Zum Inhalt der Seite

Die Drachensonate

Band 2 - Drachen-Saga
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chaos in Götterherz

[JUSTIFY]Kelvin überlegte seit Tagen, wie er an König Konstantin von Rabenwacht herankommen konnte. Doch vor allem, wie er ihn dann auch noch überzeugt bekam, sich ihrer Sache anzuschließen! Immerhin war er kein kriegerischer Mann. Sicherlich rebellisch, aber das setzte nicht voraus, dass er auch bereit war, sein Heer gegen den Weltenlenker einzusetzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seufzend schloss er die Haustür seiner Hütte auf und sah sich nochmals nach neugierigen Augen oder Ohren um. Auch hier hatten sie die Häuser im näheren Umkreis gekauft, damit er sicher leben konnte. Es hatte sie ein Vermögen gekostet! Doch Hammond und er waren stets in Sicherheit gewesen, seit sie das getan hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er sein winziges Haus betrat, fiel ihm sofort auf, dass etwas nicht stimmte. Jemand war hier! Zwar konnte er niemanden im Wohnbereich entdecken, aber er roch etwas. Etwas, was nicht von ihm war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit gezückten Dolchen schlich er durch sein eigenes Zuhause. Vorsichtig schnupperte er. Es roch nach... Blumen, der Süße von Früchten und irgendwie nach Sandelholz. Eigentlich konnte er es nicht wirklich einordnen! Es war zu exotisch...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Angespannt stieß er die Türen auf, die er nur angelehnt hatte. Nirgendwo war jemand. Nur die Tür zu seinem Schlafzimmer war stets komplett zugezogen und hier schien der Duft auch am stärksten zu werden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit geschlossenen Augen atmete der Blondschopf einmal tief durch, ehe er die Tür rasch aufriss und sofort die Klingen vor sich hielt, nur... um sie wieder sinken zu lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Billie!“, stöhnte er schockiert. „Du hast mir fast einen Herzinfarkt beschert!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit hochgezogener Augenbraue saß die Elfe auf seinem Bett, als wartete sie schon seit Stunden auf seine Rückkehr. Was durchaus sein konnte... Er war seit gestern Morgen nicht mehr hier gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast viel gelernt...“, gab sie dann grinsend zu. „Immerhin hast du gemerkt, dass ich hier bin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, schon, aber ich wusste nicht, dass du es bist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Solltest du ja auch nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo warst du?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hier und dort...“, erwiderte die Hübsche ausweichend, während sie auf seinem Bett sitzen blieb. Kelvin steckte derweil seine neuen Dolche zurück in die dazugehörigen Futterale. Es bestand immerhin keine Gefahr.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du warst über einen Monat verschwunden!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich war auch etwas angeschlagen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Angeschlagen?“, hakte er skeptisch nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hatte eine Weile einen Dolch in meinem Herz stecken und davon musste ich mich ziemlich lange erholen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jemand hat dich erstochen?!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe es selbst getan. Lange Geschichte...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stolperst du nun auch schon wie dein Partner?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erstaunt blickte Billiana ihn an, als suchte sie in seinen Augen etwas, ehe sie nickte: „Du hast es also herausgefunden? Oder hat Hamm dir von Nero erzählt?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hamm hat mir von ihm erzählt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weißt du... Dafür hat Hamm mir erzählt, dass du mit einem der angeblichen Götter verhandelst?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er ist schon irgendwie eine kleine Tratschtante unser kleiner Hammond...“, seufzte Kelvin theatralisch, ehe er sich zu ihr setzte. In dem kleinen Schlafzimmer gab es weder einen Hocker noch einen Stuhl, den er sich hätte heranziehen können. Sie schien sich an der Nähe jedoch nicht zu stören.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du kannst den Berührten nicht trauen, Kel.“, warnte sie ihn ernst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Berührte?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Göttliche... Berührte... Aufgestiegene... Es gibt recht viele Namen für sie.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du weißt, was sie sind?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„In alten Zeiten nannte man sie göttliche Splitter. Also ja... Ja, ich weiß, was sie sind.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kann man sie töten?“, wollte er wissbegierig wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du kannst es nicht, Kel, vergiss‘ es. Nur einer kann es...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Angestrengt seufzte der Rebellenanführer und ließ sich zurück auf sein Bett sinken: „Der Weltenlenker?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jein...“, erwiderte sie nachdenklich. „Zodiak. Zodiak kann sie töten... Und ich vermute, dass sie auch Zodiak töten können. Irgendwie...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was genau sind diese angeblichen Götter?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie blieb ihm eine Antwort schuldig. Stattdessen stieg sie plötzlich über ihn und setzte sich auf seinen Unterleib, während ihre eisblauen Augen auf ihn herabsahen. Es fühlte sich eigenartig für Kelvin an, dass eine Frau über ihm thronte, doch bei Billiana störte es ihn irgendwie nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen erwiderte er forsch den Blick der Elfe und verschränkte die Arme unter seinem Kopf. Er lag bequem da, als wäre es vollkommen normal, dass Frauen sich auf seinem Schritt niederließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]War es ja auch! Er hatte schon manche Dame ins Bett bekommen, doch bisher war sie ihm recht immun gegen seinen Charme vorgekommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie wurden einst von den ursprünglichen Göttlichen berührt. Es muss keine Berührung im eigentlichen Sinne gewesen sein, sondern kann auch nur der Kontakt mit ihren Erinnerungen sein oder mit ihrer Magie...“, erklärte sie ihm, während sie den Blick nicht aus seinem Gesicht hob. „Wenn diese Berührten durch einen heroischen Tod sterben – das kann auch einfach nur die Tatsache sein, dass sie mit ihrem Ableben ein unschuldiges Leben retten – dann erwacht die göttliche Macht in ihnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie beginnen sich zu verändern... Nehmen die Gestalt des Göttlichen an, von dem sie einst berührt worden waren. Außerdem erhalten sie einen Bruchteil von deren Macht. Ihre Fähigkeiten...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also ist Fiona von Lebenswelt eine Wiedergeburt eines Gottes? Sie ist von so einer berührt worden wie der Schöpfermutter?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lebenswelt ist eine Frau?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Überheblich begann der Blondschopf zu grinsen, ehe er nickte: „Oh ja... Wusstest du das etwa nicht?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Soweit es mir möglich ist, halte ich mich von ihnen fern...“, gab die Elfe missmutig zu. „Aber ja... Du hast vollkommen recht: Solche wie Lebenswelt wurden zu Lebzeiten durch die Rückbleibsel dieser Göttlichen berührt und starben dann heldenhaft.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Warum scharen sie dich dann um Wyrnné? Sie scheinen doch letztendlich mächtiger zu sein als er.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch dieses Mal antwortete die Attentäterin ihm nicht sofort. Ihre Kuppen berührten stattdessen neugierig seinen Hals und glitten bis zu dem Kragen seines Hemdes herunter und wieder hinauf. Sie entlockte ihm dadurch eine Gänsehaut! Trotzdem versuchte Kelvin gelassen zu bleiben, was bei ihrem Anblick wirklich schwierig war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Augen wanderten dabei mit ihren Fingern mit. Manches Mal schien sie an seinem Herzen hängen zu bleiben, als suchte sie nach etwas Bestimmten. Jedoch war er überzeugt davon, dass sie ihn nicht töten wollte. Dann wäre er längst tot![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er findet sie, wenn sie noch leben... Er unterwirft sie seinem Willen und dann lässt er sie heldenhaft sterben. Er fingiert ihre Tode nach und nach...“, erklärte sie ihm bleiern. „Dann nimmt er ihre Leichen und wartet auf die Vollendung ihres Aufstiegs. Er zeigt ihnen, was sie sehen sollen und redet ihnen ein, dass sie nur durch ihn leben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Warum tut er das? Es ist doch gefährlich, wenn er so viele mächtige Kreaturen häuft.“, hinterfragte der Rebell verwirrt. „Sie könnten ihn stürzen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich denke, dass Zodiak will, dass er es tut...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber sagtest du nicht, dass sie das Urböse vielleicht vernichten können?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und ich sagte auch, dass er sie ebenfalls töten kann.“, erinnerte die Blondine ihn. „Wenn sie alle an einem Ort versammelt sind, wenn er zurückkehrt, kann er sie auf einen Schlag vernichten. Die Gefahr wäre gebannt...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Clever.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, so ist er...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kelvin lächelte, dann nahm er die Hände hinter seinem Kopf hervor, um stattdessen ihre Schultern zu packen. Ohne Vorwarnung riss er die Elfe herum, damit er nun stattdessen über ihr thronen konnte. Seine blauen Augen sanken derweil in ihren, während sie überraschenderweise unter ihm liegen blieb. Eigentlich hatte er mit mehr Widerstand gerechnet.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eine Weile betrachtete er sie einfach nur. Sie war eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte und er wusste, dass er das nicht zum ersten Mal dachte. Ihre Makel machten sie unfassbar verlockend. Er fand es beinahe schade, dass sie die Narben in ihrem Gesicht unter einem Zauber verbarg.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam beugte er sich zu ihr herunter, während er kurz vor ihrem Mund innehielt. Obwohl sich der Rebell sonst gerne nahm, was er wollte, zügelte er sich bei ihr. Schon seit sie einander kennengelernt hatten! Irgendwie wollte er alles bei ihr richtig machen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keine Gegenwehr, also senkte er seine Lippen auf ihre, während er seine Augen schloss. Er konnte in den letzten Augenblicken jedoch erkennen, dass auch Billie ihre Augen schloss. Sie erwiderte den Kuss.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seine Kuppen wanderten während der Vereinigung ihrer Münder wie von selbst über ihren bekleideten Körper. Sie fühlte sich so verdammt gut an![/JUSTIFY][JUSTIFY]Er legte den Kopf schief, während er an ihrer Unterlippe saugte, um anschließend daran zu knabbern. Selbst ihr Geschmack war verlockend und hinreißend zugleich, während ihr Duft seine Nase umwarb. Jenen Geruch, der ihn eben noch alarmiert hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie ihren Mund dann jedoch zurückzog, haderte er und sah sie verwirrt an: „Zu viel? Wegen Hamm?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein... Hammond weiß, dass mein Herz eine Festung ist. Ich binde mich seit Argrim nicht mehr...“, gestand sie leise. „Ich muss dir noch etwas anderes sagen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was denn?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Elfe schwieg, während sie ihm unsicher in die Augen sah. Sie schien zu hadern, ob sie wirklich aussprechen sollte, was sie sagen wollte. Ihre Hände glitten derweil streichend an seine schnell atmende Brust.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„König Konstantin von Rabenwacht hat mir eine Mission aufgetragen, als ich nach Götterherz zurückkehrte...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„König Konstantin? Ehrlich?!“, fragte er vollkommen empört.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja.“, antwortete Billiana sichtlich irritiert. „Er möchte, dass ich ihm bei einer Sache helfe und ich sagte ihm zu. Ich würde das wirklich gerne machen... Ist das in Ordnung? Ich weiß, dass ihr mich braucht, aber das ist... wichtig.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Klar, mach‘ nur. Mach‘ nur...“, grinste er breit und senkte seine Lippen auf ihre, um sie dankbar zu küssen. „Und wir werden dir helfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hä?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ehrlich gesagt versuche ich seit Tagen an ihn heranzukommen! Lebenswelt brachte mich auf die Idee, dass er sich vielleicht der Rebellion anschließen könnte. Wenn wir ihm helfen, wird er uns zugetan sein.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist eine wirklich gefährliche Mission, Kel...“, ermahnte die Attentäterin ihn streng. „Es wird viele Tote geben und massives Chaos.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Umso besser!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du darfst keinen Alarm schlagen, ehe es nicht angemessen ist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kriege ich hin. Ich kam auch unbemerkt in Lebenswelts Palast!“, sagte er stolz. „Na gut... Ich kam nicht ungesehen heraus, aber nur, weil wir so lange geredet haben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Deine Crew muss damit einverstanden sein. Und ihr müsst alles tun, was ich euch sage.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kriegen wir hin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ach ja? Kriegt ihr das hin?“, hinterfragte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Ihr seid Rebellen. Befehle zu befolgen, liegt nicht in eurer Natur...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Touché, aber in diesem Fall werden wir es tun.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Unschuldige werden sterben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Unschuldige sterben jeden Tag.“, erinnerte Kelvin sie nüchtern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie werden durch euch sterben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun brachte sie ihn tatsächlich zum Schweigen. Man konnte viel über ihn und seine Anhänger sagen, aber gewiss nicht, dass sie Unschuldige töteten oder folterten. Ihnen ging es darum, sie aus ihrer Knechtschaft zu befreien – auch, damit sie sich ihnen vielleicht anschlossen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Selbstverständlich führte Billiana als Attentäterin ein komplett anderes Leben. Sie tötete die, für die sie bezahlt wurde. Ob sie nun unschuldig waren oder Monster, spielte keine Rolle. Es ging um Geld.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur glaubte er nicht, dass alles so war, wie es schien. Sie wollte diese Mission erledigen, weil ihr etwas daran lag. Weil ihr etwas an Konstantin lag... Sie tötete für ihn diese Unschuldigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Worum geht es?“, fragte er ernst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist eine getarnte Rettungsmission.“, erklärte sie ihm, während ihre Hände geschickt sein Hemd aufknöpften, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. „Konstantin möchte, dass wir seinen Sandkastenfreund aus dem Kolosseum befreien, doch es muss so aussehen, als sei es ein Aufstand. Als wäre er nur durch das Chaos entkommen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist es dir deshalb so wichtig? Weil du diesen unschuldigen Freund retten möchtest?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Unter anderem...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist der andere Grund?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Leise seufzte sie. Ihre Finger glitten über seinen vernarbten Brustkorb. Befühlten jede seiner Narben, die er durch Kämpfe erlitten hatte. Manche, weil er sich den Bestien des Weltenlenkers hatte stellen müssen, andere waren durch die Wachen von Aristokraten entstanden, weil er erwischt worden war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen glitten von seinen Augen über seinen Mund hinab zu seinem Hals. Beobachteten eine Weile, wie sein Adamsapfel tanzte. Ihre Finger hingegen glitten unter seinem Hemd zu seinem Rücken. Auch dort konnte sie viele alte Verletzungen ertasten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Was immer sie so zueinander hinzog, es beruhte auf Gegenseitigkeit. Er konnte kaum den Blick von ihr abwenden, trotzdem wollte er die Elfe besser verstehen. Begreifen, weshalb sie tat, was sie tat.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bewundere Konstantin...“, gestand Billie schließlich kleinlaut. „Er hat sich aus einem Haufen Scheiße erhoben und hat ein Land zu neuem Glanz verholfen, welches unter schlechten Entscheidungen zu fallen drohte. Aus dem Nichts erschuf er eine... Dynastie. Die Dynastie Rabenwachts.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da ist noch mehr... Verrate es mir.“, hauchte er und küsste ihren Schopf. An ihren Mund kam er gerade nicht heran, außerdem sollte sie ihm ja Antworten liefern können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er ist... ein Splitter... Ein Berührter. Aber er weiß es nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn er stirbt, dann wird er zu einem dieser falschen Götter?“, fragte er überrascht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn er heldenhaft stirbt, ja...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Woher-...?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich kann sie spüren... Ich kann es sehen. Ich kann sie hören.“, säuselte Billiana und sah ihm endlich wieder in die Augen. „Ich bin einer von ihnen, Kel.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fassungslos starrte er sie an. Ihm fehlten die Worte! Sollte sie heroisch sterben – worauf alles hindeutete – dann kehrte sie als einer von ihnen zurück. Dann würde sie wie Lebenswelt werden. Wäre eine Gefangene, in dieser Hülle und Wyrnné würde sie soweit manipulieren, dass sie ihm folgte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zum ersten Mal schärfte er seinen Blick, um ihr magisches Pulsieren zu betrachten. Es war wirklich anders! Ähnlich wie bei Fiona, tänzelte ihre Aura. War heller, stärker und beeindruckender als alles, was er bisher gesehen hatte. Doch vor allem war sie... wärmer. Mütterlicher... Als diente diese Macht nicht der Vernichtung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Seit wann weißt du es?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Seit meiner damaligen Reise. Die Drachen sagten es mir, vor meinem letzten Kampf gegen Zodiak.“, antwortete sie wahrheitsgemäß.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es erklärt, wie du sie erkennen kannst, aber weshalb erkennt Wyrnné sie?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weil er der Sohn des Schöpfervaters ist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kelvin fiel beinahe von ihr herunter vor Schreck! Er hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Der Sohn des Schöpfervaters... Jener, der damals mit der Schöpfermutter die Welten erschuf und mit ihr Zodiak besiegen wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn man es also genau nahm, war der Weltenlenker wirklich eine Art Gott. Ein halber Gott, sofern-...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist die Schöpfermutter etwa seine Mutter?“, fragte der Blondschopf atemlos.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein...“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Sie waren zwar verliebt ineinander, doch meistens zerstritten. Außerdem wurde Wyrnné lange nach Shivas Tod gezeugt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wer ist seine Mutter?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die Königin der Zwischenwelt. Er ist eigentlich ein Zwischenweltler und wird nach seinem Ableben dort seelenlos ruhen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er ist kein Mensch... Und doch verfolgt er Nichtmenschen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich denke, er wäre gerne ein Mensch. Die Nichtmenschen faszinieren ihn zwar und alle, die er liebt, waren oder sind Nichtmenschen, aber er will das nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Paradox...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„In der Tat.“, stimmte sie ihm trocken zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sind da noch mehr Geheimnisse, die du mir unbedingt beichten musst?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Glaube nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl die Stimmung eigentlich dahin sein sollte, fühlte er sich immer noch unbeschreiblich zu ihr hingezogen. Deshalb senkte er erneut seine Lippen auf ihre und begann nun endlich ihre Bluse zu öffnen. Ein bisschen tat es ihm um Hamm leid, doch er wollte sich auch nicht seinem Herz verweigern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit geschlossenen Lidern ließ er sich fallen. Nur einen Augenblick lang, dann spürte er ihren Widerstand. Der Drache in ihr kam zum Vorschein![/JUSTIFY][JUSTIFY]Grinsend biss er ihr in die Unterlippe, während er sie mit Kraft auf den Rücken behielt. Bot er ihr eine Gelegenheit, würde sie ihn umwerfen und das Ruder wieder an sich bringen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihre Vereinigung würde weder romantisch noch zärtlich sein, aber es war genau nach seinem Geschmack. Sie war nach seinem Geschmack! Mit dem Feuer der Leidenschaft entblätterte er sie, um sich endlich das einzufordern, was er seit dem ersten Tag begehrte.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir müssen mit sehr viel Widerstand rechnen.“, erklärte Billiana vor dem Herzen der Rebellion.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur diese fünf würden bei dem Ausbruch helfen, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Und natürlich Nero! Der war aber schon dort.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lord Optimus hat schon vor Wochen die Zahl der Wachen erhöhen lassen, weil er mit einem Angriff auf sein Kolosseum rechnet. Nur rechnet er nicht damit, dass Konstantin sich an Auftragsmörder wenden würde.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist denn daran bitte anders?“, warf Dorian skeptisch ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir sind leiser. Wir sind tödlicher als Soldaten.“, erwiderte Billie honigsüß. „Wir beherrschen die Täuschung und Tarnung wie kein zweiter. Bei uns ist ein Mord nicht einfach nur ein Mord: Es ist Kunst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schweigen legte sich über die Gruppe. Bisher hatten nur Hammond und Kelvin viel Kontakt zu ihr gehabt, sonst keiner. Dennoch schienen sie keineswegs an ihren Talenten zu zweifeln, wenn vielleicht aber an ihrem Charakter. Oder ihrem Verstand... Doch sie folgten auch Kelvin, also würden sie es auch bei ihr machen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Soldaten metzeln sich den Weg frei, aber unser Ziel ist es, unbemerkt in das Kolosseum einzudringen und von Innen heraus für Chaos zu sorgen. Es muss so aussehen, als hätten einige Gladiatoren einen Aufstand angezettelt, den die anderen bloß für sich ausgenutzt haben.“, fuhr sie gelassen fort. „Jeder Gladiator, der befreit werden möchte, wird aus seinem Käfig herausgelassen und erhält die Waffe eines Wächters. Sie sind für sich selbst verantwortlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Uns geht es nur um den Champion der Arena. Er ist derjenige, der das Ganze überleben muss.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Werden die anderen sterben?“, mischte sich Kyle nicht unbedingt glücklich ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Vermutlich...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und das ist Euch egal?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht egal... Es sind unvermeidliche Kollateralschäden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wusstest du, dass es so laufen würde, Kel?“, hakte Dorian nun skeptisch nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jupp, wusste ich.“, sagte der Anführer leicht dahin. „Uns geht es darum, König Konstantin von Rabenwacht einen Gefallen zu tun, damit er uns wohlgesonnen ist. Wir brauchen seine Unterstützung bei unserer Rebellion.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Konstantin ist das Leben von Theodor so wichtig, dass er dafür sogar dem Weltenlenker in den Tod folgen würde.“, ergänzte die Blondine nüchtern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also rechtfertigen wir damit die Tode dieser armen Säue?“, hinterfragte nun der Titan der Gruppe. „Sind wir dann überhaupt besser als der Weltenlenker?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Keineswegs, Hamm, aber bei dieser Sache geht es auch nicht darum, besser zu sein als er.“, erklärte Billiana ernst. „Ich sage es ganz deutlich: Hierbei handelt es sich um einen Attentäter-Auftrag nicht um den Auftakt einer Rebellion. Das tun wir... Attentäter töten Menschen. Einige davon sind unschuldig, andere sind es nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das erscheint mir nicht richtig, Kel.“, murrte Dorian.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Niemand muss bei dieser Sache mitmachen, der sich nicht wohl dabei fühlt.