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Die lebende Tote

Auftragsmord in New York
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel spaß beim Lesen. ^^ Komplett anzeigen

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Kapitel 2: Drunter und drüber

»Also, wie kommt es, dass Sie hier jetzt wieder vor uns sitzen? Ich kann es noch immer nicht wirklich glauben.« Kopfschüttelnd schlürfte der Detectiv aus seiner Kaffeetasse und schaute auf die junge Frau vor ihm. Mei saß mit verschränkten Armen und überkreuzten Beinen am Tisch im Verhörraum.
 

»Das kann einfach nicht möglich sein. Wir habe Sie höchstpersönlich gesehen – tot. Die Spurensicherung hat Ihren Tot ebenfalls bestätigt. Wie können Sie jetzt einfach so hier vor uns sitzen?«
 

»Ich kann es halt. Finden Sie sich damit ab«
 

Irritiert und noch immer ungläubig verließen die beiden Detectivs den Verhörraum und ließen die unkooperative, schwarzhaarige Frau erstmal alleine. In ihrem Büro trafen sie auf die Leiterin der Abteilung – Miss Evelyn Ward, Leutnant des NYPDs.
 

»Also, Sie wollten mich sprechen?«
 

»Genau. Erinnern Sie sich an den Mord, zu dem wir heute Morgen beordert wurden?«, begann Detectiv Garcia zögerlich.
 

»Ja, was ist mit ihm?«
 

»Tja, um ehrlich zu sein, dieser Fall ist etwas speziell.«
 

»Jetzt lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen. Was ist denn mit dem Mordopfer?«
 

»Sie sitzt gerade in unserem Verhörraum.«, sagte Detectiv Harper trocken.
 

»Wie bitte?«
 

»Sie scheint, naja, wie soll man es beschreiben, auferstanden zu sein? Als die Spurensicherung und die Beamten kurz nicht hinsahen, spazierte sie einfach aus dem Raum und wäre uns beinahe entkommen. Sie äußert sich zu den Vorkommnissen und ihrer Person nicht. Schauen Sie sich mal ihren Personalausweis an.« Detectiv Harper kramte aus seiner Tasche den Personalausweis und drückte ihn seiner Chefin in die Hand. Diese überflog ihn kurz.
 

»Okay. Befragen Sie sie noch einmal. Ich werde durch den Venezianischen Spiegel zusehen.«
 

Die beiden Ermittler waren nicht gerade begeistert, sich erneut mit der störrischen Frau auseinandersetzten zu müssen.
 

»So. Miss Mei, ich hoffe, Sie sind sich jetzt ihrer Situation bewusster geworden und Sie lassen sich dazu herab, auf unserer Fragen zu antworten.«
 

»Ich habe doch bereits auf Ihre Fragen geantwortet. Was wollen Sie denn noch hören?«
 

»Die Wahrheit.«
 

»Die Wahrheit? In allem, was ich Ihnen erzählt habe, ist keinerlei Lüge enthalten.« Seufzend schloss Mei die Augen und atmete einmal tief durch. »Also schön. Der Grund warum ich hier sitze ist ganz einfach – ich bin unsterblich.«
 

Ein Moment der Stille brach herein, nachdem Mei geendet hatte. Dann platzten die beiden Detectivs nahezu vor lachen.
 

»Hahaha, das kannst Du deiner Großmutter erzählen. So etwas wie Unsterblichkeit gibt es nicht.«
 

Lachend wischte sich Detectiv Harper die Tränen aus den Augenwinkeln.
 

»So? Sie sehen das also als einen Witz? Na schön, Sie können es ja testen.« Mit diesen Worten zog Mei eine Waffe aus ihrem Waffengürtel, den sie unter ihrem Shirt trug. Erschrocken sprang Detectiv Harper von seinem Stuhl auf.
 

»Warum zum Teufel hat sie ihre Waffen?!«
 

»Erstens habe ich einen Waffenschein und die Erlaubnis, die Waffen immer bei mir zu tragen, und zweitens habe ich sie mir vorhin von der Spurensicherung genommen. An ihnen werden sie immerhin keine Spuren finden.« Mei legte die Waffe auf den Tisch. »Erschießen sie mich.« Geschockt starrten die beiden Ermittler auf die Waffe.
 

»Wie bitte?«
 

»Na los, erschießen Sie mich endlich!« Mit einer schnellen Bewegung packte sie Detectiv Harper am Kragen.
 

»Wenn Sie es nicht tun, sind Sie derjenige, der draufgeht.« Langsam zog sie ein Messer aus ihrem Waffengürtel und führte es zu seinem Hals.
 

»Wir können Dich nicht erschießen! Das ist gegen das Gesetz.«, versuchte Detectiv Garcia die Frau zu besänftigen.
 

»Ich würde es ja selbst tun, aber dann unterstellen Sie mir, dass ich etwas manipuliert habe. Also müssen Sie es tun.« Kurz herrschte gespenstische Stille, in der nur der laute Atem von Detektiv Harper zu hören war.
 

»Okay. Wenn Sie nicht wollen, muss halt Ihr Kollege hier den Löffel abgeben.« Ohne eine Regung in ihrem Gesicht schickte Mei sich an, Detectiv Harper die Kehle aufzuschlitzen.
 

Mit einem Klirren fiel die Patronenhülse zu Boden. Geschockt ließ Detectiv Garcia die Waffe sinken. Sie hatte tatsächlich geschossen. Mei hatte ihren Kollegen losgelassen, der entkräftet auf seinen Stuhl zurücksank. Die junge Frau schaute kurz hinunter auf ihre linke Brustseite. Sie lächelte leicht. »Na geht doch.« Dann brach sie zusammen.
 

