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Married with Child

von

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Danach

Sie seufzte. Laut. Oder es erschein ihr laut, weil das Geräusch im leeren Haus an bedrückender Lautstärke zunahm. Sohn und Mann waren weg und sie wusste nicht, ob das gut war oder nicht - in letzter Zeit erwischet sie sich gelegentlich dabei, nicht zu wissen, ob ein Gefühl gut war oder nicht. Oder überhaupt irgendetwas bewusst zu wissen.
 

Irgendwie verstimmt war sie sich auf ihr Bett, dass ja nicht einmal mehr ihr alleine gehörte - wie gar nichts in ihrem Leben noch wirklich ihr gehörte. Weder das Haus, noch ihre zeit, noch ihre Wünsche und Träume - es ging schon lange nicht mehr um sie. Beängstigend, dass sie mit noch nicht einmal dreissig so dachte.

Dabei war sie glücklich. Wirklich und ehrlich, von ganzem Herzen. Sie liebten ihren mann und ihren Sohn, auch wenn beide furchtbar verschroben sein konnten. Der Blumenladen lief, dann und wann half sie im Krankenhaus aus und war so gut, das Tsunade sie für die Administration ausbilden lassen wollte, natürlich in einem kleinen Pensum.
 

Aber sie war dennoch unheimlich gelangweilt.
 

Ino hatte nicht einen tag bereue, das Shinobidasein aufgegeben zu haben. Spätestens nach Asumas Tod wusste sie, dass sie diesem Leben so schnell wie möglich den Rücken kehren würde. Sie war nicht geboren dazu, sie war verdammt gut in ihrem Spezialgebiet, in dem man sie auch jederzeit wieder einsetzten könnte. Sie war gerne Teil von Ino-Shika-Cho gewesen, auch wenn ein Teil dieses Teams ihr gerade mehr Probleme als jemals zuvor bereitet.
 

Spoiler: es war nicht Choji. Denn Choji war nicht nur so gar nicht ihr Typ, er war im besten Sinne für sie komplett ohne irgendwelche sexuelle Anziehung ausgestattet und damit für sie ein komplett geschlechtsloser Freund. Auch wenn sie wusste, dass er sich sehr gemacht hatte und durchaus für Blicke sorgte, mit seiner Grösse und der Autorität als Clanführer - Ino sah es nicht.
 

Dafür sah sie Shikamaru. Und er sah sie. Weil sie sich am gleichen Punkt befanden: Von ihrem Glück gelangweilt.
 

Wobei das nur die halbe Wahrheit war. Denn wäre es nur das, sie könnten sich darüber lustig machen und sich dann und wann zusammen betrinken.
 

Aber es war mehr, und dieses mehr war so unglaublich erfüllend und scheisse gleichzeitig, dass Ino sich wirklich fragte, weshalb sie nicht ihren Drängen nachgab und all der Anspannung zwischen ihnen einfach nachgab.
 

Dieses mehr war Vertrauen, Verbundenheit. Es war zusammen aufwachsen, sich kennen, sich verstehen, blind. Es war die Väter in der gleichen Sekunde zu verlieren, nachdem sie ihren Sensei verloren hatten. Es war das mehr, weil sie die Abgründe voneinander kannten, besser als die Menschen, mit denen sie ihr Leben verbachten. und es war das Wissen, dass ihr Glück so fragil war, dass sie beide sich darüber im Klaren waren, dass sie es lieber selbst zerstören würden, als zuzulassen, dass es von aussen, ausserhalb ihrer Kontrolle angegriffen wurde.
 

Lieber vorbereitet sein.
 


 

„Bist du eigentlich bewusst destruktiv?“ Choji hatte den Weg in die andere Richtung eingeschlagen und Ino und Shikamaru, die sich einen Teil des Weges teilten, liefen wohlgenährt und nüchtern nebeneinander her, als Ino die Frage in den Raum schmiss.

Er sah sie an, bevor er seine Arme im Nacken verschränkte und nach oben zu den Sternen sah. „Nein, eher unbewusst. Warum fragst du?“

Ino sah in die Nacht, bevor sie sehr klar formulierte, was ihr seit Wochen im Kopf rumging: „Weil ich darüber nachdenke, Sai zu betrügen, nur damit mein Leben wieder nicht ganz so glücklich ist.“ Shikamaru sagte nichts dazu, sondern liess ihr Zeit. „Ich meine, er ist das Beste, was mir passiert ist, natürlich neben Inojin und dennoch habe ich gerade so viel zerstörerische Energie in mir, dass ich mich gerade jeden Tag selbst schelten muss, um mich im Zaun zu halten.“

„Trinkst du deswegen im Moment so wenig?“ Shikamaru sah sie wachsam an. „Es hilft mir, ja. Ausserdem hat das Zeug zu viel Kalorien.“ Er lächelte ab ihrer Ausflüchte.

Das letze mal, als sie zusammen essen gewesen waren, hatte er zu tief ins Glas geschaut. Er hatte ihr zum Abschied in den Hals gebissen, sie hatte gelacht und ihn weggestossen. Es verwunderte ihn also nicht, dass sie das Thema ansprach, es zwischen ihnen schwellte. Ihm war klar, dass die Luft manchmal zu brennen schien, dass es diese Momente gab. Und er wusste, Ino war nicht dumm. Sie musste es bemerkt haben.
 

Dennoch würde nie etwas passieren. Sie hatte zu viel Respekt vor sich selbst, vor Sai, Temari und nicht zuletzt vor Shikamaru um ihn als Auslöser für ihr Chaos zu gebrauchen. Das wussten sie beide.
 

Ino starrte an die Decke. Sie hatte Angst davor, dass ihr Leben sich wieder radikal ändern könnte. Sie war gelangweilt und suchte Exzess, Glück und Freiheit.

Dabei hatte sie doch alles, was sie sich nie zu träumen gewagt hätte: Ein Mann, der sie aufrichtig liebte, ihr jeden Tag irgendwie sagte, wie schön er sie fand und wie klug sie war. Ein Sohn, der ausserordentlich hübsch und schlau war. Freude, die mehr Familie waren. Es fehlte ihr an nichts. Doch ihre kleine Dämonen riefen nach Abwechslung.
 

Also, was kommt eigentlich danach? Nach dem Glück?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2019-09-25T20:48:50+00:00 25.09.2019 22:48
Guten Abend.
Interessantes Kapitel!
Hm, mir scheint Ino sucht hier nach etwas mehr Abwechslungsreiches in ihren jetzigen Leben. Na, ob da eine Affäre mit einen anderen Mann da der richtige Weg ist ...? Na, ich weiß ja nicht. 😒
Spätestens wenn sie wirklich Sai betrügen sollte und er's erfährt, wüsste ich genau was nach den Glück kommen würde: Unglück. Denn spätestens wenn Ino es wirklich darauf anlehnen lassen würde Sai zu betrügen und die Sache ans Licht kommen würde, würde danach nichts mehr so sein, wie es jetzt ist. Es wäre da etwas kaputt, was wahrscheinlich nicht so schnell wieder gutzumachen wäre - wenn überhaupt.
Nun gut, dann bis zum nächsten Mal wieder. Bin mal gespannt, was da bei Ino herauskommen wird. Ciao! 👋😊
Antwort von:  DoD
26.09.2019 01:52
Hei, danke für deinen Kommentar.
Ich weiss gar nicht, ob Ino etwas herausbekommen muss. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. :)


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