Hellsing - New Order: Berlin

Kapitel 1

Hellsing

New Order - Berlin
 

Part 1
 

Dies ist meine erste Fanfiction im Hellsing Universum und ich hoffe ich hab die Charaktere einigermaßen gut getroffen. Von Hellsing gehört mir nichts. Der Rest ist mir so ziemlich aus dem Kopf gesprungen ;-)

Ich hoffe es gefällt euch!
 

Sir Integral Wingates Hellsing blickte sich in dem großen Raum um. Es war ein verregneter Tag in Deutschlands Hauptstadt und sie hatte noch keine große Zeit gehabt sich um zu sehen. Sie waren zur Konferenz der Verschiedenen Organisationen zur Jagd der Freaks im Atlon Hotel eingeladen worden. Hatten sich aber in weiser Vorraussicht auf mögliche Anschläge in einem anderen Hotel eingemietet, unter falschen Namen natürlich. Alles eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Auch das sie Walther, Selas Viktoria und Alucard mitgenommen hatte, neben drei anderen Leibwachen versuchte sie sich zu beruhigen. In letzter Zeit war ein starker Vampier hinter ihr her, Alucard versuchte es zwar herunter zu spielen, aber der Vampier namens Alessandro war gerissen. Gerissener als er.

Ein heller Glocken Ton erklang und rief die Teilnehmer der Konferenz dazu auf, sich zu versammeln.

"Einen schönen Guten Tag, Sir Hellsing." wurde sie von ihrem Tischnachbarn begrüßt. "Ich bin Frank Schröer, der Leiter der Hiesigen Organisation." er deutete eine leichte Verneigung an. Integral stellte fest das er eine sehr gute Aussprache hatte.

"Guten Tag." grüßte sie zurück.

"Wie mir zu Ohren kam haben Sie einen Haus Vampir?" fragte er.

"Ja." kam es einsilbig zurück und Integral musterte ihren Nachbarn mißtrauisch. Dieser nestelte leicht verlegen an seiner Krawatte und sagte schließlich: "Nun, er soll sehr gut sein... und wir haben hier... ein Problem."

Integral hob auffordernd eine Augenbraue und Herr Schröer zog eine braune Mappe hervor. "Dies ist unsere Akte über einen Vampier namens Tiberius. Er jagdt in der Stadt nun seit mehreren Wochen und alle Truppen die ihn bisher angegriffen hatten waren entweder total ausgelöscht worden oder zu Ghouls gemacht worden. Und nun ja... wir hofften das Sie uns bei dieser Angelegenheit behilflich sein könnten." er lächelte unsicher. "Sozusagend Feuer gegen Feuer."

"Darf ich?" sie deutete auf die Mappe die ihr Deutscher Kollege noch immer in der Hand hielt.

"Oh, ja natürlich. Verzeihen Sie." er gab sie ihr und nestelte wieder an seiner Krawatte. Integral blätterte durch die Mappe und zum ersten Mal seit langer Zeit merkte sie wie es ihr Speihübel wurde. Sie hatte in ihrer Zeit als Chefin der Hellsing Organisation schon viel gesehen, aber die Bilder zeigten eine unglaubliche brutalität und sadistische Neigung das der Vampir seine Opfer nicht einfach getötet hatte, sie regelrecht zerfetzt und das langsam, mit genuß.

Energisch klappte sie die Mappe zu und sagte: "Ich werde sehen was ich machen kann."

Der Mann lächelte Dankbar. "Vielen Dank. Sie würden uns wirklich sehr helfen."
 

***

Laute Musik dröhnte aus den Boxen. eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren bewegte sich rythmisch im Takt. Sie zog viele Bewundernde Blicke auf sich, ließ aber keinen Nah an sich ran.

Ein junger Mann mit blonden Haaren versuchte sie anzumachen, bekam aber nur ein kokettes Lächeln und einen Vogel gezeigt.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, machte sie sich auf den Weg zum Ausgang. Sie hatte am nächsten Tag noch viel zu tun und war eigentlich nur kurz in die Tanz Bar eingekehrt um sich etwas abzulenken. Kaum war sie draußen da klingelte schon ihr Handy.

"Ja, Nicole Schmidt?" meldete sie sich und schlang mehr ihren Mantel um sich.

"Nicky, wo bist du? Ich versuche dich schon seit Stunden im Hotel zu erreichen!" hörte sie die aufgebrachte Stimme ihres Onkels.

"Ich bin in Berlin." kam es lapidar zurück.

"Sehr lustig. Glaubst du das ich das nicht wüsste? Du hast doch morgen Termine. Da kannst du doch nicht bis Ultimo draußen bleiben!" schimpfte er weiter. Nicole verdrehte die Augen. SOO wichtig waren die Termine nun wirklich nicht.

"Was sollen die bei der Uni von dir denken wenn du da total verschlafen auftauchst?" hielt er ihr vor.

>Davon abgesehen das ich mich gar nicht bei irgend einer Uni melden werde< dachte sie zynisch sagte aber lediglich: "Ich weiß Onkel. Das macht keinen guten Eindruck. Ich mach mich auch gleich auf den Rückweg. Warte nur eben auf mein Taxi."

Während sie sprach ging sie zu ihrem Fahrrad. Sie nahm natürlich kein Taxi. Ein bisschen Radfahren am Abend, oder in dem Fall in der Nacht, tat ihr auch gut.

"Na gut. Dann melde dich wenn du im Hotel bist."

"Klar, mach ich. Bis dann." sie legte auf, seuftzte und meinte: "Blödmann."

Sie steckte das Handy weg und kramte ihren Schlüssel hervor.

