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Was im Sommer begann

Rose & Scorpius
von

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März

Merlin, sie war so ein Feigling. Seit Tagen verkroch sie sich in ihrem Zimmer. Nach ihrem Gespräch… Sie war nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen. Aus großen Augen hatte sie in angesehen. Ihr lagen so viele Worte auf den Lippen. Sie hatte ihm so viel zu sagen. Leider kam kein einziges Wort aus ihrem Mund. Sie hatte sich umgedreht und war gegangen, hatte sich in ihrem Zimmer eingesperrt und ungläubig an die Decke gestarrt. Für einen Moment war es still. Dann hatte sie Scorpius fluchen und etwas zu Bruch gehen hören. Sie fühlte sich schrecklich. Nicht nur wegen dieser Sache. Ihr Kopf pochte ohne unterlassen und ihre Haare klebten klamm an ihrem Nacken, obwohl sie noch keine Stunde zuvor duschen war. Sie ließ das Frühstück ausfallen und machte sich direkt auf dem Weg zum Unterricht. Sie war etwas überrascht wie voll die Gänge schon waren und warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. 08:55 Uhr. Einen Moment verharrte sie und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, weil ihr schwarz vor Augen wurde. Sie war spät dran. Tief durchatmend setzte sie ihren Weg fort, erkannte von Weitem schon Alice, welche winkend auf sich aufmerksam machte. Es waren nur noch ein paar Meter. Wieder wurde ihr schwarz vor Augen und im nächsten Moment versagten ihre Beine und für einen Augenblick sah sie wie der Boden näher kam. »Rose!« Sie hatte das Bewusstsein verloren.
 

»Ich dachte wirklich, dass ihr das klärt…« Albus hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, während sie die große Halle verließen um gemeinsam zum Unterricht zu gehen. Scorpius war sehr still. Er verstand es einfach nicht. Er hatte ihr sein Herz ausgeschüttet und sie? Sie hatte ihn einfach stehen lassen und sprach seither kein Wort mehr mit ihm. Er wollte schreien und sie schütteln. Sie sollte ihm endlich sagen, was los war. Er ertrug dieses Hin und Her nicht mehr! »Schau mal.« Sein Blick folgte dem Finger seines besten Freundes. Irgendwas stimmte nicht. Er sah es nach wenigen Sekunden, als sie sich an der Wand abstützte. Seine Schritte beschleunigten sich, während sie ihren Weg fortsetzte und er dankte Merlin für seine Reflexe. Kurz bevor sie zu Boden ging bekam er ihren Arm zu fassen »Rose!« Langsam lies er sie zu Boden gleiten und tätschelte ihre Wange, welche ungewöhnlich warm war. Er legte seine Hand auf ihre Stirn und stellte erschrocken fest, dass sie fieberte. Stark sogar. Schnell hatte er sie auf den Armen, sah noch wie Albus auf ihn zukam. »Sie muss in den Krankenflügel.« Er wartete nicht ab ob er ihm folgte. Es war ihm schlichtweg egal. Seine Augen lagen einzig auf ihren geröteten Wangen. Sie war doch verrückt, als hätte sie nicht bemerkt, dass sie Fieber hatte.

Polternd stieß er die Tür zum Krankenflügel auf. Madam Pomfrey kam ihm entgegen noch ehe er etwas sagen konnte. »Mr. Malfoy, was in Merlins Namen?! Legen Sie sie hier ab.« Er tat was sie von ihm verlangte, ohne zu zögern. Kopfschüttelnd beugte sie sich über die junge Patientin, befühlte ihre Stirn. Mit dem Wink ihres Zauberstabs ließ sie eine Flasche, gefüllt mit einem fiebersenkenden Tranks, auf sie zu schweben. Sachte hob sie den Kopf der Rothaarigen und flößte ihr die Flüssigkeit ein. »Na kommen Sie schon, Ms. Weasley. Na geht doch…«

Seufzend sah sie zu dem jungen Mann, welcher immer noch starr neben dem Bett verharrte. »Mr. Malfoy, Sie können jetzt gehen Ms. Weasley braucht jetzt ihre Ruhe.« Sie war ein bisschen verwirrt als der Slytherin den Kopf schüttelte und sie bittend ansah. »Na aber nicht solange, junger Mann.« Dann drehte sie sich um und verschwand wieder in ihrer Kammer.

Scorpius indes setzte sich an den Rand ihres Bettes. Seine Hand fuhr zu ihrer Stirn, welche schon nicht mehr so sehr glühte wie noch ein paar Minuten zuvor. Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht und vorsichtig strich er sie hinter ihr Ohr. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie sie die Augen aufschlug. »Scorpius…« ihre Stimme klang angeschlagen, kratzig und auf ihren Augen lag ein fiebriger Schleier. »Hey…« Er wusste nicht recht, was er sagen sollte. Doch das war auch gar nicht nötig, denn sie erhob wieder ihre Stimme »Es tut mir Leid, Scorpius.« Ihre Augen hatte sie wieder geschlossen. Sie war müde und das Fieber verschleierte ihre Gedanken, merkte nicht das sie sprach »Mein Dad…« ihre Gedanken quälten sie und die Worte kamen über ihre Lippen ohne dass sie sich dessen bewusst war »er hat gesagt, dass ich dir nicht reichen werde. Ich…« Tränen liefen ihr im Halbschlaf die Wangen hinab »Ich bin nicht gut genug für deine Familie.«

Er wusste, dass es schon mal vorkommen konnte, das man in Fieberphasen wirres Zeug von sich gab. Aber ihre Worte machten so viel Sinn, dass es ihm den Hals zuschnürte. »Rose…« Er hatte gehofft, dass sie doch klarer bei Verstand war, als er dachte. Doch das Fieber übermannte sie und ließ sie schnell wieder einschlafen. Seine Hände umfassten ihre, welche vor ihm auf dem Bett lag. Er senkte den Kopf und hauchte einen Kuss auf ihre Handfläche.

Er saß schon eine Weile an ihrem Bett, als eine Hand sich auf seine Schulter legte »Mr. Malfoy, Sie sollten jetzt gehen. Das Abendessen wird gleich eingedeckt.« Er hatte gar nicht bemerkt wie spät es geworden war. Seine Gedanken drehten sich und er konnte gar nicht fassen, was sie ihm da zuvor gesagt hatte. Bewusst oder unbewusst. Als er die große Halle betrat setzte er sich zu Albus, welche ihn fragend ansah »Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?«

Mit seiner Hand fuhr er über sein Gesicht »Es ist ihr Vater, Al.« Ernst sah er zu seinem besten Freund. »Er hat ihr gesagt, dass sie nie gut genug für mich sein wird.« Es war eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Empörung, welche sich nun auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen wiederspiegelte. »Was hast du da gerade gesagt?«
 

Alice erwartete sie bereits als sie nach einigen Tagen wieder aus dem Krankenflügel entlassen wurde. Freudig wurde sie von ihrer besten Freundin in die Arme geschlossen, ehe sie sich bei ihr unterhakte und gemeinsam in Richtung der Schulsprecherräume gingen. Sie musste noch einige Tage das Bett hüten, durfte aber immerhin wieder in ihr Zimmer. Alice erzählte derweil, was in sie in den letzten Tagen im Unterricht verpasst hatte. Es war nicht weiter tragisch, das meisten davon konnte sie schon. »Ich muss noch zum Nachmittagsunterricht… aber ich komm später wieder vorbei.« Sie umarmten sich zum Abschied und Rose betrat den Gemeinschaftsraum. Sie war ein wenig enttäuscht, dass Scorpius nicht hier war.

Er fehlte ihr. Sie hatte von ihm geträumt, als sie krank war, hatte geträumt wie er an ihrem Bett saß und ihre Hand hielt. Kopfschüttelnd betrat sie ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Sie war es ja selbst Schuld. Müde fielen ihr wieder die Augen zu.
 

Als sie wieder aufwachte stand eine Karaffe Kürbissaft auf ihrem Nachttisch. Sie setzte sich auf und goss sich ein Glas voll ein, trank mehrere Schlucke, ehe sie aufstand. Licht drang durch die Schlitze ihrer Tür. Als sie sie öffnete sah sie Scorpius über einem Buch vertieft auf dem Sofa vor dem Kamin sitzen. »Hey…«

Überrascht sah er auf als er Roses Stimme vernahm. Sie stand in der Tür zu ihrem Zimmer, sah immer noch blass aus um die Nase. »Hi.« Sie trug einen einfachen Hausanzug und rieb sich über die Arme. Ihren Blick hatte sie wieder abgewandt nachdem er nichts weiteres sagte. »Darf ich mich zu dir setzten?« Sie sah verloren aus wie sie da stand, ihn scheu wie ein Reh ansah. Er nickte, wartete bis sie sich neben in setzte, schwank seinen Zauberstab und schon legte sich eine Decke über ihre Schulter. »Danke.«

Ihre Hände klammerten sich krampfhaft an diese. Sie suchte nach Worten, wusste nicht was sie sagen konnte. Er nahm es ihr ab »Ich kann damit leben, wenn dein Vater mich nicht akzeptiert.« Sie war überrascht als er davon anfing, wusste nicht recht, wie er darauf kam »Aber wenn du das nicht kannst, Rose, dann muss ich das akzeptieren.« Es fiel ihm schwer das zu sagen. Es war ganz und gar nicht okay für ihn. Sein Magen fühlte sich an wie ein einziger Knoten. Er konnte sie aber auch zu nichts zwingen und dieses hin und her musste ein Ende haben. Er würde darüber hinweg kommen. Eher noch als sie es verkraften konnte, das Verhältnis zu ihrem Vater auf Ewig zu schädigen.

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf und sah ihn unerwartet sicher an. Ihre Hand umschloss seine. »Als mein Vater sagte, dass ich nicht genug für dich sein würde, da habe ich ihm geglaubt. Und als diese Mädchen dann so über unsere Trennung gesprochen haben… Ich dachte mir nur, ja ihr habt recht. «

Für einen Moment legte sich eine unangenehme Stille über die beiden. »Rose…« Scorpius fuhr sich übers Gesicht. »Ich kann dir nichts versprechen… ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich nie verletzen werde oder das Rest meiner Familie dich durch und durch akzeptieren wird. Genauso wenig wie ich dir versprechen kann, dass dein Vater und ich uns irgendwann verstehen werden.«

Er wandte sich ihr zu, legte eine Hand an ihre Wange und umfasste mit der anderen ihre Hand. »Rose, ich liebe dich.« Seine Stirn lehnte an ihrer »Und ich hoffe sehr, dass dir das reicht.« Seine Lippen fuhren für einen Augenblick über ihre »Denn wenn nicht… Rose, ich will dich nicht verlieren.«

»Scorpius…« Sie beugte sich zu ihm hinüber, ehe er seine Stimme erneut erhob »So einfach gebe ich dich nicht auf…« Der Ernsthaftigkeit in seiner Stimme warf sie völlig aus der Bahn. Selten hatte er so überzeugend und stark gewirkt, wie in diesem Moment. Es hatte sich etwas zwischen ihnen geändert. Dieser Streit, die Gewissheit das ihr Vater ihnen noch immer nicht gutgesonnen war. Dieses Gefühl dieser ersten Verliebtheit und Schwärmerei, war ersetzt wurden durch eine viel tiefere Zuneigung und Sehnsucht. Sie sah immer wieder diesen Ausdruck in seinen Augen, spürte diesen Schmerz in ihrer Brust. »Ich liebe dich auch.« Dann legte sie ihre Lippen auf seine. Vielleicht lag es am Fieber, dass sie auf einmal diesen Mut in ihrer Brust fühlte. Sie schwang ihr Bein über seinen Schoss, setzte sich rittlings auf ihn, unterbrach für keinen Moment den Kuss. Sie hörte ihn keuchen, als ihre Lippen seinen Hals hinab glitten. Sie fühlte die Hitze in ihrem Schoss und drückte sich näher an ihn. »Fuck.« Seine Hände packte sie an der Schulter, drehten sie herum, sodass sie nun auf der Couch lag, er zwischen ihren Beinen »Weißt du, was du da mit mir machst?« Seine Stimme war rau und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Als ihre Hände seine Brust entlang strichen, schloss er einen Moment die Augen. Atmete stockend ein. Ehe ihre Hände den Bund seiner Hose erreichten, packte er sie und hielt sie über ihrem Kopf zusammen. Sie lächelte ihn an. Oh und wie sie ihn ansah. Dieses kleine Biest. »Nein, Liebes. Nicht heute.« Er küsste sie mit aller Selbstbeherrschung die ihm noch blieb, stand auf und deckte sie zu. »Ich komme gleich wieder.« Ein leises Lachen entwich ihren Lippen, als er in sein Zimmer verschwand und wenig später die plätschern von Wasser erklang. Müde drehte sie sich auf die Seite und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Als Scorpius wieder kam, schlief sie bereits. Er legte sich hinter sie auf die Couch, hielt sie fest im Arm, bis auch er einschlief.



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