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Bloody Nights

B/V A/U
von

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Bulk

A/N Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht alle. Es ging wirklich nicht schneller. Ich möchte auch gar nicht viel dazu sagen. Einige Kommis würden mich etwas unterstützen, aber es gibt eigentlich eine Unterstützung, die mich wirklich immer wieder dazu bringt, weiterzuschreiben. Darum ist dieses Kapitel.. oder sogar die ganze FF einer ganz besonderen Person gewidmet! Ohne sie würde es dieses Kapitel nicht geben und vermutlich auch diese FF nicht mehr. Ein ganz großer Teil dieser FF gehört und gebührt dir. Und wenn euch diese FF gefällt und ihr sie lest, dann schuldet ihr ihr was (genau wie ich ). Also schreibt Kommis zu ihren Bildern, ja?
 

Widmung! The one and only Vegeta Goddess: Kamikaze_666
 

~~~~~*SW*~~~~~ = Szenenwechsel ^^
 

************************
 

Bloody Nights
 

3. Bulk
 

Dunkel lag der schön ausgestattete Raum, in dem der dumpfe Geruch von Schweiß und Sex schwebte. Die Stille des frühen Morgens war in die Straßen eingekehrt und auch im Zimmer herrschte ein tiefes Schweigen. Allein der sanfte Ton des knisternden Stoffes konnte man leise hören, als sich eine der Gestalten, die im Bett lagen auf die Seite drehte.
 

Bulma lag nun abgewandt zu Zarbon, der tief und fest neben ihr schlief und hie und da ein leises Schnarchen verlor. Es passierte jedes Mal, jedes Mal wenn sie Sex hatten schlief er, nachdem er gekommen war einfach ein. Wie immer hatte er seinen Spaß gehabt und sie blieb auf der Strecke. Ein bitteres Lächeln flog über ihre Lippen. Was wollte sie von so einem Typen erwarten? Er rühmte sich mit ihrem Aussehen und hatte Spaß daran, sie als seine persönliche Hure zu nutzen. Hure.. womöglich war sie weniger als das, Huren bekamen immerhin Geld dafür.
 

Mit einem Knurren richtete sich Bulma auf und ging auf den Balkon, der hoch oben über der Stadt lag. Kurz betrachtete sie die üppigen Gemälde, die vermutlich antiken neben modernen und teuren Möbeln. Sie wusste nicht, ob dies seine Privatwohnung war oder einfach nur eines seiner vielen Appartements, in denen krumme Geschäfte abgeschlossen wurden. Sie wusste auch nicht, ob sie das überhaupt interessierte. Sie wollte nicht darüber nachdenken, von was der edle Balkonstuhl bezahlt war, auf den sie sich nun setzte. Es konnte das Geld eines jungen Menschen sein, dessen Drogensucht ihn irgendwann in den privaten Ruin treiben würde. Es könnte das Geld sein, das Nutten für Zarbon verdienten, während sie ihren Körper verkaufen.
 

Bulma zündete sich eine Zigarette an, lehnte sich zurück und zog ihre Beine an. Obwohl der Tag unerträglich heiß war, brachte die Dunkelheit der Nacht eine merkwürdige Kälte mit sich. Sie zog die kühle Luft ein, die sich erfrischend in ihr ausbreitete, bevor sie einen Zug an ihrer Zigarette nahm. Dies war ihr kleines unsinniges Laster, das sie mit sich trug und welcher Mensch hatte schon keine Schwäche für ein oder zwei Genussmittel, die der Wohlstand mit sich brachte.
 

Wieder begannen ihre Gedanken um die letzten Stunden zu kreisen. Sie konnte sich nicht an exakt alles erinnern, da sie etwas zu viel getrunken hatte, jedoch wusste sie allzu genau, wie der Sex mit Zarbon angelaufen war. Es war ein monotones Spiel, beinahe ein Rollenspiel. Bulma übernahm immer die Kontrolle, war immer die dominante Person. Zarbon wurde ab dem Moment, in dem er sich nackt unter ihr schlängelte ein unterwürfiger Junge, der beherrscht werden wollte. Es war nicht so, dass Bulma das nicht genossen hatte. Jedoch machte es keinen Spaß mehr, wenn es immer so ablief. Zarbon verlangte von ihr zu bestimmen, was geschah. Er überließ mehr oder weniger die Arbeit ihr und genoss in vollen Zügen. Ihr Genuss am Liebesspiel war somit praktisch nicht vorhanden. Sie war seine unbezahlte Nutte, die zu tun hatte, was er wollte. Sie war nicht in der Position, Wünsche zu äußern. Bulma lachte leise, sie war also in einer Sexbeziehung, die sich vor allem darum drehte, Zar' sein Vergnügen zu bringen.
 

Frustriert schlang Bulma die Arme um ihre Beine und beobachtete, wie eine Schar Raben über sie hinwegflogen. Sie sehnte sich nach dieser Freiheit, einer Freiheit, die dem Fliegen gleich kam. Jeder würde ihr nun sagen, dass sie bereits ein freies Leben führte, jedoch war dies keine Freiheit. Auch dieses Leben schien ein Käfig zu sein, der sie mit seinen Regeln und Abläufen fest einschloss.
 

So war die Nacht nicht nur ihr Freund, sondern ebenso ihr schlimmster Feind. Ein Hauch von depressiven Gedanken genügte, um sie in Traurigkeit zu stürzen, die ihr Herz abschnürte. Die Last der Unzufriedenheit drückte sie nieder und war oft so stark, dass sie sie hätte erdrücken können.
 

Bulma sah hoch zu den Sternen. Nun, sie sah hoch zum Himmel. Von hier aus waren die Sterne nicht sichtbar. Über ihr breitete sich ein dunkelblaues etwas aus, das von einigen grauen Nebelschwaden überdeckt war. Am Horizont, der sich vor allem aus Hochhäusern zusammenbaute schlängelte sich das Licht der Stadt hoch und erbaute eine orange rötliche Säule. Ihr zuvor leise lachen wurde lauter, von Romantik war in ihrem verdammten Leben also nicht der Hauch einer Spur.
 

Nachdem Bulma ihre Zigarette ausgedrückt hatte, ging sie zurück ins Zimmer und zog sich wieder an. Wie so oft schlüpfte sie lautlos durch die Tür und machte sich auf den Weg nachhause, wo sie sich kräftig duschte. Der Schmutz jedoch, den sie auf ihrer Haut wähnte, wollte nie abgehen.
 