"Is das kalt heut nacht." brummelte sie und hustete. Sie war schon seit Wochen erkältet aber seit sie in Berlin weilte, ging es ihr immer schlechter. Dabei mußte sie unbedingt Tiberius finden. Nach dem er in ihrer Stadt ein mehrere Morde verübt hatte war er für Wochen verschwunden und sie ausgeschaltet gewesen, als sie seine Spur wieder aufgenommen hatte, war es schon wieder zu spät. Er hatte schon viel in Berlin angestellt. Und fühlte sich anscheinend wohl dort.

Sie kramte ihren langen Schal aus ihrer Tasche und schlang ihn um ihren Hals und Kopf. Dann radelte sie los.

Sie hatte noch ein Hühnchen mit Tiberius zu rupfen und mußte ihn finden, bevor er wieder verschwand, oder sie zu krank wurde zum Jagen.

Sie war keine Jägerin im Sinne von diesen typischen Fernsehserien, sie war die Tochter eines Mannes der aus einer langen Generation von Vampierjägern abstammte. Und ihre Mutter war eine sehr mächtige Hexe. Sie war von Geburt an so erzogen das sie sich ihrer Fähigkeiten und kräften bewußt war. Ihre Mutter hatte ihre geistigen Fähigkeiten geschult und ihr Vater hatte ihr alles zum Überleben beigebracht.

Während sie durch die kalte Nachtluft fuhr fragte sie sich wo ihre Eltern waren. Sie waren seit mittlerweile zwei Jahren verschollen, seit ihrem 16 Geburtstag.

Sie nahm rasant eine Kurve.

Und dann war da noch ihre Begegnung mit Tiberius. Ihre erste, und wie sie erst befürchtet hatte ihre letzte. Er hatte sie Krankenhaus geprügelt und sie hatte geglaubt er würde sie töten. Wie durch ein Wunder aber hatte sie es überlebt. Im Krankenhaus hatte sie erfahren das man sie reanimieren mußte und das sie drei Wochen im Koma gelegen hatte. Man hatte geglaubt sie würde nie wieder aufwachen. Aber sie war nun mal zäh, von Natur aus.

Und in den letzten Wochen hatte sie sich gebessert und vor allem bessere Waffen zugelegt. Ihre Baretta war nun mit Silberkugeln ausgestattet, ein Katana und eine Armbrust. Und dank einem Zauberbuch ihrer Mutter wusste sie nun wie sie die Waffen mit Kraft ihrer Gedanken rufen konnte, wenn sie sie brauchte.

Sie mußte an einer Ampel scharf bremsen, weil rot war.

Gedanken verloren strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Neben ihr hielt ein schwarzer Audi Coupe. Eher reflexmäßig sah sie sich die Leute an die darin saßen. Hinterm Steuer saß ein Mann in Chauffeur Kluft und im Hinteren Teil des Wagens saß eine junge Frau mit langen blonden Haaren.

Ihre Blicke trafen sich und Nicole wandte schnell den Blick ab. Ihr waren die eisblauen Augen die sie eisig musterten einfach unheimlich. Als die Ampel endlich umschaltete fuhr sie langsam los. Der schwarze Wagen rauschte an ihr vorbei.
 

***

Integral war auf dem Rückweg zum Hotel. Sie hielten gerade an einer der Zahlreichen Ampeln und sie ließ ihren Blick aus dem Fenster schweifen. Neben dem Wagen war ein Fahrradfahrer in einem schwarzen Mantel. Um den Kopf war ein schwarzer Schal geschlungen.

Der Fahrer ließ den Blick über das Auto schweifen und ihre Blicke trafen sich.

Integra sah das es eine Frau war. Sie hatte lange schwarze Haare und blaue Augen, die sie durch schmale Brillengläser ansahen. Die junge Frau wandte schnell den Blick ab.

Integral musterte sie noch einen Moment, dann schlug die Ampel um und sie fuhren weiter. Sie sah einen kurzen Moment der jungen Frau nach. Sie hatte sich selbst oft vorgestellt wie es gewesen wäre, wenn ihre Familie eine ganz normale Familie gewesen wäre.

An der nächsten Ampel bogen sie ab, aber in eine Falsche Seitenstraße.

"Halt. Was soll das?" herrschte Integral den Fahrer an. Auf einmal ging eine Glasscheibe hoch, die den Fahrer von seinem Gast trennte.

"Was soll das?" auf einmal strömte Gas in den Raum. Integral musste husten. Sie spürte wie der Wagen zum stehen kam. Mit ihrem letzten Gedanken rief sie nach Alucard.
 

***

Alucard saß in seinem Hotelzimmer und trank eine Blutkonserve als ihn der Ruf seiner Meisterin erreichte. Ein gefährliches Grinsen huschte über sein Gesicht. Und er machte sich auf den Weg zu ihr. Er verschmolz mit den Schatten und war kurze Zeit später am Ort des Geschehens.
 

***

Nicole indes war ebenfalls in die Seitenstraße eingebogen und ihr fiel sofort der Wagen auf. Im hinteren Teil des Wagens war so etwas wie Nebel und der Fahrer stand neben dem Wagen.

Sie spürte auf einmal die Anwesenheit eines Vampiers. Nicole fuhr bis zur nächsten Seitenstraße, bog dort ein und hielt. Aus ihrer Tasche holte sie eine kleine Silberbrosche. In ihr Gehäuse waren viele magische Zeichen graviert und in ihrem inneren befand sich zwei kleine flache Kristalle, ein Mondkristall und ein Sonnenkristall und ein Pergament mit einer Zauberformel. Mit dieser Brosche konnte sie ihre Kräfte Bündeln und sich "verwandeln" wenn man es so ausdrücken wollte. Sie veränderte sich in sofern das sie dann einen schwarzen Overall trug und blonde kurze, anstatt lange schwarze Haare hatte und das sie ihre Kräfte gezielter einsetzten konnte.

