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Ein süßer Groupie

von

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Finnland I

In Russland hatten wir leider nicht sehr viel Zeit irgendwas anzuschauen, da unser Zeitplan sehr knapp und organisiert getaktet war. Aber vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit irgendwann hier her zurück zu kommen, denn diese Städte faszinierten mich ungemein. So ganz anders als Japan.

Die Jungs hatten noch ein Bandtreffen, an dem ich nicht teilnehmen musste, stattdessen schrieb ich mit Sota und erzählte ihm alles und schickte ihm Bilder. Auch er war erstaunt von dieser Architektur hier. Den prunkvollen Bauten und der anderen Mentalität. Trotz Klimaanlage fühlte ich mich, als würde ich zerfließen und öffnete die Balkontür. Dann legte ich mich zurück auf’s Bett und surfte im Internet. Ich kam mir ein bisschen groupiemäßig vor, als ich nach älteren Konzertberichten oder allgemeinen Infos zu Dir en Grey suchte. Schließlich konnte ich die Jungs auch jederzeit alles fragen, was ich wollte. Doch ab und an suchte ich trotzdem nach spannenden Stories im Netz. Bis auf Gemunkel, wer mit wem zusammen sein könnte oder eben Spekulationen fand ich dazu ohnehin nicht viel oder eben das übliche auf den Websites und so langsam döste ich auch weg.

Im Halbschlaf bekam ich mit, wie sich Kyo zu mir legte und sich an mich kuschelte. Ich grinste und drehte mich zu ihm.

„Du bist ja noch wach“

„Ein bisschen…alles gut bei euch?“

„Ja…bin nur müde…war ein langer Tag“, nuschelte mein schöner Sänger ins Kissen.

„Wann müssen wir morgen aufstehen?“

„Zu früh…deshalb muss ich jetzt schlafen Süßer…“

„Mh okay…“, murrte ich ein bisschen enttäuscht, doch konnte es auch nachvollziehen. Schließlich zogen sich die Konzerte schließlich schon knapp zwei Wochen.

 

Unsere nächste Station sollte Finnland sein. Um genau zu sein, Helsinki, die Hauptstadt. Tatsächlich reizte mich dieses Land von allen am wenigsten, doch als ich vom Flugzeug aus dem Fenster schaute, überwältigte mich der Anblick. Viele Wälder und Seen erstreckten sich unter uns, doch in einer Weite die beeindruckte. Die Natur hier wirkte so unberührt und mich hätte es nicht gewundert, wenn neben uns jetzt plötzlich ein Drache auftauchen würde. Die perfekte Fantasylandschaft eben. Ich konnte es kaum erwarten zu landen und mehr von diesem Land zu sehen.

Vom Flughafen fuhren wir mit einem Taxi zum Hotel Seurahuone, welches sich nach Kaorus Aussage mitten im Zentrum befinden sollte. Auch auf dem Weg in die Stadt wirkte die Landschaft nicht weniger schön. Aus dem Radio erklang Rockmusik und der Leader unterhielt sich angetan mit dem Taxifahrer.

Was mir sofort auffiel war, dass hier in Helsinki die Zeit um einiges langsamer lief als in Kyoto. Die Menschen schienen gelassener und kaum gestresst. Das beeindruckte mich noch mehr, wie auch ihre Freundlichkeit. Und da wir einen Tag vor dem Konzert ankamen, blieb uns auch noch etwas Zeit, um die Stadt zu erkunden. Am liebsten würde ich mich sofort auf den Weg machen, doch Kyo schien noch ein bisschen ausruhen zu wollen, deshalb suchte ich raus, wohin wir alles gehen mussten. Die Konzertlocation befand sich gleich in der Nähe des Hotels, wie auch eine gut bewertete Bar namens Steam. Und dort musste ich unbedingt hin, denn diese Bar schien komplett im Steampunkstil eingerichtet zu sein. Ich speicherte alle Infos auf meinem Handy. Essen würden wir sicher im Hotel. Mein schöner Sänger schlief noch immer, doch es war bereits fast 17 Uhr, deshalb beschloss ich duschen zu gehen und mich dann fertig zu machen.

In den letzten Wochen hatte ich auch wieder ein paar Kilo zugenommen, doch so, dass ich mir selbst wieder mehr gefiel, wie auch mein Tattoo. Wenn die Tour vorüber war, wollte ich unbedingt mehr davon. Mit einem Handtuch um die Hüften trat ich aus dem Bad und suchte meine Sachen zusammen.

