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Gespräche mit Nami

Die Fahrt dauerte knapp eine dreiviertel Stunde, doch ich hatte es irgendwie geschafft, mich durch den Berufsverkehr zu schlagen. Ich parke meinen schwarzen Flitzer direkt vor Namis Wohnung, schaue durch das kleine Seitenfenster nach oben. Es brennt Licht, also muss auch jemand da sein. Hoffentlich ist sie alleine, denn sonst wäre das kein besonders günstiger Augenblick.

Ich steige schließlich aus und schließe den Wagen ab. Meine Beine tragen mich langsam zur Eingangstür des Wohnblocks. Ich hole tief Luft, als ich meinen Finger auf den kleinen runden Türklingel-Knopf lege. Panik macht mich in mir breit. Panik, dass sie gerade keine Zeit für mich hat. Panik, dass sie mir noch immer sauer ist, dass ich mich nicht für sie entschieden habe. Aber dieses Thema war wohl durch, denn Nami war seit geraumer Zeit schon an Luffy vergeben und sogar schon verlobt.

Ich atme die eingeatmete Luft aus und drückte auf den Knopf. Ich warte, bis die Sprechanlage angeht und tatsächlich dauert es nicht lange, bis die zarte, helle Stimme der Rothaarigen an mein Ohr dringt.

„Ja? Nami hier?“

Ich antworte ihr schnell, denn ich will nicht, dass sie gleich wieder auflegt. „Nami-swan~! Ich bin's Sanji!“, entgegne ich freudig und mit einem Lächeln. Ich freue mich einfach, ihre Stimme zu hören. Ist es doch schon eine Weile her, seit ich sie das letzte Mal getroffen habe.

„Könnte ich... kurz hochkommen?...“ Ich bin wirklich nicht in bester Verfassung und wenn das jetzt nicht klappt, dann weiß ich echt nicht, wo ich sonst hinfahren sollte.

„Sanji-kun?...“, hakte sie mit trauriger Tonlage nach, doch ich antworte ihr nicht. Ich höre, dass sie sich Sorgen um mich macht, doch gerade das war nicht meine Absicht. Nein, ich will nicht, dass sich jemand so um mich sorgt, aber im Moment brauche ich einfach jemanden, der mich etwas aufmuntert. Nami ist meine beste Freundin und wer kam da wohl eher infrage, als sie? „Klar, komm doch rein.“

Ich höre das schrille Geräusch, welches angibt, dass jemand die Eingangstür entriegelt hat Ich drückte die Tür aus dem Schloss und öffne sie somit. Mein Weg führt hoch in die dritte Etage, wo ich sie auch schon im Türrahmen stehen sehe. Sie hat die Arme verschränkt und sieht etwas wütend aus. Sie war doch nicht immer noch wütend auf mich, weil ich ihre letzte Mail nicht beantwortet hatte? Ich schmunzel entschuldigend, worauf hin sie seufzte und ihre Gesichtszüge auch etwas Sanfteres annahmen.

„Sanji-kun! Ich hoffe, du hast einen guten Grund, warum du hier bist!?“

Ich nicke und sehe sie immer noch entschuldigend an. Schließlich gibt sie nach und macht mir den Weg frei. Mit einem knappen 'Danke', betrete ich ihre Wohnung und steuere zielsicher das Wohnzimmer an. Ich lasse mich auf der kleinen dunklen Couch nieder und blicke zu ihr hoch. „Also... nur damit du es weißt. Ich bin immer noch etwas sauer, dass du mir nicht auf meine letzte Mail geantwortet hast“, fing sie gleich an. „Ich weiß aber auch, dass du viel zu tun hast im Restaurant und so, aber eine Entschuldigung, wäre dennoch nicht schlecht gewesen“, tadelt sie mich und beugt sich etwas vor. Sie seufzt hörbar und setzt sich dann neben mich. Sie sitzt mir entgegen gedreht und wirft mir nun wieder diesen traurigen, besorgten Blick zu. „Aber das kann warten. Jetzt sag mir erst mal warum du wirklich hier bist. Du siehst nämlich nicht gerade gut aus...“, stellt sie fest und steht noch einmal auf, um uns beiden ein Glas Wasser zu holen. Dankend nehme ich das Glas entgegen und halte es in meinen Händen fest. Ich schweige vorerst, muss mich erst noch sammeln, bevor ich sprechen kann. Es kostet mich viel Überwindung, denn normalerweise spreche ich nicht über meine eigenen Probleme.

„Es geht um meine Beziehung“, fange ich knapp an. „Zoro und ich hatten Streit und das nicht zu knapp...“ Meine Stimme klingt brüchig, verletzt und traurig. Ich bin so verzweifelt, wie noch nie. Fühle mich einfach nur schlecht.

„Streit?... Aber ihr streitet euch doch ständig“, gibt sie an mich zurück und legt den Kopf dabei leicht schief. Sie versteht bei meinem Anblick, dass es wirklich heftig gewesen sein musste. Es ist eigentlich wirklich keine Seltenheit, dass ich mich mit dem Marimo in den Haaren hab, aber das war jetzt etwas völlig anderes. „Willst du darüber reden?...“, fragt sie vorsichtig nach, worauf hin ich einen kleinen Schluck Wasser zu mir nehme und dann nicke.

„Es tut mir Leid, dass ich gerade dich damit belästige Nami-swan~ Aber... ich wusste nicht, wohin und ich brauche jetzt einfach Gesellschaft.“ Meine Hände fangen an zu zittern. Das Wasser in der Tasse schwappst hin und her. Nami umfasst meine Hand vorsichtig mit ihrer und führt meine Hände zum Tisch.

„Ganz ruhig.“ Sie bemerkt, dass es mir wirklich schlecht zu gehen scheint und ist ganz behutsam. Eine Eigenschaft, die ich sehr an ihr schätze. Ohne sie wüsste ich manchmal echt nicht weiter. Ich stelle sie Tasse ab und drehe meinen Kopf nun direkt ihr entgegen.

„Zoro ist so ein verdammter Idiot!...“, bringe ich wütend heraus und schnaufe hörbar. Es dauert einen kleinen Moment, bis ich mich wieder unter Kontrolle habe und weiter erzählen kann. „Er ist fremd gegangen! Mit einer Dame, die jeden Tag ins Restaurant kommt. Und scheinbar dachte der dämliche Schwertkämpfer auch, ich würde es nicht herausfinden“ Ich schüttele meinen Kopf und lache leicht. Es tut so unheimlich weh darüber zu sprechen, wieder diese Bilder vor den Augen zu sehen. „Ich hab die beiden in unserer Wohnung, auf der Couch, erwischt... wild knutschend! Gott wie blöd bin ich eigentlich!?“ Ich mache mir immer noch Vorwürfe, weil ich es nicht gemerkt habe was da zwischen der jungen Dame und Zoro läuft. Ich dachte, alles wäre in unserer Beziehung in Ordnung, doch ich habe mich wohl geirrt. Es war alles nur gespielt...

„Sanji-kun...“ Ich spüre Namis warme Hand auf meiner. Ihr besorgter Blick durchdringt mich beinahe. „Das tut mir wirklich sehr Leid für dich...“, entgegnet sie noch.

Ich schüttle erneut meinen Kopf. „Mir tut es auch Leid“, fing ich an. „Wie konnte ich nur glauben, dass alles ok wäre? Dass ich mit Zoro eine Zukunft hätte!? Ich... bin wirklich dämlich, denn auch jetzt denke ich noch an ihn!...“

„Weil du ihn auch jetzt noch liebst Sanji!“

Ich reise meine Augen auf und blinzel die Rothaarige an. Was!? Ich liebe ihn immer noch!? Nach dieser Sache!?... Ja, natürlich tue ich das. Die Gefühle zu ihm sind ja auch immer noch da und verschwinden nicht von jetzt auf Morgen. Aber, sollte ich nicht über eine Trennung von ihm nachdenken? „Ja ich liebe ihn. Auch jetzt noch! Ist wirklich beschämend hm?...“, seufze ich und greife nach dem Glas Wasser um einen Schluck zu trinken.

Nami lächelt mich sanft an. „Nicht beschämend... Das ist wahre Liebe!“

„Wahre... Liebe!?...“

Ich denke kurz darüber nach, schließe meine Augen und höre in mich hinein. Mein Herz schlägt bei dem Gedanken schneller, klopft wild gegen meinen Brustkorb. Ja, das ist es bzw. war es. Ich weiß ja selbst nicht mal, ob man es jetzt noch so nennen kann. Zoro hat mich sehr enttäuscht und verletzt.

„Zoro und Du gehören einfach zusammen und ich denke, selbst wenn er sie geküsst hat, hat er es längst schon wieder bereut. Sonst wäre er ja wirklich ziemlich blöd!“, knurrt sie und streicht mir sanft über den Handrücken. „Jedenfalls... Wenn ich du wäre, würde ich ihn zur Rede stellen und mir seine Version dazu anhören“, gibt sie ruhig wieder und lässt ihren Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Sie sieht zur Kommode, auf welcher ein kleines Bild steht, welches sie und Luffy zeigt. Ein sanftes Lächeln ziert ihre rosaroten Lippen. „Meine Beziehung mit Luffy ist auch nicht perfekt. Ich meine, du kennst doch diesen aufgedrehten Vielfraß. Ständig hab ich nur Ärger als Hals seinetwegen, aber... egal wie viel Ärger er auch macht, ich liebe ihn trotzdem“ Sie schweigt kurz, träumt vor sich hin und sieht mich dann wieder zuversichtlich an. „Ich glaube, eine gute Beziehung besteht aus 'Verzeihen und Vergessen'“, gibt sie an. „Rede mit ihm Sanji. Du wirst es sonst wahrscheinlich sehr bereuen.“

Sie steht schließlich auf, legt ihre Hand kurz auf meine Schulter und zwinkert mir zu. Sie entfernt sich dann aus dem Wohnzimmer und lässt mich alleine hier zurück. Ich halte das Glas Wasser immer noch fest in meinen Händen, sehe hinein und denke nach. //Ich glaube, eine gute Beziehung besteht aus 'Verzeihen und Vergessen'.// Verzeihen?... Kann ich ihm verzeihen? Ist es das wert?... Ist ER das wert?...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Lange hat es gedauert, aber jetzt geht's endlich weiter! :)
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lexischlumpf183
2018-10-12T07:27:27+00:00 12.10.2018 09:27
Wie noch kein Kommentar. Ich bin gerade sehr überrascht. Sehr vielversprechender Anfang 😅 Kapi 2 und 3 folgen sehr flüssig ohne viel Rückblicke sind leider etwas kurz 😯 aber gut zu lesen und man is sehr gespannt wie es weitergeht. Also ich warte auf das nächste Kapi und wünsche viel Inspiration 👋😁😁
Antwort von:  Tokiya-Ichinose
12.10.2018 22:17
Hey :)
Vielen lieben Dank für dein Kommi und ich geb mir auch in Zukunft Mühe :)


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