Sie schloss die Augen und fixierte ihre Gedanken auf das was sie wollte. Eine unheimliche Macht erfasste sie und als sie sie wieder freiließ trug sie einen schwarzen ärmellosen Overall, Stiefel und um die Hüfte eine kleine Tasche. Darüber trug sie einen langen schwarzen Ledermantel. Diesen zog sie nun aus und ging auf den Ort des Geschehens zu. Es waren mehrere Ghouls aufgetaucht. Der Fahrer entdeckte sie und befahl mehreren Ghoulen sie zu töten.

"Oh bitte. Denkste ich wär so leicht zu killen?" fragte Nicole höhnisch.

Die Ghouls kamen näher. Nicole ging in Angriffsposition, machte eine elegante Handbewegung und hielt ihre Baretta in der Hand.

Die drei Ghouls kamen nur noch wenige Schritte weit, da wurde der erste von einer Kugel in den Kopf nieder gestreckt. Die anderen zwei wichen zu zwei Seiten aus und versuchten sie so in die Mangel zu nehmen. Nicole aber machte eine weitere elegante Handbewegung und hielt nun ihr Katana in der Hand. Die Baretta ließ sie in der kleinen Tasche verschwinden. Den nächsten Ghoul enthauptete sie einfach und der letzte erfuhr das gleiche Schicksal.

Der Fahrer starrte sie an und brachte nur ein verdutztes: "Wer bist du?"

Nicole warf sich in Pose und rief selbstbewußt: "Ich bin Imira und mache Vamps wie dich alle!"
 

***

Alucard beobachtete das Treiben von oben amüsiert.

"Meister, wollen Sie Sir Integral nicht helfen?" fragte Viktoria. Diese war mit Walter und ein paar Leuten der Leibwache angerückt.

"Nur Geduld, Fräulein Polizistin. Sie ist nicht in Gefahr. Die Kleine lenkt sie ab." erwiderte ihr Meister und lachte leise.

Viktoria blickte besorgt runter und hoffte das Alucard recht hatte.
 

***

Nicole war von mehreren Ghouls eingekreist worden. Sie hielt die Leute mehr oder weniger auf Distanz.

>Man von den Kerlen krieg ich echt Kopfschmerzen.< schoss es ihr durch den Kopf. Sie hat rasende Kopfschmerzen mittlerweile.

"Das ist dein Untergang, Imira." höhnte der Fahrer, den Nicole mittlerweile als Handlanger Tiberius ausgemacht hat.

"Denkst du?" kam es zurück. Sie konzentrierte sich und schoss einen geballten Feuerball auf die ihr nächsten Ghouls. Dieses Feuer war nicht normal, es verbrannte nur untotes Fleisch, nichts anderes. Selbst die Knochen wurden von dem Feuer aufgezehrt.

Leider zehrte dieses Feuer auch sehr an ihren Kräften.

Die nächsten Ghouls wurden telekinetisch so stark gegen die nächste Wand geschleudert das sie regelrecht zermatscht wurden.

Die letzten drei Ghouls wurden nach kurzem hin und her enthauptet.

Dann standen sich Nicole und der Fahrer gegenüber. Dieser hatte eine Metallstange aufgehoben und sie umkreisten sich lauernd auf einen Fehler des anderen.

"Was bist du? Ein Mensch? Wohl kaum." zischte er.

"Doch, ich bin ein Mensch. Und was bist du? Clan der Vampiere für Arme?" fragte Nicole und grinste unverschämt. "Oder nur eines dieser Aushilfsmodelle, wenn niemand anderer da is."

"Misch dich nicht in Sachen ein die deinen Horizont übersteigen." fauchte er.

"Hei, ja. Ich bin gut genug um auf die Uni zu gehen. Da hab ich sicherlich einen höheren Horizont wie du." entgegnete sie gereizt.

Er täuschte einen Angriff auf links an, und reflexartig wollte sie ihn abblocken und bot somit ihre rechte Seite als Angriffsfläche an, was der Vampier auch nutzte. Er stach mit der Stange zu und sie bohrte sich in die Haut rein. Nicole schrie vor Schmerz und Überraschung auf, holte aus und schlug ihm den Kopf ab.

"Verfluchte Scheiße!" schrie sie. "Diese dämlichen Vampire sind... Oh SHIT!"

Sie presste die Linke Hand auf die Verletztung, schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete hatte sie sich wieder beruhigt.

Sie ging auf das Auto zu und versuchte die hintere Tür zu öffnen. Sie stellte aber fest das diese geschlossen war. Sie ging zurück, hohlte die Metallstange und schlug die Rückscheibe ein.

Sie hoffte inständig das die Frau nichts abbekam.

Anschließend holte sie aus der kleinen Tasche ein Halstuch raus und band es sich über Nase und Mund, und lehnte sich in die Kabine rein.

Sie fasste die Frau unter die Arme und holte sie vorsichtig raus. Draußen bekam sie hilfe, ein älterer Herr half ihr sie aus dem Auto zu hieven.

Nicole sah ihn mißtrauisch an.

"Haben Sie vielen Dank. Sie haben grad Sir Hellsing das Leben gerettet." sagte er.

Nicole runzelte die Stirn. Er war scheinbar Brite. Sie erwiderte, auf Englisch natürlich: "Nichts zu danken."

Sie erhob sich und wollte gehen, wurde aber von einem weiteren Mann aufgehalten.

"Wer sind sie?" forderte dieser.

"Ich bin Imira." erwiderte Nicole. Bevor dieser etwas sagen konnte oder sie aufhalten konnte war sie auf der Stelle verschwunden.
 

***

"Was zum...." entfuhr es dem Mann.

"Interresantes Mädchen." kam es aus dem Schatten. Alucard trat heraus und ging zu Integral.

"Es war nur betäubungsgas." sagte Walther. "Sie kommt bald wieder zu sich."

"Wie hat sie das gemacht." murmelte der Mann perplex.

"Teleportation." sagte Alucard nur.

Integral kam langsam wieder zu sich und blickte benommen in die Runde.

"Wo bin ich?" murmelte sie und fuhr mit stärkerer Stimme fort: "Was ist passiert?"

"Immer mit der Ruhe." beruhigte Walther sie.
 

***

Nicole hatte sich direkt in ihr Hotel verdrückt und rief ihren Onkel an. Dieser war schon aufgebracht und schimpfte. Sie konnte ihn nur damit beruhigen das sie nicht sofort ein Taxi bekommen hatte und das sämtliche Ampeln rot gewesen waren.

Während des Gesprächs hatte sie die Wunde gesäubert und verbunden. Sie war eh spätestens am nächsten Abend verheilt. Man gewöhnte sich an so ziemlich alles mit der Zeit und da ihr Onkel eh dazu neigte ellenlange Monologe zu halten, konnte sie auch kurz den Hörer aus der Handlegen wenn er störte. Im Prinzip war die Wunde nur Oberflächlich, nicht sehr tief und nur etwas verdreckt, weshalb sie sie ausgiebig säubern und desinfizieren musste. Nicole hatte keine große Lust einen Arzt aufsuchen zu müssen und ihm erklären, wieso, weshalb und warum sie eine Blutvergiftung hatte.

Sie nahm sich vor am nächsten Tag ihr Fahrrad zu holen. Noch war ihr die Gegend zu heiß.

Nachdem sie dann das Gespräch beendet hatte verwandelte sie sich zurück und zog sich um. Einen Knielangen schwarzen und glockig fallenden Rock und eine bordourote, knappe Weste, die im Nacken gebunden wurde. Dazu trug sie noch hohe Stiefel die bis zu den Knien ging und ebenfalls schwarz und bourdourote Absätze hatte. Anschließend ging sie in die Hotelbar, wo auch ein kleiner Billiardtisch war. Sie wollte sich den Abend doch noch etwas amüsieren bevor sie zu Bett ging.
 

***

Integral saß am Schreibtisch in ihrem Hotel und rief ihren deutschen Kollegen an. Dieser meldete sich auch nach dem fünften Klingeln.

"Ich hoffe ich störe Sie nicht," meldete sie sich und ihr Tonfall strafte ihre Worte lügen. "Aber es hatt sich etwas sehr interresantes ergeben."

"Nein Sie stören auf keinen Fall." erwiderte der Mann mit müder Stimme. "Was kann ich für sie tun, Sir Hellsing?"

"Nun man wollte mich heute Abend entführen. Ein Vampier und mehrere Ghouls." fing sie an, wurde aber unterbrochen.

"Um Himmelswillen! Geht es ihnen gut?"

"Ja. Ich wurde von einer jungen Frau, die sich..." sie blätterte kurz durch die Unterlagen und fand die Notiz von Walther. "Imira nannte gerettet. Kennen Sie die?"

Es herrschte kurzes schweigen, dann verneinte aber ihr Kollege. "Tut mir leid. Leider sagt mir der Name überhaupt nichts. Können Sie sie mir vielleicht beschreiben?"

"Nun mein Butler hat sie gesehen. Er sagte sie ist ungefähr 1,70 groß, schlank, blonde kurze Haare, wilde Frisur, blaue Augen und trug einen schwarzen Overall." las sie vor.

Es herrschte kurzes schweigen, dann sagte ihr Gesprächspartner: "Ich hab es mir aufgeschrieben und werde sehen was ich tun kann."

"Gut." sagte Integral. "Ach und wegen eines gemeinsamen Einsatztes."

"Ja?"

"Da treffen wir uns morgen Nachmittag und planen ihn." erwiderte Integral. "Ich wünsche Ihnen noch eine erholsame Nacht."

"Danke. Das wünsche ich Ihnen auch." kam es zurück und sie legte auf.

"Integra, kommst du auch mit in die Hotelbar?" fragte Walter der die ganze Zeit im Zimmer gestanden hatte. Wenn sie allein und unter sich waren, sprach er sie immer vertraut an.

Integral zog eine leichte grimasse. Sie hatte eigentlich keine große Lust darauf, aber willigte dann doch ein. Sie würde sowieso nur darüber brüten wer die junge Frau war.
 

***

In der Hotelbar saß schon Selas Viktoria und beobachtete das treiben. Ihr blick blieb an dem Billiardtisch kleben. Dort spielte eine junge schwarzhaarige Frau gegen einen jungen Mann mit dichtem hochgegeelten braunem Haar. Sie lächelte Kokett und lochte eine weitere Kugel ein.

Als Integra mit Walter an den Tisch kam begrüßte sie die beiden und folgte wieder dem Spiel.

Gerade beugte sie sich sehr weit vor und die ohnehin schon sehr knappe Weste rutschte hoch. Überrascht viel ihr auf das sie einen weißen Verband um den Bauch trug und das dieser an der rechten Seite sich langsam mit Blut tränkte.

>>Genau an der gleichen Stelle an der auch die junge Frau verletzt war<< ging es ihr durch den Kopf.

"Sir..." sie wandte sich an Integral und erzählte ihr von der Beobachtung. Diese drehte sich zum Billiardtisch, aber dieser war schon verwaist.
 

***

Nicole stand vorm Aufzug und wartete auf die Kabine. Sie fühlte sich nicht wohl und wollte nun doch ins Bett gehen. Als der Aufzug kam stieg sie ein und hielt nur ein Stockwerk höher schon. Der Mann der einstieg trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd, dazu aber eine orangene Sonnenbrille. Die schwarzen Haare standen ihm wirr ab. Er drückte auf Erdgeschoss und blieb neben ihr stehen.

Nicole spürte wie ihre Sinne Alarmschlugen. Von ihm ging eine Aura aus, die stark in die Richtung der Vampiere ging, aber doch abwich. Sie hoffte nur das er sie nicht angriff. Derzeit fühlte sie sich nicht stark genug dafür.
 

***

Alucard roch Blut und die einzige Person die noch im Lift war, war die schwarzhaarige junge Frau.

Er musterte sie einen Moment und wusste dann woher das Blut stammte. Ein leichtes grinsen stahl sich auf sein Gesicht. >>Das würde sehr interresant werden, wenn dies das Fräulein Jägerin war.< <

Als sie auf ihrer Etage ausstieg meinte er: "Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht."

Die junge Frau fuhr herum und starrte ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Furcht an. Er deutete eine Verbeugung an und die Türen schlossen sich schon wieder.

Er freute sich schon auf die nächste Begegnung mit ihr.

>>Wer weiß, vielleicht wird die nächste Begegnung kämpfend ausgetragen.<< ein diabolisches Grinsen schlich auf sein Gesicht. >>Es ist lange her das es einen Gegner gab, der ihm gewachsen war.<<

Sie war eine vielversprechende Gegnerin. Wenn sie denn dann auch fit war.
 

***

Nicole verschwand schnell in ihrem Zimmer, drehte mehrmals den Schlüssel rum und brachte ein Kreuz neben ihrem Fenster an. Sie hoffte inständig das dies gegen einen Vampier half. Aber es beruhigte sie wenigstens etwas. Sie machte sich schnell Bettfertig, wechselte noch einmal den Verband und ging dann schlafen.

Sie bemerkte nicht die roten Augen die sie beobachteten.
 

***

Sie wachte am nächsten Tag erst gegen Mittag auf und fühlte sich ziemlich zerschlagen. Sie schleppte sich aus dem Bett und warf einen Blick raus. Es war ein ziemlich grauer, regnerischer Tag und ihre Laune sank wieder um einige Meter.

"So ein Sauwetter." grummelte sie, zog eine Grimasse und zog sich an.

Sie wollte in Berlin ein paar Stellen auskundschaften die sie am Vortag in ihrem Stadtplan eingetragen hatte. Und natürlich noch ihr Fahrrad holen.

Müde kramte sie in ihrem Schrank und förderte eine weite, verwaschene Jeans und eine weiße Bluse mit Pinken und grauen Nadelstreifen hervor. Dazu dann noch hohe halbstiefel, die Spitz zuliefen und Pfennigabsätzte hatten.

Nach einer ausgiebigen Dusche und einem neuen Verband, zog sie sich an und ging runter. Sie wollte schnell in dem Hotelrestaurant etwas Essen und dann schon weiterziehen.

Im Restaurant entdeckte sie die Blonde Frau und den älteren Herren. Sie setzte sich zufällig, (natürlich in Vollster Absicht) an den Nebentisch und lauschte. Es war aber leider nur normales Gerede.

Nach dem Essen stand sie auf und ging kurz auf ihr Zimmer, um ihre Jacke zu hole. Anschließend wartete sie auf den Aufzug. Als sie ihn betrat, stand die Blonde Frau darin. Nicole lächelte, und grüßte freundlich. Die Frau nickte ihr nur grüßend zu.

Schweigend fuhren sie runter und Nicole wünschte ihr noch einen schönen Tag und eilte schnell raus. Die Frau war ihr irgendwie unheimlich. Sie war menschlich, aber doch unheimlich.

Nachdem sie ihr Fahrrad abgeholt hatte, fuhr sie die Stellen ab und wurde mehr als einmal naß bis auf die Haut. Aber es war ihr relativ egal. Wie hieß es immer, drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie und drei Tage geht sie. Also hatte sie drei Tage Zeit sich jetzt um Tiberius zu kümmern und ihm endgültig den Gar aus zu machen.
 

***

Gegen Abend kehrt sie erfolglos in ihr Hotel zurück. Auf dem Weg rein begegnet sie dem merkwürdigen Mann vom vorabend und einer jungen Frau. Sie drehte sich kurz um und der Blick des Mannes und ihrer trafen sich. Nicole spürte wie ihr Eiswürfel über den Rückenrieselten. Der Typ hatte definitv etwas unheimliches an sich.

Müde schleppte sie sich auf ihr Zimmer, gönnte sich eine heiße Dusche, machte sich schick und ging dann wieder raus, auf die Amüsiermeile.
 

***

Nach einer kurzen Besprechung teilte man sich auf. Alucard ging mit ein paar Leuten die Punkte ab, wo am meisten Leute angegriffen wurden oder verschwanden. Es waren zumeist Diskos und Kneipen wie er feststellte. Oder Orte an denen viel los war.

>>Ein schlecht zu überblickendes Arenal.<< stellte er verdrießlich fest.
 

***

In einer Kneipe sah Nicole dann endlich Tiberius. Er umgarnte ein junges Mädchen, das auch noch ziemlich abgefüllt war und sich der Gefahr überhaupt nicht bewußt war.

Unauffällig schlich sie näher und gerade als sie nah genug war um einen sicheren Schuss zu landen, standen sie auf und verließen das Lokal.

Nicole fluchte ganz unladylike und folgte ihnen. Draußen angekommen sah sie gerade noch wie sie in einer Seitengasse verschwanden. Nicole sprintete los und spähte vorsichtig um die Ecke. Tiberius hatte die junge Frau gegen eine Wand gedrückt und hielt ihren Mund zu. Nicole konzentrierte sich und verwandelte sich. Dann stiefelte sie in die Gasse und rief: "Hei! Lass sie los!"

Tiberius sah gelangweilt auf und als er erkannte wen er da vor sich hatte fing er lauthals an zu lachen.

"Ach, die Aushilfsvampirjägerin. Du lebst noch?"

Nicole biss so hart die Zähne aufeinander das es schmerzte. >>Bloß nicht reizen lassen<< beruhigte sie sich selbst. Sie spürte wie ihr Hass auf ihn aufstieg und drohte überhand zu nehmen. Aber wenn das geschah war sie schon so gut wie Tod.

"Tja, wie sagt man so schön?" erwiderte sie stattdessen. "Überraschung."

Er ließ von seinem Opfer ab, das langsam an der Wand runterrutschte, unfähig irgendetwas zu tun, und wandte sich Nicole zu.

"Ja was mach ich nur mit dir ungezogener Göre?" fragte er und trat einen Schritt auf sie zu.

Nicole richtete ihre Baretta auf ihn und sagte: "Stehen bleiben. Diese Waffe ist mit geweihten Silberkugeln gefüllt."

"Jetzt hab ich aber Angst." höhnte er.

Nicole biss sich auf die Unterlippe. Es fing fast genauso an wie damals. Sie hatte schon wieder Fehler begangen... Na ja, zumindest hatte sie diesmal wirklich Silberkugeln.

"Fahr zur Hölle du W...." fauchte sie. "Wenn du denkst du kannst mich so einschüchtern hast du dich geirrt. Falls es dir entgangen sein sollte, ich hatte genug Zeit mich auf einen weiteren Kampf vorzubereiten."

Tiberius hatte nur einen müden Lacher für sie über und wollte sich wieder seinem Opfer zuwenden.

Ein Schuss streifte knapp vor seinem Gesicht her.

"Ich warne dich." knurrte die junge Frau.

"Falsch." kam es gereizt zurück. "Ich warne dich. Treib es nicht zu weit, wenn dir dein Leben lieb ist."

Bevor er sich aber nun endgültig seinem Opfer zuwenden konnte, spürte er, wie er von einem Luftwirbel erfasst wurde und durch die Luft gegen einen Zaun geschleudert wurde.

Seine Augen glühten auf und er brüllte wütend: "Das wars. Jetzt bist du dran. Wer glaubst du wohl wer du bist? Bloß weil dein Vater Vampierjäger war und deine Mutter eine verdammte Hexe? Miss Allmächtig?"

"Wer ich bin geht dich nen feuchten Kerricht an." fauchte sie. Er schoss schnell auf sie zu und Nicole musste ihm schnell ausweichen. Krallen schlugen nach ihrem Gesicht.

Sie rettete sich hinter einen Container, löste die Bremsen und stieß ihn ab. Dieser raste auf Tiberius zu, aber der Vampier wich schnell aus.

"Schwache Leistung."

Nicole warf dem Mädchen einen kurzen Blick zu, aber das Mädchen war weg. Und sie spürte eine kalte klauen Hand die sich um ihren Hals legte, sie gegen die Wand presste und vom Boden abhob.

"Ich hätte dir sofort richtig den Garaus machen sollen." grollte er. Nicole strampelte hilflos in der Luft und rang japsend nach Luft. "Aber das kann man ja alles nochmal nachholen."

Mit den Krallen seiner freien Hand strich er sanft über ihre Wange. "Eigentlich schade. So ein niedliches Mädchen."

Er verstärkte den Druck und ritzte die Haut an. Nicole schossen die Tränen in die Augen und sie konzentrierte sich auf ihren Feuerball. Sie stellte sich vor wie er sich um sie legte und Tiberius zurücktrieb. Leise presste sie eine Lateinische Formel hervor.

Sie wusste das sie sich beeilen musste, wenn sich nicht bald was tat, war sie geliefert.

Auf einmal lockerte sich sein Griff und er wurde zurück geschleudert. Nicole konnte sich noch gerade auf den Beinen halten. Sie hielt sich am Hals und rang hustend und keuchend um Atem.

"Na warte, du Miststück." grollte Tiberius. Er rappelte sich auf. Sie sah das sein Gesicht verbrannt war, auch die Hände. Es war ein gräßlicher Anblick. Und noch gräßlicher war die Erkenntnis das ihr Feuer nichts gegen ihn ausrichten konnte.

Sie ließ ihr Katana mit einer eleganten Handbewegung erscheinen und ging in Angriffsposition.

Die Kopfschmerzen vom Vortag meldeten sich wieder und waren in dem Moment, sogar noch stärker wie zuvor.

"Willst du mir mit dem Zahnstocher angst machen?" fragte er unbeeindruckt. Nicole reagierte nicht. Sie versuchte sich komplett auf ihn zu konzentrieren um ihn zu besiegen.

"Na los. Greif mich an." er machte eine auffordernde Geste.

Nicole sah ihn irritiert an.

"Na komm schon. Trau dich." er trat einen Schritt auf sie zu und sie trat einen Schritt zurück. Dies entlockte ihm ein weiteres spöttisches Lachen.

"Ich seh schon. Die kleine hat schiss."

Sie gab einen unwilligen Ton von sich und nagte an der Unterlippe. Entschlossen umfasste sie ihr Katana mit der zweiten Hand und sprang auf ihn zu.

Der Vampier hob seine rechte Hand und sie wurde hart gegen die nächste Wand geschleudert.

Die Luft entwich pfeifend ihren Lungen und ihr Kopf machte unsanft Bekannschaft mit der Backsteinmauer.

Benommen rutschte sie an ihr herab.

"So. Und du willst dich gebessert haben?" knurrte der wütende Untote. "Du hast mich nur schneller wütend gekriegt. Mehr aber auch nicht."

Er riss sie an ihren Haaren hoch, presste sie wieder gegen die Wand und meinte: "Dein Blut wird mir sehr gut schmecken. Ich finde das ist doch ein fairer Ausgleich dafür das du mir mein Abendessen genommen hast."

Er wollte sie gerade in die richtige Position rücken, da traf ihn ein Knieschlag unvorbereitet in die Eingeweide. Anschließend jagte die junge Frau noch einen Kinnhaken hinterher.

