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REQUIEM - 4. Akt: Der Ruf des Bösen

von

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Der Feuerkelch

Nach der ersten Schulwoche gab es eine Versammlung im Lehrerzimmer. Offenbar hatte es massive Klagen über Mad-Eye Moody und seine Unterrichtsmethoden gegeben. Severus war ja fast etwas erleichtert. Kaum zu glauben, dass es jemanden gab, der noch schlechteren Unterricht machte als er.
 

„Professor Moody“, sagte Dumbledore. „leider gab es in der letzten Woche massive Beschwerden über Sie, die wir dem Protokoll zuliebe hier erörtern müssen.“
 

„Sollen Sie sich nur beschweren!“, antwortete Moody trotzig.
 

„Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Der Schulbeirat ...“, begann Minerva.
 

„Weiß nicht, was ich weiß. Die Schüler müssen gewappnet sein!“
 

„Aber doch nicht so!“, ereiferte sich Minerva. „Sie können doch nicht vor einer Klasse die Unverzeihlichen Flüche vorführen! Der arme Neville Longbottom ...“
 

Severus lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Er war zwar froh, dass er ausnahmsweise mal nicht der Streitpunkt des Tages war, aber Unverzeihliche Flüche vor einer Klasse? Das war harter Tobak.
 

„Sie wissen was Alice und Frank zugestoßen ist! Sie können ihrem Sohn doch nicht mit den Cruciatusfluch derart verstören!“, schimpfte Minerva weiter.
 

So sehr Severus manchmal über Longbottom fluchte, weil er nie was auf die Reihe bekam, er wusste, was mit seinen Eltern passiert war. Sie wurden von einigen besonders fanatischen Todessern so lange gefoltert bis sie dem Wahnsinn verfielen. Deshalb lebte er auch bei seiner Großmutter. Es war eine furchtbare und tragische Geschichte. So sehr er auf Longbottom schimpfte, er wäre nie auf die Idee gekommen ihn mit seinen Eltern aufzuziehen.
 

Moody erhob sich plötzlich.
 

„Sie billigen meine Methoden nicht, ich verstehe, aber lassen Sie sich alle gesagt sein; der Tag an dem Lord Voldemort zurückkehrt ist der Tag an dem wir bereit sein müssen. Immer wachsam, wie ich zu sagen pflege. Sie haben mich nicht engagiert, um nett zu sein, sondern um den Kindern was beizubringen. Ich lehre ihnen die wichtigste Regel zuerst: Das Leben ist nicht schön! Es ist voller Hass, Furcht und Tod und je eher sie das lernen desto besser!“
 

Moody verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Dumbledore und Minerva sahen ihm hinterher. Minerva mit halb offenen Mund als könne sie nicht glauben, was sie da gerade gehört hat.
 

„Tja, wir wussten ja, dass er schwierig ist.“, sagte Dumbledore.
 

„Und das aus Ihrem Munde.“, konnte es sich Severus nicht verkneifen.
 

„Albus, er kann doch nicht ...“, begann Minerva.
 

„Ich brauche ihn hier, das wissen Sie. Er gehörte zum alten Orden.“
 

„Moment mal“, unterbrach Severus ihn. „Sie reaktivieren den Orden?“
 

„Ich will ehrlich zu Ihnen sein, die Lage ist schlimmer als angenommen. Gerüchte sind im Umlauf, Menschen verschwinden, Todesser bei der Quidditsch-Weltmeisterschaft, ein Dunkles Mal am Himmel – das sind alles keine Zufälle. So hat es schon einmal angefangen. Und Potters Narbe schmerzt. Er hat Mister B einen Brief geschrieben.“
 

„Mister B?“, fragte Severus belustigt. „Hat er den sich selbst ausgedacht?“
 

Minerva räusperte sich unüberhörbar.
 

Severus hatte inzwischen erfahren, was sich unter der Peitschenden Weide letztes Jahr abgespielt hatte. Sirius Black war nach Hogwarts gekommen, um den in eine Ratte verwandelten Peter Pettigrew zu erwischen und so seine Unschuld zu beweisen. Dumbledore und nicht zuletzt Potter bewahrten ihn vor weitaus schlimmeren als einer Rückkehr nach Askaban.
 

Severus mochte Black nicht. Nein, er hasste ihn sogar. Er war jedoch schon während des letzten Krieges im Orden des Phönix gewesen. So wie Mad-Eye, so wie Alice und Frank Longbottom, so wie er selbst. Wenn Dumbledore die alten Kontakte wieder auffrischte hieß das, dass ihnen ernsthafte Gefahr drohte. Severus sah die Zeichen, wollte sie aber am liebsten ignorieren.
 

„Wir müssen auf alles gefasst sein. Bei diesem Turnier sterben Menschen.“, sagte Dumbledore gebieterisch.
 

Severus überlegte schon die ganze Zeit wie das Ministerium auf die Idee kam jetzt plötzlich wieder ein Trimagisches Turnier ausrichten zu wollen. Was war wenn sie nicht von alleine drauf gekommen waren? Den gleichen Gedanken musste Dumbledore auch schon gehabt haben, sonst wäre er nicht so alarmiert.
 

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Die Zeit bis Oktober verging wie im Fluge. Severus hatte so viel zu tun mit dem Unterricht und den Vorbereitungen des Turniers, dass er zeitweise völlig vergaß, auf irgendwelche zurückgekehrten Schwarzmagier zu achten. Wie immer oblag ihn zusätzlich die Sicherheit von Potter, doch der hatte bisher noch keine lebensgefährlichen Unternehmungen gestartet. Severus sollte es recht sein. Drei Jahre in Folge hatte der Junge sich in riskante Abenteuer gestürzt. Dieses Jahr würde er sich doch mal zusammenreißen können? Immerhin hatte das Ministerium dafür gesorgt, dass keine Minderjährigen am Turnier teilnehmen konnten. Eine Sorge weniger.
 

Die Delegationen aus Beauxbatons und Durmstrang kamen am Nachmittag an. Die ganze Schule war herausgeputzt und auch die Lehrer wies man sich etwas besser zu präsentieren. Hinzu kam die Anwesendheit des Zaubereiministers, Barthy Crouch und einem Kerl namens Bagman, der den Sportausschuss des Ministeriums leitete.
 

Die Schüler mussten auf dem Hof antreten, nach Häusern sortiert. Severus stand neben seinen in Reih und Glied stehenden Slytherins. Er trug Anzug und Krawatte und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
 

Aus den Wolken brach eine Kutsche, die von Pegasusen gezogen wurde, hervor und landete auf dem Vorfeld von Hogwarts. Die Türen öffneten sich und eine Reihe von Schülerinnen in blauen Umhängen traten heraus. Gefolgt von einer Halbriesin, die einen Pelzmantel trug.
 

Dumbledore trat heran und begrüßte sie herzlich.
 

„Olbüs, was für einä Froide.“, sagte die Halbriesin mit starken Akzent.
 

„Ich präsentiere die Schüler aus Beauxbatons und Madam Maxim.“, rief Dumbledore den anwesenden Schülern und Lehrern überschwenglich zu.
 

Die Hogwartsschüler und einige der Lehrer klatschten. Severus zuckte sich jedoch nicht. Ihm ging das alles schon seit dem ersten Schultag unglaublich auf die Nerven. Zumal er mit gespielter Höflichkeit noch nie was anfangen konnte.
 

Hagrid trat hervor und wollte sich um die Pferde kümmern. Da wandte sich Madam Maxim an ihn.
 

„Mein Lübär, dankö, aber ünserä Tierä drünkön nur Singlemalt Whiskey.“
 

Hagrid lächelte sie an, nickte überschwenglich und wurde knallrot im Gesicht.
 

Severus atmete tief. Na das konnte ja heiter werden.
 

Kurze Zeit später brach ein großes alten Schiff aus dem See hervor. Von Board kamen Mädchen und Jungen in dicken Wollmänteln und Pelzmützen. Durmstrang lag irgendwo an der Grenze zwischen Finnland und Russland. Mitten im Nirgendwo.
 

Der Mann, der sie begleitete war ein alter Bekannter aus Severus' Tagen in Askaban: Igor Karkaroff. Der Magier war ähnlich warm angezogen wie seine Schüler. Er trug langes Haar und einen gezwirbelten Spitzbart. Aus irgendeinem Grund musste Severus plötzlich an Rasputin denken, den Hofmagier der Zarenfamilie, den die Bolschewisten während der Revolution äußert unappetitlich hingerichtet hatten. Vielleicht lag es am Bart, aber Karkaroff machte einen Eindruck wie man sich einen russischen, schwarzen Magier halt so vorstellte. Zum Glück kam er nicht in einem Haus auf einem Hühnerbein hier an.
 

Durmstrang war eine der wenigen Magierschulen in denen die dunkleren Zweige der Zauberei gelehrt wurden. Entsprechend war ihr Ruf in der westlichen Welt der Magier. Severus war selbst während des Krieges im Ostblock gewesen und wusste, dass die russischen Magier ein völlig anderes Verhältnis zur Zauberei hatten. Für sie gab es keine helle und schwarze Magie, sondern nur Magie. Severus war schon zu seiner Schulzeit oft der Meinung gewesen, dass die Unterteilung wie man sie im Westen machte, rein nach der Magiewissenschaft keinerlei Sinn machte. Wie gesagt, Magie war Magie.
 

Der alte Todesser begrüßte Dumbledore mit einer Herzlichkeit als habe es nie einen Krieg gegeben.
 

„Ich darf vorstellen, Durmstrang und ihr Schulleiter Igor Karkaroff.“, rief Dumbledore.
 

Wieder setzte das allgemeine Klatschen ein und Severus tat dieses mal als ob und klatsche ganz leise ein, zwei mal in die Hände.
 

Karkaroff war jetzt also Direktor? Wozu man es als verurteilter Todesser alles bringen konnte.
 

Dumbledore ging mit den beiden anderen Schulleitern ins Schloss, während ihnen ihre Schüler folgten. Die Schüler von Hogwarts reihten sich mit ihren Lehrern dahinter ein und gingen in die große Halle.
 

In die Große Halle waren extra Tische hineingequetscht worden für die Schüler aus Beauxbatons und Durmstrang. Vor dem Lehrertisch stand ein großes verhülltes Etwas.
 

Severus setzte sich an seinen angestammten Platz.
 

Es gesellten sich noch der Minister, Crouch und Bagman zu ihnen. So wurde es selbst in der Großen Halle ganz schön eng.
 

„Der Moment auf den ihr alle gewartet habt!“, rief Dumbledore und lehnte sich an den verhüllten Gegenstand in der Mitte des Raumes. Mit einem Wink seines Zauberstabs enthüllte er einen großen, steinernen Kelch.
 

„Der Feuerkelch!“, sagte Dumbledore.
 

Erstauntes Geflüster ging durch die Reihen der Schüler.
 

„Jener Kelch wird den Namen des Champions einer der drei Schulen erwählen. Schreibt euren Namen auf ein Stück Pergament und werft es hinein, doch wisset folgendes: Wer noch keine Siebzehn ist wird ziemlich drastisch an seiner Teilnahme gehindert werden. Ich beschwöre euch also nicht herum zu tricksen. Mister Bagman ...“
 

Bagman erhob sich und trat vor den Feuerkelch.
 

„Hallo, ich als Leiter des Ausschusses für magischen Sport werde der Richter in dieser überparteilichen Veranstaltung sein. Wie Professor Dumbledore es gerade sagte, ist der Kelch mit einem Zauber versehen, der euer Alter erkennt. Es macht also keinen Sinn sich zu bewerben, wenn man noch keine Siebzehn ist. Ihr habt eine Woche Zeit euren Namen hinein zu werfen.“
 

Vereinzelte Buh-Rufe.
 

„Na na na“, sagte Bagman. „Hiermit eröffne ich das Trimagische Turnier. Mögen die Spiele herausfordernd und fair sein.“
 

Verhaltenes Klatschen von Seiten der Hogwartsschüler. Die Schüler von Beauxbatons und Durmstrang hingegen jubelten.
 

Es folgte das gemeinsame Abendessen. Danach tauchten einige Fotografen vom Tagespropheten auf, lichteten Dumbledore zusammen mit dem Minister, Crouch und Bagman vor dem Feuerkelch ab. Die ausländischen Gäste überging man geflissentlich.
 

Severus versuchte sich aus der Halle zu stehlen, doch er wurde ausgerechnet Karkaroff aufgehalten.
 

„Severus Snape, lange nicht gesehen.“, sagte Karkaroff.
 

„Hmm.“, machte Severus dem gerade nicht nach höflicher Konversation war.
 

„Ein Emotionsbündel wie immer, nicht wahr?“, setzte Karkaroff nach.
 

„Was wollen Sie?“, fragte Severus.
 

Karkaroff legte ihm den Arm um die Schultern als seien sie alte Freunde und führte ihn aus der Halle. Draußen Schlug Severus ihm den Arm weg.
 

„Schluss damit!“, sagte er ungehalten.
 

„Severus, mein Freund ...“
 

„Ich bin nicht ihr Freund!“, sagte Severus ärgerlich.
 

Karkaroff kam ihm ganz nah und flüsterte: „Sie müssen die Zeichen gesehen haben!“
 

Severus verzog das Gesicht und stieß ihn weg.
 

„Ich behalte Sie im Auge.“, sagte Severus.
 

„Das wird nicht nötig sein.“, beteuerte Karkaroff. „Wir wissen beide, was kommt.“
 

Karkaroff krempelte sich den Ärmel hoch und zeigte ihm sein Dunkles Mal. Wie bei dem von Severus zeichneten sich die Linien deutlicher ab als noch vor ein paar Wochen.
 

„Verschwinden Sie!“, sagte Severus ernst.
 

Severus wandte sich von ihm ab und stampfte die Stufen zu den Kerkern hinab. Der hatte vielleicht Nerven! Ihn in der Öffentlichkeit wegen des Mals zu behelligen. Aber soweit er sich erinnerte war Karkaroff noch nie besonders geschickt gewesen. Ihn hatte man nur vorzeitig aus Askaban entlassen, weil er all seine Mithäftlinge verriet. Für ihn käme das Erstarken der Todesser einem Todesurteil gleich. Warum er damit jedoch ihn behelligte? Vermutlich war es die allgemeine Unruhe, die gerade bei allen Ex-Todessern umging. Bei jedem der sich nach dem Krieg herausgewunden und behauptet hatte er würde Lord Voldemort nicht länger dienen. Der Dunkle Lord hatte das ganz offensichtlich einkalkuliert. Das Mal benutzte er nicht nur, um sie zu rufen, sondern auch um einen tiefer liegenden Schrecken unter ihnen zu verbreiten. Sie sollte Angst vor ihn haben. Ihm dienen, ihn lieben, einfach nur aus Angst vor dem, was er mit ihnen anstellen würde, wenn sie es nicht taten. Voldemort war ein Meister der Angst. Er verstand es Schrecken zu vermehren. Das wirkte bis heute in ihren Köpfen nach.
 

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Die Woche verging, ohne das Karkaroff sich genötigt fühlte ihn erneut zu belästigen. Severus spürte jedoch Moodys Blick auf ihnen beiden. Er wusste natürlich, dass Severus und Karkaroff Knastbrüder gewesen waren. Schließlich hatte er sie selbst eingelocht. Vermutlich dachte der Auror sie würden irgendwas aushecken. Das lag einfach in seiner Natur.
 

An diesem Abend fand die große Verkündung der Champions statt. Severus saß am Tisch und warf Karakoff finstere Blicke zu, die dieser erwiderte.
 

Nach dem Essen erhob sich Dumbledore und ging mit Crouch und Bagman im Schlepptau zum Feuerkelch.
 

„Nun, das ist der Abend auf den ihr alle gewartet habt!“, sagte Dumbledore. „Die Verkündung der Champions kann beginnen!“
 

„Sehr freundlich.“, sagte Bagman und tippte mit dem Zauberstab an den steinernen Kelch.
 

Blaue Flammen schlugen aus dem Gefäß heraus und es wurde ein leicht verrußter Zettel aus dem Kelch geschleudert. Dumbledore fing ihn auf.
 

„Für Durmstrang“, las er vor. „Viktor Krumm!“
 

Ein kräftiger Junge aus den Reihen von Durmstrang erhob sich. Die ganze Halle feierte ihn euphorisch. Er erhob sich und ging nach vorn.
 

Severus hatte den Namen schon einmal irgendwo gehört. Es dauerte einigen Augenblicke bis es ihm wieder einfiel. Draco hatte davon geschwärmt, dass Viktor Krumm der beste Quidditschspieler des bulgarischen Teams sei. Quidditsch. Kein Wunder, dass er es vergessen hatte.
 

Wieder wirbelten die blauen Flammen im Kelch herum und spuckten erneut einen Zettel aus.
 

„Fur Beauxbatons“, las Dumbledore vor. „Fluer Delacour!“
 

Wieder setzte Jubel ein und ein blondes Mädchen mit blauen Umhang gesellte sich neben Viktor Krumm vor den Pokal.
 

Schließlich warf der Feuerkelch einen letzten Namen aus.
 

„Für Hogwarts, Cedric Diggory!“
 

Ein gut aussehender Junge aus den Reihen der Hufflepuffs erhob sich und wurde frenetisch gefeiert. Auch er ging nach vorn.
 

„Drei Champions! Drei Schulen!“, sagte Dumbledore. „Wer am Ende den Feuerkelch gewinnt wird ...“
 

Dumbledore kam nicht dazu seine Rede fortzusetzen, denn urplötzlich schossen erneut blaue Flammen aus dem Kelch. Ein weiterer Zettel wurde in die Luft geworfen. Gemurmel erfüllte die Halle.
 

„Harry Potter.“, las Dumbledore verdutzt vor.
 

Das Gemurmel wurde lauter.
 

„Harry Potter? Hat er Harry Potter gesagt? Der ist doch erst in der Vierten!“, hörte Severus durch das Stimmengewirr.
 

„Ruhe! SEID RUHIG!“, rief Dumbledore. „HARRY POTTER!?“
 

Das kann nicht sein! , dachte Severus.
 

Harry Potter erhob sich unsicher. Er wurde von allen angestarrt und schließlich von einigen Gryffindor nach vorne gestoßen damit er losging. Dort angekommen starrte Dumbledore verängstigt an, der ihn den noch rauchenden Zettel in die Hand drückte.
 

Die Gruppe rückte wortlos ab. Ins Hinterzimmer. Severus stieß zu ihnen. Kaum hatten sie die Große Halle hinter sich gelassen ging das unbeschreibliche Gezeter los.
 

„Dumbledore erklären sie das! Das ist eine unheimliche Verschwörung! Unerhört ist das!“
 

Karkaroff und Madam Maxim redeten wild durcheinander bis Dumbledore sie mit einer strikten Handgeste zum Schweigen brachte. Er wandte sich an Harry.
 

„Hast du deinen Namen in den Feuerkelch geworfen?“, fragte er deutlich erregt.
 

„Nein, Sir.“, antwortete Potter und Severus konnte förmlich sehen wie er kleiner wurde.
 

„Hast du einen älteren Schüler überredet deinen Namen hineinzuwerfen?“
 

„Nein, Sir.“, sagte Potter und wurde immer kümmerlicher.
 

„Der Feuerkelch ist ein überaus mächtiges, magisches Artefakt. Es bräuchte schon magische Kenntnisse, die die eines Viertklässlers weit übersteigen!“, donnerte Moody, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte.
 

„Sie haben sich das ja schon sehr gut überlegt, was?“, zischte Karkaroff.
 

„Zu denken wie ein schwarzer Magier ist mein Beruf, falls Sie das vergessen haben, Karkaroff!“, entgegnete Moody schneidend.
 

„Mr Bagman, was sagt das Regelwerk zu so einem Fall?“, fragte Dumbledore.
 

„Nun ja, der Feuerkelch hat gewählt, also ist Mr Potter streng genommen ein Champion.“
 

Wieder zeterten Karkaroff und Maxim los.
 

„Meine Lieben, bitte.“, versuchte Albus die Wogen zu glätten. „Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, dann raus damit! Wenn nicht, dann müssen wir wohl oder übel das Beste daraus machen.“
 

Severus stand da. Die Arme verschränkt und seinen Blick auf Potter gerichtet.
 

Potter! Warum immer Potter?, dachte er. Konnte der Junge sich denn nicht einmal aus einer lebensgefährlichen Situation heraushalten?
 

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Einmal mehr saßen Severus und Minerva in Dumbledores Büro. Der Schulleiter tigerte um seinen Tisch herum. Sichtlich aufgebracht. Minerva saß im Sessel vor dem Kamin und Severus stand in der hinteren Ecke und trank ein Glas Gin. Die ganze Angelegenheit hatte sie alle sehr aufgewühlt.
 

„Tja, so viel zu; lassen wir die Ereignisse sich entwickeln.“, sagte Severus.
 

Minerva funkelte ihn böse an, weil er sie zitiert hatte.
 

„Severus, das reicht!“, sagte Dumbledore.
 

„Nun, genau genommen, hat sich ja nichts geändert.“, antwortete Severus.
 

„Inwiefern?“, wollte Dumbledore wissen.
 

„Wir müssen dafür sorgen, dass Potter dieses Turnier überlebt. Also das gleiche wie sonst auch.“
 

„Wollen Sie gar nicht wissen, weshalb wir in diese Situation geraten sind?“, fragte Minerva.
 

„Oh doch“, antwortete Severus. „Aber ich kann es mir denken. Irgendjemand hat den Feuerkelch mit einem simplen Verwechslungszauber versehen oder einfach die Auswahlkriterien verändert. Ein mächtiges Artefakt, wie Moody sagte, aber nicht unfehlbar. Ein findiger Magier hätte die Schutzzauber ohne viel Aufsehen überwinden können. Und wer sagt, dass es hier im Schloss passiert ist? Vielleicht war der Kelch schon manipuliert als er hier ankam?“
 

„Sie meinen das Ministerium hat etwas damit zu tun?“, fragte Minerva.
 

„Nein, ich schließe nur grundsätzlich nichts aus.“, entgegnete Severus.
 

Dumbledore setzte sich hinter sein Pult. Er bot den seltenen Anblick von Deprimierung.
 

„Was wollte Karkaroff von Ihnen?“, fragte Albus schließlich.
 

„Oh, wir wollten Sammelbilder tauschen und unsere Tatoos vergleichen.“
 

„Severus!“, zischte Minerva hinter ihm als habe er etwas unanständiges gesagt.
 

„Sie konnten nicht zufällig Etwas in Erfahrung bringen?“, fragte Dumbledore.
 

„Nein, er hat, wie die anderen, eine Heidenangst. Wir haben nichts außer Gerüchten.“, sagte Severus.
 

Das war schlicht die Wahrheit. Etwas passierte vor ihrer Nase und sie wussten nicht was. Es war nicht das erste Mal, dass sie völlig im Blindflug agierten. Tatsächlich schien das langsam zur Gewohnheit zu werden.



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