin ungeahnte Gefühle und Kräfte.

Doch als sie auch nur versuchte einen Schritt nach vorn zugehen durchzuckte sie ein stechender Schmerz. Sie wollte ihre Hände zu Fäusten ballen, aber wieder ... nur Schmerz. Ihr gesamter Körper schien nur noch aus Schmerzen zu bestehen. Anscheinend war sie doch geschwächter als sie sich hatte eingestehen wollen.
 

Sie blickte auf ihre notdürftig verbundenen Knöchel, auf ihre Unterarme, auf ihre ... ihre Handgelenke. Heiße Tränen rannen nun ihre Wangen hinunter.

Es war nicht mehr da.

Sie hatte es nicht verhindern können.

Nun besaß sie nichts mehr, was sie noch mit ihrer Vergangenheit verband, denn das einzige Erbstück ihrer Familie war nun für alle Zeit verloren.

Ihr geliebtes Armband war nicht mehr da und sie hatte nicht den blassesten Schimmer wo es hätte sein können. ,Mutter! Verzeih mir! Du hast mir aufgetragen es zu behüten. Du hast gesagt es wäre ein wichtiger Teil meines Lebens, den ich nicht verlieren dürfte. Ich habe dich enttäuscht.'

Noch mehr Tränen ... und noch mehr Schmerz.
 

Sie hatte schon seit geraumer Zeit nur da gestanden und leise vor sich hin geweint.
 

Anscheinend dauerte es einigen zu lang, denn eine der Wachen des Pharaos, die auf der Bühne platziert waren, kam näher und ergriff sie am Arm.

Wieder durchzuckten sie schreckliche Schmerzen.
 

Politus hatte nicht im geringsten irgendeinen Wert darauf gelegt, sie nach einer seiner netten Folterstunden, angemessen verarzten zulassen.

In diesem geschwächten Zustand gefiel sie ihm viel besser.

Langsam wurden die Schmerzen unerträglich. Doch trotzdem dachte sie nicht im geringsten daran der Aufforderung des Mannes nach zukommen.

Sie konnten ihr vielleicht ihren Besitz nehmen, aber ihre Würde nicht. Keinesfalls würde sie sich zur Belustigung der Masse profilieren.
 

Die Wache verfestigte ihren Griff und zischte ihr ins Ohr . "Hast du nicht gehört, die Herren möchten das du dich drehst. Mach was man dir befohlen hat Sklavin!"
 

Wieder dieses Wort.

Sie vergaß den Schmerz.

Es war kein Platz mehr für Schmerzen, denn sie war erfüllt von Hass und dieser Hass gab ihr Kraft.

Sie drehte sich zu der Wache um und setzte sie, mit einem gezielten Schlag ins Genick, außer Gefecht.

Danach wendete sie sich der Menschenmasse vor ihr zu.
 

Alle waren verstummt.
 

Wo nahm ein solch junges Mädchen den Mut her eine der Wachen des Pharaos anzugreifen? Wusste sie nicht das sie dafür sterben würde?
 

Ihre Stimme war hart wie Fels und kälter als die Antarktis.

"ICH ... BIN ... KEINE ... SKLAVIN!"
 

Das war alles was sie noch sagen konnte bevor sie zur Seite wegkippte und hart auf dem Boden aufschlug.

Sie atmete schwer, vielmehr war es nur noch ein leises keuchen.

Ihr Körper fühlte sich an, als ob sie innerlich verbrennen würde. Wahrscheinlich war ihr Fieber schlimmer geworden. Es hatte sich vor 2 Tagen, durch den Wundbrand, entwickelt.
 

"Das wirst du noch bereuen." kicherte Politus "Obwohl ... eigentlich ist es ja schade! Ich wollte mich noch ein bisschen mit meinem neuem Spielzeug amüsieren. Aber mach dir ruhig Sorgen, denn ich glaube dein Tod wird sehr langsam und äußerst qualvoll werden"
 

"Zu ... Zumindest konntest d ... du Fettwanst mich ... nicht ... brechen."

Sie konnte die Worte nur hauchen, doch sie waren noch deutlich genug für Politus, der jetzt von oben auf sie herab blickte.

Sie drehte ihren Kopf ein Stück und blickte ihn aus ihren stolzen Augen an.

Sie grinste ihn zufrieden und selbstgerecht an.

Selbst wenn sie jetzt sterben sollte, war sie doch immer noch sie selbst.

Sie hatte sich für niemanden erniedrigt und niemand war in der Lage gewesen ihren Geist zu brechen.
 

Mit ihren Knochen hingegen sah es da schon etwas anders aus.
 

Politus spuckte ihr ins Gesicht.

"Verreck doch du Missgeburt."

Er holte kräftig aus und trat gegen ihre Schulter. Durch die Wucht des Aufpralls hob sich ihre Schulter aus dem Gelenk.

Der Schmerz war unerträglich und was für sie noch schlimmer war, sie hörte jemanden.

Politus sprach mit jemanden ... über sie! Sollte sie etwa doch noch als Sklavin enden?
 

"Hör auf!" befahl die fremde Stimme. "Ich kaufe sie."

"Sie ist nicht mehr zu verkaufen. Sie hat eine der Wachen des Pharaos angegriffen und wird dafür sterben."

Zufriedenheit war in der Stimme von Politus zu vernehmen.

"Der Befehl kommt vom Pharao persönlich. Er will dieses Mädchen ... oder willst du dich etwa dem Befehl deines Pharaos wiedersetzen?" die Stimme des Mannes war so frostig.

Die Kälte strömte in sie.

Ihr Körper war nun nicht mehr glühend heiß sondern kalt.

Kalt wie eine Winternacht, in der ein Sturm aus Eis und Schnee tobt.

Sie zitterte am ganzen Körper.
 

"Dem Befehl des Pharaos ... wiederse .... wiedersetzen? Nein, nein ... so ... so was würde ich mir doch nie ... nie erlauben."

Bei dem Gestotter von Politus konnte sie einfach nicht anders.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen.

Aber sie hatte keine Kraft mehr. Ihr Körper war einfach zu schwach.

Vor ihren Augen begann alles zu verschwimmen.

Übelkeit stieg in ihr auf.

Sie fühlte wie die Lebenskraft langsam ihren Körper verließ.
 

,Schade. Jetzt wo ich die Gelegenheit gehabt hätte den Pharao zu begegnen sterbe ich. Vielleicht kann ich ja in meinem nächsten Leben mehr bewirken als in diesem.'
 

Sie spürte noch wie jemand sie vom Boden aufhob.

Sie schmiegte sich an die warme Brust, atmete den angenehmen Geruch.

Sie wollte in die Augen des Mannes sehen der ihr half, doch sie war zu schwach dafür.
 

"Verzeih mir" die sanfte Stimme des Mannes klang noch in ihren Ohren, als sie in die Dunkelheit viel.

Aber momentmal, kannte sie diese Stimme nicht?
 

Hoffentlich hats euch gefallen und immer kommies schreiben

Cu
 

PS: an Mimiko sag bescheid obs dir gefällt

Freunde

So nach langer Zeit endlich Kapitel 8.

Ich weis ich hab mir wiedermal vieeeeeel Zeit gelassen. Aber der Schullstress ist momentan einfach echt zuviel.

Ich versuch wieder mehr zu schaffen. Wobei kommies natürlich ein lohnender Ansporn wären.

Also her damit ( Ich will KOMMIES)

Falls ihr irgendwelche Rechtschreibfehler findet, könnt ihr sie irgendwem spenden.

Ich hoffe wie immer das es euch gefällt
 

Liebe grüße SweetChichi und tiere
 

Als sie erwachte fühlte sie sich noch immer, wie in einen Traum versetzt.

Sie öffnete ihre Augen, doch das helle Licht zwang sie diese wieder zu schließen.

Sie versuchte sich an das zu erinnern was geschehen war. Doch es wollte ihr nicht richtig gelingen. Immer wieder stiegen nur Fragmente des Vergangenen in ihr auf.

Und da war eine Stimme .... so klar und deutlich als ob die Person direkt neben ihr wäre.

Es war die Stimme eines Mannes .... er kam ihr sehr bekannt vor.

War da nicht jemand gewesen? Jemand der ihr geholfen hatte?

Sie versuchte aufzustehen, doch sie war noch zu schwach dafür und so sank sie wieder zurück in die weichen Kissen des Bettes.

Sie spürte den weichen, samtigen Stoff zwischen ihren Fingern. Immer wieder fuhr sie mit ihren Händen darüber, nur um den feinen Stoff auf ihrer Haut zu spüren, es war ein so angenehmes Gefühl. Sie hätte noch stundenlang hier liegen können nur um sich diesem Gefühl hinzugeben.

Eine kleine Brise wehte durchs Zimmer. Sie hörte wie sich in ihrer Nähe Stoff im Wind bewegte. Anscheinend lag sie in einem Bett, das mit einem Vorhang umspannt war.

Ein angenehmer Geruch stieg ihr in die Nase. Es roch nach Lilien und Rosen ... und noch anderen Blumen. Das leise plätschern eines Wasserfalls war zu hören.

,Wirklich ein schöner Ort.' dachte sie. Wo war sie hier nur? Noch nie war sie an einem Ort gewesen, der ihr ein solches Gefühl von Frieden vermittelt hatte.

,Vielleicht bin ich ja auch schon unterwegs in mein nächstes Leben und das ist nur ein wunderschöner Zwischenstop.'

Bei dem Gedanken an ihren Tod bekam sie ein mulmiges Gefühl. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt jung zu sterben.

Sie wollte noch viel erreichen ... und das jetzt!

Hier und heute und nicht irgendwann!

Sie musste einfach heraus finden wo sie hier war, wer ihr geholfen hatte. Eine Antwort darauf würde sie bestimmt nicht hier in diesem Bett finden.

Langsam öffnete sie ihre Augen. Es dauerte nur eine kurze Weile bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Sie lag in einem großen Bett von überdimensionalen Ausmaßen. Da hätten bestimmt vier bis fünf Leute hinein gepasst. Aber sie allein wirkte, in der großen Fläche aus weißen und violetten Laken, irgendwie verloren. Überall waren goldene Verzierungen und das Bett war mit einem feinem und leicht durchsichtigen Stoff umspannt.

Ihre Sinne hatten sie also nicht getrübt.

Auch wenn sie sich körperlich schwach fühlte, so waren ihre Sinne doch noch immer so scharf wie eh und je.

Der Vorhang bewegte sich ruhig und gleichmäßig im Wind. Sie befand sich in einem großen, prachtvollen Raum mit einem gigantischen Balkon. Auch wenn die Innenausstattung etwas zu wünschen übrig ließ. Soweit sie sehen konnte befanden sich außer dem Bett noch eine Liege, ein paar Stühle, ein Tisch und viele Statuen, der heiligen Götter Ägyptens in dem Raum. Es war alles so verteilt. Das in der Mitte ein großer freier Platz entstand.

,In diesem Raum könnte man bestimmt gut Kampfübungen vollziehen. In der Mitte ist ausgiebig Platz dafür.' Diese Gedanken erschreckten sie. Anscheinend hatte sie zu lang auf der Strasse gelebt. Dort war jeder neue Tag ein weiterer Kampf ums Überleben. Dabei hasste sie es zukämpfen. Ein Teil in ihr verstand nicht warum man nicht auch andere Wege als kämpfen finden konnte. Dieser Teil verabscheute die Gewalt.

Aber da gab es noch einen weiteren Teil in ihr. Einen der, der Gewalt äußerst zugetan war. Dieser Teil in ihr war immer und überall bereit zu kämpfen .... und zu .... töten.

Doch das konnte sie bisher zum Glück vermeiden. Sie wollte kein unschuldiges Blut an ihren Händen. Nicht mal das der Schuldigen.

Langsam fragte sie sich wo sie hier war. Sie kannte kein Gebäude, das groß genug gewesen wäre um mit mehreren solcher Zimmer ausgestattet zu sein ... bis auf .... bis auf den Palast des Pharaos.

Das konnte doch nicht möglich sein, oder doch? War sie wirklich vom Pharao gekauft worden? Wenn ja, warum?

Sie sollte sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, schließlich war eindeutig alles besser, als der Ort, an den sie immer von Politus gesperrt wurde.

Ihr vielen wieder die Schmerzen ein, die sie hatte erdulden müssen.

Sie sah auf ihre Handgelenke. Sie waren ordentlich verbunden und schmerzten nicht mehr so stark. Der Geruch von Medizin stieg ihr in die Nase. Anscheinend waren ihre Wunden nicht nur sauber verbunden, sondern auch mit Salben behandelt worden.

Sie erinnerte sich an noch mehr. War da nicht ein Mann gewesen? Hatte er nicht gesagt das der Pharao sie unbedingt haben wolle?

Sie blickte an sich herab. Sie trug ein besches Gewand. Fein und .... eindeutig nicht ihr Stil. Als sie unter das Laken sah, erkannte sie, wie lang das Gewand doch war. Viel zu elegant. Sie mochte eher einfache Kleidung, mit der man sich schnell bewegen konnte. Denn man musste schnell sein, dort wo sie herkam. Ein seltsames Zeichen, war deutlich auf dem seidenen Stoff zu erkennen. Sie hatte keinen Spiegel zur Hand und so, war der Stoff zu eng. Als das sie ihn hätte dehnen können, um das Zeichen besser zu erkennen. Außerdem hatte sie Angst den feinen Stoff zu zerreißen.

Sie war sich nicht sicher, doch das Zeichen glich dem Auge des Horus.

Dem Symbol, des Pharaos.

Sie konnte das alles nicht verstehen. Noch immer blieben ihr die größeren Zusammenhänge verschlossen.

Sie musste unbedingt mehr in Erfahrung bringen.
 

"Ah. Anscheinend geht es dir schon besser. Das freut mich aber."

Ein junger Mann betrat das Zimmer. Er war reichlich mit Goldenen Emblemen beschmückt, die im Licht der Sonne glänzten. Das Leuchten verhinderte das sie ihn richtig erkennen konnte.

Aber von ihm ging noch ein anderes Strahlen aus. Sie konnte es sich nicht richtig erklären, doch sie spürte eine Tiefe Verbindung zu ihm.

Es war als könne sie in seine Seele blicken ... und würde .... und würde dort nur Licht vorfinden. Sie versuchte tiefer zusehen. Dieses Licht machte sie neugierig.

,Es ist doch nicht möglich, das jemand nur Licht in sich trägt. Jeder hat auch einen dunklen Teil.'

Es gelang ihr aber nicht weiter in ihn vorzudringen, denn ihre Gedanken wurden abgelenkt.

Dem ersten folgte ein zweiter Mann.

"Sieht aus als wäre unsere Schlafmütze endlich aufgewacht."

Diese Stimme. Sie kannte sie. Es war das letzte was sie vernahm bevor sie das Bewusstsein verloren hatte. Es war die Stimme des Mannes der sie gerettet hatte.

Sie versuchte zu sprechen, doch das jemand aus diesem brüchigen Gestammel etwas sinnvolles entnehmen sollte, konnte sie sich selbst nicht so ganz vorstellen.

"Wo ... ähm ....wo bin i ... ähm ....ich .... hier?" ihre Stimme hörte sich rau und kratzig an, so als ob sie seit Tagen nichts mehr getrunken hätte. "Wie ....ähm....komm ich... hier her? Wer ....seid ihr? Was wollt..... wollt ihr von .....mir? Wieso .... bin ..... ich hier?"

ihre Stimme versagte obwohl sie noch so viele Fragen hatte. Es gab noch soviel was sie wissen wollte. Doch für ihre, noch schwache, Stimme war es einfach zuviel Anstrengung.

"Wow, wow, wow ... ganz langsam. Eins nach dem anderen. Trink erst mal was und dann werden wir deine Fragen so gut es geht beantworten."

Der kleinere, der beiden Männer, nahm einen Becher und schenkte ihr etwas Wasser ein. Langsam trat er näher an das Bett und setzte sich auf die Kante. Er reichte ihr den Becher.
 

Begierig nah sie ihn an und trank so hastig das Wasser aus ihrem Mund ihren Hals hinunter lief und sich im Stoff ihres Gewandes verlor.

Belustigt genoss der junge Mann diesen Anblick. Auch wenn er nicht so recht wusste warum, aber dieses Mädchen faszinierte ihn.
 

Nachdem sie ausgetrunken hatte, reichte sie ihm wieder den Becher, Sprechen viel ihr nun leichter.

"Danke" sagte sie etwas scheu.
 

Aber jetzt wo der Mann so nah vor ihr saß vielen ihr seine Haare auf. Diese ungewöhnliche Form hatte sie bisher nur einmal gesehen. Sie beugte sich nach vorn um ihm besser in die Augen sehen zukönnen.
 

Der junge Mann errötete leicht. Er wusste nicht was sie vorhatte. Bisher hatte es noch nie jemand gewagt ihm ohne Erlaubnis so nah zu kommen.

Doch trotzdem wich er nicht zurück. Vielmehr erwiderte er ihren Blick.
 

Ihre Gesichter waren nun so nah beieinander, das sie seinen Atem auf ihren Wangen spüren konnte.

Sie sahen sich tief in die Augen.

Diese Augen ... schon einmal hatte sie solche Augen gesehen.

"Dich kenn ich doch. Wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr?" Sie war sich vollkommen sicher das es der gleiche junge Mann war in den sie vor einigen Tagen hineingerannt war.
 

"Ja wir kennen uns." Ohne das sie es merkte bedeutete er dem anderen, mit einem Winken näher zu kommen.
 

Noch immer blickten sie einander tief in die Augen, keiner von beiden war in der Lage sich von dem andren abzuwenden.
 

Der andere, der nun näher getreten war, beobachtete dies nur mit einem missbilligendem Blick. Es gefiel ihm überhaupt nicht wie die beiden da so beieinander saßen. Auch ihn hatte dieses Mädchen in ihren Bann gezogen. Lieber hätte er jetzt so bei ihr gesessen.

Aber er verband auch Angst mit dem Gedanken sie so nah an sich heran zu lassen. Die meisten Menschen brachten ihm nur Verachtung und Furcht entgegen. Sie respektierten ihn nicht, weil er der Hohepriester war, oder der Berater und Vertraute des Pharaos, oder weil er sich es verdient hätte. Nein sie .... fürchteten ihn. Ihn und seine kalten, blauen Augen.

In einer alten ägyptischen Prophezeiung steht geschrieben das, das Schicksal dieser Welt einmal vom Pharao und seinen Kriegern abhängen wird. Sechs die dem Pharao verpflichtet sind, doch nicht alle werden diese Pflicht erfüllen. Verrat, Mord und Untergang sollen von blauen Augen bestimmt werden.

Seit dem Tag dieser Prophezeiung fürchtet man sich vor jemanden mit blauen Augen.

Und außer ihm gibt es niemanden in Ägypten mit blauen Augen.

Also hatte man ihm nie vertraut.

Nur der Pharao hatte nie irgendwelche Zweifel was seine Loyalität anging.

Das war nur einer der vielen Gründe warum sie solch gute Freunde waren.
 

Irgendwie fürchtete er wohl das seine Gefühle für diese Mädchen diese Freundschaft gefährden könnten, denn er wusste was der Pharao für sie empfand. Auch wenn dieser das nicht zugab. Aus Treue zu ihm hatte er sich also fest vorgenommen seine Gefühle zu ignorieren und sich nicht zu verlieben. Er war ja ein Meister darin, wenn es darum ging Gefühle zu verstecken.

Ständig hielt er sie hinter einer Maske aus Arroganz und falschem Stolz gefangen. Nur sein bester Freund konnte diese Maske durchbrechen und ihm hin und wieder ein Lächeln entlocken.
 

"Mein Name ist Yami und der große schweigsame da ist Seth." Sagte der Junge zu dem Mädchen, was ihn immer noch gebannt ansah.

Sie lächelte. "Du und der Pharao ihr tragt den gleichen Namen." Nur mit Mühe konnte sie ihren Blick von Yami lösen und wollte sich nun den anderen, mit dem Namen Seth genauer betrachten. Sie stand auf, auch wenn sie noch etwas bedrohlich schwankte, so konnte sie sich doch auf den Beinen halten.

Sie wollte auch dem anderen in die Augen sehen.

Nach einigen wackligen Schritten stand sie direkt vor ihm. Er überragte sie ein Stück, sodass sie zu ihm aufsehen musste. "Du warst es der mir auf dem Sklavenmarkt geholfen hat, stimmt's?"

Unverwandt sah sie ihm direkt in die strahlenden Augen. Diese Augen, die tiefer waren als irgendein Meer. So schön und so traurig zugleich.

Sie wusste selbst nicht warum aber sie sprach einfach aus was sie dachte. "Deine Augen sind wirklich ungewöhnlich. Noch nie zuvor sah ich einen Ägypter mit blauen Augen."
 

,Na toll gleich kommt's. Aus lauter Angst wird sie bestimmt gleich versuchen schreiend davon zu rennen.' Dachte er bereits. Er war es ja schon gewöhnt das die Leute ihn wegen seiner Augen fürchteten. Wie oft hatte er sich schon gewünscht die verdammten Mistdinger einfach rauszureißen, doch jedes Mal hatte ihn Yami mit seinen aufmunternden Worten davon abgehalten.
 

"Ich glaube ich .... ich habe noch nie etwas schöneres gesehen, als ..... als dieses blau." Sie war nervös. Warum hatte sie das auch gesagt?

,Man bist du bescheuert! Wie doof muss man wohl sein um so was bei der ersten Unterhaltung zu sagen? Bestimmt hält er dich jetzt für total übergeschnappt! Echt toll gemacht!' Sie konnte einfach nicht so recht glauben, das sie so was eben zu einem Wildfremden gesagt hatte. Was würde er jetzt wohl von ihr denken?
 

,Hab ich mich da eben verhört? Hat sie wirklich schön gesagt? Nicht eklig, widerlich oder Missgeburt?' sein Herz machte einen kleinen Luftsprung. Nie hätte er erwartet das zu hören.

Aber was nützte es, er wusste was Yami empfand. Also hatte er keine Chance ihr zusagen, was er für sie empfand. Sein Herz wurde schwer bei diesen Gedanken.

Doch vielleicht konnte er wenigstens mit ihr befreundet sein.
 

Schon seit geraumer Zeit hatte niemand mehr etwas gesagt.

Der Kopf des Mädchens glich mittlerweile einer überreifen Tomate.

Die betretene Stille wurde durch eine Frage Yamis unterbrochen.
 

"Sag mal wie heißt du eigentlich?"
 

,Oh man. Schlimmer kann's echt nicht mehr kommen.'

Sie wollte die beiden nur ungern anlügen, da sie irgendwie eine tiefergehende Verbindung zu ihnen spürte. Doch ihren Namen wollte sie auch nicht verraten. Was wohl daran lag, das man sie dann mit ihrer Familie in Verbindung bringen können würde. Und das war so ziemlich das letzte was sie wollte.
 

Schamvoll blickte sie zu Boden. Sie konnte nur hoffen, das Yami erkannte das sie darüber nicht sprechen wollte und nicht versuchen würde darauf weiter ein zu gehen.
 

Zuerst war er etwas ungeduldig und wollte weiter nachbohren, bis er alles wusste. Als Pharao war er es nicht gewöhn, das man ihm nicht antwortete. Geschweige denn ihn warten ließ. Doch er reagierte verständnisvoller, als er es selbst gedacht hätte.

"Schon ok. Du musst es uns nicht sagen. Wir werden erfahren was wir wissen müssen, wenn es soweit ist." Von sich selbst beeindruckt machte er sich daran den Raum zu verlassen.

"Ich werde dir etwas zuessen bringen lassen. Sicher bist du hungrig."
 

Es stimmte sie war sehr hungrig. Doch sie wollte ihn doch noch soviel fragen.

"Warte, ich habe noch so viele Fragen. Ich muss unbedingt mit dem Pharao reden."
 

Sie wurde von Seth aufgehalten. Der sie sanft aber bestimmend zurück in Richtung Bett schob.

"Auch du wirst erfahren was du wissen musst wenn es soweit ist. Außerdem hast du doch gerade mit ihm geredet."

Nachdem diese Worte gesprochen waren verließen Seth und Yami den Raum und ließen ein verwirrtes und erstauntes Mädchen zurück.
 

,Ist es denn möglich das Yami der Pharao ist?' egal wenn sie würde nicht hier bleiben um es als seine Sklavin in Erfahrung zubringen. Sie erhob sich vom Bett und trat auf den Balkon hinaus. Sie lehnte sich an das Geländer und atmete ein paar mal tief aus und ein um einen klaren Kopf zu bekommen. Wie sollte sie nur von hier entkommen überall Wachen.

Sie überlegte sich wie sie wohl am besten fliehen konnte und entdeckte auch schon einen geeigneten Fluchtweg.

Sie durfte nun keine Zeit mehr verlieren. Sofort machte sie sich daran ihren eben gefassten Entschluss in die Tat umzusetzen.
 

(Keine 30 Minuten später ^^ ist eben ein echt großer Palast + Anwesen^^)
 

Nocheinmal blickte sie sich hastig um. ,Gut keiner zu sehen.'

Die Mauer erhob sich direkt vor ihr, vielleicht zwei oder drei Meter hoch.

Sie lag im äußersten hintersten Teil des Gartens, hier würde sie bestimmt keiner so schnell finden.

Wenn sie nicht verletzt gewesen wäre, hätte sie diese Mauer mit Leichtigkeit erklimmen können.

Doch sie war nun einmal verletzt. Auch wenn die Salben sehr geholfen hatten, so konnten sie doch Wunden ihres Ausmaßes nicht so schnell heilen, wie sie es sich jetzt gewünscht hätte.

"Naja, es wird schon irgendwie gehen. Ich lass mich doch nicht von ein paar Mauern aufhalten."

Vielleicht nicht von Mauern aber von Gefühlen.

Es machte sie traurig Seth und Yami zu verlassen, ohne ein Wort des Abschieds.

Aber sie wollte auf keinen Fall eine weitere Sklavin des Pharaos sein.

Sie wollte für niemanden eine Sklavin sein.
 

"Du willst also wirklich gehen. Einfach so?" es war Yami hinter dem in einiger Entfernung Seth wartete. Er schien ihm immer wie ein Schatten zufolgen.

Yamis betrübte Stimme machte sie nur noch trauriger.

"Warum willst du nicht hier bleiben? Es wird dir an nichts fehlen. Ich behandelt seine Sklaven besser als irgendjemand sonst, ich bin mir sicher es wird ...."

mitten im Satz schnitt sie ihm das Wort ab.
 

"Genau darin liegt ja das Problem. Yami ich ... "
 

sie blickte ihm tief in die Augen. Wie sollte sie ihm nur begreiflich machen was sie meinte? Er kannte ja nichts anderes als das Leben das er führte. Er war es gewohnt Sklaven um sich zu haben. Sicherlich wusste er nicht wie es auf der anderen Seite aussah. Seine selbstbewusste Art ließ daran keinen Zweifel aufkommen.

Doch selbst wenn er sie gut behandeln würde, sie wäre doch eine Sklavin und das war für sie vollkommen inakzeptabel.
 

" ... ich bin keine Sklavin! Und ich werde auch niemals eine sein."
 

Der Schmerz in ihrer Stimme erschreckte ihn. Noch nie hatte er sie so gesehen.

Ihr Blick ... alles an ihr schien so anders. Zuvor hatte er das Gefühl gehabt eine starke inner Freude bei ihr gefühlt zu haben, doch davon war nun nichts mehr zu spüren.

Warum wollte sie weg? Warum wollte sie ein sicheres Leben im Palast gegen die Ungewissheit von da draußen tauschen?

Sicherlich wäre es für sie besser hier zu bleiben ... bei ihm zu bleiben!

Hier war sie sicher. Was wenn sie noch mal von so jemanden wie Politus gefangen genommen werden würde?

Der bloße Gedanke daran jagte ihm einen Schauer über den Rücken.

Das konnte er nicht zu lassen! Sie muss bleiben.

Er war bereit etwas zu tun, was er noch nie zuvor getan hatte.
 

"Bitte. Bleib .... für mich."

Noch nie hatte er um etwas gebeten, insbesondere keine Frau.
 

"Versteh doch. Ich kann nicht hier bleiben, ich .... es tut mir Leid"

den letzten Teil konnte sie nur noch flüstern.

Nicht nur weil sie glaubte gehört zu haben wie sich einige Palastwachen näherten. Sondern auch, weil sie ihn nicht noch mehr verletzen wollte als sie es bereits getan hatte.
 

Warum? Wie war das möglich? Niemand hätte es gewagt die Bitte des Pharaos abzulehnen.

Er konnte einfach nicht verstehen warum sie unbedingt weg wollte.

,Wie kann man nur so dickköpfig sein!' langsam wurde er wütend. Schließlich war er der Pharao. Sein Wort war Gesetz.

,Also warum zum Kuckuck macht sie nicht was ich will. Nicht mal bitten hilft!! Soll sie doch gehen, was will ich mit einer Sklavin die mir nicht gehorcht.'

"Tu was du nicht lassen kannst!" Zorn und Wut klangen in seiner Stimme.

Das machte sie nur noch trauriger, aber sie konnte nicht länger warten. Die Stimmen der Wachen wurden immer lauter. Sicherlich würden sie schon bald in Blickweite geraten und dann würde es sicherlich noch schwerer werden zu entkommen als es schon war.

Sie wandte sich bereits um und wollte die Mauer hinunter springen, als ..... als sie etwas aufhielt.

Sie konnte es einfach nicht tun. Zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl einen großen Fehler zu begehen, den sie sicherlich für immer bereuen würde.

Sie wollte einfach nicht länger ohne die beiden sein. Sie wusste nicht warum, doch da war ein Band was sie miteinander verband.

Sie wollte nicht mehr allein, durch die Gegend ziehen. Sie drehte sich um und streckte den beiden ihre Hände entgegen.

Mit einem breiten und freundlichen Grinsen fragte sie " Kommt ihr mit?"
 

Seth und Yami sahen sich verdutzt an. Hatte sie das etwa ernst gemeint, wollte sie wirklich mit dem Hohepriester und dem Pharao aus dem Palast flüchten? Sollten sie, die beiden mächtigsten Männer Ägyptens, einer Frau folgen? Und all ihr Verpflichtungen hinter sich lassen?

Begeistert von dem Gedanken liefen sie ihr entgegen, bereit ihr bis zum Horizont zu folgen und darüber hinaus.

Yami streckte bereits seine Hand nach ihr aus als ihm eines schlagartig bewusst wurde.

Was wird aus seinem Land? Wer würde regieren? Noch hatte er keinen Erben und wenn auch der Hohepriester nicht da war, an wen würde der Thron dann gehen?

Er ließ seine Hand wieder sinken.
 

Seth war bereits kurz davor die Mauer zu erklimmen, als er sich umwandte und Yami ansah. Auch er hatte die selben Zweifel wie Yami, doch er wusste das Yami nicht den Mut aufbringen könnte um ihr zu erklären warum sie nicht mitkonnten.

Er entfernte sich wieder etwas von der Mauer, um das Mädchen besser sehen zu können. Im Schein der untergehenden Sonne schimmerten ihre Haare wie Samt.

Noch immer lächelte sie den beiden zuversichtlich entgegen.
 

"Es geht nicht." sagte Seth mit betrübter Stimme "Wir können dich nicht begleiten, wir ... " unschlüssig sah er sie an. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Sie wirkte noch immer so unbeschwert. Verstand sie überhaupt was er ihr zu erklären versuchte? Und warum kümmerte es ihn so sehr was sie dachte? Er kannte doch noch nicht einmal ihren Namen!

"Du solltest jetzt besser gehen, bevor dich die Wachen noch entdecken."

Seth konnte ihr einfach nicht sagen wer er war, ebenso wenig konnte es Yami.

Er wusste das er sie gehen lassen musste. Auch wenn es ihn schmerzte. Gleich würde sie sich umdrehen, die Mauer herunter springen und verschwinden. Er würde ihr vielleicht ein, zwei Stunden hinterher trauern, doch dann hätte er sie sicherlich schon fast wieder vergessen.
 

Mit einem Satz sprang sie von der Mauer und landete elegant direkt vor den beiden.

Zwar schmerzten ihre Glieder, doch diesen Schmerz ignorierte sie einfach. Sie hatte sich entschieden und nichts würde sie mehr umstimmen können. Sie wollte bei den beiden sein.

Sie wollte bei ihren Freunden sein.

Sie ging zwei Schritte auf Seth und Yami zu und ... umarmte die beiden.

"Entweder wir gehen alle oder keiner." Glücklich über ihren Entschluss strahlte sie die beiden an. Ja, sie würde nicht eher gehen, bis die beiden mit ihr kämen.
 

"Bist du dir da sicher? Noch kannst du gehen." Seth konnte einfach nicht glauben was sie da eben getan hatte. Es war als ob so eine Umarmung für sie selbst verständlich gewesen wäre.

Wollte sie wirklich ihre Freiheit aufgeben?
 

Während Yami noch immer verwirrt über diese plötzliche Geste der Freundschaft war, begann das Mädchen wieder zu sprechen.
 

"Übrigens mein Name ist Rayn ..... Rayn Ammun."
 

Das war's nun klappte Seth und Yami entgültig die Kinnlade runter, hatten sie sich eben verhört oder war dieses Mädchen tatsächlich .....
 

Muahahahaha. Wieder mal an der spannensten Stelle aufgehört. Sagt mir wie euch der Verlauf bis jetzt gefällt und was ihr vielleicht lieber geändert hättet.

Wie immer freu ich mich riesig über kommies.

Also ganzzzzz viel davon schreiben ;)

cu

Familie

Yuhu. Ich hab wieder ein Kapitel geschafft.

Ich weis das Rey jetzt schon echt lange schläft, deshalb wacht sie auch bald wieder auf und dann könnt ihr euch aber auf was gefasst machen ;)

Ich hoffe das euch meine FF bis jetzt ganz gut gefällt.

Ich geb mir ja auch viel mühe!!!!!
 

Wenn ich wiedermal irgendwelche kleinen Schreibfehler gemacht hab, überseht ihr die einfach mal :)
 

Liebe Grüße an alle die mir kommies schreiben *ganz doll knuddel*

Ihr versüßt mir jedes Mal den Tag, wenn ich so lese was ihr mir schreibt ;)
 

So jetzt hab ich aber genug gequatscht. Viel Spaß mit dem neunten Teil.
 

Yami und Seth hatten Rayn schleunigst in ihr Zimmer zurück gebracht und sie gebeten dort zu bleiben.

Sie sagten ihr das es da noch etwas gäbe was die zwei tun müssten. Sie solle solange dort auf sie warten.

Rayn war verunsichert. Was würden Yami und Seth jetzt wohl von ihr halten? Anscheinend hatten sie den Namen Ammun schon mal gehört und wusste was er bedeutete.

Sie war traurig. Rayn wusste nicht mehr ob es richtig war hier zubleiben.

Ihren Freunden zu erzählen wer sie war.

Vielleicht hatte sie einen Fehler begannen.

,Nur eine weiterer unter vielen.' dachte sie.

,Ich hätte ihnen nicht sagen sollen wer ich bin. Es war noch zu früh dafür. Ob wohl je der richtige Zeitpunkt dafür gewesen wäre? Ich wünschte wir könnten Freunde sein, aber solange meine Vergangenheit zwischen uns steht ist das nicht möglich.'

Sie machte sich Vorwürfe.

Warum musste sie das auch tun? Warum wollte sie unbedingt bei den beiden bleiben?

Warum hatte sie sich ihnen so schnell geöffnet? Bisher war sie doch auch allein immer gut zurecht gekommen.

In ihrem Kopf ging alles drunter und drüber. So viele Stimmen, so viele Gedanken und Gefühle. Und nur die wenigsten davon gehörten ihr.

Seit sie nicht mehr im Besitz ihres Armbandes war, wurden die Stimmen immer lauter, die Gefühle immer realer. Es fiel ihr schwer zu unterscheiden was von ihr war und was nicht.

Durch das Armband konnte sie ihre natürliche Gabe besser leiten ....oder vielmehr verstecken.

Irgendwie hatte sie immer gespürt was die Menschen fühlten, was sie dachten und leider auch dem entsprechend reagiert. Als sie noch klein war hatte sie ihre Fähigkeit nie verborgen. Aber die anderen hatten Angst vor ihr.

Jedes mal wenn Rayn ihnen in die Augen gesehen hatte, konnte sie deren Angst fühlen. Manchmal war die Furcht so groß das sie besitz von ihr ergriff, sie förmlich verschlang.

Irgendwie fühlte sie sich danach schwach, so als ob sie bei etwas wichtigem versagt hätte. Damals verstand sie das nicht, sie war noch zu jung um zu verstehen.

Aber später lernte sie zu verstehen. Sie lernte mit ihrer Kraft um zu gehen, sie zu lenken und zu benutzen. Ihre Mutter brachte es ihr bei.

Erinnerungen durchströmten ihren Körper. Erinnerungen an vergangene Tage, als ihre Mutter ihr erklärte wer sie war, was sie konnte und .... und wofür sie in diese Welt gekommen war.
 

*************************************************************************
 

Yami und Seth standen in einem großen dunklen Raum. Überall waren Staturen der Götter, die mit ihren wachsamen Augen auf sie herab blickten. In der Mitte des Raumes war ein Altar mit Wasser gefüllt.

Eine alte Frau verteilte Kräuter über das Wasser und begann altägyptische Formeln zu sprechen.

Das Gesicht der Frau war vom Alter gezeichnet und in tiefe Sorgenfalten gelegt. Sie besaß kaum noch mystische Kräfte, wahrscheinlich würde sie schon bald in die nächste Welt eintreten und sich vor Anubis und Ammit für ihre Taten verantworten müssen.

Nichtmal der Pharao wusste was sie getan hatte, auch wenn er gleichsam spürte das sie etwas vor ihm verbarg. Etwas von entscheidender Wichtigkeit.

Seth reichte der alten Frau einen goldenen Gegenstand, es war das Armband von Rayn.

Die Frau strich langsam über die Oberfläche. Sie hätte nicht erwartet noch einmal diesen Gegenstand in ihren Händen zu halten. Sie hatte es in keinem ihrer Träume gesehen. Ein weiterer Beweis dafür das die Seherin des Pharaos dabei war zu schwinden.

Sie ließ das Armband in das Wasser des Altars gleiten. Es sank nicht bis auf den Boden. Schon nachdem es wenige Zentimeter untergegangen war umgab es ein leuchten.

Das Licht wurde stärker und das Armband erhob sich wie von Geisterhand aus dem Wasser. Es schwebte.

Das Licht wurde immer stärker, so stark das Yami sich die Augen zu halten musste und auch Seth erhob eine Hand um notfalls sich und den Pharao zuschützen. Seine Hand hielt den Millenniumsstab fest umklammert.
 

Eigentlich war es ihm noch verboten den Stab zu besitzen. Denn der Hohepriester war nicht tot.

,Noch nicht.' dachte Seth. Er hasste den Hohepriester. Dieser alte Mann glaubte tatsächlich ihn manipulieren zukönnen. Er wollte Seth benutzen um den Pharao zu beseitigen, um selbst das Land regieren zu können.

Yami hatte keinen Thronfolger und so würde der Hohepriester als geistiger Führer über Ägypten herrschen.

,Einfälltiger Narr.' Seth würde das schon zu verhindern wissen. Seine Macht überragte die des Hohepriesters bereits um Längen, auch ohne den Millenniumsstab.

Er hatte geschworen Yami mit seinem Leben zu beschützen .... und verdammt noch mal, er würde sich an seinen Schwur halten.

Er wusste das der jetzige Hohepriester schon bald sterben würde. Er hatte es im Kopf der Seherin gesehen, als er wiedermal unerlaubt in ihren Gedanken stöberte.

Sie hatte es nichtmal bemerkt, so alt war sie schon.

,Bestimmt wird sie dem alten Mann bald folgen.' Seth wusste das sich das vielleicht grausam anhörte, doch es wäre das beste so. Nur noch selten hatte die alte Seherin Träume. Der Hof brauchte dringend eine neue. Doch Menschen mit einer solch außergewöhnlichen Begabung fand man nicht eben mal schnell an der nächsten Straßenecke.

Die meisten hatten Angst sich einzugestehen was sie konnten und bei vielen war die Kraft nicht stark genug vorhanden. Eine Seherin musste viel aushalten können, da die Träume von der Zukunft meist nicht nur geistig sondern auch körperlich sehr anstrengend waren.

Hinzu kam noch das nur Frauen diese Fähigkeit besaßen. Auch er der zu den etwas aufgeklärteren Männern gehörte achtete diese zierlichen Gestalten nicht besonders. Frauen waren für ihn schwache, zerbrechliche Wesen, die es zu beschützen galt. Sie sollten nicht über die Zukunft ganzer Königreiche entscheiden können. Der Platz der Frau war daheim. Bei Mann und Familie. Sie sollten zu Haus bleiben und sich um Haus und Kinder kümmern.

Die meisten der Frauen seiner Zeit hielten sich auch an diesen Plan. Sie strebten nach den einfachen Dingen des Lebens. Keine von ihnen war vorlaut, oder hätte widersprochen. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Sie waren Ziellos und ließen sich wie Schafe führen.

Das war es nicht was er wollte. Was er suchte.

Er wollte, brauchte jemanden, der ihm ebenbürtig war. Jemand der mit ihm mithalten konnte. In jeder Beziehung.
 

Das Licht verlor an Kraft und verschwand schließlich völlig. Doch das Armband befand sich noch immer in der Luft. Die Schriftzeichen die darauf graviert waren glühten in einem hellen Silber.

"Es ist echt." in der sonst so müden Stimme der Seherin war eine starke Aufregung zu spüren "Es ist tatsächlich, der legendäre achte Millenniumsgegenstand." Vorsichtig nahm es die alte Frau in ihre faltigen Hände und legte es auf ein schwarzes Kissen, etwas abseits des Altares. Sie konnte ihre Blicke nicht von diesem mächtigen Gegenstand abwenden.

"So viel Macht in etwas so kleinem." Murmelte sie. "Mein Pharao" sagte sie, sich zu de jungen Herrscher umdrehend.

Dieser beachtete sie jedoch nicht im geringsten. Ihn interessierte etwas anderes viel mehr. Obwohl das Armband von dem Altar entfernt wurde, leuchtete das Wasser darin noch immer.

Und da war noch mehr. In dem Wasser war eine Person zuerkennen. Zwar nur schwach, doch sie wurde immer deutlicher. Anscheinend war es eine Frau. Doch so sicher war er sich da nicht, da er durch das Wasser die Person nur von hinten sehen konnte.

Die Perspektive des Bildes änderte sich plötzlich. Sie schwenkte. Nun sah er die Person von vorn. Es war tatsächlich eine Frau.

"Rayn!?" sagte er etwas verwirrt. Warum konnte er sie durch das Wasser sehen.

"Ihr kennt die Person, mein Pharao?" die Frau drehte sich voller Verwunderung um. Sie hatte schon damit gerechnet, das der Altar eine neue Seherin bestimmen würde. Doch so auf die schnelle fiel ihr niemand aus den großen Familien mit dem Namen Rayn ein.

Verblüfft trat sie näher, um das Gesicht der Frau zusehen. Was sie da erblickte, ließ ihre trüben Augen wieder klar werden.

Das was sie sah, war nicht das was sie erwartet hatte.

Dies war ein Mädchen, von zartem Alter. Bestimmt hatte sie noch keine 18 Winter erlebt. Und doch sollte sie schon diese Bürde tragen.

Normalerweise war die Gabe des zweiten Gesichtes nur reiferen Frauen geschenkt.

Sie glaubte nicht das ein so junges Kind einer solchen Aufgabe gewachsen wäre.
 

"Rayn...." sie sprach den Namen mehrmals langsam aus. Sie war sich sicher das sie den Namen schon einmal zuvor vernommen hatte. Aber wo?

,Oh nein ..... das ist doch nicht möglich. Ist sie tatsächlich Rayn Ammun?'

"Eigentlich müsste euch dieser Name sehr bekannt sein. Oder zu mindest ihr Nachname. Er lautet Ammun." Unterbrach die kalte Stimme Seths ihre Gedanken.

Diese ganze Bild im Wasser Sache schien ihn unberührt gelassen zu haben.

Eindringlich musterte sie sein kühler Blick.

Ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken. Wie jeder andere kannte sie auch die Prophezeiung, von dem Mann mit blauen Augen der den Pharao verraten sollte.

Doch sie hatte nie ein solches Ereignis in einem ihrer träume gesehen. Doch das war kein Beweis dafür das es nicht passieren würde.

,Seher erhaschen immer bloß einen kleinen Einblick in die Zukunft. Das große Ganze eröffnet sich ihnen meist erst später.' Das war die letzte Lektion, die sie von der vorhergehenden Seherin erhalten hatte. Bevor diese in das nächste Leben übergetreten war.

" Ich kenne den Namen Ammun sehr wohl, ehrenwerter zukünftiger Hohepriester Seth." Sie sprach diese Worte mit einem Sarkasmus aus, der nun auch Yami hellhörig werden ließ.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der junge Pharao einfach nicht von dem Spiegelbild der wunderschönen Frau abwenden können. Er wusste selbst nicht was ihn so an sie band. Doch in ihrem Wesen lag etwas das ihn fesselte. Etwas das er nicht beschreiben konnte.

Nur etwas das er fühlte.

"Sie kommt aus einer der verfluchten Familien. Das zweite Gesicht ist nicht der einzige Fluch der ihr auferlegt wurde. Sie ist mit Kräften gestraft die unser Vorstellungsvermögen übersteigen." fuhr die Seherin fort.

Das Bedauern in ihrer Stimme war für Seth vollkommen unverständlich.

"Übertreibst du jetzt nicht etwas alte Hexe? Ich meine wenn sie wirklich so mächtig ist, kann das doch nur zu ihrem Vorteil sein. Oder ist sie etwa so einfältig wie der Rest des weiblichen Lebens?" der Spott in seiner Stimme machte die Seherin wütend, sehr wütend.

Sie erhob sich aus ihrer gebückten Haltung und richtete sich zu voller Größe auf.

"Hütet eure Zunge." Zischte sie bedrohlich. "Ihr solltet nicht von Dingen reden von denen ihr nichts versteht. Ich bin mir sicher ihr habt bereits versucht in ihre Gedanken einzudringen. Ist es euch gelungen? Bestimmt nicht." Seth antwortete darauf nur mit einem Zähneknirschen.

"Wie ich es mir gedacht hatte. Was hat euch aufgehalten?" spottete nun wiederum die Seherin.

Seths Stimme wurde betrübt. "Schmerz. Eine Wand aus Schmerz hat meinen Versuch gestoppt. Es war wie ein undurchdringlicher Nebel, in dem nichts war. Nur Schmerz und Vergessen." Nun wurde ihm klar was die Seherin gemeint hatte.

Rayn besaß zwar große Macht. Doch diese Macht ließ sich nur schwer kontrollieren. Es musste sie unvorstellbar viel Kraft kosten sich zu beherrschen.

Nur schwer konnte er sich vorstellen wie es ihr in ihrem bisherigen Leben ergangen sein musste.

"Versteht ihr nun. Es ist ein Fluch und eine Gabe zugleich. Mein Pharao, ihr habt nun eine Entscheidung zutreffen."

Yami sah sie eindringlich an. Er verstand noch nicht so ganz. Aber sein Gefühl sagte ihm das er noch verstehen würde.

"Es ist jetzt an euch mein Pharao. Euer Urgroßvater verfluchte die Familie Ammun vor langer Zeit. Er verliebte sich in eine der Priesterinnen des Ammun Clans, doch er wurde zurückgewiesen. Aus Rache fesselte er die Kräfte der weiblichen Familienmitglieder an ihre Gefühle. Was es noch schwerer macht ihre Gabe zukontrollieren. Danach verschwand der Clan und man nahm an das sie für immer unter dem Wüstensand verschwunden bleiben würden. Aber wie es den Anschein macht ist ein Mitglied nun zu euch geschickt worden. Ihr müsst vorsichtig sein. Wir wissen nicht ob der Clan einen Groll gegen eure Familie hegt. Damals war es Brauch das der Clan dem mächtigsten Mitglied folg. Unabhängig von Alter und Geschlecht. Der Anführer des Clans soll im Besitz des Millenniumsarmbandes gewesen sein. Und als der Clan verschwand ging mit ihm auch das Armband. Wenn dieses Mädchen es trägt, bedeutet das möglicherweise große Schwierigkeiten für euch. Doch sie ist noch jung. Sicherlich könnt ihr sie euch gefügig machen und so an die Macht des achten Millenniumsgegenstandes gelangen." Die Stimme der Seherin war nun hell und schrill. Die Gier nach macht war nun unermesslich geworden. Sie wollte dieses Armband, unter allen Umständen. Auch wenn sie die momentane Trägerin töten müsste.

Ihr einst so reines und gütiges Herz war jetzt nicht mehr als ein zäher, dunkler Klumpen in ihrer Brust. Von der Gier zerfressen und nur auf ein einziges Ziel ausgerichtet.

Macht. Sie wollte Macht, egal zu welchem Preis.

Sie wollte bereits erneut zu einer ihrer Manipulationsversuche ansetzten, doch noch bevor sie beginnen konnte wurde sie unterbrochen.

"Schweig endlich." schrie ihr Yami entgegen. Seine Stimme bebte vor Zorn.

Er kochte förmlich über vor Wut. Unfassbar was sich diese alte Hexe herausnahm.

Sie schlug ihm vor ... nein, dies war kein Vorschlag mehr. Vielmehr wollte sie ihn benutzen. All die Jahre hatte sie ihm so vieles verheimlicht und ständig gesagt das es zu seinem besten wäre. Doch er würde sich von ihr nicht mehr benutzen lassen.

"Ich entscheide was passiert. Denn ICH bin der Pharao. Nicht du. Merk dir das."

Sie gehörte zwar zu seiner Familie, doch er war der Herrscher und seine Großmutter würde sich seinem Willen beugen müssen.

"Denkst du ich weis nicht wonach dein Herz sehnt. Du willst selbst Besitzerin des Armbandes sein."

"Warum auch nicht? Steht es mir etwa nicht zu? Willst du deine einzige lebende Verwandte, deine geliebte Großmutter, nicht noch etwas länger an deiner Seite wissen bis ..."

"Bis was? Du ihn noch mehr unter deine Kontrolle gebracht hast? Du noch etwas länger von der Macht gekostest hast? Deine Zeit ist um. Du weist selbst das deine zeit in dieser Welt vorüber ist." Wurde sie von Seth unterbrochen. Er war zwischen sie und Yami getreten.

Seth hatte immer geahnt das die Seherin versuchen würde die Macht zu erlangen. Egal wie alt sie ist.

"Hast du nicht schon genug Frevel begangen. Dein Herz ist bereits schwer belastet. Wenn du noch auf ein glückliches, nächstes Leben hoffst. Solltest du nicht noch mehr Schuld auf deine Schultern laden."

"Es stimmt" die alte Seherin erkannte ihren Wahnsinn. Selbst wenn sie es versucht hätte. Niemals wäre es ihr gelungen das Armband zu kontrollieren, egal wie viel Zeit sie gehabt hätte. "Ich habe versucht meinen eigenen Sohn zu töten. Versucht meinen Enkel mit Hilfe eines Zaubers mir gefügig zu machen. Schwer wiegt meine Last. Doch niemals wäre es mir gelungen einen so mächtigen Gegenstand zu kontrollieren." Mit einem Seufzen sank sie zu Boden. Sie wusste das ihre Zeit nun gekommen war. Kein Zaubertrank, keine Mixtur würde das unvermeidliche nochlänger hinausschieben. Sie fürchtete sich. Fürchtete sich vor dem was kommen würde. Sie wusste genau das ihr Herz mehr wog als eine unschuldige Feder. Deshalb würde ihr Herz auch von Ammit, dem Totenhund verschlungen werden.

"Yami, mein kleiner Liebling. Vieles verbindet dich und dieses Mädchen. Entscheide du was mit ihr geschehen soll. Sie besitzt etwas das sich eines Tages als hilfreich, für dich und Ägypten, erweisen könnte. Doch ihr Schicksal ist an die Millenniumsgegenstände gebunden. Wird sie von ihnen getrennt könnte das schreckliche Folgen haben."

Ihre Stimme wurde immer schwächer so das sich Yami zu ihr herunterbücken musste.

Auch wenn sie seine letzte lebende Verwandte war. Er empfand .... nichts.

Er hatte keinerlei Verbindung zu dieser Frau hier auf dem Boden. Sicherlich würde über den Tod eines Menschen trauern. Aber nicht über den Tod seiner Großmutter. Für ihn war sie schon vor vielen Jahren gestorben.

Seitdem ihr Herz der Sucht nach Macht verfallen war.
 

Sie flüsterte noch ein paar letzte Worte in das Ohr ihres Enkels als sie das Leben verließ. Es strömte aus ihrem Körper und ihr Geist begab sich in die Dunkelheit.

Ein letzter Lichtstrahl. Zum letzten Mal hatte sie einen Traum von der Zukunft.

Im Augenblick ihres Todes wurde ihr der Plan des Schicksals eröffnet. Doch da war niemand dem sie es noch hätte erzählen können.

Das war ihre Strafe. Auf ewig verdammt zu sehen. Die Schrecken der Zukunft zu erblicken. In ihrem vollkommenen, beängstigendem Ausmaß und doch nichts verändern zu können.

Das war wohl die schlimmste Strafe die es für eine Seherin wie sie gab.

Ihren Taten angemessen.
 

Yami und Seth verließen den düsteren Raum und begaben sich in den Garten des Palastes.

Ins Licht.

Die wärmenden Strahlen der Sonne konnten jedoch nicht bis in den Geist des Hohepriesters vordringen. Kein Licht erhellte seine Gedanken. Anscheinend gab es nichts was ihn aus seiner Finsternis befreien konnte

Yami hatte ihn darum gebeten mit Hilfe des Millenniumsstabes seinem Geist zu helfen. Was Seth etwas unangenehm war, weil dafür eine enge geistige Verbindung zwischen den beiden bestehen musste.

Seth befürchtete das Yami dann vielleicht seine Gefühle für Rayn entdecken könnte.

Es war anstrengend vor seinem Pharao, seinem besten Freund ein solches Geheimnis zu verbergen. Doch selbst während der Verbindung konnte er seine Gefühle vor Yami verstecken. Auch wenn es ihm sehr schwer fiel.

Yami erzählte ihm auch immer alles, doch er hatte Geheimnisse vor seinem besten Freund. Seth hatte ein schlechtes Gewissen. Selbst wenn er Rayn seine Gefühle gestehen würde, so wüsste er doch das es falsch wäre. Es würde sich nicht richtig anfühlen, das sagte ihm sein Verstand.

Doch seinem Herzen war es egal was der Kopf wollte. Sein Herz sehnte sich nach einer Berührung ihrer zarten Haut, nach einem sanften Kuss auf ihre weichen Lippen.

Er sehnte sich nach ihr, danach mit ihr zusammensein zu können.

Doch als er in die tiefen Augen des Pharao sah verschloss er diese Sehnsucht wieder in den Tiefen seines einsamen Herzens.

Seth hatte sein bestes getan um ihm zu helfen. Um die Ereignisse der letzten Stunden etwas verständlicher für den Pharao zu machen. Seth wusste nicht wie gut ihm das gelungen war.

Er gab es nicht gerne zu, doch im Umgang mit dem Stab, war er noch sehr unerfahren. Es würde noch viel Übung brauchen bis er ihn richtig beherrschen konnte.

Yami hingegen hatte sein Puzzle vom ersten Tag an unter Kontrolle.

In dieser Beziehung war er Seth offensichtlich überlegen.
 

Yami hatte sich erhoben und Seth etwas aufgetragen, dann war er gegangen um den Hofstaat zu verkünden, das die Seherin in die nächste Welt gegangen wäre.

Auch wenn er wusste das sie wahrscheinlich in der ewigen Verzweiflung gefangen bleiben würde. Sie hatte einfach zuviel übles getan, um verschont zu werden.
 

Und während Yami sich schon darauf einstellte wieder von den lästigen Fliegen, die er als seine Berater kannte, umschwirrt zuwerden waren seine Gedanken doch an einem anderen Ort.

Es war seltsam, doch die Geschehnisse der vergangenen Stunden erschienen ihm von Minute zu Minute weniger schrecklich. Anscheinend beherrschte Seth den Millenniumsstab schon recht gut.

Doch seine Gedanken galten weniger Seth, vielmehr waren sie auf dieses ungewöhnliche Mädchen, namens Rayn Ammun ausgerichtet.

Er war sich sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Yami hatte beschlossen, ihr das Armband zurück zu geben, da es ohnehin mit ihr verbunden war. Außerdem gehörte es sowieso rechtmäßig Rayn.

Dieses Mädchen beschäftigte ihn. Sie regte ihm zum Nachdenken an.

Rayn hatte ihm gesagt das sie keine Sklavin sein wollte und doch war sie bei ihm geblieben?

Hatte sie seine Bitte doch erhört?

Fragen über Fragen stapelten sich in seinem Kopf und alle drehten sich um sie.
 

Er war so in seinen Gedanken versunken das er nicht mal merkte wie er in jemanden hineinlief, bis es bereits zuspät war .....
 

Ok, somit wären mal wieder alle Klarheiten beseitigt.

Ich wird zu sehen, das ich das zehnte so schnell wie möglich hinkrieg.

Wenn euch irgendwas nicht gefällt (was ich mir natürlich kaum vorstellen kann *sehr selbstbewusst guck*), schreibt mir kommies.

Wenn euch irgendwas gefällt *kurz nachdenk*..... schreibt ihr mir gefälligst erst recht kommies!!!!!!!

Ich bin süchtig nach eurer Meinung ;)

cu

Erwachen

So ich weis es hat verdammt lang gedauert. Aber irgendwie hatte ich eine kleine Schreibblockade. Aber keine Sorge jetzt ist alles wieder gut und da Ferien sind kann ich natürlich viel mehr schreiben ;)

Und noch etwas tolles heut passiert es endlich .... nein ich sag's euch lieber doch nicht.

Lest einfach selbst.

Viel Spaß dabei.
 

Unruhig schritt Seth den Flur entlang. Es war der Weg zu Rayns Zimmer.

Er war nervös. Es waren bereits mehrere Stunden vergangen seitdem er und Yami sie dort zurück gelassen hatten.

Ob sie noch da war? Vielleicht war ihr auch langweilig geworden und sie hatte beschlossen sich im Palast etwas umzusehen.

Dies war mitunter eine seiner größten Sorgen.

Bisher wurde noch keiner der anderen Sklaven informiert.

Was wenn sie Rayn für eine der ihren halten würden? Oder schlimmer noch.

Was wenn ihr einer der höhergestellten Adligen begegnen würde?

Sicher wäre das eine Katastrophe.

Rayn konnte sich nicht wie eine Sklavin verhalten. Das lag nicht in ihrer Natur, dafür war sie zu selbstsicher und zu Stolz.

Sie war nicht im Besitz des Armbandes und wenn ihre Kräfte tatsächlich bereits so stark waren würde es ihr sicher schwer fallen sich zu beherrschen.

Wenn sie die Kontrolle über sich verlieren würde, könnte das schreckliche Folgen haben.

Seth beschleunigte seine Schritte.

Er überlegte sich was er ihr sagen, wie er es ihr erklären sollte.

Yami hatte ihm zwar aufgetragen es ihr schonend bei zu bringen, doch wie konnte man einem so etwas schonend beibringen.

Wie sollte er ihr erklären was ihre zukünftige Aufgabe im Palast sein sollte?

Er öffnete die große goldene Tür.
 

***************************************************************************
 

Rayn trat auf den großen Balkon hinaus um einen klaren Kopf zu kriegen. Vielleicht würde sie ja etwas sehen, was sie etwas ablenken würde, bis Yami und Seth zurück wären.

Es mussten schon Stunden vergangen sein, denn die Sonne begann bereits unterzugehen.

Rayn beobachtete die Vögel, die ihre Kreise zogen.

Sie flogen einfach über die Mauer des Palastes hinweg.

Nichts hielt sie hier. Sie waren nicht eingesperrt, nicht so wie sie .... in einen goldenen Käfig.

,In einen goldenen Käfig gesperrt' dachte Rayn wehmütig ,eine treffende Beschreibung für meine momentane Lage. Egal was ich mir auch einrede. Ich bin hier als eine Sklavin des Pharaos. Als eine Sklavin von Yami.'

Aber war das denn eigentlich so schlecht?

Hier im Palast hatte sie ein schönes Zimmer, auch wenn es für ihren Geschmack etwas zu prunkvoll war.

Hier musste sie nicht täglich ums Überleben kämpfen.

Hier wusste sie wo sie ihre nächste Mahlzeit herbekommen würde. Draußen auf der Straße war das anders.

Sie musste an die Gesichter der hungrigen Kinder denken, an die vielen Bettler.

Eine einzelne Träne ran still über ihre Wange.

Sie wollte etwas an den Verhältnissen in diesem Land verändern.

Vielleicht würde das ihr hier besser gelingen, an der Seite des Pharaos.

Andererseits, was konnte eine einfache Sklavin schon ausrichten?

Sklaven hatten keinen Wert. Warum sollte das mit ihr jetzt anders sein?

Wieder sah sie empor zum Himmel.

Der Sand der Wüste färbte sich im Schein der untergehenden Sonne rot.

Sie schwelgte in Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

An ihr Leben in der Wüste, als zukünftige Anführerin eines verstoßenen Volkes.

Vom Pharao früherer Generationen dazu verdammt ein Leben in Abgeschiedenheit zu fristen.

Verstoßen, verachtet, verfolgt.

Seit Jahrzehnten wurde der Hass auf die Familie des Pharaos weitervererbt.

Von einer an die nächste Generation weitergegeben.

"Wie sinnlos!" flüsterte sie.

Immer und immer wieder sprach sie diese Worte, als wären sie eine geheime Formel. Als würden diese Worte ausreichen um den Hass und den Zorn, den sie in sich trug, zu begraben.

Einfach unter den weiten Dünen der Wüste verstecken .... und vergessen.

Ihr Blick wurde glasig.

Wie in Trance versetzt strömten in ihr die Erinnerungen und Gefühle ihrer Vorfahren empor.

Noch so eine Sache die sie mit Hilfe des Armbandes verdrängt hatte.

Doch nun schützte sie es nicht mehr und so musste sie sich dieser Vergangenheit stellen.

Es war nicht ihr Kampf doch sie war zu einem Teil des Krieges geworden.

Noch nie hatte sie verstanden warum alle diesen Hass empfanden.

Wofür er gut war.

,Hass erzeugt immer Gegenhass. Tod bringt immer nur Tod. Ein endloser Kreislauf, wenn ihn niemand durchbricht.'

Bilder stiegen in ihr auf.

Bilder von fremden Menschen, fremden Orten.

Aber irgendwie erschien ihr dies alles nicht so fremd, vielmehr hatte sie das Gefühl diese Menschen zu kennen .... als würde sie etwas verbinden ... etwas das sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstehen konnte.
 

Als sie noch in der Wüste lebte musste sie viel Zeit damit verbringen alte Schriften und Gebräuche zu studieren.

Während andere Kinder spielten musste sie über verstaubten Schriftrollen lernen.

Eines Tages, als sie wiedermal eher fertig war, beschloss sie sich die alte Bibliothek etwas genauer anzusehen.

Es gab da einen bestimmten Abschnitt, der Rayn wie magisch anzog.

Nur den ältesten des großen Rates war es gestattet dorthin zu gehen. Das machte sie natürlich neugierig. Sie wollte wissen welche Geheimnisse die Ältesten dort versteckten.

Für ihr Alter war sie ziemlich klein.

Somit stellte es für Rayn keinerlei Probleme dar sich ,durch die engen geheimen Gänge, Zugang zum verbotenen Flügel der Bibliothek zu verschaffen.

Auch die magischen Siegel konnte sie ohne größere Schwierigkeiten überwinden.

Endlich zahlte sich das stundenlange lernen mal aus.

Nachdem sie das letzte der heiligen Siegel deaktiviert hatte konnte sie endlich die große Tür öffnen und den geheimnisumwobenen Raum dahinter betreten.

Sie malte sich allerlei Schätze aus, die von dem Rat hier versteckt gehalten wurden.

In gewisser Weise fand sie einen Schatz, auch wenn dieser eine andere Form hatte als sie sich vorstellte.

Es war fast nichts in diesem Raum, keine Berge von Gold, keine großen Geheimnisse, nichts von dem wie Rayn es sich vorgestellt hatte.

Nur eins war da. In der Mitte des Raumes war eine Steinsäule, ungefähr so groß wie Rayn.

Licht fiel durch ein Loch in der Decke auf ein Buch, das auf der Säule lag. Es sah ziemlich alt aus.

Rayn war sehr enttäuscht, sie riskierte eine harte Bestrafung, wenn man sie hier erwischen würde und das alles nur für ein Buch.

Aber man hatte ihr beigebracht das nichts so ist wie es scheint, also beschloss sie sich das Buch genauer anzusehen.

Von außen wirkte es wie eines der vielen Bücher hier in der Bibliothek, ganz normal, eben nichts besonderes.

Doch das war es, sogar etwas ganz besonderes.

Das wurde Rayn schon beim lesen der ersten Seite bewusst.

Es erzählte die Geschichte des Clans, die Wahrheit über den Grund warum sie in die Wüste verbannt wurden, die Wahrheit über den Pharao und seine Familie und ..... und die wahre Geschichte der Millenniumsgegenstände.

Sicher waren noch weitere Wahrheiten in diesem Buch verborgen, doch über diese sollte Rayn niemals etwas erfahren.

Noch bevor sie reagieren konnte wurde sie von Wachen des Rates gefangen genommen.

Wie sie bereits erwartet hatte, erzählte man ihr von den fürchterlichen Strafen die sie doch für diesen Frevel erwarten müsste.

Solche Sachen wie " Tausend Peitschenhiebe", "unvorstellbare Qualen" und "ewige Verdammnis".

Alles in allem eigentlich immer das gleiche.

Rayn hörte es nicht.

Sie hörte nicht die Entscheidung des Rates, nicht das bitterliche Weinen ihrer Mutter.

Nicht einmal den Schmerz spürte sie.

Sie konnte an nichts anderes als an dieses Buch denken, Sie verstand jetzt warum man es geheim hielt, denn es war mächtig.

Die Wahrheit würde die Ältesten ihrer Macht berauben, darum hielten sie es geheim.

Rayn war sich auch sicher selbst wenn sie irgendwem von den Dingen erzählen würde die sie gelesen hatte, so würden doch die wenigsten ihres Volkes zuhören. Für viele gab es nichts anderes als den Hass gegen den Pharao. Wenn dieser Hass verschwindet, was bleibt ihnen dann noch?

An diesem Tag beschloss sie etwas zu verändern, sie setzte sich ein Ziel.

Sie wollte das ihr Volk mehr hatte als nur Hass, so das es keine Angst mehr vor der Wahrheit haben müsste.

Dann würde diese sinnlose Fehde endlich enden.

Rayn hatte es bereits geahnt, doch durch dieses Buch hatte sie Gewissheit.

Bereits vor ihr gab es Menschen die zweifelten, zwar waren es nur wenige gewesen.

Doch es gab sie und so sehr man sich auch bemüht hatte diese Menschen in die Vergessenheit zu verdrängen, so zeugte dieses Buch doch von ihrer Existenz.
 

Nun, nachdem so viele Jahre vergangen waren, erinnerte sie sich an mehr, als nur an die Namen dieser Menschen.

Aber warum? Diese Menschen waren bereits vor ihrer Geburt gestorben.

Sie dürfte sich nur an die Namen erinnern, doch da war mehr.

Rayn erinnerte sich an Gesichter, Geschichten ... Gefühle.

Zu jedem Namen gehörte ein Gesicht, eine Geschichte.

Doch woher wusste sie das alles? Wie konnte sie sich an Dinge erinnern, die vor ihrer Geburt geschahen, an Dinge von denen sie noch nie etwas gehört hatte?

Da waren so viele Gefühle, die auf sie einströmten.

Freude, Glück, Liebe aber auch Schmerz, Trauer, Angst .... und Tod.

Doch wie kann das sein? Wie kann man den Tod fühlen?

Sie bekam Angst und diesmal war es tatsächlich ein Gefühl das von ihr ausging.

Sie fühlte sich erdrückt, als würden diese vielen Empfindungen sie zu Boden drücken, ihr die Luft abschnüren .... sie fesseln.

Sie fühlte sich von Dunkelheit erfüllt. Alles um sie war schwarz. Da war kein Boden auf dem sie stand, sondern nur eine unendliche Leere. Alles um sie herum war Leer.

Doch sie fiel nicht in die Dunkelheit.

Rayn sah sich um. Da waren Menschen.

Sie war von Menschen umringt, es waren die Leute an die sie sich erinnern konnte, obwohl Rayn sie nicht kannte.

"Was wollt ihr?"

Keine Antwort.

"Was wollt ihr?!" fragte sie diesmal etwas lauter.

Wieder nur stummes Schweigen, als Antwort.

Langsam bekam sie Panik, diese Menschen verunsicherten sie, ja machten ihr sogar irgendwie Angst. Sie wollte weg. Sie wollte nicht mehr in Erinnerungen wandeln, nur noch aufwachen. Aber wie?

Ein letztes mal schrie sie ihnen entgegen.

"Verdammt noch mal was wollt ihr von mir? Antwortet gefälligst!"

Diesmal bekam sie eine Antwort.

Alle begannen zu sprechen, doch sie konnte nichts verstehen. Die Worte verloren sich und wurden zu einem Murmeln.

Es wurde immer lauter. Wie Donner ertönten nun die Worte jedes einzelnen.

Rayn musste sich die Ohren zu halten. Noch immer verstand sie keine Worte, doch dafür konnte sie die Gefühle der Menschen spüren.

Soviel Hass, unbändiger Zorn.

Sie kauerte sich zusammen, sie wollte das nicht mehr. Sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, diese Wut. Sie wollte nicht von dieser Woge des Hasses überschwemmt werden, sie wollte sich nicht im Zorn verlieren, wie es schon vielen zuvor ergangen war.

Rayn empfand Mitleid. Sie bedauerte diese armen Kreaturen, die nichts mehr hatten.

Nichts außer Wut und Zorn und Hass.

Plötzlich wurde es still.

Die Menschen um sie herum verstummten und auch die Gefühle änderten sich.

Von einem zum nächsten Augenblick hatte es aufgehört. Da war nichts mehr.

Die Menschen standen nur da und sahen sie an. Unfähig etwas zu sagen oder sich auch nur zu bewegen stand Rayn da und wartete was als nächstes geschehen würde.

Erneut setzten die Menschen zum sprechen an, Rayn bereitete sich schon auf das schlimmste vor.

Doch diesmal war es anders, all diese Menschen sprachen mit einer Stimme. Sie war hell und klar.

°°.... Du hast vergessen ....°°

Rayn verstand nicht "Was hab ich vergessen?"

°°.... Erinnere dich .......°°

"Woran?"

°°.... sonst findet er dich .....°°

"Was? Wer? Ich versteh nicht was du meinst."

°°.... Vertrau darauf ..... noch gibt es Hoffnung ......°°

Rayn sah wie die Gestalten zu verschwinden begannen. Eine nach der anderen begann sich aufzulösen.

°°.... wir haben keine Zeit mehr ...... noch schläft es ......°°

"Wartet. Ich weis doch noch gar nicht was ihr mir sagen wolltet. Was schläft? Wo?"

°°.... der Fluch deines Blutes ..... in dir ...... erinnere dich ..... sonst .....°°

"Geht nicht fort. Lasst mich nicht allein. Ich hab noch so viele Fragen wie meinst du das. Der Fluch meines Blutes?"

Die letzte Person verschwand und wurde wieder zu dem Nichts aus dem sie gekommen war, nur noch ein letztes mal erhob sich die klare Stimme aus der unendlichen Leere in der sich Rayn befand.

°°.... dein Wunsch ...... im Wüstensand ......°°

Dann war nichts mehr. Alles Rufen und Bitten nützte nichts. Rayn war allein und nichts befand sich um sie, nur Leere und auch die schien sich aufzulösen.

Noch einmal sah sich Rayn um, in der Hoffnung doch noch jemanden zu sehen aber da war niemand mehr. Keiner der ihr eine ihrer Fragen hätte beantworten können.

Was hatte die seltsame Stimme gemeint? Und woher kannte sie ihren geheimen Wunsch?

Sie fiel, fiel in die unendliche Weite unter ihr.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor.
 

Rayn konnte sich wieder aus der Trance befreien. Sie sah zum Himmel. Er begann bereits sich mit unzähligen Sternen zu bedecken.

Auch wenn es ihr so vorkam als wäre sie eine Ewigkeit weggewesen, so schienen doch nicht mehr als fünf Minuten vergangen.

Rayn blickte auf den Wüstensand.

Sie besann sich darauf warum sie damals geflohen war. Warum sie diesen ewigen Kreislauf des Hasses durchbrechen wollte.

Sie besann sich auf ihren geheimen Wunsch und was ihn hervorgerufen hatte.
 

"Du hattest Sehnsucht, stimmt's? Du hast dich nach etwas gesehnt aber du wusstest nicht was. Hab ich recht?"

Hatte sie sich das nur eingebildet oder hörte sie tatsächlich Seths Stimme in ihrem Kopf?

"Seth?!" verwirrt blickte sie sich um.

Ein dunkler Schatten begann den Raum in Besitz zunehmen.

Die letzten Strahlen der Sonne waren nicht mehr stark genug um gegen die Finsternis anzukämpfen.

Angst stieg in ihr auf. Sie fürchtete sich vor dieser Finsternis. Etwas bedrohliches verbarg sich in ihr.

Seth trat aus dem Schatten und entzündete die Kerzen und Fackeln im Raum.

Die Finsternis musste weichen und mit ihr auch Rayns Angst.

"Ich muss mit dir reden" Seths Stimme klang ernst und bedrückt. Selbst jetzt wusste er nicht wie sie auf die Neuigkeit reagieren würde.

"Ich hatte das Gefühl dich in meinen Gedanken gehört zu haben. Wie hast du das gemacht?"

Seth war verwundert darüber das sie es gemerkt hatte. Aber dies war nur ein weiterer Beweis für ihn das Rayn kein gewöhnliches Mädchen war.

"Es geht um dein Armband ...."

"Was ist damit?" unterbrach sie ihn hastig. Aufgeregt schritt sie ein paar Schritte auf ihn zu. Erst jetzt bemerkte sie seine Kleidung und den Stirnreif und den seltsamen Stab in seiner Hand. Das Symbol auf dem Stab kam ihr bekannt vor,

"Hei sag mal hast du dich umgezogen? Du siehst aus wie einer dieser Priester. Und was ist das für ein komischer Stab? Auf meinem Armband ist genauso ein Symbol."

"Nun weist du ich BIN einer dieser Priester. Um ehrlich zu sein bin ich sogar der nächste Hohepriester und auch du wirst bald eine Priesterin sein." Ohne das es ihm bewusst war hatte er das wiedermal mit seiner Winterfrost Stimme gesagt.

,Toll gemacht du Spacko!' schrie er sich selbst in Gedanken an ,Noch gefühlloser kann man so was echt nicht sagen. Vollidiot!'

"Wann?"

"Was wann?" Rayns Frage hatte ihn vollkommen unerwartet getroffen. Er hätte eher mit einem Heulkrampf gerechnet. Nur die wenigsten waren, freiwillig, dazu bereit Priester zu werden und seines Wissens nach gab es kaum Priesterinnen.

"Na was schon Dummerchen. Wann werd ich Priesterin? Und von wem? Und warum soll ich Priesterin werden?" Rayn störte es nicht sehr das sie eine Dienerin der Götter werden sollte. Das stundenlange lernen von Zeremonien, was dieses Amt automatisch mit sich brachte, war sie ja schon von frühster Kindheit an gewohnt.

"Darüber können wir auch noch später reden. Zuerst muss ich dir noch etwas geben."

Seth holte das Millenniumsarmband hervor.

Überglücklich darüber das sie es wiederhatte viel ihm Rayn um den Hals.

"Danke" flüsterte sie ihm ins Ohr und schmiegte sich noch fester an ihn.

Seth war zwar überrascht und hatte versucht zurückzuweichen, doch Rayn war viel zu schnell für ihn.

Anfangs hatte er darüber nachgedacht sich zu wehren, doch dieser Gedanke war nur von kurzer Dauer gewesen.

Sein Herz hatte gesiegt und forderte nun seinen Tribut.

Zärtlich nahm er Rayn in den Arm.

,Ach scheiß drauf!' dachte er sich.

Er wollte es einfach nur genießen. Auch wenn es nur ein vergänglicher Moment war, so war es doch jetzt sein Moment.

Er wollte einfach nur hier stehen und sie in seinen Armen halten den Rest der Nachricht würde er ihr auch noch später erzählen können.

So standen beide da, still im Schein der letzten Sonnenstrahlen.

Noch nicht um ihr zukünftiges Schicksal wissend.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Rey musste ein paar mal blinzeln. Selbst jetzt noch sah sie das Bild von Seth und Rayn vor sich. Wie sie auf dem Balkon stehen.

Während ihres Traumes konnte sie alles beobachten. Wie ein unsichtbarer Schatten war sie jedem gefolgt.

Sie hatte einige der Antworten, nach denen sie gesucht hatte erhalten, doch es wurden auch viele neue Fragen aufgewirbelt.

Wer war dieser Seth? Warum sah er Kaiba so ähnlich und war es doch auch wieder nicht?

Warum sieht dieser Pharao aus wie Yugi? Und wer ist dieses Mädchen?

Rayn Ammun.

"Warum fühle ich mich so seltsam wenn ich an sie denke?"

Rey dachte an das Armband. Vielleicht würde ihr das helfen die Rätsel zu lösen.
 

Endlich ist Rey aufgewacht. Wurde ja auch langsam Zeit.

Schlafmütze.

So ich hoffe natürlich das es euch wiedereinmal gefallen hat.

Fortsetzung folgt bald. Gaaaanz bald.

Cu lyn

Begegnungen

Haha, wiedermal ein schönes chap für euch gemacht. Hoffe natürlich das es euch wie immer gefällt. Ich versuche in nächster Zeit mehr auf Kaiba einzugehen, wenn ihr dazu Anregungen oder der gleichen haben solltet, dann immer her damit.

Rechtschreibefehler könnt ihr gern behalten, die will ich nicht wieder haben.

Ich grüße SweetChichi und sweet_cat und LaraAnime und Nechan und Lesleyanna und ..... (geht noch ne Weile so weiter)

Grüße einfach alle die immer fein kommies schreiben *knuddelknuddel, bussibussi*
 


 

Langsam öffnete Seto die Tür zu seiner riesigen Villa.

Schon die ganze Fahrt über konnte er an nichts anderes mehr denken. Immer wieder stieg dieses Bild in ihm auf.

Wie die Frau der sein Herz gehörte auf dem Bett lag, in den Armen eines anderen.

Es machte ihn so wütend.

Am liebsten hätte er alles kurz und klein geschlagen.

,Sie gehört mir' das war alles woran er noch denken konnte und er hasste sich selbst dafür.

Er betrachtete sie wie einen Gegenstand, wie etwas das man besitzt.

Doch wenn es eins gab das er wusste dann war es das niemand, niemals Rey Takazumi besitzen würde.

Sie selbst hatte es ihm so gesagt.

Er musste daran denken was sich alles verändert hatte, seit er sie kannte ... wie er sich verändert hatte.

Er war zwar noch der coole, exzentrische Multimilliardär doch er hatte sein Herz wiederentdeckt.

Als er Rey kennenlernte war das Band zwischen ihm und seinen Bruder zum zerreißen gespannt, doch durch sie war es nun stärker als zuvor.

Sein Leben bestand nicht mehr nur aus Arbeit, er hatte gelernt zu vertrauen.

Ihr zu vertrauen.

"Hey großer Bruder, da bist du ja endlich. Wo ist Rey? Ist sie noch im Wagen? Warum kommt sie nicht rein?" Mokuba war so schnell, das Kaiba ihn beinahe nicht mehr davon hätte abhalten können zum Wagen zu rennen und die Tür aufzureißen.

Es fiel Seto schwer seinem kleinen Bruder zu erklären das Rey, aufgrund einer seiner Fehler, nicht mehr zurück kommen würde.

Auch wenn sich tief in ihm immer noch die Hoffnung verbarg das sie es doch tun würde.

Noch bevor er mit dem ersten Erklärungsversuch beginnen konnte, rannen bereits die ersten dicken Tränen über Mokubas Gesicht.

Der kleine schien auch ohne Worte zu verstehen was vor sich ging.

"Sie wird nicht mehr kommen, hab ich Recht?"

Kaiba wollte erst dem Blick seines kleinen Bruders ausweichen, zwang sich jedoch ihm direkt in die Augen zu sehen.

Mokuba verdiente eine ehrliche Antwort und die würde er auch bekommen, selbst wenn Kaiba die Wahrheit dafür etwas biegen musste.

"Nein ich fürchte nicht in nächster Zeit." Kaiba konnte nur mit Mühe den hoffnungsvollen Blick von Mokuba standhalten. "Aber bestimmt schon bald und bis ihr euch wiederseht soll ich dir von Rey sagen, das sie dich ganz doll vermisst." Seto lächelte zwar und versuchte zuversichtlich zu wirken , um seinen kleinen Bruder die Angst zu nehmen, doch innerlich sah es bei ihm ganz anders aus.

Er fühlte sich schuldig, weil er seinen kleinen Bruder angelogen hatte. In Wahrheit glaubte er nicht das Rey wiederkommen würde. Er wusste zwar das Mokuba für sie wie ein kleiner Bruder war, doch er wusste auch noch was er ihr angetan hatte.

Er hatte ihr Vertrauen missbraucht, sie hintergangen und das alles nur wegen seiner eigenen dummen Ängste.

Ja Angst, auch er kannte dieses Gefühl. Man merkte es ihm zwar nie an, aber auch er hatte Angst, wie alle anderen auch.
 

Seine Eltern sind gestorben, da war er noch ganz klein, gerademal zehn Jahre alt.

Er und sein Bruder kamen dann in ein Weisenhaus, wo sie schon wenig später von einem reichen Mann adoptiert wurden. Seto war schon als kleiner Junge begabt, dadurch gelang es ihm den Mann zu überlisten, so das dieser nun ihn und Mokuba adoptieren musste.

Er förderte Seto, auch wenn dies auf eine eher unmenschliche Weise geschah. Von früh bis spät musste Kaiba lernen, immer nur lernen. Aber dadurch wurde seine natürliche Begabung weiter ausgebaut, leider wurde er aber auch arrogant und kaltherzig. Nur um die Annerkennung seines Stiefvaters zu bekommen begann er skrupellos und grausam zu werden. Einzig und allein Mokuba war der Grund dafür, das noch ein wenig Menschlichkeit in seinem steinernen Herzen verankert blieb. Seto vertrieb seinen Stiefvater und übernahm selbst die Kaiba Corp. Als jüngster Firmenchef der Geschichte strukturierte er sie vollkommen um. Anstatt weiterhin Kriegsgeräte zu entwickeln spezialisierte er sich auf Software und Spiele. So kam es auch das er mit Duellmonsters Bekanntschaft machte und mit Yugi Muto, seinem größten Rivalen.
 

Seto brachte seinen kleinen Bruder zu Bett und ging in sein Arbeitszimmer. Eigentlich gäbe es da jede Menge Sachen die er zu erledigen hätte, aber auf solche Kleinigkeiten konnte er sich jetzt einfach nicht konzentrieren.

Er stand am Fenster, der Mond schien herein. Keine Wolke bedeckte den Himmel, so das sein Blick frei über das Sternenzelt wandeln konnte.

Es war Vollmond.

Er blickte in den Garten, alles vom Schein des Mondes erhellt.

Er musste Lächeln. Seto dachte an sein erstes Gespräch mit Rey.
 

Schon in der Schule war sie ihm des öfteren aufgefallen, doch ständig war sie von diesen möchtegern Duellanten umgeben. Yugi, sein kläffendes Schoßhündchen und die Chearleader, die er ständig im Gepäck hatte. Seto verstand nicht warum sich jemand, der offensichtlich so begabt wie dieses Mädchen war, mit solchen Pfeifen umgab.

Eines Tages als er spät von der Arbeit nach Hause kam sah er sie, wie sie bei ihm auf der Couch lag und neben ihr schlief ebenfalls tief und fest sein kleiner Bruder.

Erst hatte Seto daran gedacht sie zu wecken, doch er konnte es nicht. Aus irgendeinem Grund wollte er diese Ruhe die sie ausstrahlte nicht zerstören.

Er setzte sich auf einen Stuhl und sah ihr beim schlafen zu.

Langsam hob und senkte sich ihre Brust, ihr Atem ging flach. Nur wenn er sich anstrengte konnte er ihn hören.

Sie faszinierte ihn .... wie sie da so lag. Sie strahlte eine solche Zufriedenheit und innere Ruhe aus. Er beneidete sie, beneidete sie um den Frieden der in ihr wohnte.

Plötzlich öffnete sie ihre Augen und grinste ihn an.

Vor Schreck wäre Kaiba beinah vom Stuhl gefallen, doch er konnte das Gleichgewicht bewahren.

War sie etwa die ganze Zeit über wach gewesen? Hatte sie bemerkt wie er sie beim schlafen beobachtete?

Bei dem Gedanken daran wurde er rot, was für ihn äußert ungewöhnlich war, denn er wurde nie rot. Überhaupt zeichneten sich nie seine Gefühle auf seinem Gesicht ab, aber bei ihr funktionierte das nicht so gut wie sonst. Sie setzte sich aufrecht und lächelte ihn nur weiter an, ohne ein Wort, sie sah ihm nur tief in die Augen.

Das machte ihn nervös.

Rey hatte ihn vollkommen überrascht, mit ihrer ganzen Art zu sein, so blieb ihm nichts anderes übrig als in gewohnter Art und Weise wieder den Gefriertruhen Mann zu spielen.

Mit seiner üblichen Winterfrost Stimmlage hatte er sie gefragt wer sie sei und was sie hier mache.

Anfangs hatte sie nur weitergelächelt, was in Seto den Anschein weckte das sie sich über ihn lustig machen wollte. Am liebsten hätte er sie mit einem Tritt zur Tür hinaus geworfen, doch da lag Mokuba und er wollte ihn nicht aufwecken. So hatte Seto sich also entschieden erst mal Mokuba ins Bett zu bringen, danach würde er das komische Mädchen immer noch rausschmeißen können.

Aber etwas unerwartetes geschah. Das Mädchen hob Mokuba sachte hoch und fragte Seto schüchtern wo dessen Zimmer sei.

Erst wollte er ihr seinen kleinen Bruder abnehmen, doch wenn Mokuba aufwachen würde, wäre es sicherlich schwer ihn wieder zum einschlafen zu bewegen.

Kaiba wusste genau wenn sein Bruder einmal wach war, dann würde er es auch bleiben und wieder bis in die frühen Morgenstunden Videogames zocken.

Also schritt Seto voran und zeigte Rey Mokubas Zimmer. Sie legte ihn in sein Bett und deckte ihn zu. Bei dem Anblick breitete sich ein breites Grinsen auf Kaibas Gesicht aus. Es sah einfach zu süß aus, wie sie so dastand, im Mondenschein und Mokuba betrachtete.

Auch sie lächelte.

Nachdem Rey und Seto leise die Tür hinter sich geschlossen hatten gingen sie wieder nach unten und setzten sich an den großen Tisch im Wohnzimmer.

Das Lächeln war aus ihren Gesichtern verschwunden.

Kaiba fragte nun nocheinmal was sie hier wolle und diesmal antwortete sie ihm auch.

Rey erzählte ihm, wie sie zufällig Mokuba begegnet sei, im Park.

Mokuba und sie hätten sich eine Weile unterhalten und dann hätte er sie zu sich nach Hause eingeladen. Hier hätten sie dann ein bisschen zusammen gespielt und Ferngesehen. Irgendwann müssten sie dann wohl eingeschlafen sein.

Seto traute dieser Geschichte nicht so ganz, irgendetwas daran störte ihn aber er wusste nicht genau was. Im Moment war er allerdings zu müde um weiter nach zu bohren.

Es war ungefähr 3 Uhr morgens und er wollte das Mädchen nach Hause fahren lassen, doch sie lehnte ab. Sie sagte das das nicht nötig sei und sie lieber zu Fuß gehen wolle.

Sie stand auf drehte sich noch mal um und lächelte ihn an. Diesmal war es ein anderes Lächeln, es wirkte irgendwie traurig und einsam ... gezwungen. "Danke hatte sie gesagt und war danach so schnell verschwunden, das Seto noch nicht mal vom Stuhl aufgestanden war, als sie bereits zur Türe hinaus schritt. Noch bevor er etwas unternehmen konnte war sie auch schon aus der Tür hinaus geeilt und verschwunden. Er wollte ihr noch nachlaufen, denn ein junges Mädchen so früh allein unterwegs, da konnte viel passieren und eine Schlagzeile wie "Junges Mädchen von Kaiba Anwesen verschwunden" konnte er nun echt nicht gebrauchen. Doch er konnte sie nirgends entdecken, sie schien mit der Dunkelheit verschmolzen zu sein. Selbst durch die Straßenlaternen konnte er sie nicht sehen, nicht mal einen Schatten, als wäre sie im Nichts verschwunden.

In dieser Nacht bekam Seto nur wenig Schlaf, so wie in fast jeder Nacht. Er fand einfach keine Ruhe. Schon seit geraumer Zeit plagten ihn seltsame Träume, von Pyramiden und Pharaonen und alten Geheimnissen. Er versuchte sie zu verdrängen doch in letzter Zeit kamen sie immer öfter.

Als Mokuba aufwachte hatten er und Seto ein langes Gespräch über Rey.

Von Mokuba erfuhr er das sie von zu Hause weggelaufen war und nun in irgendeinem schäbigen Hotel wohnte. Mokuba hatte sie zu sich eingeladen, weil er sich mit ihr gut verstand und sie überreden wollte da zu bleiben. Leider war es dazu nicht mehr gekommen, da er vorher auf der Couch eingeschlafen war.

Rey tat Seto Leid, am Abend hatte sie so friedlich gewirkt und dann hat sie die ganze Zeit gelächelt. Sie hatte nicht wie eine Ausreißerin auf ihn gewirkt.

"Kann sie bei uns wohnen? Wir haben doch genug Platz und dann hätte ich jemand der mit mir spielt." Der Vorwurf in Mokubas Stimme war nicht zu überhören gewesen und es stimmte ja auch. Kaiba hatte wirklich nicht viel Zeit für seinen kleinen Bruder, da wäre jemand der auf ihn aufpasst gerade recht. Außerdem war auch aus einem anderen Grund nicht abgeneigt dieses Mädchen bei sich aufzunehmen. Sie hatte seine Neugier geweckt was er vor Mokuba, oder irgendwem sonst allerdings nicht zugegeben hätte.

Er erklärte seinem kleinen Bruder das er kein Samariter sei aber wenn er unbedingt wolle das dieses Mädchen hier einzieht, dann solle er ihr das selber sagen.
 

Ein Blitz schreckte Seto aus seinen Gedanken. Der Himmel hatte sich bedeckt. Weit und breit war kein Stern mehr zu sehen und auch das Leuchten des Mondes war vergangen.

Es regnette und der Wind glich einem Sturm, wie der Sturm der in seinem Inneren tobte.

Der Gedanke an ihr erstes Zusammentreffen hatte alte Wunden wieder aufgerissen, dabei waren die neueren noch nichtmal verheilt.

Die Erinnerung an diese Nacht ließ in wieder bewusst werden wie viel er Rey eigentlich verdankte. Durch sie hatte er endlich erkannt, das er durch die ganze Arbeit seinen Bruder viel zu sehr vernachlässigte.

Er hatte es zwar bereits vorher gemerkt, das sich Mokuba und er immer mehr auseinander lebten, doch wollte er sich das nicht eingestehen.

Der Regen machte ihn traurig, Rey mochte ihn.

Wann immer es angefangen hatte zu regnen war sie hinaus gelaufen und hatte zum Himmel empor gesehen und selbst wenn es Seto mal gelungen war sie davon abzuhalten nach draußen zu eilen, so ließ sie es sich doch nie nehmen wenigstens am Fenster zu stehen und zu beobachten wie ein Tropfen Wasser dem anderen folgte.

"Seltsam" murmelte er, den Blick weiter zum Himmel gewandt.

Es gab vieles an Rey was er nicht so ganz verstand, zumindest am Anfang.

Ihre Art zu denken ... zu leben ... zu fühlen .... war seltsam, war anders.

Sie zeigte ihm eine völlig neue Sichtweise der Dinge, sie brachte Leben in seins.

Das war es was ihm Angst machte, die Tatsache das ihn jemand verstand, völlig in ihn hineinschauen konnte machte ihm Angst. Doch sie nahm ihm diese Angst auch wieder, oder zumindest versuchte sie es.

Da war wieder dieser Schmerz, er fühlte sich als ob sein Herz von tausend Nadeln durchbohrt würde.

Eigentlich hatte er keine Angst vor ihr, keine Angst vor ihren Kräften. Nein, es waren die seinigen die ihm diese Furcht bereiteten.

Auch er hatte verborgenen Kräfte, doch eine Erziehung durch Wissenschaft und die Ketten des logischen Denkens ließen ihn diese Kräfte weder verstehen noch akzeptieren. Sein lebenlang hatte er nie an Dinge geglaubt die nicht wissenschaftlich, auf Fakten basierend, belegt werden konnten und nun war er selbst eines dieser Dinge.

Die Träume hatten wieder angefangen. Aber sie wurden immer emotionaler, immer realer.

Es war jetzt als wäre er Teil dieser Geschichte, als würde er zu dazu gehören, zu diesem altägyptischen Mythos.

Er ging ein wenig im Haus umher. Er hatte kein Ziel, wollte einfach nur ein bisschen umher wandern. Doch es war schwer für ihn, Rey hatte zwar nur einige Monate hier gewohnt doch alles war voller Erinnerungen an sie.

Seto bereute seine Entscheidung, wäre seine Angst nicht so groß gewesen, so hätte er es sich bestimmt anders überlegt. Nie hätte er Cassandras Vorschlag zugestimmt.

Doch was geschehen war konnte er nicht mehr ändern, er konnte nur noch versuchen seinen Weg in die Zukunft zu finden.

Ohne das es Seto Kaiba bewusst gewesen wäre war er in den Garten gegangen. Es regnete nur noch ganz leicht und die ersten Sonnenstrahlen schimmerten blass vom Horizont, über die Mauer seines Anwesens.

Seine Augen weiteten sich. War er vielleicht in einem Traum? Spielten ihn seine Augen einen Streich oder war es Realität? War es wirklich echt oder nur der Ausdruck seines Wunsches?

Dort, unter einem Kirschbaum, vor dem See stand sie. Ihre Kleidung vom Regen durchnässt stand sie da und blickte ihm direkt entgegen.

Ungläubig sprach er die Worte aus die durch seinen Verstand hallten "Rey?!"
 

So hab mich nur für euch extra mit dem chap beeilt. Hoffe das es euch mal wieder gefallen hat. Das könnt ihr mir natürlich wie immer gern durch ganz viele Kommies bestätigen.

Freut euch schon mal, denn im Moment hab ich gerade meine kreative Phase. Das bedeutet das schon bald das nächste chap folgt.

Cu lyn

die erste Nacht bei dir

So ich hab dieses chap mal in extra large geschrieben. Einerseits weil ihr so lange darauf warten musstet. Tut mir echt leid, aber ich hab vor kurzem eine neue FF ( Nichts ist wie es scheint) angefangen.

Außerdem fürchte ich das ich erst mal nicht so schnell weiterschreiben kann, denn ich muss in ca. einer Woche ins Praktikum. Also wird ich für euch in der nächsten Zeit nicht mehr soviel Zeit haben (*echt doofe Satzkonstruktion*)

Ich hoffe trotzdem das ihr wiedermal viel Spaß und Freude mit diesem chap haben werdet.
 

Ach und noch ein kleiner Hinweis. Es heißt die erste Nacht BEI dir und nicht MIT dir. Also bitte keine falschen Erwartungen * noch nicht ;) *
 

Unsicher ging er auf sie zu. Mit jedem Schritt stieg die Ungeduld, er wollte zu ihr, sie in den Arm nehmen, ihre zarte Haut auf der seinen spüren. Aber mit jedem weiteren Schritt verstärkte sich auch die Angst und der Zweifel in ihm.

Was wenn es nur ein Bild im Nebel war? Ein Traum?

Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und vielleicht wünschte er sich so sehr sie wiederzusehen das seine Augen ihm nur einen Streich spielten.

Er beschleunigte seine Schritte, bis er ihr nah genug war um sicher sein zu können, das sie kein Trugbild war.

"Was machst du hier" fragte er, sie noch immer ungläubig betrachtend. Doch er bekam keine Antwort, er bekam nicht mal eine Reaktion. Denn Rey blickte nur empor zum Himmel.

Seltsam ... das war wohl die beste Beschreibung für seinen momentane Gemütsverfassung. Dabei hatte er doch bekommen was er wollte. Er wollte doch das sie bei ihm war und nun wo sein Wunsch in Erfüllung ging, da konnte er sich dessen nicht erfreuen.

Seto war verwirrt. Seine Gefühle spielten verrückt, sein Herz und sein Verstand kämpften verzweifelt um die Oberhand. Er wusste nicht wie er sich ihr gegenüber Verhalten sollte. Er wusste ja noch nicht mal warum sie eigentlich hier war.

Ob sie wohl seinetwegen gekommen war?
 

Rey sah ihn noch immer nicht an. Sie blickte nur weiterhin empor zum Himmel.

Der Wind wehte einige Blätter der Kirschblüten zu ihr herunter. Sie fing sie in ihrer Hand auf und betrachtete sie eingehend. Sie musste lächeln und dann ließ sie die Blüten aus ihrer Hand hinunter auf die Wasseroberfläche des Sees gleiten. Sie drehte sich zu ihm um, jedoch ohne ihn dabei anzusehen.

Die ersten Strahlen der Sonne fielen durch die Baumwipfel auf ihre Haare.

Sie strahlte, wahrhaftig sie strahlte durch ihre innere Schönheit, die nur durch die Natur um sie herum zu voller Schönheit entfaltet werden konnte.
 

Bei diesem Anblick musste Seto unwillkürlich an die erste Nacht denken, die sie hier verbracht hatte. Damals hatte sie ihn verzaubert. Seit jenem Tag gehörte ihr sein Herz, auch wenn weder er , noch sie es damals wussten. So war er sich doch sicher das sie es jetzt tat, so wie auch er nun wusste das er seit jenem Tag zu ihr gehörte.
 

"Kannst du dich erinnern? Weist du noch wie wir zum erstenmal hier standen?" sie konnte ihm noch immer nicht in die Augen sehen. Sie hatte Angst davor.

Angst, das war wohl auch der Grund warum sie jetzt hier war. Es gab keinen Ort auf der Welt an dem sie sich sicherer fühlen würde als hier.

Denn hier hatte alles begonnen.

Hier mit ihm.

Rey war verwirrt, zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie Angst auf ihre Gefühle zu vertrauen. Sie hatte Angst erneut verletzt zu werden.

Doch dieser Ort gab ihr Kraft. Die Kraft die sie brauchte um endlich dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben in die Augen zu blicken.

Sie drehte sich um, ungewiss ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie hätte auch davon laufen können, aber bevor sie den Weg in ihre Zukunft beschreiten konnte, musste sie erst mal mit der Vergangenheit abschließen.
 