„Was für ein Anblick.“

Ich grinste und drehte mich Richtung Bett. Kyo lag mit verschränkten Armen hinter dem Kopf und nur in Unterhose dort und grinste mich an. In seinen dunklen Augen glitzerte dieser Lustfunken und schon schoss mein Puls wieder auf 180. Der Mann, den so viele Menschen gerade täglich auf der Bühne performen sahen. Der Mann, der Hallen mit seiner Musik erfüllte. Der Mann, der es schaffte täglich Mengen zum Toben zu bringen lag hier vor mir und wartete darauf, dass ich wieder zu ihm ins Bett kroch, damit er unanständige Dinge mit mir anstellen konnte. Oh wie ich ihn liebte, mein wandelndes Kunstwerk.

„Schatz, ich weiß nicht, was du gerade denkst, nur sieht es schwer danach aus, als würde es etwas mit Sex zu tun haben…in dem Falle fände ich es wunderbar, wenn du mich an deiner verruchten Gedankenwelt teilhaben lässt…“

„Aber ich würde mit dir auch gern noch ein bisschen in die Stadt gehen…“

„Dann solltest du mich nicht so anschauen oder so halbnackt vor mir hertänzeln.“

Ich musste lachen und kroch zu meinem hübschen Sänger. Er zog mich auf sich, wobei mein Handtuch verrutschte und noch mehr meiner Nacktheit entblößte.

„Sorry, aber ich kann ja schlecht mit Klamotten duschen.“

„Ich habe dich in den letzten Tagen ganz schön vernachlässigt, obwohl ich auf der Bühne an nichts anderes denken konnte, als an deinen wunderschönen Körper…und ja, auch ich schmachte dich ein bisschen an, wenn du mich von da unten so anhimmelst…“, raunte mir Kyo zu.

„Schön, dass mein Plan funktioniert…“, antwortete ich erheitert.

„Wie geht es dir eigentlich?“, fragte er auf einmal etwas besorgt und ich schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.

„Gerade könnte es mir nicht besser gehen…ich befinde mich mit dem schönsten Mann der Welt in Helsinki in einem Luxushotel…was will ich mehr?“

Kyo erwiderte mein Lächeln.

„Wow…es ist schön, wenn du sowas sagst…“

In Momenten wie diesen wurde mir wieder vor Augen gehalten, wie verletzlich mein schöner Sänger doch in Wirklichkeit war und wie viel Mühe es ihn kosten musste mir sein Vertrauen entgegen zu bringen. Ich senkte meinen Kopf hinab und küsste ihn. Ganz sanft, um ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn liebte.

„Weil es die Wahrheit ist…du bist so, so wundervoll und ich will jetzt mit dir in diese Bar gehen. Hier können wir wir sein…müssen uns nicht verstecken. Können auf der Straße rauchen und trinken und allen ist es scheiß egal, wie wir aussehen, was wir tragen und ob wir uns in der Öffentlichkeit küssen.“

„Oh mein Liebling…womit hab ich dich Süßes nur verdient…“

„Schicksal…“, erwiderte ich etwas theatralisch und brachte Kyo herzhaft zum Lachen.

„Mein kleiner Spinner. Na dann, zieh dir was an. Nehmen wir den Chaoshaufen eigentlich auch mit?“

„Warum nicht. Oder glaubst ihr, ihr werdet hier gleich erkannt?“

„Keine Ahnung, weiß ja nicht, wie die Finnen so drauf sind…im schlimmsten Fall müssen wir wegrennen oder so…“, erwiderte er schulterzuckend. Dann schrieb er den Jungs und wir verabredeten uns in einer halben Stunde an der Rezeption. Irgendwie tat mir Kaoru ein bisschen leid, weil Zero in Japan hockte und er es mit uns Pärchen aushalten musste. Naja und Shinya auch, aber der war in Sachen Beziehung ohnehin ein Mysterium. Ich wusste nicht Mal, ob er auf Frauen oder Männer stand. Oder auf beides? Vielleicht sollte ich ihn Mal danach fragen.

