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Ein süßer Groupie

von

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Eine Überraschung für Yuna

Yuna: Kazu, Mama und Papa kommen zum Kaffee zu mir. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch dabei seid. Kuss Yuni
 

Ein Lächeln umspielte meine Lippen, während ich rauchend auf dem Balkon die Nachricht meiner Schwester laß.
 

Ich: Alles klar, ich denke, du kannst uns mit einplanen. Bis später.
 

Yuna: Super, ich freu mich.
 

Mein Plan war, schnell wieder zu verschwinden, sollten meine ach so tollen Eltern Anstalten machen, mich und mein Leben zu kritisieren. Doch mit Kyo an meiner Seite fühlte ich mich nicht ganz so verloren. Dieser war noch immer damit beschäftigt sich anzuziehen. Und das seit einer halben Stunde. Meine Garderobe fiel recht unspektakulär aus, zumindest für den ersten Teil des Tages, wenn wir uns in eher spießiger Gesellschaft meiner Familie aufhielten. Unter meinem Pulli trug ich eines meiner Netzoberteile, weil mein Liebster den VIP- Bereich eines Clubs gemietet hatte, in dem wir später noch feiern wollten. Eine kleine Party, um meine Schwester zu überraschen. Doch nicht nur das, Wir hatten auch einen Special-Guest eingeladen, mit dem Yuna sicherlich nicht rechnete. Und schon allein der Gedanke daran schien den Teil davor irgendwie erträglicher zu machen. Ihre Freundinnen hatte ich meinen Plan eingeweiht und sie wussten Bescheid.

Kyo trat zu mir auf den Balkon und ich musterte ihn von unten bis oben. Meine Augen weiteten sich und auch mein Herz schlug ein bisschen schneller.

„Na, ist das seriös genug?“, fragte er belustigt. Ich schüttelte nur fasziniert mit dem Kopf.

„Verflucht, sogar im Anzug siehst du zum Anbeißen aus…ich glaube du könntest mir in der Aufmachung alles verkaufen…“

Mein Liebster lachte aus vollem Halse und zog mich in einen Kuss. Das silbergrau seines Anzuges harmonierte perfekt mit dem schwarzen Hemd, welches kleine Blumenstickereien zierte. Auf die Krawatte hatte er allerdings verzichtet.

„Bist du dann bereit mein Süßes?“

Oh, wie ich es liebte, wenn er mich so nannte. Ich drückte die Zigarette aus und ging wieder ins Haus, um meine Schuhe anzuziehen. Kyo tat es mir gleich.
 

Yuna freute sich riesig uns zu sehen und empfing uns sehr herzlich. Der Rest meiner Familie war zum Glück noch nicht da und in meinem Magen rumorte es heftig, wenn ich auch nur daran dachte, dass ich ihnen sehr bald gegenüberstehen würde. Nervös griff ich kurz nach Kyos Hand und drückte diese.

„Du schaffst das“, ermutigte er mich. Wir überreichten meiner Schwester ihr Geschenk. Sofort leuchteten ihre Augen auf, als sie den Umschlag öffnete.

„Oh mein Gott, Konzertkarten für Lynch…ihr seid die besten. Danke, danke, danke…ähm könnt ihr mir vielleicht kurz helfen, Kuchen ins Wohnzimmer tragen und so? Ich bin leicht im Stress…“, entschuldigte sich Yuna. Auch ihre beste Freundin Momoka, mit der sie zusammen wohnte, half noch, sodass sich Yuna fertig machen konnte. Momoka passte auch nicht so ganz in japanische Normengesellschaft. Mit ihren violetten Haaren und den schrillen Klamotten fiel sie auf. Außerdem besaß sie unzählige Pullis oder Jacken mit Fell und Öhrchen. Ich mochte das, denn so fühlte ich mich heute noch weniger wie das verstoßene Familienmitglied. Es klingelte und mein Herz zog sich automatisch zusammen. Yuna kam aus dem Schlafzimmer gestürmt und eilte zur Tür. Wir hockten schon im Wohnzimmer und nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Momoka begrüßte meine Eltern und die Zwillinge auch eher verhalten. Mein Vater und die Zwillinge verbeugten sich mehr oder minder gezwungen in Kyos und meine Richtung. Meine Mutter kam auf mich zu und umarmte mich.

Unsere Kaffeegesellschaft war nicht gerade die kommunikativste. Als schließlich alle auf ihre halbvollen Tassen und die leergeputzten Teller starrten, half ich beim Abräumen.

„Und Sie Kyo…sind Sie ein Freund meiner Tochter? Ich fürchte wir kennen uns noch nicht“, sprach mein Vater an meinen schönen Verlobten gerichtet und ich ließ mich wieder neben ihm nieder, gespannt auf seine Antwort wartend. Er nippte an seinem Kaffee, schaute mich kurz an, doch ich nickte.

„Yuna und ich kennen uns durch Kazuki…Ihr Sohn und ich wohnen zusammen…wir sind ein Paar. Es freut mich sehr Ihre Bekanntschaft zu machen Nakamura-san.“

Mein Vater feuerte einen giftigen Blick in meine Richtung, der selbst den Äquator hätte gefrieren lassen können.

„Kazuki-chan…wie kannst du uns das bloß antun? Nur Schande bringst du über die Familie“, keifte er mich an und ich schluckte. Dann spürte ich Kyos Hand auf meinem Schenkel und das gab mir neuen Mut.

„Was tue ich denn? Nur, weil ich einen Mann liebe? Was interessiert dich das, wir sehen uns ohnehin nicht mehr.“

„Mein einziger Sohn…ich fasse es nicht…“, murmelte er vor sich hin und schlug sich theatralisch mit der Hand gegen die Stirn. Kyos Griff wurde fester, doch ich warf ihm einen warnenden Blick zu.

„Papa…lass gut sein…Kazu gehört nun Mal auch zu unserer Familie und ich wollte, dass er kommt. Es ist mein Geburtstag und, wenn es euch nicht passt, könnt ihr gern gehen“, mischte sich auch Yuna jetzt ein und lächelte mich aufmunternd an.

„Ach du jetzt auch? Kind, was ist bloß aus dir geworden? Was hat er dir erzählt?“

„Er ist mein Bruder und hat mir gar nichts erzählt Mama…ich habe es einfach nur satt meinen liebsten Kazuki zu verleugnen, nur weil es euch nicht in den Kram passt, dass er auf Männer steht.“

Mein Vater biss sich heftig auf die Unterlippe und auch meine Mutter schaute betreten auf ihren Teller. Die Zwillinge hielten sich ganz aus dem Gespräch heraus und tuschelten dümmlich miteinander, während sie an ihren Handys hingen. Eigentlich ärgerte ich mich ein bisschen über mich, denn jetzt hätte ich schon gern das dumme Gesicht meiner Eltern gesehen, wenn ich mich ein bisschen auffälliger gekleidet hätte. Auch trafen mich ihre Worte nicht halb so sehr, wie ich befürchtet hatte.