Langsam kam er ihr immer näher, bis sie nur noch wenige Zentimeter von einander trennten.

Jetzt standen er und Rey direkt nebeneinander.

"Genau wie früher." Auch er konnte sich noch allzu gut an die Nacht erinnern.

Die Nacht in der er sich verliebt hatte.
 

***************************************************************************

flashback
 

Es war ein lauer Frühlingstag und eigentlich hätte sich Rey freuen sollen.

Die Sonne schien, eine laue Brise wehte. Eigentlich war alles perfekt, bis auf eins.

Heute war das große alljährliche Sportfest.

Rey hasste solche Veranstaltungen, nicht das sie nicht gut gewesen wäre in Sport.

Es war auch weniger die körperliche Anstrengung die sie störte, vielmehr hasste sie es wie man bei solchen Veranstaltungen begafft wurde.

Die Mädchen standen dann mit ihren Tonnen von Make-up im Gesicht in einer Ecke und lästerten über diejenigen, die ihrer Meinung nach nicht gut genug waren, oder nicht schön genug, oder sonst irgendetwas.

Die Jungs dagegen bildeten ihrerseits wieder eine Gruppe und bezogen auf einem kleinen Hügel Stellung. Sie waren der Meinung, die "Aussicht" sei von dort aus besser.

Dabei standen sie nur nebeneinander und begutachteten und bewerteten die Mädchen, die unter ihnen mit den Sportübungen fortfuhren.

Rey passte da einfach nicht rein.

Sie wollte nicht lästern und sie wollte nicht begafft werden.

Aber wenigstens gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Auch wenn sie erst seit zwei Monaten auf diese Schule ging, so hatte sie doch schon Freunde gefunden.

Sie waren gleich am ersten Schultag auf Rey zumarschiert und haben die ganze Zeit über eigentlich nur wild auf sie eingequatscht. Zuerst fand es Rey nervig, doch nach einer Zeit hatte sie sich dran gewöhnt und sogar angefangen ihnen zuzuhören. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Einerseits belaberten sie ein Typ namens Yugi und ein Typ namens Joey mit Fragen über ein Spiel, das sich Duell Monsters nannte. Auf der anderen Seite redeten noch mindestens vier Personen mit ihr über vier verschiedenen Themen.

Dabei mitzukommen und alles zu verstehen war ganz schön schwierig, aber wenigsten kamen nicht diese üblichen Fragen, wie

"Wo kommst du her? Hast du Geschwister? Wie heißen deine Eltern?"

Denn auf all diese Fragen hätte sie nur schwerlich eine Antwort gefunden, zumal sie eine Freundschaft nicht auf Lügen aufbauen wollte.

Nachdem Yugi und Joey ihr die Regeln ein paar mal erklärt hatten, begann sie das Spiel Duell Monsters zu verstehen. Am Anfang verlor sie noch recht häufig doch schon bald gelang es ihr ohne Probleme Joey zu besiegen, was Yugi anging war es da doch ein wenig anders. Jedes Mal, wenn sie glaubte ihn schlagen zu können veränderte er sich.

Er war dann irgendwie nicht mehr er selbst. Es schien als sei er dann viel selbstbewusster und manchmal hatte Rey das Gefühl das er dann auch etwas größer war.

Aber Rey hoffte heute nicht nur ihre Freunde bei diesem hirnverbrannten Fest zu treffen. Es gab da noch jemanden den sie gern sehen wollte.

Ein junger Mann, der sie mit seinem abweisenden Verhalten neugierig gemacht hatte. Erst kürzlich war sie seinem kleinen Bruder begegnet, mit dem sie sich übrigens ausgezeichnet verstanden hatte. Aber wie könnte man sich mit einem so niedlichen Kerlchen auch nicht verstehen.

Er hatte sie sogar mit zu sich nach Hause genommen und dort hatte sie auch ihre erste, echte Unterhaltung mit diesem faszinierenden jungen Mann. Bereits zuvor hatten sie einige Worte miteinander gewechselt, doch nie mehr als ein paar belanglose Sätze. Allerdings hatten diese wenigen Worte schon ausgereicht um ihre Neugier zu wecken. Wann immer ihre Freunde in der Nähe waren, wurde sein gesamtes Verhalten kalt und abweisend. Doch war niemand in der Nähe, so war er wie verwandelt. Er schien nicht mehr so selbst bewusst, sondern fing an nervös herum zustottern. Rey erging es auch nicht besser, sie brachte meist kein Wort heraus und konnte nur schüchtern zu Boden starren. Dabei war das so überhaupt nicht ihre Art. Aber bei ihm hatte sie das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren, als wären ihre Beine zu schwach sie zu tragen.

Aber erst neulich war es ihr gelungen, sie hatte es geschafft mit ihm zu reden, allerdings hatte sie danach schleunigst das Weite gesucht.

Gern wäre sie noch länger geblieben, doch als er ihr angeboten hatte sie nach Hause fahren zu lassen, bekam sie einfach Panik.

Dann hätte er von dem schäbigen Loch erfahren, in dem sie jetzt hausen musste.

,Warum war ich auch so blöd und hab es Mokuba erzählt. Eindeutiger Fall von selbst schuld.'

Rey war so in ihre Gedanken versunken, das sie doch tatsächlich am Stadion vorbei lief. Sie nahm einfach nichts mehr in ihrer Umgebung war.

Doch zum Glück bemerkten Yugi und seine Freunde sie.

Während Rey weiterlief, rannten Yugi und die anderen ihr hinterher. Joey und er waren die schnellsten , so das sie Rey wahrscheinlich als erste erreichen würden und das mussten sie auch. Denn alles rufen schien nichts zu helfen, Rey setzte ihren Weg unbeirrt fort und schien dabei die Straße vor ihr nicht zu bemerken.

Man kann es sich kaum vorstellen, doch sie sah weder die Straße noch die Autos, hörte kein rufen und kein hupen.

Beinahe wäre sie von einem Auto überfahren worden, doch jemand hatte sie in letzter Sekunde an der Schulter gepackt und heftig zurück gerissen.

Rey erwachte nun aus ihrem Trance ähnlichen Zustand.

Sie spürte wie sie jemand fest in den Armen hielt. Sie fühlte sich so geborgen und sicher.

Sie blickte empor um in das Gesicht ihres Retters sehen zu können.

Schnell löste sie sich aus seinem Griff und trat zwei, drei Schritte zurück. Rey war zu überrascht um irgendetwas sagen zu können. Sie starrte wiedermal nur verlegen auf den Boden.

Sie war doch tatsächlich von Seto Kaiba gerettet worden und .... das war ihr so peinlich.

Eigentlich gab es nichts was ihr peinlich sein musste. Dies war nicht das erstemal das ihr Geist und ihr Körper verschiedene Wege gingen. Doch es war das erstemal das es bei Tag passierte und es war das erstemal das er es sah.

Dabei wollte sie doch vor ihm keine Schwäche zeigen und nun so was. Außerdem hatte sie sich noch immer nicht bei ihm bedangt.

,Jetzt reiß dich aber mal zusammen. Du wirst dich doch wohl bedanken können, das er dein Leben gerettet hat' befahl sie sich selbst.

Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und richtete ihren Blick vom kalten grauen Boden zu den noch kälteren blauen Augen ihres Gegenübers.

,Obwohl, diesmal sind sie gar nicht so kalt ... vielmehr besorgt.' Es durchfuhr sie wie einen Blitz.

War er etwa ihretwegen besorgt? Ihr Herz setzte schon zu einem kleinen Freudensprung an, als ihr wieder bewusst wurde warum sie ihren Blick vom Betonboden gelöst hatte.

"D...Danke" stotterte sie leicht.

"Schon gut. Pass das nächste mal lieber auf wo du hin läufst. Ich kann ja nicht immer da sein um dein Leben zu retten." Ein breites Grinsen, vom einem zum anderen Ohr, durchzog sein Gesicht.

Rey war einfach nur verblüfft. Einerseits hatte sie noch nie erlebt wie Seto Kaiba lächelt, geschweige denn grinst und andererseits konnte sie noch immer nicht fassen was er das zu ihr gesagt hatte, wie er es gesagt hatte.
 

Sicherlich, für viele andere mögen ihre Gedanken vielleicht einfältig und beschränkt sein.

Doch ihr gesamtes Leben hatte sie nur hinter Mauern verbracht. Sie war niemals mit anderen zusammen gewesen, als den Menschen, bei denen sie aufgewachsen war.

Deshalb verhielt sie sich so. Sie war sich der Tatsache, das sie anders als andere war, bewusst.

Ihr war klar, das andere ihr kleines Geheimnis nicht verstehen könnten, also beschloss sie es für sich zu behalten.

Sie zog sich immer mehr in sich selbst zurück und verschloss sich vor der Welt, außerhalb ihrer Gedanken.

Eigentlich wollte sie keine Freunde finden, sie wollte sich nicht verlieben. Nur Frei sein. Das war alles was sie wollte.

Doch vielleicht findet man die wahre Freiheit nur in dem Glück das man durch andere erfährt.
 

"Rey" er sprach ihren Namen so sanft und behutsam aus, als hätte er Angst das er zerbrechen könnte, wenn er ihn zu laut sagen würde.

"Es gibt da .... es gibt da etwas das ich dich fragen wollte. Oder vielmehr was ich dich von Mokuba aus fragen soll"

Seto war nervös. Noch nie hatte ihn eine Frau nervös gemacht, noch nie hatte ihn überhaupt etwas nervös gemacht.

Doch dieses Mädchen raubte ihm den Atem. Allein hier, in ihrer Nähe, zustehen nahm ihm die Möglichkeit auch nur einen Gedanken zu fassen, der sich nicht um sie drehte.

Das Gefühl, das er verspürte, als er sie in seinen Arme gehalten hatte ....

Am liebsten hätte er sie nie mehr losgelassen.

Die Zeit angehalten, um sie so immer bei sich zu haben, ohne sich sorgen zu müssen was sie wohl gerade mache, wie es ihr ginge.

Doch selbst wenn die Zeit stehen bleiben würde, so wäre da noch immer ein weiteres Problem.

Was wenn sie nicht so für ihn empfand?

Was empfand er überhaupt? War er verliebt oder war es vielleicht doch nur eine kleine harmlose Schwärmerei.?

,Nein es ist mehr, mehr als nur irgendeine hirnlose Gefühlsverirrung' da war er sich ganz sicher.

Er war Seto Kaiba und sein Name bedeutete etwas. Er stand dafür das unmögliche möglich zu machen.

Niemand hätte erwartet das jemand wie er, so jung und ohne geschäftliche Erfahrung, ein so großes Unternehmen wie die Kaiba Corp leiten könne.

Doch er hatte es allen gezeigt, nicht nur das er die Firma mit Erfolg leitete, nein er gestaltete sie auch noch Gewinn bringend um. Er schuf sich sein eigenes Imperium.

Jemand wie er würde jetzt sicher nich scheitern, nicht an etwas so lächerlichen wie seinen Gefühlen.

Er wollte es ihr sagen.

Was war schon dabei? Da bot er eben einer wildfremden Person, für die er zufällig etwas zu empfinden schien, an bei sich einzuziehen.

Da war doch nun wirklich nichts dabei, oder?
 

Gerade als er sie fragen wollte, kamen ein besorgter Yugi und ein erschöpfter Joey dazu.

Und schon war alle Zweisamkeit vergessen.

Rey spürte nun nichts mehr von der Wärme, die in Setos Blick gelegen hatte. Sie war der gewohnten Kälte gewichen.

Während Kaiba ohne ein weiteres Wort sich auf den Weg zum Stadion begab, wurde Rey weiterhin von ihren Freunden belagert.

Dabei hatte sie das Gefühl gehabt, das es da etwas wichtiges gab, das Seto sie fragen wollte.

Doch darüber konnte sie sich keine Gedanken mehr machen. Von allen Seiten prasselten die Wortschwälle der anderen auf sie ein.

Von oben bis unten wurde mittlerweile zum hundertstenmal überprüft ob es ihr wirklich gut ging, ob sie auch wirklich keine Schramme hatte.

Es freute Rey ja das ihre Freunde sich solche Sorgen um sie machten, aber mussten sie dabei wirklich so furchtbar anstrengend sein.

Rey achtete gar nicht auf all die Fragen die ihr gestellt wurden. Sie beschloss diesem Chaos zu entkommen. Also wurden einfach ein paar allgemeine Statements wie "Hey Leute mir geht's wirklich gut. Ich bin nicht verletzt" und "Nein Joey, Kaiba hat mich weder versucht zu schubsen, noch zu entführen, noch zu begrabschen"

Wobei natürlich sofort sämtlich entsetzten Blicke zu Joey wanderten. Während Tea und Mai ohne ende auf ihn einzuprügeln begannen, sah Rey ihre Chance gekommen. Dies war der perfekte Moment. Rey atmete noch mal tief ein und rannte dann so schnell sie nur konnte los.
 

Natürlich war klar das sie nicht so einfach verschwinden konnte, ohne das es jemanden auffiel. Eigentlich waren die anderen ja dabei die Mädels anzufeuern, die weiterhin tatkräftig auf Joey einprügelten.

Doch Yugi hatte es gemerkt, er rief den anderen noch schnell etwas wie "Wir gehen schon mal zum Stadion" zu und rannte dann Rey hinterher.

Obwohl er eben erst gerannt war, hatte er immer noch genug Kraft um sie spielend einzuholen. Dabei war sie eigentlich recht schnell.

Am Stadion angelangt blieb Rey stehen und atmete erst mal tief ein und aus.

Sie suchte mit ihren Blicken die Umgebung nach Seto ab. Leider konnte sie ihn nirgends entdecken, dafür waren ihr umso deutlicher die Blicke der anderen aufgefallen.

Augenblicklich begann sie sich unwohl zu fühlen, aber sie ließ es sich nicht anmerken.

Sie hatte nicht vor diesen Idioten auch nur eine Gelegenheit zu geben sich über sie lustig zu machen. Denn das hasste sie wohl am meisten. Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sich jemand über sie lustig machte, oder sich auf Kosten anderer amüsierte.

Gern hätte sie von sich selbst behauptet das ihr, die Welt und die Personen um sie herum egal wären, doch das waren sie nicht.

Rey interessierte sich für das Schicksal anderer, selbst derer die sie nicht ausstehen konnte.

Sie wollte nicht das Menschen in dieser Welt leiden mussten, egal wer.

Aber manchmal da waren ihre Gefühle genau umgekehrt, da wollte sie alles Glück und alles Leben auf dieser Welt vernichten. Manchmal wollte sie das, das Leben der anderen von Schmerz und Verzweiflung erfüllt sei und alles Gute möge vergehen wie Blumen im Wüstensturm.

Dieser Wesenszug erschreckte sie immer wieder aufs neue. Jemand mit ihren Fähigkeiten durfte niemals die Kontrolle darüber verlieren, sonst könnten schreckliche Dinge geschehen.

Sie wollte es nicht. Sie wollte nicht so denken, nicht so fühlen. Doch sie war nun mal ein Mensch, sie war nun mal ein junges Mädchen, das aus ihrem alten Leben ausgebrochen war und das nicht wusste was die Zukunft für sie bereit hielt.

"Alles ok mit dir?" fragte sie auf einmal jemand von der Seite. Sie hatte völlig vergessen, das Yugi bei ihr war.

Aber war es überhaupt Yugi?

Rey musterte die Person neben sich eindringlicher.

"Bist du sicher das mit dir alles in Ordnung ist? Erst hörst du uns nicht und dann ...."

"Warum bist du so groß wie ich?" unterbrach sie ihn. Yugi starrte sie nur weiterhin verwirrt an. Wobei sich die Verwirrung langsam in Entsetzen verwandelte.

"Kann es sein das du plötzlich mehr goldene Strähnen hast als sonst?"

"Ähm ... öh .... ich weis gar nicht was du meinst" stammelte er und wollte schleunigst das Weite suchen. Doch Rey ließ ihn nicht in Ruhe und hakte weiter nach "Warum bist du so anders?" abrupt blieb Yugi stehen.

"Was meinst du mit anders?"

"Ich will wissen warum dein Verhalten sich ändert. Einerseits bist du normalerweise sehr schüchtern und hängst die ganze Zeit an Joeys Rockzipfel du dann bist du wieder so selbstbewusst und ich .... und ...." weiter kam sie nicht, denn Yugi packte sie am Handgelenk und schleifte sie mit sich, in ein nahe gelegenes Wäldchen.

"Was verbirgst du?" wollte Rey unbedingt wissen.
 

Yami war sich nicht sicher was er nun tun sollte. Er wollte ihr gern die Wahrheit über sich erzählen. Aber würde sie dann noch mit ihm befreundet sein wollen?

<< Du musst es einfach versuchen, sonst wirst du es nie erfahren >>

die gewohnte zuversichtliche Stimme des kleinen Yugi versuchte ihm Mut zu zusprechen.

,Aber ....'

Yami zweifelte darüber, was wohl geschehen würde, wenn er ihr alles gestehen würde. Er fürchtete sich vor diesem Augenblick.

<< Nichts aber, jetzt sag es ihr einfach, außerdem weis ich doch wie du für sie empfindest >>

Yugi wusste natürlich um die Angst, des Geistes, seines Millenniumspuzzles, doch er ignorierte diese einfach. Schon seit einer geraumen Weile spürte er immer häufiger die Gefühle des Geistes. Darum wusste er auch, das sich diesiger immer besonders über die Augenblicke freute in denen Yugi in Reys Nähe war. Öfters übernahm er dann die Kontrolle, nur um mit ihr persönlich, von Angesicht zu Angesicht reden zu können. Außerdem beschleunigte sich Yamis Puls wenn er und Rey zusammen waren.

,WAS? Ich empfinden. Für wen den bitte? Was denn bitte? Ich hab echt keine Ahnung was du dir da wieder ausdenkst.'

Yami versuchte verzweifelt alles abzustreiten, dabei war ihm klar das Yugi es gespürt haben musste. Normalerweise gelang es ihm seine Gefühle zurück zu halten und zu verbergen. Doch in letzter Zeit wurden sie immer stärker, immer intensiver. Natürlich musste sein Aibou auch was davon mitgekriegt haben.

<< Aber klar doch Yami >>

schmunzelte der sichtlich erfreute Yugi. Er wusste genau, was Yami da versuchte.

,Jetzt hör aber auf damit, Yugi. Zwischen mir und Rey läuft nix'

obwohl Yami einer solchen Sache gegenüber bestimmt nicht abgeneigt wäre. Aus irgendeinem Grund erinnerte ihn Rey an etwas aus seiner Vergangenheit. Aber das war nicht der einzige Grund warum er mit ihr zusammen sein wollte. In ihrer Nähe fühlte er sich immer so entspannt und glücklich und .... es schien einfach alles perfekt wenn sie bei ihm war.

<< Noch nicht >>

auch Yugi hoffte insgeheim, das die Gefühle zwischen Yami und Rey bald tiefergehende Bahnen erreichen würden, denn da gab es etwas, das er seinem Freund noch nicht verraten hatte.

,Jetzt hab ich aber die Nase voll. So was muss ich mir echt nicht anhören'

noch immer versuchte Yami alles mit purem abstreiten zu verdrängen, denn er wusste das für ihn eine Beziehung vollkommen unmöglich war. Zumal er keinen eigenen Körper hatte und außerdem wie sollte er den jemals mit ..... ähm ..... mit ihr zusammen sein.

<< Du wirst ja ganz rot, Yami. >>

Yugi musste lachen. Der sonst so starke König der Spiele und geheimnisvolle Pharao vergangener Zeiten, errötete bei dem Gedanken an Intimitäten mit einem Mädchen.

,Werd ich überhaupt nicht und jetzt lass den Scheiß!!!'

Yami wurde langsam sauer, es gefiel ihm überhaupt nicht wie sich dieses Gespräch zwischen den beiden entwickelte.

<< Na gut wenn du es ihr nicht sagst übernehme ich das eben. >>

Yugi war fest entschlossen, seinem Freund einen Gefallen zu tun. Auch wenn Yami diesen Gefallen nicht wollte. Manchmal braucht man eben einen Schubs in die richtige Richtung.

,Nein, bloß nicht. Du erzählst nur wieder irgendeinen Mist. Ich mach das schon'

Yami konnte sich schon denken was Yugi für einen Schmarn erzählen würde, bevor er das zuließ, erzählt er es Rey lieber selbst. Auch wenn er noch so gar keinen Plan hat wie er das anstellen sollte.
 

"Yami?" hörte er Rey plötzlich sagen.

"Ist das dein Name? Yami?"

Völlig perplex starrte der angesprochene Rey entgegen. Sein Mund stand weit offen und er konnte sich einfach nicht erklären woher sie das wusste.

"Ich hab also recht. Dann bist du also der Schatten, der Yugi die ganze Zeit über begleitet hat."

"Schatten" fragte er sie.

Sein Name bedeutete zwar Finsternis, doch gehörte er deshalb gleich zu den Schatten?

"Woher hast du es gewusst?" er konnte sich einfach nicht erklären wie sie seinen Namen herausgefunden hatte. Es sei denn ....

,Yugi!!!! , rief er seinen Aibou.

<< Ich schwör dir. Ich hab ihr nichts verraten >>

,Ach ja und wie hat sie es dann rausgekriegt. Na warte du kannst vielleicht was erleben, wenn wir allein sind' knurrte Yami.

Jetzt konnte er Rey nichts erklären und nur weil Yugi seine vorlaute Klappe nicht halten konnte.

"Es ist nicht seine Schuld sagte sie sanft" doch ihr zarte Stimme wurde fast vollkommen vom lauten Donnergrollen begraben.

Die ersten Regentropfen fielen zu Boden und ihnen folgten zu tausenden weiter nach.

Rey sah nach oben, durch die Baumwipfel konnte sie nicht viel erkennen, nur wie sich das Wasser seinen Weg, entlang der grünen Blätter, der starken Bäume suchte.

Als sie wieder zu Yami sah, bemerkte sie das er bereits vor ihr stand.

Sie waren sich nun ganz nah.

Nichts war mehr zu hören, nicht das sanfte rieseln des Regens, nicht das rauschen der Blätter im Wind, kein Donner nichts.

Alles war still. Nur ihre Herzen waren zu hören.

Schnell und unregelmäßig schlugen sie, doch von Sekunde zu Sekunde glichen sie sich immer mehr an, bis sie im gleichen Takt schlugen.

Yamis Hand berührte ihre Wange und ein Schauer durchfuhr sie. Er war so sanft und doch stark.

Rey musste an Seto denken, bei ihm hatte sie ein ähnliches Gefühl, doch viel stärker.

Aber sie konnte nicht leugnen das Yami. Hier unter den Bäumen, mit seinen nassen Haaren und diesen magentafarbenen Augen eine gewissen Anziehungskraft auf sie ausübte.

Er kam ihr immer näher bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter trennten.

Seine Lippen kamen den ihren immer näher und sie wollte es. Ein Teil in ihr wollte das er sie berührte, sie küsste .... doch was war mit Seto, auch für ihn hegte sie Gefühle.
 

"Hey Leute seit ihr hier irgendwo?" hörten sie das laute rufen von Joey.

Rey erschreckte sich und wich etwas zurück und auch Yami richtete sich auf.

"Wir sind hier, bei den Bäumen." rief er seinem Freund zu, um sicher zu gehen das sie dieser auch finden würde, denn Joey war nicht gerade für seinen Orientierungssinn bekannt.

"Ah da seit ihr ja." Sein Kopf lugte zwischen ein paar tiefhängenden Ästen hindurch, es ging einfach nicht anders. Wie Joey so dastand, mit nassen Haaren und jede menge Blättern darin konnten Yami und Rey einfach nur laut loslachen.

"Worüber lacht ihr denn schon wieder? Ich wollt euch nur sagen das wegen dem ganzen Regen, das Sportfestival ausfällt."

"Gut ich wollte eh nach Hause gehen" sagte Rey, sich noch immer den Bauch vor Lachen haltend. "Bis Montag."

"Aber ...." wollte Yami schon ansetzten, doch bevor er noch irgendetwas sagen konnte war Rey auch schon im dichten Geäst verschwunden.

"Worüber habt ihr hier eigentlich so heimlich geredet, mein alter" fragte Joey, mit diesem komischen Blick in den Augen, der verriet das er wohl nicht so schnell locker lassen würde.

"Ach .... über nichts wichtiges. Hey wie wär's mit einem Duell:" und schon waren sämtliche Fragen von Joey vergessen, mit einer Partie Duell Monsters konnte man ihm eben von allem ablenken.
 

Der Regen prasselte weiterhin auf Rey hernieder. Sie wollte noch nicht nach Hause gehen, obwohl man dieses mufflige Loch in dem sie jetzt hausen musste wohl kaum Zuhause nennen konnte. Gern würde sie wieder in ihrem weichen Bett schlafen, doch sie war weggelaufen und wollte nicht mehr zurück. Nicht wegen einer solchen Lappalie wie einer schlechten Unterkunft.

"Bevor ich zurück komme müsste schon etwas gravierenderes geschehen, so was wie .... der Weltuntergang" eher würde sie wohl nicht zurückkehren. Sie hatte ihre Gründe gehabt zu gehen und die hatten sich nicht verändert.

Also lief sie noch etwas durch die Gegend, es störte sie nicht das es regnette. Im Gegenteil, sie liebte den Regen. Er erinnerte sie an alles schöne was sie bereits erlebt hatte.

Sie blieb stehen und hob den Kopf gen Himmel. Sie schloss die Augen und gönnte ihrem verwirrten Verstand einen Augenblick der Ruhe.

Leider war es wirklich nur ein Augenblick denn ihre Ruhe wurde durch die Frage einer Person durchbrochen.

"Sag mal stört dich der Regen nicht?"

"Nein" antwortete sie ehrlich, ohne die Augen zu öffnen, oder ihren Kopf zu drehen. Sie wusste auch so wer ihr diese Frage gestellt hatte.

"Kann ich dich trotzdem mitnehmen. Ich müsste da noch was mit dir besprechen."

"Na gut" sagte sie erschöpft und stieg in die große schwarze Limousine ein. Sie war müde und wollte nicht mehr die Kraft aufbringen wiederstand zu leisten.
 

Weder sie noch Seto Kaiba sprachen während der Fahrt ein Wort.

Rey blickte sehnsüchtig aus dem Fenster und Seto blickte sehnsüchtig zu ihr. Natürlich gab er sich Mühe es geschickt zu verbergen doch es wollte ihm einfach nicht so gut gelingen, wie sonst.

"Wo fahren wir hin" unterbrach ihre Frage die Stille.

"Zu mir nach Hause" antwortete er monoton.

Und wieder breitete sich der dichte Nebel des Schweigens aus.

Als sie endlich angekommen waren half Seto ihr aus dem Wagen, er ergriff ihre Hand, als wäre es eine Selbstverständlichkeit für ihn, als hätte er es schon immer so getan. Auch Rey spürte dieses Gefühl der Vertrautheit.

,Warum nur? Warum fühle ich mich so anders bei ihm?' sie ahnte ja nicht wie bald sie eine Antwort darauf erhalten würde.

Schon kurz nachdem die Tür geöffnet wurde, stockte Rey der Atem. Das lag einerseits daran wie beeindruckend, allein der Vorsaal der Kaiba Villa war, zum anderen lag es daran, das Mokuba sie beinah umgerannt hätte.

Kaum war sie eingetreten kam er ihr auch schon entgegen gesprungen und die Worte brodelten nur so aus ihm heraus.

Leider redete er viel zu schnell als das sie zusammenhängende Sätze hätte verstehen können.

Sie hörte nur irgendetwas von hier wohnen und immer spielen und ähnlichem.

Sie sah fragend zu Kaiba herüber, doch der schien ihre Fragen noch nicht beantworten zu wollen. Er ging nur zu einem seiner Angestellten und wies ihn an den Tisch für drei decken zu lassen.

Da begann sie langsam zu verstehen.

,Er wird doch wohl nicht etwa wollen das ich, .....'

"Zieh hier ein."

Oh nein er hatte die Frage gestellt, ohne drum herumreden, ohne irgendeine Erklärung, hatte er einfach so diese Frage in den Raum gestellt.

"Sag ja, sag ja!!! Bitttee!!!" hörte sie nur von Mokuba, der sie plötzlich an der Hand ergriff und quer durch den Raum, zu einer Treppe schleifte.

"Ich zeig dir erst mal dein Zimmer, da kannst du dich umziehen." Mokuba schien sichtlich begeistert von der Idee nun Rey dauerhaft umsich zu haben und im Grunde war Rey auch nicht abgeneigt.

Sie hatte den kleinen Knirps schon nach kürzester Zeit ins Herz geschlossen. Also folgte sie ihm bereitwillig ohne Wiederspruch zu leisten.
 

"So das ist dein neues Zimmer. Meins ist nur drei Türen weiter und das von Seto ist gleich nebenan, aber eigentlich ist er meistens in seinem Arbeitszimmer, das ist hier drüben rechts."

Mokuba zeigte ihr alles und bei jedem Zimmer klappte ihr aufs neue die Kinnlade runter. Jedes Zimmer war so groß und luxuriös.

"Sag mal. Wie viele Zimmer habt ihr eigentlich?" Rey konnte sich einfach nicht vorstellen wie sich jemand so kleines in einem so riesigen Haus zurecht fand. Sie hatte schon einmal in so einer Villa gewohnt und selbst ihr bereitete die Orientierung hier Probleme.

"Och .... das hab ich vergessen irgendwas mit 125 oder so. Könnten auch mehr sein." Mokuba gab ihr einen letzten kleinen Schubs in ihr neues Zimmer, bevor er sich daran machte zurück zu seinem Bruder zu gehen.

"Bis dann beim Essen. Beeil dich lieber, Seto wartet nicht gern" und schon war er auch verschwunden. Der kleine war wirklich ganz schön flink.

Rey schritt erst mal etwas durch den noch ungewohnten Raum. Sie öffnete einen der Schränke und fand darin die schönsten und wohl auch teuersten Klamotten die man sich nur vorstellen konnte.

Sie war einfach nur geschockt. Erschöpft ließ sie sich auf das Bett sinken.

,Ein Zimmer, Klamotten .... sieht ganz so aus als wäre ich hier schon eingezogen.'

Sie war sich nicht sicher was sie nun tun sollte. Offensichtlich hatte Seto von ihrer misslichen Lage erfahren und wollte ihr nun helfen. Aber wieso?

Er kannte sie doch nicht mal und er schien ihr nicht der Typ Mensch zu sein der aus reiner Barmherzigkeit Menschen von der Straße aufließ.

Also was hatte sie, was er wollte?

Rey beschloss, das nach dem Essen mit ihm zu klären, denn um ehrlich zu sein hatte sie einen wahnsinns Hunger.

Sie zog sich also etwas schickes an und wollte dann nach unten gehen. Da gab es nur ein kleines Problemchen. Wo war unten?

Ein Gang glich dem anderen und nirgends konnte man eine Treppe entdecken. Sie ging nach rechts und nach links und verirrte sich nur noch tiefer im Labyrinth aus Türen, die in alle möglichen Zimmer führten.

Endlich fand sie den richtigen Weg , nachdem sie dreimal im Kreis gelaufen war.

Seto stocherte schon ungeduldig in seinem Essen und Mokuba rutschte nervös auf seinem Sitz hin und her.

"Da bist du ja endlich." Sagten beide gleichzeitig, der eine erfreut und der andere genervt.

"Tut mir wirklich Leid, ich hab mich unterwegs ein bisschen verlaufen." Entschuldigte sie sich und nahm schüchtern Platz.

Reys Augen wurden groß, so viel zuessen hatte sie seit Tagen nicht mehr gehabt.

Denn Schule und Arbeit und Hausaufgaben unter einen Hut zu bringen war gar nicht so einfach. Deshalb musste sie manchmal die Arbeit ausfallen lassen, weswegen sie auch schon des öfteren aus diversen Jobs geflogen war.

Aber daran wollte sie jetzt nicht denken, sie nahm sich etwas auf den Teller und begann genüsslich zu kauen.

"Du solltest dich schon mal mit dem Haus vertraut machen. Ich werde dir die Pläne des Grundrisses geben. Ich habe keine Lust am Montag stundenlang auf dich zu warten, nur weil du dich verlaufen hast" eigentlich störte es ihn nicht zu warten, nicht auf sie. Normalerweise schrie er die Leute zusammen die ihn warten ließen oder feuerte sie, aber ihr konnte er einfach nicht böse sein.

"Warum habt ihr auch so viele Zimmer, ein kleineres Haus hätte es sicher auch getan. Hier wohnt doch eh keiner außer euch." konterte Rey.

Anscheinend hatte sie Seto damit überrascht, denn dieser beschloss, das die Unterhaltung beendet war und aß weiter.

Ansonsten sprach keiner mehr beim Essen.

Abgesehen von Mokuba natürlich, er fantasierte über eine neue Serie über Duell Monsters, die wohl schon in Europa laufen sollte und wie sehr er sich schon darauf freue sie zu sehen.

Verrückter kleiner Kerl.

Nach dem Essen schickte Seto seinen kleinen Bruder ins Bett, wobei er äußerst liebenswürdig und zärtlich wirkte, ganz anders als Rey ihn kannte.

Schließlich zeigte er ihr erneut ihr Zimmer, da sie ihm gestand das sie vergessen hatte wo es liegt.

Er war natürlich sichtlich überrascht als er erfuhr, das Mokuba ihr das Zimmer direkt neben seinem gegeben hatte. Allerdings wollte er es auch nicht ändern.

Er sagte zu ihr das sie morgen über alles weitere reden würden und wünschte ihr eine gute Nacht.

Danach ging er in sein Arbeitszimmer.

Rey legte sich ins Bett und versuchte zu schlafen, doch sie konnte es einfach nicht. Dabei war sie doch noch vor kurzem so müde gewesen.

Aber davon spürte sie nun nichts mehr. Sie hatte Fragen und wollte Antworten, allerdings glaubte sie nicht das sie diese Nacht noch irgendetwas von Kaiba erfahren würde.

Hier würde sie wohl heute Nacht keine Ruhe mehr finden, was wohl nicht nur an ihrem inneren Gefühlschaos lag.

Seit sie von zu Hause fortgelaufen war, wurde sie von schrecklichen Träumen heimgesucht. Sie war sich sicher das diese Träume mit ihr in Verbindung standen. Auch wenn sie die Art dieser Verbindung noch nicht näher beschreiben konnte. So bereitete ihr das bloße Wissen um diese Träume Angst. Irgendetwas war da, tief vergraben, von dem sie lieber nicht wissen wollte was es war.

Das stellt bei ihr eine außergewöhnliche Ausnahme dar, denn normalerweise war ihre Neugier stärker, als ihr gesunder Menschenverstand.

Rey wälzte sich weiterhin von einer auf die andere Seite. Sie kam einfach nicht zur Ruhe.

Also beschloss sie sich hier mal etwas genauer umzusehen.

Sie ging zum Fenster und erkannte das in dieser Nacht, der Vollmond ungewöhnlich hell schien. Sie verfolgte den Lauf der blassblauen Strahlen und entdeckte den Garten und konnte in einiger Entfernung einen kleinen See erkennen. Irgendwie wurde sie von diesem Ort magisch angezogen.

Sie zog sich etwas an und verließ mucks Mäuschen still das Zimmer. Sie wollte nicht riskieren Mokuba aus seinen Träumen zu wecken oder Seto bei seiner Arbeit zu stören.

Nach dem sie einige Minuten umher geirrt war, gelang es ihr den Weg in den Garten zu finden.

Sie fühlte sich wie in einen Traumversetzt. Alles schien ihr so unwirklich. Doch es war schön, sogar wunderschön.

Schließlich erreichte sie den See. Ein einzelner Kirschblütenbaum stand dort, in voller Blüte.

Durch das Mondlicht wirkte alles wie verzaubert.
 

Seto war in sein Zimmer gegangen, nachdem er sein Laptop gegen die Wand geklatscht hatte.

Er kam einfach nicht mehr zum arbeiten, dabei gab es doch soviel zu tun. Aber er war einfach zu abgelenkt. Er musste sich wahrscheinlich nur an Reys Anwesenheit gewöhnen.

Wieder konnte er nur an sie denken, wie sie riecht, geht, spricht, denkt.

Einfach alles an ihr faszinierte ihn.

Er ging zu seinem Fenster und sah den Vollmond. In Vollmondnächten konnte er nie schlafen. Irgendetwas in ihm rief dann nach etwas. Doch er wusste weder was da rief, noch wonach. Er wusste nur um die Sehnsucht die tief seinem Herzen inne wohnte.

Er lehnte seinen Kopf gegen die Scheibe.

Seto fühlte sich losgelöst, von allen Dingen dieser Welt getrennt.

Er konnte diese tiefe Einsamkeit, die er verspürte einfach nicht mehrertragen. Er wollte schon gehen und doch noch mal versuchen sich seiner Arbeit zu widmen, als er ein Lied vernahm.

Ein Lied von solcher Schönheit und Trauer wie es die Welt bis dahin noch nicht vernommen hatte.

In diesem Lied spiegelten sich all seine Empfindungen und Wünsche wieder. Die Trauer, die Einsamkeit, die Sehnsucht und die Angst vor der Zukunft. Der Wunsch nach einem Platz in dieser Welt und der Ruf nach jemanden der diesen Platz mit einem teilt. Doch das Lied handelte von noch mehr.

Liebe, Zuversicht und Vertrauen und Hoffnung. Hoffnung auf eine Zeit in der wir über unser eigenes selbst hinaus wachsen und uns der Freiheit unseres Geistes, unseres Herzens erfreuen können.

Es gab nur eine Person die dieses Lied singen konnte. Er öffnete das Fenster und lehnte sich weit hinaus um den See besser sehen zu können.

Tatsächlich da stand sie und sang.

Er musste zu ihr, ein unbändiges Gefühl überkam ihn. Er konnte es nicht beschreiben, doch es zog ihn förmlich zu ihr.

Er rannte, rannte zu ihr und kam dann zum stehen. Er wollte sie nicht beim singen stören und wartete bis sie geendet hatte.

Das letzte Wort, der letzte Ton verhallte und es kehrte wieder Stille ein.

Kein Vogel sang, aus Angst die Atmosphäre, die dieses Lied geschaffen hatte, zu zerstören.

Nur Seto wagte es seinen Gefühlen durch Worte Ausdruck zu verleihen. Auch wenn er nicht wusste wie er beschreiben sollte was er soeben vernommen und gesehen hatte.

Das Mondlicht schien von ihrem Körper aufgenommen und in ein neues Leuchten verwandelt zu werden. Sie war das vollkommenste was jemals ein Auge erblickt .... und sie war bei ihm.

"Das war .... wirklich ..... wunderschön." Flüsterte er ihr leise von hinten ins Ohr, während er seine Hände auf ihre Schultern legte.

Rey lehnte sich an ihn und schloss die Augen. Sie fühlte sich besser, jetzt nach dem sie gesungen hatte.

Man hatte ihr einmal gesagt singen befreie die Seele, anscheinend stimmte es tatsächlich. Denn sie fühlte sich jetzt frei.

"Bleibst du noch etwas bei mir" fragte sie ihn, ohne die Augen zu öffnen.

Sie hoffte sehr das er hier bleiben würde, bei ihr. Einfach damit sie bei einander sein konnten, um für den anderen da zu sein. Denn das war es was sie wollte. Sie wollte für ihn da sein.

"Gern" antwortete er ihr und schlang seine Arme von hinten um sie. Auch sie legte ihre Arme um ihn und kuschelte sich noch fester an ihn.
 

Er gab ihr ein gutes Gefühl, so wie auch sie ihn

Sie brauchten keine weiteren Worte, nicht heute Nacht.

Alles was sie wollten war hier stehen und den Mond betrachten, gemeinsam.
 

***************************************************************************
 

flashback ende
 

"Warum bist du hier" fragte Seto Rey. Er hoffte sehr das sie seinetwegen gekommen war. Denn die Erinnerung an diese Nacht, hatte alte Gefühle nur noch bestärkt.

"Ich habe wieder Träume." Sagte sie traurig und blickte ihm nun direkt in die wunderschönen azurblauen Augen.

"Diesmal sind sie deutlicher und es geht dabei auch um dich und um ...."

sie brach ab, sie konnte es einfach nicht ertragen. Es war zu schmerzvoll.

Auch in ihr hatte die Erinnerung an diese Nacht Gefühle erneut bestärkt, was es nur noch schmerzhafter machte.

Denn dadurch wurde ihr nur noch deutlicher was sie verloren hatte und sie glaubte nicht das es jemals zurück kehren würde.
 

So ich hoffe es hat euch gefallen, daraus könnte man glatt drei chappies machen. Ich muss bald ins Praktikum und hoffe deswegen das ihr euch hier dran festhalten könnt, bis ich wieder da bin. Wenn euch das nicht reich bleibt ja immer noch meine FFs (Du bist mein Leben .... ich dein Tod UND Nichts ist wie es scheint)

Daran werdet ihr bestimmt eine Weile eure Freude haben ;)

Wir sehen uns dann in 2 Wochen.

cu lyn

Verstehen

Kapitel 13: Verstehen
 

Tja ihr habt bestimmt schon darauf gewartet das ich zurück komme. Gute Nachricht : I'M BACK und eine neues chap mit mir. Glaubt mir in dieses ist gar nicht mal so übel und schon bald wird ein weiteres folgen *versprochen*

Eigentlich ist 13 ja nicht unbedingt als Glückszahl bekannt. Aber eigentlich bin ich nicht (sehr) abergläubisch. Als vielleicht hat die 13 ja keinen Einfluss auf mich.

Schreibt mir einfach was ihr davon haltet.

Viel Spaß.
 

Seto und Rey waren ins Haus gegangen. Sie hatten sich in den großen Speisesaal begeben, denn Rey fand es besser erst mal eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen bevor sie darüber sprechen würden. Doch jetzt wo sie so da saßen, an jeweils einem Ende des langen Eichentisches, da war ihr jeglicher Appetit vergangen. Sie machte sich sorgen. Wie sollte sie es ihm nur erklären? Sollte sie ihm alles erzählen oder nur das was er wissen musste?

Um ehrlich zu sein war sie sich nicht mehr so sicher ab sie ihm trauen konnte. Zwar waren eben, im Garten, noch alte Gefühle wieder wach geworden, aber sie waren nicht mehr im Garten. Sie waren nun wieder in der kalten, grausamen wirklichen Welt. Hier war kein Platz für ihre Träumereien. Sie musste endlich anfangen sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, sonst würde sie es nie schaffen das nötige zu tun. Sie hatte sich ihren Weg selbst gewählt, also musste sie jetzt auch dazu stehen. Es war eh zu spät umzukehren. Oder doch nicht?

Tja das war auch so eine Sache bei der sich Rey nicht völlig sicher war.

Da waren immer noch eine Menge Gefühle die sie für diesen zurückhaltenden arroganten und zugleich auch, auf seine Art, liebenswürdigen Menschen, der ihr gegenüber saß, empfand. Nicht alle diese Gefühle hatten damit zutun, das er einen grausamen und qualvollen Tod sterben sollte. Einige, aber nicht alle.

Da waren auch noch andere Empfindungen in ihr. Die ihr, bei der Erfüllung ihrer Pflichten eigentlich nur im Weg standen. Es wäre das beste gewesen, wenn Rey sie einfach bei Seite schieben und weitermachen würde. Aber wollte sie das denn überhaupt?

Das Beisammensein im Garten hatte das vergangene Glück, das sie immer empfunden hatte wenn sie bei ihm war, wieder aufkommen lassen. Dieses Glück gehörte zu einigen der Gefühle von denen sich nicht gedacht hätte, das sie noch einmal zum Vorschein kommen würden.

Waren sie denn überhaupt jemals wirklich weggewesen?

Es gab eindeutig eine Sache die sie nicht leugnen konnte, egal wie sehr sie sich auch bemühte. Sie konnte sich selbst nicht belügen, sie konnte nicht vor sich selbst davon laufen. Das konnte und wollte sie nicht. Ihr war durchaus bewusst das davon rennen ihre Probleme nicht lösen würde. Es würde sie nur verzögern und damit noch vergrößern. Ganz klar keine akzeptable Lösung. Sie musste sich also ihren Empfindungen stellen, aber es gab wohl kaum einen ungünstigeren Ort, als diesen dafür. Hier Angesicht zu Angesicht mit dem Mann der ihr einmal alles bedeutete hatte. Vielleicht sogar immer noch bedeutete.

Sie war keine Maschine, sie konnte ihre Liebe zu ihm nicht so einfach abstellen. Auch wenn er ihr Herz gebrochen hatte, so gehörte es doch immer noch nur ihm, nur ihm und keinem anderen. Das hat es noch nie und das wird es auch nie. Zumindest konnte sie sich nicht vorstellen jemals wieder solch tiefreichende Gefühle für jemand anders zu empfinden als ihn. Aber so ist das wohl bei der ersten wahren Liebe.

Rey fand einfach nicht den Mut, den sie brauchte um es ihm zu sagen. Sie konnte es ihm nicht sagen. Sie wusste wie er darüber dachte.

Seto Kaiba war ein Rationalist. Er glaubte nicht an Reinkarnation, an vergangene Leben, an Schicksal und Vorhersehung. Die seltenen Male bei denen sie ihn mit ihrer Ansicht über diese Dinge konfrontiert hatte, lehnte er sich nur zurück und hörte ihr zu. Dabei legte er dann immer ein Grinsen auf, als höre er einem kleinem Kind zu, das ihm von einem, von Fantasie erfüllten, Traum berichte. Sie hasste dieses Grinsen. Es zeigte nur das er sie nicht richtig ernst nahm. Manchmal fragte sie sich ob er ihr überhaupt jemals etwas geglaubt hatte, ob sie jemals wirklich sein Vertrauen besessen habe. Um die Wahrheit zu sagen wusste sie es nicht. Es gab so einiges das sie nicht wusste. Es gab da diese Momente. In diesen Augenblicken konnte sie nicht begreifen wie sie sich jemals in ihn verlieben konnte. In so ein Scheusal, das anscheinend nur von Neid und Hass und von der Gier nach Macht getrieben wird. Aber das waren nur kurze Momente. Sie waren trügerisch und eigentlich nicht von Bedeutung, nicht für sie. Denn sie konnte hinter seine Maske aus Arroganz und Überheblichkeit blicken. Hinter die Fassade die er zu seinem Schutz errichtet hatte.

Aber jetzt wollte sie das nicht. Sie wollte nicht an seine guten Eigenschaften denken, daran was er ihr eigentlich bedeutete. Sie musste sich konzentrieren, all ihre Wut und ihren Hass sammeln. Nur so konnte sie es hinter sich bringen, ohne das ihr Herz noch mehr leidet. Denn in Wirklichkeit war es das was sie fürchtete, das sie noch mehr leiden würde.

Ja ..... sogar jemand wie sie hatte Angst. Eigentlich kaum vorstellbar, denn es gab nicht viel vor dem sie sich fürchtete, vor dem sie sich fürchten musste. Sie war stark, sie hatte ihre geheimen Kräfte und schon bald würden diese durch das Millenniumsarmband noch zunehmen. Dann würde es wohl fast unmöglich sein sie zu besiegen. Aber ihr Herz, ihre Seele. Das waren die Dinge die sie nicht schützen konnte. Sie konnte sich nicht verschließen, nicht für den Rest ihres Lebens. Rey konnte die Augen nicht vor dem offensichtlichen verschließen, die Welt und deren Probleme nicht ignorieren. Es gab noch immer Dinge hier die ihr etwas bedeuteten, für die sie kämpfen wollte. Sie hatte ihre Freunde, ihre Liebe und ihr gebrochenes Herz. Auch wenn letzteres sie furchtbar schmerzte, so wollte sie all das doch nicht aufgeben, sich nicht davon lösen. Diese Dinge gehörten zu den Gründen warum sie nicht gehen konnte, die Gründe die sie hier, in diesem Leben hielten.

,Liegt darin vielleicht das Problem? Kann ich deshalb meine Bestimmung nicht erfüllen? Weil ich noch immer an diesem Leben hänge? An ihnen? An .... an ihm?' und während sie sich zum erstenmal wahrhaftig gewahr wurde, was noch auf sie zukommen würde, blickte sie zu ihrem Gegenüber.

Seitdem sie den Ort ihrer Zusammenkunft verlassen hatten, waren nicht mehr Worte als unbedingt nötig über seine Lippen gekommen. Er hatte Tee für sie beide bestellt und dann die Angestellten angewiesen sich zurück zu ziehen. Das war alles, nicht mehr gab es aus seiner Sicht zu erzählen.

Rey blickte ihm sehnsüchtig entgegen. Sie erhoffte sich einen kurzen Moment, in dem sich ihre Blicke streifen würden, damit sich dann alles wie von selbst lösen würde. Aber so einfach würde es nicht werden.

Warum war es nur so schwer für sie? Warum konnte sie ihm nicht einfach alles erzählen, warum konnte er nicht einfach verstehen? Das erstemal das sie sich verliebte und dann musste es gleich so weh tun.

,Warum sagt er nichts? Worüber denkt er nach? Was ist so wichtig das er unsere momentane Situation so vollkommen ignoriert?' für einen kurzen Augenblick drohte Rey der Versuchung ihrer Kräfte zu erliegen. Es geschah wie von selbst. Seine Gedanken flossen in ihre über. Alles was er wusste konnte sie sehen, alles was er fühlte spüren. Es war so schön, sie waren eins. Sie schloss ihre Augen um sich ganz und gar diesem wärmenden Gefühl hinzugeben das sie zu überwältigen schien.

Doch wie aus heiterem Himmel wurde ihr bewusst was sie da eigentlich tat. Sie verstieß so eben gegen eine ihrer wichtigste Regeln. Sie hatte sich geschworen niemals die Gedanken anderer Menschen, ohne deren Erlaubnis zu lesen und wenn doch dann nur in wirklichen Ausnahmesituationen. Nur wenn es um das Ende der Welt oder das Leben eines Menschen ging. Aber eigentlich ging es hier doch um das Ende der Welt und es ging um das Leben eines Menschen. Um ehrlich zu sein ging es um ihr Leben. Warum sollte sie nicht endlich auch mal einen Vorteil von dieser Schicksalsgabe haben? Schlossen ihre regeln sie selbst etwa nicht mit ein? Hatte sie es nicht auch verdient das man sie beschützte?

Ein Stich. Tief in ihr, so tief das sie ihn nicht greifen konnte. Sie wusste weder wie noch wer solche Schmerzen auslöste, sie wusste nur das sie wollte das es aufhörte.

Worte, viele Worten drangen zu ihr durch. Ihr Blick wurde glasig und sie bekam wieder diese Tunnelsicht in der sie nur von Licht umgeben war.

Spätestens jetzt wusste sie was abging. Es war wiedermal eine Vision, doch diese gehörte wohl zu den schmerzhaftesten. Rey hatte das Gefühl zu schweben und gleichzeitig fühlte sie sich schwer.

Da waren wieder diese Worte, aber es waren nicht die Gedanken von irgendwem, es waren ihre eigenen.

,Das kann doch nicht sein. Ich kann doch nicht meine eigenen Gedanken lesen.' Sie war verwirrt. Selbst ihr war noch nichts wiederfahren, das diesem an Seltsamkeit und Abstrusität, gleich kam.

Bilder, Stimmen.

All das wirkte mit solcher Intensität auf sie ein das sie erkannte, das sie nun endlich verstand. Ihr wurde bewusst was ihr Leben zu solch einer Qual machte.

Sie selbst war dafür verantwortlich. Ihre Zweifel und die Ungewissheit, die sich in ihrem Inneren eingenistete hatten, zogen sie nach unten. Sie machten ihren Geist schwer und verdunkelten seinen Blick vor der Wirklichkeit. Nur sie allein war dafür verantwortlich was sie mit ihrem Leben anfing, wie sie es gestaltete. Diese Verantwortung konnte sie zu niemand anderes schieben. Das wäre auch nicht richtig gewesen. Sie konnte sich nicht drücken, nicht vor dem Leben.

Es geschah nicht zum erstenmal das sie verletzt wurde, es würde auch nicht das letzte mal sein. Bisher hatte sie noch alles überstanden. Jede Erfahrung hatte sie stärker gemacht, denn aus allem konnte sie etwas lernen. Sie hatte genug Zeit damit verschwendet sich im Selbstmitleid zu suhlen.

Ihr größter Wunsch war es frei zu sein, damit das geschehen konnte musste sie aufhören sich selbst zu belügen. Sie war nicht so schwach wie sie tat, im Gegenteil ihr Wille war stark und das würde sie allen beweisen.

Die Vision fand ihr Ende. Das Licht schwand und ihr Blick wurde wieder klar. Gestärkt durch ihre Zuversicht in die Zukunft und sich selbst fand sie die Kraft die sie brauchte. Ihr Mut, den sie bereits verloren glaubte, kehrte zurück und so erstand sie in altgewohnter Kraft neu. Wie der Phönix der aus seiner Asche wieder aufersteht.

Noch immer sah sie zu ihm herüber, dem Mann der ihr Leben verändert hatte. Er rührte sich nicht. Keine Regung war von ihm zu spüren, anscheinend war er mit etwas wichtigem beschäftigt. Diesmal versuchte sie nicht seine Gedanken zu lesen. Rey wusste nun was der Schmerz gewesen war, den sie vorhin gespürt hatte.

Dieser Schmerz der dem ihren so sehr ähnelte.

Es war sein Herz. Anscheinend litt auch er unter den Geschehnissen der vergangenen Tage. Rey stand auf und schritt auf ihn zu. Er schien es gar nicht zu bemerken. Sie blieb direkt neben ihm stehen und betrachtete ihn liebevoll. Da war soviel was sie ihm sagen wollte, doch sie fand einfach nicht die richtigen Worte. Vielleicht gab es auch keine Worte mit denen sie erklären konnte was geschehen war. Es viel ihr ja schon schwer genug es zu verstehen und sie war schließlich dabei gewesen.

Wie würde er wohl darauf reagieren? Würde er ihr glauben schenken oder es als eine einfaches Märchen aus vergangenen Tagen abtun? Hatte es denn dann überhaupt einen Sinn es ihm begreiflich machen zu wollen?

,Eigentlich spielt das doch keine Rolle, alles was zählt ist das ich es tue. Das ich es ihm sage.' Rey war sich durchaus bewusst was alles schief gehen konnte, aber wenn sie es nicht wenigstens probierte, würde sie sich auf ewig Vorwürfe machen. Sie wollte kein Leben in Schuld. Also versuchte sie es einfach. Sie nahm sich noch einen Augenblick um zu überlegen wie sie am besten anfangen sollte und legte ich dann sacht die Hand auf die Schulter.

Seto drehte sich um und wusste vor Schreck nicht Recht was er nun tun sollte.

,Hat sie nicht noch eben am anderen Ende des Tisches gesessen?' sie hatte ihn vollkommen überrascht. Er war zwar körperlich anwesend gewesen doch sein Geist war an einen anderen Ort gelangt.

Es kam ihm dort alles wie ein Traum vor, wie ein schrecklicher Alptraum. Er war da gewesen und Rey und Yugi und sie schienen alle irgendwie in einer anderen Zeit zu sein. Sie befanden sich im alten Ägypten und er hatte es gesehen. All die Dinge von denen sie ihm schon so oft berichtete hatte, wenn sie wiedermal Nachts durchs Haus gewandert war, weil sie wegen eines ihrer prophetischen Träume nicht schlafen konnte. Nie hatte er ihr geglaubt, nicht wirklich. Er dachte nur das sie vielleicht den geheimen inneren Wunsch danach hegte, in dieser Zeit zu sein und dort, im alten Ägypten eine wichtige Rolle zu spielen. Er glaubte immer nur das es Geschichten wären, die sich ihr wunderbarer Geist ausgedacht hatte und die dann manchmal etwas überhand nahmen. Nie hätte er es für möglich gehalten das jedes gesprochene Wort der Wahrheit entspricht.

Er schämte sich, weil er an ihr gezweifelt hatte. Wäre er seinem Glauben treu geblieben, dann hätte er sich anders entschieden. Er hätte sie nicht fortgeschickt und müsste jetzt nicht so leiden.

,Wenn dieser quälende Schmerz in meinem Herzen meine Strafe ist, so ist sie nur gerechtfertigt' dachte er sich.

Es wurde zuviel. Seine Scham nahm mit jeden Augenblick, den er ihr länger in die Augen sah, größer. Sie wurde zu einem unaufhaltsamen gigantischen Ball, der ihn unter sich zu begraben drohte. Er konnte den Anblick ihrer wunderschönen smaragdgrünen Augen nicht länger ertragen. Diese Augen die so voller Zuversicht waren.

So wendete er sich ab. Doch sie nahm sein Geicht sanft in ihre weichen Hände und zwang ihn so sie anzusehen. Er musste sie ansehen, ganz tief um zu verstehen.

Jede ihrer Berührungen war für ihn wie brennendes Feuer, es schmerzte. Es schmerzte ihn ihr ins Angesicht zublicken, nachdem er sie so verraten hatte. Der Schmerz ließ nach, er verschwand einfach und alles war so als wäre er nie da gewesen.

,Ihre Augen ...... was ist nur mit ihren Augen?' er hatte das Gefühl das ihn ihre Blicke durchdringen würden. Das sie alles von ihm sehne konnte, bis hinunter zu dem tiefsten Grund seines Herzens. Es war als würde sie all seine Geheimnisse kennen. Als wären seine geheimen Zweifel und Ängste ein offenes Buch für sie.

"Wofür stehst du? Wofür kämpfst du? Ist es nur um zu siegen?" ihre Stimme war so fest und stark wie schon lang nicht mehr. Eindeutig sie hatte zu ihrer alten Stärke zurück gefunden.

"Äh ich ... wie meinst du das" er verstand einfach nicht was das sollte. Er versuchte zwar gefasst und kühl wie immer zu wirken aber diesmal funktionierte es nicht, nicht diesmal. Aufeinmal fühlte er wie es nachließ, wie der Druck in ihm verschwand. Als würden ihre Worte einfach alles überflüssige aus seinem Bewusstsein streichen.

Rey beugte sich vor und ihr Gesicht kam dem seinem immer näher.

"Ich hatte wieder einen Traum .... von dir." Hauchte sie ihm zärtlich ins Ohr.

Ein Schauer durchfuhr ihn, doch Seto wusste noch immer nicht wie er am besten reagieren sollte. Ihm war klar was es zu bedeuten hatte, wenn ihre Träume wieder anfingen. Etwas wichtiges würde geschehen und das schon bald. Allerdings konnte er sich keinen Reim darauf machen was das alles mit ihm zu tun hatte. Natürlich fühlte er sich zuerst geschmeichelt das sie von ihm träumte, doch schnell wurde ihm wieder bewusst das sie bisher noch nie gute Träume gehabt hatte. Die wenigen Male die sie mit ihm darüber gesprochen hatte, konnte sie ihm immer nur von Alpträumen berichten, von Schmerzen die sie bis in die Realität verfolgten und von Vorahnungen, das etwas wichtiges geschehen würde.

Bedeutet das vielleicht das sie Alpträume von ihm hatte?
 

Tja sicherlich ärgert ihr euch jetzt schon das hier Schluss ist, aber keine Sorge das nächste chap folgt in kürze.

Das wird euch bestimmt gefallen *kicher, kicher*

Bis dann.

Cu lyn

first kiss and more

Haha, da haben wir ja schon wiederein Kapitel. Ich hab diesmal versucht ein bisschen Feuer reinzubringen. Sagt mir ob ich das wenigstens halb akzeptabel geschafft habe.

Ich will eure Meinung *kommissüchtig bin*
 

Eine lange Zeit sahen sie sich stumm an. Keiner der beiden sprach ein Wort. Rey hoffte das er es auch so verstehen würde. Sie wollte es nicht auch noch unbedingt aussprechen, es war auch schon so schwer genug.

Sie spürte das längst begrabene Zweifel erneut versuchten sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen. Diesmal waren es allerdings nicht ihre Zweifel, nun waren es seine. Irgendwie überraschte es sie, das der sonst so selbstbewusste Seto Kaiba die quälende Bedeutung nagender Zweifel kannte. Doch wenn sogar sie der angenehmen Versuchung des Selbstmitleides erliegen kann, warum sollte er dann nicht auch im Besitz von Zweifeln sein. Doch das durfte er nicht, nicht jetzt. Er musste stark sein, für sie, für sich selbst. Diesmal würde sie es nicht allein schaffen. Sie brauchte seine Hilfe, denn diese Dinge betrafen auch ihn. Er war selbst ein Teil dieses alten Mythossees, der sich hinter ihrer Geschichte verbarg und nur durch seine Hilfe konnte sie alle Geheimnisse lüften. Dafür musste er jetzt stark sein.

"Vertraust du mir?" das war das erstemal das sie ihn das fragte. Zuvor hatte Rey sich nie getraut, denn die Furcht vor der Antwort auf diese Frage war einfach zu groß gewesen. Aber jetzt hatte sie keine Angst mehr davor. Sie musste ihm vertrauen, nur so würden sie es durchstehen können, ohne sich auf immer zu verlieren ..... nur gemeinsam waren sie stark. Also lächelte sie einfach und hoffte. Ihr Lächeln war aufrichtig, genauso wie ihre Hoffnung. Sie wollte das er sich nicht allein fühlte, denn das war er nicht. Es gab Menschen in seinem Leben die ihn brauchten, die er brauchte. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so wusste er es doch, tief in einer der hintersten und geheimsten Ecken seines selbst. Da wusste er das Yugi und seine Freunde zu diesen Personen gehörten die er brauchte. Er war ein Spitzenduellant ihn Zweifel. Aber er war auch durchaus noch weitaus mehr. Er war ein großer Bruder er war ein Freund .... er war ihr Freund. Einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben.
 

Vertrauen. Das war ein wichtiges Wort. Für ihn war es keine einfache Angelegenheit, eigentlich vertraute er nichts und niemanden, sein kleiner Bruder ausgenommen. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war so wusste er, das er auch ihr am Anfang nicht vertraut hatte. Doch wie sah es jetzt damit aus? Vertraute er ihr jetzt?

"Ich würde mein Leben in deine Hände legen." Normalerweise hätte er bei solch einem schnulzigen Satz mit einem Lachanfall ihrerseits gerechnet. Doch Rey rührte sich nicht, sie strahlte nur weiterhin übers ganze Gesicht.

Erst jetzt fiel ihm auf wie sehr er das doch vermisst hatte. Vorher war es ihm nicht richtig aufgefallen, aber er hatte sie vermisst. Sogar sehr.

Ihre lockere und fröhliche Art. Mit ihr wirkte selbst der schlimmste Tag seines Lebens besser, als alles was er jemals ohne sie erlebt hatte.
 

Rey wusste das er es ehrlich gemeint hatte, das er ihr wirklich vertraute und das machte sie froh. Somit war der erste Schritt getan. Sie erzählte ihm von ihren Träumen. Von Rayn und dem Pharao und dem Priester.

Seto hörte ihr aufmerksam zu einerseits freute er sich, denn anscheinend hatte sie diesmal keine Alpträume. Andererseits störte es ihn das er und Yugi in der Vergangenheit Freunde gewesen sein sollen. Dies gehörte zu den Dingen die er nicht akzeptieren wollte. Das allerdings dieser Typ namens Seth, der so aussehen soll wie er, und Rayn, die angeblich so aussah wie Rey, was am Start gehabt haben sollen gefiel ihm dann schon eher.

"Was meinst du hat das alles zu bedeuten?" fragte er Rey, die mittlerweile zuende erzählt hatte.

"Ich weis es nicht genau, aber das beweist nur das wir eng miteinander verbunden sind. Wir alle." antwortete sie ihm. Sie wusste das ihm die Vorstellung das er und Yugi Freunde gewesen sein sollen nicht sonderlich behagte. Sie fand es besser ihm nicht davon zu berichten das der Pharao sich anscheinend in Rayn verliebt hatte und der Priester deshalb zurück stecken musste. Aber es gab da noch etwas was sie verwunderte. Gewöhnlich träumte sie von der Zukunft, nicht von der Vergangenheit.

Andererseits war es ihr Wunsch gewesen mehr über ihre Vergangenheit und über ihre Kräfte in Erfahrung zu bringen.

Hatte vielleicht alles seinen Ursprung damals, im alten Ägypten? Die Rivalität zwischen Yugi und Kaiba und Reys Gefühle, ihre Liebe. Hatte all das tausende von Jahren überdauert?

Anscheinend spiegelten sich ihre Sorgen auf ihrem Gesicht wieder, denn Seto stand auf und umarmet sie. Er drückte sie ganz fest an sich und seine starken Arme gaben Rey Halt zwischen all ihren Fragen. Ihr Kopf ruhte an seiner Brust und sie konnte seinen Herzschlag spüren. Er war gleichmäßig und ruhig. Diese Ruhe ging auf sie über.

Jetzt war sie sich eindeutig sicher das sie zusammen gehörten. Nicht weil er sie in den arm nahm oder weil sie sein Herz hören konnte. Es war einfach ein Gefühl in ihr, das ihr sagte er ist der Richtige. Das er zu ihr gehört und sie zu ihm. Egal was noch passieren würde, daran würde sich nichts ändern.

Aller Schmerz den ihr die Trennung bereitete hatte war vergessen, ur das jetzt und hier zählte noch.

"Was verschweigst du mir? Ich kenne dich Rey und ich weis das du mir nicht alles gesagt hast. Also komm schon, raus mit der Sprache. Was ist da noch?" er sagte es so liebevoll und sanft. Hätte er sie nicht gehalten so wäre sie mit Sicherheit gestürzt, denn sie spürte wie ihre Beine ihr nicht mehr gehorchten. Sie wurden weich wie Butter und drohten ihr ihren Dienst zu versagen. Rey wusste das es keinen Sinn hatte ihn zu belügen. Er hätte es gespürt und das hätte nur alles kaputt gemacht. Er vertraute ihr also konnte sie das auch. Sie konnte ihm vertrauen.

Rey schob sich ein kleines Stück von ihm weg und sah ihm direkt in die wundervollen blauen Augen. Irgendetwas ging von ihnen aus das sie nicht mehr los ließ. Diese Augen zogen sie tiefer und tiefer in ihren Bann.

Rey wusste selbst nicht so Recht warum aber sie tat es einfach. Sie beugte sich zu dem Mann dem sie ihr Herz geschenkt hatte empor und küsste ihn.

Ihr Lippen trafen sich und es schien als würde die Zeit für diesen Augenblick stehen bleiben, nur für sie beide.

Seto war zwar überrascht gewesen, doch das hatte ihn nicht daran gehindert ihren Kuss zu erwidern.

Es war ein langer und leidenschaftlicher Kuss, der das Feuer seines Herzens entflammte. Noch nie hatte er etwas so sehr gewollt, wie sie ihn diesem Augenblick. Er wollte sie halte, sie spüren, sie ....
 

Zwar wiederstrebte es ihr, doch sie musste sich für einen kurzen Augenblick von ihm lösen. Es waren nur wenige Sekunden, die sie ausgiebig zum Lufthohlen nutzte. Sie schob sich ein kleines Stückchen weg von ihm, oder zumindest versuchte sie es. Aber seine starken Arme erlaubten ihr nicht auch nur einen Zentimeter zuweichen. Sie versuchte ihren Verstand wiederzufinden, die Logik die sie jetzt so dringend bräuchte. Rey könnte im Moment dringend dieses kleine Stimmchen brauchen das einen sagt das man etwas tun soll oder nicht. Aber es war alles weg, es gab keinen Wiederstand in ihr. Anscheinend wollte ihr Körper, ihre Seele, sich tatsächlich voll und ganz diesem Mann hingeben und auch ihr Verstand, der augenblicklich krampfhaft versuchte einen Grund zu finden das nicht zu tun, würde schon bald seinen Wiederstand aufgeben. Spätestens der nächste Kuss würde ihre Barrikaden zu Fall bringen. Doch solang sie noch einen klaren Gedanken fassen konnte gab es noch etwas das sie ihm erzählen musste.

Allerdings sah es nicht so aus als ob sie noch etwas würde sagen können, denn Seto setzte bereits zu einem neuen Sturm der Leidenschaft an.

Eigentlich war es ja auch genau das was sie wollte. Sie wollte sich nie wieder von ihm trennen, immer in seiner Nähe sein und ...
 

Rey sah Seto nur eindringlich an. Sie hatte bereits begonnen ihre Stärke zu verlieren, sie würde ihm nicht mehr lang wiederstehen können, genaugenommen wollte sie das auch gar nicht. Seine blauen Augen näherten sich ihren grünen Smaragden, seine weichen Lippen waren bereits kurz vor den ihren ....

Als die Tür kräftig aufgestoßen wurde und ein kleiner Junge mit zerzausten Haaren und im Schlafanzug hereinkam. Das war die Gelegenheit, in seiner Überraschung über die plötzliche Störung achtete Seto nicht mehr darauf Rey so stark festzuhalten, so konnte sie ihn sanft ein kleines Stückchen wegschieben.

Mokuba kam aufgeregt auf die beiden zugerannt und umarmte sie jeweils stürmisch. Dabei kullerten ihm dicke kleine Tränen von den Wangen.

"Hier seit ihr also. Ihr wart nicht in euren Zimmern und da hab ich mir Sorgen gemacht und euch gesucht. Aber ich konnte euch nirgendwo finden." War alles was sie aus all dem schluchzen und schniefen des kleinen Knirpses verstanden.

Kaiba beugte sich liebevoll zu seinem Bruder herunter und umarmte ihn fest. Und währen die zwei Brüder sich innig umarmten und Kaiba versuchte seinen jüngeren Bruder mit Worten zu beruhigen, betrachtete Rey die beiden. Dieser Anblick würde sich ihr wohl auf immer und ewig einprägen.

Sie beneidete die beiden, sie beneidete sie darum das sie einander hatten. Rey war allein, es gab keine weiteren Kinder in ihrer Familie, nur sie. Rey hatte keine Geschwister und das machte sie traurig. Sie wusste warum sie das einzige Kind ihrer Eltern war. Nur sie allein konnte die Bürde tragen, wenn sie Geschwister haben würde, könnte sie sich nicht mehr auf ihre Aufgabe konzentrieren. Generell sollte sie eigentlich niemals persönliche Bindungen zu dieser Welt haben, deshalb wurde sie ihren Eltern auch schon so zeitig weggenommen.

Cassandra hatte ihr einmal davon erzählt das sie nicht an dieser Welt hängen dürfte. Rey musste bereit sein ihr Leben zu geben und das konnte sie nicht wenn es noch etwas gab das sie hier hielt.

Das was nicht geschehen durfte war bereits passiert. Selbst wenn sie sich nicht in Kaiba verliebt hätte, wenn sie nicht so eng mit Joey und Yugi befreundet wäre. Es würde immer noch ihre Familie geben. Nicht die Menschen die sie gezeugt hatten, nein sie meinte ihre wahre Familie. Schorkan, Force, Ajon und .... und Cassandra. Diese Menschen waren ihre Familie. Sie würde immer an ihnen hängen, sie würde sie immer lieben.

Rey konnte nicht verstehen warum sie ihr leben aufgeben musste. Welchen Grund sie dafür haben sollte. Das Schicksal dieser Welt war von Bedeutung, sicher aber war ihr Schicksal das nicht auch.

Sie war bereit das nötige zutun, doch das war sie gewiss nicht aus Pflichtbewusstsein oder aus Ehrgefühl ihres Blutes gegenüber. Sie war bereit dafür, weil es etwas gab das sie beschützen wollte. Nur ihre Freunde, ihre Familie, ihre Liebe ließen sie voran schreiten ohne sich umzudrehen und davon zurennen. Denn das wäre bestimmt das gewesen was Rey ohne sie getan hätte.

Sie stand immer noch da und begutachtete wie liebevoll Seto Kaiba, der arrogante und kaltherzige Firmenmogul, mit seinem kleinen Bruder umging.

Er nahm ihn auf den Am und brachte ihn in sein Zimmer. Rey ging derweil in die Küche und bereitete das Frühstück für den Kleinen vor. Sie hätte auch was für den Großen gemacht doch sie wusste das er frühs nichts aß.

Apropos frühs. Rey sah an die Uhr. Unglaublich es war bereits kurz nach acht. Sie hatte sich gestern gegen sieben aus dem Haus geschlichen, einfach um einen klaren Kopf zu bekommen. Sie war den ganzen Abend unterwegs gewesen, aber es hatte nichts geholfen, sie hatte ihn einfach nicht aus ihrem Kopf kriegen können. Nach einer Weile führten sie ihre Schritte dann, wie sollte es auch anders sein, zu seinem Haus. Ein unwiderstehliches Gefühl hatte sie überkommen. Sie wollte einfach noch mal in seinem Garten stehen. An dem Ort wo sich ihre Herzen vereint hatten An diesen wunderbaren magischen Ort, die einzige Zufluchtsstätte die ihr noch geblieben war.

Mokuba und sein großer Bruder kamen wieder runter, anscheinend unterhielten sich die beiden angeregt über etwas, als sie jedoch in die Küche kamen verstummten sie. Einerseits lag es vielleicht daran das Rey nicht mitkriegen sollte worüber sie sprachen, andererseits lag es wohl daran das sie Rey noch nie in der Küche gesehen hatten. Mokuba war sich nicht so ganz sicher ob man das tatsächlich essen konnte, ohne danach Tot um zufallen.

"Das hast wirklich du gemacht?" fragte er etwas skeptisch.

"Ja." Antwortete sie ihm ruhig. Sie wusste das es ein regelrechter Schock für ihn sein musste, denn sie hatte ständig felsenfest behauptet nicht kochen zukönnen und um ehrlich zusein so sah es auch aus.

"Und das kann man wirklich essen ohne ...?" fragte er noch immer sichtlich skeptisch.

"Ja du kannst das essen, ohne gleich aus den Latschen zu kippen." Sagte sie und fing dabei an zu lachen. Der Tost war verbrannte, der Speck sah auch irgendwie komisch aus und von den Eiern wollen wir erst gar nicht anfangen.

Mokuba nahm eine Gabel und stocherte erst mal etwas in diesem komischen Gemisch herum. Er sah dabei aus als würde er befürchten das es sich bewegen könnte und anfangen würde zu sprechen. Schließlich entschied er sich doch aus Höflichkeit einen kleinen Bissen zu kosten. Bereits kurz nachdem er sich dazu durchgerungen hatte und es auch in die Tat umsetzte., fiel er doch tatsächlich nach hinten um. Rey befürchtete schon das er sich vielleicht den Kopf angeschlagen haben könnte und auch Seto, der eigentlich die ganze Zeit über in sich hineingekichert hatte, war erschrocken und hatte versucht seinen kleinen Bruder noch aufzufangen. Leider vergebens. Der Dreikäse hoch erhob sich augenblicklich und stürzte sich wie ein Bekloppter aufs Essen.

"Wow das schmeckt ja wirklich .... mampf ... echt super .... mampf .... super lecker ..... mampf, mampf." War alles was man noch verstehen konnte während er alles, wie ein Bagger in sich hineinstopfte. Der kleine konnte echt ganz schön reinhauen, das hätte man ihm nicht zugetraut. Nachdem Mokuba das Frühstück praktisch in sich hineingestopft hatte, raste er wie von Bienen gestochen durch die Gegend. Er flitzte nach oben und kam mit einem kleinen Päckchen zurück. Er reichte es Rey mit den Worten "Für dich." Wurde rot und suchte schleunigst das Weite. Er nahm seine Schultasche und raste, mit seinem Bruder im Schlepptau, zur Limousine. Kaiba ging jedoch nicht ohne sich noch mit einem langen, feurigen Kuss von ihr zu verabschieden. Eigentlich wollte er jetzt nicht unbedingt seinen Bruder zur Schule bringen, sondern lieber gewisse Dinge mit Rey anstellen, die allerdings bestimmt nicht für unterachtzehnjährige freigegeben wären.

"Bis dann." Hauchte er ihr noch ins Ohr und folgte seinem kleinen Bruder. Er zählte bereits jetzt die Minuten bis zu seiner Rückkehr.

Während Rey ihm hinterher schaute und versuchte ihr Gleichgewicht wiederzufinden, wäre ihr beinah das kleine Geschenk von Mokuba herunter gefallen.

Sie beschloss in ihr Zimmer zu gehen und es dort in Ruhe auszupacken. Oben angekommen öffnete sie es und war zu Tränen gerührt. Es war ein Photorahmen mit einem Bild von ihr, Seto und Mokuba.

Eine Träne tropfte auf das Bild. Es war so lieb von ihm.

Rey legte sich aufs Bett und stellte den Photorahmen mit dem Bild auf den Nachttisch.

Erst jetzt viel ihr auf wie müde sie eigentlich war, na ja kein Wunder sie war die ganze Nacht unterwegs gewesen. Ob sich die anderen wohl schon Sorgen um sie machte?

Sie schloss einfach ihre Augen. Sie wollte jetzt hier sein und nirgendwo sonst. Anscheinend war sie wohl kurz eingenickt, denn als sie wiedererwachte waren bereits 30 Minuten vergangen. Sie sah sich im Zimmer um. Sie hatte irgendwie das Gefühl das hier etwas anders war. Rey entdeckte die Quelle der Veränderung. Es war Seto Kaiba der auf einem Stuhl saß und sie beobachtete.

"Hast du mir etwa beim schlafen zugeschaut?" wollte sie von ihm wissen.

"Du hast so süß ausgesehen, da wollte ich dich nicht wecken." Sagte er und erhob sich von seinem Beobachtungsposten.

"Seit wann bist du schon hier?" fragte sie ihn nervös. Er wusste genau das sie es nicht mochte beobachtet zu werden. Aber das machte sie nicht nervös. Die Tatsache das er immer näher kam und Anstalten machte sich über sie zu beugen ... das machte sie nervös.

"Ist doch egal." Sagte er, beugte sich über sie und küsste die Liebe seines Lebens stürmisch.

Rey hatte nicht mehr die Kraft, nicht mehr den Willen sich ihm zu wiedersetzten. Sich ihm zu verweigern war ihr nun nicht mehr möglich.

Sie wollte es einfach zu sehr und während er ihr das T-Shirt auszog und sie sanft mit seinen Küssen verwöhnte, wölbte sie sich unter ihm.

Zeit und Wahrnehmung vermischten sich. Rey fühlte sich wie in einen Traum versetzt. Alles erschien ihr unwirklich, doch das war es. Es geschah tatsächlich. Am Anfang war sie noch sehr aufgeregt gewesen, denn das war ihr erstes Mal. Doch er war so zärtlich und liebevoll das schon bald sämtliche Angst von ihr abfiel.

Es war einfach nur noch schön und so leidenschaftlich. Sie fühlte sich als ob sie eine Flamme von innen verzehren würde und zugleich glaubte sie das sich ein Vulkan in ihrem Inneren befand der jeden Augenblick explodieren würde.

Auch Seto erging es nicht anders. Da war er und diese wunderschöne Frau unter ihm. Er war sehr aufgeregt, obwohl er eigentlich schon viel Erfahrung damit hatte. Doch er wusste das es für sie das erste Mal war, er wollte das es unvergesslich für sie wird. Er war am Anfang sehr vorsichtig und zurückhaltend, doch schon bald konnte er sich nicht mehr zügeln und Rey gab ihm zu verstehen das sie das auch gar nicht wollte.

Die Erregung der beiden steigerte sich bis ins unerdenklich und gipfelte schließlich im Aufschrei ihrer Körper.

Rey wusste nicht wie sie sich nun verhalten sollte, sie wusste nicht ob sie gut war oder nicht. Auch ihm gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf.

So lagen sie da, beide erschöpft und verschwitzt und waren zu verlegen um etwas zu sagen.

Aber bereits nach kurzem drehten sie sich gleichzeitig zueinander und wollten etwas sagen. Aber sie bekamen einfach nichts raus, stattdessen konnten beide nur lachen.

Seto nahm Rey in den Arm und strich ihr sanft übers Haar. So schliefen sie ein, Arm in Arm, allerdings natürlich nicht sofort, sondern erst nach dem sechsten Mal.
 

So ich würde mal sagen hier ist jetzt Schluss. Ich hoffe die Sexszene war nicht zu schlecht. Ich hab so was noch nie zuvor geschrieben. *also nicht zuviel erwarten*

Ich geb mit Mühe euch bald ein neues chap zu schreiben.

Sagt mir wies euch bis jetzt so gefällt.

Bis bald

Cu lyn

Rückkehr

Tja irgendwie ist dieses Kapitel viel länger geworden als ursprünglich geplant. Ich glaub ich sollte aufhören diese Romanvorlagen zu schreiben.

Wer leist denn schon so viel?

Naja ich hoffe es wird trotzdem ganz nett für euch. Ich würde mich natürlich tierisch über eure kommies freuen, also ganz viel schreiben.

Büde!
 

Ach übrigens das Kapitel ist für meine süße sweetsunrise, weil sie ihre super Harry Potter FF (die zerbrochene Sanduhr) extra für mich ganz schnell weitergeschrieben hat. *heimlich Schleichwerbung mach*
 

Ok wenn ihr auch wollt das ich mal Werbung für euch mach schreibt mir einfach super nette und mal einfallsreiche kommies.

Jetzt aber genug damit. Viel Spaß beim lesen.
 

Mokuba war nach der Schule nicht kurz nach Hause gekommen und hatte einen Zettel hinterlegt das er übers Wochenende bei einem Freund bleiben würde. Er wusste das es jetzt gut wäre wenn Seto und Rey etwas Zeit für sich hatten.

Es stimmte auch. Eigentlich bräuchten die zwei jetzt Zeit zum reden, Zeit um sich über ihre Gefühle klar zu werden. Doch das war so ziemlich das letzte was Rey wollte. Sie konnte nicht hier bleiben, ihn nicht noch mehr in Gefahr bringen.

Dafür liebte sie ihn zu sehr.

Als sie erwachte hatte er sie eng umschlungen und beschützend in den Armen gehalten. Wen er sie doch nur wirklich beschützen könnte. Dann wäre alles gut, dann müsste sie das jetzt nicht tun. Aber sie wusste das er es nicht konnte und selbst wenn ihre Vermutung stimmte und er auch im Besitz von mystischer Magie war, so war das doch alles Neuland für ihn.

Es gab keine Möglichkeit mehr um ihn darauf vorzubereiten mit seinen Kräften umzugehen, keine Zeit mehr für ein Training.

Es eilte einfach zu sehr. Der Tag der Entscheidung rückte immer näher und sie würde daran teil nehmen müssen, ob sie wollte oder nicht.

Aber sie wollte, sie wollte etwas bewirken, etwas verändern. Außerdem war es nicht Reys Art etwas begonnenes unvollendet zu lassen.

Selbst wenn sie schon vor 5000 Jahren begonnen hatte, schon bald würde es enden.

Langsam und vorsichtig entwand sie sich seinem Griff.

Es zeriss sie innerlich.

Hin und her gerissen von Pflichtgefühl und Liebe. Es fiel ihr schwer die nötige Kraft aufzubringen um sich von ihm zulösen.

Sie liebte ihn tatsächlich. Es war nicht nur eine Schwärmerei, kein Flirt aber es würde für immer ein One-Night-Stand bleiben.

Diese Nacht, so schön sie auch gewesen sein mag, würde sich nie wieder wiederhohlen.

Rey konnte noch nicht gehen, nicht jetzt.

Sie zog sich an und setzte sich auf einen Stuhl.

"Er sieht so glücklich und zufrieden aus" dachte sie, während sie ihn betrachtete wie er dalag und friedlich schlief.

Er war ein Bild von einem Mann. Manchmal hatte sich Rey gefragt warum er sich nie für Mädchen interessiert hatte. Da sie ihm doch alle so offensichtlich zu Füßen lagen. Er war gutaussehend und gebildet. Hatte Charme, wenn er wollte und hatte seine eigene Firma. Das zeigte wie erfolgreich und selbstbewusste er war.

Doch sie kannte auch seine Schattenseiten. Den Zorn und die Wut tief in ihm. Den hass und die Einsamkeit und die Trauer.

Sie wusste nicht warum er so traurig war, aber sie spürte es in jeder seiner Bewegungen, in jedem Blick.

Es war als könnte sie alles von ihm sehen, alles was er verstecket.

"Ob es bei ihm wohl auch so ist? Kann er mich sehen?" nicht zum erstenmal stellte sie sich diese Frage. Die Tatsache das allein die Möglichkeit dazu bestand bereitete ihr Unbehagen.

Wenn man von einem anderen Menschen alle Schwächen und Fehler sehen kann, sieht man dann überhaupt noch das Gute? Oder nimmt alles Schlechte überhand und verdeckt alles andere?

Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken. Es wurde langsam Zeit. Sie musste aufbrechen.

Es war als wollte ihr Herz zerspringen. Das Wissen das sie ihn vielleicht, mit Bestimmtheit sogar, nie wieder sehen würde. Dieser Gedanke war ihr einfach unerträglich.

Dabei war er doch wie Sauerstoff für sie, wie der Anker in der stürmischen See.

Sie wollte ihn nicht verlieren, ihn nicht aufgeben.

Normalerweise hätte sie ihn geweckt und absichtlich einen Streit provoziert, so das sie irgendwas hatte um ihn zu verlassen. Einfach irgendeinen banalen Grund, aber das wäre Feige gewesen.

Es war zu leicht, einfach alle Schuld auf ihn abzuladen.

Das hätte ihr nicht entsprochen, wäre ihm nicht gegenüber nicht fair gewesen, wäre ihrer Liebe nicht gerecht geworden.

Sie wusste das er einer ihrer wenigen Schwachpunkte war. Um ihn zuretten hätte sie alles aufgegeben. Alles war egal, nichts mehr von Bedeutung. Was machten schon ein paar hundert Leben? Was bedeutete schon Schicksal? Solang es ihm nur gut ging, solang er nur am Leben war. Brauchte sie nichts anderes zu interessieren.

Das war wohl ihre größte Schwäche, ihre Liebe.

Sie machte Rey verletzlich, verwund und angreifbar. Sie konnte sich so etwas jetzt nicht leisten, jetzt nicht mehr. Dafür stand einfach zuviel auf dem Spiel.

Sie bekam Zweifel, wollte schwach werden. Einfach wieder zu ihm ins Bett sinken. Sich in seinen starken Armen warm und geborgen fühlen. Einfach wieder einschlummern und so tun als ob nichts wäre. In einer Traumwelt leben.

Denn genauso fühlte sie sich bei ihm, wie in einem Traum.

Es war einfach alles zu leicht, zu schön. Bis der Traum zu ende wäre. Denn eins wusste sie nichts währt ewig, nicht einmal die Liebe.

Sie versuchte sich alles schlechte, allen Schmerz wieder in Erinnerung zu rufen. Sie versuchte sich einzureden das es so das beste wäre. Das es keinen anderen Weg gäbe.

Dabei wusste sie das es immer einen anderen Weg gab. In jeder Situation hatte man die Wahl. Aber der andere Weg in diesem Fall war einfach nicht vertretbar. Sie konnte doch nicht um ihres Glückes Willen, das Leben und Glück von so vielen anderen aufs Spiel setzten. Da waren noch ihre Freunde, ihre Familie, sie alle brauchten sie.

Der Gedanke an die Anderen gab Rey Kraft, die Kraft die nötig war um dieses kleine Stimmchen, dieses innere Verlangen zu bezwingen.

Sie ging rüber zur Kommode.

Lang betrachtete sie das Bild, das was sie von Mokuba bekommen hatte. Daneben die Bilder von Yugi, oder besser gesagt Yami, und seinen Freunden und das von ihr zusammen mit den Wächtern.

Dies war wohl das einzige Bild das existierte auf dem sie alle 5 drauf waren und sie lächelten auch noch alle.

Damals war sie noch glücklich gewesen, an dem Ort der solang ihre Heimat war.

Es machte sie traurig, dieser Anblick.

Zu sehen wie es einst war und zu wissen das es nie wieder so sein wird, nie wieder so sein kann, machte sie traurig.

Die se Manschen waren ihre Familie. Lange Zeit hatten sie ihr alles bedeutet. Sie hatte ihnen Bedingungslos vertraut und wäre bereit gewesen jederzeit für sie in den Tod zu gehen.

Doch sie hatten sie belogen.

,Alle die Jahre nur Lügen' die Erinnerung daran lies Zorn in ihr hochkommen. Das machte es ihr nicht gerade einfacher wieder dorthin zurück zu kehren.

Sie fühlte sich als stünde sie vor einer Weggabelung. Der eine Weg führt auf einer herrlichen Landstrasse, vorbei an Blumenwiesen und friedlichen Feldern. Dort spielen Kinder und man sieht niedliche Tiere, wie Hasen und so was, umhertollen.

Und dann die andere Strasse. Führt durch einen dunklen und abgestorbenen Wald. Die Bäume sind Tod und schwarz und formen sich zu furchteinflößenden Gestalten. Man hört seltsame Schreie und jeder mit einen bisschen Verstand würde den anderen Weg wählen, den sicheren und friedvollen.

Sie allerdings läuft sehenden Auges direkt hinein in die Gefahr, hinein in den beängstigenden Wald.

Genauso fühlte sie sich.

Sie wollte nicht mehr hinsehen, sich nicht mehr an die Enttäuschung erinnern, die sie verspürt hatte, als sie die Wahrheit herausgefunden hatte.

Es war einfach zu schlimm, der Schmerz war einfach zu groß.

Sie schloss die Augen, aber dadurch kamen nur noch mehr Bilder. Es war als würde sie alles noch einmal durchleben.

So ging es ihr jedes Mal wenn sie sich dieses Foto ansah.

Wenn es so weh tat das zu sehen, warum hatte es sie dann all die Jahre aufbewahrt? Warum quälte sie sich so damit?

Manchmal braucht man wohl einfach die Erinnerung daran was man im Leben falsch gemacht hat, damit man die gleichen Fehler nicht noch mal begeht. Die Menschen vergessen oft und vergeben. Aber das konnte sie nicht vergeben, durfte sie nicht.

Sie musste sich immer bewusst sein das sie ihnen nicht bedingungslos Vertrauen durfte, nun nicht mehr.

Rey sah sich noch eine ganze Weile dieses Foto an, was so verschiedene Gefühle in ihr weckte. Was sie an schöne und auch grauenhafte Momente erinnerte.

Seto drehte sich und murmelte irgendwas im Schlaf.

Das war das Zeichen für sie. Man konnte nicht grad behaupten das er ein Langschläfer war, also musste sie jetzt wirklich gehen. Wenn sie es jetzt nicht schaffte würde es ihr vermutlich niemals gelingen.

Sie legte den Abschiedsbrief neben das Foto von Mokuba, ihm und ihr.

Mindestens tausend solcher Briefe hatte sie angefangen, doch jedes Mal fand sie einfach nicht die richtigen Worte. Wie sollte man sich auch für immer verabschieden, wenn man es doch nicht wollte.

Tausend angefangen, tausend abgebrochen und mindestens noch mal so viele korrigiert.

Auch mit diesem Brief war sie nicht zufrieden, nicht wirklich. Aber es war der beste den sie innerhalb der Zeit hatte schreiben können.

Sie beugte sich zu ihrem Liebsten herab und gab ihm einen letzten Kuss, den letzten Kuss und sie konnte ihm nicht mal in die wunderschönen blauen Augen blicken. Diese Augen die sie vom ersten Augenblick an in ihren Bann gezogen hatten.

"Leb wohl Geliebter. Ich werde dich niemals vergessen" zärtlich flüsterte sie ihm diese Worte des Abschieds ins Ohr.

Seto grummelte kurz und drehte sich daraufhin in die andere Richtung.

Tränen der Enttäuschung bahnten sich ihren Weg durch Reys Gesicht. Innerlich hatte sie so gehofft er würde aufwachen, sie am Arm packen, nach ihr rufen, irgendwas um sie aufzuhalten. Sie hatte sich so gewünscht das er sie nicht gehen lassen würde, das er sie aufhalten würde.

Aber so war es besser. Sie wusste es, auch wenn es weh tat, so war das doch der beste Weg.

Nunja, zumindest der bestmögliche der ihr offen stand.

Noch ein letztes Mal sah sie ihn an. Ein letzter Blick und dann ging sie.

Verschwand für immer aus seinem Leben.
 

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Die Nacht in der sie zurück gekehrt war hatte ihm soviel Freude beschert. In der Nacht war Schorkan endlich mal wieder seit langer Zeit glücklich gewesen.

Wirklich glücklich und nicht nur zufrieden, wie sonst. Auch den anderen erging es so. Reys bloße Anwesenheit ließ sie wieder scherzen, über die alten Zeiten und sie lachten wieder.

Viel Zeit war vergangen seitdem zum letzten mal jemand in diesem Haus, jemand von ihnen, aus vollem Herzen gelacht hatte.

Natürlich ahnte keiner von ihnen das sich Rey schon längst nicht mehr in ihrem Zimmer befand. Niemand von ihnen wusste das sie sich heimlich davon gestohlen hatte, um Kaiba zusehen.

Nachdem er gegangen war hatten sie angenommen das Rey oben war und entweder sich die Augen ausheulte oder schlief.

In beiden Fällen wollten die anderen sie nicht stören. Sie musste trauern und sie musste sich mit der Vergangenheit befassen.

Schorkan saß wie auf heißen Kohlen. Er konnte es gar nicht abwarten sie zu sehen.

Cassandra saß wie üblich in ihrem Sessel und gab vor sich mit einem Buch zu beschäftigen. Allerdings hatte sie seit mindestens 10 Minuten eingehend ein und dieselbe Seit studiert. Außerdem bewegten sich ihre Augen nicht, was darauf schließen ließ das sie ein Foto betrachtete. Um genauer zu sein sogar 2 Fotos.

Das eine zeigte sie alle 5 zusammen und das andere zeigte den einzigen Mann den sie jemals geliebt hatte.

Nur zu gut konnte sie sich noch an ihn erinnern. Er war schon lang nicht mehr, doch die Erinnerung an ihn war noch so frisch als wäre es gestern gewesen.

Sie war ja damals so jung, so verliebt, so naiv und so dumm.

Als er starb war ihr Herz gebrochen. Niemals wieder wollte sie sich auf Gefühle einlassen. Nur noch ihren Job machen und alles andere vergessen.

Aber sie hatte gemerkt dass das nicht so einfach war. Besonders nicht wenn man die Verantwortung für jemanden wie Rey hatte.

Rey war für sie so etwas wie eine kleine Schwester geworden. Nun der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Aber auch diesmal wurde ihr das Herz gebrochen. Cassandra wusste das sie viel Fehler begangen hatte, vor allem was Rey anging.

Sie war immer strenger mit ihr gewesen als mit irgendwem sonst. Hat sie im Training härter rangenommen, ihr weniger Freiraum gegönnt als anderen.

All das nur um sie darauf vorzubereiten was kommen würde.

Aber im Endeffekt hatte all das dazu geführt das sie sich immer mehr entfremdet hatten und schließlich hatten sie sich ganz verloren.

Als sie nun zurück gekehrt war hatte Cassandras Herz einen kleinen Sprung gemacht. Es war einfach so als wäre alles wie früher. Sie hatte in Rey wieder das kleine Mädchen von damals gesehen. Das Kind was umher tollt und Streiche ausheckt.

Aber das war sie nicht mehr. Rey war nicht mehr das kleine Naivchen und das hatte Cassandra schnell zu spüren bekommen.

Indem Moment wo sie Rey gesehen hatte, da hat sie es gespürt.

Cassandra blieb der Zugang zu ihren Gedanken verschlossen. Alles was sie von Rey zu sehen bekam waren die Gefühle die sie empfunden hatte, als sie die Wahrheit heraus gefunden hatte. Den hass den Rey auf sie verspürt hatte, während sie gegen Cassandra kämpfte, um endlich frei zu sein.

Cassandra fühlte sich natürlich zu Anfang in ihrem Stolz verletzt und wurde deshalb, auf ihre spezielle Art und Weise, patzig.

Aber jetzt war es anders. Sie hatte sich beruhigt. Sie konnte wieder klar denken.

Sie legte das Foto ihrer Liebe ein paar Seiten zurück und betrachtete jetzt nur noch das Foto von ihnen 5.

Sie fragte sich ob es richtig gewesen war Rey und Seto mit einander sprechen zu lassen. Sie konnte nur hoffen das er den Schmerz in ihr vergrößert hatte.

Sie würde nicht zulassen, das die beiden wieder zusammen kämen. Kaiba störte in ihrem sonst so makellosen Plan. Cassandra würde nicht zu lassen das er alles zerstört wofür sie Jahre lang so hart gearbeitet hat. Wofür sie soviel opfern musste, wofür Rey soviel opfern musste.

Wehmütig sah sie auf das Bild. Viel Zeit war vergangen seitdem diese Aufnahme gemacht worden war. Es war kurz bevor alles in die Brüche ging.
 

Und während Cassandra weiterhin das Bild betrachtete und sich auf Vergangene Tage besann, konnte Ajon Force zu einem kleinen Schachspiel überreden.

Sie waren nicht im gleichen Zimmer wie Cassandra sondern ein Stockwerk weiter oben.

Eigentlich interessierten sich die zwei nicht für das Spiel, sondern wollten lieber zu Rey.

Aber sie wussten das es unklug wäre sie jetzt zu stören. Was immer sie auch machte. Außerdem hatte es ihnen Cassandra streng verboten. Doch das war wohl kaum der Grund warum sie nicht ihrem Wunsch nachgaben und sofort in Reys Zimmer stürmten.

Vielmehr fürchteten sie sich vor dem Augenblick in dem sie ernsthaft mit ihr würden sprechen müssen.

Den Augenblick das sie das Armband erhalten würde.

Es war ja vorher zu sehen das Ajon gewann. Auch wenn er mit den Gedanken nicht bei der Sache war gewann er.

Wahrscheinlich weil auch Force mit den Gedanken wo anders war und deshalb noch schlechter spielte als sonst.

Schorkan sah ihnen lustlos zu. Er musste sich irgendwie ablenken.

Deshalb dachte er immer an Kaibas Gesicht als er fluchtartig das Haus verlassen hatte. Man konnte ihm förmlich ansehen wie enttäuscht er war.

Schorkan war sich deshalb sicher das, das Thema Seto Kaiba nun entgültig aus Reys Leben gestrichen war.

Er musste zu geben das er schon seit geraumer Zeit wohl etwas mehr für sie empfand als bloß Freundschaft.

Damals als sie gegangen war, da war sie noch ein Kind gewesen. Ein hilfloses Wesen, zumindest in seinen Augen, das seiner Hilfe bedurfte.

Aber sie war als Frau zurück gekehrt. Stärker als er es erwartete hätte.

Er wusste das er mehr für sie empfand, in dem Augenblick da er sie ihm Regen stehen sah. So traurig und verloren und gleichzeitig so willensstark und mutig.

Er hätte sie am liebsten an sich gezogen und nie mehr gehen lassen. Auch jetzt wollte er nichts sehnlicher als zu ihr. Einfach nur bei ihr sein.

Er wusste das er es nicht ertragen würde sie noch einmal zu verlieren.

Das würde er diesmal auch nicht zulassen. Diesmal würde er mit ihr gehen, auch wenn er dafür gegen Cassandra kämpfen musste. Er war bereit dazu. Er wusste das er stärker war als sie.

Die Ungeduld in ihm wuchs.

Er rutschte auf seinem Platz hin und her. Stand auf, wanderte durchs Zimmer und setzte sich wieder.

"Ok mir reicht's jetzt!" mit diesen Worten stürmte er los und wollte aus der Tür. Er rannte schon regelrecht. Gleich würde er ihre Tür erreichen.

Ihm doch egal was die anderen sagten. Er war sich ziemlich sicher das sie nicht mehr schlief, nicht mehr trauerte.

Er war an der Tür, die Hand schon auf der Klinke, doch plötzlich wird er zurück gerissen.

"Schorkan du Vollidiot! Was hast du eigentlich vor?" Force Augen blitzten auf vor Zorn. Er musste sich die ganze Zeit über beherrschen und durfte nicht zu ihr und dann sollte dieser ***** zu ihr dürfen? Das konnte er nicht zulassen.

Schorkan schubste Force einfach von sich und wollte schon eine Prügelei anfangen, denn so etwas war schon mal wieder längst überfällig.

Den ganzen Tag über waren sie in diesem verdammten Haus eingesperrt. Ihr tägliches Training war in den letzten Wochen immer ausgefallen, so das sich eine Menge Energie in ihnen angestaut hatte und diese Kraft wollte jetzt einfach raus.

Schorkan wich einem Angriff von Force geschickt aus und schickte ihn mit einem kräftigen Hieb ins Genick zu Boden.

Nun da ihm niemand mehr im Weg stand machte er sich daran in Reys Zimmer zu gehen, allerdings wurde er schon wieder gestört.

"Du wirst nicht das vorfinden was du suchst."

"Was soll der Unsinn jetzt, Ajon! Willst du auch was abkriegen?" Schorkan war so aufgebracht und wütend, er hätte jetzt jeden angegriffen, nur um sich abzureagieren. All die Wut die sich in letzter Zeit bei ihm angesammelt hatte, konnte er jetzt einfach nicht mehr unterdrücken.

"Ich will nicht mit dir kämpfen, ich will dich nur vor Enttäuschung bewahren. Sie ist nicht da."

Seine Stimme war ruhig und gelassen wie immer. Vielleicht war es gerade das was Schorkan eine solche Heidenangst einjagte. Nicht nur was Ajon sagte, sondern auch wie er es tat, war beängstigend.

Ein schrecklicher Verdacht wuchs in Schorkan. Er musste es wissen, er musste ganz sichergehen das er sich irrte.

Mit einem Mal schwang er die Tür auf.

"Rey? REY!!!!!" die Verzweiflung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

"Wo ist sie?"

"Spielt das denn noch eine Rolle?" auch Ajon war verletzt. Er hatte so gehofft das Rey diesmal bleiben würde. Aber er hatte es bereits gespürt als er den Flur entlang rannte.

Da war nichts. Er konnte sie nicht spüren. Also war sie nicht da. Er wollte seinem Freund Trostspenden, wusste allerdings das es in diesem Fall sinnlos war. Schorkan war einfach zu sehr auf Rey fixiert. Er würde sie niemals aufgeben. Egal wer was zu ihm sagte.

"Ich will wissen WO SIE IST!" seine Stimme hatte einen solchen scharfen Befehlston angenommen, nicht mal er selbst hätte sie wiedererkannt.

"Was glaubst du denn wohl?" Ajon war immer noch ruhig, bereitete sich allerdings schon mal auf einen Kampf vor. Er befürchtete das Schorkan gleich völlig austicken würde.

"Also bei ihm." Und alle Wut war verschwunden. Indem Moment wo er die Worte aussprach ging einfach aller Zorn von ihm und ließ nichts als Einsamkeit und Trauer zurück.

Sie hatte sich also entschieden.

Selbstzweifel überfielen ihn.

Warum hatte er sie auch mit ihm allein gelassen? Warum musste er auf Cassandra hören?

,Cassandra' ... und just war die Wut wieder zurück und diesmal hatte sie auch ein konkretes Ziel.

Er drahte sich um und wollte losstürmen, wollte irgendwas zerschlagen. Seine ganze Wut und Verzweiflung an irgendwem auslassen.

Doch irgendwas hielt ihn zurück. Ein Gefühl, das ihm sehr bekannt war.

Er drehte sich um und konnte es nicht glauben.

Rey kletterte eben durchs Fenster und sah ihn verlegen an.

"Habt ihr mich vermisst?" sie versuchte fröhlich zuwirken, auch wenn sie gerade die Liebe ihres Lebens verlasen hatte. Niemand durfte wissen wie viel ihr Kaiba wirklich bedeutete, also musste sie sich zusammen nehmen.

"Wo warst du?!" kam es Schorkan und Ajon wie aus einem Mund und auch Force war wieder zu sich gekommen und näher getreten. Er bedachte Schorkan mit einem bösen Blick wollte es aber für den Augenblick dabei belassen. Einerseits weil er immer noch tierische Kopfschmerzen hatte, andererseits weil er sich so sehr freute Rey zusehen.

"Ich hab mich nur verabschiedet."

Rey kassierte für diese Aussage zwar nur fragende Blicke wusste aber schon wie sie damit umzugehen hatte.

"Keine Sorge ich bin zurück gekehrt, oder nicht? Ich bleibe hier und erfülle mein Schicksal."

Wieder nur fragende Blicke, indenen man misstrauen und Unverständnis lesen konnte Langsam fühlte sich Rey nicht mehr ganz sowohl in ihrer Haut.

Ob sie wohl einen Fehler begangen hatte?
 

Tja wenn ihr wissen wollt wies weitergeht müsst ihr mir ganz viele kommies schreiben, mach nämlich nicht weiter bis ich mindestens 5 hierzu hab. *heute mal wieder total fies bin*

Selbstverständlich will ich wie immer wissen was ihr davon haltet, also nur her mit eurer Meinung *freu mich immer so drüber*

*kommissüchtig bin*

Vielleicht fang ich ja demnächst mal ne Therapie an, bis es allerdings soweit ist will ich immer mehr Kommies.

*seltsame Männer in weiß und mit einer komischen, unbequem aussehenden Jacke kommen auf mich zu*

Ok, ok hör ja schon auf. Also bevor die mich jetzt gleich kriegen sag ich erst mal ciau und bis bald.

Cu eure lyn

Tag des Aufbruchs

So da hab ich ja wieder was feines für euch. Ich krieg ja immer gesagt das ich schnell weiterschreiben soll. Nicht das mich das stören würde, aber wisst ihr eigentlich unter was für einen Druck ihr mich damit setzt?!

Ihr könntet ja echt mal was anderes schreiben als immer bloß "super" und "bitte schreib schnell weiter".

Außerdem so gut kann das hier gar nicht sein. Könntet ihr mich nicht wenigstens ab und zu mal ein ganz klein bisschen kritisieren.

Ok ihr müsst jetzt auch denken: Häh wie bescheuert ist denn die Alte. Die will kein Lob sondern das wir sie nieder machen!

Also ganz so radikal ist es ja nicht. Ich freu mich natürlich immer super wenn ihr mir gutes sagt aber es ist auch schön mal zu hören was man vielleicht noch verbessern könnte.

Naja ich denk ich hab genug gequatscht.

Viel spaß beim lesen.

Hoffentlich hör ich nach diesem Vortext noch was von euch und hab euch nicht alle vergrault.
 


 

"Hast du alles erledigt?" wollte eine Stimme von ihr wissen.

Rey antwortete erst nicht. Sie war sich nicht sicher wie viel Cassandra wusste. Nach kurzem zögern hielt sie es dann aber doch für besser, wenn sie etwas sagen würde.

"Alles was noch getan werden musste" sie versuchte ihrer Stimme die sonst so übliche fröhliche Klangfarbe zu verleihen, aber es gelang ihr nicht halb so gut wie sie erhofft hatte.

Es nahm sie doch mehr mit als sie wahrhaben wollte.

"Dann können wir ja anfangen. Es wurde bereits genug Zeit sinnlos vertrödelt" Cassandra sprach diese Worte mit einem scharfen Unterton aus, mit dem sie diesmal nicht nur Rey bedachte. Anscheinend war Schorkan in ihrem Ansehen ziemlich gesunken. Nicht nur weil er das Verbot gebrochen hatte indem er in Reys Zimmer gestürmt war sondern da war noch etwas anderes. Etwas tieferes und viel, viel schlimmeres. Allerdings hatte Rey null Ahnung worum es ging. Schorkan dafür umso mehr, denn er wich ihrem Blick aus.

,Seltsam' dachte Rey. Es war wirklich merkwürdig, denn so etwas hatte er zuvor noch nie getan. Es gab noch nie eine Situation in der er ihr nicht offen und ehrlich entgegen blicken konnte. Das machte sie irgendwie neugierig. Was könnte so schlimm sein, das er es vor ihr verbergen wollte?

Aber es war wohl besser wenn sie darüber nicht zu viel nachdachte, zumindest vorerst.

Denn eigentlich gab es da nur noch eins das sie jetzt wollte ... es hinter sich bringen. So kalt es sich auch anhören mochte aber diese ganze Sache war für sie eher nebensächlich, interessierte sie eigentlich kaum.

Nichts interessierte sie mehr so richtig.

Es war ihr egal wo sie war und was gleich geschehen würde. Sie hoffte nur das es schnell zu Ende wäre.
 

Sie war im heiligen Raum. Überall an den Wänden befanden sich alte Runen und Schriftzeichen. Einige davon konnte sie als ägyptisch wiedererkennen, doch es gab auch viele ihr unbekannte. Rey war sich nicht mal sicher ob überhaupt noch jemand lebte, der den Völkern entsprang, deren Schriften hier an den Wänden prangten. Es erschien ihr alles irgendwie Tod. Als wäre noch nie wirkliches leben an diesen Ort gelangt.

Aber in der Mitte des Raumes gab es etwas was ihr durchaus vertraut war und das voller Leben zu sein schien.

Es war das Millenniumsarmband.

Endlich würde sie erhalten, was sie so lang erhofft hatte. Das worauf sie so lang gewartete hatte, darauf hin gearbeitet hatte lag nun in greifbarer Nähe. Es war direkt vor ihr. Ein paar Schritte und es würde ihr gehören. Sie hatte sich das solang gewünscht. Denn lange Zeit bestimmte nur dieser Gegenstand ihr Leben.

Rey wusste noch wie ihr beim letzten Mal schlecht geworden war, wie sich ihr innerstes gekrümmt hatte, unter den Schmerzen die von diesem Gegenstand ausgingen. Doch diesmal verspürte sie keine Übelkeit, keine Schmerzen.

Stattdessen war es diesmal etwas ganz anderes. Sie wurde wütend. So unendlich wütend. Sie wollte etwas zerschlagen, zerstören. Einfach nur wüten. Sich für nichts rechtfertigen sich nicht entschuldigen. Nur wie ein Orkan durch die Lande streifen und nichts anderes als Chaos und Zerstörung zurück lassen.

Sie konnte spüren wie der Zorn in ihr wuchs. Rey versuchte noch ihn zu bändigen, doch es wurde von Sekunde zu Sekunde schwieriger. Aufeinmal machte sie alles wütend. Dieser Raum, die Menschen darin, sogar sie selbst. Allein schon hier zu stehen, hier zu atmen .... zu leben.

Es war nahe zu unerträglich.

Force legte ihr von hinten die Hand auf die Schulter. Rey hätte sie am liebsten abgerissen und sich auf ihn gestürzt. Doch noch konnte sie sich beherrschen. Allerdings begann sie sich zu fragen wie lang das wohl noch gut gehen würde.

Ajon beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr und es hörte auf. Der Zorn, der gedroht hatte sie zu verschlingen, die Wut, die sie beinah in einen tiefen Abgrund gestürzt hätte, all das ging. Es wich dem gewohnten Desinteresse. Nun war ihr wieder alles gleichgültig, völlig uninteressant.

Wie schon zu Beginn.

Rey nahm die ihr zugewiesene Position ein und wartete nun darauf das sie an der Reihe war. Schon vor langer Zeit hatte man sie in diesen Ritus eingeweiht, ihn ihr beigebracht. Damit sie auch ja keine Fehler machte, denn das würde alles zerstören. Man konnte diese Zeremonie nur an einem bestimmten Tag durchführen, der von einer äußerst seltenen Sternenkonstellation abhing, die nur alle 13 Jahre auftrat.

,13 Jahre ... so viel Zeit ist also schon vergangen' damals vor genau 13 Jahren war sie ausgewählt worden. Unter Hunderten von Kindern hat man ausgerechnet sie für würdig gehalten. Auch wenn sie es nicht so ganz verstehen konnte. Sie war doch gerade mal 3 Jahre alt gewesen. Wie konnte man da schon ihre Zukunft festlegen? Wie konnte man ihr nur dieses Schicksal aufzwingen? Sie zu einem Leben in Einsamkeit verdammen.

Ok so einsam war sie auch nicht gewesen. Doch es hatte immer etwas gefehlt. Sie wollte zwar nie so wie alle Kinder sein, aber es wäre schön gewesen wenigsten einmal nicht etwas besonderes zu sein. Einmal nur ganz gewöhnlich sein.

Während Cassandra also in ihrem prachtvollen Gewand dastand und nun bestimmt schon seit geschlagenen 4 Stunden irgendwelche Formeln sprach die Rey noch nie gehört hatte wurde es allmählich echt hart. Sie hatte sich zwar auf eine lange Nacht eingestellt, aber so lang auch wieder nicht. Am meisten beunruhigte sie das es sich hierbei ja grad mal um die Vorbereitung handelte. Das war noch nicht mal die eigentliche Zeremonie und wenn der Kinderkram hier schon so lang dauerte, na dann konnte sie sich ja bei der echten Zeremonie auf was gefasst machen. Während Cassandra sich immer noch darauf vorbereitete in ehrwürdiger zeremonieller Tradition den Gegenstand zu überreichen, ließ Rey ihren Blick schweifen.

Keiner der anwesenden verzog auch nur eine Miene aber in ihren Augen konnte sie alles lesen was sie wissen musste. Keiner von ihnen trug einen Millenniumsgegenstand, dabei hatte Rey doch immer gedacht das auch sie welche besitzen würden.

,Wenn sie keine haben, wo sind die denn dann?' das war ein Gedanke der Rey schon seit geraumer Zeit beschäftigte. Wieso erhielt sie als einzige einen, wo doch die anderen ebenso geeignet erschienen.

Aber es gab da noch etwas das sie beschäftigte. Niemand sah glücklich aus. Sie hatte immer gedacht das dies der Weg war, den man für die vorgesehen hatte und erwartete eigentlich, nun wo sie sich nach langem Widerstand doch dafür entschieden hatte, das man darüber freuen würde. Aber nein, hier war nichts dergleichen zu spüren.

Die gesamte Atmosphäre wirkte eher bedrückt und auch ein wenig traurig.

Allerdings konnte das Rey nicht so ganz verstehen. Erst wollte man unbedingt das sie gehorchte und nun da sie es tat, war es auch nicht richtig. Aber diese Art der Erklärung wäre zu einfach, zu simpel. Hier dahinter schien sich etwas wichtigeres, größeres zu verbergen und das wiederum weckte ihre Neugier.

Wenn es hier noch mehr gab das man vor ihr zu verbergen versuchte würde sie schon heraus finden was.

Sie hatte ja schon damit gerechnet das sich nichts verändert hatte seit sie gegangen war. Sie wurde wieder traurig. Tief im Inneren hatte sie gehofft das ihr radikaler Beschluss von damals möglicherweise etwas verändert hatte. Das sich vielleicht die Menschen die ihr nach all dem immer noch etwas bedeuteten sich vielleicht geändert hatten.

"Anwärterin tritt vor." Das war ihr Stichwort. Jetzt war der Augenblick gekommen wo sie ihr neues Schicksal akzeptieren würde, wo sie sich ganz und gar ihrer Aufgabe verschreiben würde.

Als ob sie das nicht schon längst getan hätte.

Cassandra stand direkt vor ihr, keine Miene rührte sich in ihrem Gesicht. Alles war kalt und steif. Hätte sie nicht dagestanden und noch geatmet, so hätte Rey schwören können sie stünde vor einer Leiche. War das denn überhaupt noch Cassandra? Die gleiche Cassandra wie damals?

°°Spielt das denn eine Rolle für dich?°°

Rey wusste nicht woher die Stimme kam aber sie kannte sie. Es war die Stimme die sie bereits einige Male zuvor in ihren Träumen vernommen hatte. Aber wie war das möglich? Träumte sie etwa? War das alles denn nur ein schrecklicher Alptraum aus dem sie erwachen konnte?

°°Ich muss dich enttäuschen das ist kein Traum°°

Die Person der diese Stimme gehörte schien sich über die törichte Annahme, es könnte sich hierbei um einen Traum handeln, ziemlich zu amüsieren. Rey hasste es wenn man sich über sie lustig machte. Wenn dieser fremde Feigling jetzt vor ich stünde dann aber ....

°°Was dann? Würdest du versuchen mich zu schlagen? Das wäre sicher lustig. Oder willst du mich unbedingt so dringend sehen? Bereite ich dir solche Sehnsucht?°°

Rey war sich nicht ganz sicher ob die Stimme jetzt mit ihr sprach oder mit sich selbst. Trotzdem stockte ihr der Atem. Mit was für einem selbstgerechten Volltrottel hatte sie es denn hier zu tun? Die erlösende Möglichkeit das es sich hierbei um eine Halluzination handelte hatte sie schon aufgegeben. Dabei hätte sie sich darüber so gefreut. Grad jetzt wollte sie sich eigentlich nicht mit irgendwelchen körperlosen Störenfrieden herum schlagen. Lieber hätte sie sich ins Bett gelegt und geschlafen. Vielleicht würde sie ja dann auch erfahren was mit Rayn und diesem jungen Hohepriester passierte, der ihrem geliebten Seto so ähnlich sah. Aber sie wollte auch nicht das jemand weiterhin ungefragt in ihren Gedanken rumschnüffelte. Also entschied sie sich dafür über diese seltsame Stimme und die Person der sie gehörte etwas mehr in Erfahrung zu bringen

"Wie kannst du meine Gedanken lesen, obwohl ich doch eine Barriere errichtet habe?"

°°Das ist ja nun wirklich nicht schwer°°

Machte sich dieser Typ jetzt etwa auch noch über sie lustig? Das konnte ja wohl nicht wahr sein. So ein arroganter Mistkerl! Es verwunderte Rey das er ihr überhaupt antworte. Damit hatte sie eigentlich nicht gerechnet, denn sie hatte ihre Barriere extra noch mal verstärkt

Aber dieser Kerl schaffte es immer noch mit ihr zu kommunizieren. Außerdem war es ihr langsam unangenehm mit ihm zu reden. Es war irgendwie seltsam sich mit einer körperlosen Stimme zu unterhalten. Auch wenn sie schon des öfteren telepatisch mit Schorkan oder den anderen geredet hatte, so sah sie dabei doch jedes Mal das Bild ihres Gesprächpartners. Hierbei sah sie allerdings nichts weiter als gähnende, schwarze Leere. Ein großes Nichts.

"Die anderen schaffen es nicht"

°°Das kommt daher das sie nicht so sind. Sie sind nich wie du .... und ich°°

Was war das denn jetzt schon wieder für ein dummer Spruch? Hielt sich der Typ für irgendwas besseres? So was von arrogant. Erst macht er sich über sie lustig und dann beleidigt er auch noch ihre Freunde!

Freunde?

Rey stutzte selbst bei den Gedanken. Sie bezeichnete diese Menschen als ihre Freunde, dabei waren sie doch .... na ja keine Feinde aber auch kein Freunde.

Wenn sie weder das eine noch das andere waren, ja was waren sie dann eigentlich?

Aber daran durfte sie nicht denken. Am Ende würde dieser billige Abklatsch eines Telepathen es noch schaffen ihre Gefühle zu lesen. Und das war nun wirklich etwas das sie unbedingt verhindern wollte. Grad bei solch einem aufgeblasenen Vollidioten konnte sie sich keine Blöße geben.

"Was soll das heißen? Wie du und ich? Heißt das wir sind besser als andere? Warum? Wer bist du überhaupt?"

°°Du musst dich als würdig erweisen°°

Ja super. Das war ja irgendwie klar. Warum sollte Mr. Ich-bin-ja-ach-so-toll-weil-ich-so-schweigsam-tue sich auch herablassen ihr eine vernünftige Antwort zu geben. Es wäre ja auch zu schön gewesen wenn sie mal jemanden begegnet wäre der ihr die wichtigen Dinge normal erzählt und sich nicht für die billigere Reinkarnation der Sphinx hält. Warum musste nur immer sie an die wirklich seltsamen Typen geraten?

"Oh klar meine Fragen zu beantworten ist wieder zu schwer für dich. Weist du, du könntest langsam mal ne andere Platte auflegen! Diese ganze Ich-bin-Mr.Geheimnissvoll-Nummer wird doch lahm. Hast du echt nichts anderes auf Lager?"

°°Ich will dich°°

Ok hatte sie sich da gerade verhört? Hatte sie vielleicht plötzlichen Gehörsturz oder hat der Typ eben echt gesagt was er gesagt hat?

Das war ja wohl echt der lahmste Anmachspruch den es gibt. Weder ein romantisches Essen bei Kerzenschein noch eine Mondscheinfahrt. Es gab nicht mal die ach so beliebte und auch weitaus billigere Version eines Traumdates. Ins Kino und dann schnell in irgendeinen Pizzaschuppen. Nein der Typ wollte gleich zur Sache kommen und dann auch noch so plump. Dachte der etwas sie wäre irgend so ein Flittchen das mit jedem x-beliebigen in die Kiste springt?

"Häh" und das war noch das zivilisierteste und am wenigsten beleidigende was ihr in den Sinn kam. Natürlich hätte sie jetzt rumkeifern können, doch dafür war sie sich einfach zu Schade. Dieser Typ war anscheinend nicht mehr als pure Energieverschwendung.

°°Dich und keine andere. Aber du musst dich als würdig erweisen. Nur dann kann ich dir das Geheimnis offenbaren°°

Ja klar jetzt ergab alles gleich viel mehr Sinn! Für wen hielt sich dieser Kerl denn? Brad Pitt? Orlando Bloom? Johnny Depp?

Der sah wohl kaum gut genug aus um sich hier so aufzuspielen.

"Ja klar und welches von diesen tausenden?"

Aber es folgte keine Antwort mehr.

,Das kann doch echt nicht wahr sein!' Grad jetzt wo sie vielleicht mal etwas hätte erfahren können. Jetzt wo sie die Chance hatte möglicherweise ein paar der Geheimnisse zu lösen, die sich vor ihr auftürmten. Da musste der einzige Typ der ihr die passenden Antworten geben könnte sich in Luft auflösen.

,Typisch Männer! Machen um alles einen riesen Wind und wenn es zur Sache geht kriegen sie die Klappe nicht auf.'
 

"Anwärterin. Bist du bereit" Cassandras Stimme brachte Rey wieder in die Realität zurück. Anscheinend hatte niemand bemerkt das sie etwas abgedriftet war.

War auch besser so, sonst würden vielleicht nur noch unangenehme Fragen aufkommen und das konnte sie jetzt einfach nicht gebrauchen.

"Ja ich bin bereit." Rey gab sich Mühe ihre Stimme möglichst gelangweilt klingen zu lassen. In Wirklichkeit war sie aber mittlerweile aufgeregter, als an ihrem ersten Tag in diesem Haus.

Sie hatte nicht erwartet das es irgendwas in ihr auslösen würde. Schon fast ihr ganzes Leben wurde sie darauf vorbereitet das Millenniumsarmband zu erhalten, doch jetzt wo es soweit war bereitete es ihr fast schon Angst. Es war einfach furchteinflößend nicht zu Wissen was kommen würde. Immer sollte sie sich nur auf diesen Moment konzentrieren. Aber was würde kommen wenn dieser Augenblick vorüber war? Wenn sie das Armband erhalten hatte? Würde sie dann endlich genaueres über ihre eigentliche Aufgabe erfahren? Den Grund ihres Daseins?
 

Rey ging nach vorn und streckte ihren rechten Arm aus. Wäre das Millenniumsarmband erst einmal angelegt so würde es sich nicht mehr entfernen lassen, nie mehr.

Bis sie stirbt.

"Hiermit verleihe ich dir die Macht zu sehen, was dein Herz begehrt. Zu hören, was dein Geist zu erfahren wünscht. Zu gehen, wo noch nie eines sterblichen Fuß verweilte. Damit du erfüllen kannst, die Aufgabe für die du geboren wurdest. Dein Körper ist nun nicht länger der deine, dein Geist ist nicht mehr für dich bestimmt. Gib auf was hinter dir liegt und geh in die Zukunft die dich erwartet. Weihe dich den Shaár, deinem Volk. Dein Blut soll zu ihrem Blut werden. Ihre Kraft zu der deinen. Akzeptiere was du bist und erstehe, gestärkt durch reines Blut, erneut. Erwache! Schatten der Vergangenheit, Raynác."

Rey fühlte sich auf einmal sehr unwohl. Das war nicht der Text auf den man sie vorbereitet hatte und irgendwie war das auch nicht mehr Cassandra. Ihre stimme war tief und schien auf eine seltsame Art verzerrt zu sein. Auch ihr ganzes Wesen hatte sich verändert. Es war als würde ein mächtiger und bedrohlicher Schatten von ihr ausgehen.

Rey hatte ihren Arm noch immer ausgestreckt, sie versuchte zwar ihn zurück zu ziehen, doch dieses Mistding bewegte sich einfach nicht. Genauso wenig wie ihre Beine oder sonst ein Teil ihres Körpers. Anscheinend arbeitete nur noch ihr Gehirn. Nicht einmal ihr Gesicht schien sich noch zu bewegen.

Und plötzlich durchfuhr es sie wie ein Blitz. War es vielleicht das? War das der Grund warum die anderen so bedrückt wirkten? Als hätte ein gigantischer Schatten von ihnen allen Besitz ergriffen? Warum es so schien als wäre niemand mehr in diesem Raum der Mensch der er gewesen war, bevor er diesen verfluchten Raum betrat?

Verflucht!

Vielleicht war das ja die Bedeutung der Schriftzeichen. Möglicherweise waren das alles Flüche.

Doch warum sollte sie Cassandra an solch einen Ort bringen? Sie wusste doch über alles in diesem Haus bescheid. War es vielleicht Absicht? Hatte sie alles so geplant?

Noch bevor sich Rey weiter damit beschäftigen konnte, wollte sie nicht glauben was sie sah. Sie wollte aufschreien, doch es bewegte sich einfach nichts. Kein Ton kam über ihre Lippen. Sie spürte nur den Schmerz in ihrem pochenden Arm.

Cassandra hatte ihr doch tatsächlich in den Unterarm geschnitten und das Blut in einer Schale aufgefangen. Sie begann nun wieder etwas in einer, für Rey unverständlichen Sprache zu murmeln. Doch Rey konnte eindeutig die Worte Shaár und Raynác heraushören. Also sagte Cassandra wahrscheinlich den gleichen Spruch wieder auf. Doch diesmal war etwas anders. Rey wollte nicht glauben was sie da sah und noch weniger wollte sie glauben das niemand etwas dagegen unternahm. Konnten die anderen sich etwa auch nicht bewegen?

Cassandra tunkte das Armband in ihr blut, in Reys Blut!

Das war einfach unfassbar und unheimlich widerlich. Und das Ding sollte am Ende an Reys Handgelenk, na aber nein danke.

Doch Rey konnte nichts unternehmen, nur zusehen.

Sie spürte das kalte Metall auf ihrer Haut, spürte wie es sich anschmiegte und genau zu passen schien. Sie sah noch wie ihr Blut sich mit dem Gold vermischte. Die Insignien, die Schriftzeichen färbten sich rot.

Rot von ihrem Blut!

Rey konnte das alles nicht verstehen. Sie nahm nur den Schmerz war. Einen eisigen Stich, ein grauenhaftes Gefühl. Schlimmer als alles was sie kannte.

Sie wollte sich zusammenrollen, irgendetwas tun um dem Schmerz entgegen zu wirken, um dieses Gefühl loszuwerden.

Sie konnte nicht genau beschreiben wo er war, doch sie nahm an das der Stich ihre Seele getroffen hatte. Genaugenommen tat ihr kein Körperteil weh, es war nur etwas tief in ihr drin, dessen Lege sie nicht genau bestimmen konnte. Aber dieses etwas schmerzte, es drohte sie zu zerreißen und dann hörte es auf.

Einfach so war es vorbei.

Sie hatte es überstanden. Jetzt konnte sie sich auch wieder bewegen und auch die anderen schienen wieder sie selbst zu sein, denn sie kamen auf sie zu und Rey konnte spüren das sie ihr nichts böses wollten.

Langsam hob sie ihren Arm und betrachtete sich ihr neues Schmuckstück. Dann wurde alles schwarz und sie schlug auf den Boden auf.

Doch sie spürte den Aufprall nicht mal.

Sie war nicht mehr da aber auch nicht richtig fort. Irgendwas dazwischen.
 

So wo genau Rey ist und was ihr dort passiert erfahrt ihr das nächste mal. Ich hoffe es war gut dieses Kapitel. Ich weis ich hab lang nicht mehr geschrieben, aber meine andere FF (Nichts ist wie es scheint) hat mich auch ziemlich in Anspruch genommen.

Schaut doch mal vorbei.

Naja dafür hab ich euch jetzt extra wieder schön viel geschrieben und hoffe natürlich das ihr so eure Freude daran haben werdet.

Ihr wisst mittlerweile ja wie scharf ich auf kommies bin.

Also immer her damit.

Bis zum nächsten mal.

Cu lyn

Wer ich wirklich bin

Also dann dieses chap habe ich ganz speziell nur für MEIN SCHNUFFELCHEN geschrieben. Es ist sozusagen ein Abschiedsgeschenk. Ich fahre heute nach Berlin und komm erst am Donnerstagabend wieder. Deshalb dürft es mit dem nächsten Kapitel etwas knapp werden.

Naja vielleicht fällt mir auf der Abschlussfahrt der zehner ja noch was gutes ein. Aber wenn das hier demnächst zu einem dummen Teenager Liebesschnulzen-Drama-Groschenromanabklarschversion werden sollte schlagt mich. Bitte! Ich könnt das nicht ertragen wenn das mit einer meiner Geschichten passiert. Das bedeutet ihr müsst mich davon abhalten. Das könnt ihr nur wenn ich wieder ganz viele kommies krieg. *einfach nicht von meiner kommi Sucht loskomme*

An dieser Stelle möchte ich mich gern bei allen bedanken die hier immer mal regelmäßig vorbeischauen. Das ich euch nich nicht vergrault habe. Also ihr seit echt standhaft.

Zum Schluss muss ich einfach noch mal mein liebes Schnuffelchen erwähnen *angeknuddelt werd*

Ja jetzt lass mich doch mal ich erzähl ja schon von deiner super tollen Harry Potter FF( die zerbrochene Sanduhr) die ich so was von genial finde. *Schnuffel wie eine Klette mir am Bein klebt*

Na aus! *mit der Zeitung droh*

*das überhaupt keine Wirkung zeigt*

*eben mein neustes Gedicht nehme*

*schon ist Schnuffelchen unterm Tisch verschwunden*

Ha es lohnt sich eben doch einfältige Gedanken zu schreiben.

Naja genug Werbung in eigener und anderer Sache gemacht. Hoffentlich sehn wir uns bald wieder betet das ich kein Busunglück habe.

Viel Spaß beim lesen.

*Tasche nehme und los mach*

Ups, was vergessen. *zurück komm und Schnuffel schnell noch ein pack*

Das ich dich aber auch immer vergessen muss.

*schnell los renn, weil ich fast den Bus verpass*

*Bus will ohne mich losfahren*

*ich muss mitten im rennen reinspringen*

*dabei Tasche, mit mein Schnuffelchen verlier*

Mach dir keine Sorgen wir sehn uns wenn ich wieder da bin.

*zusehe wie die Tasche 3mal vom Auto überrollt wird*

Cu lyn
 

Rey kam es so vor als würde alles verschwinden. Zuerst gingen die Farben, dann die Geräusche und dann, zu letzt ging das Licht. Jetzt war sie allein und es war alles ganz dunkel. Nur die reinste und innigste Finsternis, sonst umgab sie nichts. Kein Geräusch war zu hören. Für eine ganze Weile blieb es so und langsam fing sie an es zu genießen. Die Tatsache so allein zu sein bereitete ihr keine Angst, eher das Gegenteil. Sie mochte es.

Diese tiefe, befriedigende Stille. Nicht nur hier, sondern auch in sich. Ihr Verstand, ihr Herz ... alles schwieg. Nur ein leises Rauschen drang zu ihr vor. Sie wusste nicht woher es gekommen war, so plötzlich. Eigentlich wollte sie es auch nicht wissen. Sie mochte diesen Ort immer mehr. Von Sekunde zu Sekunde, von Stunde zu Stunde. Sie konnte es nicht sagen, denn hier hatte Zeit keine Bedeutung. Hier wo nur die Dunkelheit war und dieses leise Rauschen, als wäre da irgendwo, weit weit weg fließendes Wasser. Das sich einen Weg durch unüberwindbare Hürden bahnte. Direkt in ihre Richtung. Das Wasser kam immer näher und das Rauschen veränderte sich. Es wurde zu einem Flüstern, ein leises Wispern. Aber es war anders als wenn sie die Gedanken von Lebewesen lesen würde. Es war etwas völlig neues. Außerdem konnte man wohl schlecht die Gedanken von Wasser lesen oder? Es war ja schon schwer genug bei Tieren und fast unmöglich bei Pflanzen.

Aber das Wasser und dieses Flüstern wurden zu ihren Gedanken, sie wusste nicht wirklich was eben mit ihr geschah, aber sie fühlte sich verbunden. Tief an etwas gebunden und es machte ihr keine Angst. Es verwunderte sie sehr, denn sie hasste es sich binden. Aber das hier war so vollkommen, als wäre es das wonach sie schon immer gesucht hatte. Als wären die Antworten endlich da und sie müsste nur noch danach greifen.

Plötzlich hörte sie Ajons Stimme. Worte die er ihr vor langer Zeit gesagt hatte und die sie schon vergessen zu haben schien. Aber es war nicht nur Ajon, nach und nach vernahm sie auch Cassandras, Schorkans und Forces Stimme. Sie wurden eins und vermischten sich, doch jeder einzelne war noch zu hören.

"Es ist ganz leicht. Du denkst nur es ist schwer und dadurch wird es das erst. Du selbst bist dein größtes Problem und die einzige Lösung. Auch wen n du dich oft verloren fühlst und das Gefühl hast wegrennen zu müssen. Deine Füße werden irgendwann müde. Aber du nicht, nicht du Rey. Jeder von uns hat seinen Platz. Den Ort zu dem unsere besonderen Fähigkeiten gehören. Der Ort an den wir gehören. Sei nicht traurig, wenn wir uns eine Zeitlang nicht sehen sollten. Du musst deswegen nicht weinen. Ich bin immer bei dir und die anderen sind es auch. Solang du an uns denkst und die Erinnerungen in deinem Herzen oder besser deinem Gedächtnis bewahrst. Halt den Platz in deinem Herzen lieber frei. Es wird jemand kommen dem er gebührt. Auch wenn du jetzt noch glaubst das es immer so bleibt, irgendwann kommt sie. Die Veränderung die wir nicht aufhalten können. Jetzt magst du deinen Weg noch nicht sehen, doch er wird sich vor dir offenbaren. Ich hab dir doch immer gesagt das es eines Tages soweit ist und er kommt näher. Egal wie stark du wirst. Glaub mir, wir sind alle gleich und doch völlig unterschiedlich. Du musst nur die Augen aufmachen, dann siehst du es. Sei nicht traurig, irgendwann ist die Zeit reif. Es wird eher sein als dir lieb ist. Kannst du es nicht fühlen? In dir spüren? Hast du es denn schon mal gehört. Dieses leise Wispern im Wind?"

".... im Feuer?"

".... im Wasser?"

".... in der Erde?"

Damals hatte er diese Worte eher zu sich selbst als zu ihr gesprochen, aber sie hätte sie auch nicht verstehen können, selbst wenn er ihr alles 100 mal erklärt hätte.

Rey begann nun wenigstens einen kleinen Teil zu begreifen. Aber ob sie den Rest auch noch verstehen würde, bevor der große Tag gekommen war, wusste sie nicht. Sie konnte nur ihr bestes geben. So wie sie es immer tat. Doch manchmal war das einfach nicht ausreichend und wenn das in diesem besonderen Fall auch so wäre ... tja daran wollte sie im Moment lieber nicht mehr denken. Überhaupt wollte sie nicht mehr denken, nicht mehr grübeln. Sie wollte wieder zurück in die Stille, wieder in der einsamen Dunkelheit versinken. Vergessen was ihr Kummer war und tun was immer ihr beliebte. Rey hörte nun wieder diesen kleinen Bach fließen. Es war zwar noch kein Flüstern zu vernehmen aber sie war sich sicher das es schon bald folgen würde. Dieses Geräusch, das langsame und gemächliche fließen von Wasser, beruhigte sie. Irgendwie erinnerte es Rey an daheim. An den kleinen See mit dem Wasserfall. Sie schloss die Augen, auch wenn das bei dieser Finsternis nicht von Nöten war, sie tat es einfach aus Gewohnheit und um sich besser erinnern zu können.

Sie war da.

Als sie die Augen öffnete war sie an dem Ort, an den sie gedacht hatte. Sie konnte Schorkan sehen, wie er im Regen stand und sie direkt hinter ihm. Es war die Nacht bevor sie weggelaufen war. Damals konnte sie es nicht sehen, weil er ihr den Rücken zugekehrt hatte. So viel ihr erst jetzt auf wie viel Kummer damals in seinem Blick lag. Er hatte versucht es vor ihr zu verbergen. Er wusste das es sinnlos war sie zurückhalten zu wollen und doch war es genau das was er damals so sehr begehrt hatte. Nun konnte sie es erkennen, ganz deutlich. Schorkans einziges Anliegen war immer ihr Wohl gewesen und damals hatte er hart zurück gesteckt, nur damit sie ihre kindischen Erfahrungen machen konnte.

Rey kamen die Tränen, es tat ihr Leid und ein Teil von ihr wollte alles wieder ungeschehen machen. Hinlaufen und verhindern was geschehen würde. Aber sie wusste das dies unmöglich war. Das was sie hier sah war Vergangenheit, nicht mehr als eine Erinnerung von ihr, eine Spiegelung aus längst vergessenen Tagen.

Viel Zeit war vergangen, seit dem letzten Mal das sie so klar sehen konnte.

Er hatte sie zurückhalten wollen. Alles an seiner Haltung, seinem Ausdruck, seinem Blick verriet ihr das. Aber damals hatte sie es einfach nicht sehen wollen. Sie wollte unbedingt weg und nichts und niemand hatte sie aufhalten können. Nicht einmal er, der von dem sie sonst immer gebändigt wurde. Der einzige der sie richtig verstand, so war es ihr zumindest immer vorgekommen.

Was für ein Kind sie doch gewesen war.

Rey konnte sich noch gut an ihre Kindheit erinnern. Sie war nicht schlecht gewesen. Um ehrlich zu sein sogar ziemlich schön. Es war einfach nur eine zu kurze Zeit. Sie hatte viel zu schnell erwachsen werden müssen. Heute verstand sie den Grund besser, Noch immer nicht ganz, aber zumindest etwas.

Schorkan hatte sie damals ziehen lassen und keiner von beiden kann heute sagen ob es damals die richtige Entscheidung gewesen war. Aber es war nun mal die Entscheidung die getroffen wurde, es war das einzige was sie dazu sagen konnte. Sie wollte es nicht bereuen, denn dann hätte sie alles bereuen müssen was danach gekommen war. Sie hätte bereuen müssen Freunde gefunden zu haben, die Liebe gefunden zu haben und sie wieder verloren zu haben. All das war ein Teil ihres Lebens, unauslöschlich. So was wollte sie nicht bereuen.

Sie konnte wieder eine Stimme hören. Es war Schorkan. Es waren die letzten Worte die er zu ihr gesagt hatte bevor sie gegangen war.

"Siehst du den Regen. Er ist so klein. Ein einziger Tropfen scheint so unbedeutend, aber viel von ihnen verändern den Lauf vieler Dinge. Bächlein lassen sie zu gewaltigen Strömen ansteigen, Seen über die Ufer treten. So vieles kann durch sie enden und mit ihnen beginnen. Ich bin wie das Wasser, deshalb ist dies auch meine Kraft. Du weist was die 5 Wächter sind und du bist einer von ihnen, einer von uns. Ob du willst oder nicht. Ich stehe für das Wasser, Ajon für den Wind, Cassandra für das Feuer und Force für die Erde. Für was stehst du? Hast du dich das denn noch nie gefragt? Willst du nicht wissen wer du bist? Ich weis das du gehen musst, du musst um dich zu finden. Also geh und blick nicht zurück." Sie hatte sich damals nicht mal verabschiedet. Sie hatte ihm zugehört und war dann einfach gegangen.

Rey hatte immer geglaubt das dies alles war was er ihr in dieser Nacht hatte sagen wollen doch nun, von ihrem jetzigen Standpunkt aus konnte sie sehen das er noch etwas flüsterte. Es war stumm, vom Regen verschluckt damit es niemals ihre Ohren erreiche. Sie musste sich anstrengen um es verstehen zu können. Und dann traf es sie wie ein Schlag.

Er sah sie direkt an, nur sie. Nicht den Busch oder den Baum zu ihrer Rechten und Linken. Nicht die Luft hinter ihr. Er sah ihr direkt in die Augen und sie konnte jedes Wort laut und deutlich verstehen.

"ICH BIN FÜR DICH GEBOREN FÜR DICH WERDE ICH STERBEN, UM DICH ZU SCHÜTZEN. DU BIST DER GRUND MEINES SEINS. WIR SIND VEREINT UND ICH FINDE IMMER DEN WEG ZU DIR."

Er hatte gewusst das es so kommen würde, immer und doch hatte er es zugelassen. Er wusste immer das sie wieder kommen würde, welch großes Leid sie durchleben würde. Welch Ende ihnen bevor stand. Aber woher? Konnte er das gleiche sehen wie sie? Und wenn ja warum änderte er dann nichts? Er hatte doch die Macht dazu, oder?

Vielleicht gab es einfach gewisse Dinge die man nicht verhindern konnte, egal wie sehr man sich anstrengte.

Sie sank wieder zurück, in ihr neues Reich. Es stimmte schon oft hatte sie sich gefragt für welche Kraft sie stand. Schorkan war Herr über Wasser und Eis, Cassandra konnte blendend mit Feuer umgehen. Ajon war einzigartig im Beherrschen der Luft und des Windes und Force konnte Erde, Felsen und Pflanzen wie kein zweiter kontrollieren. Aber was war ihre Gabe? Was war ihr Element?

Rey hatte keine Antwort auf diese Frage und sie war des Suchens müde geworden. Schon immer war sie auf der Suche gewesen. Entweder nach der Wahrheit, die sie nicht finden konnte, oder nach Antworten, die es nicht gab, oder nach sich selbst. Das wollte sie nun nicht mehr. Warum seine Zeit damit verschwenden, wenn man hier dich so herrlich schwelgen konnte? Hier war es still und wenn sie nicht mehr grübelte würde das auch so bleiben. Hier, in der umarmenden Finsternis, die alle Zweifel verschlang, war sie geborgen. Hier fühlte sie sich wohl. Hier fühlte sie sich zu Haus.

Aber es war etwas aufgetaucht das ihre perfekte schwarze Dunkelheit störte.

Rey kam es so vor als würde sie auf einmal ein kleines Licht erblicken. Es war nur für wenige Sekunden sichtbar, nicht mehr als einen Wimperschlag doch sie war sich ganz sicher. Sie hatte einen Ausweg gefunden. Aber wollte sie denn überhaupt hier weg? Immerhin war es so friedlich so still. So lang sie sich erinnern kann bedurfte sie immer einer Barriere um diese Ruhe in ihren Gedanken zu haben. Als kleines Kind war es schrecklich gewesen. Sie musste einen Menschen nicht mal ansehen, sich nicht mal anstrengen. Es war einfach als hätten die Menschen um sie herum Löcher und daraus würden ihre Gedanken heraus fließen.

Es ist schrecklich wenn man die Gedanken und Gefühle von so vielen Menschen immer bei sich hat. Niemals ist man wirklich allein.

Dabei liebte es Rey doch allein zu sein. Oft beschwerten sich die Menschen darüber das sie einsam waren, aber Rey nicht. Sie genoss es einen Moment Ruhe zu haben. Darin lag ihrer Meinung nach das wahre Glück. Das Privileg zu genießen allein zu sein.

Sich nicht immer mit den Problemen anderer beschäftigen zu müssen, nicht immer für andere da sein. Einfach mal an sich denken. Einfach nur über sich selbst grübeln.

Das machte sie wirklich gern und wer weiß. Vielleicht hat sie die Einsamkeit gerade dadurch schätzen gelernt, das sie es nie wirklich sein konnte.

Warum also sollte sie diese nun wieder aufgeben? Warum jetzt wo es doch gerade so schön war?

Diese Stille, diese undurchdringliche Stille, war einfach wunderbar. So geschmeidig und umgarnend. Rey hatte das Gefühl als würde sie zu Wasser. Als könnte sie einfach so davon fließen und alles hinter sich lassen. Was hatte sie schon mit all dem zu tun? Warum sollte ihr nicht auch ein bisschen Glück vergönnt sein? Warum sollte sie nicht endlich das erhalten was ihr zu stand?

Sie wollte hier weg. Alles ödete sie an. Sie hatte genug, sie wollte sich nicht länger benutzen lassen.

Aber sie hatte ihr Wort gegeben und das band sie. Sie konnte es nicht einfach so brechen. Außerdem, wenn sie es nicht tat. Wer sollte es sonst tun? Vielleicht einer ihrer Freunde? Das konnte sie nicht zu lassen.

So gut es ihr hier auch gefiel. Sie musste wieder gehen. Sie musste wieder zurück und tun was getan werden musste. Was nur sie tun konnte. Wozu sie bestimmt war.

"Du willst schon gehen?"

Sie wusste nicht warum aber diese Stimme brachte Licht ins dunkel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wo eben noch die angenehme Düsternis verweilte, erstrahlte nun gleißendes Licht. Es war so stark das sie ihre Augen zusammen kneifen musste.

"Oh tut mir Leid" das Licht nahm ab. Nun hatte es diesen angenehmen Schimmer, als wäre die Sonne eben am untergehen.

"Ich nehme an deine Augen müssen sich erst an diese Helligkeit gewöhnen. Du musst verzeihen, aber schon lange Zeit war niemand mehr bei mir."

"Ist schon ok" Reys Augen gewöhnten sich rasch an die neuen Lichtverhältnisse. Nun konnte sie ein junges Mädchen erkennen, etwa in ihrem Alter.

"Wer bist du eigentlich?" wollte Rey wissen. Sie ging ein paar schritte auf das Mädchen zu und was sie sah konnte sie nicht glauben. Also ging sie noch näher ran um sicher zu gehen, bis sie plötzlich direkt vor ihr stand. Ihre Gesichter waren ganz nah bei einander. Rey wollte schon die Hand ausstrecken um das Gesicht der anderen zu berühren.

"Seltsam nicht wahr?" sagte diese und Rey konnte ihr wirklich nur beipflichten. Mehr als ein Nicken brachte sie nicht zustande. Der Schock, oder wohl vielmehr die Verwunderung war einfach zu gewaltig. Obwohl sie mittlerweile eigentlich nichts mehr überraschen sollte.

"Bist du echt?" das war vielleicht eine dumme Frage aber ihr viel einfach nichts anderes ein. Die Worte kamen einfach so aus ihr heraus gesprudelt.

"Keine Ahnung. Bist du es?" eine clevere Antwort. Rey hätte sicher dasselbe getan.

"Bist du ich?" s dumm es auch klang, es war durchaus angemessen das zu fragen. Eine kurze zeit keimte in Rey die Hoffnung auf das es doch sie tun könnte. Sicherlich könnte einfach dieses Mädchen ihren Platz einnehmen und sie könnte wieder zurück in die Dunkelheit, nach der sie sich mittlerweile so sehnte. Es war ein törichter Gedanke, aber so sind Kinder eben manchmal. Töricht

"Nein bloß nicht. Obwohl ganz so falsch ist das auch wieder nicht. Ich würde sagen irgendwie sind wir doch alle gleich. Individualität ist doch nicht mehr als ein Vorwand." Das Mädchen schien nun doch mehr Interesse zu entwickeln. Es begann damit Rey zu umkreisen. Wie ein Hai zog es seine Kreise immer enger.

"Für was" Rey begann sich eingekesselt zu fühlen. Mit den Augen suchte sie eine Lücke um entkommen zu können. Aber wohin? So wie die Finsternis schien auch dieses Licht unendlich.

"Dafür allein sein zu können. Dafür behaupten zu können unabhängig zu sein. Aber in Wahrheit stimmt das nicht. Wir sind nicht allein. Nie. Irgendwo ist immer jemand. Und wir sind auch nicht unabhängig. Unsere Entscheidungen werden immer von anderen beeinflusst. Wir machen uns abhängig und es gefällt uns. Auch wenn wir das natürlich nie zugeben würden."

"Aber du bist nicht ich, oder?" das war immer noch eine Frage die Rey beschäftigte. Sie hatte die Worte des Mädchens nur wage wahrgenommen. Ein übler Fehler wie sich noch herausstellen sollte. Aber im Moment wollte sie eigentlich nu wissen wer denn eigentlich dieses seltsame Mädchen war.

"Hast du Angst? Angst das es jemanden gibt der so ist wie du? Angst das du nicht mehr einzigartig bist?" das Mädchen setzte dieses Lächeln auf, das Gebrauchtwagenverkäufer haben wenn sie genau wissen das sie kurz vor einem Verkauf stehen. Sie war gefährlich und Rey erkannte das erst jetzt. Sie musste hier weg, auf der Stelle. Dieses Mädchen war nicht mehr nur beunruhigend. Sie schaffte es Rey völlig aus der Bahn zu werfen und das mit solch dummen Fragen und besserwisserischen Anteworten. Wenn sich Rey jetzt schon von so einer fertig machen ließ was sollte dann erst werden, wenn es auf sie ankam? Sie konnte jetzt nicht gehen. Dieses Mädchen war nicht die einzige die diese Spiel kannte.

"Ich weis nicht"

"Doch tust du, aber du schämst dich für die Antwort. Du glaubst das es eingebildet ist. Das es falsch ist."

"Ich frage noch mal. Wer bist du?" diesmal hatte ihre Stimme mehr Festigkeit und machte deutlich das eine Antwort nun wirklich besser wäre, eine zufriedenstellende Antwort.

"Ich? Wer ich bin? Weist du das denn immer noch nicht? Müsstest du es denn nicht schon längst erkannt haben?" das Mädchen schien sehr amüsiert. Diese selbstgerechte, arrogante Art konnte einen wirklich zur Weißglut treiben.

"Musst du immer soviel quatschen? Kannst du nicht einfach ganz normal auf eine so einfache Frage eine ebenso einfache Antwort geben?"

"Nein."

"Wie nein"

"Einfach nein."

"Aber ..."

"Nichts aber. Du willst also wirklich wissen wer ich bin, obwohl du es doch schon längst begriffen hat. Oder zumindest ein Teil von dir. Aber dein Verstand sträubt sich immer noch. Auch wenn ich nicht weis wieso. Aber wie dem auch sei. Du willst es wissen. Ich werde es dir sagen." Das Mädchen begann zu kichern und Rey wäre ihr am liebsten an die Gurgel gegangen. So musste sich Cassandra wohl fühlen, wenn Rey sich wiedermal einen Spaß mit ihr erlaubt hatte. Rey nahm sich fest vor damit aufzuhören. Sie bewunderte Cassandra schon fast für ihre Engelsgleiche Geduld. Während Rey bereits jetzt kurz vorm explodieren stand, bräuchte es bei ihrer älteren Freundin schon etwas mehr um den Kessel anzuheizen.. Nunja zumindest hatte sie diese vorlaute Teenagergöre endlich dazu gekriegt mit der Sprache rauszurücken. Diese stand nun direkt vor Rey, schaute ihr direkt in die Augen und sagte mit mysteriösen Unterton.

"ICH BIN ...."
 

So wer sie ist das erfahrt ihr beim nächsten mal. *mich schnell ducken muss, weil schon wieder wütende Fans mit Obst werfen*

Wo habt ihr das nur immer her? Ich hab noch nie einen Obststand gesehen der wütenden Hulagans faules Obst verkauft. *großes Schild entdeck auf dem steht; OBST FÜR DIE ATTACKE. 2,50 hier bei NETTYS FAULEM OBSTHANDEL*

Oh JA klar. Als ob es nicht logisch gewesen wäre das ausgerechnet Netty was damit zutun hat. Und du verdienst auch noch Geld damit. Du Halsabschneider. Dummerweise hast du es immer auf meinen abgesehen. Hast du keine anderen Hobbys? *Netty mit dem Kopf schüttelt*

Naja wie auch immer. Leider kann ich eben erst wieder am nächsten Sonntag was reinstellen. Wie oben bereits gesagt fahr ich ja für ein paar Tage weg und da müsst ihr euch schon bis Sonntag gedulden. Immerhin kann ich mein Laptop nicht mit nehmen und bis ich wieder all mein Geschmiere entziffert und auf PC geschrieben habe, dauert das wieder eine halbe Ewigkeit. Vielleicht sollte ich mir einfach eine Tippse besorgen. Hätte nicht eine von euch Lust? Dann seit ihr immer exklusiv an der Entstehung eines meiner neuen Kapitel beteiligt. Vielleicht werden die dann ja endlich mal etwas tiefgründiger. *nur Netty meldet sich freiwillig*

Nein, dich nehme ich nicht. Du sabotierst das dann nur. *Netty eifrig mit dem Kopf nickt*

Bist eben doch mein Weichkeks.

*knuffel*

Also dann Leute. Wir sehen uns Sonntag.

Bis dann

Eure lyn

wahre Geheimnisse

Ok jetzt muss ich euch erst mal schocken.

*alle halten die Luft an*

Ich mache nach Spanien, in Urlaub. Am Montag geht's los.

*alle brechen in Tränen aus*

*man versucht verzweifelt mich an einen Stuhl zu fesseln, diese glorreiche Idee stammt übrigens von sweet*

Tja so traurig es auch ist, ihr müsst nicht verzweifeln. Ich bin zwar 3 Wochen weg, aber ich komm ja wieder. Außerdem nehme ich mein Laptop mit, damit ich euch auch weiterhin schreiben kann. Wie ihr seht kann ich einfach nicht damit aufhören euch zu terrorisieren *grins*

Ich wünsch euch viel Spaß. Ihr hört bestimmt bald wieder was von mir (Es sei denn das Flugzeug stürzt ab. In diesem Fall hoffe ich das ihr mir vergeben könnt wenn es doch etwas länger dauern sollte.)
 

PS: Wünsch all meinen treuen Kommischreibern (und denen die immer neu dazukommen) super schöne Ferien. Besonders: meinem Schnuffelchen, meinem teuflischen Weichkeks, meiner kleinen Yugi 100000 maus, meinem Knuffelchen Siri, der Final, Sham, Tomoyo_chan, SweetChichi, sweet_cat .... und hoffentlich hab ich keinen vergessen. Falls doch tut es mir mega doll leid und ihr könnt euch ruhig beschweren (dann werdet ihr natürlich ganz schnell ergänzt)
 

°~°~°~°~°
 

"Ich bin die Kraft die du verbirgst, das Blut was durch deine Adern fließt, jeder Gedanke den du hast. Ich bin die Bewegung die du nicht länger kontrollieren kannst. Ich bin der Schatten und das Licht, das Schwert und die Feder. Deine einzige Stärke und deine größte Schwäche. Ich bin das Unausweichliche ... dein Schicksal."

Eigentlich hatte sie auf einen Namen gehofft etwas womit sie etwas anfangen konnte. Nicht schon wieder einer der nur in Rätseln spricht.

Das Mädchen war immer näher gekommen. Jedes Wort hauchte sie auf Reys Haut. Sie konnte dem ungewöhnlichen Mädchen ganz genau in die Augen schauen. Sie hoffte dort einen kleinen Blick auf die Seele, dieses seltsamen Wesens zu erhaschen. Doch es blieb vor ihr verschlossen. Sie konnte rein gar nichts erkennen.

"Was erwartest du zu finden. Auf deinem Weg. Was du zu sehen begehrst kann ich dir zeigen und noch viel mehr." Die junge Frau flüsterte ihr die Worte ins Ohr. Ein leichter Schauer überkam Rey. Sie wusste nicht warum, aber sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie war völlig steif geworden, doch diesmal nicht auf Grund eines Zaubers. Nein diesmal war es anders. Sie hätte sich bewegen können wenn sie es wirklich gewollt hätte.

Aber sie wollte erst mal abwarten und sehen wo das noch hinführte. Sie war einfach zu neugierig. Außerdem ging von diesem Mädchen eine unbegreifliche Faszination aus. Dieser Art von Magie konnte sich Rey einfach nicht entziehen.

"Komm mit mir. Ich bin dein Schicksal." und dann war etwas geschehen womit Rey nicht gerechnet hatte. Sie wurde geküsst. Das erstemal in ihrem Leben wurde sie von einem Mädchen geküsst ... und irgendwie war sie dem nicht abgeneigt. Es war ein angenehmes Kribbeln und anders als wenn sie Seto oder Yami küsste. In gewisser Art und Weise war es vielleicht sogar besser.

Natürlich hatte sie das Mädchen sofort von sich weggestoßen, aber so angewidert wie sie tat war sie nicht. Sie war einfach nur verwirrt dieses Mädchen ... diese junge Frau ... alles war so seltsam.
 

"Tja eigentlich hatte ich gedacht ich könnte dir damit eine kleine Freude machen. Aber wer nicht will, der hat schon. Ich nehme an du möchtest gern ein paar Antworten. Die kann, oder sagen wir besser die werde ich dir nicht geben. Geh nun. Du bist mir lästig."

Rey stand nur der Mund offen. Das war nun überhaupt nicht das was sie hatte hören wollen. Was sie zu hören erwartet hatte.

Ok es war bestimmt nicht die feine englische Art wie sie diese Person zurück gewiesen hatte. Aber was wurde denn von ihr erwartet. Sie hatte keine Zeit um sich noch länger verwirren zu lassen. Es gab da eine Mission die sie zu erfüllen hatte und dafür wäre es vielleicht wirklich das Beste gewesen wieder nach Hause zu gehen.

Aber das wollte sie nicht. Sie wollte hier bleiben. Vielleicht würde sie ja wieder den Weg zurück in die Dunkelheit finden, nach der sie sich so sehnte.
 

"Weder Tag noch Nacht sind das was dir bestimmt. Dämmerung und Mondenlicht. Wesen der Zwischenwelt. Glaubst du das dein Schicksal in deinen Händen liegt? Allein der Rat entscheidet. So war es schon immer und so wird es sein. Bis das ersehnte kommt."

Rey hasste es wenn jemand so mit ihr sprach. Nicht nur das sie mittlerweile diesen arroganten, herablassenden Ton hatte. Nein, das Mädchen musste noch eins draufsetzten indem sie wieder in dieser dummen Art und Weise zu sprechen begann.

"Warum sind eigentlich alle in dieser Branche so komisch drauf. Habt ihr noch nichts von ordentlicher Satzbildung gehört. Normalerweise verpackt man verwendbare Informationen in Wörter. Ich hab echt die Schnauzte voll vom Rätsel raten." kam es aus ihr heraus gesprudelt. Das war eigentlich mehr Gefühl als Rey hatte zeigen wollen. Es war nicht geplant gewesen zu schreien, zu brüllen und zu toben. So wie sie vieles hier nicht geplant hatte. Eigentlich wollte sie nur die Kontrolle nicht verlieren. Nie wieder.
 

Naja so ganz stimmte das auch wieder nicht. Diese fantastische Welt, in der die Kontrolle oft nicht in ihrer Hand lag, mit all ihren Geheimnissen hatte sie schon von frühster Kindheit an verzaubert. Darum war sie damals wahrscheinlich auch mitgegangen, ohne sich zu wehren. Als man sie von ihren Eltern genommen hat, war sie einfach gefolgt, weil sie dieser Mann so fasziniert hatte. ER hatte damals einige Tricks vorgeführt die auf einfachster Magie beruhten, aber für sie war es das erstemal das sie auf jemanden traf der das gleiche konnte wie sie, nur viel besser. Sie war eben noch klein gewesen.

Aber ihre Eltern hatten keinen Protest geleistet. Kein Wort, oder Akt des Widerstandes war von ihnen gefolgt.

Rey konnte sich nicht mehr besonders gut an diese Nacht erinnern. Sie wusste nur noch das es geregnet hatte und die Augen ihrer Mutter hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Diese traurigen Augen die ihren eigenen so glichen. Damals ... damals war eben anders, aber es war auch vergangen. Sie konnte sich nicht immer mit ihrer Vergangenheit abplagen.
 

"Du glaubst mir nicht." die Worte kamen so plötzlich das Rey erschreckte. Sie war gern in den alten Gedanken, im Regen.

Generell hatte es in allen wichtigen Ereignissen ihres noch jungen Lebens geregnet. Mit Wasser verband sie eine ganz besondere Beziehung. Galt das auch für die Person, der die Kraft des Wassers inne wohnte?
 

Egal es wäre wohl am klügsten wenn sie sich erst mal auf ihr primäres Ziel konzentrierte und das war, zumindest für den Augenblick, das Mädchen ihr gegenüber.

"Naja ich hatte eigentlich gehofft das du mir sagen könntest wer du bist. Und damit meinte ich das du mir deinen Namen verraten könntest und nicht so einen Unsinn quatschst."

"Glaubst du nicht an Schicksal." die Augen des Mädchens wurden zu schmalen Schlitzen

"Denkst du das alles auf deinem Weg, bis zu diesem Moment nichts war als Zufall."

Irgendwie glaubte Rey das ihre Antwort auf diese Frage über vieles entscheiden würde. Aber anstatt großartig nachzudenken antwortete sie einfach was ihr gerade in den Sinn kam.

"Ich glaube daran das man für manche Dinge einfach bestimmt ist. Ja. Aber ich glaube auch das wir selbst entscheiden können. Wir mögen ja ein Schicksal haben, aber wir selbst wählen unsere Pfade. Immerhin haben wir einen freien Willen." Das entsprach eigentlich dem von dem sie überzeugt war. Nur irgendwie schien es nicht die Antwort zu sein die das Mädchen erwartete hatte. Denn diese schien nun sehr verärgert zu sein.
 

"Pah! Freiheit. Als ob du wüsstest was das ist. Du warst es doch nie. Nichtmal als du geboren wurdest. Du warst Vorhersehung und Freiheit ist ein Luxus der dir nun mal nicht zu steht. Egal wie träumerisch du sie dir wünschst. Du wirst es nie sein." Das schmerzte. Es schmerzte tief in ihr drin. Kein Schlag hätte härter sein können als dieser. Das waren Worte die sie schon lang nicht mehr hatte hören müssen. Worte denen sie sich lange Zeit entzogen hatte und das aus gutem Grund. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie das es stimmte. Das diese Worte, so hart und grausam sie für sie auch sein mochten, doch der Wahrheit entsprachen.

Trotzdem wurde es Rey langsam einfach zu viel. Sie hätte angreifen können. Ihrer Wut und ihrem Ärger nachgeben und einfach auf das Mädchen los stürmen und dieses in Stücke reißen. Aber das ... das konnte sie einfach nicht verantworten. Sie konnte nur ein einziges Mal töten. So wie eine Biene. Nicht das sie dann gestorben wäre, aber sie wollte nur ein einziges Mal töten. Die Person die sie musste. Nicht mehr.
 

"Legst du es auf einen Kampf an? Wenn es das ist was du willst komm nur. Ich bin bereit."

"Nein. Ist schon gut so. Sich mit dir zu messen wäre sinnlos das kommst schon noch früh genug."

Auch wenn Rey noch nicht wusste wann. Insgeheim freute sie sich auf diesen Tag. Diese Person wäre vielleicht endlich mal ein Gegner den es sich zu besiegen lohnte. Sie setzte ihr arrogantestes Lächeln auf und ging in die Angriffsposition. Wie ein Tiger lauerte sie nur auf eine nachlässige Bewegung ihres Gegenüber um zu schlagen zu können.

"Es ist dir also wirklich ernst damit?" wollte das Mädchen etwas verwundert wissen. Offensichtlich hatte sie nicht mit Reys Hartnäckigkeit gerechnet.

"Klar." Antwortete diese nur frech. "Warum stellt es für dich so ein Problem dar, mir zu sagen wer du bist und warum du ... warum du so aussiehst wie ich? Du hast gesagt du bist nicht ich und meines Wissens nach habe ich keinen geheimen Zwilling. Also raus damit. Wer bist du?" Rey war nicht bereit zu gehen bevor sie nicht die Antworten erhalten hätte, die sie wollte.

"Ich bin das Älteste und das Jüngste ..." begann das Mädchen, das ihr so zum verwechseln ähnlich sah.

"Och nicht schon wieder." Rey wusste genau das nun wieder nichts als Rätsel kommen würden.

" .... ich bin das Blut das fließt ...." fuhr sie monoton in mysteriösen Ton fort.

"Ja, ja. Komm zur Sache" verlangte Rey herrisch.

"... ich bin Raynác." Endete das Mädchen, mit dem Namen aus längst vergangenen Zeiten, abrupt.

Also jetzt war Rey wirklich sprachlos.

Cassandra hatte diesen Namen während der Zeremonie erwähnt. Eigentlich hätte Rey ein mystisches Wesen erwartet. Irgendeine Erscheinung. Aber nicht jemand der harr genau so aussah wie sie. Sie glichen sich bis aufs letzte Haar. Nur die Kleidung war anders.
 

"Ich bin nicht du. Du bist ich." Rey war immer noch völlig von der Rolle. Obwohl sie sich schon so etwas ähnliches gedacht hätte. Aber sie wollte diese erschreckende Möglichkeit einfach bis zu letzt hinausschieben. Sie immer wieder verdrängen.

"Du bist eine meiner Wiedergeburten. Um genau zu sein, die dieses Jahrhunderts."

"Heißt das es gibt noch mehr?"

Bedeutete das etwa das es da draußen noch mehr gab die so aussahen wie sie? Und wer war sie denn überhaupt? War sie nicht mehr als eine Kopie? Ein billiger Abklatsch eines Originals, dessen Größe und Macht für sie vielleicht unermesslich waren?

"Ja, alle 100 Jahre wird ein Teil von mir in diese Welt geschickt. Immer dann wenn die Extreme sich zu sehr ausweiten. Um zu beenden was ich angefangen habe wurdest du geboren. In einer Linie die älter ist als die Zeit selbst. Allerdings wurde die Linie durchbrochen."

"Welche Linie?"

"Die Blutslinie. Unsere Blutslinie. Seit Anbeginn der Zeit, seit es Gut und Böse gibt wird die Linie eingehalten. Es ist dir vorbestimmt mit einem Mann ein Kind zu zeugen, dessen Schicksal sich deinem angleichen wird. Und es ist Teil deines Schicksals, zu erfüllen was dir auferlegt wurde."

Rey war geschockt. Sie musste sich von ihrer großen Liebe trennen, nur um dann mit irgend so einem Heini ein Kind zu kriegen, für das sie sowieso noch viel zu jung war. Wann bitte sollte sie denn noch ihre Aufgabe erfüllen. Sie konnte sich doch nicht vierteilen.

"Ich bin 16. Ich will kein Kind. Ich bin doch selbst fast noch eins. Außerdem dauert das mit dem Kinderkriegen sowieso 9 Monate und um das Kind kümmern möchte ich mich auch und ich möchte nicht einfach so mit einem x beliebigen ins Bett springen. Ich liebe nur einen."

"Das ist egal. Ich sagte doch bereits Freiheit ist ein Luxus der dir nicht zu steht. Du hast keine Wahl du wirst tun was man dir sagt."

Na das passte ja. Nicht genug das man Rey ihr Leben nahm, nun wollte man ihr auch noch den freien Willen rauben. Diese ganze Sache wurde wirklich von Sekunde zu Sekunde besser. (Kommentar der überschäumenden Autorin! Großes Achtung: Tief sarkastischer Ausspruch)

"Und was wenn nicht." wollte Rey trotzig wissen.

"Diese Option steht dir nicht offen."
 

"Aber es ist doch mein Leben." Brüllte Rey aus Leibeskräften. "Außerdem hat ,man mir immer eingeschärft das die Zeit drängt"

"Tut sie auch."

Rey wurde immer wütender. Wie konnte diese Raynác nur so ruhig bleiben?

"Das bedeutet ich habe keine 9 oder 10 Monate."

"Soviel brauchst du auch nicht. Du weist doch das du etwas ganz besonderes bist." Ein eiskaltes Lächeln, das selbst noch die Antarktis als warmen Strandurlaub erschienen ließ, breitete sich in ihrem Gesicht aus. "Hör endlich auf dich dagegen zu wehren und akzeptier es."

Das war etwas das Rey niemals tun würde. NIEMALS! Sie konnte nicht einfach daneben stehen während man ihr alles nahm was sie noch hatte. Sie musste sich doch wehren, oder?

"Niemals. Du spinnst ja wohl!"

"Du bist genau wie sie. Genau der gleiche Dickkopf." Sagte das Mädchen mit dem kalten Lächeln. Wobei sie diesmal irgendwie schon fast verständnisvoll wirkte.

"Wie wer?"

"Rayn. Sie war es damals die, die Blutslinie durchbrochen hat. Dieser alte Sturschädel musste ja unbedingt alles verderben. Sie konnte ja durch aus ihren Spaß mit dem Pharao und diesem Priester haben. Aber es war ihr nicht erlaubt ein Kind auch nur einem der beiden zu gebären."

"Heißt das sie hatte was mit beiden am laufen?"

Da waren also noch mehr Verbindungen zwischen Rayn und Rey. Ihre Namen, ihre Leben. Würde ihr Ende auch auf die gleiche Weise kommen?

"Das war mir eigentlich egal. Darum habe ich mich nicht gekümmert. Ich weis nur das sie ein Kind erwartete und es entstammte nicht der Blutslinie." sagte Raynác herzlos.

"Warum nicht? Sie entstammte der Linie. Warum ihr Kind dann nicht auch?"

"Söhne und Töchter werden getrennt von einander aufgezogen. Es gibt eine Linie der Männer und der Frauen. Diese Linien müssen sich in jeder Generation überkreuzen, sonst ...." Raynác stoppte.

"Was ist dann? Sag schon!" sie wurde immer aufgeregter. Hieß das sie sollte mit jemanden ins Bett gehen mit dem sie vielleicht entfernt verwandt war? Das hieß ja überhaupt das sie noch Familie hatte die sie nicht mal kannte. Bisher hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht wer dazu gehörte, aber nun ..... nun wollte sie es doch wissen.

"Das geht dich nichts an. Es sollte vermieden werden. Mit allen Mitteln."

Rey hasste diesen Ausdruck Mit allen Mitteln das Klang so entgültig so beschlossen. Und das war es anscheinend auch.

"Was habt ihr mit ihr gemacht?"

"Oh glaub mir das willst du nicht wissen."

"Sag mir nicht was ich zu tun oder zu lassen hab. Mir ist es egal was sie getan hat. Aber allen Anschein nach war sie 100mal besser als du! Ich will nicht so sein wie du mich haben willst."

"Es stimmt du bist wirklich noch ein Kind. So dumm und so naiv. Du denkst du könntest mich beurteilen. Nichts weist du. Gar nichts." zischte die junge Frau wütend. Rey hatte anscheinend einen wunden Punkt getroffen. Sie hätte nicht erwartet eine dermaßen menschliche Emotion in diesem sonst so gefühlskalten Wesen zu entdecken.

"Ich will gehen. Sofort!"

"Wohin?"

"Weg. Was geht's dich an?"

"Du gehst wenn ich es dir erlaube."

"Warum?"

"Weil ich es bin die hier den Ton angibt. Du gehörst nun zu einer Sache die Größer ist als du es dir vorzustellen vermagst. Hör endlich auf deinen dummen Träumereien nach zu hängen. Ergib dich mir. Nur mit mir wirst du es schaffen. Ich kann dir geben was du brauchst."

"Ich glaube dir nicht."

"Sei doch nicht so dumm. Begeh den gleichen Fehler nicht zweimal. Glaub mir es würde dir Leid tun"

"Soll das eine Drohung sein?"

"Rey hör mir zu. Hör auf mich, vertrau auf mich. Du bist nicht Rayn. Sie musste mit dem Leben bezahlen, weil sie es nicht begriffen hat." Raynác wirkte nun etwas verzweifelt. Wollte sie vielleicht Rey nur beschützen?

Rey fühlte sich zu diesem Mädchen nicht nur in einer seltsamen Art und Weise hingezogen sondern glaubte auch so etwas wie Zuneigung von ihrer Seite.

"Sie hat ein Kind erwartet und dafür sollte sie sterben?"

"Nein das mit dem Kind wurde anderweitig geklärt. Sie hat sich wiedersetzt."

"Wem?" Rey wusste nicht wieso aber sie überkam eine dunkle Ahnung das es sich hierbei um eine Person handelte deren nähere Bekanntschaft sie wenn möglich vermeiden wollte.

"Sie hat es gewagt einen direkten Befehl derjenigen zu verweigern die über ihr Schicksal bestimmten und augenblicklich das gleiche auch mit deinem tun."

"Über mein Schicksal. Heißt das sie könnten es ändern?" eine leise Hoffnung keimte in ihr auf.
 

"Nein. Deins ist unabwendbar. Es hat uns viel Mühe gekostet die gebrochene Linie wieder herzustellen. Wir werden nicht zu lassen das du alles kaputt machst. Besonders nicht da wir nun wissen wie ähnlich du ihr wirklich bist. Man hat versucht uns zu täuschen."

"Wer? Und warum sagst du immer uns? Ich sehe hier nur eine Person."

"Dein Blick ist getrübt. Du bist noch nicht bereit. Vielleicht war es ein Fehler dich zu wählen. Aber es ist nun mal geschehen. Wir werden das Beste aus unserer Situation machen und wenn du nicht enden willst wie Rayn würde ich an deiner Stelle genau das tun was man dir sagt. Wir können dich zwar nicht töten, aber das gilt ja nicht für deine Freunde." wieder lächelte sie so bemerkenswert kühl.
 

Rey allerdings brodelte wie ein Vulkan. Sollte das etwa eine Drohung sein? Wagte man es eben tatsächlich ihr zu drohen?

"Ach und noch was. Ich bin von jetzt an immer an deiner Seite. Wenn ich du wäre würde ich also nichts dummes anstellen." Das Mädchen wandte ihr den Rücken zu, noch so eine Kleinigkeit die Rey immer weiter reizte.

"Ich behalt dich im Auge." Und dann verschwand das Licht. Allerdings kam Rey nicht wieder in die Dunkelheit zurück, so wie sie es erhofft hatte. Vielmehr kam kamen nun wieder die Farben, die sie bereits verloren geglaubt. Sie konnte die Stimmen ihrer Freunde hören und sich auch langsam wieder bewegen.

Rey erwachte aus ihrer Starre, oder Schlummer. Wie auch immer man das nennen wollte. Und das Erste was ihr auf der Zunge lag waren 3 Wörter.

"Wir müssen reden."
 

Ok

*schnief*

Ich geh dann mal.

*ins Flugzeug steig*

*all meine Freunde winken mir mit Taschentüchern traurig zu*

*Weichkeks, Siri, sweet und Yugi maus fassen den genialen Entschluss das Flugzeug zu kapern*

*dabei ballern die vier unkontrolliert in der Gegend rum und das Flugzeug stürzt ab*

*ich breche mir dabei alle 10 Finger und kann vielleicht nie wieder schreiben, mal abwarten was die Ärzte sagen*

*toll gemacht ihr Trollos*

Ok wir sehen uns wenn ich wieder da bin. Bis dahin wünsch ich euch bei allem was ihr macht viel Erfolg und ne Menge Spaß.

Bis dann ihr süßen.

Cu eure lyn

die Zeit ist gekommen

Tja da hätten wir ja nun wiedermal ein wunderbares Kapitel von mir und wer mich kennt, weis das es bei mir einfach nicht anders geht. Ich MUSS eine Widmung schreiben (auch wenn die immer viel zu lang geraten).

*mich umgeben gierige Blicke die danach lechzen sich in diesem Kapitel verewigen zu können*

*mir kurz überleg wem ich es doch geben könnte*

*mir fallen meine drei kleinen Standartkandidaten ein*

*Weichkeks, Schnuffel und Stoffkuh (ehemals bekannt als Tomoyo_chan)*

*die drei treten mit grimmigen Gesichtern hervor, jeder von ihnen hält sein Lieblingsfolterinstrument fest umklammert*

*sie stellen mich vor die Wahl wem ich es doch geben könnte*

*ich entscheide mich für ...... (Trommelwirbel) ..... yu-chan*

*meine drei kleinen Folterknechte sind bestürzt und fragen mich ob ich mir da ganz sicher bin und weisen mich noch mal auf die Gegenstände hin die sie doch mit sich führen*

*ich bekomm es mit der Angst zu tun stelle mich ihnen jedoch mutig entgegen*

*darauf hin kommen sie auf ich zu gestürmt und fesseln mich*

*so ich häng jetzt hilflos kopfüber an einem Baum und muss mit anhören wie die drei beratschlagen, wie doch nun am besten mit mir zu verfahren sei*

*Stoffkuh will mich häuten, Weichkeks mich lieber felitieren und Schnuffel hat den genialen Vorschlag gemacht mich mit Wattebällen zu bewerfen bis ich blute*

*einfach genial, nicht?*

*daraufhin wurde sie vom wer-hat-die-grausamsten-Methoden-Wettbewerb ausgeschlossen*

*nun sitzt sie in der Ecke und schmollt, die anderen zwei sind sich immer noch nicht einig wie ich sterben soll und ich krieg langsam Kopfschmerzen, einerseits von dem Gezanke und andererseits, weil's o viel Blut in mein geniales Hirn fließt*

*und das alles hab ich auf mich genommen, nur um einer Freundin einen gefallen zu tun*

*erinnert mich beim nächsten mal daran schneller zu laufen, das heißt, falls es ein nächstes mal gibt*

hoffentlich bis bald

*einen schiefen Blick zu den zwei Streithammeln werfe, die plötzlich so ruhig sind*

cu lyn

Ihr Blick hatte sich geklärt. Sie konnte nun wieder alles deutlich erkennen, auch wenn sie sich eher wünschte wieder umkehren zu können. Viel war geschehen. Sie hatte Dinge erfahren, deren wahre Bedeutung ihr noch nicht einmal jetzt klar wurde.

Warum musste alles nur so schrecklich sein? Warum musste ausgerechnet sie das erfahren? Warum ausgerechnet jetzt?

Es gab so viele Fragen. Sie hatte sich alle schon so oft gestellt. Zu oft.

Für Rey würde das Leben nicht leichter werden, dadurch das sie es mit Fragen belastete, auf die sie sowieso keine Antwort finden konnte. Zu den meisten ihrer Fragen gab es nämlich keine und es gab auch niemanden der ihr das geben konnte was sie brauchte, nur das was sie wollte. Doch wollen und brauchen sind zwei völlig verschiedene Sachen, die sich allerdings nicht zwangsläufig ausschließen müssen.

Eine starke Traurigkeit nahm von ihr Besitz. In letzter Zeit war das nicht unbedingt selten. Generell war sie jetzt viel öfter mit diesen starken negativen Gefühlen belastet. Sie war traurig und voller Hass und Schmerz. Doch noch viel schlimmer als das war die Tatsache das sie nicht wusste wie sie dem Einhalt gebieten sollte. Wie konnte man solche Gefühle überwinden?

Sie konnte sich nur noch schwach an die Zeiten erinnern indenen es nicht so gewesen war. In denen sie immer lachte und immer lächelte.

War sie damals auch schon so traurig gewesen? Hatte sie es damals nur besser verbergen können? Vielleicht so gut das nicht einmal sie selbst es fand?

Warum war es dann jetzt wieder da? Wieso konnte es nicht in seinem Versteck bleiben? Geheim und Unsichtbar.

Was war eigentlich falsch daran so zu sein? Zwischen gut und böse. Musste man sich denn unbedingt entscheiden? Musste sie sich entscheiden und wenn ja wie? Wie sollte sie die Wahl zwischen Leben und Tod treffen können?
 

"Rey wach auf. Komm schon es ist vorbei."

Wer sprach da zu ihr? Kannte sie diese Person? Sie kam ihr so vertraut vor, so warm.

Aber warum sollte sie aufwachen? War sie das denn nicht schon längst? War sie nicht schon erwacht?

"Oh ich glaub sie kommt wieder zu sich"

Wieder war da eine Stimme, aber dieses mal nicht die gleiche. Sie war anders, doch trotzdem bekannt.

Rey fühlte sich anders. Normalerweise war ihr ständig heiß und kalt zugleich. Jemand hatte ihr mal gesagt das dies das Symbol für ihren Kampf wäre. Damals hatte sie nicht verstanden. Wie konnten ihre Gefühle ein Kampfessymbol sein?

Nun wusste sie es.

Es stimmte es ging um einen Kampf .... ihren Kampf. Der, der in ihrem Inneren tobte. Zwischen gut und Böse sollte sie wählen, dabei brauchte sie das nicht. In ihrem Körper kämpften diese beiden bereits um die Vorherrschaft und deshalb fühlte sie sich immer so komisch. Jetzt ergab das ganze etwas mehr Sinn.

Doch wer stand für was? Fühlte sie sich gut, wenn das Böse stärker war oder das Gute?

Brachte das Gute denn zwangsläufig immer nur die angenehmen Seiten mit? War das Böse von Grund auf schlecht und deshalb nicht der richtige Weg? Was war überhaupt richtig, richtig für sie?

Und die wichtigste Frage von allen. Wenn es aufgehört hatte, wer hatte dann gewonnen?
 

Rey war in den Armen von Schorkan erwacht und gleichzeitig auch gestorben. Ihr kam es so vor als wäre eine Ewigkeit vergangen und als hätte sie in dieser Ewigkeit etwas zurückgelassen, etwas Altes was ihr viel bedeutete und als hätte sie etwas Neues mitgenommen, etwas mit dem sie noch nicht wirklich etwas anfangen konnte.

Diese neue Gefühl, das sie nicht richtig zu beschreiben wusste war sicherlich Raynác. Sie hatte ja gesagt sie würde Rey von nun an begleiten. Doch was war das Alte? Was hatte sie dafür zurücklassen müssen? War es sie selbst?

Sie hatte sich verändert, ohne es zu wissen. Ohne es zu glauben.

Rey war von nun an nicht mehr das Mädchen von einst. Sie war nicht mehr das kleine Kind das von seinen Eltern fortgelockt wurde. Sie war nicht mehr das junge Mädchen das Freunde und Familie fand, die ihr beibrachten mit ihren besonderen Gaben umzugehen. Sie war nicht mehr der dumme Hitzkopf, der flüchtete und zu einem noch dümmeren Naivchen wurde als er der Liebe begegnete. Sie war keine Närrin mehr, die sich vorspiegelte, was zu sehen ihr möglich war. Auch war sie nicht länger der Mensch der sein Leben mit Fragen fristete. Sie war kein Trugbild und kein Schatten.

Nun war sie jemand anders, den zu erkennen ihr noch bevor stand.
 

Sie war dort gewesen, an dem Ort der sich in ihrem innersten verbarg. An der geheimen Zufluchtsstätte derer sie sich nich einmal bewusst war. Aus der Dunkelheit geboren wollte sie auch dorthin wieder zurück. Im Licht gestorben war es ihr Ziel dort zu bleiben und es zu erhalten.

Zwei Seiten, die von einander nicht wissen und trotzdem zusammen gehören.

Sie kannte die Dunkelheit, denn sie war ihr innerstes selbst. Das was sie sein wollte und das zu dem sie werden würde wenn sie ihre Bestimmung erfüllt hätte.

Genauso kannte sie das Licht, denn es war ebenso Teil von ihr. Es war jener Teil den sie brauchen würde um in die Schlacht zu ziehen, aus der es keine Wiederkehr gab.
 

"Rey, kannst du mich hören? Sag doch was, bitte. Was ist denn nur mit dir?"

Ein Schluchzen. Sie konnte ganz deutlich ein Schluchzen hören. Anscheinend machte sich da jemand wirklich Sorgen um sie. Warum?

"REY! Verdammt noch mal, Rey"

Rey ... immer wieder diese Name. War sie denn noch Rey? War es nicht das gewesen was sie verloren hatte? Was sie opfern musste?

Rey bedeutet nichts. Sie hatte sich damals diesen Namen gegeben. Nachdem sie von ihren Eltern fortgerissen war, wollte sie nicht länger den Namen tragen den sie von ihnen bekommen hatte. Denn auch dieser Name war nicht echt. Sie war ausgesetzt worden, vor der Tür dieser Menschen. Sie wusste es.

Ohne es wirklich zu wollen hatte sie es in den Gedanken ihrer Zieheltern lesen können.

Sie wollte keinen Namen bis sie nicht wusste wer sie war.

Wusste sie es nun? War sie zu etwas anderem geworden als NICHTS .... als Rey?
 

"Cassandra ich hab dir doch gesagt das es zuviel wird. Warum hast du das getan? Wir waren uns doch einig das es dafür noch zu früh wäre."

Wasserrauschen. Sie konnte es hören. Es war ganz nah.

Sie fühlte sich wie in Wellen gelegt. Obwohl sie ganz trocken blieb, hätte sie schwören können von Wasser umgeben zu sein.

Sie überlegte was die anderen wohl gemeint haben könnten. Wofür war es zu früh gewesen? Was war geschehen, gegen den Willen des Mannes der sie doch so fest in seinen Armen hielt und war es nicht eigentlich egal, jetzt wo es doch geschehen war?

Plötzlich fühlte sie wie sich etwas anbahnte. Es kam immer näher, immer schneller .... bis es sie erreicht hatte.

Schmerzen. Sie hatte solche Schmerzen.

Sie wollte aufstöhnen, los schreien. Doch es ging nicht. Sie konnte nicht Sprechen. Sie fühlte sich zwar stark und wach, doch anscheinend war sie das nicht.

Sie konnte auch Sehen, obwohl ihre Augen fest geschlossen waren.

Was ging hier nur vor sich?

Ihr Arm. Es war ihr rechter Arm der diese Schmerzen verursachte.

Es war so furchtbar und es schien als würde es niemals enden.

Bilder.

Es strömten viele Bilder und Gefühle auf sie ein, die mit neuerlichen Schmerzen verbunden waren. Rey glaubte ihr Kopf würde zerspringen. Keines dieser Bilder kannte sie, keine dieser Emotionen stammte von ihr und doch schossen sie unweigerlich auf sie zu ohne ihr auch nur einen Augenblick Ruhe zu gönnen.

Sie konnte nichts genaues erkennen. Dafür waren es zu viele Dinge, die zu schnell aufeinander folgten. Nur immer wieder sah sie einige Personen. Ein Mädchen, das ihr glich aber dunklere Haut hatte, zwei junge Männer, mit denen sie sich tief verbunden fühlte und ein paar gestalten in Mänteln. Sandfarbene Mäntel mit einem Zeichen, das sie von irgendwoher kannte.

Bei all diesen Bildern konnte sie keine genauen Details erkennen und schien auch die Reihenfolge in der sie kamen eher willkürlich zu sein, als vorgegeben.

Aber diese zwei Männer und das Zeichen, beschäftigten sie. Rey kannte sie von irgendwoher, doch noch wusste sie nicht genau von wo.

Dann sah sie etwas. Einen Kuss zwischen dem Mädchen das ihr so ähnlich sah und einem jungen Mann, doch es war keiner der beiden die sie bereits zuvor gesehen hatte.

Was hatte das zu bedeuten?
 

Während Rey auf dem Boden lag und sich vor Schmerzen schüttele, presste Schorkan sie weiter an sich. Er ließ seine Energie durch ihren Körper fließen. In der Hoffnung ihr so helfen zu können. Er ging damit ein großes Risiko ein. Zum einen gefärdete er sein eigenes Leben, was ihn allerdings wenig kümmerte und zum anderen ermöglichte er ihr damit Zugang zu seinen Gefühlen und Erinnerungen.

Schorkan kannte Rey und wusste das sie nicht versuchen würde weiter zu gehen, als wie er es ihr gestattete. Doch wusste er auch das dies möglicherweise nur weitere Schmerzen verursachte und sie nicht minderte.

Er konnte nur hoffen das Richtige zu tun, sonst würde er sie verlieren und das konnte er nicht.
 

Rey öffnete die Augen. Er wusste nicht ob nun alles vorbei war oder es erst richtig begann. Im Augenblick war er auch etwas erschöpft, denn sie zurück zuholen hatte doch mehr Kraft gekostet als er vermutete.

Cassandra allerdings würdigte ihn keines Blickes, sondern stürmte entschlossenen Schrittes auf die immer noch am Boden liegende Rey zu. Sie packte Rey und zerrte sie an den Armen wieder auf die Füße. Wutentbrannt sah sie ihr ins Gesicht und sprach mit einer Stimme, die so kalt war, wie es eigentlich nicht zu erwarten war, bei der Person die Meisterin des Feuers ist.

"Was hast du gesehen?" wollte sie nun dringlichst wissen.

"Da war Dunkelheit. Nur Dunkelheit und ein Rauschen. Irgendwo in der unendlichen Tiefe dieser Finsternis war Wasser."

Rey wusste nicht warum doch sie antwortete ehrlich und ohne ein Zögern. Möglicherweise war das immer noch die Nachwirkung von den Flüchen denen sie noch vor kurzer Zeit so stark ausgesetzt war.

"Hast du sie gesehen?" wieder fragte Cassandra mit einer kalten Stimme, doch diesmal schwang noch etwas anderes mit.

Angst.

Sie fürchtete die Antwort. Aber warum?

"Ja." Antwortete Rey wahrheitsgetreu. Sie war sich sicher das Cassandra nur Raynác meinen konnte. Jemand anders war ja auch nicht da gewesen, oder?

Doch da war diese Stimme gewesen zu Anfang. Doch die war eher die eines Mannes und somit schied der wohl aus. Es konnte also doch nur besagte Person sein, die zu treffen Rey bestimmt war.

"Hat sie mit dir gesprochen?"

Bei ihr hörte sich das irgendwie an, als wäre es eine große Ehre. Dabei war es für Rey eher ein lästiger Handel. Sie hatte darauf eingehen müssen, sonst wäre zuviel verloren gegangen das ihr wichtig war. Aber Ehre war wohl so ziemlich das Letzte was sie für eine Empfindung, in Bezug auf Raynác für angemessen hielt.

Trotzdem antwortete sie. Diesmal allerdings nur mit einem stummen Nicken und das auch nur sehr zögernd. Die Flüche verloren ihre Kraft. Schon bald würde sie nicht mehr mit spielen müssen und könnte dann das tun was ihr schon seit einigen Minuten in den Fingern juckte. Doch noch waren die Flüche zu stark. Also ging es weiter.

"Was hat sie gesagt?" Cassandra wirkte sehr aufgeregt. Entweder war es Angst, um den Zorn der ihr von Seiten Reys her widerfahren würde. Obwohl Rey diese Option eher für unwahrscheinlich hielt. Warum sollte Cassandra vor ihr Angst haben? Warum so plötzlich? War es wegen dem Armband? Vielleicht hatte es ihre Kräfte ja tatsächlich um ein immenses Maß anwachsen lassen? Fürchtete sie sich davor oder vielleicht doch eher vor dem was Rey ihr sagen, oder auch nicht sagen würde?

Oder war es Ungeduld, wegen der langen Zeit die sie auf diesen Augenblick hatte warten müssen?

Sie schüttelte Rey, was sie lieber nicht hätte tun sollen, denn dadurch war es als würde sie auch den letzten Ketten, die sie zu diesem dummen Frage-Antwort-Spiel zwangen entkommen. Jetzt war sie frei zu sagen, was sie wollte.

Eines der wenigen letzten Male, von denen sie allerdings noch nichts wusste.

Nun jedoch verspürte sie zunächst kein allzu großes Verlangen mehr Cassandra, die sie übrigens immer noch ziemlich grob an den Armen gepackt hielt, auf ihre dämlichen Fragen zu Antworten.

Jetzt wo sie wieder vollständig Herrin ihrer Sinne war befand sie die Zeit für gekommen auszutesten wie gut ihr neuestes Schmuckstück nun eigentlich war. Und ihr erstes Opfer stand genau vor ihr.

"Lass mich sofort los." forderte Rey. Wobei sie einen Ton anschlug, der nicht im geringsten Ahnen ließ was schon bald folgen sollte.

Nur Schorkan machte sich Sorgen.

Er hatte sich mittlerweile auch erhoben und betrachtete Rey misstrauisch. Irgendetwas war anders. Er konnte nur noch nicht sagen was.
 

Cassandra allerdings, war nunmehr rasend vor Wut. Ihre Finger (die Nägel waren schon längst im Fleisch verschwunden) bohrten sich immer tiefer in Reys Arme und langsam aber sicher wurde ihr der Schmerz doch zu viel.

Hatte sie ihn zuerst doch gar nicht registriert, so wurde er jetzt zu einem unaussprechlichen Brennen. Ihr war als würden ihre Arme, ihr Körper, ihr ganzes Selbst in Flammen stehen.

Sie hatte das Gefühl das Cassandra daran nicht ganz unschuldig war.

Denn diese klammerte sich noch immer verzweifelt an die letzte Frage und wiederholte diese immer und immer wieder.

Es war erbärmlich.

In ihrem ganzen Leben hatte Rey sie noch nie so gesehen. So voll Schmerz und Verzweiflung. Was war nur mit ihr geschehen? Was konnte einen Menschen so zu Grunde richten?

Cassandras Augen waren leer und sie wirkte nun nur noch wie eine Puppe, eine Marionette. Rey stellte sich die Frage wer wohl die Fäden zog.

Allerdings blieb ihr dazu nicht viel Zeit, denn sie roch verbranntes Fleisch ..... ihr verbranntes Fleisch.

Der Schmerz war kaum noch zu ertragen und Rey würde sich nicht mehr lang im Zaum halten können. Auch wenn sie jetzt wusste das nicht unbedingt Cassandra es war die vor ihr stand. So wollte sie es doch. Sie wollte den Zorn und den Hass befreien und zusehen wie er sie zu Grunde richten würde. Sie, die Frau die sie hintergangen hatte. Die Frau, die in ihren Augen nichts besseres verdiente.

"Ich sag es nicht noch einmal Lass mich los. SOFORT!"
 

Eine Welle aus purer Energie erfasste Cassandra und schleuderte sie nach hinten, dabei traf sie genau gegen den heiligen Altar. Das Geräusch das ihr Körper von sich gab, als sie mit voller Wucht auf den Stein traf, war markerschütternd.

Ein leuchten umgab Rey und obwohl sie das Blut roch und das Geräusch gehört hatte, das zu vernehmen war als Cassandras Knochen, beim Aufprall, gesplittert waren scherte sie sich nicht weiter darum. Sie verließ den Raum ohne auf einen der anderen zu warten, selbst ohne einen von ihnen zu beachten.

Sie fühlte sich stärker als jemals zuvor und verspürte nicht die geringste Reue, über das was sie getan hatte. Warum auch?

Für sie war jetzt die Zeit gekommen.
 

Ihre einstmals so treuen Gefährten rannten sogleich zu Cassandra, nur Rey wusste das es dafür bereits zu spät war. Nur sie und er.

Schorkan stand mit besorgter Miene da, während sie an ihm vorüber ging, wie an einem Möbelstück das keiner weiteren Beachtung bedurfte.

Er wollte Rey noch aufhalten, doch sie hatte sein Rufen gar nicht wahrgenommen. Sie war einfach an ihm vorbei spaziert ohne ihn auch nur irgendwie zu resignieren.

Da hatte er es gespürt und diesmal war er sich ganz sicher.

Sie war jetzt anders und er wusste das er nicht länger in der Lage war ihr zu helfen, sie zu beschützen. Er konnte nichts mehr tun.

Ihre Zeit war gekommen. Nun war sie bereit.
 

Ok ich bin mittlerweile auch bereit, denn die drei haben sich nun schon wieder etwas neues ausgedacht. Ich hätte ihnen wohl doch nicht dieses Buch schenken sollen *wie man einem Menschen am Leben erhält während man an ihm die Verfahren der 6666 Tode vollführt*

Beim nächsten mal kauf ich euch einen Flummi, das ist ungefährlicher *obwohl in den ihren Händen sogar ein Papiertaschentuch zur tödlichen Falle werden könnte*

*mir doch lieber ein anderes Geschenk überleg*

*Schnuffel hat übrigens doch ihren gemeinen und hinterlistigen Plan in die Tat umgesetzt und angefangen mich mit Wattebällen zu bewerfen*

*grobe Menge scheint das nicht für schlimm zu finden, 60% sind gelangweilt und widmen sich anderen Sachen und der Rest findet es einfach nur komisch*

Hab ich euch schon erzählt das sie heimlich Reiszwecken in diesen Wattebällen platziert hat und das die Spitze nach außen zeigt?

*es geht um Blut und darum wie ich gefoltert werde und schon sind alle wieder hell wach und interessiert*

*wirklich liebenswert*

Oh nein bitte überanstrengt euch nicht indem ihr kommt und mir helft, vielleicht bricht euch dann noch ein Nagel ab?

Nunja weil die meisten von euch ja noch Minderjährig sind und meine kleinen Folterknechte mit gewetzten Messern und diesen komischen Grinsen im Gesicht, das sie übrigens immer haben, wenn sie wieder ganz gemeine Sachen mit mir anstellen, auf mich zukommen wäre es wohl das Beste hier Schluss zu machen, bevor ihr noch etwas seht das euch fürs Leben prägt.

*alle gehen und man hört nur noch grausame Schreie und jetzt ratet doch mal von wem die kommen*

ein kleiner Blick auf das Große Ganze

So wieder ein Kapitel in der Größe extrem extra large. Ihr wisst also worauf ihr euch einstellen könnt.

*Publikum verschwindet gelangweilt aus dem Kino*

*einige sind in ihren Sitzen eingeschlafen und konnten mir deshalb nicht mehr entkommen*

*muahahahahaha*

*euch schell festbinde*

So mal sehen wer die Schlafmützen sind. Aha die übliche Truppe halt.

Weichkeks Netty hat so viel Popcorn gegessen, das sie jetzt im Stuhl festklebt *das sehr lustig finde*

Sweet hatte zu viel Cola in sich rein geschüttet, muss nun dringend auf Toilette und fleht mich die ganze Zeit über an sie doch aufs Klo gehen zu lassen *nicht im Traum daran denke*

*anfange Wetten abzuschließen wann sie wohl platzt*

*lass dir noch 40 Minuten Zeit sonst verlier ich wegen dir ne Menge Geld, das wird dir dann vom Spesenkonto abgezogen*

*Sweet will Rumzicken und sucht Verbündete gegen mich um mich von meinem Schreiberlingsthron zu stürzen*

Jetzt aber nicht frech werden sonst wird Italien gestrichen. *droh*

*Sweet wird ganz ruhig und verkneift sich weitere Seitenkommentare, zumindest für die nächsten drei Minuten, dann geht das ganze Theater von vorn los .... Kinder*

*seufz*

Tomoyo_chan hat es irgendwie geschafft das Popcorn, mit dem Netty noch vor 10 Minuten wild um sich geschmissen hat, zu einem kleinen Fußball zu formen *fängt jetzt an mit dem Ding rumzuspielen und wirft es "unabsichtlich" gegen den Projektor*

*der fällt um und direkt auf Sweet*

*die fängt an zu schreien und weckt damit Weichkeks Netty*

*die wiederum findet das so komisch das sie nicht mehr aufhören kann zu lachen, dabei fällt ihr Feuerzeug aus der Tasche und geht "zufällig" an*

*"zufällig" fällt es auf die Projektorrolle und der geht sofort in Flammen auf*

Toll, das erstemal das ich jemanden dazu überreden konnte *mit etwas Hilfe von der russischen Mafia* meine Geschichte auf Zelluloid zu bannen und dann geht das Mistding kaputt, nur weil ihr drei wieder rumalbern musstet. *euch böse angucke*

*Sweets verzweifelte Schreie sind nur ein schwacher Trost*

*das Gekreische geht mir mit der Zeit auf den Geist, außerdem wird es mir hier drin zu warm*

*aus dem brennenden Kino geh*

*"unabsichtlich" vergesse euch loszubinden*

Das habt ihr jetzt davon!
 