»Holy Shit! Was machen wir jetzt?« Entsetzt ließ Detectiv Garcia sich auf ihren Stuhl zurückfallen.
 

»Woher soll ich das denn bitte wissen?!«
 

Detectiv Harper hatte sich schnell gefasst und sprang von seinem Stuhl auf. Er kniete sich neben die Frau, die blutend am Boden lag und fühlte ihren Puls. Dann schüttelte er seinen Kopf. »Fuck.«
 

»Meinst Du, das geht als Notwehr durch?« Mit den Nerven völlig am Ende raufte sich Detectiv Garcia die Haare, während sich Detectiv Harper neben die Leiche gesetzt hatte.
 

»Für einen kurzen Moment habe ich wirklich gedacht, dass sie die Wahrheit sagt. In den 10 Sekunden, die sie nach diesem Schuss hätte, konnte sie noch reden und ist auch irgendwie so gefallen, dass sie sich ihren Kopf nicht angeschlagen hat. Siehst Du? Ihr Kopf ist auf ihren linken Arm gefallen. Kurz dachte ich: >Sie hat wohl schon Erfahrung mit tödlichen Schüssen<.
 

Wie du weißt, wenn einem Menschen ein solcher Schuss zugefügt wird, verfällt der Körper in eine Schockstarre und man stirbt, ohne noch etwas tun zu können. Aber einige Menschen haben eine derart hohe Selbstkontrolle, dass sie den Schock verhindern und noch agieren können. Sie war wohl nur so ein Mensch.« Er seufzte leise und betrachtete das Blut, welches aus Meis Wunde austrat.
 

Dann wurde die Tür zum Verhörraum aufgerissen und Leutnant Ward stürmte in den Raum. Sie blieb wie erstarrt stehen, als sie die Leiche sah.
 

»Was fällt Euch eigentlich ein? Ihr könnt doch nicht einfach so, eine Frau in meinem Verhörraum erschießen! Euch ist schon klar, dass das alles auf Band und Video aufgenommen wurde? Herrgott! Das wird ein Verfahren geben. Und was für eines. Leiche verschwindet von Tatort. Frau wird im Verhörraum erschossen. NYPD noch vertrauenswürdig?« In ihrem Kopf malte sich die Chefin schon die verhöhnenden Zeitungsartikel aus.
 

»Entspannen Sie sich. Es ist keinem geholfen, wenn Sie jetzt auch noch ausrasten. Die Presse weiß hiervon noch nichts.« Detectiv Harper winkte, noch immer am Boden sitzend, ab.
 

Plötzlich vernahm er ein leises, metallisches Geräusch. Er schaute zu der jungen Frau neben sich und bemerkte, dass neben ihr die Kugel aus ihrem Körper lag.

Detectiv Harper schaute genauer hin – täuschte er sich, oder wurde die Blutlache um die Frau kleiner?
 

Aufgeregt winkte er die beiden lebenden Frauen zu sich, ohne den Blick von dem Körper abzuwenden.
 

»Was denn?«, fragte Detectiv Garcia, die völlig geschockt auf ihrem Stuhl gesessen hatte.
 

»Kommt mal her, und sagt mir, ob ich doch in die Klapse muss. Wird die Blutlache kleiner?
 

Leutnant Ward beugte sich über die Leiche.
 

»Du hast Recht.« Wie gebannt starrten die drei auf Meis Körper. Tatsächlich aber wurde die Blutlache nicht kleiner, sondern floss durch die Schusswunde in ihren Körper zurück. Als das vollständig geschehen war, schloss sich auch die Wunde.
 

»Holy Shit. Das ist echt strange.«, brachte Detectiv Garcia raus. Dann kam das Leben zurück in den Körper. Er drehte sich auf den Rücken und schlug die Augen auf. Mei setzte sich auf und schaute leicht amüsiert in die geschockten Gesichter, die sie anstarrten.
 

»Ich sag doch, ich bin unsterblich.« Sie hielt sich an der Tischkante fest und zog sich an ihr wieder auf ihren Stuhl. »Ach mist. Es ist noch größer.«, stellte sie fest und betrachtete das Loch in ihrem Oberteil.
 

»Ich glaub, ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee.« Völlig mit ihren Nerven am Ende, verließ die verwirrte Chefin den Raum.
 

Detectiv Harper räusperte sich und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

»Also gut. Ich denke, wir sollten noch einmal von vorne anfangen.«
 

Mei zuckte mit den Schultern. »Von mir aus.«
 

»Antworte uns bitte ehrlich. Du machst Dich strafbar, wenn Du lügst.«
 

»Ich weiß. Ich antworte immer ehrlich.«
 

»Ihr Name ist Mei?«
 

»Ja.«
 

»Warum ist Ihr Nachname nicht auf Ihrem Personalausweis?«
 

»Weil er unwichtig ist. Mein Nachnahme würde Ihnen eh nichts sagen.«
 

Der Ermittler seufzte. »Wir haben doch gerade besprochen, dass wir ehrlich sein wollen.«
 

Nun war es an Mei zu seufzen. »Geben Sie meine Daten in der japanischen Staatsdatenbank ein. 593024917DMKJT0207 – das ist der Code, der Ihnen den Zugang gewährt.« Kurz herrschte in dem Raum Stille, dann standen die beiden Ermittler auf und verließen den Raum.
 

»Kann ich vielleicht etwas zu trinken haben?«, rief Mei den Ermittlern hinterher, bekam aber keine Antwort.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat Euch gefallen. ^^

LG
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