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Paul MacLain der Privatschnüffler

Ein ehemaliger SAS-Offizier als Privatdetektiv
von

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16. Fall - Mädchenhandel in Marrakesch

16. Fall – Mädchenhandel in Marrakesch

Es war Mitte Mai 2019 als Jelena und mich ein neuer Fall erreichte. Wohin er uns führen würde konnten wir noch nicht ahnen. Es war 9:00 Uhr morgens, wir joggten gerade mit Brit Olson durch den nahegelegenen Park, als sich Jelenas Smartphone bemerkbar machte. Ich erkannte das Gerät anhand des Klingeltons. Es war „Strangers“ von Sigrid. Jelena gab uns ein Zeichen, stehen zu bleiben. Dann nahm sie den Anruf an. „Detektivbüro MacLain-Romanova, Sie sprechen mit Jelena Romanova.“, sagte sie. „Miss Romanova. Mein Name ist Tori Adams. Ich brauche Ihr Hilfe.“ „Worum geht es?“ „Es geht um meine Tochter Natasha.“ „Könnten Sie bitte etwas konkreter werden?“ „Natasha ist vor zwei Wochen mit einigen Freundinnen zu einem Camping-Urlaub aufgebrochen. Sie wollten in den Rocky Mountains zelten gehen. Aber sie kamen nie an ihrem Zielort an.“ „Haben Sie die Polizei eingeschaltet?“ „Natürlich! Aber von den Mädchen fehlt jede Spur. Vor drei Tagen hat man das Auto gefunden, mit dem die Clique unterwegs war. Es war ein dunkelgrüner Ford Country Squire aus dem Jahr 1992.“ „Verstehe. Wäre es möglich, dass wir uns mal zu einem Gespräch treffen können?“ „Why not? Ich könnte morgen früh um 10:45 Uhr bei Ihnen sein. Ich besuche gerade meine Nichte. Sie war es auch, die mich auf Sie aufmerksam gemacht hat.“

Am nächsten Tag, es war Mittwoch, der 15.05.2019, waren wir schon um 9:30 Uhr im Büro. Brit durchforstete im Internet das Newsarchiv nach Entführungsfällen, die sich in den letzten zwei Monaten ereignet hatten. Dabei stieß sie auf einen Fall, der sich im US-Bundesstaat Colorado, in der Nähe von Colorado Springs ereignet hatte. Doch anscheinend gab es zwischen den einzelnen Fällen einen Zusammenhang, denn Brit händigte mir gleich sechs Schnellhefter aus. Um 10:45 Uhr klingelte es dann an der Tür unseres Büros. Brit betätigte den Türöffner und schon bald konnten wir Schritte auf der Treppe hören. Die Frau die eintrat war eine wahre Augenweide. Sie war 1,60 m groß und hatte einen sexy Körper. Auffällig waren die prallen Brüste. In den braunen Augen im Ovalen Gesicht konnte ich Besorgnis erkennen. Die etwas breite Nase und die kurzen, aber dennoch sinnlichen Lippen rundeten den ersten Eindruck ab. Ihre dunkelbraunen, dauergewellten Haare trug unsere Besucherin offen, sodass sie bis zu ihren prallen Brüsten reichten. Bekleidet war Miss Adams mit einem schwarzen, eng anliegenden Minikleid und schwarzen High Heels.

„Guten Morgen, Miss Adams. Bitte nehmen Sie doch Platz.“, sagte ich freundlich. „Danke.“ „Sie sagten gestern am Telefon, dass Sie ihre Tochter vermissen. Haben Sie eine Ahnung, was passiert sein könnte?“ „Nein.“ „Ich habe hier einen Schnellhefter mit Zeitungsartikeln zu einem Entführungsfall, der sich in der Nähe von Colorado Springs ereignet hat. Würden Sie ihn sich bitte ansehen?“ „Selbstverständlich.“ Ich reichte Tori Adams den Schnellhefter. Sie blätterte ihn aufmerksam durch, um ihn mir dann mit zittriger Hand aufgeklappt auf den Tisch zu legen. „Sie zittern. Ich nehme an, dass Ihnen irgendjemand bekannt vorkommt.“ „Ja, das ist richtig. Sehen Sie die drei Mädchen auf dem Bild? Das in der Mitte ist meine Tochter Natasha. Zu ihrer linken dass ist ihre beste Freundin Kelly La Rew. 182

Und das Mädchen rechts von Natasha ist Andrea Ackerman.“ „Was ist mit dem Mann, der unter dem Bild mit dem Wagen abgebildet ist, mit dem die Mädchen unterwegs waren?“ „Den habe ich noch nie gesehen.“ „Was mich interessiert, ist, wem der Wagen gehört, mit dem ihre Tochter und ihre Freundinnen unterwegs waren.“, sagte Jelena. „Der Wagen gehört Kelly.“

„Nun Miss Adams, meine Partnerin und ich haben Grund zu der Annahme, dass zwischen dem Verschwinden Ihrer Tochter und ihren Freundinnen und den anderen Fällen ein Zusammenhang besteht. Wir haben hier noch fünf Schnellhefter, mit Entführungsfällen. Soll ich sie Ihnen zeigen?“, fragte ich vorsichtig. „Nur zu.“ Ich reichte Tori Adams den ersten Schnellhefter. „Diese Entführung hat sich in Ecuador ereignet.“ Unsere Besucherin sah sich den Ordner an. Dann legte sie den Ordner aufgeschlagen auf den Tisch. „Das ist derselbe Mann, wie in meinem Fall.“ „Sein Bild taucht noch in den anderen Schnellheftern auf.“ „Dann ist er auch in die anderen Fälle verstrickt. Ich bitte Sie, finden Sie meine Tochter. Ich könnte jedem von Ihnen 500.000 Euro zahlen.“ „Wir machen den Job.“

Nachdem Tori Adams gegangen war, gingen Jelena und ich zum russischen Generalkonsulat und suchten Anastasia Dimitrova auf. Sie sah sich die Fotos des Mannes genau an. „Alles klar. Der Mann heißt Feitullah Ahmadinedschad. Er ist so etwas wie der verlängerte Arm eines Mannes, den man „Die Krake“ nennt.“ „Was denn ist das für ein Typ?“ „Er ist Mädchenhändler. Er beliefert die Scheichs und Sultane mit jungen Frauen. In der Regel sind die Mädchen noch Jungfrauen.“ „Wo finden wir ihn, Anastasia?“ „Es wird schwer, die Krake zu fassen, aber ich weiß, wo er seine Auktionen abhält.“ „Dann lass die Katze mal aus dem Sack, Schnecke.“ „Die Auktionen finden im Pacha Marrakech Club statt. Dort werdet Ihr auch Feitullah Ahmadinedschad antreffen. Er fungiert meistens als Moderator und Auktionator.“ „Dann wissen wir ja, was wir zu tun haben.“, sagte ich. „Ja. Bewegt eure Ärsche nach Marrakesch, und das so schnell wie möglich.“

Bereits am nächsten Tag begannen wir mit den Vorbereitungen für die Reise. Zuerst buchten wir den Flug. Wir entschieden uns für einen Flug am Nachmittag, der um 14:10 Uhr in Frankfurt am Main starten und um 17:50 Uhr in Marrakesch landen sollte. Als Unterkunft hatten wir uns das Hotel Fairmont Royal Palm in Marrakesch ausgesucht. Am Freitag, den 17.05.2019 brachte uns Jelenas Mitbewohnerin Anastasia Dimitrova zum Flughafen. Wir gaben unsere Koffer an einem der Schalter von Air Arabia Maroc auf, und gingen dann zur Sicherheitsschleuse, wo sich Anastasia von uns verabschiedete. „Seid um Himmels Willen vorsichtig. Mit der Krake ist nicht gut Kirschen essen.“ „Sind wir doch immer.“ „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ihr dürft die Krake nicht aufschrecken, sonst kommt Ihr als Leichen zurück.“ „Mal abwarten, wer hier wem einen vor den Ständer kleistert.“

Um 14:10 Uhr startete unser Flieger Richtung Marrakesch, wo wir nach einer Flugzeit von 3 h 40 min um 17:50 Uhr auf dem Menara International Airport landeten. Nach dem wir unsere Koffer an der Gepäckausgabe abgeholt hatten, suchten wir nach einer Autovermietung. Bei Europcar mieteten wir einen Landrover 183

Discovery. Der Geländewagen war mit dem 2,0 Liter SD4-Turbodiesel mit 240 PS und Automatikgetriebe ausgestattet. Der Hersteller hatte dem Autovermieter ein Exemplar geliefert, das in Namib orange lackiert war. Als zusätzliche Extras waren die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 10 Doppelspeichen, dunkel getönte Glasscheiben ab der B-Säule sowie ein elektrisches Glasschiebedach mit zwei Glasflächen mit an Bord. Ferner verfügte der Landrover über den Dachhimmel Modell Morzine in der Farbe Light Oyster, 5 Sitze hinten und das Meridian Sound System. Als weitere Extras waren das Fahrassistenzpaket Premium, die Sicherheitsbox für den Gepäckraum, eine Gepäckraumwanne und eine faltbare Gepäckaufbewahrung vom Vermieter geordert worden und von Landrover verbaut.

Vom Flughafen aus fuhren Jelena und ich 17 Minuten über die P2009 zu unserem Hotel. Das Fairmont Royal Palm glich vom architektonischen einem ägyptischen Pharaonenpalast. Der neunteilige Gebäudetrakt war mit großen Fenstern versehen worden. Ein weitläufiger Park, der vom Aussehen einer Oase ähnelte, durfte nicht fehlen, ebenso, wie die für Afrika typischen Palmen und anderen Pflanzen. Das Hotel verfügte über einen großen Brunnen und ein riesiges Wasserbecken.

Als wir die Lobby des Hotels betraten, sah der Concierge überrascht von seinem PC auf. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte er. „Paul MacLain und Jelena Romanova. Wir haben reserviert.“ „Einen Moment. Ah! Paul MacLain, Zimmer 212. Jelena Romanova, Zimmer 214. Bitte sehr, Ihre Schlüssel. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus.“ „Vielen Dank.“

Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, machten Jelena und ich uns erst mal frisch. Um 19:45 Uhr holte meine Partnerin mich zum Abendessen ab. „Wir sollten uns nach dem Abendessen diesen Nachtclub ansehen, wo Feitullah Ahmadinedschad und die Krake die Auktionen abhalten.“, schlug ich vor. „Zwei Hirne, ein Gedanke.“ „Zieh dich nicht zu sexy an, wir wollen nicht riskieren, dass du auf dem Wunschzettel der Krake landest.“ „Keine Panik, Towarischtsch.“

Um 21:00 Uhr betraten Jelena und ich das Pacha Marrakech. Jelena trug eine Jeans und ein T-Shirt. Dazu trug sie weiße Tennissocken und weiße Turnschuhe. Der Türsteher war enttäuscht gewesen, als er Jelenas Outfit bemerkt hatte. „Das nächste Mal will ich dich sexy sehen.“, hatte er gesagt. Als Antwort hatte ihm Jelena einen Tritt in den Unterleib verpasst. Nun suchten wir nach einem freien Tisch, von dem aus wir den Club gut im Augen behalten konnten, ohne selbst aufzufallen. Ein Mann, dessen Alter ich auf Mitte 50 schätzte, näherte sich unserem Tisch. Der Mann war 1,75 m groß und hatte einen durchschnittlichen Körper. Das ovale Gesicht mit den braunen Augen, der schmalen Nase und den kurzen Lippen, die von einem braunen Vollbart umrandet wurden, verriet eindeutig Nervosität. Hatte der Mann etwas zu verbergen? Seine braunen Haare begannen sich bereits zu lichten. Bekleidet war der Mann mit einem weißen Anzug, einem weißen Hemd und einer schwarzen Fliege. Dazu trug er schwarze Socken und schwarze Herrenschuhe. „Guten Abend. Erlauben Sie mir, dass ich mich vorstelle? Ich bin Max Kalba. Besitzer und Manager dieses Clubs. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ 184

„Paul MacLain.“ „Jelena Romanova.“ „Das berühmte Ermittlerduo? Sie beide schickt mir Allah!“ „Setzen Sie sich doch. Und dann erzählen Sie uns, wo Sie der Schuh drückt.“, sagte Jelena. „Seitdem die Auktionen hier abgehalten werden habe ich ständig Ärger mit den Behörden. Ich habe immer wieder versucht Feitullah Ahmadinedschad und Ender Sakar aus meinem Club zu entfernen. Ich habe Hausverbote ausgesprochen und sonstige Maßnahmen ergriffen. Aber jedes Mal kam Mr. Sakar mit einem weiteren Gerichtsbeschluss, der ihm die Auktionen in meinem Club erlaubt hat.“ „Dann ist Ender Sakar...“ „Die Krake. Sehr richtig, Miss Romanova.“

„Was genau sollen wir tun?“, fragte ich. „Ihre Aufgabe besteht darin, bei der nächsten Auktion, die jetzt am Sonntag stattfindet, für Unruhe zu sorgen.“ „Wie genau stellen Sie sich das vor, Mr. Kalba?“ „Ich lasse Ihnen in diesem Punkt freie Hand. Und ich zahle gut. 75.000 Euro für jeden von Ihnen.“ „Einverstanden. Wann findet die Auktion statt?“ „Das sagte ich doch schon. Sonntag.“ „Die Uhrzeit.“ „Ach so. Sagen Sie das doch gleich. Der Beginn ist um 20:45 Uhr.“

Am Sonntag, den 19.05.2019, waren Jelena und ich schon um 20:00 Uhr im Pacha Marrakech. Meine Partnerin trug wieder ihr rotes Paillettenkleid und die roten Plateauschuhe. Dem Türsteher, der Jelena bei unserem letzten Besuch wegen ihres Outfits angeraunzt hatte, fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Also für so viel Schönheit und Sexappeal brauchst du ja einen Waffenschein, Süße. Ich denke, du wirst Ender Sakar viel Geld einbringen.“ Doch so schnell, wie er in den Lauf von Jelenas Makarow blickte, konnte der Mann nicht mal vor Angst mit den Knien schlottern. „Eine falsche Bewegung, und ich stoß dich aus deinen Fischgräten.“, zischte Jelena.

Im Club setzten wir uns wieder an denselben Tisch, wie beim letzten Mal. Max Kalba kam zu uns. „Eines sollten Sie beide noch wissen, bevor Sie in Aktion treten. Es gibt noch einen Hinterausgang. Einer sollte dort Wache stehen.“ „Das übernehme ich.“, sagte eine Männerstimme, die ich nur allzu gut kannte. Ganz langsam drehten Jelena und ich uns um. Und was wir sahen, ließ uns das Blut in den Adern gefrieren. Denn wir sahen in das Gesicht von Chong Li. „Moment mal. Dir haben wir doch in Singapur das Licht ausgeblasen.“, sagte Jelena. „Das war mein Zwillingsbruder. Um ihn ist es nicht schade. Lasst mich euch unter die Arme greifen. Ihr beiden werdet hier im Clubraum genug zu tun haben, um auch noch den Hinterausgang im Auge zu behalten.“

Um 20:30 Uhr traf man die Vorbereitungen für die Auktion. Aus der Tanzfläche wurde eine Präsentationsbühne für die Mädchen, die verkauft werden sollten. Chang Li stand am Hinterausgang und behielt diesen im Auge. Über ein verstecktes Mikrofon waren wir miteinander verbunden. Es knisterte im Mikro. „Paul, hier ist Chang. Gerade sind zwei Stretchlimousinen vorgefahren. Scheint so, als ob die „Ware“ angeliefert wird.“ „Danke, Chang.“ Um 20:35 Uhr betraten drei Männer den Club. Zwei davon waren gekleidet wie orientalische Herrscher. Der dritte trug eine grüne Uniform und auf dem Kopf einen roten Turban mit einer weißen Feder. 185

Eben dieser Mann kam zu uns an den Tisch und legte mir einen Briefumschlag vor die Nase. „Mr. Sakar braucht noch ein Kronjuwel für seine Auktion. Und Ihre weibliche Begleiterin wäre ideal. In diesem Umschlag befinden sich 85.000 Dollar.“ „Ach ne. Und wofür zahlt mir Mr. Sakar eine solche Summe?“ „Er will Ihre Frau.“ Ich sah dem Mann ins Gesicht und schob ihm, ohne mit der Wimper zu zucken den Umschlag zurück. „Danke vielmals. Aber ich ziehe es vor, Jelena zu behalten.“ Um diesen Kerl noch weiter zu provozieren, gab mir Jelena demonstrativ einen Kuss auf den Mund und zeigte dem Wesirverschnitt den Stinkefinger. Dieser sah uns völlig entgeistert an, dann eilte er zu seinem Herrn zurück. „Hey!“, rief ich ihm nach, „Du hast die Kohle vergessen!“ Jelena nahm den Umschlag und stopfte ihn dem verblüfften Sekretär in den Mund.

Ich konnte hören, was der Mann zu Mr. Sakar sagte. „Der fremde Efendi hat euer Angebot abgelehnt und es scheint auch nicht den Anschein zu haben, das seine Partnerin sich von ihm trennt. Wir müssen die Kleine entführen.“ „Kommt nicht infrage. Diese Beauty ist Europäerin. Wenn wir sie hier in Marokko entführen, dann macht uns die Regierung ihres Heimatlandes die Hölle heiß. Nein, Ahmed. Heute muss es ohne Kronjuwel gehen. Außerdem haben wir genug Mädchen zur Auswahl.“

Um 20:45 Uhr begann dann die Auktion. Alle feil gebotenen Mädchen kamen auf die Bühne. Zu meiner Erleichterung waren Natasha Adams, Kelly La Rew und Andrea Ackerman nicht darunter. Dennoch empfand ich Mitleid mit den armen Mädchen, die ihre Heimat nie wieder sehen würden. Jelena hatte ein bisschen Geld mitgenommen, das sie vor kurzem beim Lotto gewonnen hatte. Wir hatten mit Max Kalba vereinbart, dass wir bei zwei oder drei der Mädchen mitbieten und uns den Zuschlag sichern sollten, damit die Scheichs und Sultane sich empörten und eine Schlägerei anfingen.

Dann betrat Feitullah Ahmadinedschad die Bühne. Er war 1,81 m groß und hatte einen schlanken Körper. Sein rundes Gesicht mit den braunen Augen, der Knubbelnase und kurzen und schmalen Lippen und dem braunen Vollbart zeigte keinerlei Gefühlsregung. Bekleidet war er mit einer schwarzen Hose, einem weißen Hemd und goldenen gehörnten Stiefeln. Dazu trug er einen goldenen Mantel mit goldenen Stickereien. Auf dem Kopf trug er einen blauen Turban mit einer goldenen Blume. Ender Sakar hielt sich im Hintergrund.

Die erste Dame die an der Reihe war, war eine Rothaarige mit einem schlanken 1,56 m großen Körper und kleinen Brüsten. Auffällig war die alabasterähnliche Haut der Frau. Das ovale Gesicht mit den braunen Augen und den sinnlichen Lippen sowie der schmalen, aber dennoch hübschen Nase, rundete den ersten Eindruck ab. Ihre roten Haare trug die Frau offen, sodass sie hinten etwas über ihre Schultern fielen. Bekleidet war sie mit einer grünen Shorts und einem gelben Pulli, der auf der linken Seite die Schulter frei ließ und gelben Schuhen mit hoher Korksohle. Dazu trug sie grüne Ohrringe aus Jade und ein grünes Armband sowie ein rotes Armbändchen aus Stoff.

Feitullah Ahmadinedschad ließ sich ein Mikro geben und begann mit 186

der Versteigerung „Gentlemen, willkommen zu unserer heutigen Auktion. Bevor wir anfangen, muss ich Ihnen zu meinem größten Bedauern mitteilen, dass wir heute kein Kronjuwel zu versteigern haben. Ein Ungläubiger hat es gewagt, das Angebot meines Freundes Ender Sakar abzulehnen. Aber das soll uns nicht davon abhalten heute Abend auf unsere Kosten zu kommen nicht wahr?“ Der ganze Saal lachte.

„Und nun kommen wir zu unserer ersten Dame. Sie stammt aus Portugal und ist 23 Jahre jung. Beatriz hat zwar keine üppige Oberweite, ist aber wild wie eine Raubkatze. 10.000 Dollar ist das Mindestgebot. Bietet jemand 10.000?“ Doch keiner der Anwesenden hob den Arm zum Gebot. „Was denn? Kein Gebot für diese Perle aus Tavira? Tja, wenn das so ist, dann muss wohl ein zusätzlicher Anreiz her. Würdest du dich bitte ausziehen mein Kind?“ Beatriz ließ die Hüllen fallen und zeigte den Bietenden was sie zu bieten hatte. Zugegeben, die kleinen Brüste gefielen mir. Aber nicht die blank rasierte Scham. Ganz anders Kelly, deren Schambereich komplett zugewachsen war.

„Nun? Traut sich jetzt jemand, ein Gebot abzugeben? Das Mindestgebot steht nach wie vor bei 10.000 Dollar. Bietet jemand 10.000?“ Ein Mann hob den Arm. „Der Scheich von Kuweit bietet 10.000. Bietet jemand mehr?“ „10.500!“ „10.500 hat der Sultan von Brunei geboten. Höre ich noch andere Gebote?“ „11.000“ „11.000 Dollar hat der König von Saudi Arabien geboten. Bietet jemand mehr als 11.000?“ Der Scheich von Kuweit hob wieder den Arm. „11.500“ „11.500 Dollar vom Scheich von Kuweit. Bietet jemand mehr als 11.500 Dollar?“ „Wollen wir den Preis etwas in die Höhe treiben?“, fragte ich Jelena. „Gute Idee.“ Dann hob sie den Arm. „18.000.“, sagte sie. „18.000 von der Dame, die eigentlich unser Kronjuwel werden sollte. Bietet jemand mehr als 18.000 Dollar? Nein? 18.000 zum ersten. Zum zweiten...“ Der König von Saudi Arabien hob den Arm. „35.000“, sagte er. „Wir steigen aus.“ „Einverstanden.“, sagte Jelena. „35.000 Dollar hat der König von Saudi Arabien geboten. Bietet jemand mehr als 35.000? Niemand? 35.000 Dollar zum ersten. 35.000 zum zweiten. Zum dritten. Verkauft an den König von Saudi Arabien.“

Die nächste Lady war eine Blondine. Sie war 1,65 m groß und hatte einen schlanken, sexy Körper. Die blauen Augen im ovalen Gesicht strotzten nur so vor Selbstvertrauen. Auch die leicht breite Nase fügte sich genauso perfekt in das Gesicht ein, wie die kurzen und leicht wulstigen Lippen. Auch die üppige Oberweite war ein Argument, sich den Zuschlag zu sichern. Bekleidet war die Blondine mit einem roten Kleid, das an vielen Stellen einen Blick auf die rosane Haut der Blonden bot, und roten High Heels.

„Und nun kommen wir zu Kyra aus Budapest. 22 Jahre jung und mit einer recht üppigen Oberweite gesegnet. Ungarisches Feuer gepaart mit jeder Menge Sexappeal. Das Mindestgebot liegt bei 15.000 Dollar. Bietet jemand 15.000?“, fragte Feitullah Ahmadinedschad. Wieder hob keiner den Arm. Und so blieb auch Kyra nichts anderes, als sich auszuziehen. „Warum bietet keiner, wenn die Mädchen noch angezogen sind?“, fragte Jelena. „Ganz einfach. Eine bekleidete Frau ist nicht interessant genug. Eine nackte lädt eher zum bieten ein.“ 187

Erst als uns Kyra einen Blick auf ihre prallen Brüste und ihre Blank rasierte Scham bot, ging das Bieten los. Der Sultan von Brunei hob als erster die Hand. „15.000 Dollar vom Sultan von Brunei. Bietet jemand mehr?“ Ich hob die Hand. „16.000 Dollar.“ „16.000 vom Ungläubigen. Bietet jemand mehr als 16.000?“ Der Scheich von Kuweit stieg ins Bieten ein. „17.500.“, sagte er. „17.500 Dollar vom Scheich von Kuweit. Höre ich mehr als 17.500?“ „19.000.“, sagte Jelena und hob den Arm. „19.000 von der Dame mit dem roten Paillettenkleid. Mehr als 19.000? Keiner? 19.000 zum ersten. Zum zweiten. Zum dritten. Und verkauft, an die Lady in Red.“

Auch die nächste Frau war eine Blondine. Jelena hatte inzwischen die 19.000 Dollar bezahlt und man hatte die hübsche Ungarin zu uns an den Tisch gebracht. Der Blick in ihren blauen Augen war eisig. „Hör zu. Meine Partnerin Jelena Romanova und ich sind Privatermittler. Wir suchen eine Frau namens Natasha Adams. Weißt du etwas über sie?“ „Warum sollte ich Ihnen helfen?“ „Weil wir dir geholfen haben. Wenn unser Auftrag erledigt ist, dann steht es dir frei, hinzugehen, wohin du willst.“ Inzwischen hatte Feitullah Ahmadinedschad das Mädchen angepriesen. „Gentlemen, kommen wir nun zu einem wahrhaftigen Leckerbissen. Dieses blonde Prachtexemplar kommt aus Riga, der Hauptstadt von Lettland. Sie heißt Viola, ist 22 Jahre jung und duftet zart wie eine Rose. Das Mindestgebot liegt bei 15.500 Dollar. Steigt jemand ein?“

Wieder das gleiche Spiel. Erst als Viola splitternackt auf der Bühne stand, ging das Bieten los. Der König von Saudi Arabien eröffnete, indem er den Arm hob. „15.500 Dollar sind geboten. Höre ich mehr?“ Der Sultan von Brunei hob den Arm. „16.000.“ „16.000 Dollar vom Sultan von Brunei. Bietet jemand mehr, als 16.000?“ „Was meinst du Paul?“ „Wir sollten in dieser Runde nicht mitbieten, sonst werden die Scheichs und Sultane misstrauisch.“ Als nächstes gab der Scheich von Kuweit sein Gebot ab. „17.800.“, sagte er. „17.800 Dollar hat der Scheich von Kuweit geboten. Geht jemand höher?“ Ein junger Mann hob den Arm. „20.000“ „20.000 vom Kronprinz von Dubai. Höre ich mehr? Keine weiteren Gebote? 20.000 zum ersten...“ „28.000!“, rief der Sultan von Brunei. „28.000 Dollar vom Sultan von Brunei. Höhere Gebote? Nein? 28.000 zum ersten. 28.000 Dollar zum zweiten. Zum dritten. Verkauft an den Sultan von Brunei.“

Die nächste Dame war wieder eine Rothaarige. Sie war 1,71 m groß und hatte einen schlanken, sexy Körper mit prallen Brüsten. Sie besaß ein ovales Gesicht mit blauen Augen, einer schmalen Nase und kurzen, leicht wulstigen aber dennoch sinnlichen Lippen. Ihre feuerroten Haare trug die Rothaarige offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Bekleidet war sie mit einem schwarzen, zweilagigen Trägerkleid mit vielen aufgestickten Perlen.

Feitullah Ahmadinedschad kündigte auch diese junge Frau an. „Und nun kommen wir zu einem weiteren Juwel unserer heutigen Auktion. Eine rothaarige Perle aus Nikolaev aus der Ukraine. Daryna, 23 Jahre jung und ein Must Have für jeden Fan von rothaarigen Frauen. Das Mindestgebot für diese osteuropäische Schönheit beträgt aufgrund ihrer atemberaubenden Schönheit 30.000 Dollar.“ Doch bei den potenziellen Käufern wollte sich partout keine Bietlaune einstellen. 188

Erst als Daryna die Hüllen fallen ließ, hob der Kronprinz von Dubai seinen Arm. „30.000 vom Kronprinz von Dubai. Höre ich mehr?“ Ich hob die Hand. „31.750.“, sagte ich. „31.750 Dollar vom ungläubigen Schotten. Bietet jemand mehr?“ Der König von Saudi Arabien hob die Hand. „33.000.“ „33.000 Dollar hat der König von Saudi Arabien geboten. Höhere Gebote? Kommen Sie meine Herren! Diese Perle der Ukraine ist entschieden mehr wert, als schlappe 33.000 Dollar!“ Jelena hob die Hand. „80.000.“, sagte sie. „80.000 Dollar von der Lady in Red. Bietet jemand mehr als 80.000 Dollar?“ „90.800!“, rief der Scheich von Kuweit. „90.800 vom Scheich von Kuweit.“ „110.000!“, rief ich. „110.000 Dollar vom Mann aus Schottland. Geht jemand höher?“ „250.000!“ Der Kronprinz von Dubai hatte das Gebot abgegeben. „Eine Viertel Million vom Kronprinz von Dubai. Bietet jemand mehr? Keine weiteren Gebote? 250.000 zum ersten. 250.000 zum zweiten. 250.000 Dollar zum dritten. Verkauft an den Kronprinz von Dubai.“

Ich sah, wie Ender Sakar zufrieden nickte. So hatte er sich das offenbar vorgestellt. Doch die Auktion ging weiter. Inzwischen hatte man eine junge Frau aus Lateinamerika nach vorne geholt. Um die Bieter zu befriedigen hatte Feitullah Ahmadinedschad angeordnet, dass alle Mädchen ab sofort nackt auf der Bühne zu stehen hatten. „Und nun verehrte Herren, ein ganz seltenes Exemplar aus Lateinamerika. Loredana. Sie kommt aus La Guaira in Venezuela und ist 23 Jahre jung. Bewundern Sie diesen schlanken Körper, der mit einer Größe von 1,60 m einzigartig in diesem Raum sein dürfte. Besonders hervorheben möchte ich die kleinen, aber handlichen Brüste und die blank rasierte Scham. Meine Herren, hier steht ein wahrhaftiges Kleinod, dass jeden Cent, den Sie bieten wert sein dürfte. Das Mindestgebot liegt, aufgrund der Herkunft und der anmutigen Schönheit bei 50.000 Dollar.“ Ich sah Jelena fragend an. Sie nickte.

„50.000!“, rief ich und hob die Hand. „50.000 Dollar vom Mann aus Schottland. Höre ich mehr als 50.000?“ Der Sultan von Brunei hob die Hand. „58.000!“ „58.000 Dollar vom Sultan von Brunei. Bietet jemand mehr?“ „60.000!“ rief Jelena und hob die Hand. „60.000 von der Dame mit dem roten Paillettenkleid. Höre ich 60.500?“ „61.000“ Dieses Angebot kam vom König von Saudi Arabien. „61.000 Dollar vom König von Saudi Arabien.“ „66.000!“, rief ich und hob die Hand. „66.000 Dollar sind geboten. Höre ich 67.000? Das aktuelle Gebot liegt bei 66.000 Dollar. Bietet jemand 67.000? 66.000 Dollar zum ersten. Sie müssen 67.000 Dollar bieten um diese Perle Lateinamerikas Ihr eigen nennen zu dürfen. 66.000 zum zweiten. Letzte Chance 67.000 Dollar zu bieten. 66.000 zum dritten. Verkauft an den Ungläubigen aus Schottland.“

Danach machte der Auktionator eine Pause um die Gemüter etwas abzukühlen. Er kam zu uns an den Tisch. „Sie sollten sich mit dem Bieten etwas zurückhalten. Es ist nicht gut, wenn ein Europäer den hiesigen Herrschern reihenweise die Objekte der Begierde streitig macht, oder gar, wie Sie und ihre Partnerin es praktizieren den Preis hochtreibt.“ „Wie kommen wir zu der Ehre, dass Sie uns diesen Rat geben, Mr. Ahmadinedschad?“ „Der Kronprinz von Dubai ist ziemlich sauer. Er wollte eigentlich weniger für Daryna auf den Tisch blättern.“ „Konkurrenz belebt das bekanntlich 189

das Geschäft.“, sagte ich. „Schon möglich. Aber wenn Ihnen beiden Ihr Leben lieb ist, dann halten Sie sich bei den nächsten 10 Mädchen zurück.“ „Wir danken für Ihren freundlich gemeinten Rat. Aber wir handeln so, wie wir es für richtig halten.“ „Sagen Sie am Ende nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.“, sagte Feitullah Ahmadinedschad.

Nach 15 Minuten Pause ging die Auktion weiter. Ein Blick auf meine Uhr zeigte, dass es 21:25 Uhr Ortszeit war. Also war die Auktion gerade einmal 40 Minuten alt. Das nächste Mädchen war eine 1,68 m große blonde Asiatin. Zugegeben, die Kleine war hübsch anzusehen, doch ihre schönen Hängetitten reichten als Argument nicht aus, dass ich auch nur einen Gedanken daran verschwendete Kelly untreu zu werden. Die markante Reibeisenstimme von Feitullah Ahmadinedschad riss mich aus meinen Gedanken.

„Verehrtes Publikum. Hier habe ich ein besonderes Kleinod mitgebracht. Direkt aus Hiroshima, jener japanischen Stadt, die im zweiten Weltkrieg von den Amerikanern durch die Atombombe zerstört wurde, präsentiere ich euch die 26jährige Miyuki. Derjenige, der sich diese Perle Asiens sichert, kann sich glücklich schätzen, denn seine Freunde werden vor Neid erblassen. Das Mindestgebot für diese asiatische Schönheit liegt bei 40.000 Dollar. Steigt jemand ein?“ „40.100!“, rief Jelena und hob den Arm. „40.100 Dollar von der Lady in Red. Geht jemand höher?“ „42.000.“ Der Sultan von Brunei hatte die Hand zum Gebot gehoben. „42.000 vom Sultan von Brunei. Höre ich vielleicht 43.000?“ Der Kronprinz von Dubai hob die Hand. „45.900.“, rief er. „45.900 Dollar vom Kronprinz von Dubai. Bietet jemand mehr?“ „51.000.“, sagte der König von Saudi Arabien. „51.000 vom König von Saudi Arabien. Will noch jemand mitbieten?“ „52.600!“, rief der Scheich von Kuweit. „52.600 sind vom Scheich von Kuweit geboten. Bietet vielleicht jemand 53.000?“ Ein weiterer orientalischer Regent hob den Arm. „53.000.“, sagte er. „53.000 Dollar vom Emir von Fudschaira. Höre ich vielleicht 54.000?“ „77.000!“, rief ich und hob die Hand. „77.000 Dollar vom ungläubigen Schotten. Bietet jemand mehr als 77.000? 77.000 zum ersten. Zum zweiten. Kommen Sie Herrschaften, 78.000 Dollar sind für Sie doch Peanuts. 77.000 zum dritten. Verkauft an den Schotten.“

Das nächste Mädchen war wieder eine Europäerin. „Ihr solltet besser nicht mitbieten. Zumindest die nächsten drei Runden nicht.“, hatte Miyuki Jelena und mir geraten. „Und nun liebe Gäste, präsentiere ich euch, aus Deutschland, genauer gesagt aus Bayreuth die schwarzhaarige Perle Bettina. Sie ist 23 Jahre jung und sehr schön anzusehen. Wie gefallen Ihnen diese schönen, wohlgeformten Brüste. Und die wunderbar gebräunte Haut? Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann müssen Sie mindestens 35.000 Dollar bieten!“ Der Kronprinz von Dubai hob den Arm. „37.000“, sagte er. „37.000 vom Kronprinz von Dubai. Höre ich neue Gebote?“ Das nächste Gebot kam vom Scheich von Kuweit. „40.000 Dollar vom Scheich von Kuweit. Wer bietet mehr?“ „55.000!“, rief der Emir von Fudschaira. „55.000 Dollar hat der Emir von Fudschaira geboten. Höre ich vielleicht 56.000?“ „64.000!“ Der König von Saudi Arabien hatte sich ins Bieten eingeklinkt. „64.000 Dollar vom König von Saudi Arabien. Bietet noch jemand mit?“ „100.000!“, rief der Emir von Fudschaira. „100.000 Dollar vom Emir von Fudschaira. Höre ich vielleicht noch 110.000? Nein? 190

100.000 Dollar zum ersten. 100.000 zum zweiten. Kommen Sie meine Herren, wollen Sie sich allen ernstes diese Perle aus Deutschland entgehen lassen? 100.000 zum dritten. Verkauft an den Emir von Fudschaira.“

Das nächste Mädchen war wieder eine Asiatin. Sie war 1,60 m groß und hatte einen schlanken Körper mit einer üppigen Oberweite. Um den Hals trug sie eine Kette aus schwarzen Perlen mit Zähnen des Goliath-Tigersalmlers. „Und hier habe ich ein Kleinod aus Kambodscha. Die unvergleichliche Mitsuoko. Sie stammt aus Pnomh Penh und ist 24 Jahre jung. Wer von Ihnen will diese Schönheit aus Kambodscha ersteigern? Das Mindestgebot liegt aufgrund ihres Exotenstatus bei 80.000 Dollar.“ Der Kronprinz von Dubai hob die Hand. „125.000!“, rief er. „125.000 Dollar sind geboten. Höre ich 130.000?“ Doch keiner bot mit. „125.000 Dollar zum ersten. Was denn, hat denn keiner mehr Lust? 125.000 zum zweiten. Herrschaften! Sie enttäuschen mich. Ist denn keiner mehr da, der mehr bieten will, als der Kronprinz von Dubai? 125.000 zum dritten. Verkauft an den Kronprinz von Dubai.“

Als nächstes kam wieder eine Frau aus Südamerika an die Reihe. „Und nun kommen wir wieder zu etwas ganz besonderem. Ich präsentiere Ihnen Luna. Sie kommt aus Sao Paulo in Brasilien und ist 28 Jahre jung. Ich frage Sie, Gentlemen: Haben Sie schon einmal soviel Sexappeal auf einmal nackt auf einer Bühne stehen sehen? Das Mindestgebot für diese brasilianische Perle liegt bei 70.000 Dollar.“ „78.000!“ „78.000 vom Scheich von Kuweit. Höre ich 79.000?“ „80.500!“, rief der König von Saudi Arabien. „80.500 vom König von Saudi Arabien. Bietet jemand mehr?“ Der Scheich von Kuweit hob den Arm. „115.000!“, rief er. „115.000 vom Scheich von Kuweit. „115.400!“, rief der Kronprinz von Dubai. „115.400 Dollar vom Kronprinz von Dubai. Bietet jemand mehr?“ „Da können wir nicht Schritt halten. Lassen wir die drei das unter sich aus machen.“, sagte Jelena leise. „Ja.“ Der Scheich von Kuweit gab ein neues Gebot ab. „126.000!“, rief er. „126.000 Dollar vom Scheich von Kuweit. Höre ich vielleicht 127.000 Dollar?“ Doch keiner hob die Hand. „126.000 zum ersten. Höre ich vielleicht doch noch ein höheres Gebot? 126.000 zum zweiten. Immer noch kein höheres Angebot für diese Perle aus Sao Paulo? 126.000 zum dritten. Verkauft an den Scheich von Kuweit.“

Als nächstes war wieder eine Blondine dran. „Bei der sollten wir mitbieten. Limit?“ „108.000.“, sagte Jelena. „Einverstanden.“ „Und nun habe ich das Vergnügen, Ihnen eine Schönheit aus Schottland zu präsentieren. Zugegeben, sie ist nicht mehr die jüngste, die Dame ist schon 34, aber immer noch schön anzusehen. Sie kommt aus Glasgow und heißt Gloria. Das Mindestgebot für diese Perle aus dem vereinigten Königreich liegt bei 55.000 Dollar.“ Der Sultan von Brunei stieg sofort ein. „58.000!“, rief er. „Fällt dir was auf, Towarischtsch?“, fragte Jelena. „Ja. Der Sultan von Brunei bietet nur auf Blondinen.“ „Blondinen bevorzugt, würde ich sagen.“ Die Auktion ging inzwischen weiter. „60.000 Dollar vom Emir von Fudschaira. Bietet jemand mehr?“ Jelena hob den Arm und rief: „108.000!“ „108.000 Dollar von der Lady in Red. Bietet jemand mehr?“ Doch keiner wollte so recht mitbieten. „Kein neues Gebot? Sehen Sie sich diese Frau an. Die schönen Hängebrüste und die blank rasierte Scham. Wenn Sie sie nicht kaufen, dann geht der Zuschlag an Ihre Konkurrentin.“ 191

Doch keiner wollte mehr mitbieten. „108.000 zum ersten. Kommen Sie meine Herren, Sie werden doch nicht vor einer Frau kneifen wollen. 108.000 zum zweiten. Kommen Sie, meine Herren, diese hübsche Blondine mit blauen Augen, die so tief sind, wie der Loch Ness, ist entschieden mehr wert, als 108.000 Dollar.“ Doch keiner bot mehr mit. Mit einem lauten Seufzer beendete Feitullah Ahmadinedschad die Auktion auf Gloria. „108.000 zum dritten. Verkauft an die Dame mit dem roten Paillettenkleid.“

Als nächstes war wieder eine Blondine an der Reihe. Sie war 1,65 m groß und hatte einen schlanken Körper mit üppigen Brüsten und einer rasierten Scham. Die blonden Haare trug sie offen, sodass sie über die Schulter fallend bis zu ihren üppigen Brüsten reichten. „Ich würde sagen, diese Lady überlassen wir dem Sultan von Brunei.“ „Wollte ich grad vorschlagen, Towarischtsch.“, sagte Jelena. „Und nun, Ladies and Gentlemen, habe ich die Ehre, Ihnen die bezaubernde Stella vorzustellen. Sie kommt aus London und ist 25 Jahre jung. Sehen Sie sich Stella in aller Ruhe an, bevor Sie ein Gebot abgeben. Sie sollen den Kauf ja später nicht bereuen. Ich möchte Sie aber davon in Kenntnis setzen, dass das Mindestgebot in Anbetracht ihrer Schönheit und auch ihres Seltenheitswertes bei 150.000 Dollar liegt.“

Der Sultan von Brunei hob sofort den Arm. „180.000.“, sagte er. „180.000 hat der Sultan von Brunei geboten. Höre ich ein höheres Gebot?“ „185.000!“, rief der Kronprinz von Dubai. „185.000 vom Kronprinz von Dubai. Bietet jemand 185.500?“ „188.000!“, rief der Scheich von Kuweit. „188.000 Dollar vom Scheich von Kuweit. Höre ich vielleicht 189.000?“, fragte Feitullah Ahmadinedschad in die Runde. Sofort hob der Emir von Fudschaira seinen Arm. „191.000!“ „191.000 vom Emir von Fudschaira. Bietet jemand 195.000?“ Der Sultan von Brunei hob erneut seinen Arm. „500.000!“, rief er. „Eine halbe Million Dollar vom Sultan von Brunei. Höre ich vielleicht 501.000?“ Doch keiner wollte mehr mitgehen. „500.000 Dollar zum ersten. 500.000 zum zweiten. Die letzte Chance 501.000 zu bieten. 500.000 zum dritten. Verkauft an den Sultan von Brunei.“

Als nächstes wurde wieder eine Schwarzhaarige nach vorn geholt. Sie hatte braune Augen, eine üppige Oberweite und war im unteren Bereich blank rasiert. Auch der schlanke sexy 1,60 m große Körper fiel sofort ins Auge. „Und nun meine Damen und Herren ist es Zeit für ein Küken. Diese Schönheit mit Haaren so schwarz wie Ebenholz ist zarte 19 Jahre jung. Sie kommt aus Rom, der Hauptstadt von Bella Italia und trägt den klangvollen Namen Rebecca. Weil Italienerinnen hier so selten verkauft werden liegt das Mindestgebot bei 175.000 Dollar.“ Der Kronprinz von Dubai eröffnete die Versteigerung der 19jährigen. „180.000!“, rief er und hob seinen Arm. „180.000 vom Kronprinz von Dubai. Höre ich 181.000?“ Dann bot der König von Saudi Arabien. „230.000.“ „230.000 vom König von Saudi Arabien. Bietet jemand mehr?“ Der Emir von Fudschaira hob seine Hand. „245.000.“ „245.000 vom Emir von Fudschaira. Wer hat noch nicht geboten, und will noch bieten?“ Der Scheich von Kuweit hob die Hand. „254.500.“ „254.500 Dollar vom Scheich von Kuweit. Geht jemand höher? Kommen Sie, meine Herren. So eine Gelegenheit bekommen 192

Sie schnell kein zweites Mal.“ Der Kronprinz von Dubai meldete sich noch einmal. „300.000.“ „300.000 Dollar vom Kronprinz von Dubai. Will noch jemand mitbieten?“ Doch die meisten Bieter hatten das Interesse an Rebecca verloren. „300.000 zum ersten. Hat noch jemand Interesse? Dann muss er jetzt bieten. 300.000 zum zweiten. Letzte Chance. 300.000 zum dritten. Verkauft an den Kronprinz von Dubai.“

Danach kam wieder eine Schwarzhaarige. Sie hatte eine üppige Oberweite, einen Körper, der an den entsprechenden Stellen wohl proportioniert war und eine kaffeebraune Haut. Die schwarzen Haare trug sie offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Das runde Gesicht mit den braunen Augen, der etwas breiteren Nase und den kurzen , aber sinnlichen Lippen, war ebenfalls nicht zu verachten. Auch die blank rasierte Scham fiel sofort auf.

Feitullah Ahmadinedschad begann mit der Anmoderation der Auktion. „Und nun, liebe Bieter, habe ich wieder ein Kleinod aus Lateinamerika anzupreisen. Diese Schönheit hier heißt Cristina und kommt aus Pereira in Kolumbien. Sie ist 25 Jahre jung, 1,60 m groß und ist mit ihren 50 Kilo ja fast ein Fliegengewicht. Sehen Sie sich diese Perle Kolumbiens genau an. Sie hat kein Gramm Fett zu viel. Und auch die schönen Brüste und die blank rasierte Scham sollten zum Bieten einladen.“ „Was meinst du, Jelena?“ „Wir bieten mit.“ „Limit?“ „Erstes Limit 98.000. Zweites Limit 114.000. Wenn wir 114.000 bieten müssen, sind wir bei der nächsten Auktion vielleicht draußen.“ „Wer kommt als nächstes?“ „Die Brünette auf dem Stuhl.“, sagte Miyuki. „Kennst du sie?“ „Sie heißt Lorena und kommt aus Palma.“ „Also eine Spanierin.“ „Hai.“

Ich beobachtete wieder das Geschehen. Der Kronprinz von Dubai war von seinem Platz aufgestanden und machte Anstalten, den Club zu verlassen. Die von ihm ersteigerten Mädchen nahm er mit. „Ein Konkurrent weniger.“, sagte ich leise. „Ja. Der Kronprinz von Dubai. Bleiben aber immer noch drei, die uns die Suppe versalzen können.“ „Bevor Sie ihr Gebot abgeben sollten Sie wissen, dass das Mindestgebot für diese Latinobraut bei 46.000 Dollar liegt. Bietet jemand 46.000?“ Jelena hob den Arm. „46.000.“, sagte sie. „46.000 Dollar von der Dame im roten Paillettenkleid. Höhere Gebote?“ Der Emir von Fudschaira stieg mit ein. „50.000!“ „50.000 vom Emir von Fudschaira. Geht jemand höher?“ Ich hob den Arm. „69.000.“ „69.000 Dollar hat der Ungläubige aus Schottland geboten. Wer bietet mehr?“ Der König von Saudi Arabien hob die Hand. „75.000!“, rief er. „75.000 vom König von Saudi Arabien. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?“ Der Scheich von Kuweit mischte nun mit. „81.000.“ „81.000 Dollar vom Scheich von Kuweit. Neue Gebote?“

„Warten wir, bis Feitullah Ahmadinedschad die 81.000 zum zweiten Mal angesagt hat. Dann bieten wir 98.000.“, schlug ich vor. „Da.“ „81.000 zum ersten. Bietet jemand 82.000? 81.000 zum zweiten. Letzte Chance.“ Jelena hob den Arm. „98.000.“, sagte sie. „98.000 von der Lady in Red. Höre ich mehr?“ Doch es blieb still im Saal. „98.000 zum ersten. Keine weiteren Gebote? 98.000 zum zweiten. Kommen Sie meine Herren, diese Perle aus Pereira ist viel mehr wert, als lächerliche 98.000 Dollar. 98.000 zum dritten. Verkauft an die Dame im roten Paillettenkleid.“ 193

Doch zu unserer größten Überraschung schickte Ender Sakar eine Blondine nach vorne. „Lassen wir das Mädchen dem Sultan von Brunei. Wir konzentrieren uns auf die Spanierin. Limit?“ „114.000. Aber danach ist Schicht im Schacht.“, sagte Jelena. Sein Moderator pries das Mädchen nun an. „Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir zu einem echten Juwel aus Russland. Katya, 26 Jahre jung, aus Wladiwostok. Sie ist 1,56 m groß und bringt 45 Kilo auf die Waage. Wer keine üppigen Brüste mag, wird ihre kleinen handlichen Brüste lieben. Besonderes Augenmerk möchte ich auf die rasierte Schamgegend richten. Das Mindestgebot für diese Perle Russlands liegt aufgrund der Seltenheit von Russinnen bei unseren Auktionen bei 100.000 Dollar. Wer gibt das erste Gebot ab?“

Der Sultan von Brunei ließ sich nicht lumpen. Er hob die Hand und sagte: „118.000.“ „118.000 Dollar hat der Sultan von Brunei geboten. Bietet jemand mehr?“ Der König von Saudi Arabien stieg nun ein. Er bot 120.000 Dollar. „120.000 vom König von Saudi Arabien. Neue Gebote?“ Wieder hob der Sultan von Brunei die Hand. „136.000.“, sagte er. „136.000 Dollar vom Sultan von Brunei. Will noch jemand mitbieten?“ Wieder hob der König von Saudi Arabien die Hand. „152.000.“, sagte er. „152.000 vom König von Saudi Arabien. Höre ich 155.000?“ „265.000!“, rief der Sultan von Brunei. „265.000 Dollar vom Sultan von Brunei, für dieses russische Kleinod. Bietet jemand mehr als 265.000?“ Doch keiner der verbliebenen Konkurrenten hob die Hand. „265.000 zum ersten. Zum zweiten. Zum dritten. Verkauft an den Sultan von Brunei.“

Während der Auktion auf die Russin hatte sich Chang Li am Hintereingang gemeldet. „Hey Ihr zwei hübschen. Wie sieht’s bei euch da drin aus?“, hatte er gefragt. „Bis jetzt ist alles ruhig. Wir planen noch eine Auktion zu gewinnen, dann geht der Tumult los.“ „Ihr solltet euch beeilen. Denn ich habe schon mehrere Sirenen gehört, die auf dem Weg hierher sind.“ „Verstanden Chang. Ach übrigens: Die Russin ist für 265.000 Dollar an den Sultan von Brunei verkauft worden. Er macht gerade die Biege.“

Dann war endlich Lorena dran. Feitullah Ahmadinedschad pries sie wieder an. „Und nun, Ladies and Gentlemen, kommen wir zum Kronjuwel des heutigen Abends. Die 23jährige Lorena aus Palma, der Hauptstadt von Mallorca. Bestaunen Sie diesen 1,70 m großen Körper mit den kleinen Brüsten und der Scham mit diesem wundervollen Hollywoodcut. Bestaunen Sie das ovale Gesicht mit den braunen Augen, den schönen langen Wimpern, der zierlichen Nase und den wunderschönen sinnlichen Lippen. Bei Lorena atmen Sie den Duft der großen weiten Welt. Doch diese Schönheit hat natürlich ihren Preis. Sie müssen mindestens 63.000 Dollar bieten.“ Der Emir von Fudschaira bot als erster. „78.000.“, sagte er. „78.000 Dollar vom Emir von Fudschaira. Bekomme ich ein höheres Gebot?“ Ich hob die Hand. „114.000!“ rief ich. „114.000 hat der Mann aus Schottland geboten. Bietet jemand mehr als 114.000?“ Doch keiner ging mit. „114.000 zum ersten. Kommen Sie da geht doch noch was. 114.000 zum zweiten. Höre ich 115.000 Dollar? 114.000 Dollar zum dritten. Verkauft an den schottischen Privatschnüffler.“

Der König von Saudi Arabien und der Emir von Fudschaira gerieten 194

außer sich vor Wut. „WAS? EIN TOMMY-SCHNÜFFLER MACHT UNS REIHENWEISE DIE MÄDCHEN STREITIG?? DAS IST IMPERTINENT!!!!“, empörte sich der König von Saudi Arabien. „Ich verlange, dass die Auktionen, die der Tommy und seine Partnerin gewonnen haben, für ungültig erklärt werden und die Mädchen dem Verlierer ausgehändigt werden müssen!!!“ Feitullah Ahmadinedschad sah mich bittend an. Doch ich schüttelte den Kopf. „Meine Partnerin Jelena Romanova und ich haben nicht umsonst fast eine halbe Million Dollar ausgegeben, nur um am Ende mit leeren Händen nach Hause zu gehen.“ „Ich fordere...“, begann der Emir von Fudschaira. „Sie fordern gar nichts. Ist das klar? Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben.“

Darüber waren die beiden Regenten so erbost, dass sie ihre Bodyguards auf uns hetzten, während sie mit den ersteigerten Mädchen den Club verließen. Einer der Sicherheitsleute packte mich von hinten und wollte mir die Luft abdrücken. Doch ich trat nach hinten aus, und traf den Kerl mitten in der Familienplanung. Jelena hatte einen Wachmann des Emirs aus dem Augenwinkel kommen sehen und ihm mit einem Fußfeger das Bein weggezogen. Mit einem Handkantenschlag ins Genick schickte sie ihn ins Reich der Träume. Ein weiterer Wachmann des saudischen Königshauses wollte sich auf mich stürzen, aber da packte ihn Chang Li und lud ihn sich auf seine Schultern. Er stapfte durch den Club und ließ sich dann nach hinten fallen. Mit einem lauten Krachen ging es durch einen der vielen Tische.

Doch bevor die Schlägerei noch weiter ausuferte stürmten mehrere Uniformierte den Nachtclub und nahmen Feitullah Ahmadinedschad fest und beschlagnahmten einen Großteil der verbliebenen Mädchen. Ender Sakar jedoch schaffte es, mit einer handvoll seiner Mädchen zum Hinterausgang zu gelangen und unerkannt zu entkommen. Jelena und ich kehrten mit den befreiten Mädchen in unser Hotel zurück. Der Concierge sprach schnell mit seinem Vorgesetzten, dann brachten wir die Mädchen in freien Zweibettzimmern unter. Die Kosten dafür bezahlten Jelena und ich.

Am nächsten Morgen trafen wir uns mit den Mädchen zum Frühstück. Wir wollten wissen, wohin sie nach ihrer Ankunft in Marokko gebracht worden waren, ehe man sie zur Versteigerung mitgenommen hatte. „Man hat uns in einer Art Palast fest gehalten. Allerdings hat man dafür gesorgt, dass es uns an nichts fehlt. Wir durften uns frei bewegen, aber immer in Sichtweite von Sakar und seinen Wachen.“, sagte Lorena, die Spanierin. „Hat sich irgendjemand von euch den Weg gemerkt?“ Jelena hatte diese Frage gestellt. Miyuki meldete sich. „Ich habe mir den Weg gemerkt. Ich kann euch hinbringen. Aber wenn der finale Show Down beginnt, bin ich dabei.“

Schnell war das weitere Vorgehen besprochen. Unser Hotel mietete bei einem Limousinenservice eine Stretchlimousine und brachte, bis auf Miyuki, die restlichen fünf Mädchen zum Flughafen von Marrakesch, wo sie, auf verschiedene Flüge verteilt, in ihre Heimatländer zurückkehrten. Danach machten wir uns auf den Weg zu Ender Sakars Palast. Wir fuhren zuerst aus der Stadt heraus, ehe wir über die Landstraßen zu einer weitläufigen Palastanlage gelangten. 195

„Wir sind da.“, sagte Miyuki.

Als wir den Palast betraten blieb uns fast die Spucke weg. „Ein richtiger Protzbunker.“, sagte Jelena. „Wohl wahr. Aber ich höre Musik. Wollen mal sehen, was wir dort finden.“ Wir folgten dem Gang bis wir in einen großen weitläufigen Saal mit großen Fenstern gelangten. Ein paar Musiker spielten und eine Bauchtänzerin tanzte dazu. Ein Kleinwüchsiger schenkte Kaffee in kleine goldene Tassen. Auf einer Ansammlung von Kissen thronte Ender Sakar. Er war 1,80 m groß und schlank. Sein weißes Haar hatte er unter einem blauen Turban verborgen. Doch der weiße Vollbart verriet das Alter dieses Gauners. Das ovale Gesicht mit den braunen Augen und der Hakennase verriet keinerlei Gefühlsregung. Seine Lippen waren kurz und wulstig. Bekleidet war Ender Sakar mit weißen Leinenhosen, einem weißen Hemd und schwarzen Sandalen. Auf dem Kopf trug er den besagten blauen Turban und einen schwarzen Umhang mit goldenen Stickereien.

„Sieh an. Paul MacLain und Jelena Romanova. Sie haben mich bei der Auktion ganz schön überrascht. Da dachte ich mir, warum soll ich Sie beide nicht auch einmal überraschen? Nun, was halten Sie vom alten Sakar inmitten seines antiken Palastes?“ „Nicht mal wenn ich ne Braut wär könnten Sie mir mit diesem Nobelschuppen im Messinglook imponieren.“, sagte ich. „Sie belieben zu scherzen. Machen Sie mir eine Freude und trinken Sie einen Kaffee mit mir.“ „Kaffee. Gut Kaffee, schön süß.“ Diese Worte hatte der Kleinwüchsige ausgesprochen. „Ich hab viel Sinn für Mummenschanz, aber wem wollen Sie eigentlich mit diesem Schwachsinn imponieren? Und Ihr Kaffee dürfte so schmecken wie es hier aussieht.“, sagte Jelena. „Sie sollten den Kaffee doch trinken, denn es wird Ihr letzter sein. Denn hier und heute geht Ihrer beider Reise zu Ende.“

Später wurden Jelena und ich in einen Keller geführt, wo ein weiterer Mann wartete. Offenbar erkannte er Miyuki, denn seine Gesichtszüge froren vor Schreck ein. Und hier fanden wir auch die anderen Mädchen. Ich konnte erkennen, das eines davon an Hals und den Händen angekettet war. „Immerhin haben Sie das Privileg einen sehr originellen Tod zu sterben. Ich gebe Ihnen ein kurzes Beispiel, wie ich mir das vorstelle.“, sagte Ender Sakar. Dann fuhr er fort: „Angesichts der Tatsache, dass Sie kein Arabisch können, erlauben Sie mir, dass ich Ihnen diese alte Inschrift übersetze. „Der Sand der Wüste ist heißer als die Luft. Doch wer sie einatmet – der stirbt.“ Ich darf erläutern, was gemeint ist.“ Sakar legte einen Hebel um und sofort rieselten Unmengen von Sand auf das unglückliche Mädchen, bei dem es sich um Andrea Ackerman handelte.

„Genau so werdet Ihr alle sterben. Die Wüste tötet euch und ich hab meine Ruhe.“ „So jetzt hab ich mir den Schwachsinn ja wohl lange genug angehört. Kenn viele, die was im Kopf haben. Aber was du hier treibst, mit deinem blauen Hütchen auf dem Kopf, übertrifft alles was ich kenne.“ „Wie meinen Sie das?“ „Du hast zig Leute umlegen lassen, durch diesen ausgekotzten Spargel da. Und das seltene Exemplar nehme ich auch mit nach Frankfurt am Main. Aber mit dir werde ich hier schon abrechnen, denn für dich wär schon die Luftfracht zu schade.“, sagte ich. 196

„Du, du... Du bist doch jetzt schon ein toter Mann, ekelhafter Tommy.“ „Warum legen wir die beiden nicht gleich hier um?“, fragte der Blonde. „Ja eben. Genauso wie du in Tokio Matsushiko umgebracht hast, weil sie wusste, was du für ein Schwein bist.“ „Ihr zwei werdet aber qualvoller sterben, als Matsushiko diese Dreckratte.“ „Das seh ich anders.“, sagte ich. „Du irrst dich, Schwede. Ich bin nämlich her gekommen, um den Tod meiner Schwester zu rächen. Er spricht die gleiche Sprache wie ich.“

Bei der Schlägerei, die dann folgte flogen richtig die Fetzen. So bekam der „Schwede“ von Miyuki einen Roundhouse-Kick an den Hinterkopf, der ihn zu Boden schickte. Jelena hatte sich einen von Ender Sakars Soldaten geschnappt und ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst. Ein zwei weitere verpassten mir einen Schlag ins Gesicht. Doch ich schüttelte bloß den Kopf und verpasste ihnen einen Schlag auf den Hinterkopf. Einer der beiden hatte seinen Säbel fallen lassen. Ich hob ihn auf und lieferte mir mit einem anderen Soldaten eine kleine Fechteinlage, bei der ich ihm seine Waffe aus der Hand schlug. Ich verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht und der Gardist taumelte nach hinten. Dabei geschah es, dass er das Gleichgewicht verlor und mit dem Kopf nach vorn in einen Pranger fiel. „Herein mit dir in die Birnenschleuse.“, sagte ich.

Unterdessen hatte Miyuki den Hebel wieder umgelegt und somit die Klappe geschlossen. Dann hatte sie sich wieder dem Schweden zugewandt, und ihn mit dem Gesicht gegen einen Gong geschleudert. In der Zwischenzeit war unbemerkt Chang Li aufgetaucht und hatte sich in die Prügelei eingemischt. Ein Soldat hatte ihm mit einer Latte in den Rücken geschlagen. „Immer mit der Tür ins Kreuz.“ „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Als Antwort gab es einen Schlag auf den Kopf des Soldaten. Ender Sakar wollte nicht glauben was er sah. Doch anstatt selbst einzugreifen, gab er seinen Soldaten Anweisungen. „Fesseln! Nehmt ihn fest und fesselt ihn! Fesselt ihn!“, rief er. „Hier ist nichts mit fesseln.“ Chang Li fälschte eine Vase ab, die ihm gegolten hatte und setzte damit Ender Sakar außer Gefecht.

Jelena hatte sich eine Art Schere geschnappt und kürzte einem von Ender Sakars Soldaten den Säbel. „Na nu Klick. Und klack. Jaha, die Nagelschere macht auch Tortensäbel kürzer.“, sagte sie und verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht. Der Kleinwüchsige hatte sich eine Peitsche gegriffen, mit der er unentwegt auf Chang Lis Rücken einschlug. Dabei stieß er reihenweise arabische Flüche aus. Einen Schlag fing Chong Lis Zwillingsbruder ab. „Komm her! Ab in die Wolken!“, sagte er und zog an der Peitsche. Der Kleinwüchsige wurde in eine Art Stoffbaldachin hineingeschleudert.

In der Zwischenzeit hatte ich mir einen Holzbalken gegriffen, der in einer Ecke lag und wollte mich damit gegen zwei der Soldaten verteidigen. Mit dem Balken fing den Hieb eines Soldaten mit seinem Säbel ab und sorgte dafür, dass die Klinge der Waffe im Holz stecken blieb. Ich rammte den Balken den beiden vor den Bauch und warf ihn einem dritten entgegen, der nach hinten umfiel. Ich drehte die beiden Soldaten um und packte sie am Revers ihrer Uniformen. „Komm her! Ab mit euch! Gemischtes Doppel!“, sagte ich und warf die beiden Soldaten durch 197

einen hölzernen Sichtschutz, der ganz offensichtlich dazu dienen sollte, die Haremsdamen beim Umziehen vor den Blicken der Soldaten und anderen Bediensteten zu verbergen. Jelena hatte unterdessen einem weiteren Soldaten einen Schlag ins Gesicht verpasst, als Miyuki einem älteren Gardisten einen Schubs gab und dieser sich Angesicht zu Angesicht meiner Partnerin gegenübersah, als diese sich umdrehte. „Na, heute ohne Zähne? Na ist ja richtig. Komm! Klatsch!“ Ein Schlag ins Gesicht folgte.

Irgendwie hatte es der Kleinwüchsige geschafft, aus seinem luftige Gefängnis zu entkommen, denn er schlug Chang Li wieder mit der Peitsche. Dieses Mal drehte der Zwillingsbruder des schwarzen Ninja allerdings den Spieß um. Er zog dem Kerl die Beine weg und zog an der Peitsche um ihn aufzuwickeln. Dann drehte Chang Li den Burschen in die andere Richtung und zog wieder an der Peitsche. Dieses Mal ging es in die andere Richtung. Der Kleinwüchsige wurde abgerollt und landete in einem Käfig. Dessen Tür schlug zu und Miyuki schob den Riegel vor und sicherte ihn mit einem schweren Vorhängeschloss.

Unterdessen schlug ich mich mit einem weiteren Soldaten aus Ender Sakars Leibwache herum. Er schlug mit seinem Säbel nach mir, doch ich konnte ihm ausweichen. „Ja Ja Ja!“, sagte ich. Dann gab ich ihm einen Schlag in die Magengrube und einen Kinnhaken, dass er auf eine Statue befördert wurde, die als Dekoration in dem Raum aufgestellt war. Ich packte die vordere Kante und kippte die Statue nach vorn. „Komm her aus dir Armleuchter mach ich nen Wandleuchter.“ Der Soldat wurde auf eine erkaltete Öllampe geschleudert.

Wir wollten gerade den Palast verlassen, als sich alle Gardisten auf Chang Li stürzten und ihm umzingelten. „Na? Was ist? Was soll das werden?“ „Lass du dir doch auch mal was einfallen.“, sagte Jelena zu Miyuki. „Moment. Vielleicht funktioniert das.“ Mit diesen Worten zog die Japanerin an einer goldenen Bordüre. Der Baldachin löste sich und begrub unseren Freund und die Soldaten unter sich. Sofort brach unter dem Stoff eine wilde Schlägerei los.

Der Schwede versuchte zu fliehen. Doch als er am herabgefallenen Baldachin vorbeirannte, zerriss Chang Li den Stoff und packte den „Schweden“ am Kragen seiner Lederjacke. „Komm her! Du hast einen Kopf wie ein Hauklotz, also muss man draufhauen.“ Und während der Kleinwüchsige in seinem Käfig hin und her tobte, malträtierte Chang Li seinen Gegner weiter mit Schlägen auf den Kopf. „Dir spitz ich den Spargel an, bis man dich für einen Pfirsich hält. Komm her!“ Dann beförderte er den Schweden nach draußen ins Freie. „Jetzt geht’s ein bisschen an die frische Luft! Komm her!“ Dann schleifte Chang Li den Schweden die Treppe hinunter und baute ihn vor einem angebundenen Kamel auf. Dann schlug er ihm ins Gesicht. „Die Fresse werde ich dir nicht einschlagen. Sonnst muss ich dich in Gips nachformen lassen. Damit man dich im Gericht erkennt. Steh auf! Komm her!“

„Überlass mir diesen Wurm! Sein Tod soll langsam und qualvoll sein, damit meine Schwester Matsushiko gerächt wird!“, sagte Miyuki. „Tut mir leid, aber die Made 198

gehört uns.“, sagte ich. „Warum soll er im Gefängnis weiterleben, wenn die Wüste für seine Bestattung sorgen kann? Überlassen wir ihn doch lieber den Geiern.“

Eine Woche nachdem wir Ender Sakar und seinen Mädchenhändlerring hatten hochgehen lassen, machte man ihm und Feitullah Ahmadinedschad den Prozess. Die beiden wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Mädchen, die die Polizei bei der Razzia aufgegriffen hatte, kamen frei und konnten in ihre Heimatländer zurückkehren. Die, die verkauft worden waren, würden ihre Heimat, ihre Freunde und ganz besonders ihre Angehörigen wohl nie wieder sehen. Diese Mädchen taten Jelena und mir besonders leid.

Unser Auftrag war erledigt. Als wir in Frankfurt landeten, wurden wir bereits von Tori Adams, und den Müttern von Kelly La Rew und Andrea Ackerman erwartet. Nachdem sie ihre Töchter wieder in die Arme geschlossen hatten, wollten die Mütter gar nicht mehr aufhören sich bei uns zu bedanken. Die Befreiung von Natashas Freundinnen brachte uns noch mal zusätzlich 30.000 € ein.

Zwei Tage nach unserer Rückkehr aus Marrakesch, es war 20:45 Uhr, erhielten Jelena und ich Besuch. Es war Cristina, die Kolumbianerin, die meine Partnerin und ich bei der Auktion „befreit“ hatten. Wir saßen gerade mit Samantha, Anastasia, Kelly und Camille in Jelenas Apartment beim Abendessen, als es an der Tür klingelte. Anastasia öffnete. „Guten Abend. Ich hätte gerne mit Paul MacLain und Jelena Romanova gesprochen. Jelenas Mitbewohnerin und Freundin ließ Cristina herein.

„Ich komme, um mich bei Ihnen beiden zu bedanken. Auch im Namen der anderen. Ohne Sie wären wir wahrscheinlich in irgendwelchen Harems gelandet.“ „Wir haben seit unserer Abreise aus Marokko nichts mehr mitbekommen. Was ist eigentlich aus den Mädchen geworden, die erfolgreich verkauft wurden?“ „Der Sultan von Brunei hat zumindest eine wieder gehen lassen.“, sagte Cristina. „Wen?“ „Stella. Sie wollte sich ihm nicht fügen und hat ihm durch ihre Allüren sprichwörtlich den letzten Nerv geraubt.“ „Was hat sie denn so abgezogen?“ „Wenn der Sultan Sonderwünsche hatte, musste er vorher noch ein Geschenk kaufen. War er nicht willig, gab es nur die Standardnummer.“ „Autsch!“, sagte Anastasia. „Ich finde es ungerecht, dass es Männer gibt, die Frauen nicht als Individuen sondern als Ware ansehen. Die gehören samt und sonders hinter schwedische Gardinen.“ „Meine Adoptivtochter ist bei uns der Moralapostel.“, sagte Samantha. Camille gab mir ein Zeichen, dass sie mir etwas ins Ohr flüstern wollte. „Warum habt du und Tante Jelena für die Braut Geld auf den Tisch geblättert? Ihr hättet doch bloß eure Bleispritzen zu ziehen brauchen und schon wäre Ruhe im Karton gewesen.“ „So einfach war das aber nicht. Die Scheichs und Emire Arabiens reisen zu solchen Events nie ohne Leibwächter an. Und da waren mindestens 30 oder 40 von diesen Gorillas.“ „Die hätten ein Sieb aus uns gemacht.“, sagte Jelena. „Trotzdem finde ich es merkwürdig, dass Ihr von euren sonstigen Ermittlungsmethoden abgewichen seid.“, sagte Camille. „Es ging nicht anders. Außergewöhnliche Situationen erfordern entsprechende Arbeitsmethoden.“ „Wenigstens gibt es einen Mädchenhändlerring weniger.“ „Freu dich da mal nicht zu früh, Camille. Es gibt bestimmt jemanden in der arabischen Welt, 199

der nur darauf gewartet hat, dass Ender Sakar von der Bildfläche verschwindet. Es wird einen neuen Mädchenhändlerring in Marokko geben. Vielleicht nicht in Marrakesch, aber in einer anderen Stadt.“ „Musst du immer das letzte Wort haben, Tante Anastasia?“, fragte Camille spöttisch. 200



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