So das ist praktisch Jubiläumskapitel. *fand das, das nach 20 hart erarbeiteten Kapiteln ruhig mal gesagt werden kann*

Ich habe für euch Blut und Wasser geschwitzt *das mit dem Blut stimmt zwar nicht, denn dann wäre bestimmt irgendwas mit mir nicht in Ordnung, aber es klingt einfach besser*

*nun mal ein kleiner Dramatiker, mit "leichtem" Hang zur Übertreibung bin*

*mir überleg wem ich das widmen könnte*

*nach Freiwilligen frag*

*keiner meldet sich*

*mir wird klar das ich die einzigen, die immer so wahnsinnig waren und sich für solche Kamikazeaktionen gemeldet haben, ebengrad hab verbrennen lassen*

Mist, na ja man kann nicht an alles denken*

*mir aus der spärlichen Schar ein Opfer auswähle*

*eins gefunden hab und anfange zu schwafeln um mein unwissendes Opfer in trügerischer Sicherheit zu wiegen*
 

Also nach all der harten Arbeit widme ich dieses Kapitel einer ganz besonderen Person *nicht das nicht alle meine Kommischreiber etwas ganz besonderes wären, allein schon dadurch das sie diesen Schund hier lesen und auch noch behaupten es gefällt ihnen und das auch noch anderen gegenüber freiwillig zugeben (sei es nun aus Stolz, Mut oder purer Dummheit heraus) .... ähm ..... kann es sein das ich etwas abgeschweift bin? Was wollt ich denn jetzt noch gleich eigentlich sagen? .... ah ja, ich wollt das Kapitel jemanden widmen .... also das hier ist für ..... (Spannung steigt) für den Penner mit dem Koks ..... nein nur Spaß es ist für meine Siri (die es seltsamerweise schon wieder geschafft hat kein Internet zu haben)*

*dir kann man echt keine Technik anvertrauen*

*dich trotzdem lieb hab*

*mal gespannt bin ob du es schaffst das vor dem Jahr 2020 zu lesen*

*hoffentlich denn sonst wäre das hier ja ein schlechtes Geburtstagsgeschenk*

alles Gute zum 15ten
 

Also nach dem dieses Kapitel nun vergeben ist habt ihr erst mal etwas Ruhe vor mir *bis ich das nächste grauenhafte Meisterwerk vollendet habe*

*oder noch einer von euch Geburtstag hat, also nehmt euch in Acht, denn ich bin in Geberlaune*

*muahahahahahaha*

Aber jetzt mal im ernst *extreme Seltenheit bei mir* ich hoffe das es euch doch wenigstens ein bisschen gefällt und das ihr nicht zu sehr auf die Rechtschreibefehler achtet *versuch alle schnell heimlich unter den Teppich zu kehren*

Letzte Grüße noch mal an all meine kleinen mutigen Soldaten. Meine Kommischreiberarmee.

Cu lyn
 

^_^_^_^_^_^_^_^_^
 

Cassandra lag auf dem Boden und stöhnte. Anscheinend hatte sie sich nur ein paar Rippen angeknackst. Sie fühlte sich nicht so elend und glaubte sie besäße die Kraft sich zu erheben. Doch manchmal trügt der Schein.

Was ihr Verstand noch nicht zu begreifen schien, führte ihr, ihr Körper deutlich vor Augen. Als sie versuchte aufzustehen war der Schmerz und die Qual wie Stürme über sie herein gebrochen. Wie schwere Mühlsteine zerrten sie, sie zu Boden.

Cassandra fühlte sich von diesen Wellen überwältigt, vom Schmerz erdrückt. Sie hatte das dunkle Gefühl, das möglicherweise doch mehr mit ihr nicht stimmte, als das sie sich nur ein paar lausige Rippen angeknackst hätte. Sie spürte wie sie immer mehr die Kontrolle über ihren Körper verlor. Alles begann taub zu werden. Sie konnte ihre Beine kaum noch spüren. Es war als wäre sie hier aber ihr Körper ganz weit weg.

Was war nur schreckliches mit ihr geschehen? Warum hatte Rey sie angegriffen?

Eigentlich wusste Cassandra die Antwort auf beide Fragen.

Sie wusste warum sie sich nicht mehr bewegen konnte, warum ihr das Atmen so schwer fiel und sie sich in ihrem eigenen Körper so schrecklich fremd vorkam. Ebenso wusste Cassandra warum sie von Rey angegriffen worden war. Irgendetwas war geschehen, etwas das nicht eingeplant gewesen war.

Alles hatte während der Zeremonie begonnen. Cassandra hatte nur noch bruchstückhafte Erinnerungen daran. Sie versuchte sich zu konzentrieren, sich zu erinnern. Ihre kläglichen Versuche wurden jedoch durch einen starken Schmerz in Nähe ihres Herzens, vereitelt. Sie musste husten und schmeckte das Blut in ihrem Mund.

Es stand schlimm um sie.

Zwar besaß sie nicht die Kraft des Heilens und auch nicht die des Sehens, doch sie konnte spüren das es begann. Ihr Feuer würde schon bald erlischen. Doch sie empfand keine Furcht darüber, auch war sie Rey nicht zornig über das was geschehen war.

Cassandra hatte sich auf diesen Handel eingelassen und noch hatte sie Zeit. Zeit die sie sinnvoll zu Nutzen gedachte.

Nocheinmal konzentrierte sie sich und diesmal klappte es auch. Sie konnte sich wieder schemenhaft an die vergangenen Ereignisse erinnern.

Seltsam. Es waren nicht mehr als 2 Stunden seither vergangen und doch hatte ihr Gedächtnis Lücken. Anfangs glaubte sie das es von dem Aufprall herrührte. Das sie möglicherweise eine Gehirnerschütterung hatte. Aber ihr war nicht schwindelig und auch sonst fühlte sich ihr Geist klar an. Alles was ihr Sorgen bereitete waren die Schmerzen und das sie immer weniger wurden. Kein gutes Zeichen, wie sie richtig vermutete.

Sie erinnerte sich daran was mit ihr während der Zeremonie geschehen war. Was sie gesehen, was sie erfahren und was sie so plötzlich verstanden hatte.

Ein unaussprechlicher Schrecken nahm sie in Besitz.

"Was hab ich nur getan?" hauchte sie in den Raum in dem ein Kampf zu toben schien, der nicht von ihrer Welt war.
 

Ajon und Force waren sogleich zu ihr geeilt und bemühten sich ihr zu helfen so gut sie konnten, als Schorkan wütend wie ein angestochener Stier auf sie zu schritt.

Für sie war es seltsam ihn so zusehen. Sie kannten ihn schon seit vielen Jahren und doch war es als begegneten sie sich zum erstenmal. Soviel Hass lag in ihm und unglücklicherweise konnten sie ihn so gut nachempfinden. Auch sie hatten es gespürt. Diesen stechenden Schmerz als Reys Kraft den Raum überflutete hatte. Es gab kein zurück mehr. Doch da gab es etwas das sie nicht wussten. Das sie nicht verstehen könnten, selbst wenn sie noch so viel Zeit dazu gehabt hätten.

Es war dieses eine kleine etwas. Dieses Geheimnis, das eigentlich nur eins von vielen war da sich hinter den 5 Wächtern verbarg.

Aufgrund ihres Unwissens versuchten sie Cassandra zu helfen, sie zu schützen und zu heilen. Hätten sie die Wahrheit gekannt hätten sie augenblicklich in ihrem wahnwitzigen tun innegehalten und beendet was sowieso unvermeidlich war.

Doch ihr Unwissen lies sie weiterhandeln. Wie Kinder die Glaubten zu wissen, zu verstehen, obwohl sie noch nie einen Blick auf das Große Ganze geworfen hatten.
 

Schorkan jedoch wusste es. Er kannte die grausigen Geheimnisse, die Cassandra so streng hütete. Alles woran er geglaubt hatte war Lüge, alles wofür er sich entschieden hatte war Korrumpiert.

Wie konnte sie ihm noch in die Augen sehen? Wie konnte sie es noch wagen ihn um Hilfe zu Bitten? Ihre verlogene Hand nach ihm auszustrecken?

Am liebsten hätte er sie ihr abgeschnitten.

Sie verdiente was ihr bevor stand und ein Teil in ihm grämte sich das es so schnell von statten gehen würde. Er wollte das sie litt. So sehr wie er es von nun an tun würde.

Schorkans Blick war starr und getrübt. Der pure Hass brodelte in ihm, vergiftete seinen Verstand. Noch nie hatte er sich so gefühlt. So zornig und hilflos. So verletzlich wie ein kleines Kind im Sturm und es tobte tatsächlich ein Sturm.

Tief in ihm.

Sonst sah er die Ereignisse eher gelassen. Es interessierte ihn nicht sonderlich was um ihn herum geschah. Nur wenige Dingen ließ er seine Aufmerksamkeit zu Teil werden.

Doch nun plötzlich schien ihm alles grell, laut und so schrecklich. Er fühlte sich hilflos weil er nichts hatte unternehmen können, als Rey das Armband angelegt worden war. Das Ritual war ein vollkommen anderes gewesen als abgemacht. Er hatte sich nicht bewegen können, nichts hatte geholfen. Egal wie sehr er es versucht hatte.

All seine Kräfte hatte er frei lassen wollen, doch es war so etwas wie eine innere Blockade entstanden. Etwas hatte ihn zurückgehalten, ihm vor Augen geführt das er nichts ändern konnte. Auch wenn er noch so viel wusste, noch so viele furchtbare Geheimnisse gelüftete hatte.

Irgendetwas war da, unsichtbar und verborgen. Es lauerte auf ihn und war ihm anscheinend immer einen Schritt voraus.

Warum kämpfte er überhaupt noch? Warum hatte er noch nicht aufgegeben?

Alles was ihn vorangetrieben hatte war sie gewesen. Die Möglichkeit ihr zu helfen. Sie zu beschützen, ihr zu beweisen das nur er allein dazu in der Lage war und das sie einfach für einander bestimmt waren.

Ihm waren all diese alten Prophezeiungen egal, ihm war egal was mit der Welt geschehen würde. Welche Strafen ihm im nächsten Leben für diesen Frevel auferlegt werden. Er wollte doch nur sie.

Warum konnte das keiner verstehen? Gab es denn niemanden der ihn verstand? Konnte sie es nicht sehen, nicht bemerken? Warum? Ignorierte sie es absichtlich? Konnte sie ihn denn nicht einfach auf genau die gleiche Art und Weise lieben?

Er hätte alles dafür gegeben. Was war schon ewige Verdammnis? Was waren Qualen? Doch nur die Momente die er ohne sie verbrachte.

Alles was er je gewollt hatte, war von ihr geliebt zu werden, so wie er es für sie empfand und nun hatte er alles verloren.

Er hatte gespürt das sie sich immer mehr von ihm entfernt hatte. Doch noch war sie ein Teil von ihm gewesen. Verbunden durch das Versprechen das sie sich gegeben hatten. Vor so vielen Jahren, vor so vielen Zeiten.

Aber nun war sie verloren. Verschwunden in der Unendlichkeit des Seins. Sie hatte sich abgewandt vom Pfad den sie erkoren hatte. Wie ein Tier in die Enge getrieben hatte sie keine andere Wahl mehr gesehen, nur noch diesen einen Ausweg.

So dachte er zumindest.
 

Als sie an ihm vorübergegangen war, hatte sie ihn gar nicht wahrgenommen. Er hatte ihre Augen gesehen und erkannte wer es war.

Rey war nicht mehr sie selbst. Sie war verschollen, gefangen und geknechtet von Dingen die älter und mächtiger waren als er es sich in seinen kühnsten Träumen, vorzustellen gewagt hätte.

In ihm schrie alles nach Vergeltung, nach Rache.

Niemals wäre es dazu gekommen, hätten Cassandra nicht dieses dumme Ritual vorgezogen.

In seinen Augen war Rey dafür noch nicht bereit gewesen und das war nun der Beweis dafür.
 

"Was hast du mit ihr gemacht? Wir hatten uns doch geeinigt das sie für dieses Ritual nicht bereit war." Er verfluchte Cassandra. Er verfluchte sie dafür das sie sein Vertrauen ausgenutzt hatte. Das sie Rey geschadet hatte. Er gab ihr die Schuld, die Schuld für alles was geschehen war. Für alles an dem auch er selbst beteiligt war.

"Ich weis" Cassandras Stimme war kalt. Kalt und weit weg. Sie begann bereits zu schwinden. Doch vorher wollte sie noch vollenden was sie begonnen hatte. Irgendwo war ein Fehler aufgetreten. Ein faden im Großen Ganzen war zerrissen. Einer den sie noch benötigt hätte.

"Warum hast du das dann gemacht? Was ist jetzt mit ihr?" seine Stimme bebte vor Zorn. Cassandras Arroganz stachelte ihn nur noch weiter an.

"Denkst du nicht das ich es versucht hätte? Ich habe ihr jeglichen Vorteil verschafft der möglich war, alles hab ich riskiert und mehr getan als in meiner Macht lag. Doch der Rat ... die, die sogar noch über uns stehen haben nun mal anders entschieden da konnte ich nichts machen." Am liebsten hätte sie sich die Zunge abgebissen. Eigentlich durfte niemand etwas vom Rat erfahren. Keiner außer denen, denen es bestimmt war.

Doch warum eigentlich nicht? So viele Regeln hatte sie gebogen, so viele gebrochen warum nicht auch noch diese? Auf eine mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an.
 

Der Rat.

Schorkan war entsetzt er wusste wobei es sich darum handelte. Er wusste das sie tief verstrickt waren in die alten Geheimnisse die sich um die 5 Wächter rankten. Doch er wusste nicht welche Rolle sie im eigentlichen annahmen. Im Großen Ganzen waren sie nicht mehr als eine Düne, die wanderte und keine Spuren zurückließ. Sie waren mysteriös und es war unbekannt auf welcher Seite sie standen, welche Ziele sie verfolgten.

Nur soviel war klar. Sie waren mächtig und alt. Bereits vor Jahrtausenden existierten sie.

Schorkan fragte sich b sie wohl immer noch aus den gleichen Mitglieder bestehen würden? Wie man wohl Mitglied werden könnte?

Sie hatten Macht und das nur weil sie es waren die das Schicksal beeinflussten.
 

Ajon und Force allerdings wussten nicht im geringsten worum es sich hierbei handelte. Ajon war es schon eher zuzutrauen, doch er würde sich wohl kaum verraten. Ihm war es verboten in den heiligen Schriften zu lesen und nirgends anders waren kleine, geringe Zeugnisse der Existenz eines geheimen Bundes mit Nahmen der Rat.

Force und Ajon standen allerdings nur ziemlich verwundert daneben und fragten sich eigentlich in was für einem Geheimcode die zwei jetzt schon wieder redeten.

"Wie konntest du das nur zulassen?" Schorkan war immer noch geschockt. Wer wusste schon was der Rat auf Rey losgelassen hatte. Was auch immer es war, er war sich vollkommen sicher das es kein Spaziergang werden würde sie zu befreien.

"Mir blieb keine andere Wahl, das war die einzige Möglichkeit." Cassandra lächelte Selbstzufrieden. Sicherlich war es die einzige Wahl geblieben, nachdem sie alle anderen ausgeschlagen hatte. Der rat war gefährlich und Meister im kontrollieren anderer. Cassandra liebte ihre eigene Macht. Sie hatte viel aufgeben müssen um dahin zugelangen wo sie jetzt war und sie wollte es nicht aufgeben.

Trotz Unterstützung des Rates war es Rey damals gelungen sie zu besiegen. Das hatte den Rat geängstigt und sie hatten Cassandra noch mehr Kraft zugesprochen. Berauscht von dieser Macht die durch sie pulsierte, hatte Cassandra nicht vor sie jemals wieder her zugeben. Niemals.

"Und wie du siehst hat es ja auch wunderbar geklappt. Die erste Prüfung hat sie allen Anschein nach geschafft" es stimmte das dies nur einer von vielen Tests gewesen war. Nur ein kleiner Anfang. Rey würde noch bedeutend mehr zu bewältigen haben.
 

"Was war die erste Prüfung?" fragte Ajon vorsichtig. Er war sich nicht sicher ob er die Antwort unbedingt wissen wollte. Er hatte bereits einige Male vom Rat gehört. Davon durfte allerdings niemand etwas wissen, sonst würde man ihm den Zugang zu den Schriften entziehen und noch hatte er nicht errecht was er sich vorgenommen hatte.

Force dagegen bemühte sich immer noch dieses Knäuel aus Fragen die ihm im Kopf rumschwirrten zu entwirren und dann eine von ihnen zu stellen, die nicht zu weit von eigentlichen Thema wegführte.

"Es war die Kraft aus ihrem Inneren. Das was sich in ihr verborgen hatte. Das was schlief um zu erwachen sobald sie und das Armband wieder eins sein würden." Cassandra wurde schwach. Ihr Geist war erschöpft. Rey oder viel mehr das was sie nun war hatte ihr mehr angetan als nur ein paar Knochen zu brechen. Etwas hatte sich in ihre Seele gestohlen und suchte nach dem Feuer. Ihrer inneren Kraft.

"Wir alle haben eine innere Stärke. Das was uns entspricht beherrschen wir und wir sind nicht die einzigen" als sie die verstörten Gesichter der anderen sah wusste sie das diese nicht richtig begriffen. "Habt ihr gedacht wir wären die einzigen mit solchen Kräften? Es gibt mehr als Feuer, Wasser, Fels und Wind. Noch viele andere besitzen diese Gabe, die auch uns innewohnt. Wir jedoch unterscheiden uns in einem wesentlichen Teil von ihnen. Wir haben nicht wählen können. Uns war es vorbestimmt diese Gabe, oder Fluch, wie auch immer ihr es nennen wollt, zu akzeptieren. Wir entstammen der Linie. Wir stehen über den anderen, über denen die uns nicht gleichgestellt sind, denn wir gehören zu den 5 Wächtern . Ihnen jedoch, denen die das glückliche Los der freien Entscheidung gezogen haben, hat man die Wahl gelassen. Sie entschieden selbst ob sie es wollten oder nicht. Glücklich sind die, die nicht wissen. gewählt. Wir wussten alle was auf uns zukommt und doch war es unausweichlich.." Cassandra musste wieder Husten. Ein erneuter Schwall Blut ergoss sich in ihren Mund. Trotzdem machte sie weiter. Eine alte lästige Angewohnheit von ihr, sie konnte nichts beginnen ohne es auch zu Ende zu führen.

"Wisst ihr noch das Rey gesagt hat sie hätte Dunkelheit gesehen? Nun kennt auch sie ihre Kraft und auch sie hatte keine Wahl. Alles ist so gekommen wie es musste." Sie war erschöpft. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit, dann würde ihre Flamme erlischen und mit ihr alle Macht die sie gesammelt hatte. Plötzlich schien ihr Macht nicht mehr so wichtig. Sie wollte nicht das alles hier endete. Was hatte sie denn schon bewirkt? Was hatte sie erreicht? Wofür war denn all ihre Macht gut gewesen?

Sie zweifelte an allem, was ihr einst Halt gegeben hatte und das stürzte sie nur noch tiefer hinab in den Abgrund des Vergessens.

"Dunkelheit? Aber Rey hatte doch früher immer Angst im Dunkeln." Force hatte zwar noch nicht alles vollständig begriffen, doch er wusste was er wusste.

Rey war zart und zerbrechlich, auch wenn sie es vor niemanden zugab. Selbst wenn jetzt eine noch so dicke Schale ihr Herz umgeben sollte. Sie blieb wer sie war und konnte auch nichts daran ändern. Niemand konnte das.
 

Natürlich ahnte keiner das Rey auch Licht gesehen hatte, denn sie hatte es keinem erzählt. Also konnte niemand mit Bestimmtheit sagen was ihre Kraft war. Noch nicht.
 

"Es gibt da noch jemanden, der dieser Finsternis sehr zugetan ist und mit dem muss sich jetzt Rey erst mal auseinandersetzen." Cassandra wusste das sie die Grenzen längst überschritten hatte. Zuviel war ihr bereits entwichen, zu viel war schon gesagt worden was niemals hätte ausgesprochen werden dürfen.

"Aber Dunkelheit steht doch für ..." jegliche Farbe wich aus Ajons Gesicht. Nun eröffnete sich ihm der Schrecken, den das Große Ganze barg. Er konnte nur erahnen was sich ihnen noch alles in den Weg stellen würde. Doch abgesehen von dem Schauer der ihm über den Rücken lief spürte er noch etwas. Täuschte er sich oder stand es schlimmer um Cassandra als er angenommen hatte?

"Ich weis" sie hatte sich aufgerichtet und saß ruhig und gelassen da. Das Leben begann bereits aus ihr zu entweichen wie Wasser aus gefalteten Händen. Egal wie sehr man es auch versuchte, man konnte es nicht halten.

"Bedeutet das, das sie jetzt auch ..." er stogte. Ajon war einfach nicht fähig es auszusprechen. Er konnte nicht sagen, was sowieso jeder schon wusste. Selbst Force war sich der Ausmaße bewusst, die das haben könnte. Jeder von ihnen konnte sich noch lebhaft erinnern, als das letzte mal jemand mit der Kraft der Finsternis erwacht war. Der Rat hatte es ihnen gezeigt, auch wenn es schon tausende Jahre zurücklag, so hatten diese seltsamen Wesen doch die Macht das Vergangene lebendig erscheinen zulassen.

Damals, zur Zeit der Pharaonen, gab es eine Priesterin in der die Kraft erwacht war. Man hatte sie töten müssen. Nur der Pharao selbst war dazu in der Lage gewesen.

Aber es gab da etwas das ihm seltsam erschien, als ob im Puzzle ein Teil an der falschen Stelle säße, man es aber nicht sofort bemerkt.

"Vielleicht das werden wir sehen wenn die Zeit gekommen ist. Ich kann nur beten das es so ist." Dieser entsetzliche Ausspruch riss ihn aus seinen Gedanken. Wie konnte sie so etwas nur sagen? Meinte sie das wirklich ernst? Dies war nicht der passende Augenblick für Späße.

Entsetzten stand auch den anderen ins Gesicht geschrieben. Wie konnte Cassandra nur wollen das sich Rey, das Kind das sie behütet und unterrichtet und geliebt hatten, die Person der sie geschworen hatten sie für immer zu beschützen und zu behüten (auch wenn Rey von diesem heimlichen Abkommen nichts wusste), in ein Ungeheuer verwandelte mit dem selbst vor Äonen nur einer und das auch nur knapp, fertig geworden war. Wollte sie das wirklich?

"Wie kannst du das nur sagen. Wie kannst du überhaupt auch nur wagen so etwas zu denken?" Schorkans Stimme bebte vor Zorn. Diese Bestie freizulassen, bedeutete für ihn Rey töten zu müssen. Wie sollte er das tun? Wie konnte irgendwer von ihm eine solch scheußliche Tat verlangen?

Am liebsten hätte er Cassandra auf der Stelle getötet. Noch nie hatte er das Verlangen verspürt einem Menschen das leben zu nehmen und nun da es so greifbar war, fühlte es sich seltsam an.

"Weil, wenn sie es nicht ist, wenn sie nicht dir Kraft der Dunkelheit in sich trägt müssen wir sie töten. Besser gesagt ihr müsst das tun. Ich kann nicht länger hier verweilen. Ich habe es versucht und bin doch gescheitert. Verzeih mir Rey." und dann ging sie. Auch wenn ihr Körper blieb, so entschwand ihre Seele doch in andere, unbekannte Gefilde. Niemals würde der süße Schlaf ewiger Ruhe ihr vergönnt sein, denn sie hatte es nicht getan. Sie hatte es ihnen nicht gesagt und dafür würde sie bis zum Ende alles Seins und noch darüber hinaus büßen müssen.
 

"Sie ist bereit. Die Zeit ist gekommen. Sie wird sie hohlen."

Das waren die einzigen Worte die Cassandra jetzt immer wieder im Singsang wiederholte.

Anscheinend war auch sie zu dem geworden was ihr am meisten entsprach. Ihr Körper war nicht gestorben, doch dafür war sie dem Wahnsinn verfallen. Keiner wusste wie das geschehen war oder warum. Doch eins stand fest. Ihre Seele war nicht nur gebrochen, sie war zersplittert, all ihre Kraft verloren und nun war nicht mehr als eine Hülle zurückgeblieben.
 

Die verbliebenen drei brachten Cassandra in ihr Zimmer, wo sie sich in eine Ecke kauerte und mit ihrem kleinem Liedchen weitermachte. In diesem Augenblick durchzuckte alle gemeinsam eine Frage die sie niemals aussprechen würden, doch alle drei instinktiv hatten. Würde das Gleiche irgendwann mit ihnen geschehen?

Sie ließen Cassandra allein und setzten sich vor den großen Kamin. Ihre Anführerin war fort. Jemand neues musste bestimmt werden. Doch das war es eigentlich nicht was sie beschäftigte. Es gab viel wichtigere Dinge, die solche Formalitäten im Augenblick in den Hintergrund drängten. Wo war Rey? Ging es ihr gut? War die Kraft bereits erwacht?
 

Ajon hatte Tee gemacht, wie er es immer zu tun pflegte wenn Not am Mann war. Aus irgendeinem Grund entspannte das die Nerven und ließ sie neue Wege finden an die sie zuvor nicht gedacht hätten, so zumindest wirkte er üblich. Doch heut war etwas anders. Heute war nichts von der beruhigenden Art, die ihm selbst inne wohnte, in den Tee miteingeflossen.

Trotzdem hatten sie beschlossen sich erst mal über einiges klar zu werden bevor sie weitermachten. Sie hatten Dinge erfahren, von denen sie lieber nichts gewusst hätten. Sie hatten einen kurzen Blick auf einen Teil des Großen Ganzen erhascht und mussten zurückweichen, so schrecklich war es gewesen was sie hatten sehen müssen. Wie würde es dann wohl sein wenn sie alles begriffen?
 

"Was meinst du hat das mit dem Wasser und dem Rauschen zu tun." Wollte Force wissen. Auch er war nicht mehr so unbekümmert wie zuvor. Etwas in ihm hatte sich verschoben. Den innerlichen Zerfall eines Menschen, den er solang gekannt hatte, mit anzusehen hatte ihn verändert, das was er erfahren hatte, hat ihn verändert.

"Das sie tief im Inneren nur auf diese eine Person hoffen kann." Ajon war es der als erster aussprach was sie alle in einer gewissen Art und Weise schon immer gewusst hatten. Zwischen Rey und Schorkan lag seit je her ein besonderes Band. Auch über diese schweren Zeiten hin war es nicht gerissen. Jeder hatte sich in so mancher Art zu ihr hingezogen gefühlt, doch einzig und allein Schorkan hatte eine Chance bei ihr gehabt. Auch wenn Rey es niemals richtig wahrhaben wollte und alles immer gleich abgestritten hatte sobald man sie darauf ansprach, auch sie hatte einige romantische Gefühle für ihren Kindheitsfreund gehegt. Unsicher war nur ob diese Gefühle stärker waren, als das was sie draußen erlebt hatte. Sie hatte sich in einen Mann verliebt, nicht nur mit dem Körper. Nein auch mit Verstand und Seele. Konnte man so was durchtrennen? So was übertreffen?

"Nein das denk ich nicht" vielmehr wollte er es nicht wahrhaben. Force, der selbst in sie verliebt war wollte es nicht wahrhaben, auch wenn es ihm natürlich klar war.

"Schorkan was meinst du?" wollte Ajon herausfordernd wissen. Mal sehen wie weit sein Freund bereit war sich vor ihnen zu enthüllen. Schorkan hatte niemals gesagt das er sie liebte, doch man musste nur beobachten wie er sie ansah. Ein Blick von ihm reichte aus und einem wurde alles klar.

"Es ist mir im Moment eigentlich egal. Ich will nur wissen wo sie gerade ist. Es scheint euch beiden wohl noch nicht aufgefallen zu sein, das man sie momentan nicht mal mit Telepathie erreihen kann." Er machte sich wirklich Sorgen um sie. Er wusste das sie auf sich selbst aufpassen konnte, doch er wusste auch das sie alle miteinander verbunden waren. Rey war sehr feinfühlig. Wenn sie gespürt hatte was mit Cassandra nach ihrem verschwinden passiert war, befürchtete er, würde sie vielleicht eine Dummheit begehen. Und gleichzeitig kochten auch wieder Gefühle in ihm hoch. Würde sie vielleicht zu diesem Volltrottel Kaiba gehen? Allein der Gedanke daran wie sie sich küssten, sich liebten, machte ihn wahnsinnig.

"Sie hat sich verloren und muss sich finden."

Es war genau diese Art von dummen, selbstgerechten, Besserwissersprüchen, die er jetzt nicht brauchte und die ihn nur noch mehr zum unüberlegten Handeln anstachelten. Ajon bemerkte das zum Glück und verkniff sich den nächsten Satz.

" Warum können wir ihr nicht dabei helfen? Das ist doch eigentlich unsere Aufgabe oder?" Schorkans Wut und sein Zorn nahmen ab. Der Sturm der in ihm getobt hatte wich einem Meer aus Traurigkeit und Verzweiflung.

"Unserer Zeit ist vorüber. Sie brauchte uns als sie klein war, das ist sie nun nicht mehr. Es ist keine Spur mehr von dem Kind das wir einst kannten, in ihr geblieben." Selbst dieser Schlaumeierspruch versetzte ihn nicht mehr in Rage.

"Was das angeht haben wir wohl ziemlich versagt." Er fühlte sich einfach nur klein und Unbedeutend, so als hätte er noch nie etwas zu Stande gebracht und würde es auch nie.

"Sie ist jetzt dabei erwachsen zu werden, ach was sag ich sie ist es ja schon fast. Eigentlich mehr als irgendein anderes Kind in ihrem Alter." Auch Ajon schien von dieser ungeheuren Traurigkeit übermannt zu werden. Bei all seinem Wissen, hatte er doch noch längst nicht begriffen. Es gab noch soviel zutun. So vieles was er nicht verstand und dessen Geheimnisse enträtselt werden mussten. Er fragte sich wie viel Zeit ihm wohl noch dafür blieb.

"Oder in unserem." Dieser Ausspruch von Force überraschte. Er rief ihnen wieder ins Gedächtnis das sie ja selbst noch Halb Kinder waren. Keiner von ihnen war Älter als 20 und doch hatten sie schon so vieles erlebt und erfahren, das es für 3 oder mehr Leben ausgereicht hätte.

"Jetzt braucht sie andere und zu denen wird sie bestimmt gehen." Es war ungewöhnlich das ausgerechnet Schorkan so etwas sagte. Von Ajons Seite her hatte man damit gerechnet, doch von ihm. Hatte er sich etwa damit abgefunden? Sich in ein Schicksal ergeben und aufgehört zu kämpfen? War er noch er selbst wenn er etwas tat, was seiner Natur so zuwider war?
 

Rey stand an einer Brüstung, fernab der Stadt. Sie hatte sich schon oft hierhin zurückgezogen. Immer wenn sie die Sehnsucht überhand nahm. Sie blickte stumm aufs Meer und gab sich ganz dem Rauschen hin. Über ihr flog eine Möwe und sie konnte spüren wie der Ast des Baumes, auf dem sie nun saß, unter ihr vibrierte.

Sie wusste was mit Cassandra geschehen war. Sie wusste was sie getan hatte und noch mehr als das hatte sie erschreckt das es genau das war was sie gewollt hatte. Sie wollte das, das passierte. Als sie diese Energie durchflutet hatte, war es als wäre sie nicht mehr sie selbst. As würde sie sich sehen wie sie etwas tat.

Nun verstand sie das es mit dem Armband zu tun hatte. Was auch sonst? Alles in ihrem Leben hatte mit diesem verdammten Schmuckstück zutun. Alles verlor sie immer mehr und mehr daran, bis ihr nichts mehr blieb.

Am merkwürdigsten war das eine beständige Welle des Hasses von diesem Gegenstand ausging. Nur Zorn war darin. Vielleicht war Raynác ja die manifestierte Form dieser Gefühle?

Ihr war klar das sie sich selbst verlieren würde, mit jedem Augenblick mehr, da sie nicht die völlige Kontrolle über das Armband gewann.

Was wenn sie verlieren würde? Würde sie dann noch mehr ihrer Freunde das antun, was sie mit Cassandra getan hatte? Dieser Gedanke wurde ihr unerträglich.

Sie sprang vom Ast und näherte sich der Klippe. Noch einmal blickte sie zur Möwe empor.

Wind streifte ihr Haar.

Sie liebte den Wind mit seiner Kraft sie zu tragen. Ihren Geist Flügel zu schenken und sie an Orte zu bringen von denen sie nichts geahnt. Mit der Kraft sie zu verbergen, vor allem dem sie nicht begegnen wollte.

Sie liebte die Erde mit ihrer Standhaftigkeit, dem Willen zu bleiben, was auch geschah. Mit dem Schutz der sie war für all das Kleine das sich in ihr verbarg.

Sie liebte das Feuer mit seiner Kraft zu verbergen, tief in sich. Mit der Hitze die neue Kraft entflammt und sich in einem nicht enden wollenden Kreislauf vollführt. Das Ende gab es nicht, denn Feuer gibt es bis in die Ewigkeit.

Doch von allen war ihr der Regen am liebsten. Das Wasser das ändert was unmöglich schien. Das so tief ist das man sich darin verlieren könnte, doch man weis es bringt einen an den Ort zu dem man gehört. Der Regen mit seiner beruhigenden Kraft und das Meer mit der unerschütterlichen Beständigkeit.

Ja sie liebte es mit jeder Faser ihre Seins und doch war da noch mehr.

Als sie begriff schloss sie für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Sie musste ihre Gedanken erst einmal wieder ordnen.

Sie war es und sie würde es auch sein, selbst wenn schon das vergangen war wofür sie geboren wurde.

Sie war der Anfang und das Ende allen Seins. Nun entschied sie welchen Weg sie wählte. Es war schwerlich vorzustellen, das jemand so unbedeutendes so viel bestimmte. Sie war doch nur ein Mädchen, 16 Jahre jung. Was sollte sie schon verändern? Es gab da noch jemanden. Sie war nicht allein. Diese Person musste sie finden und das verlangte von ihr etwas das ihr nicht leicht viel.

Vertrauen.

Es verlangte alles was sie aufbringen konnte. Sie öffnete ihre Augen wieder und sah in seine. Augen tiefer als jedes Meer und endloser als der Himmel selbst.

Nun hatte sie Vertrauen und sprang.

Es war ein langer Flug, der Wind hüllte sie ein, beanspruchte sie für sich. Die Erde erzitterte und verlangte zurück was ihr genommen.

Doch Rey wusste das nur das Meer ihr Ziel bestimmte.

In Gedanken sagte sie sich immer wieder ,Hab Vertrauen. Hab Vertrauen.' Oder war es doch jemand anders der ihr diese Worte ins Ohr wisperte?

Egal, nun war es eh zu spät um umzukehren und doch kam sie nicht umhin die eisige Klaue des Todes in ihrem Nacken zu spüren. Sie würde Sterben, sicherlich würde sie Sterben. Wie konnte sie auch nur auf diese Schnapsidee kommen von der Klippe zu springen? Warum tat sie so etwas? Es war einfach Instinkt, der Wille zu überleben. Eine Sache die sich in ihrem Körper abspielte und so sehr ihr Geist auch vertraute ihr Körper tat es nicht. Und dann war es soweit, sie sah die weiße Gicht der Wellen, das Blau des Meeres und dann Nichts

Sie schlug auf.

Die Wellen brachen über ihr zusammen. Ihr Körper wollte sich krümmen vor Schmerz, doch sie hatte keine Kontrolle mehr über ihn. Alles fühlte sich so an als ob ihr tausend Nadeln in der Haut stecken würden.

Die Kälte des Meeres begann sie in Besitz zu nehmen. Das sonst so farbenprächtige Blau verschwamm zu einem furchteinflößenden Schwarz.

Das Meer umgab sie und zog sie hinab, in den Strudel ihrer Angst. Ihr Körper war Betäubt ihr Verstand driftete ab. Sie war geschlagen, besiegt von sich selbst und doch hörte sie immer noch diese Stimme ,Hab Vertrauen.'

Wie sollte sie Vertrauen, wenn sie sich doch nicht bewegen konnte und immer tiefer in ihr nasses Grab sank?

Alles verschwamm vor ihren Augen. Sie wünschte so sehr ihn noch einmal wieder zu sehen. Noch einmal seine Arme spüren, die sie sanft hielten. Nur noch einmal in seinen blauen Augen versinken. Ihn nur noch einmal Küssen, seine Lippen auf den ihren spüren. Noch einmal bei ihm zu sein, es ihm zu erklären. Sich entschuldigen können, richtig Abschied nehmen.

Doch sie wusste es war unmöglich. Es würde ihr verwehrt bleiben.

Auf ewig.

Ihre Augen schlossen sich und die letzte Luft entwich ihren Lungen und stieg in Form heller Blasen zu Wasseroberfläche empor.

Sollte alles wirklich so enden?
 

Tja und das ist jetzt die Frage an euch. Soll hier alles enden? Überlegt es euch gut. Wenn ihr wollt das ich weitermache und das von der Mehrheit in riesigen, noch nie da gewesenen Ausmaßen in Kommentaren dargelegt wird, könnt ihr mich nicht mehr stoppen. Dann folgen mindestens noch weitere 20 endlos erscheinende Kapitel. *an eurer Stelle gut darüber nachdenken würde*

durch Zeiten wandeln

So endlich *kaputt umfallen will, aber nicht kann, weil irgendwer gedroht hat mit mir ganz böse Sachen anzustellen sobald ich mich von der Tastatur mehr als einen halben Meter entferne*

*zu sweet rüberschiel*

*sie schläft*

Ach gut dann kann ich euch ja die Geschichte erzählen. Also mal ganz abgesehen davon das ich jetzt mein Abitur mache und fast täglich 3-4 Stunden dafür lernen muss *dafür gefälligst Mitleid haben will* hatte ich auch so etwas wie eine kleine Schreibblockade.

Irgendwie ist nichts so gelaufen wie es sollte und ich hatte einfach nur Stress *zum großen Teil leider meine Schuld*

Ich möchte mich deshalb bei euch *meiner hoffentlich noch immer vorhandenen Leserschaft* entschuldigen.

*vor euch auf die Knie fall und um Vergebung bettle*

Könnt ihr mir noch mal verzeihen .... Bitte! *euch verzweifelt anseh*

So nun zu dem Grund warum ich hier gefesselt an meiner Tastatur sitze und Todesängste ausstehen muss sobald ich nur daran denke mich von hier wegzubewegen.

Meine heißgeliebten Freunde hatten wohl doch ein kleines Problemchen damit das ich einen Monat Inet Verbot hatte und mich deshalb nicht bei ihnen melden konnte, die Tatsache das ich nun Abi mach und deshalb im Dauer-Lern-Zustand bin hat ihnen auch nicht so richtig gefallen und als sie erfahren haben das ich auch noch eine Schreibblockade habe .... *mich mit Schrecken zurück erinner* .... nunja wollen wir nicht weiter davon reden.

Also jedenfalls war ich unauffindbar und aus diesem simplen Grund wurde beschlossen einen echten Profi auf mich anzusetzen.

Ganz Recht ... sweet, der beste Spürhund weit und breit ... und wie ich bemerken musste leider auch nicht der zimperlichste.

So sitz ich also hier und schreibe für euch. Hoffentlich wird mir das auch angerechnet *eigentlich schon wieder lernen müsste aber einfach keinen Bock habe*

Ok soviel dazu also jetzt wisst ihr zumindest warum demnächst wahrscheinlich nur noch alle 2 Wochen was von mir rauskommen wird, dafür aber bei beiden FFs und das auch wieder in extra large *aber für die meisten ist ja schon ein normales Kapitel von mir zulang*

Nun denn ich wünsch euch noch viel Lesespaß und hoffe das ihr bald wieder von mir hört *wenn sweet allerdings weiter so grob zu mir ist könnte sich das durchaus noch etwas in die Länge ziehen*

*auf meine geschundenen Finger zeig*

*aber die schläft ja und kriegt eh nichts mit*
 

Ach ja für alles dies während des Lesens nicht mitkriegen sollten *genau weis das dieses chap sehr verwirrend aufgebaut ist* wir befinden uns jetzt wieder in Ägypten. Für jeden der nicht mehr weis was bisher geschah ... einfach noch mal in Kapitel 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 nachlesen.
 

Ein kühler Wind umstrich ihre Körper. Rayn fröstelte, denn die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden. Nur noch Sterne bedeckten den Himmel und das in reichlicher Zahl. Es war wunderbar. Hier stehen, unter den Augen der Götter und sich frei fühlen. War es das wonach sie schon immer so lang gesucht hatte?

Alles war so ... simpel, so einfach und doch kam es ihr aus irgendeinem Grund falsch vor. Also löste sie die Umarmung, so unangenehm es ihr auch war.

Dabei war ihr Körper die ganze Zeit erfüllt gewesen von einem so warmen und angenehmen Gefühl. Das verwirrte sie sehr.

Ihr Kopf sagte ihr: "Du bist durcheinander und Müde, das ist eine völlig neue Situation für dich und du hast noch nie jemanden vertraut, da wolltest du eben alles was sich in dir aufgestaut hatte an jemanden weitergeben". Das war natürlich alles kompletter Schwachsinn, wie sie wusste. Denn ihr Herz .... ihr Herz sagte ihr etwas anderes. Es lag ihr fern auf ihren Verstand zu hören, denn den konnte man täuschen. Ihr Herz und ihren Instinkt aber nicht.

Doch da war noch etwas anderes, etwas das sie zurück hielt, das ihr sagte "hör auf, vergiss ihn, es ist einfach nicht richtig".

Ein Blick in seine Augen genügte und ihr Verstand so wie ihr Herz verstummten. Alles war endlos und seine Augen, die nun in der Dunkelheit schon fast schwarz waren erfüllten sie mit etwas das jeglicher Worte fern war.

Was war das? Warum konnte sie es nicht erklären? Lag es wirklich nur daran das sie ihr Armband zurückerhalten hatte, war es wirklich nicht mehr als Dank? Hätte sie sich jedem anderen gegenüber auch so verhalten, hätte sie bei jemand anders das Gleiche gefühlt? Oder war alles seine Schuld? Immerhin war er es ja auch der diese Verwirrung in ihr auslöste.

Fühlte er vielleicht genauso im Bezug auf sie? War auch er durcheinander?
 

Sie musterte ihn mit einem durchdringenden Blick. Nur der Schein der Fackeln erleuchtete den Raum und das auch nur äußerst sperrlicht. Sie standen nur einige wenige Schritte von einander entfernt. Rayn musterte ihn immer noch von oben bis unten. Sie konnte einfach nicht anders, jedes Mal wanderte ihr Blick wieder zurück in seine Augen. Einige braune Strähnen fielen ihm ins Gesicht und machten es damit nur noch umso schöner.

Sie spürte wie Röte in ihr aufzusteigen begann. Rayn konnte nur hoffen das er es nicht bemerken würde, das wäre ihr so peinlich.

Es stimmte, sie hatte sich wohl irgendwie ein bisschen in ihn verknallt. Er war bei weitem nicht der erste Mann den sie traf. Im Clan gab es viele davon und die meisten waren auch recht stattlich aber keiner war so wie er. Der junge Priester war einfach .... anders. So wie sie.
 

Rayn drehte sich um und ging auf den Balkon hinaus ... immer weiter hinaus, bis sie direkt an der Brüstung stand. Lang blickte sie zu den Sternen empor.

"Ich wollte immer schon mal dahin." sprach sie leise zu Seth. Sie wusste das er ihr gefolgt war. Sie konnte ihn spüren.

"Willst du wissen warum?" sie sah ihn nicht an, nur die Sterne. Diese weitentfernten leuchtenden Welten. Für sie waren es Orte des Friedens, der vollkommenen Freiheit. Welten voll Abenteuer die sie noch zu erleben sehnte.

Wie gern wäre sie dort. Weit weg von hier, von den Problemen die sich vor ihr wie ein unüberwindbares Gebirge auftaten.

Dort musste es anders sein, es musste einfach!

Eine Träne rann ihr übers Gesicht. Am liebsten wäre sie gesprungen. Sie fühlte sich so hilflos. Wie sollte sie tun können was man von ihr verlangte?
 

Seth stand direkt hinter ihr, auch er blickte empor und so sah er nicht den Schmerz in ihr.

Nur die Sterne zeigten ihm was sich in seiner Nähe verbarg. Zwar waren sie wunderschön, wie ihm schien schöner als sonst, diese Sterne, aber heut Nacht war ihnen etwas trauriges und einsames zuteil.

Ihr Licht war heller als sonst doch mit jeder Minute die er länger empor blickte schmerzte sein Herz. Er fühlte sich zerrissen und schließlich musste er seinen Blick abwenden. Die Trauer drohte ihn zu übermannen.

Aber einen kleinen Augenblick war es ihm so vor gekommen, als wenn die Sterne weinen würden. Ob es vielleicht an Rayn lag?
 

"Ja ich würde es gern erfahren." flüsterte er und trat neben sie.

"Es heißt das nur Mond- und Sternenlicht uns die Wahrheit offenbaren könnten. Welche Nacht wäre besser geeignet die Wahrheit zuhören als diese?"

Sie sah ihn an, lang .... so lang sie nur konnte, bis sie schließlich sprach.

"Willst du die Wahrheit sehen?"

Er nickte nur. Was war mit ihr? Warum sagte sie so etwas? Was hatte sie vor?

Er konnte nicht mal darauf reagieren, so schnell hatte sie ihn an der Hand gepackt und sie zog ihn immer weiter, an einen Ort an dem er nie gedacht hätte das er ihn betreten könnte.

Sein Blick war verschwommen, es dauerte etwas bis er wieder alles klar sah.
 

Er hatte nun freien Zugang zu ihren Gedanken und sie zu seinen.
 

Er sah Bilder und spürte Dinge, aber alles war so schnell das er nichts richtiges erkennen konnte. War das ihr Leben? Ihre Erinnerungen?

Das war doch nicht möglich. Sie war zu jung um so viel erlebt, so viel erfahren zu haben. Aber wenn es stimmte, dann war sie weiter als irgendeiner den er kannte, sich selbst ausgeschlossen. Auch er hatte heimlich Schriften studiert, in die er eigentlich noch keinen Blick hätte werfen dürfen.
 

Bei der Erinnerung daran erschien vor seinem geistigen Auge das Bild eines kleinen Mädchens, wie es des nachts allein dasitzt und lernt. Er konnte ihre Aufregung spüren, die das Wissen etwas verbotenes zu tun nun einmal mit sich bringt. Unweigerlich musste er lächeln.

Aber warum gewährte sie ihm freien Zugang dazu? Warum durfte er hier sein? Vertraute sie ihm so sehr? Warum? Wollte sie vielleicht etwas anderes? Sie hatte doch gesagt sie wolle ihm die Wahrheit zeigen.

Wessen Wahrheit?

Oder wollte sie ..... . Ihm fiel ein das nicht nur er, sondern auch sie freien Zugang hatte. Wollte sie etwa in seinen Erinnerungen stöbern? Was hoffte sie da zu finden? Wenn sie etwas wissen wollte könnte sie doch fragen. Schnell versuchte er die Verbindung zwischen ihnen zu trennen, aber er konnte es nicht.
 

Er wurde förmlich mit Bildern und Gefühlen bombardiert. Bis alles ganz weiß war.

Hatte er etwa das Bewusstsein verloren? Wo war er hier, was war das für ein Ort?

Lang blickte er sich um aber überall war nur weiß, nur helles Licht und dann hörte er eine Stimme hinter sich. Schnell drehte er sich um und sah Rayn, zweimal? Eine ganz in weiß und die andere in schwarz. Welche war denn nun echt?
 

Die beiden Mädchen begannen sich zu unterhalten und das Gespräch artete schon bald in einen heftigen Streit aus.

Anscheinend war es dem einen Mädchen sehr wichtig, der in schwarz. Irgendwie erinnerte sie ihn stark an Rayn, von der Haltung und den Bewegungen und .... na ja irgendwie schien alles an ihr mit Rayn zu harmonieren. War sie es vielleicht?

Die andere, ganz in weiß, dagegen blieb völlig ruhig. Sie schien Befehle oder Anordnungen zu geben. Aber da war etwas hinter ihrer Ruhe, etwas verbarg sich hinter der Fassade die sie umgab. Er wollte einen kleinen Blick riskieren, doch undurchdringlich wie sie war ergab sich für ihn einfach nicht die Möglichkeit etwas zu sehen, der einzige Blick den er hatte erhaschen können zeigte ihm Nebel, nur weißen Nebel in dem sich aber etwas versteckte. Das konnte er spüren.
 

Jedoch konnte er leider kein Wort von dem was sie sagten verstehen. Dafür war er einfach zu weit entfernt. Aber es interessierte ihn sehr, er wollte es einfach unbedingt wissen. Etwas in ihm trieb ihn regelrecht dazu.

