Zum Inhalt der Seite

Spiel ohne Limit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nach und nach füllte sich die Arena, die Zwecks holographischer Neuerungen umgestaltet worden war: Die Tribüne wurde verkleinert, die technischen Instrumente, die damals für die erste DuelMonsters Holo-Generation genutzt wurde, war endgültig abgebaut worden. Stattdessen lag der Fokus auf einer mittelgroßen Fläche, die von sämtlichen Winkeln beleuchtet und anvisiert wurde. Spezielle Kabel wurden montiert, welche die Bühnentechniker so untergebracht hatten, dass sie für das Publikum nicht sichtbar waren und die virtuellen Simulationen auf ein höheres Level bringen sollten. Direkt vor der Tribüne begann bereits der Zuschauerbereich, den Seto Kaiba auf die vorgesehene Anzahl von fünftausend nicht weiter gestreckt haben wollte. So konnte die erste Reihe von ihm und seinem Team besetzt werden, dass er alles im Blick behalten konnte, ohne sofort aus allen Richtungen von Schaulisten gestört zu werden. Lediglich zwei weitere Personen musste der junge Firmenchef wohl oder übel in seiner Nähe ertragen: Zigfried von Schroeder, sowie einen seiner Leibwächter, die er seit einigen Jahren um sich scharrte- Gott allein und Zigfried wussten wieso. Mit einem ruhigen Lächeln betrat er als einer der ersten die Arena, blickte sich gespielt interessiert von allen Seiten um, bevor er sich Seto Kaiba zuwandte, dem es lieber gewesen wäre, von einem Frettchen angegriffen zu werden als ein Gespräch mit diesem aufgeblasenen Schnösel zu führen:

"Was für ein herrlicher Tag", entgegnete Zigfried und tat so als nähme er eine ganz besondere Note im Raum wahr, "das perfekte Wetter für das Erblühen einer neuen Rose." Aus dem Augenwinkel beobachtete der Chef der Kaiba Corporation wie Zigfried seinen Blick hinauf zur Decke richtete. Kaiba hatte mit eingerechnet, dass er früher oder später wieder auf ihn treffen würde. In den letzten zwei Jahren hatte sich der Chef von Schroeder Corp. ein stabiles Team aus mittelklassischen Spielern angeschafft, von dem der ein oder andere zu mehr fähig gewesen wäre, wenn er zu Beginn seiner Karriere eine andere Wahl bezüglich seines Vorgesetzten getroffen hätte. So war auch Wotan Arizu nicht der schlechteste seiner Spieler. Solide Eröffnung mit einigen Kniffs, die sich bereits beim Battle-City-Turnier herumgesprochen hatten. Durchaus war der junge Spieler mit den langen weißen Haaren in der Lage, sich passabel zu duellieren - vorausgesetzt Zigfried hatte ihm nicht in die Karten reingeredet. Zuzutrauen war es dem selbstverliebten Firmenchef allemal, der sogar das Selbstbewusstsein Seto Kaibas um Längen überstieg, dass dieser neben ihm beinahe schon bescheiden wirkte. Wie er seinen selbstgefälligen Blick von der Decke hinab zu Kaiba richtete, wusste der junge CEO, dass dieser zweitklassige Versager nur auf diese Art des Wiedersehens gewartet hatte. Wieso sich Zigfried derart auf ihn versteift hatte, wusste Kaiba bis heute nicht so genau. Scheinbar hatte von Schröder eine leicht masochistische Neigung, die ihn immer wieder dazu anstachelte, eine Fehde mit dem Chef der Kaiba Corporation einzugehen. Kaiba verzog nicht die Miene als ihn Zigfried herausforderndend anfunkelte.

"Kein niederschmetternder Konter?", fragte er und lächelte noch breiter, "oder hast du etwa schon resigniert? Es wäre nicht verwunderlich, wenn selbst jemand wie du einsehen würde, dass er heute Abend keine Chance hat." Langsam drehte Kaiba seinen Kopf zu dem Mann mit den langen rosafarbenen Haaren, der ihn von der Seite süffisant musterte. Der junge Firmenchef verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ach Kaiba", Zigfried ließ seine Haarpracht über die Schulter fallen, "auch du solltest wissen, dass die Dornen einer Rose nie zu unterschätzen sind. Mein junges Talent ist seit einigen Jahren im DuelMonsters-Geschäft, er hat bereits internationalen Ruhm vorzuweisen, während deines...naja, ich muss wohl nichts weiter dazu sagen."

