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Was im Sommer begann

Rose & Scorpius
von

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Februar

»Und bei euch ist wieder alles in Ordnung?« Besorgt lag Domeniques Blick auf ihrer Cousine, welche immer noch einen recht bedrückten Eindruck machte. Rose schien auch keinesfalls gewillt näher auf ihre Situation einzugehen. Das was zwischen ihr und Scorpius momentan herrschte, war für sie um einiges schlimmer, als die Tage in denen sie sich ignoriert hatten. »Ja, klar. Alice und Albus haben das geklärt... mit uns.« Aber eigentlich stimmte das nicht. Er wich jeder ihrer Berührungen aus und war auch sonst eher zurückhaltend. Sie sprachen kaum in Gegenwart anderer, alleine sprachen sie gar nicht miteinander. Er mied ihre Blicke und ignorierte jeden ihrer Versuche auf ihn zuzugehen. Es fühlte sich so falsch an. Dabei wusste sie, dass sie nur hätte mit ihm reden brauchen. Wie oft hatte er denn versucht das Gespräch mit ihr zu suchen? Sie fand den Mut nicht, ihm zu sagen was sie so quälte.
 

Sie sah auf den Boden, als sie ihr Zimmer verließ und stieß prompt mit ihrem Schulsprecherkollegen zusammen, welcher sie aber im letzten Moment vor einem Sturz bewahrte.

»Fröhlichen Valentinstag.« Er hielt ihr eine rote Rose entgegen, welche sie zögernd an sich nahm, während er sich ausdruckslos wieder abwandte. Er wollte ihr ein Friedensangebot reichen. Doch er wollte nicht wieder die Abweisung auf Gesicht sehen. Das war auch der Grund für seinen schnellen Rückzug. Unsicher griff sie nach seinem Arm, erwischte jedoch nur einen Zipfel seines Hemdes. Dennoch verharrte er mit dem Rücken zu ihr. »Hör zu, ich...« sie brach ab, wusste gar nicht was sie ihm genau sagen wollte. Dass er ihr fehlte? Dass sie nicht wollte, dass er sie weiter so abweisend behandelte? Dass sie das Ganze nicht mehr aushielt? »Als ich... als ich meinte, dass ich Zeit brauche...« Ja, was hatte sie da eigentlich gemeint? Sie wusste selber nicht mehr, was ihr da durch den Kopf gegangen war. Sie war so überfordert gewesen mit allem. Mit ihm, mit sich selber und ihren Gefühlen. Mit dieser ganzen Situation, einfach. Sie schluckte. »Ich war, und Merlin weiß ich bin es immer noch, verflucht nochmal überfordert mit allem. Ich wollte mit dir über alles reden! Ich wollte ja. Aber ich wusste nicht wie!«

Tränen schimmerten in ihren Augen, als er sich ihr zu wandte und dennoch blieb sein Blick kalt und distanziert. Beherrscht wie seine Stimme und seine Erscheinung. Wie ein Malfoy. »Was glaubst du, würde es bringen, wenn wir jetzt reden?« Er wusste sie kannte die Antwort, ebenso wie er. Nichts. Es hätte absolut nichts gebracht. »Es gibt keinen Grund dafür.«

Sie schluchzte auf und ihre Faust traf seine Brust. »Ist es kein Grund, wenn ich mit dir jetzt reden will?!« Ihr Gesicht blickte gen Boden und obwohl sie sich an ihn lehnte, stand er starr wie eine Statue vor ihr. Unbewegt und kalt. »Rose, du willst immer über alles reden.«

»Mistkerl!« wütend schob sie sich von ihm weg und funkelte ihn aus ihren Tränen nassen Augen an. »Wenn es dich ja scheinbar so nervt, warum hast du mich dann gefragt, ob ich mir dir ausgehe? Warum haben wir unseren Eltern gesagt, dass wir ein Paar sind? Warum wolltest du dann mit mir schlafen?!«

Er sah sie weiterhin nicht an. Wütend schluchzte sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum.
 

»Rose?!« erschrocken drehte sie sich in die Richtung aus der die Stimme kam und erkannte Theodor Wood, welcher langsam auf sie zu schritt. Kurz fuhr sie sich über ihr Gesicht, versuchte die Spuren der Tränen zu verwischen, welche einfach nicht trocknen wollten. »Theodor. Was gibt es?« sie zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und sah zu ihrem Hauskameraden auf. Zum Glück war der Flur dunkel genug, dass er ihre Tränen nicht sehen würde.

Seine Hand fuhr in seinen Nacken und kurz lächelte er ihr verlegen zu, eher er seine Hände in die Taschen seiner Hose steckte. »Ich wollte fragen, ob du eventuell mit mir ausgehen würdest? Nach Hogsmead.«

Ihre Augen weiteten sich und auch ihr Mund stand einen Augenblick offen. Sie konnte ihr Erstaunen nicht verbergen und dennoch überwog ein anderes Gefühl. »Theo...« Sie wusste nicht was sie hätte sagen sollen. Es war allgemein Bekannt, dass sie immer noch mit Malfoy zusammen war. »Scorpius und...«

Er unterbrach sie. Natürlich wusste er um die beiden Bescheid. Er war weder dumm noch taub oder blind. »Nicht. Natürlich weiß ich, dass ihr noch zusammen seid...« Er wusste durchaus, dass die Beziehung der beiden nicht mehr das war, was sie zu Beginn war. Jeder sah es. Jeder wusste sie machten einzig und allein sich selber etwas vor. »Aber Rose, ich hab Augen im Kopf. Ich sehe doch, dass du nicht mehr glücklich mit ihm bist. Alle sehen das.«

Sie sollte Schadensbegrenzung betreiben, sollte ihm vom Gegenteil überzeugen. Sie sollte jetzt nicht anfangen zu weinen und zu schluchzen. Sie sollte sich nicht in Woods Arme schmeißen und wie eine Ertrinkende an ihn klammern. Sie sollte ihm absagen und gehen, sich in einer Ecke verkriechen und dort weinen, wieder in alte Muster verfallen, die Rose sein die alles in sich rein fraß und das tat was man erwartete. Sie hüllte sich in seine Wärme und seinen Duft, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und ließ sich von ihm halten. Seine Hände umfassten ihr Gesicht und fing ihren Blick nach mehreren Anläufen endlich ein. »Verlass ihn.«

Seine Stimme klang zart und die Worte, die seine Lippen verließen, waren keine roher Befehl. Er wollte sie umschmeicheln, ihr zeigen, dass sie ihn nicht wirklich wollen konnte. »Du hast was Besseres als ihn verdient.«
 

Man tuschelte über sie. Mal wieder. Über den Vorfall auf dem Flur schwiegen sie und Wood beharrlich, dennoch sah man eine Veränderung durchbrechen. Zeit, welche sie zuvor mit Scorpius verbracht hatte, vertrieb sie sich nun mit Theodor. Er fragte nicht, er setzte sich einfach zu ihr, begleitete sie, schloss sie in seine Arme nach gewonnenen Spielen.

Der Malfoy schien all dies zu ignorieren, überhörte die Gerüchte, übersah die heimlichen Berührungen, verbarg seine Wut. »Er hat sie gebeten ihn zu verlassen. Mehrmals.«

Sein Blick fiel auf die Mädchen am Tisch hinter ihm, welche ihre Köpfe zusammen gesteckt hatten. Sie schenkten ihm keinerlei Beachtung, zu sehr waren sie in ihrem Gespräch vertieft. »Er wollte sie küssen. Aber du kennst ja Weasley. Sie hat ihn zurück gewiesen. Weil sie ja mit Malfoy zusammen ist. Sofern man das was sie beiden haben noch Beziehung nennen kann.«

»Weasley ist ein zu ehrlicher Mensch. Solange die beiden sich nicht offiziell getrennt haben, wird sie Theodor nicht näher an sich heran lassen.«

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Blick richtete sich auf den Tisch seiner Freundin, welche neben dem Kapitän der Gryffindor Quidditch Mannschaft saß und sich von ihm ein Strähne aus dem Gesicht streichen ließ. Mit dem Gedanken diesem verfluchten Hüter die Gedärme raus zu reißen, sprang er auf, ebenso wie Albus, welcher ihn nur mit Mühe zurück halten konnte. »Wenn du jetzt einen Streit anfängst, wirst du nur allen bestätigen, was man sich über euch erzählt.«

Der mahnende Blick seines Freundes half nicht im geringsten, schürte nur noch mehr die Wut in seinem Inneren. Rose war seine Freundin, sein Mädchen! Er schob Albus von sich und Schritt auf den Haustisch der Gryffindors zu. Verflucht, Streit kam im den besten und längsten Beziehungen vor. Sollten doch alle hier Schnecken schlucken.

Ruhe machte sich in der Großen Halle breit, alles spürten die Anspannung, welche von dem Malfoy ausging. Lediglich Rose schien nichts von all dem wahr zu nehmen und aß weiter, bis sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. Kurz spannte sie ihre Schultern an und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, ehe sie zu ihm sah. »Hey.« langsam stand sie auf, da es ihr unangenehm war wie er sie von oben herab betrachtete und aus dem Augenwinkeln nahm sie war wie Theodor es ihr gleichtat. Sie wusste Scorpius Blick nicht zu deuten, erkannte jedoch die unterschwellige Wut in seinen Augen durchaus. Er sah ihr in die Augen und auch wenn sie wollte konnte sie ihren Blick nicht abwenden ohne ihm nachzugeben. »Hey.« Seine Stimme klang tiefer und rauer als sonst. Seine Hand, welche noch immer auf ihrer Schulter lag, fuhr zu ihrem Nacken. Seine andere legte er an ihre Taille und zog sie dann näher an sich heran. Sie war zu überrascht um zu handeln.

Seine Lippen legten sich erst an ihr Ohr »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich in diesem Moment bin.« Sein Blick heftete auf ihrem Gesicht und zögernd legte sie ihre Arme um ihn, verstand die unausgesprochene Aufforderung. Sie schluckte. »Rose.« Wood wollte dazwischen gehen, zuckte jedoch zurück als ihn der Blick des Slytherins traf. Oh er würde ihn in die Hölle hexen, wenn er noch einmal mit seinem Mädchen sprach.

Sie wusste nicht was hier vor sich ging, doch ihr war klar, dass eine falsche Bewegung, ein falsches Wort zur Katastrophe führen würde. »Scorpius...« ihr Stimme war zu leise, zu fein. Ihre Hand in seinem Nacken bewegte sich leicht, versuchte so seine Aufmerksamkeit von Theodor abzuwenden.

»Du willst reden? Okay reden wir.« Seine Lippen pressten sich auf ihre und verhinderten jegliche Erwiderung. Es war keiner dieser zarten Küsse, welche sie von Zeit zur Zeit geteilt hatten. Es war keine Sehnsucht oder Verlangen in diesem Kuss. Einzig und allein seine Wut lang in ihm und der ununterdrückbare Drang sie vor allen als Seins zu markieren. Gemeinsam verließen sie die Große Halle.

Ungläubig sah Theodor den beiden nach. Kurz entschlossen schwang er sein Bein über die Bank und wollte hinter ihnen her, spürte aber im nächsten Moment eine Hand, welche ihm am Kragen seines Hemdes zu fassen bekam »Wood, ich denke es wäre für alle am besten, wenn du dich wieder auf deinen Platz setzt.«

Wütend fuhr der angesprochene herum »Finger weg, Potter!« Albus war kein Zauberer großer Worte, doch ehe er reagieren konnte erschien eine Zauberstabspitze zwischen ihnen. »Theodor. Mach worum du gebeten wurdest. Albus ist noch nett zu dir. Malfoy hingegen wird dich in Fetzen reißen.«

Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht legte der Slytherin seinen Arm um Alice Longbottom, ehe ihre Zauberstabspitze sein Kinn berührte »Gleiches gilt für dich. Setzen und die zwei in Ruhe lassen.« Beschwichtigend legte er seine Hand auf ihre und führte sie Richtung Ausgang. »Meine Liebe Alice, lass uns das bei einem Sparziergang besprechen.«

Die Nacht war über sie herein gebrochen und die Uhr in ihrem Zimmer schlug Zwölf, kündigte den neuen Tag an, weckte sie aus einer Art Trance. Sie hatte ihm den Rücken zu gewandte, sah aus dem Fenster und beobachtete die Wolken, welche sich vor den Mond schoben, ihn versteckten und wieder frei gaben. Er sah auf den Boden, hatte seine Hände in den Hosentaschen und fragte sich was das hier werden sollte. Er war sauer auf sie gewesen, auf sich, auf diesen Stümper von Wood. Merlin alleine wusste was die beiden bisher getrieben hatten und auch wenn diese Mädchen meinten da wäre nichts gewesen... Er ballte die Hände in seinen Taschen zu Fäusten.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, zu lange waren sie schon in diesem Raum und schwiegen sich an. Sie hatte gedacht es würde leichter werden, doch es wurde nur schwieriger und schwieriger. Kompliziert und schmerzvoll. Sie wandte den Blick vom Fenster ab und sah zu ihm. Sie konnte nicht abschätzen was in ihm gerade vorging. Aber diese Stille erdrückte sie. Sie hatten schon viel zu lange geschwiegen »Hör zu...«

Sie hielten beide inne und sahen einander schließlich an. »Liebst du ihn?« Seine Frage warf sie ein wenig aus der Bahn und auch wenn sein Blick gleichgültig auf ihr lag, wusste sie, dass an dieser Frage weitaus mehr dran war. Gerne wäre sie wütend auf ihn, weil er sie so gleichgültig ansah. Aber sie war ausgelaugt, daher schüttelte sie den Kopf, schluckte »Nein.«

Er stand auf und ging ihr entgegen, hielt ihren Blick fest, beugte sich ihr entgegen »Was denkst du dann, was du da machst?!« Seine Stimme glich einem Knurren und sie wusste, er war gereizt. Sie wusste nur nicht warum, konnte schon längst nicht mehr einschätzen, was zwischen ihnen nicht funktionierte. Sie hatte den Faden verloren und konnte nicht einmal mehr sagen, warum dieser Streit so ausartete »Was meinst du?« Er wich einen Schritt von ihr zurück, fuhr sich durchs Haar und stöhnte einmal frustriert auf »Du verbringst mehr Zeit mit Wood, als mit irgend wem sonst. Du verbringst mehr Zeit mit ihm als mit mir! Deinem Freund!«

Sie zuckte zusammen. »Was soll ich denn machen? Du ignorierst mich seit Wochen!« Sie war aufgesprungen, ging in seine Richtung und drehte sich dann doch wieder um. Ihre Hände fuhren in ihre Haar, suchten dort halt und Wut und Verzweiflung prangten auf ihrem Gesicht.

»Ist das dein Ernst? Du hast doch mit dem Scheiß angefangen!« Er hatte nicht ganz unrecht mit seinen Worten. Doch sie wollte nicht nachgeben »Was wäre denn wenn? Was wäre wenn ich ihn doch lieben würde?! Verflucht Scorpius, es interessiert dich doch eh nicht.«

Ihr Worte schnitten ihm die Luft ab, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. In seinen Ohren klingelte die Stille des Raumes. Er würde platzen, wenn er noch eine Minute mit ihr in diesem Raum bleiben würde »Machen wir Schluss mit dem Theater.« Er wollte den Raum verlassen, brauchte Abstand zu ihr. Wollte sie nicht mehr sehen, wollte schreien vor Wut und Enttäuschung. Vor der Tür blieb er stehen, drehte sich zu ihr um und sah sie am Boden knien, schluchzend die Arme um sich geschlungen. Seine Wut verpuffte im Nichts. »Verflucht!« Er fuhr sich durchs Haar und ging zu ihr zurück, zog sie an sich und umfasste ihr Gesicht. Er konnte die Worte nicht mehr an sich halten, welche nun über seine Lippen kamen. Wenn er jetzt nicht reinen Tisch machte, hätten sie keine Chance mehr »Ich bin eifersüchtig, okay?! Es treibt mich zur Weißglut dich mit ihm zu sehen. Ich liebe dich, Rose. Nur dich! Und ich will dich nicht mit einem daher gelaufenen Idioten wie Wood teilen.«

Was hatte er da gerade zu ihr gesagt? Mit großen Augen verstummten ihre Schluchzer und sie sah zu ihm auf. Ungläubig sah sie in seine Augen, sah die Wahrheit hinter seinen Worten. Ihr Herzschlag pochte in ihren Ohren nach und sie fühlte sich wie in Watte gepackt. Sie brauchte einige Minuten um sich zu fassen. Minuten die Scorpius vorkamen wie Stunden.



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