Zum Inhalt der Seite

Die Zeitmaschine

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Vergangenheit - Akt 1: Die Dinosaurier

Albert Fidelus wusste gar nicht was gerade geschah, denn er befand sich in diesen mysteriösen bunten Sogtunnel, er wusste nur, dass er herumgeschleudert wurde und das alles um ihn herum sich drehte. Er dachte, es würde gar nicht mehr aufhören, doch dann sah er etwas helles und dort wurde er hinausgeschleudert. Er schlug hart auf dem Boden auf. Er stand auf, da sah er in gleichem Augenblick wie der Sogtunnel verschwand.

Er fragte sich, wo er wohl war, denn die Gegend sah nicht gerade einladend aus, nur Bäume, Wiesen, Wege und sogar Vulkane. Die Sonne stand ziemlich hoch und es war bestimmt mittags.

Nach einer Weile erschien ein weiterer Sogtunnel und ein kahl geschorener Jugendlicher wurde hinausgeschleudert. Der Sogtunnel hinter ihm verschwand ebenfalls. Der Junge rappelte sich auf und Albert Fidelus erkannte, dass der Junge ein Skinhead war.

„Was gucken Sie so blöd, Opa?“, fragte der Junge barsch.

Schnell wandte Fidelus seinen Blick ab. Der Junge ging zu einen nahe liegenden Baum und versteckte sich hinter diesem. Gerade als er das getan hatte, erschienen sieben weitere Sogtunnel und sieben weitere Personen wurden hinausgeschleudert. Die Sogtunnel verschwanden ebenso wie der von Fidelus und der des Jungen.

Alle sieben Personen standen auf und Fidelus erkannte zwei Frauen, einen Mann, zwei Jungen und zwei Mädchen. Alle blickten sich um als suchten sie irgendetwas oder irgendjemanden. Fidelus bemerkte, dass alle jeweils eine von seinen digitalen Armbanduhren um das Handgelenk trugen und sofort machte er sie in wütendem Tonfall darauf aufmerksam:

„Da haben wir ja die Übeltäter, die in meinen Keller eingebrochen sind, alles verwüstet und meine Uhren gestohlen haben! Was haben Sie alle zu Ihrer Verteidigung zu sagen? Ich höre!“

Alle sieben Personen wandten sich zu Fidelus um und der unbekannte Mann fragte zurück:

„Wer sind Sie überhaupt?“

„Sie fragen mich, wer ich bin? Ich bin der berühmte Professor Albert Fidelus und ich habe diese Uhren gebaut zu Ihrer Information. Jetzt sagen Sie alle gefälligst Ihre Namen, Ihre Alter, warum Sie in meinem Keller eingebrochen sind, alles verwüstet und meine Uhren gestohlen haben“, antwortete Fidelus.

„Ich heiße Lars Laber“, sagte der Mann „und bin 29 Jahre alt.“

„Mein Name ist Gaby Laber, seine Ehefrau“, sagte die Frau ohne Kreuzkette, „28 Jahre.“

„Tanja Jorkisch“, erklärte die Frau mit der Kreuzkette, „ich bin Nonne und 25 Jahre alt.“

„Mein Name ist Tim Mauer“, sagte der große Junge, dem Fidelus schon als er aufstand auffiel, „16.“

„Meiner ist Tina Bocholt“, erklärte das braunhaarige Mädchen, „auch 16 Jahre.“

„Ich heiße Melanie Molch“, sagte das Mädchen neben ihr, „15 Jahre alt.“

„Sven Reisel ist mein Name“, sagte der Junge neben Tim, „ebenfalls 15.“

„Sie alle haben mir aber noch nicht gesagt, warum Sie alle in meinen Keller eingebrochen sind, alles verwüstet und warum Sie meine digitalen Armbanduhren gestohlen haben“, sagte Fidelus ungeduldig.

„Wir sind nicht in Ihrem Keller eingebrochen, wir haben auch nichts verwüstet und wir haben Ihre Uhren nicht gestohlen“, erwiderte Tina.

„Wer war es dann“, fragte Fidelus ungläubig, „etwa der Skinhead, der hier auch auf-getaucht ist?