“, sagte Kelvin charismatisch. Sie verstand schon, weshalb man ihm so gerne folgte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du wirst ihr auf jeden Fall helfen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber leise irgendwo reinzukommen, ist nicht gerade eine deiner Stärken.“, erinnerte Elena ihn skeptisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Inzwischen bin ich doch ganz gut darin geworden.“, kicherte der Rebellenanführer amüsiert. „Ich werde nicht das Problem sein, sondern die Gladiatoren, die vorgeben, dass sie rauswollen und uns dann angreifen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„So ist es... Und die Wachen, von denen wir eventuell nichts wissen.“, fuhr die Elfe vorerst fort, damit die Crew alle Fakten kannte, ehe sie ihre Entscheidung trafen. „In dieser Mission ist nur eine Sache sicher und zwar die, dass nichts sicher sein wird. Nicht die Anzahl unserer Widersacher und auch nicht, wer wirklich auf unserer Seite sein wird.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Außerdem müssen wir vielleicht auch Diener oder Gladiatoren töten, die nach Hilfe schreien wollen, bevor es uns recht ist, dass der Alarm ausgelöst wird.“, hing Kelvin noch mit heran. Auch das war ein Fakt, der ihnen bewusst sein musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Leben eines Unschuldigen zu nehmen, war anders. Tötete man jemanden, der einen selbst umbringen wollte oder von dem man wusste, dass er viele Verbrechen begangen hatte, dann konnte man sich einreden, dass der Mord gerechtfertigt war. Doch das ging nicht, wenn das einzige Verbrechen des Opfers die Tatsache war, dass er geboren worden war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Billiana wusste um diese Bürde. Im Kampf gegen das Urböse hatte sie zahlreiche Menschen und Nichtmenschen töten müssen, die eigentlich nie etwas verbrochen hatten. Sie waren nur Verseuchte gewesen, die den Befehlen ihres Marionettenspielers folgten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam schloss sie ihre Augen, während sie sich an ihre Gesichter erinnerte, bevor sie starben. An die Angst, als Zodiak ihre Körper verließ, um sie zum Sterben zurückzulassen. Sie hörte, wie sie flehten, ihnen zu helfen, doch es war längst zu spät.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem Gaius war in ihrem Gedächtnis geblieben, der kurz vor seinem Ende sie als seine Mutter angesehen hatte. Er hatte sie um Vergebung gebeten... Und obwohl Billiana zu dieser Zeit noch ein halbes Kind gewesen war, hatte sie die Rolle übernommen, damit er mit reinem Gewissen sterben konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Unterschied zwischen heute und damals war, dass sie heute eine Wahl hatten. Sie mussten diese Mission nicht mitmachen. Die Unschuldigen, die vielleicht sterben würden, waren nicht besessen und griffen sie nicht zwingend an. Es ging nicht um die Verteidigung ihres Lebens.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Überzeugt öffnete sie ihre Augen und sah mit Feuer in die Gesichter der Rebellen: „Euch mag es vielleicht nicht so erscheinen, doch es ist eine Rettungsmission. Es geht um die Rettung eines einst unschuldigen Bauern, der an das Kolosseum verkauft wurde, um Konstantin zu brechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]König Konstantin von Rabenwacht hat sich wie ein Phönix aus der Asche erhoben und rettete tausende von Leben. Er verschonte Nichtmenschen und Mischlinge. Befreite sie aus ihrer Verfolgung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn ihr mich fragt, dann sind die vier oder zehn Leben, die in dieser Nacht unschuldig gehen müssen, nichts im Vergleich zu dem, was Konstantin getan hat. Nichts gegen all die Leben, die er noch retten wird. Nichts im Vergleich zu dem, was Theodors Rettung vielleicht in ihm wecken kann.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du klingst etwas fanatisch...“, warf Dorian irritiert ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Als ich Midgard nach vielen Jahren besuchte, fand ich einen Ort des Grauens vor. Ich sah Millionen Nichtmenschen fallen. Ich erfuhr, dass Wyrnné sie schlachten ließ wie Vieh! Ich sah nur diese Dunkelheit.“, erklärte sie aufrichtig. „Und in dieser Dunkelheit erschien dieses winzig kleine Licht. Ein Mensch, der bereit war, all das zu vergessen. Der innerhalb von drei Jahren tausende Leben rettete. Für was? Für Dank alleine... Er hat mir Glauben geschenkt. Hoffnung, dass die Menschen nicht so verloren sind, wie es scheint.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jedes Leben ist kostbar und niemand wird die unschuldigen Tode so sehr bedauern wie ich, doch Konstantin wird jeden Toten tausendfach wiedergutleisten. Und viele der Gladiatoren werden frei sein oder frei sterben. Das ist mehr wert, als der blutige Tod in der ehrlosen Arena Götterherz‘.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schweigen legte sich über die Gruppe. Billie ließ es zu, damit ihre Worte sacken konnten. Sie verstand jeden Zweifel, doch sie verstand auch etwas anderes: Manchmal musste man etwas opfern, um etwas Größeres zu ermöglichen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]All die Königreiche von früher und heute waren auf Leichen errichtet worden. Jeder König hatte seine Macht erworben, weil er andere zurückließ, manche verriet und Unschuldige tötete. Hinter jeder großen, außergewöhnlichen und guten Sache, steckte ein dunkler Schatten. Verluste, die dieses Gute ermöglicht hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Welt war nicht nur Schwarz und Weiß... Entscheidungen waren nicht immer nur gut oder böse. Es gab stets zwei Seiten. Durch diese zwei Seiten vermischte sich alles und im Endeffekt ergab das Grau.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich mach‘ mit.“, sagte Hammond seltsam überzeugt. „Sie hat recht... Konstantin tut viel für die Völker und verdient es, dass wir ihm helfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin auch dabei.“, schloss sich Dorian grinsend an. „Ich muss ja auf unseren Großen aufpassen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hamm grinste und sie stießen einander kumpelhaft mit den Schultern an. Sie waren ein wirklich eigenartiges Duo, doch Billiana war davon überzeugt, dass sie einander niemals in Stich lassen würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich... bleibe hier.“, brummte Elena. „Ich bin eh keine Hilfe, aber wenn jemand verletzt ist, werde ich da sein und die Wunden versorgen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich werde ebenfalls hierbleiben, aber bei der Planung dieser Rettung tatkräftig helfen, damit es so wenig unschuldige Opfer gibt wie möglich.“, sagte Kyle ernst. „Ich kämpfe nicht gut genug, um mich mit Gladiatoren anzulegen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das glaube ich allerdings auch, alter Mann.“, gluckste Kelvin amüsiert. Es hatten sich genau die freiwillig für den Außeneinsatz gemeldet, die der Anführer ihr zuvor noch genannt hatte. Er kannte seine Crew.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin kaum älter als du!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Man ist immer so alt, wie man sich fühlt, mein Freund. Oder sich gibt...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fick‘ dich, Kel!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nach dir.“, kicherte der Blondschopf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„König Konstantin verlässt heute noch Götterherz und kehrt nach Rabenwacht zurück.“, mischte sich Billiana in das Gegacker ein. „In drei Tagen werden wir in das Kolosseum eindringen. Bis dahin solltet ihr also vorbereitet und breit sein. Das wird nicht einfach...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aye, aye!“, sagten Hammond und Dorian wie aus einem Munde und salutierten salopp.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wegtreten.“, grinste die Elfe amüsiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie auch immer das ausgehen würde, es würde für sehr viel Aufsehen sorgen. Nur hoffte sie, dass sie dabei auch Theodor lebend aus dem Kolosseum herausbekamen![/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Es machte Konstantin nervös, dass heute Nacht der Ausbruch von Theodor losging. Schlimm war vor allem für ihn, dass er nicht dabei sein durfte. Billiana hatte ihm klar gemacht, dass er möglichst weit weg von den Ereignissen sein musste. Nichts durfte auf ihn hindeuten. Wie unschön er das auch fand, musste er der Attentäterin dabei recht geben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Außerdem wollte er auch Benedikt nicht länger zumuten, dass er in Götterherz sein musste. Ihre Beziehung hatte sich seit jener gemeinsamen Nacht selbstverständlich verändert, nur wusste er noch nicht, inwieweit. Es konnte sein, dass es eine einmalige Nacht blieb, aber auch, dass mehr daraus erwuchs. Es würde den Adelssohn freuen, wenn da mehr zwischen ihnen wäre.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Während er darüber nachdachte, klopfte es an der mächtigen Flügeltür zu seinem Thronsaal. Kurz darauf kam Durell herein und wirkte verunsichert. Immer mal wieder drehte er sich um. Offenbar überlegte der Hauptmann der Leibwache, ob er nicht doch lieber umkehren wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was kann ich für dich tun, Durell?“, fragte der König und richtete sich seine goldene Krone, die er so ungern trug. Im Moment war er aber im Dienst und versuchte alle Fehler seiner Frau zu korrigieren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich muss Euch etwas beichten, Majestät...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was denn?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es geht um Theodor. Um seine damalige Entführung...“, gab Durell kleinlaut zu, während er seine Hände krampfhaft knetete. „Ich... war damals beteiligt...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erstaunt sah er ihn an, während Konstantin sich aufrecht hinsetzte, um den Hauptmann genauer zu mustern. Alles an dem jungen Mann verriet ihm, dass er nicht log. Jedoch musste er zugeben, dass er so etwas bereits vermutet hatte, weil Durell seit der Sichtung von Theodor sich eigenartig verhielt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem wollte er ihn selbst reden lassen. Beichten waren eine schwierige Angelegenheit und es war nicht fair, wenn man sich einmischte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Damals hatte ich... meine Rekrutenausbildung gerade erst abgeschlossen. Es war eine meiner ersten Aufträge im Dienste Rabenwachts...“, gestand Durell weiterhin verunsichert. „Mir wurde gesagt, dass ich auf keinen Fall mit ihm sprechen darf. Ich sollte nur dafür sorgen, dass er sicher nach Götterherz gebracht wird...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ich hielt mich an meine Befehle. Ich sprach nicht mit ihm und hatte deshalb keine Ahnung, wen ich da überführte. Aber er tat mir leid... Ich konnte sein Gesicht niemals vergessen. Er verfolgt mich in meine Albträume!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Konstantin sah ihm an, dass er die Wahrheit sagte. Er hatte sich schlecht wegen der Entführung gefühlt und keine Ahnung gehabt, was er da getan hatte. Er war ein einfacher Soldat gewesen... Jemand, der Befehlen folgen musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hätte es Euch schon eher sagen müssen, doch ich wusste nicht, wie... Es tut mir leid!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Würdest du es wieder tun?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie bitte?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gäbe ich dir denselben Auftrag heutzutage mit dem Wissen, welches du heute hast, würdest du diese Mission erneut ausführen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, Majestät...“, gab Durell zu und senkte seinen Blick. „Ich könnte es nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gut, dann bin ich froh, dass du so viel daraus gelernt hast.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irritiert sah der Hauptmann der Leibwache ihn an, als würde er über Hexenverbrennungen sprechen: „Was...? Das ist alles?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was denn? Soll ich dich foltern lassen? Dich köpfen? Federn? Nicht mein Stil.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Seid Ihr denn nicht sauer auf mich?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht sauer, aber enttäuscht, Durell.“, gestand der König mit gestrafften Schultern. „Ich hatte mehr von dir erwartet, doch es war eine andere Zeit. Du dientest einem anderen...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich werde alles tun, um meinen Fehler wiedergutzumachen und diese zweite Chance zu nutzen, Euer Gnaden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich weiß, Durell.