„Und, was machen Sie beruflich Kyo?“, fragte meine Mutter dann, um das Gespräch irgendwie bei Laune zu halten. Ich schenkte mir Tee ein und blickte fragend in die Runde, ob noch jemand Nachschub wollte. Allerdings richteten sich vier Augenpaare auf meinen schönen Mann. Auch ich war gespannt, was er antworten würde. Gelassen, mit seiner Tasse in der Hand lehnte er sich zurück.

„Ich bin Musiker…naja, eher Komponist und Sänger…tut mir leid Ihre Erwartungen des perfekten Schwiegersohnes so vermutlich zunichte zu machen.“

Ich kniff meine Lippen zusammen, um ein Kichern zu unterdrücken. Meine Eltern schienen das zu ignorieren.

„Oh…naja, Musik ist nichts Schlechtes. Welche Art von Musik ist das denn?“, fragte meine Mutter sichtlich interessiert weiter. In dem Moment zog Kyo sein Jackett aus und da sein Hemd kurze Ärmel hatte, wurde ein Großteil seiner Tätowierungen sichtbar. Mein Vater sog die Luft scharf ein und sah ihm förmlich an, dass er vor Wut gleich überkochte.

„Schon sehr rockig. Ich wollte mich schon immer von den anderen Musikern in der Szene abheben und ich denke, das ist mir und der Band gelungen.“

„Ohhh mein Gott, ich wusste, dass ich dich irgendwoher kenne…war mir allerdings echt nicht sicher“, fiel Momoka jetzt freudig und erhitzt zugleich in unser Gespräch. Kyo lächelte das Mädchen etwas zurückhaltend an.

„Ich häng das ungern an die große Glocke…schön, wenn man mich auf der Straße erkennt…aber auch in Ordnung, wenn nicht.“

„Ich wusste gar nicht, dass du auf Männer stehst.“

Mein schöner Sänger zuckte mit den Schultern und legte seinen Arm um mich.

„Wo die Liebe hinfällt…ich hab mich nie festgelegt.“

Ich lehnte mich in die schützende Umarmung und alles wirkte irgendwie halb so schlimm. Auf einmal erhob sich meine Mutter und machte mir deutlich, dass ich ihr folgen sollte. So verzogen wir uns kurz in die Küche und mich überkam der Drang nach einer Zigarette. Etwas nervös knetete sie ihre Hände und warf mir immer wieder kurze Blicke zu, während ich sie abwartend ansah. Schließlich räusperte sie sich.

„Kazuki…ich habe mich nie in dein Leben einmischen wollen, aber das? Was hast du in deinem Leben schon erreicht? Hast du überhaupt eine vernünftige Arbeit?“

Warum musste das jetzt kommen. Als ob ich das nicht selbst wüsste und doch grämte es mich, weil mich meine Mutter damit angriff.

„Ich schaue mich gerade nach einem Job oder einer Ausbildung um, weil ich nicht sicher bin, was ich machen will.“

Sie zog die Stirn in Falten und ich sah ihr förmlich an, dass sie mit meiner Antwort alles andere als zufrieden war.

„So ein Taugenichts. Schämst du dich nicht? Dafür nicht irgendetwas erreicht zu haben? Außer deiner Vorliebe für irgendwelche volltätowierten Musiker?“

Ich biss mir auf die Unterlippe und schluckte.

„Ja, ich verurteile mich irgendwie dafür, dass ich nichts erreicht habe, aber das ist auch nicht gerade einfach, wenn man mit Anfang zwanzig aus der Wohnung geschmissen wird und auf sich allein gestellt ist…und dafür hab ich mich gut über Wasser gehalten.“

„Ach jetzt sind wir für dein Versagen verantwortlich? Das sieht dir wieder ähnlich!“

Meine Hände ballten sich zu Fäusten und meine Lunge schrie nur so nach Nikotin.

„So hab ich das nicht gesagt, nur eben, dass es nicht einfach war und manchmal auch noch nicht ist…aber ich hab alles im Griff. Gerade ist mein Leben wieder lebenswert und das lasse ich mich von euch nicht kaputt machen!“, fuhr ich sie lauter als gewollt an.

„Seit du nicht mehr mit Kay befreundet bist, lief alles aus den Rudern“, schimpfte meine Mutter weiter und bei diesem Thema schossen mir augenblicklich die Tränen in die Augen, weil ich an vorgestern denken musste. Der Schmerz wurde ein klein wenig einnehmender und kratzte an meiner verwundeten Seele.

„Du weißt nichts von Kay…er ist ein mieser Lügner und hat mich benutzt…“, erwiderte ich schwach, denn zu mehr war ich nicht fähig. So gern hätte ich das Ruder in der Hand behalten und meinen Eltern gezeigt, dass mich ihre Hasstiraden nicht mehr trafen, doch merkte ich, wie nahe mir ihre Worte gingen und ich ärgerte mich über mich selbst.

„Immerhin vergreift er sich nicht an anderen Männern…“

„Halt einfach deinen Mund und befasse dich nicht mit Dingen, von denen du keine Ahnung hast! Wenn du es genau wissen willst…er steht auf Männer und wir waren zusammen…doch er hat mich misshandelt…zwang mich zu unschönen Sachen…“, schrie ich sie jetzt an und meine Mutter erhob die Hand gegen mich, doch ich taumelte zurück. Zurück Richtung Wohnzimmer und auf einmal umfingen mich zwei schützende Arme.

„Yunaschatz, sei uns nicht böse, aber ich fürchte, wir müssen gehen. Zu Hause wartet viel Arbeit auf uns!“, meldete sich meine Mutter jetzt wieder zu Wort. Die Enttäuschung war meiner Schwester ins Gesicht geschrieben, doch sie erwiderte nichts und begleitete meine Eltern und die Zwillinge zur Tür. Mich ließen sie links liegen und hielten es nicht für nötig, sich zu verabschieden. Das traf mich kurz, doch beschloss ich diese kleine Niederlage nicht zu sehr an mich heran zu lassen. Kyo zog mich auf seinen Schoß und ich ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken.

„Alles okay?“

Ich nickte nur und wischte mir diese dummen Tränen weg, weil ich nicht schon wieder rumheulen wollte.
 

Die Zeit schritt voran und Momoka befehligte mein Schwesterchen, sich in ihr Partyoutfit zu schmeißen. Jetzt wurde sie hellhörig.

„Okay, wo geht’s hin?“

Geheimnisvoll zuckten wir mit den Schultern und grummelnd verschwand Yuna wieder im Schlafzimmer.

„Ohh ich bin so gespannt. Hoffentlich freut sie sich“, sagte ihre Freundin. Ich grinste meinen Liebsten verräterisch an, denn diesen Teil kannte auch Momoka nicht.

„Ich glaube, sie flippt völlig aus…wir konnten, oder bessergesagt Kyo konnte noch einen Überraschungsgast anheuern…“

Das Mädchen schaute von Kyo zu mir und wieder zurück. Man konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf ratterte.

„Ooookayy, von den Dir en Grey Jungs weiß ich ja…aber wen noch?“, hakte sie neugierig nach.

„Bist du auch so ein Lynch- Fan wie Yuna?“, fragte Kyo und sie nickte heftig. Ich rieb mir voller Vorfreude die Hände.

„Na dann könnte es heute sehr witzig werden.“

„Juuuungs, jetzt spannt mich nicht so auf die Folter!“, beschwerte sich Momoka und in dem Moment kehrte meine Schwester zurück. Sie trug ein rotes Cocktailkleid und schwarze High-heels.

„Wow, darfst du so überhaupt aus dem Haus?“

Yuna steckte mir die Zunge raus. Auch ihre liebste Freundin tauschte ihr Oberteil und die Hose noch gegen bauchfreie Bluse und kurzen Rock ein. Dann machten wir uns auf den Weg zur Partylocation. Kyo hatte uns freundlicherweise ein Taxi bestellt und der Club öffnete für uns extra eine Stunden früher.
 

Dort angekommen, entstiegen wir dem Fahrzeug und begaben uns in den Club. Dort warteten die Diru Jungs schon auf uns. Sota und Zero waren auch mit von der Partie. Die und Toshi reichten uns einen Begrüßungsdrink, den ich dankend entgegen nahm. Wenige Minuten später trafen Yunas Freundinnen ein, die nicht weniger aufgedreht waren und die Begrüßung erst Mal in freudiges Gequietsche überging. Ich zog meinen Pulli aus und hängte ihn über einen Stuhl. Da ergriff Shinya auf einmal das Wort und alle drehten sich zu dem schlanken Drummer, als er mit einem Metallrörchen sein Glas zum Erklingen brachte.

„Schön, dass ihr alle hier seid. Allerdings gibt es eine Regel an die Fangierlies unter euch- was hier passiert, bleibt hier und das, was ihr heute seht oder erfahrt ebenso. Wir haben lange überlegt, ob wir Yuna diese Party ermöglichen, eben weil wir nicht mehr zu den unbekannten Rockbands gehören, doch dazu benötigen wir euer Vertrauen…und wir sind auch keine Unmenschen und außerdem mögen wir gute Partys. Also, feiert mit uns und falls irgendwas auf Twitter oder Instagram oder sonst wo landet…lasst es bleiben, wir haben gute Anwälte“, beendete der Drummer seine Rede schelmisch grinsend und hatte natürlich die Lacher auf seiner Seite, doch wurde auch allen die Botschaft dahinter deutlich. Mein Liebster tätschelte seinen Freund kurz und kam dann mit seinem Drink zu mir, stellte diesen jedoch auf den Tisch neben mir und legte seine Hände auf meine Hüften.

„Und du bist schon wieder viel zu obszön gekleidet…das hast du doch mit Absicht gemacht oder?“

Ich legte meine Arme um seinen Hals und grinste schief.

„Natürlich…neben meinem ominös gekleideten Mann muss ich doch ein bisschen auffallen“, scherzte ich. Kyos Hände packten mich fester an den Hüften und seine Daumen strichen zaghaft über meine Hüftknochen.

„Geht’s dir wirklich gut? Ich meine wegen deinen Eltern und so.“

„Klar…alles okay. Danke, dass du mit warst.“

Wir lächelten uns an und ich stibitzte ihm einen Kuss.

„Aber heut müssen wir deine Schwester noch glücklich machen…Hazuki kommt demnächst, ich bin so gespannt auf ihren Blick.“

„Oh und ich erst…auch danke dafür…hab ich dir heut schon gesagt, dass ich dich liebe?“

Kyo schüttelte mit dem Kopf und küsste mich begierig.

„Nein, aber ich kann es nicht oft genug hören…warum bin ich deiner Gegenwart so verdammt kitschig? Das widerstrebt meinem griesgrämigen Rockstar Image…“

Ich musste lachen.

„Ich glaube, auf andere wirkst du trotzdem noch recht unnahbar…vor allem, wenn man dich nicht kennt, glaubt man eher die Stories, die über dich kursieren…der unnahbare schöne Sänger…und ich muss sagen, so schlimm finde ich das gar nicht. Besser, als wenn dir dauernd jemand am Rockzipfel hängt und dich belagert.“

„Bist du etwa eifersüchtig Kazu-chan?“, amüsierte sich mein hübscher Sänger.

„Mh…nicht eifersüchtig, aber ich teile dich eben auch nicht gern.“

„Na dann mischen wir uns doch unter das Partyvolk“, sagte Kyo und küsste mich ein vorerst letztes Mal. Ich kniff ihm unauffällig in den Hintern und konnte ein verliebtes Seufzen nicht unterdrücken. Da wurde ich auf einmal freundschaftlich von der Seite angerempelt und als ich mich umwand, begegnete ich Dies Grinsen. Wir prosteten uns zu. Auch Yuna und ein paar ihrer Mädels steuerten unsere Richtung an. Sie blieb etwas verhalten vor uns stehen, doch ich winkte sie heran. Der Dir en Grey Gitarrist begrüßte die leicht nervösen Girls ganz lieb und wir stießen mit ihnen an.

„Ich wollte dir nur danke sagen Kazu-chan…du bist toll“, sagte mein Schwesterchen und errötete leicht. Ich gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange.

„Noch eine Überraschung gibt’s“, freute ich mich.

„Oh meinst du die süßen Stripper? Die sollten bald eintreffen“, witzelte Die und auch ich musste kichern.

„Das fänd ich lustig“, amüsierte sich auch Saki, Yunas Freundin.

„Naja, so schätze ich meinen Bruder nicht ein.“

Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

„Na Kleiner, wie fühlt es sich eigentlich an verlobt zu sein?“, fragte mich Die und da fiel mir ein, dass ich Yuna noch gar nichts davon erzählt hatte. Diese schaute mich natürlich mehr als verdutzt an. Und auch über Sakis Kopf erschien ein großes Fragezeichen.

„Cool…mit wem bist du denn verlobt?“, fragte sie.

„Mit Kyo…sorry Yuni, heut stehst du im Mittelpunkt, aber ich hätte es dir noch erzählt.“

Meine Schwester fiel mir um den Hals.

„Das freut mich so für dich…haha, vielleicht hättet ihr das unseren Eltern heut erzählen sollen.“

„Mh, ich denke, die haben wir so schon genug geschockt…vermutlich denken sie, Kyo gehört zu irgendeiner schlimmen Gang oder so.“

Die Mädels lachten.

„Bist du auch vergeben Die?“, fragte Saki neugierig und schon grinste der Gitarrist verliebt.

„Ich sag‘s dir, aber nur, wenn du es echt nicht weiter erzählst.“

Scheinbar lag den Jungs viel daran, dass ihre Beziehungen geheim blieben. Naja, ich konnte es schon verstehen, auch wenn es die Fans sicher nicht als schlimm empfanden. Eine gewisse Privatsphäre sollte schon gewahrt werden.

„Ich schweige wie ein Grab, versprochen“, versicherte das Mädchen und kreuzte die Finger zum Schwur.