„Ja, genau der“, antwortete Tina, „denn er ist für die Tat verantwortlich und nicht wir.“

„Wissen Sie denn, warum er bei mir eingebrochen ist?“, fragte Fidelus.

„Ich glaube“, antwortete Gaby Laber, „dass der Skinhead Sie beim bauen der Uhren beobachtet hat und beschlossen hat eine Uhr zu stehlen. Als er dann Mithilfe des Bleistifts in die Reset-Einkerbung drückte, erschien inmitten des Raums ein bunter Sogtunnel. Der Skinhead hatte keine Chance zu entkommen, der Sogtunnel war zu stark und er zog ihn hinein und verschwand mit ihm. Und wir wollten ihn nicht entkommen lassen, wir wollen ihn nämlich zur Polizei bringen, denn was er getan hat, müssen wir denen berichten.“

„Stimmt das, was Sie da erzählen?“

„Ich kann Ihnen versichern, Professor Fidelus, dass Frau Laber die Wahrheit sagt“, sagte die Gläubige Tanja Jorkisch, „denn wir sind alle Zeugen von der Tat geworden.“

„Wer hat den Skinhead entdeckt und wie kam es dazu?“

„Ich habe ihn entdeckt, als ich unseren Fußball holen wollte“, antwortete Tina, „Sven hat ihn versehentlich in Ihren Garten geschossen.“

„Verstehe, aber jetzt zu einer anderen Frage:“, sagte Fidelus, „Wo sind hier eigentlich?“

„Ja, und wo ist der Skinhead?“, fragte Tim, „er muss auch hier sein.“

„Ich weiß wo er ist“, antwortete Fidelus, er deutete auf einen nahe liegenden Baum und fuhr fort: „Hinter diesem Baum versteckt er sich.“

Gerade als er das gesagt hatte, sprang der Junge hervor, wandte sich ab und versuchte zu fliehen, doch Lars Laber verfolgte ihn und brachte ihn zu Fall.

„Schnell kommt alle her, allein schaffe ich es nicht, den Skinhead am Boden zu halten!“, schrie Lars, sofort rannten alle zu ihm und gemeinsam hielten sie den Skinhead fest. „Hat jemand was zum festbinden seiner Hände dabei?“

„Ich habe zwei Seile in meiner Hosentasche“, sagte Tim, holte sie da heraus und reichte sie ihm. „Hier bitte, Herr Laber.“

„Danke“, sagte Lars, nahm das Seil von Tim und fragte ihn: „Aber darf ich fragen wozu du es dabei hast?“

„Wir wollten damit auf einen Baum klettern, Herr Laber“, antwortete Tim.

Ohne noch etwas zu erwidern nahm er die Hände des kahl geschorenen Jungen und Mithilfe eines Seils fesselte er ihm die Hände, das eine Ende des zweiten Seils knotete er zweimal um das rechte Handgelenk des Jungen und das andere Ende des Seils band er um sein rechtes Handgelenk.

„Lasst ihn jetzt los“, sagte Lars, „nun kann er nicht so schnell entkommen.“

Alle ließen den Jungen los und sahen, dass Lars recht hatte, der Junge stand auf und merkte, dass er wirklich gefesselt war, er versuchte sich loszureißen, doch Lars zerrte ihn zurück und der Junge spürte das er wie ein Hund behandelt wurde.

Er schrie Lars an:

„Binden Sie mich sofort wieder los, Sie Mistkerl!“

„Nein“, sagte Lars, „wir bringen dich zur Polizei und denen erzählen was du gemacht hast.“

„Genau“, sagte Fidelus, „aber ich denke, du solltest uns allen mal sagen wie dein Name und dein Alter lautet.“

„Gar nix sage ich euch!“, brüllte der Junge.

„Professor Fidelus durchsuchen Sie ihn, während Sven und Tim seine Beine festhalten.“

Gesagt, getan. Tim, Sven und Fidelus schritten zum Jungen, Sven und Tim hielten seine Beine fest und Fidelus suchte seine Hosentasche ab, bis er ein Portemonnaie herauszog und es durchsuchte. Nach einer Weile hatte er den Personalausweis gefunden, nahm ihn heraus und las den Namen laut vor:

„Dieser Skinhead heißt: Oliver Kühler und er ist 17 Jahre alt.“

„Gut, setz dich bitte, wir müssen reden“, sagte Lars zu Oliver, setzte sich auf dem Boden, aber der Junge reagierte nicht und so schrie er: „Ich habe dir gesagt, du sollst dich hinsetzen!!!“ Widerwillig setzte sich Oliver auf dem Boden. „Wieso hast du alles im Keller von Professor Fidelus verwüstet und warum hast du es auf eine seiner digitalen Armbanduhren abgesehen? Kannst du mir das bitte erklären, Oliver?“

„Weil ich Spaß hatte alles zu verwüsten und außerdem finde ich diese Uhr so geil“, antwortete Oliver.

„Ich kann nicht verstehen, wieso du das gemacht hast“, sagte Fidelus barsch. „Das ist schließlich mein Haus und was du getan hast, ist Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung! Und wehe du sagst noch einmal, das es dir Spaß gemacht hat, dann werde ich dir persönlich eine saftige Ohrfeige verpassen! Ist das klar?!“

Daraufhin sagte Oliver nichts mehr und auch die anderen schwiegen eine Weile still, bis Gaby das Schweigen brach:

„Ich würde vorschlagen, uns etwas zum schlafen zu suchen, es wird nämlich bald dunkel.“

Sie hatte recht, die Sonne stand schon tiefer als vorhin als sie hier gemeinsam gelandet waren.

„Du hast recht, aber wo in dieser Gegend sollen wir schlafen?“, fragte ihr Mann Lars.

„Ich werde nicht hier draußen schlafen“, sagte Melanie etwas ängstlich in der Stimme. „Wer weiß was sich hier alles herumtreibt und ob es eisig kalt wird oder nicht.“

„Ja, ich stimme dir zu“, sagte Gaby, „mir ist diese Gegend auch nicht gerade einladend. Ich hoffe wir finden eine Höhle, dann haben wir neun es nämlich etwas wärmer, glaube ich jedenfalls. Kommt, lasst uns suchen gehen, bevor es Nacht wird.“

Bevor sie sich aber auf die Suche machten, warteten sie noch auf Oliver und Lars, die noch auf dem Boden saßen. Sekunden später erhob sich Lars und er merkte, dass Oliver nicht aufstehen wollte, doch als dieser Lars' drohenden Blick sah, erhob er sich. Nun da sie alle bereit waren, sagte Gaby:

„Wir gehen der Sonne entgegen, folgt mir.“

Alle anderen marschierten ihr hinterher. Die Landschaft war hier eigenartiger Weise immer gleich: Es gab sehr wenige Bäume und Flüsse in dieser Gegend; hier gab es aber eine wie es schien unendlich lange Grasweide.

Die Sonne sank immer tiefer und tiefer und alle neun Personen suchten immer noch eine Höhle.

Nach einer Ewigkeit wie es ihnen schien, entdeckte Sven links eine Höhle, die ungefähr zehn Meter entfernt war, er rannte an alle vorbei und versperrte den Weg.

„Was ist los, Sven?“, fragte Gaby. „Warum versperrst du den Weg?“

„Ich habe eine Höhle gefunden“, antwortete Sven, „sie ist dort drüben.“

Er drehte sich nach links und zeigte mit seinem rechten Zeigefinger die Richtung an, alle anderen blickten dorthin und sahen, dass Sven recht hatte und endlich froh eine Höhle gefunden zu haben, machten sie alle auf dem Weg dorthin.

Vor der Höhle angekommen, fragte die Nonne Tanja Jorkisch verunsichert:

„Sollten wir nicht erst überprüfen ob diese Höhle verlassen ist?“

„Das ist eine gute Idee“, sagte Fidelus, nahm einen kleinen Stein von Boden und warf ihn in die Höhle. Nichts geschah. „Hat jemand eine Taschenlampe dabei?“

„Ja ich“, sagte Tina, zog von ihrer türkisfarbenen Jacke den Reißverschluss herunter, öffnete die rechte Innentasche und holte eine mittelgroße schwarze Taschenlampe hervor. „Hier.“

„Danke“, sagte Fidelus, nahm sie aus Tinas Hand, schaltete sie ein und ehe er hineinging fügte er hinzu: „Ich werde wieder herauskommen, wenn die Höhle nicht verlassen ist, aber wenn sie es ist, rufe ich euch.“

Er kehrte den anderen den Rücken zu und ging leise in die Höhle.

Nach einer Weile rief er:

„Die Höhle ist vollkommen verlassen! Ihr könnt kommen!“

Sofort schritten die übrigen acht hinein und sie merkten, dass die Höhle wirklich verlassen war, nichts deutete daraufhin das sie bewohnt war: Kein Lagerfeuer, kein Resteessen, keine Bettdecken, einfach Nichts.

Sie setzten sich auf den gelbbraunen Boden und Tim und Tina sprachen über die merkwürdige Landschaft.

„Ist euch aufgefallen, wie grün diese Landschaft ist?“, fragte Tim und Tina ergänzte:

„Und ist euch auch aufgefallen, dass hier fast alles gleich aussieht?“

Die restlichen Personen stimmten ihnen zu und Sven fügte hinzu:

„Ich habe auch keine Tiere in dieser Gegend gesehen, ihr etwa?“

Die anderen gaben auch Sven recht. Sie sprachen noch lange über dieses Thema. Die Sonne draußen ging unter und als es Abend wurde, war das Thema beendet, stattdessen fragten sie sich gegenseitig aus, wo sie wohnten und was sie beruflich ausübten, aber als auch dieses Thema beendet war, fragte Lars gähnend:

„Wie viel Uhr ist es überhaupt?“

Lachend antwortete seine Frau Gaby:

„Du hast doch diese merkwürdige digitale Armbanduhr um dein rechtes Handgelenk, schon vergessen?“

Lars wurde rot und sagte:

„Stimmt ja, habe ich total vergessen, dass ich auch so eine Uhr trage.“

Er hob seinen rechten Arm, schaute auf die Uhr und schrie leise auf.

„Was ist los, Lars?“, fragte Gaby.

„Meine Uhr zeigt keine Uhrzeit an, sie zeigt mir die Jahre an, die wir zurückgereist sind.“

Der Rest, außer Oliver, schauten auf ihre Uhren und stellten erschrocken fest, dass er nicht log.

„Mein Gott“, sagte Melanie, „wir sind 160 Millionen Jahre zurückgereist, dann sind wir ja in der – “

„Vergangenheit“, brachte Fidelus ihren Satz zu Ende. „Und ich ahne welche Zeit das ist.“

„Welche denn?“, fragte die Nonne ängstlich und neugierig zugleich, auch die anderen waren gespannt auf seine Antwort, aber Fidelus gab ihnen keine.

„Na los, antworten Sie schon“, sagte Sven beharrlich.

Fidelus schwieg eisern und sagte nur:

„Mann, bin ich vielleicht müde, ich leg mich schlafen.“

Ohne noch etwas zu erwidern, legte er sich auf dem Boden, schloss seine Augen und tat so als ob er schlafen würde, jedoch dachte er insgeheim:

,Die anderen Personen müssen das verstehen, ich muss erst mal herausfinden ob meine Ahnung stimmt.'

„Dann eben nicht“, schnaubte Sven, „wir werden es wahrscheinlich sowieso noch erfahren!“

Die restlichen, ausgenommen wieder Oliver, stimmten ihm zu und schwiegen ziemlich lange, draußen brach die Nacht herein und als das Innere der Höhle immer dunkler wurde, brach Lars das lange Schweigen:

„Gehen wir auch schlafen.“ Darauf setzte er sich auf dem Boden, zerrte Oliver an dem Seil und widerwillig setzte sich dieser ebenfalls. „Leg dich hin.“

Oliver entging nicht seinen Befehlston, mit einem hasserfüllten Blick zu ihm legte er sich hin, gefolgt von Lars selbst, dann folgten Fidelus, Melanie, Sven, Tanja, Gaby, Tim und als letztes Tina.

Während die Höhle stockdunkel wurde, fand trotzdem keiner von ihnen Schlaf, denn sie dachten alle das gleiche:

,Was uns morgen wohl erwartet, bestimmt nicht mehr als heute.'

Mit diesen Gedanken versuchen sie zu schlafen, aber sie konnten es nicht, wegen dem Ungewissen, was morgen wohl geschehen würde.
 

*
 

Die Sonne ging vor der Höhle auf und innen wurde es stets heller und heller, die neun Personen standen von einer schlaflosen Nacht mit geröteten Augen auf, gähnten, reckten und streckten sich, außer Oliver natürlich.

„Ich habe Hunger“, sagte Tina, „aber wie's aussieht hat keiner etwas zum Essen mit.“

„Ja, so langsam kriege ich auch Kohldampf“, stimmte Sven ihr zu.

„Das sieht schlecht aus, weil keiner von uns was mit hat, wie Tina bereits sagte“, erwiderte Fidelus.

„Dann muss einer oder zwei sich auf den Weg machen, um etwas Essbares zu suchen“, meinte Lars. „Wer geht?“

Schweigen, doch dann meldeten sich Tim und Tina freiwillig, beide gingen zum Höhlenausgang und Lars rief ihnen nach:

„Seid vorsichtig!“

Mit einem Kopfnicken schritten die zwei Jugendlichen aus der Höhle.

Der Rest wartete und wartete und endlich nach einer Ewigkeit wie es allen erschien, kehrten Tina und Tim mit vielen Kokosnüssen zurück und legten sie auf die Erde.

Empört über die Dummheit der beiden, schrie Oliver:

„Seid ihr nicht mehr ganz dicht?! Wie wollt ihr die Kokosnüsse aufbekommen, etwa mit euren eigenen Kopf?! Ihr seid ja was von dumm!“

„Nein, du bist dumm“, erwiderte Tina abstoßend. „Wir stellten uns dieselbe Frage, doch dann kamen wir auf die Lösung: Wir zerschmettern die Kokosnüsse auf den Boden und Mithilfe eines Taschenmessers teilen wir die Schale.“

Bei ihrer logischen Antwort, sagte Oliver nichts weiter, Tina wandte sich zu Tim.

„Komm, wir machen jetzt die Kokosnüsse auf; wir brauchen nur noch ein Taschenmesser.“

„Kein Problem“, meinte Fidelus, „ich führe stets ein Schweizer Taschenmessers mit mir.“

Er kramte in seiner linken Hosentasche, kramte ein rotes mit ein weißes, genau gleichmäßiges Schweizer Kreuz am Ende des Griffes heraus, ging zu Tina und reicht es ihr, dankend nahm sie es entgegen und half nun Tim, der bereits einige Kokosnüsse auf die Erde geworfen hatte.

Als alle Kokosnüsse gespalten auf der Erde lagen, entfernte Tina mit dem Taschenmesser die harte Außenschale, als sie nicht mehr konnte überreichte sie Tim das Messer, damit er weitermachen konnte.

Minuten später hatten sie alle Schalen entfernt, Tim und Tina verteilten Stücke der Kokosnuss an jedem einschließlich sich selbst und hungrig verputzten sie alles.

Der Mittag brach an, die Sonne stand wie am Vortag ziemlich hoch am Himmel, gesättigt sagte Lars:

„Ich gehe die Landschaft erkunden, ich will wissen ob es hier Lebewesen gibt. Wenn ihr wollt, könnt ihr mitkommen.“

„Wir kommen mit“, riefen alle, außer Oliver und diesmal auch Fidelus.

„Das ist doch Schwachsinn!“, entrüstete sich letzterer. „Ihr wisst doch überhaupt nicht, was euch dort draußen erwartet!“

„Dann sagen Sie Ihre Vermutung, die Sie gestern verschwiegen haben“, sagte Lars.

,Soll ich es ihnen nicht doch sagen was meine Vermutung ist?', grübelte Fidelus verzweifelt, aber eine andere Stimme entschied sich dagegen: ,Nein, ich muss erst eine Bestätigung haben.'

Lars wartete auf eine Antwort, doch Fidelus blieb verbissen schweigsam.

„Tja, wenn Sie mir keine Antwort geben“, erklärte Lars, „müssen ich und die anderen wohl ohne Sie die Landschaft erkunden. Kommt, wir gehen.“

Ohne Fidelus einen weiteren Blick zu schenken, wandte er sich um und schritt zum Höhlenausgang, er musste Oliver mitschleifen, denn er wollte anscheinend auch nicht in diese ungewisse Landschaft. Die übrigen jedoch folgten Lars hinaus, sie hatten be-reits einige Meter zurückgelegt, da rannte Fidelus ihnen mit den Worten „Unmöglich!“ hinterdrein, bis er sie einholte.

Sie liefen eine Zeitlang geradeaus auf den immer denselben Boden, den wenigen Bäumen und Büschen vorbei, bis sie eine lange Graslandschaft erreichten, ein paar Meter links war eine Art Teich oder See zu erkennen. Sie schritten dorthin und sahen, wie auf der gegenüberliegenden Seite der Graslandschaft ein sehr dichter Wald zu sehen war. Als sie sich dem Teich oder See näherten, schien er sich überhaupt nicht zu bewegen.

„Ich habe Durst“, sagte Oliver mürrisch.

„Dann trink“, sagte Lars und ließ das Seil ein wenig lockerer herabhängen.

Oliver kniete sich hin und trank vom sehr klaren Wasser, zum Glück war es nicht verschmutzt oder vergiftet, nachdem sein Durst gestillt war, erhob er sich und prompt zog Lars das Seil straffer und Oliver sah gerade noch wie sich die Wasseroberfläche ganz leicht anfing zu kräuseln, er beabsichtigte es für sich zu behalten, aber zu seinem Pech hatte es Melanie auch gesehen.

„Seht mal“, sagte sie. „Das Wasser kräuselt sich, das war vorher nicht, vorher war es still.“

Der Rest der Truppe sahen zum Teich oder See und sahen das Kräuseln, das nach und nach mehr wurde.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Gaby.

Ehe irgend einer antwortete, bebte jäh die Erde.

„Ein Erdbeben!“, schrie Tanja entsetzt.

Das Beben gewann an Stärke und plötzlich tauchte aus dem Wald eine Schar von irgendwelchen Kreaturen auf und sie näherte sich ihnen, als diese Schar knapp 30 Meter entfernt war, stellten alle entsetzt fest, dass es von einer Schar pflanzenfressender Dinosaurier herrührte. Durch das Beben der Dinosaurierfüße drang ein weiterer Laut, der lauter war als das Beben selbst: Ein ohrenbetäubendes Brüllen eines einzigen Dinosauriers.

Kurz darauf kam ein gigantischer Dinosaurier aus dem Wald zum Vorschein, zu allem Überfluss ausgerechnet ein T-Rex. Da die Schar sowie der T-Rex unaufhaltsam genau in die Richtung wo die neun Personen standen stürmten, blieb ihnen nichts andres übrig als zu flüchten und die Höhle wiederzufinden. Sie spurteten los und im nächsten Moment tauchten am Himmel fünf Archäopteryxe auf.

Die Gruppe von Menschen flüchtete durch die Graslandschaft, bis sie wieder auf den kargen Boden landeten, von dort rannten sie wieder lange geradeaus, bis sie endlich in der Ferne die Höhle sahen.

Lars fragte Fidelus keuchend:

„War das Ihre Vermutung, Professor Fidelus?“

„Ja“, schnaufte Fidelus außer Puste. „Als ich die Jahresangabe auf meiner digitalen Armbanduhr sah, vermutete ich, dass wir in der Zeit der Dinosaurier zurückgereist sind. Wir sind wahrhaftig in der – “

„Vergangenheit“, vollendete Lars seinen Satz.

„Korrekt.“

Die neun rannten nach Luft ringend zur Höhle, die noch weit in der Ferne lag, aber stets näher rückte.

Jäh nach etwa zehn Metern übersah Fidelus am Boden ein großes Loch, er rannte mit den rechten Fuß direkt hinein, er stolperte und schlug aug. Die anderen rannten weiter, erst ein paar Meter weiter, fiel Gaby auf, das Fidelus fehlte, sie stoppte, während die restlichen weiter flüchteten, sie sah, wie Fidelus' rechter Fuß in einem großen Loch vergraben war, er zog es aus dem Loch und humpelte los. Die Schar der Dinosaurier, die fünf Archäopteryxe sowie der T-Rex hatten beinah Fidelus eingeholt.

,Mein Gott, Fidelus' Fuß muss verstaucht wenn nicht gar gebrochen sein. Ich muss ihm helfen!', dachte Gaby, brüllte laut: „Professor Fidelus, ich komme um Ihnen zu helfen!“

„Nein! Gehen Sie!“, schrie Fidelus. „Die Dinosaurier haben mich bald überholt und der T-Rex wird mich garantiert fressen! Wenn Sie hierher kommen, werden Sie auch garantiert gefressen, deshalb flüchten Sie solange Sie es noch können!“

„Aber – “

„Kein Aber! Gehen Sie, ehe die Dinosaurier Sie erwischen! Na los, gehen Sie end-ich!“

Zwangsläufig und mit einem Stich im Herzen flüchtete Gaby in Richtung Höhle.

Dort warteten bereits die übrigen auf sie, sie stellte sich neben ihrem Mann und sprinteten in das Höhleninnere und sie sahen entgeistert zu, wie Fidelus versuchte in dieser Landschaft zu flüchten, doch er konnte nicht länger rennen, stattdessen versuchte er so schnell zu humpeln wie es ihm nur möglich war, die Schar der Dinosaurier und die fünf Archäopteryxe trampelten und flogen an ihn vorbei und jäh eine scharfe Wendung nach rechts ausführten und aus dem Blickwinkel verschwanden, jedoch der T-Rex folgte nicht mehr der Schar, er hatte ein neues Opfer im Auge: Fidelus. Der T-Rex kam ihm immer näher, er war jetzt nur noch sechs Meter entfernt, er holte sein Opfer ein, streckte sein riesigen Kopf hinab, öffnete sein Maul und schnappte nach ihm, nach dem vierten Mal erwischte er Fidelus und verschlang ihn gnadenlos, dann schnüffelte er ob noch mehr Beute in der Nähe war, er roch jede Menge Beute und so stapfte er zur Höhle.

Die Gruppe der nur noch acht Personen rettete sich bis ans Ende der Höhle, die nur sehr klein war, ehe der T-Rex seine große Schnauze in die Höhle hineinsteckte.

„Wir müssen hier verschwinden!“, rief Tim.

„Und wie willst du das anstellen?“, fragte Melanie grob.

„Mithilfe der digitalen Armbanduhren“, antwortete Tim sachlich. „Wir müssen nur mit einem spitzen Bleistift in die Reset-Einkerbung drücken, dann erscheint dieser bunte Sogtunnel erneut und wenn wir Glück haben, landen wir wieder zu Hause, wenn wir aber Pech haben, landen wir in in ein anderes Jahr.“

„Stimmt“, sagte Gaby, „wenn wir vor den T-Rex entkommen wollen, müssen wir das Risiko eingehen.“

„Ob wir jetzt einen spitzen Bleistift parat haben, ist eine andere Frage“, entgegnete Tanja.

Alle kramten in ihre Hosentaschen herum, bis Lars einen fand und erleichtert sagte:

„Habe einen gefunden, ich lasse ihn herumgehen.

Er nahm den Bleistift, drückte in die Reset-Einkerbung von seiner und Olivers Armbanduhr, es piepste kurz auf, gab den Bleistift an seiner Frau weiter die das Prozedere wiederholte, das ging so lange bis jeder die Reset-Einkerbung gedrückt hatte und Lars den Bleistift zurück in seine Hosentasche steckte.

Im gleichem Augenblick erschien wie aus dem Nichts der bunte Sogtunnel, der größer und größer wurde, dass sie alle locker hineingezogen wurden.

„Jetzt werden wir erneut in diesem Sogtunnel umherreisen“, sagte Melanie.

„Oder ein besserer Name für Sogtunnel ist doch Zeittunnel“, meinte Tim.

Daraufhin wurden alle, außer der aufgefressene Albert Fidelus, vom Zeittunnel verschlungen, bis sie mitsamt Zeittunnel verschwanden.

Der T-Rex roch plötzlich keine Beute mehr und so stapfte er mit wütende und lauten Brüllen davon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück