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Phönixfeuer

フェニックスの火
von

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Wie lautet dein Name?

Es war Winter. Seine liebste Jahreszeit. Leise rieselten kleine Schneeflocken zu Boden und tanzten wie Blätter im Herbst durch die Luft. Wie kleine funkelende Sterne, die abends am Nachthimmel thronten. Sein Atem ging schnell und durch die Kälte konnte er diesen auch direkt vor sich sehen. Er mochte die Kälte, war sie doch ständig sein treuster Begleiter.
 

„Hey du kleine Ratte, willst du hier den Helden spielen?“

Die Worte waren an einen kleinen Jungen mit weißroten Haaren gerichtet. Dieser hatte sich schützend vor einen weiteren Jungen gestellt, der am Boden lag und bitterlich weinte. Seine zwei Peiniger standen nun direkt gegenüber von ihnen. Einer der Beiden war sogar einen Kopf größer. Die Fäuste knackend sah dieser sie grinsend an.

„Bekommst du kein Wort raus oder hat es dir die Sprache verschlagen?“

Lachend und bedrohlich baute sich der Größere vor dem Weißrothaarigen auf, dessen heterochromen Augenpaare kurz funkelten.

„Lasst ihn in Ruhe!“

Der Größere fing an zu lachen. Sein Nachbar sah amüsiert zu.

„Was willst du halbe Portion schon ausrichten! Geh aus dem Weg Narbengesicht!“

„Shoto, leg dich bitte nicht mit ihm an, er ist gefährlich.“

Ängstlich hatte sich der weinende Junge aufgerafft und sich press hinter seinen Beschützer gestellt, der sein Gegenüber immer noch im Auge behielt.

„Ach na sieh mal einer an. Bist du nicht der jüngste Sohn von Endeavor, dem ewigen Hero No. 2, der hinter All Might steht? Das erklärt natürlich alles! Dann wird es mir umso mehr Freude bereiten dich in die Schranken zu weisen!“ Fäuste knackend sah er den jungen Helden an. Shoto ging währenddessen in Kampfstellung. Er wusste, dass er körperlich den Anderen unterlegen war. Dennoch konnte er so ein Verhalten nicht dulden. Er hasste es, wenn andere meinten sie seien was Besseres und zugleich andere wie Dreck behandelten. Es reichte, dass sein Vater nicht mal vor seiner eigenen Familie zurückschreckte. Bei dem Gedanken wurde der Sechsjährige wütend. Er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter, wie sie ihm immer liebevoll durch die Haare strich und sagte, dass er der Held werden sollte, der er immer werden wollte. Eine seiner schönsten Erinnerungen, die er besaß. Zumindest ein kleiner Lichtblick in seinem schon so jungen verkorksten Leben. Er versuchte so gut es ging, diesem Wunsch auch gerecht zu werden. Allerdings wurde er hier schon früher als gedacht auf die harte Probe gestellt. Shoto hatte zuvor einen privaten Kindergarten besucht. Dort herrschten geordnete Sitten. Auf seinen Wunsch und Drängen hin wurde ihm, nach langen endlosen Diskussionen, erlaubt endlich unter die Allgemeinheit zu gehen. Aber auf der öffentlichen Schule, die er seit kurzem besuchte, galten andere Regeln. Raufereien und Unterdrückungen waren hier an der Tagesordnung. In der Regel immer seinesgleichen, die die nicht begabten „Normalos“, wie seinen Klassenkameraden, unterdrückten und schikanierten.
 

Plötzlich flog etwas Weises an dem Weißrothaarigen vorbei und erwischte den größeren Peiniger direkt im Gesicht. Augenblicklich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Beim genauen Hinsehen stellte Shoto fest, dass es sich um einen Schneeball gehandelt hatte. Irritiert blickten sie alle in die Richtung aus der der Ball geflogen kam.

„Sucht euch ein anderes Opfer ihr Idioten!!“

Auf einem Schneehügel stand ein Mädchen. Blau-Silbernes Haar wehte im Wind. Ihre Augen funkelten die zwei Rüpel an. Sie erinnerten an die Augen einer Raubkatze. Ihre Iriden blitzen golden auf, wie eine Goldmünze, die man gerade ins Licht hielt. In ihrer Hand ein weiterer Schneeball, der nur darauf wartete, geworfen zu werden. Ungeduldig warf sie den Ball hoch und fing ihn immer wieder auf. Shoto traute seine Augen nicht, als er das Szenario beobachtete. War sie lebensmüde?

„Sag mal du Rotzgöre, ist das dein beschissener Ernst?!“

Sofort kam schon der nächste Schneeball geflogen und landete direkt im Mund des größeren Peinigers und stellte ihn dadurch ruhig. Dieser hatte Mühe und Not nicht an dem Schneeball zu ersticken. Zudem augenblicklich sein Hals einfror vor Kälte.

„Meine Güte, kannst du nicht mal die Klappe halten? Diese Stimme hält man ja im Kopf nicht aus.“ Das Mädchen setzte sich in Bewegung und kam direkt auf die zwei Rüpel zu. Kurz blieb sie neben Shoto stehen. Dieser bemerkte, dass sie noch ein Stück kleiner war als er selbst. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und schaute den Weißrothaarigen freundlich an. Danach setzte sie wieder eine ernste Miene auf und schritt weiter auf die Beiden zu. Shoto sah verlegen weg, folgte aber weiter ihren Schritten. Wer war dieses Mädchen?

„Moment mal, ich kenne dich doch! Du bist doch ein Normalo! Was willst du gegen unsere Spezialitäten schon ausrichten?“, der Größere hatte wieder zu seiner Stimme gefunden und deutete direkt mit dem Zeigefinger auf das Mädchen. Shoto erschauderte. Sie war auch ein Normalo? Verdammt, das war gar nicht gut. Er stand einfach nur da und sah die Person vor sich an. Warum legte sie es darauf an verletzt zu werden?
 

Augenblicklich veränderte sich der Blick des Mädchens. Bedrohlich goldene Augen starrten den Rüpel an, der daraufhin entsetzt seine Hand sinken ließ. Die Aura, die sie in diesem Moment umgab, ließ beide Rüpel zurückweichen.

„Ach und weiter?“ Denkt ihr das interessiert mich?“

„Na warte du!!!“

Blitzschnell stürmte sie auf die zwei Rüpel zu und versetzt beiden jeweils einen Kinnhacken. Während sie zuschlug, wurde ihr Schal, den sie um den Hals trug, runtergezogen und riss in zwei als sich einer der Rüpel versuchte daran festzuhalten. Es war die Spezialität des Größeren, die augenblicklich, wie ein Windschnitt, den Stoff durchtrennte. Shoto konnte seinen Augen nicht trauen? Was war das denn?

Sie war so schnell unterwegs, dass er ihren Bewegungen nicht folgen konnte. Innerhalb von einer Minute gingen beide Rüpel zu Boden. Erschrocken stellte der Weißrothaarige fest, dass Beide außer Gefecht gesetzt waren. Wie war das Möglich und sie soll ein Normalo sein? Ernsthaft? Das Mädchen drehte sich danach um und sah wieder zu Shoto und seinem Klassenkameraden. Ihr Blick nahm wieder eine entspannte Mimik an.
 

Auf einmal ein Gongzeichen. Die Pause war zu Ende. Das Mädchen setzte sich daraufhin in Bewegung und lief an dem Weißrothaarigen vorbei.

„Warte, wie heißt du und stimmt es, dass du ein Normalo bist?“

Die Blauhaarige hielt kurz inne und sah seitlich zu dem Weißrothaarigen, der sie deutlich musterte. Ihre Blicke trafen sich. Ein eiskalter Schauer lief dem jungen Helden über den Rücken. Er hatte noch nie solche ausdrucksstarken Augen gesehen. Sie wirkten so rein und doch so undurchschaubar. Sie spiegelten sein Ebenbild wieder. Das Mädchen faszinierte ihn. Was war das für eine Power, die sie eben benutzte. Es war definitiv keine Spezialität. Trieb sie etwa Kampfsport? Ein kurzes Seufzen. Er wurde wieder augenblicklich aus seinen Gedanken gerissen.

„Mein Name ist Asuna Yuki…und ja ich besitze keinerlei Spezialität. Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen, Shoto Todoroki.“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Passt das nächste Mal einfach besser auf. Wenn man sich nicht wehrt, werdet ihr für diese Chaoten hier immer ein gefundenes Fressen sein.“

Nach diesen Worten verneigte sie sich kurz, wollte an ihnen vorbeigehen, wurde aber von Shoto am Handgelenk festgehalten.

„Warte bitte.“

Fragend schob das Mädchen die Augenbraue nach oben und sah die Hand des Jungen an, der immer noch ihre hielt. Sie fühlte sich so warm an. Als Shoto bemerkte, dass er immer noch ihre Hand hielt, ließ er sie augenblicklich los und lief rot an. Hatte er gerade wirklich die Hand eines Mädchens gehalten? Verlegen sah er zur Seite.

„Bevor du gehst, danke, dass du uns geholfen hast.“ Sein Blick fiel auf den kaputten Schal, der immer noch am Boden lag. Er fühlte sich schuldig, nicht eingegriffen zu haben.

„Ach was, kein Problem. Ich finde einfach nur, dass jeder von uns einen Teil dazu beitragen kann die Welt ein kleines bisschen zu gestalten. Es sollte keine Rolle spielen, ob man nun ein Held mit Spezialitäten ist oder halt nicht.“ Während sie sprach legte sich eine leichte Röte auf ihre Wangen. War es ihr peinlich über ihre Träume zu sprechen? Shoto wickelte währenddessen seinen Schal auf und betrachtete diesen. Er war sein Lieblingsschal. Hatte er ihn doch von seiner Mutter erhalten, die ihn extra für ihn gehäkelt hatte. Er war grau und viele weise draufgestickte Schneeflocken befanden sich darauf. Passend zu seiner Spezialität. Traurig lächelte er Asuna an, die ihn immer noch fragend musterte.

„Ich will ja nicht drängen, aber wir müssen zurück in den Unterr.“.

Weiter kam sie nicht. Der Weißrothaarige schritt auf sie zu und wickelte behutsam seinen Schal um ihren schmalen Hals.

„Es tut mir leid, dass dein Schal kaputt gegangen ist. Bitte nimm meinen. Er wird dich auch ordentlich warmhalten“. Er lächelte sie aus vollem Herzen an. Die Blauhaarige lief rot an und betrachtete den Schal. Der weiche Stoff, der an ihrer Haut lag, fühlte sich wohlfühlend an. Sie hatte ganz vergessen, dass Winter war.

„Er ist wunderschön, aber Shoto ich kann das echt nicht annehmen“. Dieser legte daraufhin seine Hände auf ihre Schultern und schaute sie eindringlich an.

„Oh doch, das wirst du! Außerdem finde ich, passt er auch super zu deinen wunderschönen Augen. Und nun keine Widerworte!“

Lächelnd betrachtete das Mädchen den Jungen, der daraufhin wieder verlegen wegsah. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Seine zweifarbigen Augen versuchten ihren Blicken auszuweichen. Wie er so dar stand, war einfach nur niedlich. Ein leises Kichern war zu vernehmen.

„Vielen Dank Shoto“, nach diesen Worten umarmte sie den jungen Helden und rannte daraufhin zum Schulgebäude. Der Weißrothaarige stand verdutzt da und konnte nur noch ihren Schritten nachsehen. Hatte er eben wirklich gesagt, dass er ihre Augen wunderschön findet?? Kurz hielt sie am Türeingang inne und drehte sich wieder zu Shoto und seinem Klassenkameraden um. Diesmal trafen sich erneut ihre Blicke und Shoto hätte darauf wetten können, etwas Funkelndes in ihren Augen gesehen zu haben. Weinte Sie etwa?
 

Leider war dies das einzige Treffen der Beiden. Kurz darauf war das Mädchen, namens Asuna, wie vom Erdboden verschluckt.



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