„Ich bin schon mehrere Jahre mit Toshiya zusammen…hat ne Weile gedauert, bis ich ihn mit meinem Charme überzeugen konnte, aber es hat geklappt.“

Und als hätte der Bassist nur auf diesen Moment gewartet, tauchte er neben seinem Liebsten auf, zog die Stirn in Falten und schaute diesen etwas irritiert an.

„Wen willst du schon wieder mit deinem Charme um den Finger wickeln?“

Die grinste Toshiya an.

„Nur dich, mein Liebling…Saki hat mich gerade gefragt, ob ich auch vergeben bin…zufrieden?“

Die Sorgenfalte auf der Stirn des Diru Bassisten glättete sich wieder und er hauchte seinem Freund einen Kuss auf den Mund. Die Mädels quietschten begeistert und ich schüttelte nur belustigt mit dem Kopf, doch musste auch ich zugeben, dass die beiden ein absolut tolles Paar abgaben.

„Immer diese Fangirlies“, neckte Toshi die beiden und legte seinen Arm um Die.

„Na dann auf einen wundervollen Abend“, prostete uns der Gitarrist erneut zu und unsere Gläser erklangen. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Kyo den anderen schwarzhaarigen Sänger empfing und zu dem Mikro führte. Ich grinste nur. Auch die anderen beiden Musiker bekamen das mit, deshalb schauten uns die Mädels fragend an.

„Süße, ich glaube dein Geburtstagsgeschenk ist gerade eingetroffen“, sagte ich zu meiner Schwester.

„Wie meinst du das?“, fragte sie sichtlich verwirrt. Ich stellte mein Glas ab, griff sie behutsam an ihren Schultern und drehte sie um. In dem Moment hängte sich Hazuki die Gitarre um und stimmte diese. Ich schob Yuna noch ein Stück in seine Richtung, fing seinen Blick ein und zeigte dann auf meine Schwester. Der Lynch Sänger winkte ihr zu und stimmte Phantom, ihren Lieblingssong der Band an. Ich hatte meine Arme von hinten um sie gelegt und sie bewegte sich leicht zu dem sanften Klang der Musik. Ihre Hand griff nach meiner und als sie zu mir aufschaute, glitzerten Tränchen in ihren Augen und ihre Lippen formten sich zu einem Danke.

„Gern geschehen…nur denk ich, solltest du Kyo auch danken.“

Yuna nickte und schaute wieder zu ihrem Lieblingssänger. Hazuki sang anschließend noch Happy Birthday, schnallte sich das Instrument wieder ab und kam auf Yuna zu, um ihr persönlich zu gratulieren. Hin und hergerissen, zwischen Freude und Schluchzen bedankte sie sich auch bei Kyo. Hazuki kam mit einem Drink wieder zu uns, gefolgt von meinem schönen Mann.

„So, nun darf ich dir meine bezaubernden Mann endlich persönlich vorstellen Hazu-chan“, stellte uns Kyo nun einander vor. Der andere Sänger klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter.

„Freut mich sehr Kazuki…und Geschmack hast du schon immer gehabt, alter Freund“, wandte er sich an den Diru Vocal.

„Und du bist also die bezaubernde Yuna…ich hoffe du hast heute eine wundervolle Feier.“

Meinem Schwesterchen stieg eine leichte Röte ins Gesicht und sie nickte. Hazuki legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie mit sich, zu einer freien Sitzecke. Sie warf mir einen leicht verzweifelten Blick zu, doch ich nickte nur. Alle amüsierten sich und so beschloss ich eine rauchen zu gehen. Im Außenbereich des Clubs standen auch mehrere Stehtische und man hatte einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Ich war alleine und ließ den Tag ein wenig Revue passieren. Mir ging es nicht schlecht und doch hatte ich ein wenig gehofft, meinen Eltern wieder näher zu kommen. Doch das würde wohl nicht einmal in meinen Träumen passieren und ich sollte mich wohl mit diesem Gedanken abfinden. Immerhin hatte ich es geschafft, meine Schwester glücklich zu machen und auch ich sollte endlich mein eigenes Glück wahrnehmen. Ich spürte die Dunkelheit, wie sie wie ein Raubtier um mich herum schlich, doch es nicht wagte Besitz von mir zu ergreifen. Wahrscheinlich umgaben mich zu viele positive Gefühle. Gut so. Immerhin wieder ein Erfolg in den letzten Tagen. Kaoru gesellte sich zu mir und irgendwie fühlte ich mich in seiner Gegenwart meist noch immer etwas unbeholfen, was wohl auch daran lag, dass wir bisher am wenigsten miteinander zu tun hatten, auch, wenn wir uns auf Tour täglich über den Weg gelaufen waren. Außerdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass er Kyos Entschluss, mich zu heiraten, nicht zu hundert Prozent unterstützte. Naja, vielleicht konnte ich dem ja entgegen wirken.

„Darf ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?“, fragte der Leader höflich und ich versuchte aufrichtig zu lächeln.

„Klar doch.“

Auch ich zündete mir noch eine Zigarette an und nippte nervös an meinem Cocktail.

„Dir scheint es wieder besser zu gehen“, stellte Kaoru mehr fest, als das er fragte und ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter.

„Ja…irgendwie schon…sorry für den Stress neulich…aber manche Dinge kann man eben nicht planen…“

„Das ist wahr…“

Fuck, schlimmer konnte das doch gerade nicht laufen. Kaorus Adleraugen fixierten mich und ich schien unter seinem Blick immer mehr zu schrumpfen.

„Kaoru…hör zu…ich weiß nicht genau, wie du über die ganze Sache zwischen Kyo und mir denkst, aber ich werde euch nicht im Weg stehen…wirklich nicht…“

Der Leader schwieg einen Moment und sein Blick schweifte nachdenklich in die Ferne. Dann sah er wieder mich an.

„Kazuki…ich glaube dir das, keine Frage…nur bin ich eben ein Perfektionist und Dir en Grey funktioniert ohne Kyo nicht…ich meine, ich bin selbst in einer Beziehung und merke immer wieder, wie mich das wieder runter bringt. So geht es ihm sicher auch…die Zweifel sind eben trotzdem da, aber ich möchte dir nicht das Gefühl vermitteln, dich nicht zu mögen. Denn eigentlich denke ich genau das Gegenteil.“

„Eigentlich? Da schwingt die Skepsis wohl noch eine Weile mit“, stellte ich etwas bedrückt fest.

„Naja…du kannst es auch weglassen…du bist ein wundervoller Mensch Kazu und auch Zero mag dich sehr. Dir ist sicher nicht entgangen, dass Tooru und ich hin und wieder aneinander geraten…das wird sich wohl auch nie ändern. Doch seit er mit dir zusammen ist, hat sich das gebessert. Er und ich sind uns sehr ähnlich, vermutlich sorge ich mich deshalb so um ihn…deshalb brauche ich auch weiterhin deine Unterstützung.“

Jetzt fiel mir der imaginäre Stein vom Herzen. Ich blies die Backen kurz auf und grinste jetzt.

„Und ich dachte echt immer, du kannst mich nicht leiden.“

Kaoru lachte jetzt aus vollem Halse und zündete sich noch eine weitere Zigarette an und ich tat es ihm gleich.

„Quatsch…ich mach mir halt immer Sorgen um meine Chaosband. Du weißt ja mittlerweile selbst, wie die Jungs ticken und naja…einer muss ja den Überblick behalten. Manchmal bin ich echt froh unseren diplomatischen Drummer noch an meiner Seite zu wissen…sonst wäre ich schon längst durch gedreht.“

„Gab es Mal einen Zeitpunkt, wo du an euch gezweifelt hast?“

„Nicht nur einen…nicht der Musik wegen…eher meinetwegen und den vielen Streitereien mit Tooru. Aber verrate ihm das ja nicht“, fügte er noch schnell hinzu.

„Mach ich nicht…ja, er ist sehr eigensinnig, aber das bin ich auch…vermutlich funktioniert es mit uns deshalb so gut.“

Kaoru nickte nur und inhalierte den Rauch seiner Zigarette tief.

„Vermutlich ja…“, stellte er fest und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Dann hielt er mir seinen Arm hin, ich hakte mich ein und wir gesellten uns wieder zu unseren Freunden. Zero und Kyo schienen uns gesucht zu haben, denn ihre Blicke wanderten sofort in unsere Richtung, als wir den Raum betraten. Ich ließ meinen ebenso durch den Club schweifen und erblickte Yuna noch immer mit Hazuki plaudern. Toshiya lehnte allein an der Bar, während sein liebster Daisuke wenige Meter, umringt von einer Traube Mädels, stand. Ich steuerte den Bassisten an und er wirkte tatsächlich ein wenig geknickt.

„Was ziehst du denn für ein Gesicht?“, fragte ich deshalb und der Bassist zuckte nur mit den Schultern. Ich bestellte noch zwei Cocktails und schob ihm den einen zu.

„Ich weiß gar nicht, warum mich das immer noch trifft…eigentlich sollte es mir doch egal sein…“

„Vermutlich nervt es dich, aus dem selben Grund, wie mich, wenn Kyo halbnackt auf der Bühne herumspringt und von den ganzen Fans angehimmelt wird.“

Toshi lächelte schwach.

„Aber Tooru will dich heiraten Kazu…Die und ich sind schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen…und manchmal wünsche ich mir auch so einen verfluchten Ring am Finger…vielleicht könnte ich dann besser mit solchen Situationen umgehen…“

„Hast du das ihm gegenüber schon erwähnt?“

Der Bassist schüttelte mit dem Kopf.

„Nee…ich befürchte, das überfordert ihn…Die mag seinen Freiraum, was ich ja verstehen kann, nur manchmal fühlt es sich eben komisch an.“

Mitfühlend sah ich Toshiya an und würde ihm gerne helfen. Ich trank noch einen Schluck und dann kam mir eine Idee. Ich ergriff seine Hand und schleifte ihn mit auf die Tanzfläche. Jetzt grinste er ein bisschen mehr.

„Vielleicht lenkt ihn das ein wenig von den Mädels ab“, witzelte ich und tanzte den Bassisten an. Dieser stieg drauf ein und wir tanzten noch ein bisschen enger zusammen. Und der Fisch biss an, denn wenige Minuten später legte Die seine Arme von hinten um Toshi. Meine Arbeit hier war getan und ich gesellte mich wieder zu meinem Drink. Dort wartete Kyo ebenfalls auf mich und grinste mich schief an.

„Na, flirtest du schon wieder mit meinem Bassisten?“

Unschuldig zuckte ich mit den Schultern.

„Ich sorge nur dafür, dass es allen gut geht…mehr nicht“, antwortete ich und schon zog er mich besitzergreifend an sich. Um Himmels Willen, wie ich das mochte.

„Mein hinreißend schöner Mann…ich finde es wundervoll, wie du dich immer um andere sorgst.“

Während er das sagte, streiften seine Finger meine Seite und da ich ja nicht sonderlich viel trug, waren diese Berührungen schon wieder viel zu viel und das schlimme war, Kyo wusste das ganz genau. Die und Toshi knutschten mittlerweile miteinander und ich klopfte mir innerlich ein bisschen stolz auf die Schulter.
 

Zu späterer Stunde wurden die Gäste immer lustiger und redseliger. Yunas Freundinnen erzählten mir zum gefühlt hundertsten Mal, dass sie es so cool fanden, dass ich diese Party organisiert hatte. Und meine Schwester? Naja, die war noch immer ins Gespräch mit dem Lynch Sänger vertieft. Auch merkte ich mittlerweile, wie mir der Alkohol zu Kopf stieg, doch alles noch im Rahmen des erträglichen und ich fühlte mich lustig und beschwingt. Die und Toshi hatten sich, wohin auch immer verkrümelt. Naja, da gab es ja nicht viel, worauf man spekulieren konnte. Der Abend könnte besser nicht laufen und ich war froh, so viele tolle Menschen zu kennen. Immer wieder schweifte mein Blick zu meinem schönen Sänger und ich konnte nicht anders und ihn anschmachten. Alles an ihm war einfach so perfekt, selbst, wenn er gerade diesen leicht ernsten Blick drauf hatte, während er sich mit seinem Leader unterhielt.

„Oh oh, dein Sabberfaden hängt schon wieder sonst wo…kommst du mir rauchen, bevor noch jemand auf dem Gesabber ausrutscht“ ärgerte mich kein anderer als Zero.

„Idiot…na schön“, antwortete ich und folgte ihm. Draußen fanden wir Die und Toshi miteinander scherzen und es sah ganz danach aus, als wäre wieder alles in Ordnung. Der Bassist winkte uns heran, als er uns erblickte und wir folgten seinem Ruf. Ich zündete mir eine Kippe an und stützte meinen Kopf in der Hand ab.

„Erde an Kazuki…“, neckte mich Zero schon wieder und ich steckte ihm die Zunge raus.

„Jaaaaa, was denn du Nervensäge…darf ich nicht Mal meinen Kyo anschmachten…du tust das mit Kaoru auch oft genug, also tue nicht so cool…“

„Lass dich nicht von diesem Schnösel ärgern Kazu-chan“, schlug sich Die auf meine Seite.

„Nein, alles gut…es ist nur gerade cool, dass alles gut läuft…nach letztem Wochenende und so…“

Der Diru Gitarrist drückte mich kurz an sich.

„Du hast uns echt nen ganz schönen Schrecken eingejagt…am meisten wohl Tooru…“

„Mh, ich weiß, aber reden wir nicht mehr darüber“, versuchte ich das Thema zu beenden, aus Angst diese unschöne Gefühlswelle könnte mich wieder überrollen. So langsam kam auch die Müdigkeit, doch wollte ich nicht der sein, der die Party sprengte und als erster ging. Da entführte mich der blonde Gitarrist auf einmal zu der gemütlichen Sofaecke auf der Terrasse, reichte mir eine Zigarette und grinste bis über beide Ohren. Vermutlich hatte Die schon wieder ganz schön einen sitzen.

„Kleiner, was ist los...du solltest dich freuen, Spaß haben und so…aber du bist mir nen Ticken zu ernst.“

Ich seufzte und schüttelte nur mit dem Kopf, weil ich echt nicht drüber reden wollte. Schon gar nicht mit einem betrunkenem Die.

„Es ist alles gut, ich schwöre es. Bin nur etwas erschöpft und aufgewühlt von den ganzen Ereignissen der letzten Tage.“

Auf einmal sprang der quirlige Gitarrist auf und sagte noch im Gehen, dass ich ja nicht weglaufen solle. Wenige Minuten später kehrte er mit Kyo im Schlepptau zurück, versorgte uns mit Drinks und ließ uns alleine. Ein bisschen überrascht schüttelte ich nur mit dem Kopf und zog meinen schönen Sänger an mich.

Er streichelte über meinen Arm und küsste mich zaghaft auf‘s Haar. Mit der Hand fuhr er sich durch seine blonde Mähne und steckte sich eine Zigarette zwischen seine Lippen. Einen Arm legte er um mich und ich lehnte mich an seine Schulter. Ich spielte an den Knöpfen seines Hemdes und malte die Konturen seiner Tätowierungen am Hals und auf der Brust nach. Um uns herum drangen Fetzen von Gesprächen zu uns und doch befanden wir uns in unserer kleinen Blase. Ich griff nach meinem Drink, nippte daran und stellte das Glas auf Kyos Oberschenkel ab, jedoch nicht ohne es loszulassen, um mich wieder an ihn zu lehnen.

„Ich hab mich vorhin übrigens mit Kaoru unterhalten“, unterbrach ich die Stille.

„Und, was hat er so erzählt?“

„Ich hab ihm nur noch Mal versichert, dass ich eurer Musik niemals im Weg stehe…das hat ihn glaub etwas beruhigt.“

Kyo schwieg eine Weile, da meine Antwort ja auch nicht unbedingt eine Erwiderung erforderte.

„Und doch würde mich interessieren, was dich gerade beschäftigt…“

„Eigentlich nichts…es kommt mir nur alles so surreal vor. Ich bin nicht sicher, wie ich damit umgehen soll.“

„Vielleicht liegst du damit gar nicht so falsch…aber diese Dinge bestimmen gerade dein Leben Kazu…du gehörst zu uns, keine Frage, aber vielleicht solltest du dir doch etwas Eigenes aufbauen. Ich hab manchmal Sorge, dass dich diese Surrealität, wie du es so schön nennst, auffrisst. Ja, du willst das nicht hören, aber ich bin immer noch der Meinung, du solltest mehr Musik machen…komponieren, spielen, was auch immer. Klar könnte ich mir dich auch als Stylist oder ähnliches vorstellen, doch ich denke nicht, dass dich das erfüllt. Du bist ein so kreativer Mensch und deine Ideen müssen hinaus in die Welt.“

Ich seufzte und trank noch einen Schluck.

„Aber was ist, wenn das keiner hören will. Was ist, wenn ich mich auf der Bühne total blamiere? Und in welcher Band soll ich überhaupt spielen?“

„Das sind viele Fragen…nicht auf alle habe ich eine Antwort parat, aber was die Band betrifft…rede Mal mit Zero, ich glaub, der hätte da was für dich…vielleicht nicht heute, weil er ist schon mega betrunken, aber morgen oder übermorgen…den Rest findest du raus.“

„Hattest du jemals Angst zu versagen?“

Kyo lachte.

„Natürlich, jedes Mal, wenn ich an einem neuen Text arbeite…jedes Mal, wenn wir im Studio sind, um die neuen Songs aufzunehmen…jedes Mal vor einem Konzert. Doch das spielt am Ende keine Rolle, weil die Fans uns sehen wollen. Natürlich wünsche ich mir auch, dass jedes Konzert perfekt abläuft, doch wir arbeiten mit vielen Menschen zusammen…da passieren Fehler…dagegen kann ich nichts tun. Doch es ist das schönste Gefühl der Welt, auf der Bühne zu stehen und zu singen.“

Ich schmiegte mich enger an meinen schönen Sänger. Ich wusste, dass er Recht hatte und doch fürchtete ich mich vor all diesen Dingen.

„Was hat Zero denn vor? Vielleicht hilft mir das gerade…“, fragte ich dann. Kyo zögerte einen Moment.

„Na gut…er und ein paar Jungs von D’espairsRay wollen sich wieder zu einer Band finden, allerdings fehlt ihnen der Sänger…“

„Und da will er ausgerechnet mich?“, gab ich etwas überrascht von mir. Mein Liebster rollte leicht genervt mit den Augen.

„Wann kapierst du endlich, dass du verdammt gut bist, in dem was du tust…singst…komponierst…in drei Tagen wollen sie proben…geh einfach hin. Kazuki…ich will dich zu nichts drängen, aber manchmal muss man Menschen, die man liebt, zu ihrem Glück zwingen…und ich liebe dich…so sehr und ich will dich nicht verlieren…doch genau das wird passieren, wenn du so weitermachst wie bisher.“

Ich zündete mir eine Zigarette an und funkelte Kyo wütend an.

„Ach und du bist derjenige, der mir sagen muss, was ich zu tun habe!“

„Nein…aber ich würde dich schon gern öfter auf der Bühne sehen…damals, als du immer in dem Pub gespielt hast, umgab dich dieser Zauber…und es wäre schön, dich wieder glücklich zu sehen…“

„Ach ja? Ich bin glücklich Kyo, mehr als das…“, konterte ich mies und nahm einen tiefen Zug.

„Nein, bist du nicht…zumindest nicht ganz. Und wenn es dir so egal wäre und du zufrieden mit dir wärst, würdest du mich jetzt nicht so angiften.“

Ich blinzelte die Tränen weg und seine Worte verletzten mich irgendwie.

„Na schön…ich geh hin…“, murrte ich und mein schöner Sänger lächelte.

„Wenn es doof ist, kannst du es immer noch lassen.“

Noch immer genervt und schon wieder viel zu emotional erhob ich mich, um mein Getränk aufzufüllen. Ich wusste, dass mein schöner Sänger Recht hatte und doch fühlte es sich unschön an, wenn er sowas sagte. Ein bisschen so, als würde er mich nicht mehr bei sich haben wollen, wenn ich mir nicht langsam einen Job suchte oder wieder glücklich werden würde und genau dieser Aspekt traf mich sehr. Viel mehr als mir lieb war, denn ich hatte mich nie wieder so abhängig von einem anderen Menschen machen wollen, doch nun konnte ich es nicht mehr ändern. Immer wieder schrie diese Stimme in mir, dass Kyo ja nicht falsch lag und mich trotzdem liebte, aber momentan reichte das nicht aus, um diesen dunklen Schatten zu vertreiben, gegen den ich in letzter Zeit so erfolgreich angekämpft hatte. Ich ärgerte mich über mich selbst, weil ich meinen Liebsten so angegiftet hatte und doch fühlte ich mich zu schwach, um ihm klar zu machen, dass es ja irgendwie doch stimmte, was er da zu mir gesagt hatte. Ich eilte zu den Toiletten, weil ich jetzt allein sein wollte. Ich schloss mich in der Kabine ein und biss mir heftig auf die Unterlippe, um diese dummen Tränen zu unterdrücken. Hatte ich nicht stark sein wollen? Für uns beide? Ja, dieses Versprechen hatte ich Shinya gegeben, doch konnte ich es auch halten? War ich tatsächlich schon so weit, dass ich zu Hundertprozent mit mir leben konnte? Ich hockte mich auf den geschlossenen Klodeckel, zog die Beine an und vergrub meinen Kopf dazwischen. Vereinzelte Tränen hinterließen feuchte Spuren auf meinen Wangen und ich verkniff mir ein weiteres Schluchzen, als ich dir Tür hörte, die geöffnet und wieder geschlossen wurde. Schritte. Dann schien jemand genau vor meiner Kabine stehen zu bleiben. Kyo vielleicht? Suchte er mich?

„Kazu? Bist du da drin?“, fragte eine sehr vertraute Stimme, die jedoch nicht meinem Verlobten gehörte.

„Mhh…“, brummte ich nur.

„Magst du raus kommen?“

„Weiß nicht.“

Schweigen. Dann ließ sich mein liebster Freund vor der Kabine nieder.

„Muss ich mir Sorgen machen?“

Ich wusste ehrlich nicht, was ich antworten sollte, da ich nicht wollte, dass sich dauernd jemand um mich sorgte. Eher unbewusst berührten sich unsere Hände unter der Tür und Sota drückte meine Finger liebevoll. Da verspürte ich auf einmal den Drang ihn zu umarmen. Schließlich löste ich die Barriere zwischen uns und wir standen uns gegenüber. In seinen Augen spiegelte sich dieser besorgte Ausdruck und in meinem Blick vermutlich diese Traurigkeit, sowie der Selbsthass, der mich plagte. Sota zog mich an sich und strich mir sanft über den Rücken. Seine Berührung beruhigte mich ein wenig und tat irgendwie gut. Vielleicht war es Zeit meinen besten Freund mehr in mein Leben zu lassen. Vielleicht löste das ein bisschen meine Probleme, wenn ich es nur wagte über meinen Schatten zu springen und mit ihm redete. Ich wusste, dass mich Sota nie verletzen würde oder mir was Böses wollte. Immer versuchte er mir ein guter Freund zu sein und liebte Kyo mich über alles, doch vielleicht war es nicht ganz falsch auch noch einen anderen lieben Menschen zum Reden zu haben, damit er nicht immer alles abbekam.

„Vielleicht…ich bin nicht sicher…“, murmelte ich in die Haare meines Freundes.

„Kazu…“

Wieder biss ich mir auf die Unterlippe, um nicht zu heulen.

„Sota…ich kann mich gerade selbst nicht leiden…jeden Tag, wenn ich in den Spiegel schaue, widert mich meine Visage an…aber ich weiß nicht weshalb…ich kann es nicht greifen…“

Sota nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und schaute mir tief in die Augen.

„Jetzt hör mir mal zu…du bist ein wundervoller Mensch und es ist okay solche Phasen zu haben. Das ist vollkommen normal. Ich bin auch nicht jeden Tag gut gelaunt, ja und? Nur wenn du das Bedürfnis hast mit jemandem zu reden, dann kannst du kommen…immer. Kazu, ich hab dich sehr lieb und ich hoffe, das weißt du…“

Wieder schmiegte ich mich an meinen Freund und noch immer kraulten seine warmen Finger meinen Rücken. Das tat so gut und ich fühlte mich tatsächlich nicht mehr ganz so nutzlos.

„Ohne dich hätte ich die letzten Jahre nicht überlebt…erst die Scheiße mit meinem Ex…dann haben meine Eltern nie akzeptiert, dass ich schwul bin und mich zu Hause raus geworfen…ganz grob und kurz gefasst. Doch dann warst du da auf einmal Sota…immer an meiner Seite, obwohl ich mich manchmal wie der letzte Arsch verhalten habe…“

„Schon okay Süßer…ich denke es musste alles so kommen, wie es gekommen ist. Nur versteck dich nicht mehr und igel dich so ein…selbst wenn wir nur nen Kaffee oder so trinken gehen und nicht reden…das ist in Ordnung Kazu…“

Ich zog meinen liebsten Freund noch ein Stück näher an mich, denn diese Umarmung fühlte sich so richtig an und ließ mich spüren, dass ich verdammt noch Mal nicht allein mit meinen Problemen war. Ich seufzte tief und gab Sota einen Kuss auf die Wange.

„Danke, dass es dich gibt…“

Ein liebevolles Lächeln huschte über sein Gesicht und seine Lippen hauchten mir einen freundschaftlichen Schmatzer auf die Stirn.

„Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben…ich brauch ich genauso…“

„Das tut gut zu hören, denn manchmal kann ich das schwer begreifen, warum mich überhaupt jemand braucht…“

„Nein, das darfst du dir nicht einreden. Alle brauchen dich…angefangen bei deinem wundervollen Verlobten…scheiße Kazu, du wirst bald heiraten…denk an sowas, halt dich daran fest und gib den düsteren Gedanken keine Chance. Und falls sie doch kommen und Kyo nicht da ist, kannst du mir schreiben…oder wir treffen uns, was auch immer…versprichst du mir das?“

Ich nickte und schluckte den Kloß runter. Dort wo seine Hände gelegen hatten, spürte ich jetzt eine kalte seltsame Leere und mich fröstelt es etwas. Kein Wunder, hier stand ja auch das Fenster auf. Sota ergriff meine Hand und wir mischen uns wieder unter die Partygäste, auch wenn es nicht mehr all zu viele waren. Ich hielt Ausschau nach meinem schönen Sänger und er saß noch immer auf dem Sofa. Neben ihm der blonde, ziemlich betrunkene Gitarrist und ich ließ mich neben meinen Liebsten fallen.

Die schien gerade sehr kuschelig zu sein und der Drink in seiner Hand hing gefährlich schräg, sodass ich behutsam seine Hand korrigierte. Er grinste mich schief und mit ziemlich verschleiertem Blick an.

„Du bist ja gar nicht bei Toshi“, stellte ich fest.

„Der is schon wieder genervt, weil ich soo betrunken bin…“, lallte der Blonde.

„Ach quatsch“, antwortete ich und zündete mir eine Zigarette an.

„Ich glaub er hat irgendwas, willes mir aber nich sagen…“

Ich lehnte mich zurück und erinnerte mich vage an das Gespräch mit dem Bassisten an der Bar. Sollte ich mich einmischen? Oder besser doch nicht? Kurzerhand zog ich mein Handy aus der Hosentasche, tippte eine Nachricht, die meine Gedanken beinhalteten, ein und reichte Kyo mein Handy. Dieser überflog die Zeilen und tippte ebenfalls einen kurzen Text.
 

Ich würde mich nicht einmischen und ich bin auch nicht sicher, wie aufnahmefähig Die noch ist.
 

Ein bisschen enttäuscht zuckte ich mit den Schultern. Der Blonde lag auf dem Rücken und schaute in den Himmel. Eine Hand ruhte auf seinem Bauch, die andere verschränkte er hinter seinem Kopf.

„Tooru…glaub su, Tosh liebt mich noch?“

Mein schöner Sänger wendete sich dem Trunkenbold zu.

„Klar, warum sollte er das nicht tun?“

„Weil er so komisch is…ich hab ihn soooo lieb…“

„Dann solltest du ihm das sagen“, riet Kyo und rutschte näher zu mir.

„Hab ich heut schon ein paar Mal…doch dauernd ignoriert er mich…“

„Mh…vermutlich solltest du es ihm im nüchternen Zustand auch sagen…“

Mit schlurfenden Schritten und die Hände in den Hosentaschen vergraben kam der Diru Bassist auf uns zugeschlurft. Eine leichte Falte bildete sich auf seiner Stirn, als sein Blick auf seinen betrunkenen Freund fiel. Sein Körper hob und senkte sich, als er seufzte. Toshiya nahm auf der äußersten Kante des Sofas Platz, als wäre er auf der Flucht, seine Hände steckten noch immer tief in seinen Taschen. Die erhaschte einen Blick auf seinen Partner und setzte sich auf.

„Ich geh nach Hause, kommst du mit?“, fragte der schwarzhaarige Mann. Sofort erlosch das Grinsen auf Dies Gesicht.

„Wenn du mir verrätst, was ich dir getan hab“, erwiderte dieser.

„Eigentlich ist nichts, ich bin eben nur nicht so gut drauf heute…soll auch Mal vorkommen.“

Der Blonde rutschte etwas näher zu seinem Liebsten und nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände. Doch Toshi drehte sich weg. Ich warf Kyo einen verunsicherten Blick zu, doch er zuckte nur mit den Schultern und zündete sich noch eine Zigarette an. Auch machte er keine Anstalten, die beiden alleine zu lassen.

„Und warum glaub ich dir das nicht?“

„Muss ich denn immer gut drauf sein Daisuke? Was ist so falsch daran, wenn ich nicht Mr. Sunshine spiele?“, fuhr er seinen Freund an. Wow! Da steckte wohl doch mehr dahinter.

„Dann rede mit mir Tosh!“, keifte der Blonde jetzt zurück.

„Jetzt in deinem Zustand sicher nicht!“

„Dann geh halt nach Hause…“, murrte Die und abrupt erhob sich der Bassist, doch griff der andere blitzschnell nach seiner Hand und zog ihn auf seinen Schoß. Toshiya wollte sich wehren, doch das ließ sein Liebster nicht zu und letztendlich gab der schwarzhaarige Mann auf und lehnte seinen Kopf gegen den seines Freundes.

„Die…ich weiß das ist nicht fair, aber manchmal ist es noch immer komisch, wenn dich diese süßen Fangirlies anhimmeln…auf der Bühne dasselbe…du bist ein regelrechter Playboy…und ich? Natürlich schmachte ich dich auch an, weil du toll bist, die Fans anstachelst und mit ihnen spielst…“, flüsterte der Drummer fast, als wäre es ihm unangenehm.

„Tosh…oh mein süßer Tosh…wie lang sind wir jetzt schon zusammen?“

Der Bassist hob fragend seine Augenbraue, als würde er die Frage nicht ganz verstehen.

„Seit zwölf Jahren?“

„Und wie oft hatte ich dieser Zeit irgendeine Affäre?“

„Nie…trotzdem…was bin ich für dich Die?“

Ich konnte nur den Rücken des Gitarristen sehen, doch spürte ich förmlich, wie er mit den Augen rollte. Schon wollte ich mich heimlich still und leise erheben, weil mir das hier zu intim wurde, doch Kyo zog mich zurück.

„Sag bloß du findest das nicht spannend? Ich will wissen, wie es ausgeht“, amüsierte er sich und schüttelte nur mit dem Kopf.

„Du bist echt unmöglich“, flüsterte ich zurück und er grinste nur verschwörerisch. Und so lief unser Film weiter. Ich drückte mich trotzdem weiter ins Sofa, um so weniger auf mich aufmerksam zu machen.

„Du bist der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will, Tosh…scheiß auf Groupiemädels und die Fans…das is nun Mal unser Job…wir sin Rockstars…also damit musst du wohl leben…“

Toshiya entfuhr ein langes Seufzen.

„Oookay, jetzt ist es an der Zeit die beiden allein zu lassen…“, flüsterte mir mein schöner Sänger zu, ergriff meine Hand und ich stolperte etwas unbeholfen hinter ihm her. An einem leeren Stehtisch hielten wir an und er zog mich in einen nicht ganz jugendfreien Kuss. Seine Hände an meinem Hintern drückten mich noch ein Stück zu ihm und ich vergrub meine Hände in seinen Haaren. Seine Lippen fühlten sich so weich an und schmeckten nach Gin Tonic und Zigaretten. Meine Hände strichen über Kyos Rücken und ich löste das Hemd aus seiner Hose, um ihn unter dem Stoff seiner Kleidung berühren zu können. Er grinste in den Kuss und ließ von mir ab, um einen Schluck zu trinken. Ich öffnete noch zwei Knöpfe seines Hemdes, welches nun bis zur Hälfte offen stand und begutachtete mein Werk. Kyo lehnte sich elegant an den Tisch und grinste mich verführerisch an.

„Willst du mich etwa schon wieder verführen?“, witzelte er.

„Selbst schuld, wenn du mich so küsst“, raunte ich und schnappte nach seiner Unterlippe.

„Nur könnten wir hier ein bisschen zu viel Publikum bekommen.“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Na und“, antwortete ich und küsste ihn erneut. Konnte nicht genug von seinen süßen Lippen kosten. Auch meine Hände schoben sich in den Bund seiner Hose und Kyo stöhnte leicht in den Kuss.

„Manchmal unterschätze ich dich wirklich mein Süßer…willst du es echt drauf ankommen lassen? Mich hat die Hälfte hier schon nackt gesehen…aber dich?“

„Mhh mich nur drei Leute…“

Jetzt warf er mir einen irritierten Blick zu.

„Wer ist Nummer drei?“

„Zero…damals in Tokio…wir waren schwimmen“, antwortete ich etwas kleinlaut. Kyo schüttelte nur mit dem Kopf.

„Wenn es weiter nichts ist…aber Mal im Ernst…wie sieht es aus, wollen wir langsam nach Hause?“

„Gerne…“

Ich warf noch eine Blick Richtung Sofa. Toshi und Die lagen nebeneinander und schienen noch immer zu reden, doch hatte es den Anschein, als wäre wieder alles in Ordnung. Trotzdem wollte ich mich von den beiden verabschieden und mein liebster folgt mir.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So endlich gehts weiter, dieses Mal ohne viel Drama ^^ Komplett anzeigen

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