Ich weihte die Jungs in meine Pläne ein und schlug ihnen vor ins Steam zu gehen. Bewaffnet mit meinem Handy und Google Maps lotse ich den Chaoshaufen in Richtung Bar. Auch Die und Toshi gaben sich hier ein bisschen offener. Scherzten und flirteten mehr auf der Straße als sonst. Recht schnell erreichten wir die Bar und es war der absolute Hammer. Über der Theke hing ein Schiff und sonst fand man überall Anker, Steuerräder und Sitznischen mit verschnörkelten Lampen, die den Raum in ein gedimmtes Licht tauchten. Ich hatte mich auch über diverse Getränke informiert und scheinbar sollte es einen gewissen Lakritzschnaps geben, den man unbedingt probieren musste, wenn man in Finnland war. Natürlich fand Die, der Trunkenbold sofort Gefallen an diesem Drink und holte gleich noch eine Runde. Wir hatten einen Platz in einer der lederbezogenen Sitznischen gefunden und stießen auf die bisher sehr erfolgreiche Tour an. Toshi flüsterte seinem Liebsten irgendwas ins Ohr, worauf Kao nur mit den Augen rollte.

„Außerhalb von Japan sind die beiden Turteltäubchen kaum voneinander los zu bekommen“, beschwerte er sich in meine Richtung sagend, doch dabei lag ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen.

„Tja, ich kann es ihnen nicht verübeln…dahingehend ist Japan wirklich etwas hinterher…Ist es eigentlich okay für dich, dass ich dabei bin?“, fragte ich ein bisschen besorgt, da ich Kao nie nach seiner Erlaubnis gefragt hatte. Wobei das Kyo sicher nicht versäumt hatte, aber dennoch wollte ich das hier und jetzt geklärt haben.

„Aber klar doch Kleiner…alles gut. Und abgesehen davon scheint es Tooru ja sehr glücklich zu machen.“

Der Leader zwinkerte mir zu und erhob sein Glas mit dem Granberry Loncoro. Ein weiteres Getränk, was mir meine „To-Do-List“ wärmstens empfohlen hatte und ich musste gestehen, das Zeug schmeckte himmlisch.

„Dann bin ich beruhigt…war Zero auch schon Mal mit euch auf Tour?“

„Nein…aber ich hab ihn auch noch nie gefragt…warum hat er sich beschwert?“

„Nee, dachte nur, weil ihr ja schon ne lange Zeit voneinander getrennt seid.“

Kao lachte zwar, doch in seinen Augen spiegelte sich die Sehnsucht nach seinem Geliebten. Ich meinte ihn auch kurz seufzen zu hören.

„Ja…das ist schon nicht so ganz einfach, aber geht schon. Gehört halt zum Beruf und Zero hat ja auch zu tun und kann nicht dauernd mit uns rumhängen…“

Ich zog innerlich den Hut vor den beiden, denn ich wüsste nicht, ob ich es dauerhaft so lange ohne Kyo aushielt. Da die Drinks langsam drückten, suchte ich den Weg zu den Toiletten, um mich zu erleichtern. Als ich mit Händewaschen beschäftigt war, kam auch mein schöner Sänger und zog mich mit in die leere Kabine. Mein Atem ging automatisch schneller. Sein Kuss traf mich begierig und presste mich an die Wand. Seine Zunge leckte verführerisch über meine Lippen und verflocht sich mit meiner eigenen. Immer wieder ließ er ab von mir, knabberte an meiner Unterlippe und liebkoste meinen Hals mit Küssen. Als seine Hände dann unter mein Shirt wanderten und er an meinen Nippelpiercings herumspielte, entfuhr mir ein erstickter Laut, den er sofort mit einem Kuss unterband. Verflucht, was zur Hölle tat der Verrückte da nur. Zum Glück war keiner außer uns zur Toilette gekommen. Ganz plötzlich ließ er von mir ab, öffnete die Tür und schob mich aus der Kabine.

„Dein scheiß ernst Kyo?“

„Du kannst mir auch gern beim Pinkeln zusehen…außerdem ist so die Vorfreude größer“, drang seine Stimme etwas gedämpft aus der Kabine und ich lehnte mich einen Moment an die Wand, um meine Gedanken zu sortieren. Mein Herz raste noch immer und ich konnte es kaum erwarten, diesen verdammten Kerl nackt in unserem Hotelbett zu haben.

„Na, hab ich dir ein schönes Kopfkino beschert?“

Ich funkelte ihn feindeslustig an und steckte ihm die Zunge raus. Zog ihn wieder an mich, um ihn erneut zu küssen. Dabei wanderte meine Hand in seine südlichen Regionen, streifte ihn dort, doch das reichte schon. Schweren Herzens zog ich sie wieder zurück und biss ihm leicht in die Unterlippe.

„Den Rest meines Kopfkinos bekommst du später…“, flüsterte ich ihm zu und ließ gänzlich von ihm ab. Rechtzeitig, denn jetzt wurde unsere Zweisamkeit von einem anderen Barbesucher gestört. Ich wartete noch auf Kyo, der sich die Hände wusch und wir gesellten uns wieder zu unseren Freunden. Die und Toshiya waren mittlerweile knutschend auf der Tanzfläche verschwunden und Kaoru besorgte neue Drinks.

Auch ich wollte tanzen, da die Musik immer besser wurde. Viele der Lieder kannte ich gar nicht, doch sie klangen sehr rockig und melodisch. Zu HIM bewegte ich mich mit geschlossenen Augen und sang den Text leise mit. Plötzlich tanzte mich jemand an und als ich meine Augen wieder öffnete, schaute ich in das Gesicht eines blonden Mädels. Sie war leicht geschminkt, trug ein schwarzes Kleid und Chucks. Sie sagte irgendwas zu mir, was wie Finnisch klang. Deshalb antwortete ich auf Englisch, dass ich sie nicht verstand und ob sie das Gesagte noch ein Mal wiederholen könne.

„Oh, sorry…du tanzt voll schön…bist du aus Helsinki?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, ich komme aus Kyoto und mache Urlaub hier für ein paar Tage…und du?“

„Ich komme von hier…klingt cool…wie lange machst du noch Urlaub hier?“

„Ähm, nur noch bis morgen…wollte noch zum Konzert von Dir en Grey, falls dir das was sagt und dann am nächsten Morgen geht der Flug zurück.“

„Dir en Grey? Wirklich? Kenne die Band noch nicht lange, aber die sind der Hammer. Cool ich gehe da auch hin. Hast du Lust zusammen zu gehen?“

Jetzt wurde die Lage langsam verzwickt. Irgendwie fand ich das Mädel sympathisch und wollte sie nicht vor den Kopf stoßen, doch wollte ich auch nicht gleich sagen, dass ich die Band kannte und so. Aber an anderen Abenden stand ich ja auch vorne in der Menge, also konnte ich mich auch mit ihr treffen. Ich bat sie, mir ihr Handy zu geben und tippte meine Nummer ein.

„Kazu also“, sagte sie und lächelte mich an, welches ich erwiderte und nickte.

„Schreib mir einfach…dann sag ich dir, ob es klappt. Bin morgen noch verabredet, aber vielleicht kann ich es einrichten.“

Naja, das war nicht ganz die Wahrheit, aber die konnte ich ihr ja schlecht sagen. Das war wohl der Fluch, wenn man mit einem weltbekannten Rockstar zusammen war. Jemand tippte mir auf die Schulter und als ich mich umdrehte, grinste mich Die an.

„Na flirtest du schon wieder?“, ärgerte er mich und ich steckte ihm die Zunge raus.

„Nee, das würde ich niemals wagen…wollt ihr gehen?“

Er nickte.

„Du kannst gern noch bleiben, aber wir müssen morgen fit sein und Tosh ist der Meinung ich hab schon wieder zu viel getrunken…was natürlich nicht stimmt.“

Ich lachte und wand mich dem Mädel wieder zu. Hoffentlich hatte sie nicht gecheckt, mit wem ich da gerade geredet habe.

„Also, meine Leute wollen gehen…wir sehen uns vielleicht morgen?“

„Perfekt…ich bin übrigens Saara.“

Ich lächelte und nickte zum Abschied. Die schien wirklich ziemlich einen im Tee zu haben. Wie viel um alles in der Welt hatte er getrunken? Er rannte vorn weg und hüpfte in der Luft herum. Im Sprung versuchte er, dass sich seine Füße berührten. Der Diru Bassist schlug sich nur mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Die, wenn du dir die Beine brichst, schleif ich dich morgen persönlich auf die Bühne!“, drohte ihm der Leader.

„Ihr seid solche Spaßbremsen, ohne Scheiß…Kazu, sag doch auch mal was.“

Okay, warum nicht. Ich nahm Anlauf und sprang dem Gitarristen von hinten auf den Rücken. Das haute uns beide fast um, doch Die hielt sich irgendwie. Allerdings bekam er einen furchtbaren Lachanfall, aber er hielt mich. An der Treppe ließ er mich runter und versuchte rückwärts die Rampe für Kinderwägen rauf zu laufen. Noch immer kichernd reichte ich ihm meine Hand.

„Nein, ich kann das!“, tadelte er mich und ich zuckte amüsiert mit den Schultern, weil ich ihn schon fallen sah. Doch er schlug sich erstaunlich geschickt. Die anderen vier hatten jetzt auch zu uns aufgeschlossen.

„Kann mir bitte Mal einer erklären, warum mein Freund immer zum wagemutigen Kind mutiert, wenn er betrunken ist?“, beschwerte sich Toshiya.

„Ich hab dich auch lieb Tosh…Wahhh“, schrie der Gitarrist und schaffte es trotzdem irgendwie seine Balance zu halten. Der Bassist schüttelte nur fassungslos mit dem Kopf.

„Die, jetzt lass den Quatsch…komm.“

Der Schwarzhaarige streckte seinem Freund die Hand entgegen und nach einem Zögern ergriff er diese und ließ sich von ihm bis nach oben führen. Dort küssten sich die beiden und Die zog seinen Liebsten zu sich und begrapschte seinen Hintern.

„Du bist unmöglich, hab ich dir das schon Mal gesagt?“, nuschelte Toshi in den Kuss.

„Immerzu und doch liebst du mich“, gab der Gitarrist belustigt und verliebt zurück.

„Ja…wohl wahr. Ich muss verrückt sein.“

„Verrückt nach miiiiirrrrr…“, flötete der Blonde und schnappte sich die Hand seines Liebsten. Jetzt kicherten auch Shinya und Kaoru neben mir.

„Deshalb mag ich euch so…durchgeknallte Bande…jetzt ab ins Bett mit euch. Und wehe einer kommt mir morgen mit Kater oder Kopfschmerzen…“, sagte Kaoru und umarmte seine Jungs. Ich stand ein bisschen abseits und beobachtete die Musiker. Dann drehte sich der Leader zu mir und lächelte.

„Komm schon her Kazu…du gehörst doch auch zu uns…“

Diese Worte brachten mich schon wieder fast zum Heulen und als mich die fünf dann in ihre Arme schlossen, musste ich schwer mit den Tränen kämpfen, so sehr berührte mich das. Wir sagten uns Gute Nacht und jeder verschwand in seinem Zimmer.

„Krass…ich gehöre wirklich zur Dir en Grey Familie…das ist so…wundervoll…ich könnt grad echt heulen.“

Mein schöner Sänger grinste mich an und zog mich in seine Arme.

„Tja, du bist halt etwas ganz besonderes mein Süßer.“

Jetzt kamen mir doch die Tränen, doch Kyo küsste sie weg. Schließlich machten wir uns bettfertig und kuschelten uns in unser Liebesnest. Aber es war noch immer viel zu warm und ich strampelte die Decke weg, wohl wissend, dass ich so mehr nackte Haut freilegte. Kyo stützte seinen Kopf mit der Hand ab und betrachtete mich. Ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten und grinste ein bisschen.

„Manchmal kann ich nicht glauben, dass du mir gehörst…“, sagte er mit etwas schwermütigen Unterton in der Stimme.

„Warum?“

Er zuckte die Schultern.

„Keine Ahnung…vermutlich ist das noch so ein dummer Gedanke aus vergangenen Tagen…“

Kyo streckte seine Hand aus und ließ sie über meinen Körper gleiten. Zunächst sehr bedacht und meine empfindlichsten Stellen aussparend. Doch immer so nah dran, dass ich dieses Kribbeln spürte. Die Berührung meiner Schenkelinnenseiten, viel zu dicht an meiner wachsenden Erregung ließ mich aufstöhnen und ich biss mir leicht auf die Unterlippe, dennoch genoss ich dieses süße Vorspiel. Er kam ein Stück näher und ersetzte die Hand durch seine Lippen. Mir wurde spürbar heißer und meine Gedanken vernebelter.

„Ich kann nicht genug von deinen Küssen bekommen…“

„Mhh, das sehe ich…“, neckte er mich und sparte noch immer meine erogenen Zonen aus. Stattdessen küsste er mich und verwöhnte meine Zunge mit seiner, küsste meinen Hals entlang. Knabberte an meinem Ohrläppchen und ich verging beinahe vor Lust. Er begann endlich sich den empfindlichen Stellen zu widmen, liebkoste erst meine linke Brustwarze, zog mit den Zähnen leicht an dem Piercing, weil er wusste, dass mich das wahnsinnig machte.

„Ohhhh…Gott…verflucht…soo gut…“

„Scheint so, wenn du Gott sagst und im gleichen Zug fluchst…“

Kyo strich mit der freien Hand meiner Seite entlang und berührte den anderen Nippel. Ich stöhnte auf und wollte mehr von diesem Feuer, das sich gerade in meinem Körper ausbreitete, strampelte deshalb die Decke vollends weg und delegierte seine Hand zwischen meine Beine.

„In meiner Tasche…ist Gleitgel…“, raunte ich und Kyo sprang kurz auf, um es zu holen. Dann reichte er mir die Tube.

„Ich glaube, du hattest heute Nachmittag was vor.“

Es war bisher nicht all zu oft vorgekommen, dass mein schöner Sänger mir die Führung überließ und ich war jedes Mal ein bisschen aufgeregt, weil ich noch immer glaubte, etwas machen zu können. Deshalb küsste ich ihn und schon der Kuss heizte mir ein, sodass ich meine Zweifel vergaß. Oh ja, ich hatte einen Plan und zwar wollte ich, dass auch Kyo sich gehen ließ und zwar völlig. Das gelang ihm zwar ständig bei mir, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass ihn noch immer etwas blockierte.

„Gibt es irgendwas, was dich besonders erregt…?“, fragte ich dann vorsichtig und er kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.

„Schon…aber das wäre nicht besonders gesund für uns beide Kazu…verdammt, konntest du mich das nicht wann anders fragen?“

Keifte er mich leicht gereizt an. Was ging denn jetzt ab? Er schob mich von sich runter, sprang aus dem Bett und verschwand auf dem Balkon. Im Gehen warf er sich einen Bademantel über. Na super. Toll gemacht Kazuki, schallt ich mich selbst. Sollte ich ihm folgen? Seine Worte verunsicherten mich. Was konnte schon ungesund für uns beide sein? Das leuchtete mir beim besten Willen nicht ein. Schließlich folgte ich ihm auf den Balkon und zündete mir ebenfalls eine Zigarette an. Als ich seinen Arm tätschelte, zog er diesen weg, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Das tat weh. Verdammt weh. Die aufgerauchte Kippe drückte er im Aschenbecher aus, ging wieder ins Zimmer und zog sich die Unterhose an. Dann wandte er sich Richtung Tür. Mein Herz blieb für einen Moment stehen.

„Ich kann heut nicht hier schlafen…“

Mit diesen Worten ging er und ließ mich allein. Was ging denn bitte jetzt ab? Nur, weil ich ihn gefragt hatte, was seine Vorlieben waren? Noch immer unverstanden und wütend trat ich gegen das Geländer, rieb mir jedoch sogleich den Fuß, weil es verflucht weh tat. Ich war den Tränen nahe und verstand die Welt nicht mehr. Sicherlich war er zu Shinya gegangen. Da bestand ja immerhin Hoffnung, dass er morgen wieder besser gelaunt war. Ich kämpfte mit den Tränen und schlüpfte ebenfalls wieder in meine Unterhose. Kuschelte mich ins Bett, doch das wirkte ohne Kyo so groß und verlassen. Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.

„Kazu, kann ich rein kommen?“, ertönte Dies Stimme. Ich gab ein klägliches „Jaa“ zur Antwort. Der Gitarrist trug ebenfalls nur Shirt und Shorts und ließ sich zu mir auf’s Bett sinken.

„Drama im Hause Nishimura?“

Ich nickte nur, denn wenn ich jetzt anfing zu reden, würden die Tränen automatisch kommen.

„Willst du mir erzählen, was passiert ist? Vielleicht kann ich dir helfen.“

Ich presste die Lippen noch fester zusammen und wollte nicht reden. Ich wollte einfach, dass Kyo wiederkam und alles wieder gut wird. Die legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich.

„Ich kann verstehen, wenn du nicht drüber reden willst…und trotzdem lege ich dir das ans Herz…Kleiner…Tooru liebt dich, vermutlich so sehr, wie er noch keinen vor dir geliebt habt. Nicht mal Kami…und ich weiß nicht, was du oder er gesagt haben, aber vermutlich ist er nur weggerannt, weil er Angst hat…“

Jetzt platzte mir doch der Kragen.

„Angst? Wovor denn bitte Angst Die?“, kam es aus meinem Mund und heiße Tränen flossen meinen Wangen herab. Der Blonde lehnte sich in Richtung Nachttisch und reichte mir die Box mit den Taschentüchern.

„Dass du ihn verachtest…ich weiß nicht wie viel du weißt Kazu, aber er hat vor dir eine richtig beschissene Zeit durchgemacht. Ich selbst kenne nicht alle Einzelheiten, aber egal, was wer gesagt hat…vermutlich hat ihn das aus der Bahn geworfen. Du machst ihn verdammt stark, doch irgendetwas in ihm wurmt ihn noch…verstehst du?“

„Aber dann soll er doch mit mir reden…“, schluchzte ich verzweifelt.

„Was ist, wenn er das noch nicht kann? Es als so schlimm empfindet, dass er denkt, es könnte eure Beziehung zerstören?“

Wieder brach ich in Tränen aus. Was konnte den bitte schlimmer sein, als einfach abzuhauen und mich hier so nichtsahnend sitzen zu lassen?

„Aber es gibt nichts, was das zwischen uns zerstören könnte Die…“

„Das mach Tooru bitte Mal klar…Shinya tut sicher sein bestes. Möchtest du, dass ich noch ein bisschen bei dir bleibe?“

Ich nickte und schmiegte mich an den Gitarristen.

„Solltest du nicht bei deinem Toshi sein?“, fragte ich nach einer Weile und Die lachte.

„Keine Angst, der kommt schon eine Weile allein klar…außerdem muss doch einer auf dich aufpassen, wenn unserem Sängerchen Mal wieder eine Sicherung im Gehirn durchbrennt…“

„Danke…“, flüsterte ich und merkte, wie mich die Müdigkeit übermannte. Ich spürte, wie Die mich am Kopf streichelte und ich langsam wegdämmerte. Doch ich fand keinen richtigen Schlaf. Dauernd spielten sich vor meinen Augen seltsame Dinge ab. Wirres Zeug, das absolut keinen Sinn ergab und so erwachte ich wieder. Der Gitarrist saß noch immer da und las auf seinem E-book.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nach so viel Liebesschnulzelei musste ich Mal wieder ein bisschen Drama in die Story bringen...und das ausgerechnet im schönen Helsinki. Die Stadt ist im übrigen wundervoll und all die Orte (Bis auf den Circus und das Hotel), die ich eingebaut und beschrieben habe, dort war ich selbst schon mehrere Male. Es lohnt sich total und während ich über die Tour dort schrieb bin ich regelrecht in Erinnerungen versunken *seufz*. Aber wenn alles klappt, hat mich das schöne Helsinki auch bald Mal wieder.
Also wer Anregungen und Tipps braucht, was man dort alles so erleben kann, darf sich gerne melden ^^

Liebste Grüße und einen schönen Sonntag ihr Lieben :* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  yamo-chan
2019-05-06T05:55:39+00:00 06.05.2019 07:55
Hab ich schon mal erwähnt, dass Die einfach zu süß für diese Welt ist? <3
Bin ja mal gespannt, was Kyo seinem Liebsten noch verheimlicht...
Antwort von:  MarryDeLioncourt
06.05.2019 14:22
Awwee Danke für den lieben kommi <3. Ja Die ist zuckersüß und Toshi ihm hoffnungslos verfallen, auch wenn er immer so cool tut XD. Ohhh das nächste Kapitel wird bissl schlimm....Ist schon in Arbeit.
Antwort von:  yamo-chan
08.05.2019 19:50
Oh mann, du bist aber auch immer fies!
Jaaaah also mein Helsinki Kapitel wird anders XD
Bekommst du demnächst zur Kontrolle...
Grüße <3
Antwort von:  MarryDeLioncourt
08.05.2019 21:22
Ich mag das Drama, das weißt du doch langsam XD. Jaaaa, habs gesehen und werde es die Tage durchlesen, freu mich schon drauf <3


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