~~~~~*SW*~~~~~
 

Ein kühlender Wind blies leicht durch das Fenster, dessen Glas einige Löcher zierten und ein feines Pfeifen erzeugte. Die 5 Vampire hatten sich wieder in der leerstehenden Wohnung niedergelassen. Jay und Juu spielten in ihrem Zimmer Poker und wie so oft war der Haufen Kleingeld auf Juu's Seite, während Jay knurrend in seine Karten starrte.
 

Chichi hatte sich mit Kakarott in eines der Zimmer zurückgezogen und kuschelte sich auf einer großen Couch an ihn. Ihr sorgenvoller Blick versteckte sich dabei an seiner Brust. Wieder hatte er nicht genug getrunken, hatte nur an den Bissmarken genippt, die sie hinterlassen hatte. Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, weniger Blut zu trinken, damit er noch mehr übrig hatte. Er zehrte an ihren Resten, wurde so aber niemals satt. Sein Teint hatte sich nicht sonderlich verbessert und sie konnte sein Magenknurren nahezu hören. So konnte es einfach nicht weitergehen.
 

"Kakarott, warum trinkst du nicht?"
 

Sie spürte, wie sich seine Muskeln bei ihrer Frage verhärteten und sich sein Körper anspannte, so wie jedes Mal, wenn sie dieses Thema ansprach. "Ich trinke doch..."
 

Oh ja, das kam immer. Er versuchte sie um ein weiteres Mal abzuwimmeln. Ja, er trank, aber einfach nicht genug. "Du bist ein Vampir und es liegt nun in deiner Natur, Blut von Menschen zu trinken."
 

"Und wenn ich diese ,Natur' nicht akzeptiere?"
 

"Du hast sie bereits akzeptiert, als du mein Blut getrunken hast. Ich habe dich nicht dazu gezwungen!"
 

"Wir hatten Sex und du hast dauernd gestöhnt, dass ich dich beißen soll. Und? Ich hab's getan. Aber ich wusste nicht, dass ich dadurch zu einer Killermaschine werde! Klingt das für dich, als hätte ich eine Wahl gehabt?"
 

Kakarott übersah den verletzten Blick in ihren Augen und stürmte aus dem Raum. Er hatte diese endlosen Diskussionen satt und manchmal wünschte er sich, er hätte Chichi in dieser Bar nie getroffen. Mit einem lauten Knall stieß er die Tür hinter sich zu, die von der starken Erschütterung in Staubschwaden getaucht wurde.
 

Als er ebenso aus der Wohnung stürmen wollte, tauchte plötzlich ein Schatten vor ihm auf und daraus entstieg Vegeta, der sich mit steinernem Blick vor ihm aufbaute und obwohl der ältere Vampir kleiner war als Kakarott, hatte dieser immer wieder das Gefühl, aufsehen zu müssen.
 

"Wo willst du hin?"
 

Das tiefe Raunen ließ eine aufkommende Wut erahnen, die Kakarott nicht noch mehr schüren wollte. "Weg..."
 

Vegeta's linke Augenbraue hob sich ein wenig und ein dunkles Lachen schlich sich aus seiner Kehle. "Willst du schon wieder in ein Krankenhaus einbrechen, Konservenfresser?"
 

"Hör auf mich so zu nennen!"
 

"Bist du denn etwas anderes? Du stielst Konserven, die ein armer kleiner, schwächlicher Menschen vielleicht dringend brauchen könnte. Hast du jemals nachgedacht, was du tust? Es ist wohl kaum ein Unterschied, einem Menschen frisch das Blut aus den Adern zu saugen als deren Konserven hinunterzuwürgen."
 

"Ich richte so immerhin keinen Schaden an. Ich kann mein Gewissen nicht einfach so ablegen."
 

"Gewissen ist menschlich und du bist kein Mensch mehr. Wir brauchen Blut um zu überleben, wir morden aber nicht. Wir mögen Parasiten sein, aber was ist heute schon kein Parasit, Kakarott? Nenne mir ein Wesen, das nicht auf Kosten eines anderen lebt? "
 

Vegeta ließ ihm Zeit, darüber nachzudenken. Einige Minuten der Stille vergingen, in denen Vegeta's schwarze Augen Kakarott fixierten.
 

"Jedes Wesen braucht etwas, um sein Überleben zu sichern und es bedient sich davon, ohne darüber nachzudenken, ob es überhaupt ein Recht dazu hat. Du Kakarott gehörst zu einer Gruppe und ich kann nicht länger zulassen, dass du diese gefährdest. Ich habe es endgültig satt, dich ständig mitziehen zu müssen... verdammt! Ich lasse dich in der Sonne erbärmlich verrecken, wenn du dich nicht endlich anpasst."
 

Mit einem Kopfnicken forderte Vegeta Kakarott auf, ihm in den Schatten zu folgen. Als Kakarott aus der Dunkelheit hervortrat, befanden sich die beiden in einer abgelegenen Gasse, in der einige betrunkene Mädchen aus der Hintertür einer Disco torkelten. Lachend umschlangen sie sich gegenseitig und versuchten sich so, ein wenig zu stützen.
 

Sie blickten aus leicht zugefallenen Augen vor sich hin und erkannten wohl nur noch Umrisse. Zwei Mädchen begannen lauthals zu lachen und küssten sich in leichtsinniger Benommenheit leidenschaftlich. Sie befanden sich zweifellos in einem sehr leicht angreifbaren Zustand. Wankend kamen sie auf die beiden dunklen Gestalten zu. Sie betrachteten sich kurz beide und gurrten einige unverständliche Worte vor sich hin. Es dauerte nicht lange, bis eine ihren Arm um Kakarott's Nacken schlang und sich wankend an ihn presste.
 