Tiberius taumelte ein paar Schritte zurück und ließ Nicole los. Diese lief getrieben von ihrer Angst los, hob ihr Schwert auf und teleportierte fort in ihr Hotel.

Auch Tiberius verschwand.
 

***

Alucard stand auf einem der angrenzenden Gebäude und hatte das Geschehen beobachtet. >>Das ist sehr interresant. Anscheinend kennen die sich schon länger. Das Fräulein Jägerin hat schon ein paar Tricks drauf. Bin wirklich auf unsere erste Konfrontation gespannt.<< ein grinsen huschte über sein Gesicht. Er wußte das es eine Konfrontation zwischen ihnen geben würde, einfach aus der Natur der Dinge heraus. Er war ein Vampier. Sie eine Vampierjägerin. Es war nur die Frage wann. Und wer es überlebte.
 

***

Nicole fiel tot müde auf ihr Bett und ließ den Verwandlungszauber sausen. Sie deckte sich etwas zu und war schon weg.

Der Morgen danach war die Hölle. Es war ihr als wenn ein LKW sie überfahren hatte.

Total orientierungslos sah sie sich um und realisierte irgendwann das sie in ihrem Zimmer im Hotel war.

Vorsichtig stand sie auf und schleppte sich ins Bad. Den Blick in den Spiegel mied sie sorgfältig.

Nach einer kurzen Katzenwäsche zog sie sich um und schlurfte zum Aufzug. Während sie auf ihn wartete, massierte sie ihre Schläfen um diese bohrenden Kopfschmerzen wegzukriegen. Sie lehnte leicht gegen den Rahmen und gähnte herzhaft.

Als der Aufzug da war, schlurfte sie rein und drückte, wie sie hoffte auf E. Leider hatte sie sich vertan und auf 1 gedrückt.

Also hielt er kurze Zeit später im ersten Stock. Und seine Passagierin stieg aus und ging den Gang entlang. Sie versuchte sich an den Weg zu erinnern aber es kam ihr alles so unbekannt vor.

Sie blieb schließlich vor einer Zimmertür stehe.

>>Hm Zimmer 113. Vielleicht sollte ich mal fragen wo es zum Frühstücksraum geht. Man steh ich heute neben mir...<<

Sie spürte wie ihr Kreislauf absackte und klopfte leicht gegen die Tür. Die Welt schien immer mehr sich zu drehe und auf einmal stürzte sie in eine allesumfassende Dunkelheit.
 

***

Alucard hörte ein leises klopfen und öffnete die Tür. Just in dem Moment fiel ihm eine junge Frau entgegen. Er fing sie auf und bemerkte erst da das es die junge Frau vom Vorabend aus dem Aufzug war.

Vorsichtig hievte er sie auf seine Arme und trug sie in sein Zimmer. Er wollte nicht das jemand sie sah. Dort legte er sie auf das Bett und suchte nach ihrem Zimmerschlüssel. Als er ihn gefunden hatte warf er einen kurzen Blick drauf. >>Ah ja, Zimmer 434.<<

Er nahm sie wieder auf seine Arme und trug sie raus und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer.

Während er sie im Aufzug so auf den Armen hielt spürte er die Hitze die von ihrem Körper ausging, viel heisser, als es normal sein sollte.

In ihrem Zimmer legte er sie auf ihr Bett, deckte sie zu, legte den Schlüssel auf das Nachttischchen und verschmolz mit dem Schatten.
 

***

Als Nicole wieder zu sich kam bekam sie einen Moment Panik, das man sie in ein Krankenhaus gebracht hatte.

Aber als sie feststellte das sie in ihrem Zimmer, auf ihrem Bett lag, glaubte sie ein Stein müsste von ihrem Herz fallen. Sie hasste Krankenhäuser, über alles. Da hatte man einfach nie seine Ruhe und es wurde ständig an einem rumgepickst und gezerrt. Sie schlug die Bettdecke zurück und warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon Abend.

"Merde." brummelte sie und richtete sich mühsam auf. Nur um sofort wieder zurückzusinken.

Sie versuchte es noch einmal, diesmal nur etwas langsamer und machte sich auf die Suche nach ihrem Fieberthermometer.

>>Oh, 38,9°C. Ein bissel hoch.<< las sie ab.

Anschließend suchte sie Paracetamol und nahm gleich zwei ein.

Sie wusste warum sie Fieber hatte. Das trat immer auf wenn sie sich zusehr verausgabt hatte. Sie vermutete das die Teleportion ihr den Rest gegeben hatte.

Nicole setzte sich einen Moment lang ruhig auf das Bett, damit die Tabletten in Ruhe anfangen konnten zu wirken und schloss die Augen um sich zu sammeln.

Danach fing sie an sich anzuziehen. Da sie später am Abend ohnehin auf die Jagd nach Tiberius ging, zog sie sich schon passend an. Schwarze Baggy Hose, schwarzes T-Shirt und grobe schwarze Schuhe. Dazu dann eine schwarze Lederjacke.

Sie warf einen kurzen abschließenden Blick in den Spiegel und beschloss, das sie so gehen konnte.

Nachdem sie noch eine Hallo-wach Tablette (Coffein pur) eingeworfen hatte und ein paar Paracetamol eingesteckt hatte ging sie raus, zum Aufzug.

Sie drückte auf E und lehnte gegen die Rückwand. Auf der 1. Etage hielt er und der komische Mann trat ein. Er trug einen langen roten Mantel, eine orangene Sonnenbrille und einen großen roten Schlapphut.

"Guten Abend." begrüßte sie ihn und gähnte verhalten.

"Guten Abend." erwiderte er mit einem lächeln, das Nicole unter "psychopathisch" einsortierte.

Auf dem Erdgeschoss stiegen sie dann aus und er ging zu der blonden Frau und dem Älteren Mann. Nicole ging in das Hotelrestaurant und genemigte sich etwas zu Essen.
 

***

Nach einem ausgiebigen Mal verkrümelte sie sich auch in die Innenstadt. Sie streifte durch die Gassen, auf der Suche nach Tiberius, musste aber öfter mal anhalten, um zu verschnaufen. Das Fieber zerrte sehr an ihren Kräften. Sie verfluchte sich selbst, das sie nicht im Hotel geblieben war und erst eine weitere Runde geschlafen hatte. Danach wäre es ihr garantiert besser ergangen.

>>Ich und mein Dickkopf. Hätte mich echt etwas ausruhen sollen. So komm ich nich gegen Tiberius an.<< seufzend gestand sich Nicole ein, das sie so wie sie derzeit drauf war, herzlich wenig gegen Tiberius ausrichten konnte und machte sich auf den Rückweg zum Hotel.

Kurz vor dem Hotel, hörte sie ein lautes Touwabou und rannte was das Zeug hielt darauf zu.

Tiberius lieferte sich eine Schlacht mit diesem komischen Mann.

Nicole keuchte auf, als Tiberius ein silbernes Schwert in seine Brust stach und fast fluchtartig verschwinden wollte.

Aber dann bemerkte er sie und drehte sich zu ihr um.

"Die Aushilfsjägerin, na da schau an." er lächelte gefährlich und beachtete den Mann im roten Mantel nicht weiter. Dieser zog sich das Schwert aus der Brust und legte eine Hand auf die Wunde.

Nicole wich zurück und starrte ihn an. Sie wußte das sie ganz schnell weg musste.

Nach einem weiteren Schritt wirbelte sie herum und rannte so schnell sie konnte. Ihre Furcht verlieh ihr noch zusätzlich kraft.
 

***

Alucard pfefferte wütend das Schwert auf den Boden. >>Ein Vampir der mit nem Silberschwert kämpft. Klasse<<

Als er sich umdrehte, sah er gerade noch wie er um eine Ecke lief. Und er spürte die Anwesenheit der jungen Jägerin.

>>Was tut die denn hier? Die is doch noch nich in der Verfassung dazu?<< er setzte ihnen nach. >>Menschen. Übernehmen sich aber auch immer.<<
 

***

Es wurde auf einmal ganz still und der Boden schien zu schwanken. Nicole blieb erschrocken stehen und wirbelte herum. Die Gasse durch die sie gerannt war wirkte merkwürdig verschwommen, die Häuser schienen regelrecht zu atmen.

"Nicole...." flüsterte der Wind.

"Was willst du?" rief sie und nahm eine Verteidigungsposition ein.

"Deinen Tod." kam es genauso leise zurück.

"Vergiss es." Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung, was ihr sehr schwer fiel. Sie hatte rasende Kopfschmerzen und Dunkelheit zog sich immermehr um sie herum zusammen.

Ein leises lachen erklang. "Du wirst diese Nacht eh nicht überleben. Hast dich bei unserem letzten Treffen zu sehr verausgabt."

Tiberius erschien an der gegenüberliegenden Wand und lehnte lässig dagegen. "Armes, kleines Kind."

Nicole wär ihm dafür am liebsten an die Kehle gegangen, behrrschte sich aber und wich bis zur Wand zurück.

"Na, willst du nicht schnell nach deine Mami laufen? Oh, ich vergaß die is ja verschollen. Wie wär es mit deinem Papi?" er kam langsam auf sie zu. "Ach nein, der ist ja auch verschollen.... Dann....."

"Fahr zur Hölle du Dreckskerl!" brüllte sie und trat ihm wuchtig vor die Brust. Er ging einen Schritt zurück und fing ihren nächsten Tritt geschickt ab.

"Ah, ah, ah. Kleine, das ist aber unhöflich. Man unterbricht keine erwachsenen Leute." er tat so als wenn er mit einem kleinen Kind reden würde und bog dabei ihren Fuß um. Nicole zog eine Grimasse und keuchte vor Schmerz auf. Sternchen tanzten vor ihren Augen und sie versuchte sie so gut es ging zu ignorieren.

Gerade als sie glaubte ihr Fuß würde brechen, peitschte ein Schuss durch die Gasse.

Tiberius lies sie hastig los und wirbelte zu dem Schützen rum. Nicole strauchelte gegen die Wand und belastete ihren noch immer schmerzenden Fuß, der ihr wegknickte.

Der Mann in dem roten Mantel stand am anfang der Gasse und lächelte reichlich psychopathisch.

>>Mein Gott. Was haben dem seine Eltern und Umgebung angetan das der SO ein Grinsen drauf hat?<< schoss es Nicole durch den Kopf.

"Wir waren noch nicht fertig mit unserem GESPRÄCH. Das würde ich als unhöflich betrachten." bemerkte er. Nicole bemerkte wie spitze Eckzähne aufblitzten und versuchte wieder aufzustehen. Sie spürte wie ihr sämtliche Farbe aus dem Gesicht viel und die Sterne tanzten noch wilder vor ihren Augen.

Tiberius zischte verächtlich: "Du bist doch ein Nichts. Unterstehst den Befehlen eines Menschen. Noch dazu den einer Frau."

>>Haben die Typen eigentlich irgend eine Frauen Phobie?<< fragte sich Nicole, während sie gegen die Wand gelehnt, die eisige Musterung der beiden beobachtete.

"Wir werden uns wiedersehen." knurrte Tiberius und verschwand.

Dunkelheit stürzte nun endgültig auf sie ein und sie hörte nur noch wie der Mann im roten Mantel sagte: "Feigling."

Dann war nichts mehr.
 

Fortsetzung folgt.....
 

So das war der erste Teil. Ich hoffe er hat euch gut gefallen! Freu mich schon auf eure Kommentare!!!