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bei allen Göttern, die mal waren, sind und sein werden, hoffe ich sehr, dass es dieser Frau gelingen wird, Theodor zu retten.“, sagte der Hauptmann mit gestrafften Schultern und aufrechtem Haupt. „Alles, was ich für ihn tun kann, werde ich tun. Das schwöre ich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hoffe, dass du diese Gelegenheit erhalten wirst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke für Eure... Gnade, Majestät.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke für deine Ehrlichkeit, Durell.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ganz nach Soldatenmanier verbeugte sich Durell vor ihm, ehe er sich umdrehte, damit er den Thronsaal wieder verlassen konnte. Seine Schritte wirkten nun entschlossen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Du wirst deine Wiedergutmachung leisten, Durell... Damals hast du vielleicht einen Fehler begangen, doch du bist daran gewachsen., dachte der Adelssohn mit einem Schmunzeln.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Um weder weiter über den Ausbruch nachzudenken noch über Theodor, erhob er sich von seinem Thron. Es gab noch vieles, was er richten musste, ehe die Nacht einbrach.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie vorher besprochen, hatten sie sich in Teams aufgeteilt. Kelvin und Billiana bildeten ein Team und das andere bestand aus Hammond und Dorian. Kyle und Elena waren zurückgeblieben, würden aber eventuelle Verletzte sofort versorgen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hamm gefiel das Ganze nicht. Nicht nur, weil sie vielleicht einige Unschuldige töten mussten, sondern weil sie sich auch noch verteilten. Selbstverständlich hatte Nero ihnen fungiertes Wissen geliefert, weil er sich wieder mal perfekt eingeschlichen hatte, doch eine falsche Information reichte und sie mussten zu viele töten. Oder ein falscher Schritt...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch er war von Billies Rede beeindruckt gewesen. Von ihrer Überzeugung! Und er konnte nicht abstreiten, dass alles stimmte, was sie über Konstantin gesagt hatte. Es gab womöglich keinen besseren Menschen auf Midgard.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun ging es erstmal darum, so viele Wachen wie möglich auszuschalten ohne dafür zu sorgen, dass die Glocken geläutet wurden. Leichter gesagt als getan! Sie patrouillierten fast alle in Gruppen. Außerdem mussten sie jeden ausgeknockten oder toten Soldaten im Anschluss verstecken ohne entdeckt zu werden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bisher hatten sie erst zwei Gruppen und einen einzelnen Wächter erwischt. Ihm kam das zu wenig vor. Zumal sie nur langsam ins Innerste vordrangen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Rasch hob er seine Faust, um Dorian Einhalt zu gebieten. Zwei Soldaten gingen gerade redend einen Gang entlang. Noch hatten sie sie nicht bemerkt, was ihnen eine neue Gelegenheit bot.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hamm wartete auf den richtigen Moment, dann preschte er voran und schnitt dem einen Kerl die Kehle mit dem Schwert auf. Bevor der andere überhaupt reagieren konnte, trat er ihm brutal in den Magen. Rasch schlug er ihm den Kopf von den Schultern, nachdem er gestürzt war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als der Titan sich umdrehen und Dorian Anweisungen geben wollte, blickte er plötzlich in blutunterlaufende Augen eines panischen Wächters. Er war vollkommen erstarrt und als er etwas sagen wollte, sprudelte Blut aus seinem Mund. Kurz darauf weinte er blutige Tränen und sackte in sich zusammen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dorian stand hochkonzentriert da, ehe er seine Hände wieder sinken ließ. Der beleibte Rebell mochte kein Krieger sein, das machte seine Magie aber nicht weniger eindrucksvoll![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ehrlich, Dorian, weshalb sagst du noch gleich, seist du kein Kämpfer?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weil ich nicht weiß, welches Ende einer Waffe wohin gehört.“, erinnerte der Quellgeist ihn schief grinsend. „Außerdem töte ich echt ungern.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber effektiv.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das kann ich nicht abstreiten...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Manchmal würde ich auch gerne die Kontrolle über das Blut anderer Leute haben.“, gab Hamm schmunzelnd zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sieht einfacher aus, als es ist... Außerdem ist es wenig ruhmreich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Macht nichts, ist trotzdem beeindruckend.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dorian lächelte, bis sie dann zusammen die Leichen beiseiteschieben mussten. Ausgewachsene Männer in voller Montur waren natürlich schwer, weshalb das richtige Knochenarbeit war. Hamm sah, dass sein bester Freund schon massiv schwitzte von all der Zerrerei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sie die drei Männer versteckt hatten, gingen sie weiter. Bisher läuteten noch keine Glocken, also waren weder die Leichen aufgetaucht noch hatte Kelvin bisher etwas Dummes angestellt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Soweit, so gut..., dachte der Titan zufrieden. Wir müssten eigentlich gleich die ersten Käfige erreichen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das war der Punkt, an dem es schwer wurde. Die Käfige der Gladiatoren waren viel besser gesichert und wenn sie nur einen einzigen Fehler machten, konnte einer der Wachen entkommen, um Alarm zu schlagen. Sie wollten aber vorher ein paar Gladiatoren befreit haben, bevor sie die Glocken läuten ließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie räumten noch zwei Patrouillen aus dem Weg, dann erreichten sie die ersten Käfige. In jedem war mindestens ein Gladiator. Die eher unbeliebten Kämpfer mussten sich einen Käfig teilen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Überall wanderten Wachen durch den Raum, die schwer bewaffnet waren, als erwarteten sie einen Krieg. Trotzdem plauderten einige von ihnen munter. Andere spielten sogar Karten! Die Mentalität unterschied sich, obwohl ihre Ausrüstung sehr eindrucksvoll schien.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lass‘ mich den Anfang machen.“, flüsterte Dorian und hob konzentriert seine Hände.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er wählte bewusst die Soldaten aus, die etwas abseits von den anderen standen. Ihre plötzliche Starrte fiel deshalb nicht auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dorian hatte ihm mal erklärt, dass er das Blut umlenken konnte, wenn er es wollte. Es war aber auch möglich, es zum „Kochen“ zu bringen oder zum Stillstand. Alles sehr langsame und schmerzhafte Methoden, die jedoch wenig Lärm verursachten. Die Betroffenen waren meistens zu schockiert, um zu schreien.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erst als die Wachen zu Boden sackten, horchten ihre Kollegen auf. Verwirrt eilten sie zu ihnen und sprachen sie an, doch natürlich konnte keiner von ihnen mehr antworten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Quellgeist konzentrierte sich auf drei weitere der Wachen, die sofort erstarrten. Die Gelegenheit für Hammond, endlich in den Raum zu stürmen und mit seinem Langschwert zwei weitere Männer zu fällen. Als ein anderer nach ihm schlagen wollte, riss er Steine aus dem Boden, um sie zwischen sich und dem Wächter als Schutzwall zu nutzen. Anschließend donnerte er ihm einen der größeren Steine direkt gegen die Schläfe.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In der Zwischenzeit hatte Dorian die drei anderen Soldaten erledigt, geriet nun aber in Bedrängnis. Bisher kam keiner der Wächter auf die Idee, Alarm zu schlagen, obwohl sie nur noch zu viert waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ohne Gnade erschlug Hamm einen der Männer von hinten, während Dorian das Wasser aus nahen Eimern zog, um es mit aller Wucht gegen seine Angreifer zu schleudern. Das riss zwei zu Boden, wodurch Hamm mit einem Steinhagel den dritten einfach erschlug.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einer der am Bodenliegenden ertränkte der Beleibte einfach, während der Titan dem anderen den Kopf von den Schultern trennte. Sie hatten nun alle Wachen in diesem Raum besiegt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hammond musste nicht lange suchen, um die Schlüssel für Käfige und Türen zu finden und brachte sie sofort an sich. Dann drehte er sich zu den sichtlich verwirrten Gladiatoren, die das Ganze mit offenen Mündern beobachtet hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wer von euch sein Glück in Freiheit wagen will, möge sich melden.“, sagte der Titan ernst. „Jeder, dem das zu gefährlich ist, lassen wir unbehelligt in seinem Käfig. Euch wird man nichts anhängen können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ich will euch nicht anlügen: Jeder von euch, der sein Glück wagt, wird es schwer haben. Man wird alles versuchen, um euch wieder hier einzusperren und wie arme Hunde gegeneinander antreten zu lassen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stille nahm den Raum ein, dann traten ein paar der Gefangenen vor und sahen sie ernst an: „Wir riskieren es. Alles ist besser, als für diese Schweine im Sand zu verbluten!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es erinnerte ihn an die Rede von Billiana. Lieber in Freiheit sterben als in Gefangenschaft zur Schau gestellt werden...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hammond ging zu den entsprechenden Käfigen und öffnete einen nach dem anderen. Nur einige wollten bleiben. Das waren sicherlich die Gladiatoren, die sich einst freiwillig gemeldet hatten. Sie wollten über den Lohn in der Arena ihre Familie versorgen und würden für sie elendig verrecken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nehmt euch die Waffen der Soldaten. Dieser Weg müsste weitgehend frei sein, seid trotzdem vorsichtig.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Entschlossen nickten die Männer, griffen zu den Waffen und eilten davon. Sie alle trugen zahlreiche Narben. Nicht nur außen, sondern auch innen... Das Kolosseum hatte ihnen unaussprechliche Dinge angetan und ihnen vieles genommen. Nun hatten sie die Chance, diesen Gefallen zu erwidern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam mit Dorian schob er einige der Leichen näher an die offenen Käfige. So sah es so aus, als hätten die Gladiatoren sie selbstständig gepackt, die Schlüssel ergaunert und waren dann in einem blutigen Gemetzel geflohen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weiter.“, sagte der Titan schließlich ernst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dorian nickte, dann eilten sie zum nächsten Raum. Die Flure dazwischen waren nicht ganz so gut bewacht, aber zwei Gruppen mussten sie dennoch ausschalten. Bei den Käfigen sah es wieder anders aus. Hier gab es zahlreiche Wächter, die vorerst einzeln von dem Quellgeist attackiert wurden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Angriff verlief ebenso reibungslos wie zuvor, bis sie dann plötzlich die Glocken hörten. Anfangs geriet Hammond in Panik und wäre beinahe von einem Schwert erwischt worden! Dann wurde ihm bewusst, dass der Alarm in dem hinteren Teil des Kolosseums ausgelöst worden war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das muss der gewollte Alarm sein..., wurde es ihm klar und er schnitt dem Angreifer mit seinem Langschwert die Kehle durch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Beleibte wäre auch beinahe in ernsthafte Gefahr geraten, weil er sich offenbar ebenfalls erschrocken hatte, schaffte es aber, das Blut seiner Angreifer gefrieren zu lassen. So konnte der Titan sie von hinten erschlagen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Will einer von euch es wagen, zu fliehen?“, richtete Hammond dann eilig an die Gladiatoren. „Einige eurer Brüder sind schon auf den Weg nach draußen und haben sich mit den Waffen ihrer Peiniger gewappnet.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es wird hart und viele werden euch töten wollen, aber es ist vermutlich eure einzige Chance jemals von hier wegzukommen. Als Gruppe seid ihr stärker.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz zögerten die Gladiatoren, doch dann traten wieder einige voran, die sie aus ihren Käfigen hinausließen. Sie nahmen sich die Waffen und verschwanden. Bisher hatte keiner von ihnen versucht, sie zu attackieren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie auch zuvor, zogen sie einige der toten Wächter zu den offenen Käfigen, um die Finte zu perfektionieren. Er fand es bedauerlich, dass sie in der Zeit nicht mehr der Kämpfer hatten befreien können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lass‘ uns nach Nero suchen und abtauchen.“, sagte Dorian ernst. „Wir haben nicht viel Zeit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, ich weiß.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie drehten um, damit sie den Weg zurücknehmen konnten, den sie gekommen waren. Ein paar neue tote Soldaten lagen auf den Fluren und sie mussten noch die versteckten Leichen hinausziehen. Immerhin sollte es nach einem Aufstand aussehen! Kein Gladiator würde die Leichen dieser Männer verstecken, sondern sie einfach liegen lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bald schon trafen sie auf Nero. Der Rotschopf stolperte gerade mit einem Dolch in einen anderen Soldaten. Überraschenderweise stach er die Klinge direkt durch die Kehle des Mannes.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Billie hat recht... Er ist ein totaler Tollpatsch, aber sehr effektiv!, dachte der Titan spottend. So etwas hatte er wirklich noch nie erlebt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nero! Wir sollten verschwinden!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, alles klar.“, erwiderte der schusselige Söldner und eilte zu ihnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Steck‘ aber besser die Dinger weg... Nicht, dass du einen von uns verletzt.“, schlug Hammond kichernd vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast eindeutig zu viel Zeit mit Billie verbracht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und du bist eindeutig ein Tollpatsch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Schön und gut, aber könntet ihr später weiter flirten?“, drängelte Dorian sie zu Recht. „Hier werden bald richtig viele Wachen auftauchen und wir müssen noch ein paar Leichen drapieren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir tragen das später aus. Los jetzt!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu dritt eilten sie durch die Gänge und schoben die versteckten Leichen hinein. Es ging nun viel schneller, weil sie mehr Hände zur Verfügung hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die befreiten Gladiatoren hatten bereits ein massives Blutbad angerichtet. Der Titan hoffte sehr, dass der Plan auch bei Kelvin und Billiana so gut verlief und sie es auch rechtzeitig herausschafften. Sie selbst mussten zeitnah untertauchen, damit man sie nicht mit den Ereignissen in dem Kolosseum in Verbindung brachte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ohne weitere Schwierigkeiten schafften sie es heraus. Es lebte kaum noch ein Wächter und die von ihnen, die noch lebten, waren in heller Aufregung. Sie sahen ihren Tod kaum kommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem letzten Blick über die Schulter verschwanden sie in die sichere Dunkelheit. Hammond konnte hören, dass einige der Bestien des Weltenlenkers auf dem Weg hierher waren. Sie durften nicht in die Arena, um dort aufzuräumen, aber sie würden versuchen die Straßen Götterherz‘ von jedem Gladiator oder Rebellen zu befreien. Deshalb verließen sie auch die Straßen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Viel Glück... Ich hoffe, dass ihr es schafft., dachte Hamm aufrichtig, während er nach Dorian in die Kanalisation kletterte.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Theodor hatte keine Ahnung, was hier eigentlich los war. Vor einigen Minuten waren in seiner Nähe die Alarmglocken los gegangen und seitdem herrschte hier reges Chaos. Immer mal wieder hörte er Schreie, etwas knallte und dann war es wieder ruhig. Ab und zu rannten hier sogar Gladiatoren durch, die offenbar entkommen waren und nun gemeinsam versuchten zu fliehen. Alles sah nach einem Aufstand aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seit seiner drei Jahre hier, hatte er nicht einen einzigen Aufstand erlebt. Einzelne Gladiatoren hatten mal zu fliehen versucht, es aber niemals geschafft. Er hatte auch noch nie etwas von einem derartigen Aufruhr gehört, der offenbar in mehreren Teilen des Kolosseums stattfand![/JUSTIFY][JUSTIFY]Der größte Teil seiner Wachen hatte sich inzwischen entfernt, um dem Lärm nachzugehen. Keiner von ihnen war bisher zurückgekehrt. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie auch nicht zurückkommen würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Plötzlich sackte einer der Soldaten zu Boden. Ein Pfeil steckte zwischen seinen Augen. Die restlichen Wachen gerieten in Panik und scherten aus, während sie ihre Waffen zogen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Blitzschnell schoss eine schwarzgekleidete Gestalt mit einer Kapuze über den Kopf in den Raum. Sie wich den Bolzen einer Armbrust federleicht aus und preschte anschließend auf den Schützen zu. Zielgerichtet spießte die Gestalt ihm einfach mit einem Dolch die Kehle auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz darauf kam eine weitere vermummte Gestalt herein. Bei ihm war aber das Geschlecht deutlich zu erkennen, weil er keine solche schwarze Lederrüstung mit Umhang trug, sondern lediglich ein Hemd, eine Hose und einen Umhang mit Kapuze, der wild flatterte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Geschickt schnitt der Mann zwei Soldaten die Kehle auf, die röchelnd auf ihre Knie sackten. Einem dritten schoss er einige Feuerbälle ins Gesicht, der sich zu nah herangewagt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die schwarze Gestalt blieb nicht untätig und fällte in der Zwischenzeit drei Männer und schlug einem vierten direkt auf die Nase. Während dieser benommen taumelte, schnitt der Mann ihm die Kehle auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Instinktiv wich Theodor von den Gittern zurück, als die beiden Vermummten auf ihn zukamen. In ihren Fingern glitzerten nicht nur ihre Waffen, sondern noch etwas anderes... Es waren Schlüssel![/JUSTIFY][JUSTIFY]Was geht hier eigentlich vor?, fragte sich der Champion der Arena fassungslos. Sollen die mich nun etwa töten? Will Optimus mich loswerden?[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ein König schickt uns.“, sagte die schwarzvermummte Gestalt und überrascht stellte er fest, dass es eine Frauenstimme war. „Er hätte Euch gerne zurück, Theodor. Wollt Ihr nach Hause?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Konstan... Konstan schickt euch?“, fragte er hoffnungsvoll und kam mit großen Augen an das Gitter. Seine Finger legten sich ungläubig darum.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja... Die Verhandlungen mit Lord Optimus sind gescheitert, aber es gibt auch andere Wege.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich-... Ich will zu ihm. Bringt mich bitte zu Konstan.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Frau ließ sich nicht zwei Mal bitten und nutzte die Schlüssel, um seinen Käfig zu öffnen. Es war das erste Mal in drei Jahren, dass er sein Gefängnis nicht verließ, um zu trainieren, in die Arena zu gehen oder um einen Aristokraten zu dienen, sondern weil er vielleicht frei sein konnte. Es fühlte sich anders an... Besser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nehmt Euch am besten ein oder zwei Waffen.“, schlug der Mann ihm schließlich vor. „Es wird eine holprige Flucht werden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, natürlich.“, erwiderte Theodor sofort und nahm sich ein Schwert und eine Axt von den Toten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als sie gehen wollten, stellte sich ein Mann ihnen in den Weg, der drei Soldaten hinter sich hatte. Der Gladiator wusste, dass das Bartholomäus Adlerherz war, der genau so etwas eigentlich verhindern sollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Hauptmann des Kolosseums zog Schwert und Schild, während er die Vermummten anstierte: „Ich werde euch nicht noch mehr Chaos stiften lassen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Och, warum denn nicht?“, kicherte der Mann amüsiert. „Es ist doch schön, wie Götterherz durch ein paar entflohene Gladiatoren in Flammen steht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ganz zu schweigen von dem Kolosseum.“, mischte sich die Frau ein. „So schnell ist der Ruf ruiniert und schon wieder wird man einiges richten müssen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist wahr! Lord Optimus wird Euch das sicherlich von Eurem Lohn abziehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das muss er nicht, wenn ich Euch jetzt festnehme.“, knurrte Bartel zum Kampf bereit. Auch seine Soldaten zogen nun ihre Waffen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dieses Mal war es der vermummte Mann, der voranpreschte. Er wehrte geschickt mit einem Dolch einen Angriff ab und schlug dann nach dem Hauptmann. Bartholomäus schaffte es jedoch, rechtzeitig seinen Schild zu heben und Schlimmeres zu verhindern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl sich der Mann offenbar gerne weiterhin um den Hauptmann kümmern wollte, musste er nun unter diversen Angriffen der Soldaten tauchen und zu Gegenangriffen übergehen. Deshalb kam Bartel nun auf sie beide zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Frau verbreiterte ihren Stand, während sie ihn kommen ließ: „Haltet Euch lieber zurück, Theodor. Ihr werdet Eure Kraftreserven noch brauchen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Seid Ihr Euch sicher? Bartel ist sehr stark...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das bin ich auch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war der Hauptmann des Kolosseums, der als Erster ausholte und sie wich geschickt mit einem Seitenschritt aus. Mit einem Dolch schlug sie nach ihm, traf aber den stabilen Brustpanzer. Es klirrte laut, was die Frau kurz zusammenzucken ließ. Ein Moment, den Bartel ausnutzte, um erneut anzugreifen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Im letzten Moment tauchte sie unter dem Schwert unter und warf sich auf den Boden. Sie nutzte den Schwung und wollte ihm mit ihren Beinen die Füße wegreißen, doch Bartholomäus machte einen erstaunlich geschickten Sprung. So etwas traute man einem solchen Mann in voller Montur definitiv nicht zu![/JUSTIFY][JUSTIFY]Theodor wollte nicht tatenlos bleiben, doch er wusste auch, dass er ihr vermutlich im Weg sein würde. Auch der Mann schien gut ohne Hilfe auszukommen, denn einer der Wächter war bereits tot. Er musste sich nur noch zweien stellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bartholomäus schlug mit seinem Schwert nach unten, doch die vermummte Frau glitt einfach zwischen seinen Beinen durch und schlug mit ihren Dolchen gegen seinen Rücken. Die Rüstung verhinderte schlimmere Verletzungen, trotzdem taumelte der Hauptmann etwas voran.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Krach schien die Frau immer wieder aus der Balance zu bringen, doch sie erholte sich schnell. Mit einem Sprung wollte sie ihm den Schädel spalten, doch er hob rechtzeitig seinen Schild. Im Anschluss schlug Bartel direkt mit seinem Einhandschwert zu und traf sie im Gesicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Metall traf auf Metall, was den Gladiator irritierte. Dann fiel etwas herunter. Theodor stellte überrascht fest, dass es eine Metallmaske war, die sie zuvor noch vor Mund und Nase getragen hatte und keine aus Stoff. Eine Kerbe von dem Schwerthieb war darauf zu erkennen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort riss er sich davon los und betrachtete das Gesicht, das er nun besser erkennen konnte. Es war eine wirklich schöne Frau unter der Maske, die nun ihre Kapuze herunterriss. Darunter lag langes, wallendes, goldblondes Haar, wie Theodor es noch nie zuvor gesehen hatte. Während er sie so musterte, fielen ihm die Elfenohren auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Deshalb reagiert sie so heftig auf den Lärm! Für sie muss er zehn Mal lauter sein... Wenn das mal hinkommt., wurde es ihm bewusst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl sie zuvor noch miteinander gesprochen hatten, schien auch Bartholomäus erstaunt darüber zu sein, dass er nicht nur eine Frau als Gegner hatte, sondern auch noch eine verdammt hübsche. Der Weltenlenker hatte dafür gesorgt, dass niemand viel vom weiblichen Geschlecht hielt, obwohl sie so viel stärker sein konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Blondine nutzte die Überraschung aus und griff nun als Erste den Hauptmann an. Er konnte gerade so sein Schild hochreißen, doch dieses Mal duckte sie sich rechtzeitig, als er mit dem Schwert nach ihr schlug.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihr Dolch schnitt ihm ins Fleisch. Sie hatte eine ungeschützte Stelle am Bein gefunden und ausgenutzt. Bartel keuchte schmerzhaft auf und wich zurück.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Blick zu dem anderen Mann zeigte ihm, dass er sich bald in den Kampf einmischen würde. Nur noch einer der Wächter lebte. Die beiden anderen hatte er bereits erfolgreich niedergerungen und musste nur noch den einen töten. Es sah also nicht gut für den Hauptmann des Kolosseums aus...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eben dieser schrie wütend und stürzte sich auf die erschrockene Elfe. Mit dem Schild voran warf er sich einfach auf sie und riss sie auf diese Weise zu Boden. Im Anschluss hob er sein Schwert und-... wurde ausgeknockt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Theodor hatte gar nicht gemerkt, wie er zu ihnen geeilt war, um Bartholomäus den Knauf seines Schwertes direkt an den Hinterkopf zu schlagen. Dennoch hatte er es getan.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“, schnaubte die schöne Elfe und schob den bewusstlosen Hauptmann von sich herunter.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gerne...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort bot er ihr seine Hand an, die sie ergriff und sich auf die Füße ziehen ließ. Just in diesem Augenblick schnitt der vermummte Mann seinem Gegner die Kehle auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Frau bückte sich, um ihre Maske aufzulesen und wieder zu befestigen, anschließend schob sie sich die Kapuze wieder über den Kopf. Solange sie nicht raus waren, musste sie ihre Identität geheim halten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was machen wir mit dem?“, fragte der vermummte Mann und trat etwas gegen den ohnmächtigen Bartholomäus, als sei er ein totes Tier.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Liegen lassen...“, erwiderte die Frau unbekümmert. „Was soll er schon machen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verraten, dass es kein Aufstand war. Dass es um den Champion ging...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auch wieder wahr... Ich würde ihn ungern töten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Warum nehmen wir ihn nicht mit?“, hörte sich Theodor sagen und fragte sich allmählich, was mit ihm los war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie bitte?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir könnten ihn als Geisel benutzen, um schneller herauszukommen und dann kann man immer noch gucken, was man mit ihm macht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat recht, Kel.“, gestand die Elfe ehrlich. „Notfalls kann man ihn immer noch töten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na gut, okay... Wir machen es erstmal so, wie ihr wollt. Funktioniert das nicht, dann machen wir es auf meine Weise.“, seufzte der vermummte Mann namens Kel.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Trag‘ du ihn. Wir werden unsere Hände noch brauchen. Außerdem war es deine Idee.“, amüsierte sich die Frau.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„In Ordnung.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl Bartholomäus ein schlanker Mann war, war er in seiner Rüstung unfassbar schwer! Theodor hatte wirklich Schwierigkeiten ihn hochzuhieven und dann hinter den Vermummten herzuschleppen. Immer mal wieder musste er den Körper an eine Wand lehnen, um zu verschnaufen. In dieser Zeit fällten seine Retter Soldaten, die sie aufhalten wollten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Konstan hat sich aber sehr geschickte Retter ausgesucht., gestand sich der Gladiator lächelnd ein. Wir könnten es echt heil hier herausschaffen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seltsamerweise gingen sie mit ihm aber nicht auf die Straßen, sondern nahmen die Treppen herunter in die Keller. Dort gab es ein paar Kerker, wo aufmüpfige Gladiatoren ausgehungert oder gefoltert wurden. Außerdem wuschen einige Sklavinnen hier die wenigen Kleidungsstücke der Kämpfer und auch die Kleidung der Soldaten und Angestellten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zielsicher führte der Mann namens Kel sie zu einem Zugang, der offenbar in die Kanalisation führte. Die Gitter konnte er mit etwas Muskelkraft raushieven. Offenbar hatte man sie schon vorher sabotiert, damit sie schnell hier herauskamen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Frau winkte ihn herbei, damit er Kel in die Abwasserschächte folgte. Sie zog das Gitter hinter ihnen wieder zu und schloss schließlich wieder mit ihnen auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl Theodor einiges gewohnt war, war der Gestank hier bestialisch! Manchmal konnte er nicht mal zuordnen, was ihm gerade den Geruchssinn wegzuätzen schien. Er war sich aber absolut sicher, dass er nie mehr freiwillig hier heruntergehen würde. Da starb er lieber in der Arena...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kel, du solltest jetzt zu den anderen in den Unterschlupf aufbrechen und dich mit ihnen versteckt halten.“, sagte plötzlich die Frau, nachdem sie einige Male abgebogen waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ganz bestimmt nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dir wird nicht gefallen, auf welche Weise ich ihn nach Rabenwacht bringen möchte.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das letzte Mal, als ich dich alleine gehen ließ, warst du Wochen lang verschwunden und hattest offenbar einen Dolch in der Brust.“, ermahnte Kel sie streng.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Da kennt dich aber einer gut, Schwesterherz.“, sagte plötzlich eine Männerstimme wie aus dem Nichts.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Panisch sahen sich Theodor und Kel nach dem Ursprung um, konnten ihn aber vorerst nicht finden. Stattdessen hörten sie ein amüsiertes Kichern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, genau deshalb solltest du gehen... Connar! Sei nicht albern!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Mann materialisierte sich einfach neben der vermummten Elfe und sah sie grinsend an. Sein Haar war schwarz und etwas länger als üblich, aber nicht so lang wie von Adligen. Irgendwas war unheimlich an ihm, obwohl er solch einen heiteren Gesichtsausdruck an den Tag legte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vielleicht, weil er recht bleich ist... Und diese Kleidung... Sie ähnelt nichts, was ich kenne. Ist zwar Leder, aber die Schnitte sind eigenartig., sinnierte der Gladiator irritiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wer ist das?“, hörte er Kel fragen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Halbbruder Connar. Er wird uns über die Zwischenwelt nach Rabenwacht bringen.“, erklärte die Frau schließlich. „Geht schneller und theoretisch ist es sicherer.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber nur theoretisch.“, kicherte Connar.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du solltest wirklich lieber zu den anderen zurück.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, danke. Ich bleibe bei dir.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Schwarzhaarige zwinkerte seiner Schwester zu, als wollte er ihr damit etwas signalisieren. Sie verstand offenbar, denn sie rollte mit den Augen, die er kaum unter der Kapuze erkennen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sind alle bereit?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Da begann sich schon alles zu drehen! Theodor wurde richtig schlecht, als die Decke plötzlich zum Boden wurde und die Wände sich ausdehnten. Alles wirkte vollkommen irreal![/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf einmal waren sie nicht mehr in der Kanalisation, sondern an einem seltsam nebligen Ort, in dem tausende von Lichtkugeln umherschwirrten. Hier und da hörte er ein gruseliges Flüstern ohne den Ursprung ausmachen zu können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er wusste beim besten Willen nicht, worauf er sich hier gerade eingelassen hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willkommen in der Zwischenwelt.“, verkündete Connar heiter, während er seine Begleiter mit ausgestreckten Armen Willkommen hieß.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kelvin war etwas schlecht von dieser seltsamen Art der Reise. Wie sich alles gedreht hatte... So etwas hatte er noch nie erlebt! Und irgendwas sagte ihm, dass sich das Ganze wiederholen würde, sobald sie Rabenwacht erreicht hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erstaunt stellte der Blondschopf jedoch fest, dass die Zwischenwelt in etwa so aussah, wie er sie sich vorgestellt hatte. Nur tanzten in der Dunkelheit zahlreiche helle Lichter umher, die er nicht zu deuten wusste. Außerdem hörte er ständig irgendwelche Stimmen, die teilweise unverständliche Sachen flüsterten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Im Gesicht von Theodor konnte er lesen, dass es ihm genauso ging wie ihm. Nur Connar und Billiana wirkten weitgehend unberührt von dieser eigenartigen Atmosphäre. Sie waren das Ganze aber natürlich auch gewohnt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die Zwischenwelt sieht für jeden etwas anders aus.“, erklärte die Elfe, während sie die Maske abnahm und die Kapuze herunterschob. „Sie formt sich ganz nach den Vorstellungen des Besuchers. Jemand, der keine Vorstellung besitzt, sieht sie eher in einer Art Nebel... Doch alle sehen die Seelen herumtanzen wie Irrwichte.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die Lichter sind Seelen?“, keuchte Theodor schockiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh ja, kleiner Champion.“, kicherte Connar. „Und ihr werdet auch eines dieser Lichter, wenn ihr nicht alle tut, was ich euch sage.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Connar wird uns führen. Er ist eine Art... Ja... Wie nennt man das?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Pfadfinder! Das klingt doch nett, oder?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Von mir aus...“, seufzte Billie schulterzuckend. „Er ist ein Pfadfinder. In seiner Nähe können die Zwischenweltler uns nichts anhaben, aber wenn wir uns zu weit entfernen... Sagen wir einfach, es würde euch nicht bekommen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie lange müssen wir hierbleiben?“, hakte Kelvin unbehaglich nach. Irgendwas sagte ihm, dass normale Sterbliche nicht allzu lange in der Zwischenwelt bleiben durften.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht lange.“, antwortete der Schwarzhaarige nüchtern. „Es wird euch wie eine Ewigkeit vorkommen. Vermutlich macht ihr beiden euch sogar nass!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Connar!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Billiana!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nenn‘ mich nicht so...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Billie!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Elfe rollte mit den Augen und haute ihrem Halbbruder schließlich kräftig gegen den Oberarm. Der schrie auf und rieb sich diesen. Das brachte den Rebellenanführer zum Schmunzeln. Sie erinnerten ihn an seinen eigenen Bruder, den er vor Jahren in Sicherheit gebracht hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie denkt immer noch, sie wäre ein Kerl.“, stöhnte Connar und hob sofort die Hände, als Billie einen weiteren Schlag androhte. „Gnade! Gnade! Ich nehme es zurück!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Führ‘ uns lieber, du nerviger Pfadfinder.“, motzte die Attentäterin.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Connar musste nicht zwei Mal gebeten werden und sie folgten ihm sofort. Keiner von ihnen wagte es, sich auch nur einige Zentimeter weiter zurückfallen zu lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Manchmal wurden die Stimmen lauter. Dann konnte er verstehen, was sie sagten. Sie lockten mit insgeheimen Wünschen von ihm und wollten, dass er Connars sicheren Radius verließ.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Da Theodor sich unsicher umschaute, flüsterte man ihm wohl auch heiße Versuchungen zu, die in den sicheren Tod führen würden. Nicht nur das: Durch Billiana wusste der Rebell, dass sie dann auch niemals wiedergeboren werden würden. Sie wären Zündstoff für die Zwischenwelt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Billie flüsterte irgendwas mit ihrem Bruder, doch er konnte die beiden nicht wirklich verstehen. Die Umgebungsgeräusche waren viel zu zahlreich und die Zwischenwelt zu einnehmend, um gewisse Stimmen auszublenden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Könnten wir nicht von woanders aus nach Rabenwacht reisen?“, schlug der Gladiator plötzlich vor, der um einige Nuancen blasser aussah.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Theoretisch schon, aber wir haben ja nirgendwo eine Kutsche oder Pferde, die auf uns warten.“, antwortete die Blondine ihm sachlich. „Unsere Reise würde lange dauern und zwischenzeitlich würden wir vielleicht von Wyrnnés Soldaten aufgegabelt werden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber du kannst ja auch mit der Hilfe von Billies Freund hier durchreisen. Das geht auf jeden Fall schneller.“, gluckste der Schwarzhaarige, was ihm einen bösen Blick einbrachte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was für ein Freund?“, fragte Theodor irritiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht so wichtig...“, winkte Billiana ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie hat einen Pakt geschlossen. Einer dieser süßen Zwischenweltler hier, gehört zu ihr.“, erklärte ihr Halbbruder unerlaubt. „Er flüstert euch bestimmt auch einige Lügen zu. Ist ein ganz reizender Wolf, der gerne Kehlen zerfleischt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Halt den Mund, Connar...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Weshalb sollte man mit so einer Bestie einen Pakt schließen wollen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Billie reist gerne schnell und mag die Tödlichkeit dieser Kreatur. Du solltest sie mal mit ihm kämpfen sehen!“, berichtete Connar eifrig. „Apropos... Er könnte auch diesen ohnmächtigen Kerl für dich schleppen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ereinion ist doch kein Packesel!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mag sein, aber wir kämen schneller voran. Außer, ihr wollt den Typen gerne den Zwischenweltlern überlassen. Dagegen würde ich auch nichts sagen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eine Weile dachte Kelvin ernsthaft darüber nach, ob er Theodor Bartholomäus abnehmen und ihn einfach wegwerfen sollte. Er hatte Billies Gesicht gesehen und kannte die Wahrheit hinter dem Ausbruch der Gladiatoren. Alle ihre Probleme wären mit einem Schlag gelöst und er würde niemals wiederauftauchen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das machen wir nicht!“, wehrte sich die Elfe böse. „Konstantin kann entscheiden, was er mit ihm machen will, aber wir lassen ihn bestimmt nicht hier.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Warum denn nicht, Schwester? Ereinion hätte dann ein bisschen Futter...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du weißt genau, wer er ist.“, zischte sie und einen Augenblick lang glaubte Kelvin, sie meinte den Hauptmann, doch er irrte sich. „Hör‘ also auf, diese Sachen über Ereinion zu sagen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir sind aber empfindlich.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zornig wandte sie den Blick von ihrem Bruder ab und ließ sich etwas nach hinten fallen, um stattdessen neben ihm zu gehen. Theodor hingegen schloss zu Connar auf und stellte ihm ein paar Fragen. Offenbar war Bartel nicht mehr so schwer wie zuvor, was wohl an der Schwerkraft der Zwischenwelt lag.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wer ist er?“, fragte der Rebell sie dann leise.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie bitte?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dieser Schattenwolf, mit dem du den Pakt geschlossen hast... Wer ist er, dass du so ungern von ihm sprichst?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die korrekte Frage würde lauten: Wer war er?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na gut... Wer war er?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Billie senkte betrübt den Blick und antwortete ihm nicht. Etwas sagte ihm, dass es besser gewesen wäre, er hätte nicht weiter nachgehakt. Was immer dieser Wolf auch mal gewesen war, er war für sie wichtig gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er war einst unser Bruder...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Vater wollte einen angemessenen Erben haben. Alle seine Kinder zuvor waren... Sie entsprachen nicht seiner Vorstellung.“, erklärte sie ihm, während sie die tanzenden Seelen beobachtete. „Er schloss mit der Königin der Zwischenwelt einen Pakt und sie gebar ihn. Als ich dann geboren wurde-...“ Sie brach ab. Tränen füllten ihre Augen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du musst es mir nicht erzählen.“, winkte er ab und ergriff instinktiv ihre Hand. Ihre Finger falteten sich zwischen seinen. Es fühlte sich seltsam gut an.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Vater verliebte sich in mich und war sich sehr früh sicher, dass er mich als seine Nachfolgerin wollte. Also brauchte er Ereinion nicht mehr...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und er wurde ein Teil dieser Welt, weil der Pakt sich erledigt hatte.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie nickte bleiern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist nicht deine Schuld, sondern die deines Vaters. Er hätte diesen Pakt gar nicht erst knüpfen dürfen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, das stimmt, aber es fühlt sich dennoch schrecklich an.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eine Weile gingen sie Hand-in-Hand hinter Connar und Theodor her. Der Schwarzhaarige schien dem Gladiator eifrig jede Frage zu beantworten. Manchmal lachte er glockenhell auf und er gestikulierte einige Male wild. Connar schien sich auf jeden Fall gerne selbst reden zu hören.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In diesem Augenblick war Kelvin froh über diese Charaktereigenschaft. So konnte er die Hand der Elfe halten und ihr Trost spenden. Für sie da sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich weiß nicht, wie wir einander fanden...“, sagte sie unerwartet, was sofort seine Aufmerksamkeit auf sie lenkte. „Zwischenweltler haben keine Erinnerung mehr an ihr früheres Leben. Sie sind nur noch... gierige Kreaturen, die Seelen für ihre Königin holen wollen. Und ich wusste nichts von ihm...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Vielleicht sind diese Wesen doch mehr, als sie vermuten lassen.“, meinte der Blondschopf mit einem tröstenden Lächeln auf den Lippen. „Es zog euch vielleicht zueinander, weil eure Blutsbanden stärker sind als diese fragwürdige Welt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Vielleicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Würdest du mit deinem heutigen Wissen dennoch wieder den Pakt mit ihm schließen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich weiß es nicht...“, gab Billie zu und sah ihm endlich wieder in die Augen. „Ich rufe ihn kaum noch, weil es mir falsch vorkommt, meinen eigenen Bruder als Tötungsmaschine zu benutzen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und wenn er einfach nur bei dir sein will? Wenn es für ihn keine Rolle spielt, dass er dafür töten muss?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie wollte irgendwas erwidern, doch ihr Mund schloss sich sofort wieder. Hinter ihren Augen tanzten die Gedanken. Sie wog die Möglichkeiten ab, ob er vielleicht recht haben konnte und Ereinion sich lediglich nach der Nähe seiner Schwester sehnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn es die einzige Möglichkeit war, damit sie zusammen sein konnten, konnte es nicht falsch sein! Sie verband ein eigenartiges Schicksal, doch nur so hatten sie einander kennenlernen können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd küsste er ihre Stirn, während er sie dicht an seine Seite zog. Connar zeigte gerade auf irgendwas und erklärte es Theodor, der ganz fasziniert wirkte. Die Elfe hingegen lehnte sich schweigend an ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir sind da.“, sagte der Magier nach einigen Minuten endlich. Viel länger wollte Kelvin auch nicht hier sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder begann sich alles um sie herum zu drehen! Dieses Mal befanden sie sich erst stehend im Himmel, ehe sie mit den Füßen im saftigen Gras standen. Es war überaus verwirrend, wenn die Welt für einen Augenblick im wahrsten Sinne des Wortes Kopf stand. Dieses Mal war Kelvin wenigstens nicht mehr so übel.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willkommen vor den mächtigen Toren Rabenwachts.“, verkündete Connar nun und deutete voran.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatsächlich erhoben sich gigantische Mauern vor ihnen, in denen sich ein ebenso riesiges Tor befand. Selbstverständlich standen dort bewaffnete Wachen in voller Montur. Allerdings schienen sie ihre Pflichten viel ernster zu nehmen, als die Wachen im Kolosseum. Sie plauderten nicht miteinander, sondern sondierten hochkonzentriert die Umgebung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich verabschiede mich dann erstmal.“, sagte der Schwarzhaarige gelassen. „Empfehlt mich weiter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Just im nächsten Herzschlag war er verschwunden. Was das auch immer für eine Magie war, sie war beängstigend und beeindruckend zugleich! Kelvin würde sie auch gerne beherrschen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir sollten weiter.“, schlug Billie vor.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nickend folgten sie der Elfe, die direkt auf die Tore zusteuerte. Nun schien Bartholomäus auch wieder eine wahre Last für den Gladiator zu sein, denn er sackte einige Male durch ihn zu Boden. Deshalb half Kelvin ihm schließlich auch beim Schleppen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Halt!“, sagte eine der Wachen und sie zogen alle ihre Waffen. „Wer seid Ihr und was ist Euer Anliegen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin Billie Markrhon und das sind Kelvin und Theodor. Wir sind auf Geheiß des Königs hier.“, sagte die Blondine mit gerecktem Kinn. „Wir bringen ihm seinen besten Freund zurück und einen überraschenden Gefangenen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Unsicher sahen die Wachen einander an. Es dämmerte gerade mal, also konnten sie auch irgendwelche Banditen sein. Dafür sprach auch das Blut, in dem sie getränkt waren, was man zumindest an Theodor und ihm deutlich sah. Durch Billies schwarze Kluft erkannte man nicht, dass auch sie vollgespritzt war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir... müssen uns erst im Schloss vergewissern...“, gab einer der Soldaten unsicher zu verstehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„In Ordnung, wir warten hier.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, Mylady.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin keine Lady.“, widersprach die Elfe mit hochgezogener Augenbraue.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verzeiht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Verlegen drehte der Wächter sich um, damit er rasch Rabenwacht betreten konnte. Er eilte hinauf zum dem Schloss, das sie durch das Tor deutlich sehen konnten. Wie es üblich war, befand sich das Herz der Stadt auf einer Anhöhe, um im Falle einer Belagerung Nachteile für die Angreifer zu bieten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kelvin war das erste Mal im Lebensberg. Interessiert drehte er sich um und betrachtete die weite Landschaft, die in einem satten Rot getaucht wurde. Die Sonne ging gerade erst auf, was die ganze Idylle wie ein richtiges Kunstwerk erscheinen ließ.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Überall gab es Felder, Wälder und saftiges Gras. Solch einen Anblick war er gar nicht mehr gewohnt! Im Weltenbaum war alles kahl geworden... Mit dem Zerfall des Weltenlenkers schien auch sein Reich zu sterben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Theodor legte Bartholomäus auf dem Boden ab, der immer noch nicht bei Bewusstsein war. Jedoch konnte der Blondschopf auch eine klaffende Kopfwunde entdecken, die gefährlich aussah. Es konnte also gut sein, dass der Hauptmann des Kolosseums gar nicht mehr aufwachen würde. Oder nur mit sehr massiven Einschränkungen... Vielleicht hatte er die Vorfälle dann sogar komplett vergessen![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist schön hier, nicht wahr?“, flüsterte der ehemalige Gladiator und ließ seinen Blick ebenso schweifen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, in der Tat. Könnte ich mich dran gewöhnen.“, gestand der Rebell sich ein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es ist sogar noch prachtvoller als früher! Konstan scheint seine Sache wirklich gut zu machen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das tut er, Theodor. Es gibt keinen zweiten König, der so gut ist wie er.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Irgendwie bin ich stolz auf ihn... Ich habe ihn immer als meinen Bruder angesehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das muss auf Gegenseitigkeit beruhen.“, sagte Kel lächelnd und blickte den früheren Bauer an. „Er hätte all das nicht auf sich genommen, wenn Ihr nicht mindestens ein Bruder für ihn währt. Er hat alles riskiert.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Theodor begann warmherzig zu lächeln. Es musste ungemein guttun, nicht nur ein Objekt zur Belustigung irgendwelcher Leute zu sein. Keine Ware, über die man seine Kassen füllen konnte... Hier war er ein Mensch. Für Konstantin war er ein Mensch![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hätte dasselbe für ihn getan.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das glaube ich Euch sofort.