Ihm war klar, was Vegeta von ihm erwartete. Doch er konnte es nicht, es war ihm schlicht unmöglich, diesem armen Mädchen ihre Lebensgeister auszusaugen. Doch je mehr sich die Blondine an ihn presste, desto mehr stieg sein Hunger... nein, sein Durst. Das Mädchen nippte an seinem Nacken herum und legte in einem kurzen Anfall der Müdigkeit ihren Kopf seitlich auf seine Schulter. Er konnte die Ader an ihrem Hals so perfekt pulsieren sehen, er konnte ihn hören, den stetigen Druck, den stetigen Herzschlag. Hypnotisiert von diesem Geräusch des Lebens näherte sich sein Mund ihrem Hals, der sich ihm willig entgegenstreckte. Erst saugte er nur an der bläulichen Hautpartie und zog die Vene so noch mehr aus der Haut, die sich geschmeidig und heiß pochend an seine Lippen presste. Seine spitzen Zähne berührten sie erst nur ganz leicht, als er noch daran saugte. Winzige Tropfen Blut pressten sich heraus und erfüllten seinen Mund mit dem herrlich metallischen Geschmack. Nun bohrten sich seine Zähne leicht in das Blutgefäß. Zögerlich schmeckte er das Blut, noch mit Speichel vermischt. Schließlich jedoch verschloss sein Mund die Bissstelle völlig, saugte gierig an den winzigen Löchern.
 

Das Mädchen stöhnte auf, als er sie immer fester an sie presste, von den erregenden, animalischen Gefühlen überwältigt. Er hätte nie gedacht, dass frisches Blut so rein und edel schmecken konnte. Es faszinierte ihn, wie es warm und dickflüssig seine Kehle hinunter glitt. Dazu kam der Alkohol, der in ihrem Blut zirkulierte. Eine Mischung, die für ihn einer Droge glich. Sein Instinkt verlangte mehr, sein Körper verlangte mehr und so presste er das Mädchen noch stärker an sich, das heftig stöhnte und nach Luft rang. Sein Griff war eisern, sodass sie sich unmöglich hätte befreien können. Sein unermesslicher Durst, den er seit er als Vampir geboren war hatte, wollte nun endlich gänzlich gestillt werden.
 

Erst als Vegeta kräftig an ihm zerrte und ihn so dem Mädchen entriss, das nun kraftlos zu Boden sackte erwachte er aus seiner Trance. Perplex bemerkte er, wie er durch den Schatten zurück in die Wohnung gezogen wurde, noch immer fasziniert von all den neuen Gefühlen, die von seinen Geschmackssinnen ausgelöst wurden.
 

~~~~~*SW*~~~~~
 

Lauwarme Wasserperlen flossen in kleinen Strömen aus der Duschbrause und prallten zart gegen Bulma's angespannte Haut. Ein leises Stöhnen der Zufriedenheit schnurrte über ihre Lippen, als ihr das Wasser Entspannung brachte. Dampf füllte die geräumige Glasdusche, die in dem hellen Badezimmer stand, das mit einem Steinfußboden ausgelegt war. All die Designerstücke glänzten in einem Glanz, der nur von einer Putzfrau stammen konnte.
 

Bulma genoss dieses morgendliche Ritual. Auch wenn es das Ritual war, das den Morgen ankündigte und damit wieder ein monotoner Arbeitstag. Die Endlosschleife begann sich wieder in Bewegung zu setzen. Sie rieb sich sacht mit einem Öl ein, das süßlich duftete, schier so süß, dass es eine animalische Stufe erreichte. Bulma liebte Düfte. Sie gaben jedem seine persönliche Note und waren ein Erkennungszeichen. Ihre Gedanken schweiften kurz zu Zarbon, den sie für gewöhnlich am Tag aus ihrem Gedächtnis löschte. Seinen Geruch konnte sie nicht einordnen. Es war, als hätte er dieses Persönliche Erkennungszeichen nicht. Den Kopfschüttelnd konzentrierte sich Bulma wieder auf ihre Entspannung, darauf bedacht, ihr nächtliches Leben nicht mit dem des Tages zu mischen.
 

Sichtlich relaxter stieg sie aus der Dusche und wickelte ein weißes Handtuch um ihre Brust. Tapsend ging sie in ihre Küche, trank eine Tasse Kaffe und aß einen Toast, wie immer im Stehen und zog sich schließlich wieder ein edles schwarzes, jedoch schlicht wirkendes Kostüm an. Der kurze schwarze Rock schmiegte sich an ihre Hüften, die schwarzen Hochhackigen hoben ihre schmalen Füße hervor und die weiße Bluse schrie nach Sekretärin. Ihre Haare wellten sich noch etwas feucht, würden jedoch auf ihrem Weg schnell trocknen. Etwas unliebsam schminkte sie sich dezent, schnappte ihre Tasche sowie einen Aktenkoffer und verließ ihre Wohnung.
 

Als sie auf die Straße trat wurde sie von einem Schwall heißer Sommerluft etwas gebremst, die die klimatisierten Hochhäuser unterdrückten. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, jedoch war die Luft schon von den ersten Strahlen angeheizt und erschwerte die Atmung. Etwas murrend reihte sie sich in die bereits überfüllten Straßen ein und ging mit einem Schwarm anderer Menschen Richtung U-Bahn. Nur hie und da wagte es einer, sich gegen die Menschenmassen zu bewegen, was einem Ausdauertraining glich. So eine Menschansammlung schien wie ein reißender Fluss, wollte man sich gegen ihn stellen, so lief man Gefahr zu ertrinken.
 

Bulma schüttelte diese unwichtigen Gedanken aus ihrem Kopf. Sie stieg in die überfüllte U-Bahn, wo trotz der vielen Menschen die üblich Stille herrschte. In einer kleinen Vorstadt hätte man diese wohl als "peinlich" bezeichnet, hier jedoch war es schlichtes Desinteresse, das zum Schweigen verleitete. Nur manche alte Damen, die neben einem jungen Menschen saßen begannen ein Gespräch, das jedoch mehr einem Selbstgespräch glich. Einige plapperten munter drauflos, schimpften über die heutigen Zustände und schwärmten von früheren Zeiten. Manchmal war dieses zwanglose Gerede amüsant, manchmal traurig und wieder manchmal verleitete es zum fantasieren, war es "früher"doch so viel einfacher. Bulma fragte sich oft, wie es wohl vor 50 Jahren gewesen war. Die Entwicklung rannte vor sich hin und keiner schien es zu bemerken, bis auf alte Menschen, die dabei nicht mithalten konnten.
 

Als die U-Bahn bremste und in eine Station einfuhr, schreckte sie aus ihren Gedanken und ermahnte sich innerlich, sich nun endlich zu konzentrieren. Sie ging wieder mit einer Menschenmasse aus der Tür und zurück auf eine Straße, in der der Stau um ein weiteres Mal die Oberhand hatte. Ihr Augenmerk fiel auf ein pompöses Gebäude, mit einigen Statuen und Inschriften. Wie sehr sie dieses Gebäude auch hasste, sie musste es wohl oder übel betreten.
 

Routiniert stieg sie die Treppen hinauf und ging durch die schwere Holztür. Ihre Schuhe hallten nun laut im Empfangssaal, dessen Boden aus weißem Marmor bestand. Zielstrebig führten sie ihre Schritte zur ebenso massiv hölzernen Rezeption, hinter der ein junger Mann saß und stupide in einen Bildschirm starrte. Erst nach einem Räuspern schälte er seinen Blick von diesem und blickte etwas genervt zu Bulma.
 

"Der Leigh Prozess bitte."
 

Der junge Mann blickte auf eine Liste und richtete seine Konzentration nach der knappen Antwort "Stock 1, Saal 23"wieder auf seinen PC. Diese knappe Unfreundlichkeit gewohnt ging Bulma in den ersten Stock, wo ihr bereits ihr Chef entgegenkam, mit seinem üblichen "Sie sind spät dran"Blick.
 

"Haben Sie die Unterlagen?"
 

"Ja, Mr. Anderson."Bulma reichte ihm den schwarzen Aktenkoffer und behielt einen Block und einen Stift für sich, wie immer.
 

Ohne sie weiter zu beachten ging Mr. Anderson zu Dr. Leigh, ein renommierter und bekannter Mann, wegen Kindesmissbrauch angeklagt, nebenbei noch wegen Betruges, Steuerhinterziehung, Nötigung und noch so einigen brisanten Dingen. Ihr Chef war also in diesem Fall sehr pingelig und achtete darauf, dass kein falsches Wort die Medien erreicht. Natürlich hatte auch sie ihre Schweigepflicht, die sie treu einhielt. Es war unter ihrer Würde, einem kleinen dummen Reporter für viel Geld etwas zu erzählen, das sie nichts anging.
 

Unauffällig betrat sie den Gerichtssaal und platzierte den Block vor sich. Wie so oft hatte sie die Aufgabe, das ganze Schauspiel zu beobachten und Auffälligkeiten, Fehler und Auftreten der Personen zu notieren. Eine langweilige, aber wie ihr Chef meinte nötige Arbeit.
 

Mit neutralem Blick betrachtete sie ihre Umgebung und entdeckte schnell die Eltern des Kindes, völlig aufgelöst und mit dunklen Ringen unter den Augen. Des weitern die Jury, deren Ego hoch über allen anderen schwebte. Waren sie doch die allerwichtigsten in diesem Prozess, so meinten sie zumindest.
 

Man rief zur Ruhe auf und der Richter nahm seinen hohen Platz ein. Das übliche Spektakel wie immer. Die ersten Zeugenaussagen, die wenig hilfreich waren folgten. Als schließlich Dr. Leigh selbst im Zeugenstand saß, wurde das ganze amüsanter. Natürlich beteuerte er seine Unschuld und kam immer und immer wieder auf seine ach so wichtige Arbeit in der Öffentlichkeit zu sprechen. Er umschwärmte sie selbst, versuchte mit ruhiger und sachlicher Art die Sympathien auf seine Seite zu ziehen. Bulma notierte sich das ein oder andere seines Verhaltens, das er noch ändern musste. Er sprach zu laut und aufdringlich. Man spürte in seiner ruhigen Art noch immer die Nervosität.
 

Nun, es war kein Wunder, dass er nervös war. Ein sarkastisches Grinsen platzierte sich für Sekunden auf Bulma's Zügen. Es war eindeutig, dass er ein Kinderschänder war, sie hatte daran keinen Zweifel. Männer wie er neigten zu solch Abartigkeiten. Sie wusste, das sie soeben daran mitarbeitete, dass er ohne Strafe davon kam. Jedoch war es ihr Job. Es gab viel Leid auf der Welt, vieles, das unerträglich sein musste. Aber wenn sich ein einzelner Mensch mit all diesem Leid befassen wollen würde, so würde er wohl wahnsinnig werden. Bulma sah sich in dieser Masse nicht anders, als andere Menschen, so wie es allen eingetrichtert wurde. Besonderheit gab es nicht, alles gab es millionenfach und da war der Glaube an Einzigartigkeit ebenso nicht vorhanden. Und als normaler Mensch, der nicht anders war, war auch sie egoistisch und dachte nicht an andere.
 

Bulma lehnte sich zurück und lauschte gelangweilt den nächsten Zeugen. Dies war ein Prozess, der sich wohl sehr lange hinziehen würde.
 

Nach dem heutigen Eröffnungsprozess, der bis in die Nachmittagsstunden gegangen war, war Bulma froh, nachhause zu kommen. Ihr Kopf dröhnte und ihre Schläfen erdrückten sie förmlich. Achtlos warf sie ihre Schuhe in eine Ecke und nahm eine Schmerztablette, während sie sich auf ihr weißes Sofa fallen ließ. Sie kuschelte sich an den weichen Stoff und schaltete den Flachbildschirmfernseher ein. Während sie durch die Kanäle zappte, schweiften ihre Gedanken zum heutigen Abend. Zarbon hatte ihr eine "Überraschung" versprochen.
 

Mit einem Blick auf die Uhr, die 16:00 Uhr anzeigte seufzte sie leicht und glitt langsam, bei den stetig murmelnden Stimmen des TV's in einen leichten Schlaf.
 

********************
 

A/N Hm.. ich hab soeben etwas getan, das ich abgrundtief verabscheue. Ich hab das Kapitel überarbeitet. Ich kann euch nicht erklären, warum.. vielleicht weil ich unzufrieden bin, dass es nicht gleich gut war, vielleicht weil ich es nicht ab kann, meine FF's zu lesen (da findet man viel zu viele Dinge, die man viel besser machen könnte). Na, jedenfalls habt ihr es Kamika-chan zu verdanken, dass das Kapitel was geworden ist. Ich hab's gehasst (wirklich), einfach weil ich nicht wusste, wo es schlicht schlecht war (und das wars). Also an dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön für deine Hilfe umarm!



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2016-12-31T21:56:58+00:00 31.12.2016 22:56
Sehr gut gelungen das Kapitel!
Von: abgemeldet
2006-09-07T14:25:11+00:00 07.09.2006 16:25
Emmm die Tippfehler *duckt*
Von: abgemeldet
2006-09-07T14:24:18+00:00 07.09.2006 16:24
Bin halt neu na und ? ich werde trotzdem wie die anderen auf ein neues Kapi ungeduldig warten ;)

Hattest du eine richtig guteund orginele Idee zu dieser FF und umsetzten kannst du das auch *g* Gratulation
Ich weiß nicht , ich hab gar nicht gemerkt das die füheren kapis gar nicht überarbeitet waren ... also es kann gar nicht so shclimm sein wie du amende deises pitels meintes ;)

lg
Von:  Thaleia
2006-06-04T09:48:01+00:00 04.06.2006 11:48
Hab jetzt auch mal alles gelesen und finde es klasse! Mach schnell weiter!
Ciao!
Von: abgemeldet
2006-04-02T18:16:33+00:00 02.04.2006 20:16
mal wieda n klasse kapi -.-
gratulation^^
freu mich schon aufs nächste!
hoffentlich dauerts nicht so lange, hab wenig gedult >.<
nein, ich freu mcih schon -.-
Von: abgemeldet
2005-12-10T15:45:31+00:00 10.12.2005 16:45
wirklich geiles Kapi.....mir ist deine Fanfic schon fürher aufgefallen....wusste ich jedoch früher nicht wie geil sie war....ein wirklich großes lob an dich und die dir dabei geholfen haben....mach bitte schnell weita ja

sagst du mir dann bitte bescheid wenn das nächste kapi on ist???

bye
bunny_chan
Von: abgemeldet
2005-09-19T01:36:00+00:00 19.09.2005 03:36
oh je, wie lange läßt du uns denn noch auf den nächsten teil warten. Hoffe doch mal das du weiterschreibst, würd mich auf jedenfall freuen. Deine FF is echt klasse!

Also, häng dich rein XD
Von:  Tuerael-87
2005-07-29T22:11:17+00:00 30.07.2005 00:11
Fans cool einfach geil schreibe weiter
Von: abgemeldet
2005-03-31T16:42:32+00:00 31.03.2005 18:42
Schreib bitte weiter!!!
Diese FF ist echt cool!!!
ciao kathrin
Von: abgemeldet
2004-12-17T21:29:18+00:00 17.12.2004 22:29
Hi auch!
Hab mir gerade mal alles durchgelesen und ich muss sagen, dass ich die Story bisher echt klasse finde. Ist mal was gaaanz anderes und ich find sie echt interessant.

Hoffe du machst bald weiter!

Ciao ^^"


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