Seth konzentrierte sich. Immerhin hatte auch er noch einige versteckte Asse im Ärmel.

Worte drangen an sein Ohr, noch nicht klar aber dazu fehlte es nicht mehr viel. Er versuchte es weiter und es wurde immer deutlicher. Schließlich war es als stünde er dabei.

Er konnte es verstehen, klar und deutlich verstand er was die zwei da redeten.

Wie er heraus fand hieß anscheinend eine von ihnen Raynác und die andere Rey. Also war keine von ihnen Rayn, obwohl beide aussahen wie sie.

Was ging hier nur ab? Wo war Rayn?

Dieses Gespräch der beiden nahm immer erschreckendere Ausmaße an. Was war das, Erinnerung? Aber das was hier gesprochen wurde.
 

,Noch nie eines Menschen Ohr vernommen ...' hallte es in seinen Gedanken.

"Rayn?" er sah sich um konnte sie aber nirgends entdecken.
 

Hätte er sich doch nur nicht umgesehen.
 

Ein lauter Schrei erfüllte diese Unendlichkeit, die sie umgab. Er versuchte sich zu bewegen, wollte helfen, aber er konnte nicht. Seine Beine waren wie festgewachsen.

Seth blickte auf und konnte einfach nicht glauben was seine Augen ihm da zeigten.

Es war als sehe man einem Albtraum beim Entstehen zu.

Da stand ER, er selbst, nur in anderer Kleidung, mit langem weißen Mantel auf dem sich in dunkelblauen Lettern die Insignie KC abbildeten und hielt in seinen Armen das Mädchen, jenes Geschöpf dessen Lebensfaden durchtrennt wurde. Das andere war verschwunden, in Dunkelheit und Finsternis versunken.
 

In den Armen seines Ebenbildes starb dieses zarte Wesen dahin. Der Mann mit der seltsamen Kleidung, war von oben bis unten mit Blut bespritzt ..... mit ihrem Blut.

Seth konnte hier nicht länger rumstehen. Er schrie aus Leibeskräften und der andere drehte seinen Kopf. Einen kurzen Augenblick sahen sie sich an.

,Als sähe man sich selbst aber mit ganz anderen Augen.' dachte er.

Aber dafür war jetzt keine Zeit. Er rannte los. Er konnte sich wieder bewegen und seine Beine trugen ihn schnell zu dem sterbenden Mädchen. Bei ihr angekommen besah er sich ihre Wunden und wusste das ihre Zeit gekommen war.

Aber etwas in ihm ließ sie nicht los. Er konnte sie nicht gehen lassen und ein Blick in die Augen seines anderen selbst sagte ihm das dieser ebenso empfand.

Also berührte Seth sein Amulett, das er immer bei sich trug, und es erschien eine mächtige Bestie. Ein Drache, ganz in weiß und mit blauen Augen die seinen so ähnlich waren.

"Das ist ja mein weißer Drache mit eiskaltem Blick?" sagte der andere verwundert.

Seth blickte ihn ebenso entgeistert an. Wie konnte er den Namen kennen? Es hatte Seth viel Arbeit gekostet bis er stark genug war eine so mächtige Bestia zu rufen und zu kontrollieren. Kein anderer hatte sie je zuvor gesehen also wie konnte er es dann wissen? Wie konnte er den Namen kennen und wieso behauptete er das es sein Eigentum wäre?

Was ihn noch mehr verwunderte war was der andere danach sagte.

"Was soll der Unsinn, sie muss in ein Krankenhaus. Sie braucht ärztliche Hilfe, ein dämliches Spiel wird ihr hier nicht helfen. Was soll das überhaupt, warum war sie zweimal hier und wo ist denn nur die andere hin? Warum hat sie das getan?" wütend sah er zu dem am Boden liegenden Mädchen. "Warum hat sie das nur getan?"
 

Das hieß er wusste es nicht. Er hatte das Gespräch nicht gehört und er konnte deshalb auch nicht zwischen den zweien unterscheiden. Er sah dem Mädchen, das am Boden in seinem eigenen Blut lag, fest in die Augen und diese füllten sich ein letztes Mal mit Leben.

Sie wusste was er vorhatte und brachte nicht mehr als ein Nicken zustande.

Er beugte sich zu ihr und bot sie dem Drachen dar. Dieser bäumte sich auf und ließ einen markerschütternden Schrei erklingen.

Die Haare des Mädchens wehten im Wind, es sollte das letzte Mal sein. Gleißendes Licht erschien und ihre, sowie die Schreie des jungen Mannes, der Seths Spiegelbild hätte sein können, gingen im Getöse des Monsters einfach unter.
 

****************************
 

Noch trug sie ihr Armband nicht und konnte deshalb nur spärlich Einblick in seine Gedanken und Gefühle erhaschen ohne mehr zu sehen als möglicherweise gut für sie war.

Sich zurück zuhalten fiel ihr schwerer als sie erwartet hatte. Es gab so viel das sie über ihn wissen wollte, worauf sie zu erfahren brannte. Aber sie ging nicht so weit wie sie gekonnt hätte. Es kam ihr irgendwie falsch vor.

Normalerweise machte sie sich darüber keine Gedanken. Sie holte sich die Informationen die sie brauchte aus den Köpfen anderer und fühlte dabei nichts. Doch hier war es anders.

Ihr Magen fühlte sich an als wäre er zu einem schwarzen, pulsierenden Klumpen geworden der sich ständig zu vergrößern schien.

Sie wusste was er eben sah, an welchem Ort er sich befand. Überall hin hätte er gehen können, aber die Suche nach der Wahrheit hatte ihn dorthin geführt. Angst stieg in ihr auf. Eigentlich sollte er es allein sehen, seine eigene Interpretation schaffen. Für jeden war die Wahrheit anders. Aber was wenn er nicht zurückfinden würde? Wenn er es nicht verstünde? Wenn sein Verstand sich vor der Grausamkeit der Zukunft verschließen würde? Sie musste zu ihm. Sie konnte ihn das nicht allein durchstehen lassen. Dazu war sie nicht fähig.
 

Sein Blick war trüb, sein Kopf schmerzte, er schloss die Augen, alles wurde schwarz.

Was war das hier? War er schon wieder an einem anderen Ort? Aber was war mit dem Mädchen das Rayn so glich und dem Mann der ihm so ähnlich sah passiert.

"Seth?" das war Rayn, da war er sich ganz sicher.

Schnell öffnete er die Augen und tatsächlich stand sie vor ihm und hielt immer noch seine Hand.
 


 

So bedauerlich es auch war. Irgendwo wusste er das es nötig gewesen war. Hätten sie sich noch länger umarmt wäre er wahrscheinlich nie wieder von ihr losgekommen. Wie war es nur möglich das sie ihn so verunsicherte? Warum fragte er sich immer was sie über ihn dachte, wie sie ihn sah? Nichts an ihm schien ihm noch zu reichen. Er wollte alles an sich verändern. Nichts sollte so bleiben wie es war.

Doch warum? Warum empfand er so? Aus welchem Grund dachte er solch absurdes Zeug?

Sie! Sie allein war an allem Schuld. Allein ein Blick von ihr reichte und er wusste nicht mehr wer er war und was er tat. Die Zeit schien sich zu verlangsamen nur um ihm noch deutlicher vor Augen zu führen was er nie haben würde. Denn sie war unerreichbar für ihn und jedes Mal wieder schleuderte ihn diese Erkenntnis zu Boden und raubte ihm seine Illusionen eines glücklichen Lebens mit ihr.

Es war einfach nicht gerecht.

Ihm als Nachfolger des Hohepriesters war es zwar sowieso verboten eine Beziehung mit einer Frau zu haben, so wie allen anderen Priestern auch, doch es gab kaum einen der sich darum scherte. Er am allerwenigsten.
 

Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte er gespürt das sie begabt war, doch nicht im entferntesten wäre ihm der Gedanke gekommen, das sie so stark war. Einfach in die Gedanken eines ausgebildeten Priesters eindringen zu können war wahrlich kein Kinderspiel und das es ihr bei ihm gelungen war überraschte ihn noch umso mehr. Nun da sie das Armband nicht trug war es schon beeindruckend. Immerhin war er selbst ja kein unbeschriebenes Blatt in dergleichen Künsten.

Er wollte austesten wie weit sie zu gehen bereit war, darum ließ er sie immer weiter gehen, ohne sie zu stoppen und ohne sich ihr zu offenbaren. Wann war wohl der Punkt erreicht da sie aufhören würde, der Punkt den sie nicht überqueren konnte. Es überraschte ihn sehr als er bereits nach wenigen Augenblicken ihr zögern bemerkte. Seine Gedanken, Gefühle ... alles lag vor ihr ausgebreitet wie die Seiten eines Buches. Doch sie rührte sich nicht. Der Weg zu all seinen Geheimnissen stand ihr frei und sie blieb einfach stehen.

Warum gab sie so schnell auf? Hatte sie vielleicht erkannt das er sie bemerkt hatte und stoppte deswegen?

Warum wollte er überhaupt das sie wusste was er für sie empfand? Sie hätte es doch unweigerlich herausgefunden, wäre sie noch weiter gegangen und dann wären daraus sicherlich viele Probleme für die zwei daraus entstanden. Immerhin wollte er doch versuchen mit ihr befreundet zu sein.

Mit der Frau die sein bester Freund, sein Pharao liebte und für die er selbst entflammt war.
 

Tief im Herzen, da wussten beide das es niemals so zwischen ihnen sein durfte und das es am besten wäre solche Gefühle erst gar nicht aufkommen zu lassen. Oder besser gesagt er wusste das, denn für sie waren diese Art von Gefühlen noch völlig neu und nicht grad einfach zu erklären oder auch nur im Ansatz zu beschreiben. Um ehrlich zu sein wusste sie selbst nicht so Recht was sie fühlte. Alles erschien ihr so verwirrend, so fremd.

Noch nie zuvor hatte sie einem anderen gegenüber so viele Gefühle offenbart.

Zuerst gibt sie ihre Freiheit auf um bei Menschen zu bleiben die ihr doch eigentlich fremd sind. Um bei Freunden zu sein hat sie aufgegeben wofür sie solang jeden Tag aufs neue hat kämpfen müssen.

Einfach so im Wimpernschlag eines Augenblicks hatte sie sich entschieden, für 2 Männer die ihre gesamte Welt auf den Kopf stellten.

Sie fragte sich ob sie diesen Entschluss wohl jemals bereuen würde. Ob sie jemals bereuen würde weswegen sie gekommen war.

Darauf fand sie keine Antwort, vielleicht gab es dafür auch keine, sie wusste nur das sie sich gut fühlte und es war schon eine Lange Zeit her das sie sich so gefühlt hatte.

Er gab ihr ein Gefühl, wie sie es so noch nie gespürt hatte und etwas tief in ihr wünschte sich das dieser Augenblick niemals vergehen würde. Das es so sein könnte ..... immer.

Noch war sie sich nicht dessen bewusst was sie erwarten würde. Worauf sie sich eingelassen hatte. Keiner von ihnen war das.

Zwischen ihnen lag etwas ... undefinierbar und doch so nah das man es fast körperlich spüren konnte. Doch noch war weder der nächste Pharao oder der nachfolgende Hohepriester, noch die neue Führerin des Clans sich im Klaren was sie verband und es stellte sich die Frage ob sie es wohl rechtzeitig in Erfahrung bringen würden. Bevor es zuspät war.
 

*********************************************
 

Sie standen sich nun genau gegenüber. Ihr Griff um sein Handgelenk hatte sich nicht gelöst. Es trieb ihr die Tränen in die Augen.

Sein Blick als er entsetzt von ihr zurückgewichen war, als er begriffen hatte was sich nur wenige Augenblicke zuvor ereignete.

Nun stand er da, ganz stumm. Unfähig ihr in die Augen zu sehen.

Zugern würde sie nun seine Gedanken lesen. Es war ein Verlangen tief in ihr das danach dürstete gestillt zu werden. Vielleicht hätte sie weiter gehen sollen, sich nicht von ihren Zweifeln aufhalten lassen sollen. Doch sie hatte es nicht getan. Diese Entscheidung hatte sie ganz allein für sich gefällt. Damit musste sie nun leben, wie schon mit so vielem.
 

Er löste ihren Griff und trat entsetzt von ihr zurück.

"Was um alles in der Welt war denn das? Was hast du mir gezeigt?"

"Nur die Wahrheit, so wie ich es versprochen hatte" sie kämpfte gegen die Trauer in ihrem Herzen, gegen alles was sie nun zögern lassen würde, alles was sie aufhalten könnte.

"Du hast soweit gesehen wie noch kein anderer. Das beweist nur wie gut du bist, besser als ich angenommen hätte. Aber um nächster Hohepriester zuwerden musst du das wohl so gut sein." Rayn blieb nichts anderes übrig. Sie musste ihn irgendwie beruhigen, seinen Verstand zur Ruhe kommen lassen, damit er begreifen konnte. Wirklich verstehen konnte was er eben gesehen hatte.

"Ich weis was du gesehen hast. Das ist die Wahrheit, die kommen wird und ich weis nicht ob ich es verhindern kann, ob es überhaupt einen Weg gibt das zu verhindern."

Mit müden Augen sah sie ihn an. Jede Nacht, immer und immer wieder hatte sie diesen Traum. Er verfolgte sie um sie ständig daran zu erinnern was ihre Aufgabe war. Wofür sie all das getan hatte und was sie noch alles tun würde müssen. "Dieses Mädchen das du gesehen hast, Rey."

"Sie sah aus wie du und diese andere auch." Endlich hatte er seine Stimme wiedergefunden. Schon die ganze Zeit über hatte er etwas sagen wollen doch alles in ihm war wie erstarrt gewesen.
 

"Am Ende wird es nur eine geben ... wie du ja selbst gesehen hast. Ich bin dieser Raynác auch schon begegnet. Ihretwegen bin ich hier." ohne den Blick von ihm zuwenden fuhr sie fort "Du weist was der Name Amun bedeutet und der Pharao weis es auch. Ich bin nicht zum Spaß hierher gekommen. Von mir werden große Dinge erwartet"

"Du sollst vollenden was einst begonnen wurde ...." immer genauer wurde das Bild vor seinen Augen. Immer schrecklicher die Erkenntnis die sich ihm zu offenbaren begann. War das alles wofür sie hier war? Nur um Rache zu nehmen? Er wusste nicht wie ihm geschah. Es war schon so alles kompliziert genug, doch nun .... wie sollte er sie da lieben können oder noch wichtiger wie sollte er sie je hassen können?

"Willst du ihn töten und dann ..." doch er wurde schlagartig von ihr unterbrochen.

"Rede nicht so leichtfertig von Dingen die du nicht verstehst. Du hast es doch gesehen, es gehört. Ich bin nicht aus dem Grund hier, den du vermutest. Noch darf ich weder dir noch dem Pharao verraten warum mich mein Weg herführte." In ihrer Stimme hatte sich etwas verborgen das ihn nicht im geringsten an ihren Worten zweifeln ließ. Bestimmt spielten seine Gefühle für sie einen großen Teil dazu bei doch er vertraute ihr, auch jetzt noch.

"Aber ich schwöre dir das ich weder dir noch dem Pharao Schaden zufügen will. Das musst du mir einfach glauben!" es war kein richtiges Flehen, aber sie hoffte inständig das er ihr glauben würde. Das alles was er gesehen hatte sich nicht zwischen sie drängen würde.

"Warum?" seine Stimme wurde kalt.

"Weil es die Wahrheit ist." Eine Träne lief ihr über das Gesicht. Sie konnte spüren wie sie ihn verlor, dabei hatte es doch eben erst begonnen. Warum musste ihre Freundschaft, die noch so frisch und zerbrechlich war, unter all dem leiden? Warum war sie als die geboren worden, die sie nun mal war?

"Wessen?"

"Es ist die einzige, die einzige Wahrheit" noch mehr Tränen rannen ihr übers Gesicht. Sie konnte die Kälte in seiner Stimme einfach nicht ertragen, diese unmenschliche Härte.

Er sah es ... und es verletzte ihn tief. Dieses arme zerbrechliche Wesen, das sonst so stark schien stand hier vor ihm und weinte. Er konnte einfach nicht anders. All seine Zweifel schob er bei Seite und ging auf sie zu.
 

Sie wollte zurückweichen, wollte nicht das er sie so sah ... weinend und schluchzend. Er allerdings war schneller und presste sie fest an sich. Sacht fuhr er mit den Fingern durch ihr Haar.
 

,Wie schön sie doch ist' dachte er unablässig. Auch wenn er sie kaum kannte, so fühlte er sich ihr doch sehr vertraut.

Jedoch wollte ihm irgendwie nicht das Bild aus dem Kopf gehen als er die beiden anderen Frauen gesehen hatte und das was sie gesagt hatten, bevor er es verstand.

Rayn zuckte leicht zusammen. Erst hatte sie sich gegen ihn gewehrt, doch er war stärker und schon bald hatte ihr Widerstand aufgehört. Er gab ihr ein gutes Gefühl und das war es was sie jetzt brauchte. Doch dieser Moment der Ruhe war nur von kurzer Dauer.

Wie ein Blitz durchfuhr es sie. Rayn wusste das es nun Zeit war.

Leicht stützte sie sich von ihm ab, drehte sich um und marschierte in Richtung Tür, ohne ihn anzusehen sprach sie zu ihm.

"Wir müssen jetzt gehen, der Pharao erwartet uns bereits. Es gibt da einiges was er wissen sollte." Das war alles was er aus ihrem Gemurmel heraushören konnte. Seth war sich ziemlich sicher das sie noch mehr gesagt hatte, doch wohl eher zu sich selbst als zu ihm. So entschied er es vorerst dabei zu belassen .... für den Augenblick hatte er schon mit genug Dingen zu kämpfen.
 

Es kam ihm seltsam vor ... wie sie sich plötzlich verhielt. Trotzdem folgte er ihr. Was Seth jedoch nicht wusste war das es auch einiges über ihn gab was schon bald ans Tageslicht kommen würde.
 

Aber dazu mehr im nächsten Teil
 

*sweet ist aufgewacht und hat gelesen was ich über sie geschrieben habe*

*schaut mich so seltsam an*

*irgendwie hast du mich auch schon mal liebevoller betrachtet*

*du schreist mich an und meinst das ich dich total schlecht aussehen lasse und das du eigentlich gar nicht so fies wärst*

Ja klar *augenzwinker*

Außerdem was hast du denn so alles über mich in deinen FFs geschrieben ich möchte nur mal an die Zerbrochene Sanduhr erinnern, ja. Wer hat da wen schlecht aussehen lassen?

*du wirst erst ganz still .... schaust dich dann irritiert um und meinst das irgendetwas fehlen würde*

*weis was du meinst ... kein Tastentippen*

*will dich ablenken bevor du es merkst*

Hey mein Schnuffelchen, du weist doch das ich das nicht so gemeint habe. Du bist einfach göttlich, so wunderbar und einzigartig. Niemand kann es mit dir aufnehmen oder reicht auch nur an deinen Schatten heran. *schleim, schleim ... trief*

*uäh, dann erst mal duschen gehen muss, so schmutzig fühl ich mich*
 

Tja wenn du das liest wirst du bestimmt meinen das ich wiedermal viel zu gemein zu dir bin, aber du kennst mich ja mittlerweile und ich hab dir von Anfang an gesagt das du mit meiner Schizophrenen Seite rechnen musst *oder hab ich doch nicht .... dringend besseres Gedächtnis beschaffen muss*.

Sie (meine andere Seite) ist sehr besitzergreifend und will mich eben einfach nicht teilen, nichtmal mit mir selbst. .... ähm aber dazu ein andermal mehr.

Nyo is ja alles nur Spaß, weist doch das ich dich zu gern verarsch, bist eben mein Lieblingsopfer pass aber auf es gibt da jemanden der schnell aufholt. Jemanden den ich noch lieber vollabere und beleidige als dich *du schaust dich verwundert um, fletschst die Beißerchen und willst wissen wer*

Also ob ich dir das sagen kann in der Verfassung *kopfschüttel*

*du kriegst wieder diesen Ausdruck der mir klarmacht das eine Diskussion möglicherweise mich doch etwas mehr kosten könnte als nur meine Freiheit (die im übrigen ein Menschenrecht ist und jedem zusteht .... wo bleibt da emnesty international?)*

*du willst immer noch wissen wer die Konkurrenz ist*

Na gut ich sag's dir. Es ist die Stoffkuh. Keinen kann ich so toll beschimpfen wie sie. Bei ihr lauf ich wirklich zu kreativen Höchstleistungen auf, aber sei darüber nicht traurig .... wir beide haben doch eigentlich eine ganz andere art von Beziehung *zwinker*

*seltsame Blicke des Publikums ..... teils verschreckt, teils neugierig*

Das Selbe, wie immer halt. *grins ... ich und meine ewigen Insider*

Na gut ciau und bis zum nächsten mal (aber das ist doch etwas fragwürdig nachdem ihr das hier gelesen habt dürfte sich eigentlich keiner mehr für mich interessieren und ich dürfte dann wohl endgültig als Psycho abgestempelt sein)

Euer kleines total gestresstes und mit den Nerven am Boden liegendes, durch das Schulsystem verkommenes lynilein

von Kindestagen an

Tataaaaaaa

*neues Kapitel präsentier*

*Jubel erwarte*

*kommt nix*

War hier ja wiedermal klar ..... ok wenn ich bedenk wie lang es gedauert hat bis das hier draußen war und dann ist es noch so miserabel -_-"

*bin zur Zeit echt unkreativ*

*mich vielmals für das folgende entschuldige*

Bitte lyncht mich nicht.

*ob das hier überhaupt noch einer ließt?*
 


 

Eigentlich hatte er sich vorgenommen es nicht so in die Länge zu ziehen. Es gab noch wichtige Verpflichtungen denen er nachkommen musste. Die Priester mussten informiert werden, damit sie die Sklaven einweisen konnten, Wachen mussten benachrichtigt und Boten ausgesandt werden. Wahrlich es gab noch viel für ihn zu tun und das obwohl er doch der Herrscher dieses Landes war .... oder vielleicht gerade deswegen?.

Egal , es war eben wie an jedem Tag .... immer das Gleiche. Nunja fast.

Sie war jetzt da und alles in seinem Kopf drehte sich um sie .... nur um sie allein. Schon bei dem Gedanken an ihr wunderschönes Gesicht, an den Stolz darin, machte sein Herz einen kleinen Sprung. Noch nie hatte er so empfunden.
 

Trotzdem konnte er den Berg aufgetürmter Arbeit vor ihm nicht übersehen. Es gab noch viel zu tun ... so wie jeden anderen Tag auch. Eigentlich war es doch egal wie sehr er sich abmühte. Die Probleme wollten einfach nicht kleiner werden .... manchmal hatte er sogar das Gefühl das sie sich unter seiner Herrschaft immer mehr auftürmten. Nichts an ihm genügte um sie weniger werden zu lassen.

Oh wie sehr wünschte er sich doch seinen Vater zurück, jemanden der ihn führte, der ihm zur Seite stand und ihn gut beriet.

Normalerweise hatte er ja seine Berater für solche Aufgaben ... doch bei denen schien die Gier nach Macht doch wohl etwas zu stark geworden zu sein.

Atemus Instinkt sagte ihm das es nur noch eine Frage der Zeit sein konnte bis sie ihn zu stürzen versuchen würden.

Er empfand es nicht als bedauerlich sich von ihnen trennen zu müssen. Schon immer hatte er Probleme mit ihnen gehabt. Besonders zu der Zeit da sein Vater im Sterben lag und diese Bastarde trotzdem weiterhin ihre Klauen in ihn stießen, seinen hilflosen Verstand weiterhin mit ihren Lügen vergifteten. Es kümmerte diese Aasgeier nicht ob der Mensch durch den sie ihre Macht erhalten hatten starb. Für sie zählte nur das sie sobald wie möglich ein neues Opfer fanden. Und so wie es aussah glaubten sie sich bereits nah am Ziel .... sie wurden unvorsichtig und das verschaffte ihm den entscheidenden Vorteil. Atemu hatte nun die Kraft sich ihnen entgegen zu stellen, so wie er es schon längst hätte tun sollen.
 

Im Augenblick jedoch verbrachte er seine Zeit mit seinem besten Freund. Sie kannten sich schon seit Kindestagen, spielten zusammen von klein auf, stritten und vertrugen sich wieder. Nur wurden sie leider auf verschiedenen Seiten des Lebens geboren. Er, Atemu, als Sohn des Pharaos und sein bester Freund, Jono, als Sohn einer einfachen Dienerin, einer Sklavin. Sein Vater hatte die beiden damals aufgenommen, Jonos Vater war Soldat gewesen und im Krieg gestorben. So waren beide im Palast aufgewachsen .... und doch würden sie ihn niemals mit gleichen Augen sehen.

Es stand nicht zwischen ihnen .... doch es komplizierte die Dinge erheblich.

Manchmal schlich sich der Hass und der Neid, das Mistrauen und die Eifersucht auch in ihre Herzen, die sonst so von Treue, Loyalität, Vertrauen und Freundschaft tief erfüllt waren.

Man würde jetzt meinen das so was eben passiert, das niemand vor solchen Gefühlen gefeilt ist und das keine Freundschaft ewigen Bestand hat ..... doch für sie war es anders. Sie hatten schon soviel gemeinsam durchgestanden .... Beleidigungen, Verachtung .... all das war ihnen nicht neu.

Und um ehrlich zu sein war es ihnen vollkommen egal was andere dachten. Sie standen zusammen .... in guten und in schlechten Zeiten.

Was zählte schon mehr?

Auch wenn sie nichts gleich sahen und ihre Ansichten in so gut wie allen Dingen verschieden waren, trotzdem gab es für beide niemanden auf den sie sich fester verlassen konnten, niemanden dem sie mehr vertrauten.

Würde es wohl immer so sein?

Atemu war immer derjenige der sich Sorgen machte, der grübelte .... Jono dagegen, nun ja ... er war eben anders.

Jono, das war sein Name. Der Name des wohl ungewöhnlichsten Sklaven den man sich vorstellen konnte. Er war aufgedreht, wild, ungezügelt und gleichzeitig auch sanft und manchmal wenn man sehr viel Glück hatte und zufällig sein bester Freund war konnte man ihn auch ruhig und beständig, verständnisvoll und in sehr seltenen Fällen sogar weise erleben. Doch wie gesagt .... das geschah eben nur wirklich selten

Er war Freund und Vertrauter des Pharaos, eine hohe Position und trotzdem ..... für ihn war es nicht genug.

Jono diente gern seinem Herrn .... sie waren Freunde, manchmal sogar mehr, aber es entging beiden nicht das sich etwas zwischen ihnen anzubahnen schien .... etwas von großer Bedeutung, das sie entweder wie ein Band noch enger zusammenbinden würde oder wie der wilde Fluss sie auf ewig zu trennen vermochte.

Keiner sprach es aus ..... vielleicht hätten sie es tun sollen. Doch so ist nun mal der Mensch, damals und heute, er weicht den Dingen bis zum letzten Augenblick aus ..... solang bis es endgültig zu spät ist.
 

Sie waren in den Stallungen, bei den Pferden. .... Als höchster unter den Sklaven hatte Jono hier eigentlich nichts zusuchen, es war ihm verboten. Denn Atemu wusste genau wie gern sein Freund doch mal ausbüchste und die Freiheit genoss, die eigentlich nicht mehr war als ein Trugbild. Jono würde nie richtig frei sein .... es war unmöglich.

Doch Atemu gab ihm gern das Gefühl das es wenigstens möglich war ... er wusste wie viel es seinem Freund bedeutete.

Es machte ihn traurig wenn er daran dachte was für ihn alles möglich war. Schon einige Male hatte er das Gesetz ändern wollen .... wofür war er den der mächtigste Mann dieses Landes, wenn er es nichtmal zu Wege brachte seinem Freund das zu geben wonach es ihn am meisten sehnte. Doch überraschenderweise war es Jono gewesen, sein Jono, der ihn dabei immer zurückgehalten hatte und dann in einem seltenen und manchmal auch etwas beängstigenden Anfall von urplötzlichem Verständnis und Weisheit verkündete das er das nicht tun könne. Das es Atemu einfach nicht tun dürfte, nicht solang ihm ihre Freundschaft etwas bedeutete.

Dies waren wohl die einzigsten Worte, die von Jonos Lippen gesprochen wurden, aber deren Ursprung Atemu bis heut nicht hatte entschlüsseln können.

Für einen kleinen Augenblick war es ihm, damals, so vorgekommen als säße nicht sein langjähriger Kindheitsfreund vor ihm sondern ein Fremder, jemand dem er noch nie zuvor begegnet war und dessen Bekanntschaft er auch nicht unbedingt machen wollte.
 

So wie zu jenem Zeitpunkt hatte er seinen Freund danach nie wieder gesehen ..... bald sollte sich das ändern.
 

Seit Stunden waren sie nun hier, seit Jono direkt in Atemu hineingerannt war. Er hatte sich auf der Suche nach dem Pharao begeben und dabei nicht darauf geachtet was sich hinter der nächsten Ecke verbergen könnte. Beide hatten nach dem Zusammenprall viel gelacht und unter Gelächter waren sie hierher geschlichen. Niemandes Auge war es möglich gewesen sie zu entdecken. Kein Wunder ... beide waren bestens mit den Geheimgängen und versteckten Abkürzungen in dem Gelände vertraut. So erfuhr Jono als erster was schon bald das ganze Land in Aufregung versetzten sollte.

Dies war wohl eines der Geschehnisse die den Stein ... die Lawine ins rollen brachten und das Feuer entzündeten zu dessem Teil schon bald ein jeder werden sollte.
 

"Warum?" das war alles was Jono wissen wollte, alles was ihn beschäftigte nach dem Atemu es ihm erzählt hatte.

"Weil sie die Richtige ist, sie besitzt die Gabe .... und sie ...."

"Ah" sprach Jono vielsagend und stupste seinen kleinen Freund dabei leicht in die Rippen.

"So ist das also." Sein Grinsen wurde immer breiter. Atemu versuchte einen Protest hervor zubringen doch er wusste genau das es bei Jono keinen Sinn hatte und besonders nicht jetzt wo er gerade richtig in Fahrt kam.

"Versuch bloß nicht dich rauszureden. Ich hab es doch gesehen, dieses Glitzern in deinen Augen. Ich hab dich beobachtet. Aber keine Sorge, Majestät. Natürlich werde ich nichts verraten. Nur sieht es so aus als könntest du das wohl nicht lang für dich behalten." Schloss Jono mit einem breiten Grinsen.

"Was willst du denn damit sagen? Ich .... d .. das ist ... al .. alles überhaupt nicht .. so wie .. du ..d ..denkst!" stotterte unser junger Pharao sichtlich verlegen vor sich hin.

"Was du nicht sagst." Jono grinste noch eine beträchtliche Weile.

Und so saßen sie schweigend da, bis der Blonde wieder das Wort ergriff, doch diesmal war kein Grinsen, das sein schönes Gesicht zierte, zu sehen.

"Und?"

"Was und?" Atemu hatte nicht zugehört, da er ja sowieso nur an eine Sache denken konnte ... oder besser an eine Person.

"Sicherlich weis es unser Eisberg schon." Und diesmal verfinsterte sich die Miene des jungen Sklaven noch mehr.

"Nenn ihn nicht so. Du weist das ich Seth sehr schätze"

"Und DU weist das ich diesem Typen nicht weiter traue als ich ihn werfen kann .... du solltest mich das unbedingt mal testen lassen"
 

Beide brachen in schallendes Gelächter aus. Es stimmte, was Seth anging vertraten beide vollkommen verschiedene Standpunkte, es war das Übliche, wie immer halt zwischen den beiden ... aber hier war es dann doch wohl noch ein klein wenig anders.

Sagen wir mal so .... zwischen Seth und Jono waren Dinge passiert die nicht vergessen noch vergeben werden konnten, selbst Atemu war dies nicht möglich.
 

"Wir sollten ausreiten."

Atemu stutzte und rieb sich eine Träne aus den Augenwinkeln.

Ob sie sich nur des Lachens wegen gebildet hatte?

"Komm schon, lass uns einfach von hier verschwinden. Nicht lang nur für ein paar Stunden." Die Sehnsucht trat in die tiefbraunen Augen des Blondschopfes.

Atemu wusste genau das es nicht nur bei ein paar mickrigen Stündchen bleiben würde. Wären sie erst mal außerhalb der Stadt, dann .... daran wollte er jetzt lieber nicht denken. Dies würde es für ihn nur noch schwerer machen die Bitte seines Freundes abzuschlagen. Doch konnte er das wirklich, hatte er überhaupt das Recht dazu?

Wann immer er das Glitzern in Jonos Augen sah stellte er sich diese Fragen. Wer gab ihm das recht dazu über einen anderen zu entscheiden? War nicht auch sein Freund teil seines Volkes und war es nicht die Aufgabe eines Pharaos dafür zu sorgen das es dem Volk gut ginge, ihnen ihre Wünsche soweit wie möglich zu erfüllen?

Wie konnte er ihm, seinem Freund, das verwehren was ihm doch wohl eigentlich zustand, was jeden zustehen sollte?
 

Es war tatsächlich Jonos größter Wunsch frei zu sein. Diese Verlangen war größer als alles andere.

Ihm war egal wie ihn wer behandelte und wer zu ihm warum herabsah .... es ging nur darum frei zu sein, immer.

Den und in seinen Haaren spüren auf dem Rücken seines Pferdes.

Ja SEINES Pferdes. Es war ein Geschenk von Atemu.

Wenn der junge Sklave so überlegte wusste er das der Pharao ihn besser behandelte als andere ... auch wenn es eigentlich nicht rechtens war, so genoss es Jono doch sichtlich seine Grenzen auszutesten und jedes Mal ein kleines Stückchen zu erweitern.

Ein teil in ihm war sich durchaus der Absurdität des Wunsches nach Freiheit bewusst. All das was er hatte aufgeben nur um jeden Tag zu kämpfen, um obdachlos und ohne Geld durch die Gegend zu streifen.

Freiheit konnte ein trügerisches, sogar verräterisches Gefühl sein und Jono wusste aus eigener Erfahrung das man mit dem was man sich wünschte vorsichtig sein sollte.

Doch das war Nebensache, denn der Teil seines Herzens der aufbegehrte und nach seinem Recht schrie .... hatte eindeutig die lautere Stimme.

Wie sollte er auch den Ruf aus seinem Inneren überhören?
 

"Es geht nicht." war die karge Antwort die folgte.

Der Glanz mochte zwar für den Augenblick schwinden doch die Sehnsucht, die sich tief in ihm vergraben hatte blieb ... die Sehnsucht blieb

"Ich verstehe."

Er tat es nicht.

Ein anderer hätte ihm diese Lüge wahrscheinlich sogar abgekauft und es dabei belassen .... bei Atemu war das anders. Er konnte es hören, diesen leichten Klang in der Stimme seines langjährigen Kindheitsfreundes. So voller Trauer, Enttäuschung und Schmerz.

Innerlich zerriss es ihn förmlich und er schämte sich für das was er seinem Freund antat.

Ohne es zu wollen, ohne etwas daran ändern zu können.

"Ich muss noch viel erledigen."

Ein billiger Versuch sich aus der Affäre zu ziehen, er wusste das .... und Jono wiederum wusste es auch. Ihm war durchaus bewusst das sein Freund leidete, wegen ihm.

"Schon gut ... das verstehe ich."
 

"Komm doch mit."

Eigentlich fand Jono die ach so geschäftlichen und bürokratischen Angelegenheiten die ihn dann wahrscheinlich erwarten würden nicht besonders interessierend, doch im Moment war wohl alles besser als das was sonst auf ihn wartete.

Er hatte heute Tempeldienst und -ihm- wollte er da nicht begegnen, es war so schon schlimm genug zu wissen das er hier war, ihn zu sehen war für unseren kleinen Heißsporn allerdings fast unerträglich.

Jede Begegnung der Beiden endete damit das sie sich aufeinander stürzten und kämpften, ob nun mit Fäusten oder Worten .... Jono fühlte sich immer unterlegen.
 

"Na gut ... ich hab eh nichts besseres vor."

Also machten sie sich auf den Weg.

Keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort, beide waren in ihren Gedanken versunken, in glücklichen Erinnerungen und schwierigen Entscheidungen.

An ihrem Zielort angekommen sandte der Pharao einige unbedeutende Sklaven aus um seine Berater holen zu lassen und mit einem merkwürdigen Grinsen im Gesicht meinte er zu Jono: das wird dir sicherlich gefallen.
 

Schließlich kamen seine Schleimer auch prompt angekrochen. Für ihn waren sie mittlerweile nicht mehr .... nur noch Insekten, Ungeziefer das er zertreten wollte.

Genau das war es was er jetzt tun würde .... aber irgendwie fehlte etwas ....
 

Er wusste was und noch bevor er seinen Wünschen mit Worten Ausdruck verleihen konnte kamen sie auch schon.

Da, durch das große Tor schritt Rayn dicht gefolgt von Seth.

,Seltsam, dabei hab ich sie doch noch gar nicht gerufen.'

Es kam ihm irgendwie seltsam vor das sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hier auftauchten doch eigentlich war das gar nicht mal so schlecht. Jetzt das sie da waren würde es nur noch umso besser werden.
 

Doch man sah den Beiden an das da etwas war, etwas das auf ihnen lastete. Jeder versuchte es auf seine Weise zu verstecken.

Rayn mit einem freundlichen Lächeln, das jedoch nicht in der Lage war die Traurigkeit in ihr zu verstecken ..... dazu war wohl nichts fähig.

Seth hingegen verschloss seine Gefühle unter einer festen Maske.

Einsperren und Schlüssel wegwerfen war seine Devise, doch für Atemu war es inzwischen ein leichtes die feinen Veränderungen in dem Blauäugigen zu spüren. Etwas war zwischen den beiden geschehen und als sich sein stolzer Blick mit dem ihren kreuzte sah er die Einsamkeit und die Leere darin.

Als er versuchte auch Seth in die Augen zu sehen wich dieser seinen Blicken aus.
 

Es beunruhigte Atemu und er fragte sich was wohl zwischen den beiden vorgefallen sein mochte.

Er würde diese Sache hier schnell zu Ende bringen, damit er .... damit er sich um seine Freunde kümmern könnte.
 

Laut verkündete er in den sonst so stillen Raum "Nun wo alle da sind können wir ja beginnen ..." und der nachklingende Hall verlieh seiner Stimme etwas mächtiges, mystisches

Ein Schauer lief Jono über den Rücken, seine Nackenhaare stellten sich auf und ein ungutes Gefühl in der Magengrube verriet ihm das, um es mit seinen Worten zu sagen, hier gleich die Post abgehen würde.

Damit hatte er wohl gar nicht so Unrecht, denn so wie jetzt hatte er seinen Freund schon lang nicht mehr gesehen.
 

Nur dieses eine Mal .... dieses eine Mal vor so langer Zeit, in dieser schrecklichen Nacht, ohne Sterne, ohne Hoffnung.
 

Seth hatte das starke Gefühl das der Pharao etwas zu beweisen versuchte. Seine Haltung, sein Gesichtsausdruck .... alles an ihm deutete darauf hin.

Es stellte sich nur die Frage was hier unter Beweis gestellt werden sollte.

Er sah nach links und konnte diese Assgeier entdecken die es wagten sich königliche Berater zu nennen.

Er blickte nach rechts und sein Auge starrte wie gebannt auf diesen Sklaven ... auf Jono.

,Was sucht der denn hier? Sollte so ein Köter nicht auf der Straße spielen? Da wo sein eigentlicher Platz ist.' Seth hatte sowieso noch nie verstanden was der Pharao an diesem Hündchen fand ... an diesem dreckigen, abgenutztem Spielzeug.

Auch wenn es ihm nicht gefiel so musste er sich doch wohl oder übel damit abfinden und es mehr oder minder schweigend hinnehmen. Er hatte nicht das Recht sich über Atemu und dessen Entscheidungen zu stellen er musste sich damit abfinden und auch wenn er es nicht billigte. Doch soviel stand fest, akzeptieren würde er es nicht ..... nie.
 

Trotzdem konnte er sich ein, für ihn so typisches, arrogantes Grinsen nicht verkneifen.

Jono bemerkte es zweifellos und wäre diesem "aufgeblasenem Eisbeutel, diesem Kamel........" wie er Seth doch zu nennen pflegte, am liebsten an die Kehle gesprungen. Doch in Atemus Gegenwart wollte er den Bogen lieber nicht überspannen. Außerdem hatte er nicht vor seinen Freund zu blamieren.

Das fehlte noch.

Der dumme Sklave stellt seinen Herrn bloß, der doch soviel Vertrauen in ihn gesetzt hatte. Nein er würde seinem besten Freund so was nicht antun und diesem Aushilfswichtigtuer würde er garantiert keinen Angriffspunkt geben.

Also schluckte er das was er eigentlich hätte sagen wollen herunter und brachte das Größtmögliche an Selbstbeherrschung auf was ihm zur Verfügung stand.
 

Rayn spürte etwas.

Hass.

Tiefen Hass und ein einsames Herz.

Auch wenn sie Seths Augen nicht sehen konnte ... sie wusste das er es war den sie spürte ... doch auch von diesem jungen Mann zur rechten des Pharaos gingen vergleichbare Gefühle aus.

Anscheinend war da etwas zwischen den Beiden ... doch da wollte sie sich lieber nicht einmischen ... zumindest vorerst.

Allerdings fragte sie sich doch wessen Herz sie da spürte ... es war nicht Seths, das konnte sie mit Sicherheit sagen und es war auch nicht das von dem anderen, diesen seltsamen Typen in den langen schwarzen Gewändern die sich nervöse Blicke zuwarfen.

War es das des Pharaos .... war er so allein?

Sie sah zu dem Thron empor .... nur wenige Stufen trennten sie von dem goldenen Sitz auf dem nur der Herrscher Platz nehmen durfte.

Irgendetwas war hier anders .... abgesehen davon das ihr dieser riesige offene Raum Unbehagen bereitete ... nein mit ihm, mit Atemu, stimmte irgendetwas nicht.

Er sah so ... hart aus.

Die weichen, sonst spielerischen Gesichtszüge hatten sich zu steinernen Zügen geformt.

Wer war er? Was ließ ihn so erkalten?

Konnte sie ihm in der Verfassung die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit?

Seth hatte sie schon genug Schmerz zugefügt, auch wenn es nicht ihre Absicht gewesen war. Sie hatte doch nur gewollt das er die Wahrheit sehen und verstehen konnte aber wenn es schon für ihn zuviel war, wenn es ihn so sehr verletzte .... was würde es dann wohl erst bei Atemu auslösen. Zumal es da Dinge gab die sie nur ihm sagen durfte, nur ihm sagen konnte. Dinge die weitaus schlimmer waren als die Erkenntnis was Wahrheit und was Lüge ist.

Konnte sie das wirklich verantworten?

Aber konnte sie auch verantworten es nicht zu tun?
 

Etwas in ihr wollte davon rennen, sich verstecken und alles vergessen.

Wieso musste ausgerechnet sie diese Aufgabe übernehmen? Warum nur musste sie anders sein als die Anderen?

Aber konnte sie denn ewig davon rennen, sich ewig verstecken ... auch vor sich selbst?

Was wäre wenn sie sich dem stellen würde? Wäre dann alles gut, alles vorbei?

Doch woher, woher nur sollte sie die Kraft, den Mut dafür nehmen?
 

Ein tiefes Schweigen erfüllte den Raum. Keiner wagte es zu sprechen oder sich auch nur zu bewegen.

Langsam wurde es unangenehm.

Gerade wollte sich Seth aufraffen doch einige Worte in den Raum zu werfen .... wahrscheinlich wäre es nur ein verbaler Angriff gegen Jono geworden.

Doch dazu kam es nicht, denn unerwarteter Weise ergriff der Erste unter den Beratern das Wort.

"Warum habt ihr uns rufen lassen, mein Herr und Gebieter?" tönte seine falsche Stimme unter denn hohen Hallen.

Es gab nur ein Grinsen des Pharaos zur Antwort

"Wollt ihr es uns nicht verraten?"

Eine Schweißperle rann dem alten Mann von seiner faltigen Stirn. Die anderen hinter ihm begannen aufgeregt zu tuscheln.

Es klang wie das Rauschen von sterbenden Bäumen. Alt, vertrocknet, das Ende kommen sehend und das letzte Blatt fallen hörend.

Anscheinend waren diese Kerle ziemlich leicht aus der Fassung zu bringen. Oder es lag daran das sie es wohl nicht gewöhnt waren den Pharao so zu sehen.

Hier, vor ihnen, stand nicht der kleine, naive Junge den man so ohne weiteres manipulieren konnte.

Jetzt hatten sie es mit einem Mann zu tun, einem Herrscher, einem Gott.

Denn wenn man es genau betrachtete war er das für sein Volk.

Der Pharao war der Sohn eines Gottes und damit über alle anderen erhoben.

Tatsächlich wirkte Atemu sehr stark und majestätisch. Er hatte dieses gewisse Etwas, diesen Ausdruck in den Augen.
 

Wohl zum erstenmal wusste er wirklich und wahrhaftig was er wollte .... und wie er es bekam.
 


 

So und hier mach ich jetzt einfach mal Schluss.

*Protestaktionen*

Ja ja ich weis ich bin gemein, vor allem weil hier nicht wirklich was passiert ist sondern ich gut und gerne 3000 Wörter um den heißen Brei rumschleiche.

Aber wenn ich das nicht machen würde wären wir ja schon nach 10 Kapiteln fertig gewesen.

*das Glitzern in den Augen meiner Leserschaft bemerk*

Das hättet ihr wohl gerne so? Nix da hier wird gefälligst solang dran rumgebastelt bis .... nun ja kennt ihr den Begriff Unendliche Geschichte *böse grins*

Nagut ganz so fies will ich ja auch nicht sein, sonst häng ich hier ja bis zum Ende der Welt dran *dabei würd ich so gern endlich mal was neues anfangen .... vergess blos immer den Inhalt^^*

Irgendwann komm ich schon noch dazu ... *kleinen Blick auf den riesen Berg Schulaufgaben werf* ..... *seufz* ..... irgendwann.

So ich kleines stressgeplagtes Etwas verzieh mich dann auch wieder.

Hoffentlich hab ich in 2 Wochen dann auch den nächsten Teil fertig *bähhh so lang*

Cu lyn



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Kommentare zu dieser Fanfic (96)
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Von: abgemeldet
2006-02-26T19:21:55+00:00 26.02.2006 20:21
es ist zwar klasse aber degavieue=déjavu
war jetzt nich ne beleidigung sondern ne hilfe!!!
Von: abgemeldet
2005-08-08T15:27:32+00:00 08.08.2005 17:27
du hast sie gut geschrieben
aber das weißt du.
bitte schreib weiter
Von:  chevalier_vh
2005-05-25T16:20:52+00:00 25.05.2005 18:20
hallo erstmal . . .
ich find diene fanfict ist einfach nur genial geschrieben . . .*lob*
. . schade nur das du nicht in absehbarer zeit weiterschreibst ich würd gern wissen wies aus- bzw. wieter geht.
LG chevalier
Von:  Oro_Osbourne
2005-02-27T14:30:16+00:00 27.02.2005 15:30
Trauig.
Das war einfach *schnif* so trauig.
Trozdem war es sehr gut.
Es hat mir gefallen.

bye
setogirl
Von: abgemeldet
2004-10-03T13:34:08+00:00 03.10.2004 15:34
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuper, genial!!!!!!!^^
echt geiles Kap, hat mir richtig gut gefallen^^
das ersetzt doch auch glatt das lange Warten *g*
hoffentlcih schreibste bald weiter^^
deine mija
Von:  DarkEye
2004-09-26T20:14:27+00:00 26.09.2004 22:14
einfach saugenial!!

echtsuper gut!!
schreib schnell weiter!

mfg dark
Von: abgemeldet
2004-09-12T12:57:58+00:00 12.09.2004 14:57
Hallöle!
Schön das die FF weiter geht! Das Kapitel war toll, aber irgendwie auch etwas unübersichtlich. Es hat gedauert bis ich gerafft habe das wir im alten Ägypten sind... Vielleicht wären ein paar mehr Absätze gut um mehr struktur reinzubringen. Ich hoffe das war konstruktiv!
Okay bis denne dat Jenny -<-@
Von:  Sweetsunrise
2004-09-03T09:32:26+00:00 03.09.2004 11:32
Hahaha ich bin die erste *froiz*
*Freudentanz vollführ*
ach mein Knuffelchen sag mal wie sehr willst uns eigentlich noch auf die Folter spannen?
Die Geschichte ist ja wohl der totale Hammer, kannst du dich jetzt überhaupt noch steigern?
Das ist wiedermal klasse, ich kenne niemanden, der Gefühle so gut rüberbringen kann wie du schreib sofern du Zeit findest bitte schnell weiter, ich liebe diese Geschichte
*Herzen in den Augen hab*
Aber ich glaube ich wiederhol mich, das hab ich dir doch mindestens schon tausendmal gesagt oder?
*smile*
na denn bis irgendwann (ne bis heute abend)

dein Schnuffelchen
Von:  Sweetsunrise
2004-08-06T21:07:34+00:00 06.08.2004 23:07
Jaaaaaaaaaaaaaaaa du must unbedingt weiterschreiben die Story ist doch voll geil, ich liebe den Verlauf und die Spannung und die Art wie du schreibst! Bitte schreib weiter
*dich anhops und hundeaugenmach*
Ach und alles gute zum Jubiläum
20 Chaps da will ich auch mal hinkommen!

bis denne deine Sweet
Von:  Sweetsunrise
2004-08-06T21:04:46+00:00 06.08.2004 23:04
Löl sorry der PC hat gesponnen! deswegen die Wiederholung


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