"Wenigstens etwas Sinnvolles, dass du heute tun wirst", entgegnete Kaiba, dessen Augen dunkel und gefährlich wurden. Auch wenn Zigfried Kaibas eiskalter Blick gleichgültig war, so verfehlte er bei den restlichen Mitarbeitern, die sich um die beiden versammelt hatten, seine Wirkung nicht. Hektisch verstreuten sie sich, erledigten die letzten kleinen Aufgaben, bevor sie in die Außenbereiche abtauchten. Mit einer schwerfälligen Handbewegung entfernte sich Zigfried von dem jungen Firmenchef, wünschte ihm Glück, wobei er das Wort künstlich in die Länge zog und ließ sich einige Meter weiter auf einem ihm zugewiesenen Platz nieder. Daneben stellte sich seine Security und blickte finster durch die Runde, dass Kaiba versucht war die Augen zu verleiern. In aller Seelenruhe schlug von Schroeder die Beine übereinander, schloss die Augen und schien sich seiner Worte gewiss. Ein amüsanter und zugleich trauriger Anblick, dass er zu solch maßlosen Übertreibungen neigte, dass eine Niederlage umso zerschmetternder wurde. Kaiba hätte am liebsten mit den Zähnen geknirscht. Obwohl er nur ungern Provokationen kommentarlos über sich ergehen ließ, musste er in diesem Fall Ruhe bewahren. Heute war nicht der Tag mit überkantitelten Sprüchen um die Ecke zu kommen. Es lag immer noch ein Restrisiko, dass er dieses Duell verlieren würde. Ja, es war auch sein Duell, auch wenn er nicht Hauptcharakter der Szenerie war. Bei dem Gedanken zog sich jeder Muskel in ihm zusammen. Ihm war nicht wohl bei der Sache, jemand anderen seine Angelegenheiten klären zu lassen. Die Rivalität zwischen ihm und Zigfreid, die allein von Schroeders Inkompetenz und Selbstüberschätzung zu verschulden war, ging nur ihn etwas an. Auch wenn er darauf vorbereitet gewesen war, gefiel es ihm ganz und gar nicht, die Kontrolle über den heutigen Entscheid abgeben zu müssen. Er wandte sich ab und blickte auf die Tribüne, welche bereits in den verschiedensten Lichtern erstrahlte und als Publikums-Aufheizer diente. Bald würde der Einspieler folgen - Musik dröhnte aus den Lautsprechern, Bässe ließen den Boden erbeben und die Zuschauer exstatisch dazu bewegen. Das DuelMonsters-Thema war seit Anbeginn der Spiele Auftakt großer Duelle gewesen. Seit dem letzten Worldcup hatte es einige Änderungen gegeben, wie das Powerup der Effekte und Lichtsequenzen. Viedeoclips und virtuelle Simulationen waren groß im Trend, nur die Musik hatte die Zeiten überlebt. Sobald die ersten bekannten Takte ertönten, waren die Zuschauer vollends im Duell-Fieber. Sie begannen zu jubeln, obwohl noch nichts Nennenwertes passiert war und die Einspieler erst folgen sollten. Ungeheuer-Krieger erhoben sich schließlich zwischen den Plätzen, schwangen ihre Äxte und grölten mit den Fans um die Wette. Aus einer anderen Richtung plätscherten Wasserstrahlen aus dem Boden. Seeschlangen erhoben sich, spritzten noch mehr der virtuellen Flüssigkeit. Der ein oder andere wischte sich trotzdem die Tropfen vom Gesicht, während direkt gegenüber dunkle Magier ihre Stäbe zu einem gemeinsamen Zauber erhoben. Lichtkugeln breiteten sich aus, wie Seifenblasen flogen sie über den Köpfen der staunenden Zuschauer, die ihre Blicke nun von den Hologrammen weg und hin zu der Tribüne lenkten. Rückblenden wurden eingespielt, Szenen der letzten fünf Jahre, die so manche große Schlacht hervorgebracht hatten. Siege und Niederlagen wurden gezeigt, einige Szenen der letzten Battle-City-Turniere waren ebenfalls zu sehen. Zwei stechend grüne Augen blickten siegessicher in die Kamera. Unruhe machte sich in dem jungen Firmenchef breit. Die Gegenwart seines kleinen Bruders, der sich zu ihm gesellt hatte, beruhigte ihn diesmal nur mäßig.

"Ist alles vorbereitet?", Kaibas Stimme war eisig wie eh, obwohl ein glühender Sturm in seinem Innersten tobte. Dieses Duell machte ihm mehr zu schaffen als er es je für möglich gehalten hätte.

"Das virtuelle System ist Start klar", grinste Mokuba und blickte ebenfalls auf die Tribüne, "außerdem haben wir alle Tickets verkauft. Vor der Arena stehen noch mindestens genauso viele Leute und sehen sich das Spiel auf der Leinwand an. Gut, dass wir uns doch dafür entschieden haben, draußen etwas vorzubereiten." Es lag wohl weniger an die Spieler als an der Tatsache, dass seit Langem wieder die Kaiba Corporation gegen von Schroeder Corp. antrat. Zwar hatten die Duellanten gewechselt, jedoch änderte es nichts daran, dass der Sieg des einen, die Niederlage und Schmach des anderen automatisch für dessen Team bedeutete. Das wollten viele nicht verpassen. Kaiba musste zugeben, dass er den Andrang anfangs unterschätzt hatte. Als die Vergabe der Schauplätze ausgehandelt wurde, war es ihm recht gewesen, seinen Neuling nicht die größte Bühne zur Verfügung zu stellen. Nicht, dass sie am Ende auf hunderten von Sitzplätzen hängen blieben. Ein Irrtum, den sie beim nächsten Mal korrigieren würden.

Wenn es ein nächstes Mal gibt

"Ist Yamamori bereit", ihren Namen auszusprechen löste etwas Befremdliches in ihm aus. Er hatte ihren Blick vor Augen, der ihn enttäuscht, leer und beschämt angesehen hatte. Sie hatte ihn mit einem Gefühl der Unsicherheit zurückgelassen, die Kaiba so nicht von sich kannte.

"Soweit alles klar", Mokubas Blick wurde ernst, "sie sah aber ziemlich blass aus. Hätte nicht gedacht, dass sie doch so nervös werden könnte, so wie sie die letzten Male rüber gekommen war. Ich hab vorsichtshalber noch jemanden von der Maske zu ihr geschickt." Der jüngere Kaiba schien ernsthaft mitfühlend; eine Eigenschaft, mit der Seto Kaiba nur wenig anzufangen wusste.

"Gut", sagte er lediglich und fühlte wie ihn die Gedanken in falsche Bahnen lenkten. Er wollte nicht über die gestrigen Ereignisse nachdenken, kam jedoch nicht drum herum sich einzugestehen, dass er einen großen Fehler begangen hatte, der vielleicht schon bald seine Auswirkungen offenlegen sollte. Kaiba konnte selbst nicht verstehen, wie er so unvernünftig gewesen sein konnte. Er hatte sich nicht nur auf eine seiner Angestellten eingelassen, es war auch noch zum unpassendsten Zeitpunkt passiert. Bis jetzt hatte er nicht begreifen können, wie ihm derart die Kontrolle entglitten sein konnte. Als er seinen Fehler bemerkt hatte, war es bereits zu spät gewesen. Er konnte auch nichts mehr daran ändern. Nur noch abwarten, wie sich die Dinge entwickelten und im Stillen hoffen, dass die Ereignisse keine Auswirkungen auf Yamamoris Spielfähigkeiten aufwiesen. Kaiba wurde zunehmends ungeduldiger. Gut möglich, dass die junge Frau dem heutigen Druck nicht standhielt. Auch wenn sie sich in ihren Duellen selbstsicher und taff zeigte, schätzte sie Kaiba im Innersten für weniger abgeklärt und skrupellos ein. Das hatte er eindeutig zu spüren bekommen als sie an ihm vorbeigerauscht war, ohne sich einmal umzusehen. In dem Moment wusste er, dass sie es nicht darauf angelegt hatte, egal wie heftig ihre Reaktion gewesen war. Sofort verdrängte er jenen Gedanken an ihre süßen Lippen, denen er noch süßere Laute entlocken konnte.

"Mokuba", sagte Kaiba und ließ seine Stimme zu einem leisen Knurren werden, "es wird langsam Zeit."

"In Ordnung", nickte der Jüngere, "ich hol' schnell Rins Begleitung ab, danach sag' ich Isono Bescheid, dass er sich bereit halten soll." Damit huschte er zwischen eine Gasse, die sich notgedrungen inmitten der Zuschauermeute gebildet hatte. Sein schwarzer Schopf hüpfte bei jedem Schritt, während er in die Menge der Feierlaunigen abtauchte. Langsam brachte sich auch Kaiba in Position - er stieg die Stufen zur Arena hinauf, wies einen Techniker an, sich hinter die Kulissen zu begeben und stellte sich selbst etwas abseits des Mittelpunktes. Sein Kopf dröhnte, die laute Musik tat ihm keinen Gefallen, während die letzten Bilder auf der Bühne vorbeirauschten. Lichter schalteten sich ein, die Scheinwerfer strahlten direkt auf die Mitte der Tribüne. Kaiba wusste, dass es nur noch Minuten dauerte bis es losging. Das Publikum wurde unruhiger, der Countdown begann. Jetzt tauchte Mokuba wieder aus der Menge hervor, zusammen mit zwei weiteren Personen. Eine ausgesprochen kleine Frau mit schwarzen Haaren, die Kaiba schon während des Duells gegen Haga gesehen hatte, erschien neben seinem kleinem Bruder, der sie nur unweit der ersten Reihe platzierte. Auch sie trug eine DuelDisc, wenn auch eines der einfacheren Modelle. Kaiba wusste, dass sie Yamamoris Mitbewohnerin und Freundin aus Schultagen war - Lumina Phoenix. Die schwarzhaarige Frau drehte ihren Kopf zu ihrem anderen Gegenüber; einem schwarzhaarigen großgewachsenen Mann, den Kaiba für kaum älter als er selbst einschätzte. Seine leicht gelockte Mähne zusammen mit seiner lässig wilden Kleidung ließen ihn wie einen klassischen Frauenschwarm aussehen.

"Wer ist das?", wandte er sich an Isono, der kurz zuvor an seine Seite getreten war und für weitere technische Belange angeordert wurde.

"Yamato Shiba, Herr Kaiba. Er arbeitet als Abteilungsleiter im Bereich Finanzplanung für die Domino-City-Stadtwerke. Ursprünglich stammt er aus Tokyo, sein Vater leitet dort ein mittelständiges aber erfolgreiches Unternehmen, das er vermutlich eines Tages übernehmen wird. Er ist erst kürzlich in die Stadt gezogen. Scheinbar ist er ein Freund von Yamamori, es fehlen die nötigen Informationen, um ihn eindeutig in eine Kategorie einzuordnen." Flüchtig kreuzten sich die Blicke der beiden Männer. Der eine hatte offene klare Augen, während der andere eiskalt konterte. Kurz darauf setzte auch er sich, dass der letzte seinen Platz zugewiesen bekommen hatte. Es war soweit. Ein einziger Lichtstrahl fiel von der Decke, dass die bekannte Stimme des Kommentators ertönte, ohne dessen dazugehöriges Gesicht zu offenbaren. Heiji war weit abgelegen, in einem abgeschotteten Bereich der Arena, dass seine Stimme in bester Qualität erschallte und jeder gewillt war, seiner Stimme zu lauschen. Obwohl zwei weitere Duelle zur selben Zeit stattfanden, hatte Kaiba Heiji für sich gewinnen können. Zum einen konnte Kaiba überzeugende Argumente vorbringen, denen niemand widersprechen würde und zum anderen war dieses Spiel das wohl Interessanteste der drei Laufenden. In seiner typisch aufgeheizten Stimme, die jedes noch so schlecht hörende Ohr erreichte, eröffnete er den zweiten Tag der Rooftop-Battles.

"Seid ihr gut drauf?", rief er als bedarf es einer Bestätigung dessen, was sich vor Kaibas Augen abspielte. Die Menge jubelte, angetrieben von der Frage, als müssten sie ihre Existenz erst belegen.

"Das nenne ich ein geiles Publikum", rief Heiji, "dann hoffe ich, ihr hebt euch noch was für unsere heutigen Spieler auf." Das Publikum antwortete, indem ihr Jubeln sich mit stakatischem Applaus vermischte.

"Heute treten zwei Teams gegeneinander an, die seit dem großen Championship nicht mehr aufeinander getroffen sind. Wir werden sehen, ob die Kaiba Corporation wieder einen Sieg davontragen kann oder doch von Schroeder Corp. seine Position in diesem Turnier behaupten wird."

Die Kamera lenkte den Fokus auf Zigfried, dessen Blick Antwort genug schien. Mit einem schwachen Lächeln winkte er knapp in die Kamera.

"Aber fackeln wir nicht lange rum. Holen wir unsere Duellanten zu uns." Zustimmendes Gejole folgte, dass die Scheinwerfer sich von der Mitte weg bewegten. Zunächst kündigte Heiji einen der führenden Regionalchampions an. Arizu erschien, postierte sich in der Mitte, wo er eine Verbeugung tat, die Kaiba aus sicherer Entfernung als feinste Heuchelei erkannte. Der Blick des jungen Burschen glich dem seines Vorgesetzten auf unangenehmste Weise. Der Weißhaarige hatte sich in bester Zigfried-Manier eingekleidet, es fehlte nur noch die theatralische rote Rose. Jeder Muskel in Kaibas Inneren zog sich zusammen.

Dieser Bastard darf unter keinen Umständen gewinnen[/]

"Für die Kaiba Corporation tritt heute an", Heijis Stimme ließ Kaiba in die linke Ecke der Tribüne blicken. Er tat einen Schritt nach vorne, dass ihn jeder sehen konnte und Kaiba wiederum den Eingang vor Augen hatte, aus dem seine Duellantin erschien. Rin Yamamori betrat die Tribüne - sichere Schritte gefolgt von einem eisernen Blick, der an die zulaufende Kamera vorbeisah, ließen sie zur Mitte, direkt auf Seto Kaiba zulaufen. In ihren Augen war die Unsicherheit wie ausgebrannt, stechend wandten sich die Seelenspiegel zu dem jungen Firmenchef, der über Yamamoris Professionalität erstaunt war. Die Maskenbildner schienen ihren Job auch gut gemacht zu haben. Ihr Gesicht war frisch, keine dunklen Augenränder, stattdessen wirkte ihre Haut beinahe makellos, nicht einmal die Wangen glühten in einem zarten Rosèton. Als sie direkt neben ihm stehen blieb und zu dem mächtigen CEO hinaufsah, konnte er sich seiner Vermutung gewiss sein.

"Du weißt, worum es heute geht", er sah ebenfalls zu ihr hinunter, dass für einen Moment ihre Augen zu funkeln begannen, "eine Niederlage wird dich einiges kosten."

"Kaiba", ihre Stimme war fest, kein Zögern lag in ihr, "dieses Duell zu verlieren ist keine Option." Damit schaltete sie ihre DuelDisc ein, hellblaue Strahlen schossen empor, umwickelten die junge Frau, deren Augen an die des weißen Drachen mit eiskalten Blick erinnerten. Die Menge jubelte, die virtuelle Verschmelzung umfing Yamamoris gesamten Körper, dass selbst Kaiba ein Schmunzeln entfuhr. Es war doch erstaunlich, wie einfach sie sich mit dem virtuellen System verbinden konnte. Sicheren Schrittes ging sie in ihre Ecke der Tribüne und positionierte sich, dass Kaiba sich nach vorne, an den Rand stellte.

"Virtuelle Simulation starten", er schnippte mit dem Finger und sprang von der Tribüne. Tausende Strahlen in den unterschiedlichsten grau und blau Tönen sprossen vom Boden, bis die gesamte Arena in einen Schleier ähnlichen Zustand gehüllt wurde. Ein leises Rauschen ertönte, wurde mit jedem Augenblick lauter, bis die Geräusche zu einem Getöse wurden. Wind blies ihnen ins Gesicht, kühle Luft umnebelte jeden im Publikum. Dann riss die Decke auf, gefolgt von den Wänden, die wie tausend Puzzelteile durch die Luft flogen. Anschließend rissen Teile des Bodens auf, veränderten seine Form, wurde weicher, beweglicher. Die Zuschauer waren zunächst erstaunt, dann fingen die ersten an unruhig zu ihren Füßen zu blicken. Mit einem weiteren Laut begann sich der Boden zu bewegen, riss die Menge mitsamt Tribüne in die Luft. Erst vorsichtig, bevor sie in die Lüfte geschossen wurden, hunderte von Metern vom Boden entfernt.

"Ein Flugzeug! Wir stehen auf dem Dach eines Flugzeuges", hörte Kaiba von Weitem jemanden rufen.

Nein, du Schlaumeier. Ein Zeppelin.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück