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Two souls towards...love

von

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Dreams

Sie liefen durch ein paar Flure, nahmen die Haupttreppe hinauf zum zweiten Stock und durch einen anderen langen Flur, gingen an den Räumen vorbei, in denen die anderen schliefen, während Mika vorneweg lief und Yuu dicht hinter ihm war.

 

Die ganze Zeit über füllte nichts außer dem Geräusch ihrer Fußschritte die Luft, da niemand von beiden auch nur ein Wort sagte. Es erschien Mika außerordentlich seltsam, da Yuu sonst so eine Quasselstrippe war, die nicht aufhören konnte ununterbrochen über alle möglichen Dinge zu reden, aber dieses Mal…schwieg er einfach nur.

 

Nicht, dass es Mika in diesem Moment viel ausmachte. Er war mehr als froh über diese Stille, sodass er in aller Ruhe alles überdenken konnte, da seine Unterhaltung mit Crowley ihm noch immer durch den Kopf ging.

 

 

Vielleicht wäre es ein guter Zeitpunkt um mit ihm darüber zu reden, nun da wir allein sind…Es ist schwer überhaupt mit diesem Thema anzufangen, wenn die anderen um uns rum sind, deshalb…könnte dies meine Chance sein ihn umzustimmen.

 

Aber auf der anderen Seite…mitten auf dem Flur? Und er muss auch ziemlich erschöpft und müde sein…Soll ich es dennoch versuchen? Oder wäre es besser doch bis morgen zu warten? Was ist, wenn es bis dahin schon zu spät ist? Aber wie soll ich anfangen…? Wie nur kann ich ihn dazu bringen mir bis zum Ende zuzuhören, ohne es wieder einfach so abzutun? Wie-

 

 

Plötzlich unterbrach die Berührung einer Hand seine Gedanken. Eine warme, zärtliche Hand, die er überall wiedererkennen würde, die zögerlich seine eigene kalte ergriff.

 

„Ist irgendwas, Yuu-Chan?“, fragte Mika, nachdem er angehalten und sich zu ihm umgedreht hatte.

 

„…Nein, alles in Ordnung.“, entgegnete Yuu leise und vermied dabei Blickkontakt, „Es…ist nur dunkel und…ich kann nichts sehen…“

 

„Ah, stimmt…“, bemerkte Mika und erinnerte sich daran, dass Yuu im Gegensatz zu ihm nicht in der Dunkelheit sehen konnte. Wie ein Vampir.

 

Nachdem er einen Seufzer zurückhielt, der dabei war ihm zu entwichen, nahm Mika vorsichtig seine Hand, bevor er sagte:

 

„Wir sind fast da, okay?“

 

Als Antwort bekam er nur ein kleines Nicken, bevor sie ihren Weg fortsetzten, während sie sich festhielten.

 

 

Als die Zeit verging, konnte Mika spüren wie die Wärme von Yuu’s Hand langsam seine eigene erreichte. Es war eine ganze Weile her, seit ihre Hände sich das letzte Mal wirklich berührt hatten, da sie sonst immer Handschuhe trugen, aber dieses Mal…hatte Yuu sie ausgezogen, so wie er es jede Nacht tut, bevor er zu Bett geht und Mika hatte seine eigenen im Speisesaal vorher gelassen.

 

Es erinnerte Mika an die Zeit, als sie noch Kinder waren, wie oft sie so Händchen hielten…um dem anderen zu zeigen, dass sie da waren…für Trost…und für Wärme.

 

Aber nun, da er kein Mensch mehr war…und keine Körpertemperatur mehr besaß…konnte ihm Mika nicht länger irgendeine Art von Wärme spenden.

 

 

…Tut mir Leid, Yuu-Chan.

 

 

Nachdem sie das Ende des Flurs erreicht hatten, standen sie endlich vor ihrem Ziel: Yuu’s Zimmer.

 

„So, hier ist es.“, erklärte Mika, während beide die Hand des jeweils anderen losließen, „Nun ruh dich bis morgen gut aus und wandere nicht mehr allein umher, verstanden?“

 

„…Ja…“, entgegnete Yuu, als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete und dabei war einzutreten.

 

„Sollte dennoch irgendwas sein, dann ruf mich einfach, okay?“

 

„Mhm…“

 

„Ich gehe zurück zum Speisesaal.“, sagte Mika, der sich bereits umgedreht hatte, um zurückzugehen, „Also gute Na-“

 

Er stockte mitten im Satz, als Yuu plötzlich erneut nach seiner Hand griff und ihn damit davon abhielt zu gehen.

 

„…Yuu-Chan?“, fragte Mika, während er sich zu ihm umdrehte, irritiert von dieser Aktion.

 

„Ich…“, begann Yuu zögerlich und schaute dabei zur Seite, „Kannst du…heute Nacht bei mir bleiben?“, fragte er mit leiser Stimme.

 

„Huh?“, war alles, das Mika herausbrachte, überrascht von dieser unerwarteten Frage.

 

„Das…Bett ist zu groß und…ich bin es nicht gewohnt so zu schlafen, deshalb…würde es dir etwas ausmachen bei mir zu bleiben?“, fragte er erneut, während er ihn ansah.

 

„Yuu-Chan, Ich…ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.“, lehnte Mika ab, sichtlich überrascht von dieser Bitte,

 

„Ich sollte wirklich Crowley helfen Wache zu halten, falls uns doch jemand findet, da dieser Ort hier ziemlich groß ist und-“

 

„Dann wenigstens bis ich eingeschlafen bin.“

 

„Ich-“

 

„Bitte.“, bat ihn Yuu.

 

Nachdem er für einen kurzen Moment in seine bittenden Augen schaute, seufzte Mika schwer und sagte:

 

„Na gut. Aber wirklich nur bis dann. Sobald du tief und fest eingeschlafen bist, geh ich zurück.“

 

„Okay.“, antwortete Yuu mit einem kleinen Lächeln, bevor er seine Hand losließ und das Zimmer betrat, gefolgt von Mika, der die Tür gleich hinter sich wieder schloss.

 

Ein Blick auf das Bett in diesem Zimmer reichte um Mika die Bedeutung hinter Yuu’s ‘Das Bett ist zu groß.’, verstehen zu lassen. Es war ein Doppelbett, groß genug für zwei, oder sogar drei Personen und es sah definitiv nicht billig aus.

 

 

…Ein kleines Bett hätte es auch getan. Es ist nicht verwunderlich, dass er nicht gut darin schlafen kann…Ernsthaft, was will Ferid überhaupt mit all diesem Luxus? Es ist immerhin nicht so, als ob er es bräuchte…

 

 

Während Yuu bereits ins Bett stieg und sich mit der Decke zudeckte, blieb Mika bei der Tür stehen.

 

„…Was ist?“, wollte Yuu wissen und wunderte sich darüber, warum er nicht näher kam, „Das Bett ist groß genug für zwei, weißt du?“, bemerkte er mit einem kleinen Lachen.

 

„Mir…macht es nicht aus hier zu stehen. Also ist es nicht nötig, dass-“

 

Plötzlich sah Yuu ihn wieder mit diesen bittenden Augen an, zu denen er einfach nicht ‘nein’ sagen konnte. Nachdem er erneut schwer seufzte, ging Mika auf das Bett zu und setzte sich an dessen Rand.

 

„Zufrieden?“, fragte er und sah dabei zu Yuu hinüber.

 

„Mhm.“, summte er als Antwort mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.

 

„Dann geh jetzt schlafen.“, schlug Mika vor, „Morgen wird ein langer Tag, also ruhst du dich besser bis dahin gut aus, verstanden?“

 

„Okay.“, entgegnete er schläfrig, gefolgt von einem Gähnen, „…Gute Nacht.“

 

„…Gute Nacht.“, wünschte Mika ihm und beobachtete wie er sich in seine Decke einkuschelte und sich auf seinen Rücken legte, während er die Augen schloss.

 

Eine ganze Weile verging und Mika konnte nichts mehr von ihm hören außer seinem gleichmäßigen Atmen. Nachdem er ein bisschen länger gewartet hatte um absolut sicher zu gehen, dass er eingeschlafen war, beschloss er zu Crowley zurückzukehren.

 

Aber als er gerade vom Bett aufstehen wollte, hörte Mika plötzlich eine leise Stimme sagen:

 

„Es…es tut mir Leid…“

 

„Huh?“, sagte Mika, während er den Kopf in die Richtung drehte aus der die Stimme kam und realisierte, dass es Yuu war, der mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck und mit noch immer geschlossenen Augen redete, „Yuu-Chan, was…?“

 

„Es tut mir Leid…“, wiederholte er etwas lauter, während sein Atem unregelmäßiger wurde, „Es tut mir Leid, dass ich…weggerannt bin…Dass ich euch zurückgelassen…und nur mich gerettet hab…es tut mir Leid…“

 

„…“

 

 

Er…schläft immer noch tief und fest. Ein Alptraum? Wegen…damals?

 

 

„Akane…Fumie…Taichi…Ako…Chihiro…Kota…es tut mir Leid…Wegen mir, seid ihr…“

 

Als er die Namen ihrer Familie hörte, erschien ein überraschter Blick auf Mika’s Gesicht.

 

„…Es ist meine Schuld…“, fuhr Yuu mit fast brechender Stimme fort, „Weil…ich wegerannt bin…“

„…“

 

 

Er fühlt sich immer noch schuldig deswegen? Ich hab ihm doch gesagt, dass es nicht seine Schuld ist. Dass es nichts gab, was er in diesem Moment hätte tun können…deshalb gibt es nichts, weswegen er sich schlecht fühlen müs-

 

 

Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf.

 

 

...Sag mir nicht, dass… er sie so sehr zurückbringen will, weil…er sich immer noch für ihren Tod verantwortlich fühlt? Weil…er wieder gutmachen will, was passiert ist?

 

 

Mit diesem Gedanken, sah ihn Mika nur geschockt an, während Yuu noch einmal sagte:

 

„…Es tut mir Leid…Ich…wollte nicht, dass ihr sterbt…Ich…Ich wollte…“

 

„Yuu-Chan.“, sagte er seinen Namen mit sanfter Stimme und kam ihm etwas näher, „Wach auf. Es ist nur ein Traum.“

 

„…Es tut mir Leid…“

 

„Yuu-Chan.“, sagte Mika erneut, aber vergebens.

 

 

Verdammt. Er hört mich einfach nicht…Was soll ich nur machen? Soll ich es einfach dabei belassen? Nein, das kann ich nicht. Nicht, wenn es so ausschaut als ob er Schmerzen hätte. Aber wäre es eine so gute Idee jemanden aufzuwecken, wenn er einen Alptraum hat? Vielleicht würde das alles nur schlimmer machen…

 

 

Während er verzweifelt versuchte sich etwas einfallen zu lassen, dass er tun konnte, schaute Mika ihn weiterhin an, aber konnte nur seinen schulderfüllten Gesichtsausdruck ansehen und seinen Worten zuhören.

 

„Es…tut mir Leid…“, entschuldigte sich Yuu erneut und sein Atem wurde sogar noch schneller, „Es tut mir so…Leid…“

 

„…“

 

„Alles…ist meine Schuld…Es tut mir Leid…Es tut mir Leid…Es…“

 

War alles, das aus seinem Mund herauskam, bevor er von einem Paar weichen, aber kalten Lippen zum Schweigen gebracht wurde, die zärtlich seine eigenen berührten.

 

Auch wenn Yuu noch immer tief und fest schlief und nicht einmal bemerkte, was in diesem Moment passierte, entwich ihm ein erleichterter Seufzer und Mika konnte spüren wie sich sein Körper langsam anfing zu entspannen und sein Atem sich wieder normalisierte.

 

Ein paar Sekunden später, löste er vorsichtig den Kuss um Yuu nicht dabei aufzuwecken und öffnete seine Augen wieder, während er langsam Abstand von ihm nahm ohne den Blick von dem schlafenden Jungen unter ihm abzuwenden.

 

Yuu’s Gesichtsausdruck verriet ihm, dass er sich endlich beruhigt haben musste und er hatte auch aufgehört zu reden, sondern schlief friedlich weiter.

 

Da er annahm, dass sein Alptraum aufgehört hatte, setzte sich Mika wieder gerade hin und wand seinen Blick von Yuu ab, während sein Gesicht in ein tiefes Rot gefärbt war.



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