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Wenn das Schicksal zum Verräter wird

von

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Das neue Zuhause

Bereits nach einem halbstündigen Fußmarsch hatten die beiden Teenager das Hochhaus erreicht, in dem sich ihr Appartement befand. Manami sah an den hohen Mauern des Hauses hinauf. Hier sollte sie also auf unbestimmte Zeit leben? In den Mauern dieses Hochhauses? Noch immer konnte sie nicht begreifen, dass sich ihr Leben in den letzten paar Tagen so sehr verändert hatte. Was sie wohl in Zukunft noch alles erwarten würde? Noch nie war ihre Zukunft so ungewiss, wie sie es jetzt war.
 

Schließlich riss Takehito sie aus ihren Gedanken: „Schau mal!"
 

Sie richtete ihren Blick in seine Richtung. Mit seinen Fingern deutete er auf ein Klingelschild.
 

„Unsere Namen stehen bereits auf dem Klingelschild."
 

Sie wusste nicht ob sie weinen oder schreien sollte. „Yumi & Junichiro Hirofumi" stand darauf geschrieben. Und da war es wieder. Das, was sie am aller meisten an dieser ganzen Sache hier störte... Sie war jetzt nicht mehr Manami. So lange sie sich verdeckt in Kyoto aufhielten, war sie Yumi. Daran musste sie sich scheinbar erst gewöhnen. Auf seine Aussage bezüglich des Klingelschildes reagierte sie nicht.
 

Mit leisen Sohlen betrat sie nun endlich das Hochhaus. Takehito folgte ihr unauffällig. Aufgrund ihrer Koffer nutzen die beiden den Fahrstuhl, um in die 15. Etage zu gelangen. Und dort, am Ende des Flurs befand es sich. Das Appartement, welches auf unbestimmte Zeit das Zuhause der beiden sein würde. Takehito drehte den Schlüssel im Schlüsselloch um. Ein leises Klicken, welches das Aufschließen verursachte, gewährte ihnen dann schließlich Zutritt.
 

Das Appartement war nicht sehr groß, aber durchaus ausreichend für zwei Personen. Der Lange Flur hatte an jeder Wandseite je zwei Räume. Auf der linken Seite befanden sich Küche und ein Schlafzimmer und auf der rechten Seite noch ein Schlafzimmer und das Badezimmer. Am Ende des Flurs befand sich dann noch ein großzügig geschnittenes Wohnzimmer. Das komplette Appartement wirkte unglaublich hell und freundlich. Zudem war es schon komplett möbliert und mit den wichtigsten Utensilien für das tägliche Leben ausgestattet. Dafür hatte wahrscheinlich sein Großvater gesorgt.
 

Und dann endlich brach sie wieder ihr Schweigen: „Du, Takehito... Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Es tut mir wirklich leid. Ich habe die ganze Zeit dir die Schuld an meiner momentanen Situation gegeben. Aber eigentlich kannst du ja gar nichts dafür. Du kannst überhaupt nichts dafür, dass ich eine Verbindung zur schwarzen Organisation habe. Du versuchst einfach nur mich zu beschützen. Du gibst dir wirklich die größte Mühe und ich... ich bin kein bisschen dankbar. Es war in den letzten Tagen einfach alles zu viel für mich. Ich bin mit der ganzen Situation überfordert. Gib mir einfach etwas Zeit für mich. Ich muss das ganze hier erst einmal verarbeiten. Es wäre einfach nur schön, wenn ich jetzt etwas Zeit für mich hätte."
 

Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Endlich hatte sie wieder halbwegs normal mit ihm gesprochen.
 

Erleichtert sagte er: „Du bekommst alle Zeit der Welt von mir, Manami. Such dir eines der Zimmer aus. Dann kannst du dich dorthin zurückziehen."
 

Sie entschied sich für das Zimmer auf der linken Seite und zog sich sogleich dorthin zurück. Das Zimmer war sporadisch und liebevoll eingerichtet. Zum ersten Mal kam ein Lächeln über ihre Lippen. Mit ein paar persönlichen Accessoires konnte man sich dort durchaus wohl fühlen. Auch wenn es ihr im Moment noch recht schwer fiel.
 

Nachdem sie sich sorgfältig im Raum umgesehen hatte und ihren Koffer ausgepackt hatte, ließ sie sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Es war überaus weich und schien noch neu zu sein. Doch schon nach wenigen Minuten holte sie der fehlende Schlaf der letzten Nacht ein. Der Körper holt sich eben irgendwann das, was ihm fehlte. Und so war es nun auch bei ihr. Nur wenige Sekunden nachdem ihr die Augen zugefallen waren, fiel sie in einen tiefen Schlaf.
 

Am Abend warf Takehito noch einmal einen prüfenden Blick in ihr Zimmer. Nachdem sie seit ihrer Ankunft in Kyoto ihr Zimmer nicht mehr verlassen hatte, machte er sich allmählich etwas Sorgen um seine Begleiterin. Als er sie in ihrem Bett seelenruhig schlafen sah, zauberte ihm das erneut ein Lächeln ins Gesicht. Anscheinend war sie doch stärker als er es vermutet hatte. Er schloss die Tür wieder und verschwand dann ebenfalls in sein Zimmer um in den Schlaf zu finden.
 

Der nächste Tag würde für die beiden Teenager noch einmal ganz besonders anstrengend werden...



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