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Würdet Ihr das auch für sie tun? Für die Elfe?“, hinterfragte der frühere Bauer neugierig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie kommt Ihr darauf?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr scheint sehr auf sie zu achten und in dieser gruseligen Zwischenwelt wart ihr euch nah.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hmm, ich weiß nicht, wie weit ich für sie gehen würde. Ich denke schon, dass ich Einiges riskieren würde, wenn sie in Gefahr wäre.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das ist gut.“, lächelte Theodor durchaus erleichtert. „Ich hatte schon Angst, dass mich zwei Tötungswaffen retten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, das sind wir auch! Hübsche, charismatische und geschickte Tötungswaffen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Just in diesem Moment wurde ihm klar, dass er immer noch seine Kapuze im Gesicht trug. Langsam strich er diese herunter, damit man sein lächelndes Gesicht besser sehen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Anhand von Theodors Mimik konnte er sehen, dass er nicht das war, was er erwartet hatte. Er war von einer Schönheit und einem Schönling gerettet worden, die normalerweise als Lustsklaven für Aristokraten dienen würden. Das musste irritierend sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bevor er jedoch etwas dazu sagen konnte, kam ein Mann auf sie zu, der von dem Soldaten begleitet wurde, der zuvor noch zum Schloss hochgeeilt war. Er wirkte von oben bis unten dreckig und war sicherlich eigentlich blond, doch sein Haar sah braun aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wo habe ich ihn schon mal gesehen?, fragte sich Kelvin, der sich wieder an die Seite von Billie begab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr könnt sie passieren lassen.“, sagte der Mann streng und die Soldaten entspannten sich sofort. „Ist das nicht Bartel?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja.“, bestätigte Theodor und trat etwas gegen den Bewusstlosen. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn nicht umgebracht habe...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Mann hockte sich herunter und begutachtete die Kopfwunde. Falls er Bartholomäus nah stand oder er dessen Zustand bedauerte, wusste er es sehr gut zu verstecken. Sein Gesicht blieb eine eiserne Maske.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er sah mein Gesicht und bekam mit, dass es kein Aufstand war, sondern es um Theodor ging.“, erklärte nun die Elfe. „Wir haben ihn hierhergenommen, damit Euer König entscheiden kann, wie wir damit umgehen, Benedikt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bitte, Ben reicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Theodor hat ihm ein Schwertknauf an den Hinterkopf gedonnert, Ben. Seither ist er nicht mehr aufgewacht... Soll ich ihn heilen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht nötig... Wir haben eigene Heiler hier.“, erwiderte Benedikt gelassen. „Hey, lasst ihn ins Schloss bringen. Die Heiler sollen sich kümmern und falls er aufwacht, sperrt ihn erstmal ein. Nicht in eine Zelle... In irgendein Gästezimmer.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Jawohl, Hauptmann!“, erwiderte einer der Wachen und salutierte respektvoll. Dann eilte er los. Er würde gewiss eine Trage holen und weitere Männer, die ihm halfen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er ist der Hauptmann?! Er sieht aus, als habe er sich in einer Schlammgrube gesuhlt!, dachte der Rebell empört. Aber nun weiß ich auch, woher ich ihn kenne... Er war in Götterherz mit dem König im Zimmer, als ich Billie da rausholte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Damals hatte er ihn für einen einfachen Diener gehalten. Jemand, der zum Personal von Heimdall gehörte und nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Nur hatten Diener natürlich keine Waffen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir hatten nicht so früh mit Euch gerechnet.“, gestand Ben und winkte die Gruppe mit sich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir kennen sehr... unkonventionelle Wege.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Billiana war die erste, die ihm folgte, dann taten die Männer es ihr gleich. Theodor sah sich dabei in Rabenwacht um. Ungefähr drei Jahre hatte er es nicht mehr gesehen, soweit Kelvin wusste. Er wusste, dass das eigenartig sein musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Rebellenanführer schloss lieber etwas zu der Attentäterin und dem Hauptmann auf, die ein seltsames Gespann abgaben. Noch unterschiedlicher konnten zwei Lebewesen kaum sein, die ähnliche Berufe wählten, die dennoch vollkommen anders waren. Eine faszinierte Tatsache.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lief denn alles nach Plan?“, erkundigte sich Benedikt Graufell gelassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Soweit ja. Eigentlich fast besser... Nur konnten wir nicht ganz so viele Gladiatoren rausholen, wie wir es gehofft hatten.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also uns hat bereits die Kunde erreicht, dass in Götterherz Chaos ausgebrochen ist.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatsächlich?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, nachdem der Alarm losging, kamen die Kreaturen des Weltenlenkers herbei und zahlreiche Wachen. Sie lauerten vor dem Kolosseum und versuchten alle Flüchtigen aufzuhalten.“, berichtete er ihr sachlich. „Offenbar haben sie auch ein paar Bewohner angegriffen, die nur aus Neugier aus ihren Häusern gekommen waren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, nein...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Laut unserer Berichte, kamen ein paar Kinder mit Holzschwertern heraus, die helfen wollten. Diese Bestien haben sie umgebracht... Die Bevölkerung ist stinksauer. Sie sagen, dass der Weltenlenker seine Kreaturen nicht im Griff hat.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Die armen Kinder...“, seufzte Billie mit ehrlichem Bedauern. „So hatte das natürlich nicht laufen sollen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist nicht Eure Schuld. Niemand konnte ahnen, dass die Leute dumm genug sein würden, ihre Häuser zu verlassen, wenn es draußen laut wird.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wisst Ihr schon, ob einige der Gladiatoren entkommen konnten?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bisher sind die Informationen in diesem Bereich eher schwammig... Viele wurden auf jeden Fall getötet oder wieder zurückgebracht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bedauerlich.“, gab die Elfe zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bedauerlich ist es wirklich..., überlegte Kelvin für sich. Aber auch eine unverhoffte Chance! Wenn die Leute so wütend sind, finden wir neue Anhänger, die hier und da vielleicht auch etwas mächtiger sind.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem tat es ihm natürlich um die Kinder leid, die durch die Bestien gestorben waren. Und auch die anderen Bewohner, die dumm genug gewesen waren, um nachzuschauen, was vor ihrer Haustür vor sich ging. Es bot dennoch Möglichkeiten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Neugierig sah sich der Blondschopf etwas in der Stadt um. Die meisten Einwohner schienen noch zu schlafen, aber einige waren auch schon dabei, ihrer Arbeit nachzugehen. Vor allem die Bäcker waren eifrig. Überall konnte er den Duft von frischgebackenem Brot riechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einige Damen stellten frische Blumen auf ihre Fensterbänke und winkten lächelnd dem Hauptmann zu. Wenn er es mitbekam, erwiderte er die Geste mit seinem ernsten Gesicht. Keiner schien deshalb beleidigt zu sein. Es gab sogar Bewohner, die eilten herbei, um Benedikt zu begrüßen und ihm etwas von ihren Waren anzubieten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er ist mindestens genauso beliebt wie Konstantin selbst... Das ist beeindruckend. Und wie freundlich hier alle sind..., sinnierte er über diese Idylle.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatsächlich nahm Ben eines der Brote dankend an und reichte es Billiana. Sie riss sich ein Stück ab und reichte es dann an Theodor weiter, der es teilte, damit er ihm etwas anbieten konnte. In diesem Moment wurde ihm erst bewusst, wie hungrig er eigentlich war![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke.“, sagte Kelvin mit knurrenden Magen und nahm sich das Stück entgegen. Es war noch warm![/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er hineinbiss, war er sich absolut sicher, dass es das beste Brot aller Zeiten war. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil er seit fast einem Tag nichts mehr gegessen hatte und sie eine sehr aufregende Nacht hinter sich gebracht hatten...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz nachdem sie das frische Brot alle vertilgt hatten, erreichten sie auch schon das Schloss. Die Soldaten am Eingang salutierten sofort vor ihrem Hauptmann und ließen sie passieren. Das wiederholte sich bei jedem Soldaten, den sie auf dem Weg dorthin trafen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Hier war es anders als in Heimdall. Alles wirkte heller, wärmer und herzlicher. Jeder Diener lächelte oder lachte. Sie plauderten sogar ungehemmt miteinander! Niemand dachte auch nur eine Sekunde daran, dass Benedikt sie für ihr Trödeln oder ihre Fröhlichkeit köpfen könnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]All die Wachen, die hier waren, wirkten zwar steif und ernst, schienen aber nicht unglücklich mit ihrer Stellung zu sein. Sie waren einfach nur an der Erfüllung ihrer Pflichten interessiert. Das war echte Leidenschaft![/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich gab es auch hier unnötige Kunst. Vasen, Teppiche, Gemälde, teure Fensterrahmen, dessen Glas wirklich hochwertig aussah. Schwere Vorhänge, die größtenteils sicherlich nie zugezogen wurden. Wenn er mal durch offene Türen spähen konnte, konnte er teure Möbel ausmachen. Alles sicherlich nahezu einzigartige Stücke, die per Hand nur für den König gefertigt worden waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wirklich irritierend fand er jedoch, dass niemand all diese teuren Kunstwerke bewunderte oder beneidete. Es war beinahe so, als seien sie unsichtbar. Unwichtig...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kelvin fragte sich, ob es überhaupt auffallen würde, wenn die Diener sich einige Dinge hier einstecken würden. Ob sie dazu überhaupt einen Grund sahen! Soweit er wusste, wurde hier jeder bezahlt und die Sklaverei war vor einigen Wochen offiziell im Lebensberg verboten worden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schließlich erreichten sie einen längeren Gang, der sie wohl zum Thronsaal führen würde. Hier hingen zahlreiche Gemälde mit ernstdreinblickenden Männern, die allesamt eine Krone auf den Kopf trugen und auf einem Thron saßen. Die Krone war immer die Gleiche. Es mussten die Vorgänger von König Konstantin sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Welcher wohl sein Vater ist?, fragte sich Kelvin neugierig, während er die Gesichter musterte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Viele sahen sich nicht ähnlich. Durch den Weltenlenker war es oft genug vorgekommen, dass die Blutlinie unterbrochen wurde, weil er die gesamte Familie auslöschte. Dann übernahm eine andere Adelsfamilie den Thron und führte ihre eigene Ahnenreihe fort. Bis sie dann auch getötet wurden... Deshalb waren viele der Könige nicht miteinander verwandt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz bevor sie die große Flügeltür zum Thronsaal erreichten, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er zum ersten Mal eine solche Halle betrat. Der Rebellenanführer war schon in diverse Adelshäuser eingedrungen und auch ein paar Mal in Heimdall, dennoch hatte er niemals einen Thronsaal von innen gesehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nicht mal in der Zeit, als er noch offiziell ein Adliger gewesen war. Die Morgensterns waren zu vielen Festen eingeladen worden, auf denen getanzt und getrunken wurde, doch er war noch ein Kind gewesen. Bis heute glaubte er, dass er ein miserabler Tänzer war, auch wenn er nicht wusste, ob das überhaupt noch stimmte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seine Familie war jedoch nie mächtig genug gewesen, um auch in Königshäuser eingeladen zu werden. Es waren nur andere Aristokraten, die gerne ihr Vermögen für Bälle ausgaben oder aufwändige Bankette.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas angespannt wappnete er sich dafür, zum ersten Mal richtig vor einen König zu treten, als die Wachen die Türen aufschoben.[/JUSTIFY]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück