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Klassenfahrt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben,

ich wünsche Euch viel Spaß mit meiner zweiten Fanfiktion. :)
Das letzte Schuljahr hat begonnen und vor den Sommerferien geht es für den Abschlussjahrgang nach China, bevor der Prüfungsstress und der Bewerbungsstress beginnt. :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für Eure Kritik und den Favoriteneinträgen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ist heute nicht Dienstag?
Ja, ich wollte euch ein frühzeitiges Nikolausgeschenk machen. Oder anders gesagt: Ich habe morgen einen vollen Terminkalender. ^^
Das Kapitel widme ich mein geliebtes Eichhörnchen Tasha88. Es ist das Takari-Spezial Kapitel :)

Liebe Grüße und viel Spaß mein Lesen :)
- Mestchen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi ihr lieben,

heute ist der 13.. Einige von euch wissen, dass dies ein bedeutender Tag in meinen Leben ist. Heute musste der Antrag für ein Forschungsprojekt abgegeben werden, der unter anderen meine Promotion ermöglichen soll.
Die letzten Wochen waren von den Antrag geprägt. Schreiben, Firmen kontaktieren, Diskutieren, "Beta"lesen des Antrages, Vorlesungen und Übungen meiner Professorin übernehmen ... Mir raucht der Kopf!
Verzeiht mir bitte, dass ich nur knapp - oder teilweise auch gar nicht - geantwortet habe.
Ich werde es nachholen. Aber nicht mehr heute. Ich will nur noch mit den Spätzle gehen, diese Füttern und einfach mal ausschlafen.

Liebe Grüße und viel Spaß mit diesem Kapitel :)
- Mestchen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich wünsche Euch - zwar etwas verspätet - ein erfolgreiches, neues Jahr. :)
Viel Spaß beim lesen wünsche ich Euch ebenso.
- Mestchen Komplett anzeigen

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Die Reise beginnt

„Davis? Du hast Besuch!“

Der Angesprochene saß vor seinem Fernseher mit einen Controller für seine Spielekonsole in der Hand. Er drückte auf Pause und sah verwundert seine Mutter an. Es war Sonntag Nachmittag und Daisuke Motomiya hatte für den heutigen Tag keine Verabredung.

Er legte seine Stirn in Falten. Ehe er fragen konnte, wer gekommen war, schritt auch schon sein Klassenkamerad in sein Zimmer. Daisuke legte seinen Kopf schief.

„T.K.? Was machst du hier?“, fragte er verwundert nach.

„Sicher gehen, dass du den Bus nachher nicht verpasst“, erwiderte dieser und sah sich im Zimmer um. „Hast du denn noch gar nicht gepackt?“

„Ach warum? Ich habe doch noch Zeit“, winkte der Igelkopf ab.

Der Blonde schüttelte nur seinen Kopf. Er hätte doch nicht her kommen sollen. Dann wären sie halt ohne Daisuke gefahren. Ungefragt trat Takeru auf die Schalter der Steckdosenleiste, worüber der Fernseher angeschlossen war.

„Hey!“, erklang es empört.

„Na los. Jetzt pack deine Sachen“, forderte Takeru seinen Freund auf. „In spätestens einer Stunde sollten wir uns auf den Weg zur Schule machen.“

Mürrisch erhob sich der Braunhaarige. Aus seinem Kleiderschrank nahm er seinen Koffer heraus und legte diesen auf seiner Matratze ab.

Amüsiert sah Takeru zu, wie der Igelkopf seine Sachen in den Koffer schmiss. Der Koffer spiegelte eindeutig eine von Daisukes Charaktereigenschaften wieder: Es war einfach nur chaotisch.

„Wenn du deine Kleidung falten würdest, dann hättest du deutlich mehr Platz“, kommentierte Takeru das Spektakel.

„Ach. Halt doch die Klappe, Takaishi!“ Genervt von seinen Peiniger zog Daisuke den Reisverschluss zu. „Siehst du, es hat alles hinein gepasst“, grinste er den Blonden an. Dieser schüttelte nur erneut den Kopf.

„Also ich werde dir keine Socken leihen“, stellte er weiterhin amüsiert fest.

Daisuke sah entsetzt zu seinen Koffer. Er riss eine Schublade in seiner Kommode auf. Entsetzt stellte er fest, dass er nur noch zwei Paar Socken im Schrank hatte. Er stürmte aus dem Zimmer. „Mama! Hast du noch irgendwo Socken für mich?“, schrie er verzweifelt durch die Wohnung.

Inzwischen war Takeru klar, dass es doch eine gute Entscheidung gewesen war, früh bei der Familie Motomiya zu erscheinen. Kurze Zeit später kam Daisuke mit einem Korb voller Wäsche zurück.

„Ist diese sauber?“, fragte der Blonde vorsichtshalber nach, als Daisuke den Korb neben ihm auf das Bett stellte und anfing, darin zu wühlen.

„Frisch aus dem Trockner!“, erwiderte der Igelkopf und sortierte die Socken heraus.

Takeru war es gar nicht gewohnt, so viele einzelne Socken auf einmal zu sehen. Daisuke lebte im Gegensatz zu dem Blonden mit vier Personen in einen Haushalt. Takeru lebte mit seiner Mutter zusammen. Da kam deutlich weniger Wäsche zustande.
 

Daisuke sah verzweifelt den Stapel Socken an. In Wäsche produzieren war er wahrscheinlich ein Weltmeister, aber bisher hatte er sich nie um die saubere Wäsche kümmern müssen. Takeru hingegen hatte bereits angefangen, passende Socken zusammen zu legen.

„Die gehören mir nicht“, meinte Daisuke.

„Das ist egal“, erwiderte Takeru achselzuckend.

Er warf Daisuke immer wieder ein paar Sockenpaare zu, die zu ihm oder seinem Vater gehören könnten. Daisuke war dem Gruppenzwang unterlegen und freute sich über eindeutig zusammenpassende Paare.

„Achte auf den Bund. Nur weil beide Socken die selbe Farbe haben, gehören diese nicht zwangsweise zueinander.“ Kritisch beäugte Takeru seinen Freund, der nun seufzte.

„Ist das alles kompliziert. Ich bin doch kein Hausmann!“

„Ach, das lernst du schon noch. Mit deiner aktuellen Einstellung wirst du keine Freundin finden.“

Irritiert sah Daisuke Takeru an. Er legte seine Stirn in Falten. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du die Frauen wie ein Magnet anziehst, weil du Hausmann-Qualitäten hast? Ich meine, das steht dir doch nicht auf der Stirn geschrieben!“

Takeru lachte. Er fand es ein wenig nervig, regelmäßig von dem anderen Geschlecht angeschmachtet zu werden. Es gab für ihn nur eine Frau im Leben und diese sah ihn nur als besten Freund.

„Das ist doch Doofsinn“, meinte Takeru. „Sie stehen nicht auf mich. Sie sind einfach nur neugierig, da ich mein europäisches Blut leider nicht leugnen kann. Natürliche blonde Haare und blaue Augen sind leider total auffällig. Warum stand deine Schwester Jun damals wohl auf Matt? Er ist optisch ein Exot und dazu noch Musiker.“

Nachdenklich sah Daisuke ihn an. So hatte er seinen Freund bisher nicht betrachtet.

„Na los. Pack jetzt deine Socken ein und nimm auch bitte Hygieneprodukte mit. Im Notfall würde ich zwar mein Duschgel und meine Zahnpasta mit dir teilen, aber meine Zahnbürste ganz sicher nicht.“
 

Gemeinsam machten sich die beiden siebzehnjährigen mit ihren Koffern auf den Fußweg zur Oberschule. Die meisten aus den Abschlussklassen standen bereits auf den Schulhof herum und unterhielten sich angeregt. Alle drei Klassen fuhren in diesem Sommer gemeinsam mit den Bus und der Fähre nach Tian Ci Lv You Du Jia Cun in China.

Der Bus stand schon bereits. Es handelte sich dabei um einen Mehrstockbus, der mit einem extra Anhänger für die Mitnahme des Gepäcks ausgestattet war. Der Mitarbeiter des Busunternehmens sortierte gemeinsam mit den Klassenlehrern die Koffer ein.

Gemeinsam steuerten die beiden Jugendlichen direkt auf den Anhänger zu. „Motomiya und Takaishi, 3-3“, fasste Herr Watanabe zusammen und hakte die Namen auf seiner Liste ab. „Das Gepäck können Sie gerne da lassen.“

Die beiden jungen Männer nickten, während sie ihre Koffer abstellten.

„Ah. Nakamura und Yagami, 3-3, sind auch soeben eingetroffen.“

„Guten Abend, Herr Watanabe“, begrüßten Hikari und Hitomi ihren Klassenlehrer freundlich und stellten ihren Koffer zu den anderen. Der Klassenlehrer nickte nur zur Antwort.

„Du bist aber früh da, Davis“, kam es zur Begrüßung von der Lichtträgerin, während sie den Angesprochenen umarmte.

„T.K. hat mich abgeholt“, seufzte Daisuke. Er war es leid, dass immer alle davon ausgingen, dass er zu spät kommen würde. Auch von Hitomi wurde er freundlich begrüßt.

„Wo ist T.K. denn?“, fragte Hikari irritiert. Als sie vorhin durchs Schultor gekommen waren, hatte sie ihn direkt gesehen, aber nun war er verschwunden.

Daisuke sah erst sie an, dann drehte er sich dorthin, wo Takeru soeben noch gestanden hat. Er runzelte die Stirn und ging mit den Augen auch die Schülermenge durch. Jetzt, wo er darüber nachdachte, müsste Takeru alleine durch seine blonden Haare auffallen. Aber es waren keine naturblonden Haare zu sehen. „Äh. Keine Ahnung“, kam es schulterzuckend von dem Igelkopf. „Er wird schon wieder auftauchen.“
 

Wenige Minuten später war der Blonde wieder auf dem Schulhof. Daisuke ging ihm entgegen.

„Wo warst du?“, fragte er nach.

„Auf der Toilette“, antworte Takeru ehrlich.

„Warum hast du mich nicht mitgenommen?“, hackte Daisuke nach.

Takeru wich ein Schritt zur Seite und hob abwehrend die Hände vor seinem Körper. „Weil ich deine Hilfe beim Wasser lassen nicht brauche?“

„Ah, T.K., da bist du ja!“ Mit diesen Worten unterbrach Hikari die Konversation.

Die Miene des Blondens hellte sich auf. „Hallo Kari“, begrüßte er sie freundlich und zog sie direkt in eine Umarmung.

„In zehn Minuten geht es los. Sollen wir uns schon mal einen Sitzplatz suchen?“, schlug die Braunhaarige vor.

„Gute Idee“, stimmte Takeru zu. Vielleicht würden sie noch gemeinsam einen Platz finden.

„Ich komme nach. T.K., sicherst du mir einen Platz?“, fragte Daisuke nach.

„Klar“, erwiderte der Angesprochene. Gemeinsam mit Hikari und Hitomi betrat er den Bus. „Oben ist es sicherlich schon voll. Lasst uns hier unten etwas suchen.“ Sie fanden sogar ziemlich weit vorne eine freie Reihe. Zwar trennte der Gang die Plätze, aber sie würden beisammen sitzen. Hitomi setzte sich ans Fenster, Hikari neben ihr am Gang. Auch Takeru entschied sich für den Platz am Gang.

Daisuke erschien kurz darauf. Er hatte damit gerechnet, am Gang sitzen zu können. Warum war Takeru nicht durch gerutscht? Dieser stand auf und ließ in an den Platz am Fenster gleiten. Erst als der Blonde saß und seine Beine in den Gang schob, wurde Daisuke bewusst, dass er an dem Fensterplatz keine Beinfreiheit hatte. Takeru war für einen Japaner einfach zu groß.

Es hatten inzwischen alle Abschlussschüler einen Sitzplatz gefunden und zwei Klassenlehrer hatten sich aufgeteilt, um die Anwesenheit erneut zu überprüfen, bevor die Reise los ging. Diesmal musste jeder seinen Reisepass vorzeigen. Ohne diesen konnten sie die Insel nicht verlassen.

Nachdem die Lehrer durch waren, nahm der Busfahrer das Mikrophone in die Hand. „Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie auf der Reise nach Tian Ci Lv You Du Jia Cun. Mein Name ist Kenji Yamamoto und bin für die ganze Woche Ihr Busfahrer.“

Kurz nach der Begrüßung summte der Motor auf und der Bus setzte sich in Bewegung.

Fährfahrt über das japanischen Meer

Der Himmel verfärbte sich langsam rot. Der Bus war bereits zweieinhalb Stunden in den Straßen von Japan unterwegs und näherte sich langsam Jōetsu. Von dort aus ging es über die Nacht mit einer Fähre nach Songbong in Nordkorea und um dann nach Tian Ci Lv You Du Jia Cun in China zu fahren.

Hikari, Hitomi, Daisuke und Takeru nutzen die Zeit und lösten Ja-Nein-Rätsel.

„Shinji putzte sich die Zähne, macht das Licht aus und ging ins Bett. Durch seinen Fehler starben in der Nacht mehrere Menschen“, gab Takeru als Rätsel auf.

„Es hat etwas mit den drei Aktionen von Shinji zu tun, dass die Menschen sterben?“, fragte Hikari nachdenklich nach.

„Ja.“

„Das macht doch keinen Sinn“, schimpfte Daisuke. „Das ist doch alltäglich. Jeder Mensch putzt sich die Zähne und macht das Licht aus, um danach ins Bett zu gehen.“

„Ist das wirklich so?“, hinterfragte nun Hitomi.

„Nein“, kam es von Takeru.

„Natürlich nicht. Es gibt einige, die putzen sich nicht die Zähne oder schlafen mit angeschaltetem Licht.“ Daisuke verschränkte die Arme. Ihm lag das Spiel so gar nicht.

„Ist Shinji ein Kind?“, fragte Hikari nun nach.

„Nein.“

„Hat die Lösung etwas mit dem Zähneputzen zu tun?“ Hikari sah nachdenklich auf die Kopfstütze vor sich.

„Nein.“

„Hätte das Licht nicht ausgeschaltet werden dürfen?“, machte nun auch Daisuke mit.

„Ja.“

Daisuke lehnte sich zufrieden in den Sitz. Auch wenn er immer noch keinen Sinn hinter dem Licht sah.

„Wie kann das Licht denn den Tod mehrerer Menschen verhindern?“, fragte Hitomi die anderen beiden Mitratenden.

„Schläft er etwa beim Autofahren ein?“, fragte der Igelkopf entsetzt.

Takeru schüttelte nur den Kopf zur Antwort. Die Gedankengänge der drei belustigten ihn ein wenig.

„Das Meer“, flüsterte die Braunhaarige. „Sie sind ertrunken“, schlussfolgerte sie.

„Ja.“

Daisuke legte seinen Kopf schief. Meer? Ertrinken?

„Er hat das Licht vom Leuchtturm ausgemacht?“, fragte Hikari.

Takeru lächelte. „Ja.“

„Das ist doch makaber.“ Daisuke schüttelte den Kopf.

„Dann stell doch ein Rätsel, welches nicht makaber ist“, schlug die Braunhaarige zwei Sitzplätze weiter vor.

„Aber du bist doch nun an der Reihe, ein Rätsel zu stellen.“

„Das ist mir egal. Wenn du eines stellen möchtest, kannst du das gerne tun.“

Daisuke überlegte eine Weile. „Okay. Ich habe es: Sie kann es kaum erwarten, etwas endlich in der Hand zu halten. Als sie dieses etwas bekommt, will sie es sofort wieder loswerden. Worum handelt es sich bei diesem etwas?“

Dem Igelkopf bereitete es deutlich mehr Spaß, die Rätsel zu stellen. Nachdem Hitomi das Rätsel gelöst hatte – es handelte sich hierbei um einen Staffelstab – hörten sie auf zu spielen. Sie waren nun am Fährhafen angekommen und konnten direkt auf die seegehende Autofähre fahren, wo Herr Yamamoto auf seinen Stellplatz eingewiesen wurde.
 

„Ist das groß!“, stellte Daisuke erstaunt fest, während er den Blick durch das Fenster über das Deck gleiten ließ.

Frau Suzuki, die Klassenlehrerin der Klasse 3-2, ging ans Mikrofon.

„Liebe Schülerinnen und Schüler, wir befinden uns nun auf der Fähre. Es stehen für Sie Kabinen zur Übernachtung bereit. Die Einteilung der Betten können Sie bei uns Klassenlehrern einsehen. Wir halten auch Ihre Zimmerkarten bereit. Bitten benehmen Sie sich höflich. Vielen Dank und eine gute Fahrt wünsche ich Ihnen.“

„Ich bin dafür, dass wir erstmal etwas essen!“, schlug der Igelkopf euphorisch vor.

Takeru konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, genauso wenig konnte Hitomi ein Kichern unterdrücken.

„Ich wäre dafür, dass wir erstmal unsere Kabinen aufsuchen und uns frisch machen. Danach können wir gerne etwas essen“, schlug die Lichtträgerin vor.

Daisuke verschränkte beleidigt die Arme. „Okay, beeilt euch aber.“

Gemeinsam mit Takeru suchte der Igelkopf dann die Kabine. Sie hatten sich von den Mädchen getrennt, die in einem anderen Teil der Fähre ihre Kabine hatten. „Ich dachte immer, dass Fähren sehr klein sind“, gestand der Braunhaarige.

„Die Fähren, die über einem Fluss oder einen See fahren, sind auch deutlich kleiner. Aber diese Fähre fährt ja nur einmal am Tag. Daher hat sie hohe Kapazitäten. Es können insgesamt zweihundertfünfzig Fahrzeuge mitgenommen werden und bis zu eintausendsiebenhundert Passagiere. Alleine die Besatzung auf dieser Fähre beträgt einhundertfünfzig Mann.“

Überrascht sah Daisuke den Blonden an. „Woher weißt du das denn schon wieder?“

„Es stand in der Broschüre.“

„Welche Broschüre?“

„Die in der Mappe war mit dem gesamten Informationsmaterialien unserer Klassenfahrt. Hast du da gar nicht hinein gesehen?“

Verlegen sah Daisuke weg. „Nur einmal kurz durchgeblättert“, gestand er und kratzte sich am Hinterkopf.

Durch den guten Orientierungssinn von Takeru fanden sie sehr schnell die Kabine im Unterdeck. Bisher war keiner ihrer Klassenkameraden eingetroffen. Die Kabine war sehr eng. Rechts und links waren jeweils vier Betten übereinander. Ansonsten gab es nur den kleinen Gang zwischen den Betten, der zur Tür führte. Die beiden siebzehnjährigen legten ihre Tasche auf je einer Matratze ab und verließen dann auch schon den kleinen Raum.

Vor einem Fahrstuhl sahen sie sich das Angebot der Fähre an. „Wir hätten uns auf ein Restaurant einigen sollen“, stellte Daisuke verblüfft fest. „Wie sollen wir die Mädchen jemals finden?“

Aus seiner Hosentasche zog Takeru sein Klapphandy heraus. „Ich habe noch Empfang.“
 

Zwanzig Minuten später fanden sie sich in einem Nudelsuppenrestaurant wieder.

„Mit wem seid ihr in einer Kabine?“, fragte Takeru die Mädchen.

Hitomis Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Mit Hino und ihren Freundinnen“, grummelte sie genervt.

„Es ist ja zum Glück nur diese Nacht“, versuchte Hikari ihre Freundin zu beschwichtigen.

„Ich habe dennoch keine Lust zu hören, mit wem sie schon alles im Bett war. Sie ist doch schon die ganze Fußball- und Basketballmannschaft durch. Bestimmt sogar schon mehrfach.“

Die beiden jungen Männer verschluckten sich und begannen zu husten. Daisuke war dieses Jahr wieder zum Kapitän der Fußballmannschaft ernannt worden und Takeru führte dieses Jahr zum ersten Mal die Basketballmannschaft an.

Hikari errötete. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich auch ihre beiden Freunde auf das Mädchen eingelassen hatten. Sie spürte sogar einen Stich im Herzen. Takeru war ihr bester Freund und hatte so etwas in der Art nie erwähnt.

„Sie hat nicht die ganze Basketballtruppe durch“, stellte Takeru klar, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Ayumi Hino hatte sich auch schon mehrfach an ihn rangemacht, aber er hatte sie immer abblitzen lassen. Er war einfach nicht der Typ für eine gemeinsame Nacht, genauso wenig wie es Daisuke einer war.

„Und die Fußballmannschaft genauso wenig“, fügte Daisuke mit rotem Kopf hinzu.

„Das soll heißen, sie hat euch beiden ausgelassen?“, fragte Hikari verlegen nach.

„Ja“, antworteten beide.
 

Die Nacht endete für Takeru früher als er erwartet hatte. Satoshi hatte sich durch die Seekrankheit in den schmalen Gang zwischen den Betten übergeben. Dem Blonden war nichts anderes übriggeblieben, als die Sauerei zu entfernen. Er war erstaunt, dass von dem beißenden Geruch kein anderer in der Kabine aufgewacht war und war froh, dass sein Magen sich nicht ebenfalls entleert hatte. ‚Die haben ja einen festen Schlaf‘, ging es ihm durch den Kopf.

Er musste raus aus dem kleinen Raum, der durch die acht atmenden Personen auch sehr stickig war. Der Vorteil zu dieser frühen Stunde war jedoch, dass er die Gemeinschaftsdusche für sich alleine hatte.

Der Blonde setzte sich auf die Bank am Deck und sah verträumt den Sonnenaufgang an.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte ihn eine Frauenstimme.

Takerus Kopf wanderte schnell zur Seite und er stellte erleichtert fest, dass Hikari neben ihm stand.

„Klar darfst du das“, antwortete er mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Echt schön hier draußen auf dem Meer“, meinte die Braunhaarige.

„Wieso bist du denn schon wach? Konntest du nicht schlafen?“

„Es ging. Das Bett war recht hart und das leichte Schaukeln doch etwas ungewohnt. Und was ist mit dir?“

„Satoshi ging es nicht gut. Und wieder ins Bett kriechen hat sich auch nicht mehr gelohnt“, meinte er schulterzuckend.

Die Braunhaarige lehnte sich an ihren besten Freund. Sanft legte er seinen Arm um ihre Schulter.
 

Um kurz vor sechs Uhr verließen die beiden Freunde das Deck. Sie suchten das Frühstücksbuffet auf und waren nicht wirklich überrascht, dass kaum einer ihrer Mitschüler vor Ort war.

„Gegen halb neun legen wir an, oder?“, fragte die Braunhaarige nach.

„Ja. Ich sollte Davis um sieben Uhr aus dem Bett schmeißen“, seufzte ihr Gegenüber.

„Davis ist ja auch ein richtiger Morgenmuffel.“

„Noch zerknitterter wird er aber sein, wenn er das Frühstück verpasst“, lachte Takeru. „Außerdem kann ich dann auch die anderen aus dem Bett schmeißen, falls sie noch schlafen sollten.“

„Ja, dass klingt nach einer guten Idee. Vielleicht sollte ich die Mädels aber etwas früher rausschmeißen.“

„Weshalb?“

Hikari kicherte. „Blödmann. Frauen brauchen nun mal morgens länger mit der Körperpflege als Männer.“

Takeru grinste frech. „Du sollst doch nicht immer alles verallgemeinern.“

„Blödmann.“ Sie trat ihn gegen das Schienbein.

„Wir können ja morgen früh die Stoppuhr laufen lassen.“

„Und dann machst du dich extra langsam fertig?“

„Das wird wohl nicht gehen. Da werden noch drei weitere gerne das Bad benutzen wollen. Das wird morgens so oder so ziemlich stressig werden.“

„Du stehst doch eh immer früher auf. Warum nicht auch diese Woche?“

„Ich werde auch früher aufstehen. Aber erst werde ich im Sonnenaufgang joggen gehen. Und bis ich dann verschwitzt wieder an meinem Blockhaus angekommen bin, werden die anderen wahrscheinlich auch schon wach sein, um zum Frühstücken aufbrechen zu können.“

„Treffen wir uns dann morgen früh zum gemeinsamen joggen?“

„Gerne. Den Treffpunkt vereinbaren wir dann heute Abend.“

Mit Hikari war Takeru schon öfters gemeinsam am Wochenende joggen gegangen. Hin und wieder begleitete sie auch ihr Bruder Taichi bei den Ausflügen. Hikari hatte erst dabei gemerkt, dass sich Takeru in der Geschwindigkeit gedrosselt hat. Die beiden Männer veranstalteten die seltsamsten Wettbewerbe und gingen teilweise sehr grob miteinander um. So war es nicht unüblich, dass mindestens einer der beiden mit mehreren Kratzern am Ziel ankamen. Einmal hatte Taichi versucht, Takeru beim joggen in den Tokio Bay zu schubsen. Dieser Plan ging für Taichi gewaltig schief: Kurz bevor Takeru das Gleichgewicht verlor, packte er Taichi am Arm und riss ihn mit sich in das Wasser.
 

Nachdem der Blonde Daisuke geweckt hatte, machte er sich auf, um sich aus dem Automaten einen Kaffee zu holen. Beim Buffet hatte es nur Tee gegeben.

„Guten Morgen, Takaishi.“ Takeru brauchte sich nicht umzudrehen. Die Stimme kannte er zu gut.

„Guten Morgen, Hino“, erwiderte er und drehte sich dann um, um auch ihre Begleiterin höflich zu begrüßen. Doch Ayumi war alleine unterwegs.

„Möchtest du auch einen Kaffee?“, fragte er höflich und war überrascht, dass sie sein Angebot ablehnte.

„Nein. Es verfärbt die Zähne.“

„Kann ich dir sonst ein Getränk anbieten?“

„Danke nein. Wir sehen uns im Bus.“ Mit diesen Worten ging sie an dem Blonden vorbei. Verwirrt sah er der Schwarzhaarigen hinterher.

Ankunft

Mit etwas Verspätung kam der Bus um kurz nach dreizehn Uhr in Tian Ci Lv You Du Jia Cun an.

Für die Schüler waren kleine Holzblockhäuser für jeweils vier Personen reserviert. Die Zusammenstellung hatte vor der Reise stattgefunden und so waren Takeru und Daisuke mit Satoshi und Yuuto in einem Haus zugeteilt worden. Die vier jungen Männer hatten bisher wenig miteinander zu tun gehabt, auch wenn sie gemeinsam in eine Klasse gingen. Hikari und Hitomi teilten sich mit Yuna und Momoko aus ihrer Klasse eine Hütte.
 

Die gemieteten Holzblockhütten sahen alle gleich aus. Sie verfügten alle über eine kleine überdachte Terrasse. In den Hütten selbst gab es einen schmalen Flur in L-Form. Ging man durch die Eingangstüre hinein, stand man direkt in diesem Flur. Nach rechts ging es durch eine schmale Tür hinein in eines von zwei Schlafzimmern. Gegenüber der Haustür befand sich das zweite Schlafzimmer. Die beiden Zimmer waren sich von der Aufteilung sehr ähnlich: Im Zimmer stand ein ein Meter vierzig breites Bett für zwei Personen. Über dem Bett hinweg war Platz für Kleidung, rechts und links davon befanden sich schmale Kleiderschränke für Kleidung, die auf Bügel gehängt werden sollten. Verließ man das erste Schlafzimmer, ging eine Tür in einen ebenfalls kleinen, schmalen Raum mit Waschbecken und Toilette ab. Im Raum daneben befanden sich die Dusche und ein weiteres Waschbecken.

Der Flur mündet im Wohn- und Essbereich. Rechts befand sich eine kleine Küchenzeile, links eine Bank mit einem Tisch mit Platz für vier Personen. Am Ende der Hütte befand sich eine verhältnismäßig großzügige Wohnlandschaft.
 

Wirklich begeistert war wohl kein Schüler der Oberschule Odaiba, das Bett mit einem anderen zu teilen. Takeru und Daisuke teilten sich das Zimmer rechts neben dem Eingang. Während der Blonde seinen Koffer ordentlich ausräumte, verbrachte Daisuke die Zeit damit, mit verschränkten Armen auf dem Bett zu liegen. Nachdem Takeru fertig war, schob er seinen Koffer unter das Bett.

„Was hast du vor?“, fragte der Igelkopf seinen Zimmergenossen, als dieser das Zimmer verließ.

„Wir treffen uns erst in eineinhalb Stunden. Ich sehe mir mal die Gegend an. Möchtest du mitkommen?“

„Meinst du nicht, dass wir gleich noch lang genug auf den Beinen sein werden?“

Takeru zuckte mit den Achseln und ging.
 

Gemeinsam mit Hitomi bewohnte Hikari das Schlafzimmer gegenüber der Eingangstür. Die beiden Frauen hatten zuerst das Fenster geöffnet und machten sich dann daran, ihre Koffer auszuräumen.

„Ihr versteht euch doch so gut!“, argumentierte Hitomi. „Ihr versteht euch blind. Da wird fast jedes lang verheiratete Ehepaar neidisch.“

Die Braunhaarige schüttelte genervt den Kopf. „Wir sind nur beste Freunde. Nur weil wir beide Single sind und unterschiedliche Geschlechter haben, müssen wir doch kein Liebespaar sein. Ich mag T.K. als Freund. Mehr ist da nicht.“ Hikari war bewusst, dass sie log. Aber durch ihre Lüge konnte ihre langjährige Freundschaft zu ihrem besten Freund bestehen bleiben. Sie war sich sicher, dass Takeru in ihr nichts anderes sah, als eine gute Freundin.

Hitomi mache die Kleiderschranktür zu und sah zu ihrer Freundin, die ihr gerade den Rücken zugedreht hat. „Wenn du nicht in T.K. verliebt bist, warum haben deine Beziehungen nie wirklich lange gehalten? Was war das höchste? Drei Wochen? Ist dir aufgefallen, dass selbst dein bester Freund nie länger mit einem Mädchen zusammen war als einen Monat? Meinst du nicht, dass es daran liegen könnte, dass ihr beide jeweils einen Partner gesucht habt, der so ist wie euer bester Freund? Und diese Ernüchterung nach den ersten Schmetterlingen im Bauch eintraf?“

Die Braunhaarige biss sich auf die Unterlippe. Zum Glück konnte das ihre Zimmergenossin gerade nicht sehen. Sie entschied sich, dass Angriff die beste Verteidigung war. „Meinst du nicht, dass du genug eigene Probleme hast? Du stehst schon über ein halbes Jahr auf Davis und hast da auch noch nichts weiter unternommen. Davis ist ein guter Freund von mir und ich bezweifle, dass er den ersten Schritt machen wird.“

Die Mundwinkel der Schwarzhaarigen zucken nach oben. „Vielleicht trifft dies aber auch bei T.K. und dir zu: Du musst den ersten Schritt machen.“

„Und wie soll ich das bitte anstellen?“, verriet Hikari sich. Sie merkte es im selben Moment und schlug die Hand vor dem Mund, während ihr die Röte ins Gesicht schoss.

„Wann seid ihr das nächste Mal wieder alleine?“

Hikari zog ihre Stirn kraus. „So wie ich T.K. kenne, wird er wohl noch vor dem Treffen hier vorbeikommen. Ansonsten gehen wir morgen früh gemeinsam joggen.“

„Joggen ... Sehr romantisch“, stellte Hitomi trocken fest.
 

„Das war aber ein kurzer Ausflug“, stellte Daisuke fest, als Takeru nach gerade einmal zehn Minuten Abwesenheit wieder in der Blockhütte angekommen war.

„Ich habe es mir anders überlegt“, grummelte dieser und wünschte sich, einen Raum für sich alleine zu haben.
 

Um drei Uhr hatten sich die Schüler der Odaiba Oberschule im Hauptgebäude eingefunden. Dieser Raum war auch für das Frühstück reserviert.

Die drei Klassenlehrer Herr Hidoku, Frau Suzuki und Herr Watanabe baten die Schülermenge um Ruhe.

„Es wird gleich eine Rallye stattfinden. Dabei werden Dreierteams ausgelost, welche aus je einem Schüler oder einer Schülerin aus den einzelnen Klassen besteht“, begann Herr Watanabe und sah in die unglücklichen Gesichter seiner Schüler. „Der Grund, dass wir die Teams auf diese Art auswählen ist folgender: In einem dreiviertel Jahr werden Sie die Schule verlassen. Einige von Ihnen werden eine Ausbildung beginnen, andere haben sich erfolgreich an einer Universität eingeschrieben und beginnen mit Ihrem Studium. Egal für welchen Weg Sie sich hierbei entscheiden: Sie werden in jeder Lebenssituation lernen müssen, mit anderen – Ihnen fremden Menschen – arbeiten zu müssen. Sie kennen sich teilweise schon vom Sehen, durch Clubs und weiteren Angeboten der Schule schon über zwei Jahre. Viele von Ihnen sind direkt von der Odaiba Mittelschule auf die Oberschule gewechselt und so kennen Sie sich schon fast fünf Jahre. Nutzen Sie die Gelegenheit und lernen Sie Ihre Mitschüler aus den anderen Klassen besser kennen.“

Einige Schüler applaudierten höflich, andere tuschelten.

„Es gibt insgesamt fünf unterschiedliche Routen“, fuhr Herr Hidoku fort und löste seinen Kollegen ab. „Es gibt insgesamt dreißig Teams, die wir gleich auslosen werden. Dabei wird auch die Route und die Startzeit verlost. Die Teams starten in einer Viertelstunden-Takt. Die Rallye ist auf zwei Stunden ausgelegt. Bringen Sie bei der Rückkehr auf dem Platz Ihre Ergebnisse mit. Danach haben Sie für den restlichen Tag frei und wir sehen Sie morgen früh pünktlich zum Frühstück.“
 

Die schlechte Laune von Takeru war Hikari nicht entgangen. Sie nahm an, dass irgendetwas vorgefallen war, worüber er noch nicht mit ihr sprechen wollte. Takeru war in der Pause nicht vorbei gekommen. Erst als sie sich mit ihren Hausgenossinnen auf dem Weg zum Hauptgebäude gemacht hatte, trafen sie auf die vier jungen Männer.

Während die Laune des Blonden immer mehr in den Keller rutschte, strahlte Daisuke immer mehr. Er war von der Idee ganz angetan.

Es wurden die Starter der ersten zehn Gruppen aufgerufen. Die Gruppen selbst wurden erst kurz vor dem Start bekannt gegeben. Die Schüler, die noch warten mussten, unterhielten sich lässig.
 

„... und Takaishi.“ Der Angesprochene zuckte zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, gleich mit als erstes starten zu dürfen. Er ging hinüber und erblickte dann auch direkt seine Mitstreiter. Sosuke kannte er durch Daisuke. Sie spielten gemeinsam in der Schulfußballmannschaft. Auch Ayumi war seinem Rallye-Team zugewiesen worden.

„Als Sportler sollten Sie es gewohnt sein, ein Teamplayer zu sein“, stellte Herr Watanabe bei der Zusammensetzung der Gruppe fest. „Aber sportlich zu sein reicht alleine nicht. Sie haben keinen Vorteil gegenüber den anderen Gruppen.“

„Das habe ich auch nicht erwartet“, erwiderte der Basketballkapitän ernst und nahm die Aufgabenstellung entgegen. Sie hatten die Route Nummer vier zugeteilt bekommen. Ihre Namen war bereits im vorgegebenen Feld eingetragen.
 

„Hat der aber ein Glück!“, meinte Yuuto, als er seinen Hausgenossen mit den Augen verfolgte. „Mit der Hino wäre ich auch gerne in einer Gruppe gewesen!“

„Weiß einer von euch vielleicht, woher T.K.’s schlechte Laune herkommt?“, fragte Hikari nach, als der Betroffene nicht mehr in Hörweite war.

„Ich würde sagen, er hat einen Korb bekommen.“

Daisuke zog die Stirn kraus und schüttelte bei der Aussage von Yuuto den Kopf. „Nein, davon hätte er mir erzählt“, sagte er bestimmend.

In Hikari jedoch machten sich Zweifel breit.
 

Ayumi und Sosuke hatten die Teamführung übernommen. Der größte Teil der Rallye schien aus Wegbeschreibungen zu bestehen. Im Anhang auf dem Klemmbrett gab es zur Orientierung eine Karte der Umgebung, in deren Raum die Rallye für das Team stattfand. Der Ferienpark war umgeben von einem großen Waldgebiet, sodass es nicht gerade einfach war, anhand der Karte den eigenen Standort zu lokalisieren.
 

Das Team lief in Richtung Süden den Changbai Mountain entgegen.

„Die Aussicht hier ist echt großartig!“, schwärmte die junge Frau und hakte sich auf einmal bei Takeru unter.

Dieser war von der plötzlichen Nähe irritiert und ihm entging nicht, dass Sosuke dies gerade ziemlich missfiel. Um einen Streit zu entgehen, trennte er die Nähe gekonnt, wobei Ayumi beleidigt die Oberlippe nach vorne zog.

„Das stimmt. Die Natur vor Ort ist wirklich sehr schön. Sehr ruhig im Vergleich zu Tokio“, pflichtete der Blonde bei.

„Eher total langweilig“, maulte der Fußballspieler.

„Das hat wohl etwas mit persönlichen Vorlieben zu tun.“ Takeru zuckte mit den Achseln.

„Wenn du es hier so schön findest, warum wohnst du dann mitten in einer Großstadt?“ Sosuke war eindeutig auf Streit ausgelegt, worauf sich Takeru gerade einlassen wollte, doch Ayumi mischte sich ein.

„Jungs, jetzt beruhigt euch wieder! Wir sind ein Team und müssen zusammenhalten. Außerdem möchte ich, dass wir gewinnen.“ Sie nahm Sosuke das Klemmbrett aus den Händen. „Lasst uns schon mal, während wir zum ersten Ziel laufen, mit den theoretischen Fragen anfangen. Hier ist direkt eine: Mit einem Drei-Liter- und einem Fünf-Liter-Eimer, beide ohne Maßeinteilung, sollen genau vier Liter geschöpft werden. Beschreiben Sie den Vorgang, um vier Liter abzumessen. Hmm ...“

Sosuke verschränkte seine Arme hinter den Kopf und sah dabei in die Richtung des Berges. „Das soll gehen?“

„Ja“, antworteten Takeru und Ayumi.

„Die Frage dabei ist nur, wie?“ Nachdenklich sah die Schwarzhaarige auf das Papier.

„Wenn wir den Fünf-Liter-Eimer auffüllen und davon drei Liter in den anderen Eimer gießen, haben wir in dem großen Eimer schon mal zwei Liter“, dachte der Blonde laut.

„Das ist kein schlechter Anfang. Wir kippen dann die drei Liter weg und die restlichen zwei Liter können wir dann in den kleinen Eimer füllen.“ Ayumi sah nachdenklich zu dem Blonden. Dessen Laune heiterte sich auf.

„Dann haben wir ja auch schon direkt die Lösung“, strahlte er, während Sosuke nicht verstand, was die beiden für Gedankengänge teilten. „Den Fünf-Liter-Eimer füllen wir auf. Ein Liter passt noch in den Drei-Liter-Eimer. So sind in dem großen Eimer genau vier Liter enthalten.“

„Genau. Und den Drei-Liter-Eimer sollten wir zu Ende noch auskippen.“ Sie nickte zufrieden. „Gut, das schreibe ich auf.“

Kurz darauf erreichten sie ein Schild. Sie hatten ihre erste Station der Rallye erreicht.

„Entscheiden Sie sich für einen Gruppennamen. Tragen Sie diesen auf der Liste und auf Ihrem Laufzettel ein.“ Eine Liste mit Gruppennamen für sechs Teams war unter der Aufgabenstellung vorbereitet. Sie waren das erste Team, welches diesen Ort erreicht hatte und sie hatten damit freie Auswahl, wobei es sich auch so schwierig gestaltete, einen Namen zu finden. Am Ende schlug Sosuke den Gruppennamen ‚Error 404: Gruppe nicht gefunden’ vor, auf welchen sich die Gruppe sich einigte.

Die Rallye

Hikari war mit zwei weiteren Schülerinnen in einer Gruppe. Zum einen war aus der Klasse 3-1 Misaki, eine von Ayumis Freundinnen, dabei, zum anderen die deutlich ruhigere, schüchterne Hinata aus der 3-2.

Misaki war eine sehr unangenehme Person. Gerne hätte sich Hikari mit Hinata angefreundet, aber das dritte Teammitglied unterband dies. Die Braunhaarige fühlte sich sehr unwohl, während Misaki sie zutextete:

„... Es ist gut, dass Takeru Single ist. Das macht es Ayu einfacher, sich ihn zu angeln und endet dann nicht für ihn in einer Beziehungskrise, wenn seine Freundin erfahren würde, dass er untreu war!“

Die Lichtträgerin wusste nicht so ganz, ob es sich nur um Geschwafel handelte. Es fühlte sich in ihrer Magengegend nicht gerade gut an. Auch ihr Herz schmerzte. Takeru war mit Ayumi in einer Gruppe! Und so wie Misaki sprach, klang es so, als würde Ayumi sich am liebsten während der Rallye sich mit ihm vereinen. Hikari spürte die Übelkeit in sich aufsteigen, als ihre Fantasie bei dieser Vorstellung verrückt spielte. Sie schüttelte den Kopf um die Bilder zu verdrängen.

Nein. Takeru konnte ihr bisher immer widerstehen. Warum sollte er es jetzt zulassen?

Dann erinnerte sie sich wieder an die Worte von Yuuto. Wenn Takeru wirklich einen Korb bekommen hatte, suchte er sich vielleicht Trost? Es war zum Kühe melken! Nein. Das würde er nicht tun. Er würde sich niemals auf Ayumi einlassen!
 

Inzwischen hatten auch sie die erste Station erreicht. Sie sollten sich, wie alle anderen Teams auch, auf einen Gruppennamen einigen.

Hikari und Hinata brauchten gar nicht erst ihren Finger krümmen oder sich Gedanken machen: Ehe sie sich versahen, und ohne überhaupt nach anderen Meinungen zu fragen, hatte Misaki bereits „Girls just wanna have fun“ als Gruppennamen festgelegt.

Es war aber auch beiden Frauen ganz recht. Die Rallye sollte möglichst bald enden.
 

~~
 

Die Gruppe „Error 404“ erreichte schnell die nächste Station. Auf dem Schild stand die nächste Aufgabe bereit.

„Wie bestimmen Sie mit Hilfe einer analogen Armbanduhr die nördliche Himmelsrichtung? Schreiben Sie Ihre Lösung auf Ihrem Laufzettel. Die nächste Station erwartet Sie in westlicher Richtung.“

„Woher soll man so etwas wissen? Wenn wir nicht wissen, wo der Norden liegt, wie sollen wir dann nach Westen laufen?“, fragte Sosuke nach. „So etwas lernen wir doch gar nicht in der Schule. Was soll denn das?“

Takeru sah den Fußballer amüsiert an. Auch Ayumi konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Vielleicht“, begann der Basketballspieler, „sollen wir lernen, nicht nur Algorithmen und Fakten auswendig zu lernen, sondern unser Wissen einfach vereinen. Dafür sind wir doch ein Team.“

„Und die Lehrer gehen davon aus, dass wir wissen, wie wir nach Westen kommen?“ Ungläubig sah der Rothaarige seine zugewiesenen Teammitglieder an.

„Nicht unbedingt“, mischte sich nun auch Ayumi ein, „Aber wir wissen von der beigelegten Karte, dass der Changbai Mountain von unserem Ferienpark aus gesehen im Süden liegt. Daher wissen wir, dass wir jetzt nach rechts müssen, auch wenn wir die Aufgabe nicht lösen könnten.“

„Du kannst die Aufgabe lösen?“ Sosuke sah die junge Frau ungläubig an.

Auch Takeru musste eingestehen, dass er Ayumi bisher weniger intelligent eingestuft hatte.

„Ich weiß noch, dass man den Stundenzeiger und die Sonne braucht.“ Sie machte eine kurze Pause und lächelte den Blonden an. „Aber da ich gesehen habe, dass Takeru bereits fleißig am Schreiben war, gehe ich davon aus, dass er die ganze Lösung kennt.“

Takeru erwiderte ihr Lächeln und nahm seine Uhr ab, um den beiden die Lösung nebenbei zu verdeutlichen. „Ja. Wir richten den Stundenzeiger in die Richtung der Sonne. Es ist jetzt kurz vor sechzehn Uhr. Wir nehmen den halben Winkel zwischen dem Stundenzeiger und zwölf Uhr. Bei zwei Uhr liegt entsprechend der Süden, auf der gegenüberliegenden Seite - also auf acht Uhr - ist der Norden. Bei fünf Uhr ist entsprechend gerade der Westen und bei elf Uhr liegt der Osten.“

„Und woher weißt du so etwas?“, fragte Sosuke leicht angesäuert. Er wollte doch gut bei Ayumi da stehen und war bei ihr nun wohl unten durch. Es missfiel ihm, wie die beiden anderen Teammitglieder flirteten, wobei dies der Blonde nicht einmal wahrnahm.

„Meine Großeltern leben auf dem Land. Sie haben meinem Bruder und mir einiges beigebracht“, log der Blonde. Tatsächlich hatte dieses Wissen Joe damals allen Digirittern in der Digiwelt beigebracht. So war sich Takeru auch sicher, dass Hikari und Daisuke, sollten sie diese Aufgabe auch gestellt bekommen, diese mit Sicherheit lösen konnten. Er konnte ja nicht ahnen, dass dies nicht der Fall sein würde.
 

Wenig später hatte Sosuke das Gebüsch aufgesucht. Seine Teammitglieder liefen unbeirrt weiter. Als Sportler würde er sie schon wieder einholen.

„Weißt du bereits, was du nach der Schule machen möchtest?“, fragte die junge Frau ihren Begleiter.

„Ja. Ich möchte Schriftsteller werden.“

Überrascht sah Ayumi Takeru an, während sie dem Weg weiterhin folgten. „Ich hatte damit gerechnet, dass du irgendetwas mit Sport machen würdest“, gestand sie.

Takeru lachte. „Basketball ist für mich genauso ein Hobby wie das Schreiben. Das Schreiben möchte ich zu meinem Beruf machen, während ich weiterhin hobbymäßig Basketball spielen werde. Wie sieht es bei dir aus? Machst Du das Tanzen zu deinem Beruf?“

„Nein“, gestand die Schwarzhaarige. „Ich möchte Medizin studieren. Mein Traum ist es, nach dem Studium in arme Länder zu reisen um dort vor Ort zu helfen.“

„Das ist ein toller Traum. Lebe deinen Traum. Dann wird er wahr.“

Das Gesicht der Schwarzhaarigen färbte sich rot. Sie begann Takeru in einem anderen Licht wie bisher zu sehen. Bisher hatte ihr jeder den Traum zerstören wollen. Nicht mal ihre eigenen Eltern glaubten an die junge Frau. Sie solle was Vernünftiges machen. Aber was war vernünftiger als Menschenleben zu retten? Die Druckerei des Vaters zu übernehmen, wo doch die digitalen Medien immer mehr Hand und Fuß gewannen?
 

~~
 

Endlich erreichten auch die „Girls just wanna have fun“ Gruppe die zweite Station. Auch sie sollten angeben, wie sie über die Armbanduhr den Norden finden würden. Hikari schrieb die Antwort schnell auf, dann ging es weiter in Richtung Süden.

Wie sehr sehnte sich die Braunhaarige bereits auf ein Gespräch mit ihrem bestem Freund. Aber war er der richtige Gesprächspartner? Sollte sie ihn vor Ayumi warnen? Würden sie heute Abend noch Zeit finden, um über die Rallye zu sprechen? Oder waren beide am Ende zu müde von dem Tag und sahen sich erst am nächsten Morgen zum gemeinsamen Joggen?

Die drei jungen Frauen schwiegen sich inzwischen an. Dies war allgemein besser, als sich gegenseitig anzuzicken, dachte Hikari.
 

~~
 

Sosuke fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Seine beiden Teammitglieder hatten nicht auf ihn gewartet und er hätte sie beinahe auch nicht wieder gefunden. Sein Orientierungssinn war unterirdisch. Er hatte sich noch erinnert, dass der Berg rechts von ihm sein sollte. Es missfiel ihn immer mehr, dass Ayumi und der Kapitän der Basketballmannschaft sich näher kamen. Sie gingen inzwischen recht vertraut miteinander um. An der nächsten Station musste der Rothaarige einfach punkten und die Gunst der Schwarzhaarigen erlangen.
 

An dieser wartete diesmal sogar jemand auf sie. Die Mitarbeiter waren in die Rallye involviert und standen auf den zehn Routen bereit, um die nächste Aufgabe zu stellen. Es handelte sich hierbei um ein Geschicklichkeitsspiel. Jedes Team sollte einen Freiwilligen bestimmen, der ohne die Hilfe seiner Hände einen Apfel mit dem Mund aus einen großen Krug, der mit Wasser gefüllt war, zu fischen.

Sosuke meldete sich noch, bevor die Aufgabe vollständig erklärt worden war. Es war wohl ein Klacks, so die Gunst seiner Angebeteten zu erlangen.

Seine Hände waren provisorisch mit Kabelbinder auf dem Rücken festgebunden. Siegessicher sah er sich den Apfel an. Der Mitarbeiter zählte die Zeit herunter, die gestoppt werden sollte. Der Apfel ließ sich alles andere als einfach mit dem Zähnen greifen. Frustriert beugte sich der Fußballspieler über den Krug und verlor das Gleichgewicht. Dabei kippte er in den Krug hinein und stieß diesem um, wobei der Apfel aus dem Krug heraus rollte. Sosuke war komplett durchnässt.

Während sich Ayumi noch die Mühe gab, sich zurückzuhalten, begann Takeru lauthals zu lachen. Er kassierte dafür einen vernichtenden Blick von seinem Teammitglied. Der Blonde hatte das Glück, dass dem anderen die Hände gebunden waren.

Die Schwarzhaarige unterhielt sich mit dem Mitarbeiter auf Mandarin.

„Jungs!“, rief sie dann ernst aus. „Wir haben noch einen zweiten Versuch. Allerdings wird dabei die Zeit vom ersten Versuch aufaddiert.“

„Das klingt gut“, bestätigte Takeru, während Sosuke immer noch versuchte, ihn mit Blicke zu töten. Der Blonde wollte nicht zugeben, dass er in der nächsten Zeit nicht alleine mit dem Rothaarigen sein wollte.
 

~~
 

Die letzten Rallye-Teams wurden zusammengestellt. Die Halle hatte sich inzwischen geleert. Daisuke hatte die Gelegenheit genutzt und die ersten Kontakte mit den Schülern aus der Parallelklasse geknüpft.

Mit „Sato, Takahashi und Motomiya“ wurde der Igelkopf aufgerufen. Er sah, wie zwei junge Frauen aus den unterschiedlichen Ecken der Halle hervor traten.

Auch er ging zu seinem Klassenlehrer, um den Laufzettel entgegenzunehmen. Danach wand er sich zu seinen beiden Teammitgliedern.

„Hallo, ich bin Davis“, stellte sich der Igelkopf hervor.

„Ich bin Hotaru Sato“, erwiderte die schwarzhaarige junge Frau aus der Klasse 3-1.

„Und ich bin Kasumi Takahashi“, erklang die freundliche Stimme der anderen jungen Frau aus der Klasse 3-2.

Ebenso wie die Gruppe „Error 404“ hatten sie die vierte Route zugewiesen bekommen. So liefen auch sie den Changbai Mountain entgegen. Die Gruppenatmosphäre war leicht angespannt. Sie kannten sich alle drei untereinander nicht und blieben daher zu Beginn beim Small Talk.
 

~~
 

Die „Girls just wanna have fun“-Gruppe kam der dritten Station näher. Nebenbei lösten sie die allgemeinen Fragen auf dem Laufzettel.

„Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder. Das Erste war unersättlich und hat fortwährend gegessen. Das Zweite war wendig und mit den Händen kaum zu packen. Das Dritte lag den ganzen Tag regungslos da und das vierte Kind war unsichtbar. Wie lautet der Name des vierten Kindes?“, las Misaki laut vor.

Hikari war sich bewusst, dass ihre Teamkollegin das Rätsel nicht selber lösen konnte. Sonst hätte sie die anderen beiden nicht mit einbezogen.

„Wir sollten uns erstmal Gedanken machen, wer ihre Kinder sind“, begann die Braunhaarige. „Namen wurden ja gar nicht genannt, sondern nur ihre Eigenschaften. Vielleicht ist es eine Anspielung auf eine Legende oder einem Märchen? Und diese Anspielung müssen wir verstehen.“

Abfällig sah Misaki sie an. „Ach? Echt? Darauf wäre ich gar nicht gekommen!“

„Es ist keine Anspielung auf ein Märchen“, kam es leise von Hinata, „Es ist eine Anspielung auf die Elemente. Feuer vernichtet alles. Dies ist das erste Kind. Das zweite Kind ist das Wasser. Versucht man es zu greifen, fließt es fort. Das vritte Kind wird wahrscheinlich die Erde sein und das vierte Kind ist die Luft, die uns umgibt.“

„Klingt plausibel“, brachte Misaki hervor und notierte die Antwort.
 

Sie erreichten die dritte Station. Hikari meldete sich freiwillig, den Apfel heraus zu fischen. Je schneller sie einen Freiwilligen hatten, umso schneller war die Station beendet und umso schneller war die Rallye auch für sie vorbei. Die Braunhaarige stellte sich geschickt an und nach nur achtundzwanzig Sekunden hatte sie den Apfel mit den Zähnen greifen können.
 

~~
 

„‚Error 404: Gruppe nicht gefunden’. Der Gruppenname ist ja lustig. Da war bestimmt ein Computerfreak Mitglied!“, lachte Hotaru, als sie die fünf Gruppennamen las, die bei der ersten Station bereits gewesen waren.

„So etwas in der Art brauchen wir auch“, meinte Daisuke. Die anderen vier Namen waren recht einfallslos gewesen.

Hotaru nickte. „Uns müsste nur ziemlich schnell ein Name einfallen.“

Kasumi sah nachdenklich die Liste an. „‚Schlimmer geht immer’?“

„Das ist doch eine Beleidigung gegen uns selbst“, erwiderte Daisuke kopfschüttelnd.

„‚Nicht schnell, aber erfolgreich’?“, kam es als Alternative von Hotaru.

„Sind wir so langsam?“, stellte Daisuke die Gegenfrage.

„Wenn du das so siehst“, begann Kasumi, „dann wäre doch das Gegenteil interessant. Wie wäre es mit ‚Catch us, if you can’?“

„Klingt gut!“, stimmte Hotaru zu. Auch Daisuke nickte zustimmend.
 

~~
 

Die letzte Station stand nun vor Ayumi, Sosuke und Takeru: Ein Dreibeinlauf mit Hindernissen. Die Schüler sollten zwei Mitglieder wählen, die gemeinsam fünfzig Meter laufen sollten. Dabei würde, wie bei dem Spiel zuvor, die Zeit gemessen und am Ende ausgewertet.

Nach der Niederlage bei der dritten Station, sie hatten insgesamt dreieinhalb Minuten gebraucht, hielt sich Sosuke bei der Rallye raus. Ayumi hatte aus seiner Sicht eh nur noch Augen für den Blonden. Er hatte das Spiel verloren.
 

Wie viele Jahre war es her, als Takeru dieses Spiel das letzte Mal gespielt hatte? Er wusste noch, dass er zusammen mit seiner besten Freundin die Runde gewonnen hatte. Sie brauchten sich nicht abzusprechen oder großartig aufeinander Rücksicht nehmen. Sie liefen einfach so drauf los. Nur diesmal war es anders. Ayumi war Takeru nicht vertraut. Sie war nicht seine Seelenverwandte, die ihn wortlos verstand.
 

Ihre körperliche Nähe machte den Blonden ein wenig unbehaglich. Sie mussten ineinander gehakt sein. So war das Spiel.

„Bereit?“, fragte er die Schwarzhaarige.

„Bereit!“, erwiderte diese mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nach den ersten Metern hatte sich das Team eingelaufen. Takeru musste sich auf die kleinen Schritte einstellen. Er hatte deutlich längere Beine als seine Partnerin. Sie schafften den Parcour innerhalb von 22,3 Sekunden. Eine gute Zeit für ein ungeübtes Team.
 

~~
 

An der zweiten Station angekommen, freute sich Daisuke über das gestellte Rätsel. Es waren zwar einige Jahre vergangen, seit er zuletzt über seine Armbanduhr die Himmelsrichtung bestimmen musste, aber er erinnerte sich noch gut an die Vorgehensweise.

„Den Norden bestimmen wir, indem wir den Stundenzeiger auf die Sonne richten. Genau in der Mitte des ausgerichteten Stundenzeigers und der Zwölf liegt dann der Norden.“ Fasziniert sahen die beiden jungen Frauen seine Verdeutlichung an seiner Uhr an. „Entsprechend liegt der Westen“, Daisuke drehte sich so, dass der Berg links von ihnen lag, „in die Richtung!“

Mit dieser fehlerhaften Entscheidung – und dem ignorieren der beigefügten Karte - nahm das Schicksal ihren Lauf.

Catch us, if you can

Während des Abendessen, welches Takeru in der gemeinsamen Küche in ihrem Blockhaus angefertigt hatte, herrschte unter den drei jungen Männern Schweigen. Es hatten nur neunundzwanzig Gruppen die Rallye beendet. Die fehlende Gruppe hatte nicht einmal mehr die dritte Station erreicht.

Takeru war sich sicher gewesen, dass Daisuke die Himmelsrichtung problemlos mit Hilfe seiner Uhr bestimmen konnte. Wohin war die Gruppe „Catch us, if you can“ nur gegangen? Hatten sie mit Absicht ihren Namen verwirklicht? Hatten die Lehrer vergessen, die Umgebungskarte dieser Gruppe beizulegen?

Die Information, dass drei Schüler nicht zurückgekehrt waren, sollte nicht verbreitet werden. Die drei Lehrer, sowie die Mitarbeiter des Ferienparks hatten sich auf den Weg gemacht, die verloren gegangenen Schüler zu suchen.

Ein wenig beneidete Takeru Yuuto und Satoshi. Die Beiden gingen bereits zu Bett, während sich Takeru auf die Terrasse setzte, um auf seinen Freund zu warten.

Wenige Minuten später lief Hikari an dem Blockhaus der Männer-WG vorbei. Sie erkannte ihren besten Freund und lächelte diesen an.

„Hi, Keru. Hier ist also euer Haus?“, fragte sie nach, während sie auf die Terrasse schritt.

„Ja“, antwortete der Blonde.

„Wie war die Rallye?“ Sie setzte sich neben ihren Gesprächspartner.

„Ganz okay, würde ich sagen.“

Die Braunhaarige legte ihren Kopf schief.

„Alles gut bei dir? Du bist so ... abwesend“, fasste sie zusammen.

„Ja.“

„Keru!“, sprach sie scharf aus.

Der Angesprochene zuckte zusammen.

„Was ist?“, fragte er nach.

„Welche Frage ich dir zuletzt gestellt?“

„Wie die Rallye war.“

„Und danach?“

Schuldbewusst sah Takeru seine beste Freundin an.

„Entschuldige bitte. Ich bin müde. Außerdem hat Davis Gruppe sich verlaufen. Ich bin bei den Gedanken gerade ganz woanders.“

Betreten sah Hikari Takeru an. „Das wusste ich gar nicht“, sprach sie leise und griff nach seiner Hand.

„Davis bringt sich immer in Schwierigkeiten“, seufzte Takeru.

„Er hat nicht gerade den besten Orientierungssinn“, fügte Hikari zu.

„Mag ja sein. Aber seine Teammitglieder wohl auch nicht. Du weißt, wie Davis manchmal ist. Wenn er etwas sagt, ist es so authentisch, dass man diese Aussage nicht mehr hinterfragt.“ Herzhaft gähnte der Blonde. „Wie gerne würde ich jetzt Patamon um Hilfe bitten. Mit Pegasusmon wäre die Suche wahrscheinlich ein Kinderspiel.“

„Spätestens dann, wenn Nefertimon mithilft.“ Hikari seufzte und sah gegen den Himmel. „Zum Glück ist es mitten im Sommer und es ist lange hell. Es ist beruhigend zu wissen, dass Davis dieselbe Sonne sieht wie wir.“

„Sie scheint ihm nicht viel zu bringen“, gestand Takeru. „Er hatte die selbe Route wie meine Gruppe. In der zweiten Station sollte man aufschreiben, wie man anhand einer analogen Uhr die Himmelsrichtung bestimmen kann. Danach sollte man nach Westen gehen.“

„So wie es aussieht, hatte jede Gruppe dieselben Laufzettel. Nur die Routen waren anders“, warf die Lichtträgerin ein.

Takeru sah seine beste Freundin an. „Mit wem warst du eigentlich unterwegs?“

„Mit Hinata und Misaki. Ihre Nachnamen habe ich schon wieder vergessen.“

„Also eine reine Frauengruppe“, stellte Takeru fest. „Hat es Zickenkrieg gegeben?“

Hikari schüttelte den Kopf. „Misaki hat mehrfach versucht, einen Krieg anzuzetteln, aber darauf haben wir uns nicht eingelassen. Ich war einfach nur froh, als ich mit Hinata den Dreibeinlauf durch hatte und wir danach erfuhren, dass die Rallye zu Ende sei. Wie war es denn bei dir? Du warst gerade nicht sehr gesprächig.“

„Ganz okay“, wiederholte der Hoffnungsträger und wurde von seiner Sitznachbarin in die Rippen geboxt. Er lachte auf. „Nein. Wirklich. Ayumi ist sehr nett.“

Hikari schluckte. Ging der Plan, den Misaki angedeutet hatte, etwa auf?

„Sosuke mag mich aber wohl nicht. Am Ende hat er sich wie eine männliche Zicke verhalten.“

„Klingt anstrengend“, antwortete die Brünette nüchtern.

„Nicht unbedingt. Ich musste früher deinen Bruder in Kombination mit Mimi ertragen. Die beiden waren schlimmer“, lachte der Blonde auf. „Magst du etwas trinken? Ich kann dir aber außer Wasser nichts Anderes anbieten.“

„Ein Glas Wasser klingt gut.“

„Kommt sofort.“
 

Die beiden besten Freunde unterhielten sich noch eine weitere halbe Stunde, als endlich ein erschöpfter Daisuke auf der Terrasse erschien.

„Davis!“, rief Hikari freudig, stand auf und umarmte ihn zur Begrüßung.

„Hallo, Kari“, begrüßte er die junge Frau und nickte Takeru mit einem „Hallo, T.K.“ zu.

„Was ist passiert? Wo wart ihr?“, fragte der Blonde nach.

„Ach. Nichts ist passiert“, winkte der Igelkopf ab, während sein Magen laute Geräusche von sich gab.

„Wir haben noch Reste vom Abendessen“, richtete Takeru sofort an ihn.

Daisuke strahlte seinen Freund an. „Klasse!“
 

„Also: Was ist nun passiert?“, wiederholte Hikari die Frage von Takeru, während Daisuke sein Essen inhalierte.

„Wir haben uns mit der Richtung vertan. Es kam uns ein wenig komisch vor, dass wir den Waldweg verlassen sollten.“

„Aber ihr habt den Weg dennoch gewählt?“

„Ja. Stand ja schließlich so auf den Zettel“, kam es achselzuckend.

„Wie erkennt man anhand einer Armbanduhr, wo sich der Norden befindet?“, fragte Takeru nach.

Genervt sah ihn Daisuke an. „Wir haben uns um einhundertachtzig Grad vertan. Kann doch mal passieren.“

„Du weißt schon, dass im Norden die Sonne niemals zu sehen ist?“, hakte der Blonde amüsiert nach.

„Jaha. Du bist nicht der Erste, der sich über uns lustig macht.“ Daisuke verschränkte die Arme. Seinen Teller hatte er inzwischen geleert. „Und bevor du fragst: Es lag eine Karte dabei. Aber das ist auch relativ egal. Hotaru und Kasumi sind zwei echt coole Mädchen. Aus unserer Situation haben wir das Beste gemacht und ich denke, das ist der Grundstein einer neuen Freundschaft. Der Nachmittag war einfach super und es hat wahnsinnig Spaß gemacht, die Rätsel gemeinsam zu lösen.“
 

~~
 

Am Morgen schlich sich Hikari aus der Holzhütte heraus. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah sie ihren Begleiter auf sich zukommen.

„Guten Morgen, Hika“, begrüßte der blonde Mann sie.

„Gute Morgen, Keru. Gut geschlafen?“

Die Beiden joggten los.

„Besser als die Nacht zuvor, wobei Daisuke einen sehr unruhigen Schlaf hat. Ein Zelt mit ihm zu teilen ist das eine, ein eher schmales Bett mit nur einer Matratze etwas anderes. Man bekommt jede Bewegung mit“, erklärte er, während sie die Holzhaussiedlung verließen.

Hikari kicherte. „Das stimmt. Die Nacht war wirklich ein wenig ungewohnt.“

„Keru?“, fragte sie vorsichtig, während ein See in Sichtweite kam.

„Hm?“

Wie sollte die Braunhaarige nur anfangen? „Du warst vor der Rallye nicht in bester Stimmung.“

„Man kann nicht immer gut gelaunt sein“, meinte Takeru achselzuckend.

„Gab es einen Auslöser?“

Was sollte Takeru ihr antworten?
 

Am Nachmittag einen Tag zuvor verließ Takeru die Holzblockhütte. Er wollte seine beste Freundin besuchen, jedoch wusste er nicht, in welchem Haus sie untergekommen war.

So lief er durch den Ferienpark, bis er die vertraute Stimme seiner besten Freundin wahrnahm. Er wollte das Gespräch mit ihrer Freundin nicht belauschen und war gerade auf dem Weg, um an der Eingangstür zu klopfen, als Hitomi seinen Namen aussprach.

„Ihr versteht euch doch so gut! Ihr versteht euch blind. Da wird jedes lang verheiratete Ehepaar neidisch.“

Takeru näherte sich möglichst unauffällig dem Fenster. Er tat so, als müsste er seine Schuhe neu binden.

„Wir sind nur beste Freunde“, hörte er Hikari sagen. „Nur weil wir beide Single sind und unterschiedliche Geschlechter haben, müssen wir doch kein Liebespaar sein. Ich mag T.K. als Freund. Mehr ist da nicht.“

Takeru schluckte den Schmerz herunter, bevor er aufstand und zurück zu seiner Holzblockhütte ging.

Er hatte vor der Wahrheit immer Angst gehabt. Nun wusste er, dass er bei ihr keine Chance hatte. Sie würden beste Freunde bleiben. Für immer. Aber kein Paar. In der Brust schmerzte das Herz des Blondes.
 

Takeru biss sich auf die Unterlippe. „Ich habe vor der Rallye einen Korb bekommen“, sprach er dann die halbe Wahrheit aus.

Hikari verlangsamte ihr Tempo durch den Schock, den ihr diese Nachricht auslöste, ungewollt. Sie starrte den Rücken des Hoffnungsträgers mit geöffneten Mund an. Ihr Herz schmerzte in der Brust. Ihr bester Freund - ihre heimliche Liebe - war in jemand anderes verliebt.

„Wirst du um sie kämpfen?“, fragte sie mit brüchiger Stimme und war froh, dass sich Takeru nicht zu ihr umdrehte. Er würde sonst den Schmerz sehen, den sie gerade empfand. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Takeru ebenfalls seine Emotionen vor ihr bewahren wollte.

„Nein. Sie klang gestern fest entschlossen, dass zwischen uns niemals mehr sein wird, das über eine Freundschaft hinausgeht. Wenn ich sie nicht als meine Freundin haben kann, dann zumindest als eine Freundin. Unsere Freundschaft möchte ich nicht durch meine Gefühle zerstören.“

„Ist das nicht masochistisch?“ Die Braunhaarige sah, wie der Mann vor ihr beim Laufen mit den Schultern zuckte.

„Vielleicht.“ Takeru drehte sich zu ihr um und lief rückwärts weiter. Sie sah in seine blauen Augen, die verletzlich wirkten. Den Blonden war es nicht entgangen, dass Hikari mit ihm litt. Sie war nun mal seine beste Freundin und ihm war klar, dass sie ihm alles Glück der Welt wünschte. Nur konnte sie nicht alles Glück der Welt für ihn sein.

„Wie heißt es so schön? Die Zeit heilt alle Wunden.“ Er grinste sie frech an und änderte seine Laufrichtung. Statt rückwärts vor ihr weg zu laufen, lief er nun auf sie zu. Hikari erschrak dabei und wollte zur Seite springen. Doch Takeru kannte sie zu gut und wusste genau, dass sie immer nach rechts sprang, um auszuweichen. Das Paar stürzte auf den Sandstrand. Takeru hatte Hikari fest im Arm und hatte beim Sturz dafür gesorgt, dass er unter ihr lag. Sie sollte von seiner Aktion keine Verletzungen davontragen.
 

Er lachte unter ihr, während er sie fester an sich zog. Ihr Herz pochte noch von dem Schreckmoment schnell.

„Doofkopf“, schimpfte sie.

Sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu lösen. Als sie dies geschafft hatte, fing sie an ihn aus Rache zu kitzeln, während sie auf seinen Beinen saß und ein entkommen erschwerte.

Ein Grinsen konnte sie sich auch nicht verkneifen. Sie waren beide wie immer unbeschwert.

„Hika“, lachte Takeru unter Tränen, „ich ergebe mich!“

Die Angesprochene sprang auf und rannte los. Takeru brauchte einen Moment, dann folgte er ihr mit großen Schritten. Sie einzuholen fiel ihm nicht schwer. Er griff nach ihrer Taille, sowie ihren Beinen und riss sie hoch. Hikari schrie auf, als sie den Boden unter den Füßen verlor. Sie klammerte sich an seinem Hals fest. Ihr Gesicht war seinem so nahe. Er grinste sie frech an, während er sie trug.

„Das machst du doch nicht wirklich!“, rief sie, als sie hörte, dass Takeru mit seinen Schuhen durch das Wasser schritt. Sie begann, sich fester an ihm festzuhalten.

„Doch“, kam es spöttisch. Es war ein unangenehmes Gefühl, mit nassen Schuhen und Socken durch das Wasser zu gehen. Er stand schnell knietief im Wasser. Einige Schritte weiter begann sich seine Sporthose mit Wasser vollzusaugen.

„Keru, bitte“, kam es fast panisch von Hikari. Sie klammerte sich ganz fest an ihn. Takeru genoss die Nähe, auch wenn diese ihm schmerzte.

„Wenn du so weitermachst, erwürgst du mich noch!“

„Noch ringst du nicht um Luft!“

Takeru war stehen geblieben. Hikari hing trocken knapp über den Wasserspiegel.

„Keru, könntest du bitte umdrehen?“

„Nein“, gab er noch zur Antwort, als er sich nach hinten fallen ließ und seine beste Freundin mit ins das kühle Nass zog. Ihr Griff lockerte sich, als beide untergetaucht waren. Sie wollte möglichst schnell wieder über Wasser sein. Takeru tauchte kurz nach ihr auf.

„Idiot!“, rief Hikari aus und tauchte den Blonden wieder unter.
 

Am Ufer angekommen schluckte Hikari. Völlig ungeniert zog Takeru sein T-Shirt aus und wrang dieses aus. Ihr Blick ruhte auf seinem nassen Oberkörper. Er sah echt gut aus, stellte sie fest und errötete.

„Was machst du da?“, fragte sie fast panisch, als Takeru dabei war, seine Sporthose herunterzuziehen. Er hielt in der Bewegung inne und sah sie an.

„Meine Shorts ausziehen?“, fragte er nach. Er brauchte einen Moment, dann grinste er.

„Meinst du etwa, ich stehe gleich nackt vor dir?“ Er lachte, während er seine Shorts auszog und nur noch in Boxershort bekleidet vor ihr stand. Hikari drehte sich mit hochrotem Kopf weg.

„Du kannst deine Kleidung auch ruhig auswringen“, schlug der Blonde vor. „Ich gucke auch weg.“

Unendlichkeit

Sie verließ das kleine Badezimmer, als vor ihr eine durchnässte und aufgewühlte Hikari stand.

„Was hast du gemacht?“, fragte Hitomi nach. Ihre Gesprächspartnerin schob sie jedoch zur Seite und verschwand in das Badezimmer. Verwundert blieb die Lockenhaarige in den schmalen Flur zurück.

„Yuna und Momoko sind schon zum Frühstücken aufgebrochen. Ich warte auf dich!“, rief sie durch die abgeschlossene Tür.

„Ich habe keinen Hunger“, kam es mit erstickter Stimme von der Lichtträgerin, die das Wasser in der Dusche aufdrehte.

„Kari“, begann Hitomi ihre Drohung, „komm bloß nicht auf die Idee, dich einzusperren. Neben der Eingangstür ist der Stromkasten. Das Wasser wird kalt, wenn es durch den Durchlauferhitzer nicht mehr erwärmt werden kann und das kann ich mit dem Stromkasten beeinflussen. Also beeile dich. Ich warte solange auf dich.“
 

~~
 

„Wo warst du denn?“, fragte Satoshi seinem blonden Mitbewohner, der gerade die Holzhütte betreten wollte.

„Schwimmen“, antwortete der Gefragte, während er versuchte an dem Grünhaarigen, der ihm die Tür versperrte, vorbei zu kommen.

„In Sportkleidung?“ Ungläubig sah Satoshi den Größeren an. „Bist du gestolpert und ins Wasser gefallen?“

„Nein, ich habe eine Abkühlung benötigt.“

„Und da ziehst du dich nicht vorher aus? Du bist verrückt!“

„So ging es schneller. Darf ich nun duschen gehen?“

Satoshi musterte sein Gegenüber skeptisch. „Zieh zumindest deine Schuhe aus.“
 

Takeru ließ seinen Blick über den Frühstückssaal schweifen. Von seiner besten Freundin gab es keine Spur. Er dachte an die Konversation am Morgen zuvor. Frauen brauchen doch länger im Bad, ging es ihm durch den Kopf. Dabei hatte er noch Daisuke aus dem Bett geworfen, der ebenfalls den Tag ohne alten Schweiß beginnen wollte.

Takeru nahm sich am Buffet einen Youtiao, dazu einen passenden Dip und ein Glas Sojamilch. Neugierig sah er sich auch die anderen chinesischen Speisen an. Allesamt machen sie einen deftigen Eindruck.

Daisuke neben ihn lud sich schamlos das Tablet voll.

„Wie kann man nur so viel essen?“, fragte Takeru, als sie sich zu ihren Mitbewohnern an einen Tisch setzten. Auch Satoshi und Yuuko sahen fasziniert auf das Tablett des Igelkopfs.

„Lasst mich doch“, verteidigte dieser sich. „Solange ich alles aufesse ist doch alles okay.“

„Was ist das eigentlich, was du da isst?“

Daisuke betrachtete den Teigball. „Irgendwas mit Teig und Fleisch“, fasste er zusammen. „Schmeckt auf jeden Fall lecker.“ Er ließ den Blick über den Saal schweifen. „Wo ist eigentlich Kari?“

Zur Antwort zuckte Takeru mit dem Schultern, der seinen frittierten Teigstreifen aß. „Wir waren vorhin gemeinsam joggen. Sie braucht wahrscheinlich einfach länger beim frisch machen.“

Satoshi zog die Stirn kraus. „Joggen“ – dieses Wort betonte er, indem er je zwei Finger pro Hand als Anführungszeichen missbrauchte – „nennst du das?“ Er grinste süffisant. „Sex im See trifft es wohl eher.“

Takeru verschluckte sich an dem Teigstreifen.

„Was?“, schrie Daisuke auf, wodurch er die Aufmerksamkeit von allen Anwesenden im Saal auf sich zog.

Takeru warf Satoshi und Daisuke einen finsteren Blick zu. „Wir hatten keinen Sex!“, zischte er leise.

„Das stimmt“, pflichtete Yuuto bei. „Sonst hätte er sich unter der Dusche keinen runtergeholt.“
 

~~
 

Zwei braunhaarige junge Frauen saßen auf dem Doppelbett in ihrem gemeinsamen Zimmer. Hikari hatte sich ihre Bettdecke um die Schultern gelegt. Tränen liefen ihr die Wangen herunter und ihr Körper zitterte. Hitomi versuchte ihre Freundin zu beruhigen und strich ihr über den Rücken.

„Er ist unglücklich verliebt“, wimmerte Hikari.

„Wer ist ‚er‘? Etwa T.K.?“ Zur Antwort erhielt Hitomi ein Nicken. „Unglücklich verliebt“, wiederholte Hitomi die Worte. „Das bedeutet, er hat eine Abfuhr bekommen?“

„Er ist verliebt!“, schrie Hikari. „Dabei ist es egal, ob er glücklich oder unglücklich ist. Er ist in irgendein dahergelaufenes Mädchen verliebt, die mit uns hier ist. Er hat mir nicht einmal verraten, wer sie ist.“ Eifersucht und Verzweiflung klangen in ihrer Stimme mit. „Es ist auch egal, wer sie ist. Er liebt sie und nicht mich“, stellte sie nüchtern fest. „Es tut so weh. Und dann muss ich auch noch so tun, als würde ich nichts für ihn empfinden.“

Hitomi zog ihre Freundin an sich. „Es macht einen großen Unterschied ob er glücklich oder unglücklich verliebt ist. Aus einer erwiderten Verliebtheit kann Liebe entstehen. Dann hättest du echt die Arschkarte gezogen.“

„Aus einer nicht erwiderten Verliebtheit kann auch Liebe entstehen“, mischte sich die Lichtträgerin ein. „Ich spreche aus Erfahrung. Außerdem hat Takeru vor, weiterhin mit ihr befreundet zu sein.“

„Hat er nach deinem Rat gefragt?“

Hikari schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn gesagt, dass sein Handeln masochistisch ist. Ich bin ja auch keinen Deut besser. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“ Takeru war die Hoffnung, ging es ihr durch den Kopf. „Warum tut das nur so weh?“

„Vielleicht würde dir ein wenig Abstand zu T.K. guttun?“

„Nein!“, rief Hikari aus. „Er hat Liebeskummer und braucht mich. Das kann ich ihn nicht antun. Außerdem würde er eins und eins zusammenzählen. Dann wäre unsere Freundschaft für immer vorbei. Warum gibt es nur in Büchern das Paradies, wo Einhörner glücklich unter dem Regenbogen galoppieren und lachende Kinder Zuckerwatte auf der Wiese essen?“ Sie atmete tief durch. „Ich mache mich eben frisch. Dann gehen wir frühstücken.“

Hitomi lächelte sie schwach an. „Eine gute Idee“, pflichtete sie bei. Ob Daisuke wohl da sein würde?
 

~~
 

Takeru blickte von seinem Buch auf, als zwei braunhaarige Mädchen sich im Bus in die Sitzreihe neben ihn setzten.

„Guten Morgen, Daisuke“, begrüßte Hitomi den Igelkopf, der am Dösen war und hochschreckte. „Guten Morgen, T.K.“, fügte sie weniger liebevoll hinzu.

„Hallo ihr beiden“, gähnte Daisuke.

„Morgen“, kam es von Takeru.

„Was liest du denn da?“, fragte Hikari ihren besten Freund und nahm ihn über den Gang das Buch aus den Händen.

„‚Wovon ich rede, wenn ich vom laufen rede‘ von Murakami“, antwortete er, wobei er seine Hand bereit hielt, um das Buch wieder entgegen nehmen zu können.

„Du liest auch immer langweilige Bücher“, gab Daisuke seine Meinung kund. „Ich meine, wen interessiert so etwas?“

„Mich“, antwortete Takeru trocken. „Ich halte Murakami für einen sehr talentierten Schriftsteller. In dem Buch schreibt er über seine beiden Leidenschaften: Laufen und schreiben.“ Er warf Daisuke einen Blick zu, als dieser etwas erwidern wollte. „Er läuft nicht, um beim Laufen Ideen für seine Bücher zu entwickeln, sondern um die Leere zu erlangen. Er sieht das Laufen als ideales Training für seine Schriftstellerei. Denn Konzentration und Kondition benötigt man für beide Tätigkeiten.“

„Du versuchst also aus dem Buch etwas für deine eigene Karriere mitzunehmen?“, fragte Hikari und reichte ihm das Buch zurück.

„So ist es. Wir sind uns gar nicht so unähnlich. Ich spiele Basketball, um meinen Kopf frei zu bekommen.“

„Aber du gehst dafür nicht laufen?“, fragte Hikari nach, die an ihre gemeinsamen Joggingtouren dachte.

„Jein.“ Takeru lächelte die junge Frau an. „Zum Kopf frei bekommen ist laufen schon gut. Aber in der Regel gehe ich doch lieber mit guten Freunden joggen und genieße die Konversationen.“

„Wohin fahren wir eigentlich?“, wechselte Daisuke das Thema, nachdem der Motor gestartet wurde und der Bus pünktlich um zehn Uhr losfuhr. Takeru nahm sein Buch von Hikari entgegen.

„Du hast das Programm so gar nicht gelesen?“, fragte Hitomi mit einem Kichern nach.

„Nein“, gestand Daisuke.

„Wir fahren nach Donggangcun.“

„Und was machen wir da?“

„Wir sehen uns ein Museum an. Danach haben wir noch die Möglichkeit, Kleinigkeiten einzukaufen“, antwortete Hikari.
 

Nachdem der Jahrgang an einer Stadtführung teilgenommen hatte, ging es hinein in ein historisches Museum. Bis zur Rückfahrt danach hatten die Schüler im Anschluss noch eineinhalb Stunden Zeit.

„Die Stadt ist echt klein. Es gibt hier keine richtigen Hochhäuser“, stellte Daisuke fest.

„Tokio ist eine Metropole. Es gibt wenig Städte, die dieses Treiben überbieten können“, meinte Takeru, der sich lässig an einem Gebäude gelehnt hat, während Hikari und Hitomi die Auslage eines Schaufensters von einem Juwelier bewunderten.

„Das ist so hübsch“, hörten die jungen Männer Hitomi schwärmen.

„Oh ja“, bestätigte ihre Freundin.

„Frauen“, murmelte Daisuke.

„Diamonds are a girl’s best friend“, zitierte Takeru lachend ein Lied aus dem Musical Blondinen.

Daisuke zog die Stirn kraus und sah zu den Mädchen hinüber.

„Können wir weiter oder sollen wir hier Wurzeln schlagen?“, fragte er genervt nach.

„Kommen ja schon“, kam es beleidigt von Hitomi.

„Da vorne ist ja auch direkt ein Supermarkt“, stellte Takeru fest.

„Ich finde es voll blöd, dass wir selber kochen müssen“, maulte Daisuke.

„Kochst du nicht gerne?“ Hitomi sah den Igelkopf an.

„Doch. Sehr gerne sogar.“

„Cool! Aber was stört dich daran?“

„Es stört ihn weniger“, erwiderte Takeru. „Nur haben wir keine Lust, jeden Tag Nudelsuppe zu essen und so kommt jeder einmal mit dem Kochen dran.“ Er sah Daisuke kritisch an. „Willst du mir etwa sagen, dass dir mein Essen gestern nicht geschmeckt hat? Obwohl du geschlungen hast, als würdest du kurz vor dem Hungertod stehen?“

Daisuke grinste seinen Freund frech an. „Von dir weiß ich ja, dass man es essen kann. Aber von Yuuto? Oder Satoshi? Ich kann mir bei beiden nicht vorstellen, dass sie kochen können.“

„Bei der Rallye sind wir an einem Grillplatz vorbei gekommen“, unterbrach Hitomi. „Warum grillen wir heute Abend nicht gemeinsam? Euer Haus und unseres. Ich wäre sowieso mit kochen dran. Daher würde es passen.“

„Klingt gut“, stimmte Hikari zu.

„Und lustig“, warf Takeru ein.

„Also abgemacht.“ Daisuke strahlte. „Dann lasst uns Grillgut kaufen.“

„Und Salate!“, fügten die Mädchen im Chor hinzu.

„Frauen“, murmelte Daisuke erneut.
 

Die beiden jungen Frauen machten sich auf den Weg um sich frisch zu machen. Daisuke und Takeru hatten versprochen, auf sie zu warten. Als sie aus der Sichtweite verschwanden, ergriff Daisuke Takerus Hand und zog ihn mit sich.

„Hey!“, protestierte der Blonde. Erst vor dem Juwelier ließ der Igelkopf ihn los.

„Was willst du hier?“

„Du hast doch selber gesagt ‚Diamonds are a girl’s best friend‘“, klärte Daisuke auf. „Also. Was hat sich Hitomi hier angesehen?“

„Hitomi?“ Verwundert sah Takeru seinen Freund an.

„Ja. Hitomi“, sagte Daisuke überzeugt. „Du bist doch der Frauenkenner. Was haben sich die Mädels hier angesehen?“

„Ähm … also …“, stammelte Takeru. Er hatte von Schmuck genauso wenig Ahnung wie Daisuke.

Daisuke seufzte.

„Sie standen ja in etwa hier“, begann Takeru seine Detektivarbeit. „Hier liegen Armbänder aus. Das ist gut. Einen Ring sollte man wohl nicht verschenken. Außerdem kennen wir ihre Ringgröße nicht.“

Auch Daisuke betrachtete die Armbänder genauer. „Verschenkt man Armbänder?“, fragte der Braunhaarige nach.

Takeru zuckte mit den Achseln. „Kari habe ich mal eins zum Geburtstag geschenkt“, erinnerte er sich.

„Ihr seid ja auch beste Freunde. Du dürftest ihr wahrscheinlich auch einen Ring schenken, ohne das ihr euch dabei verlobt.“

„Wahrscheinlich“, bestätigte Takeru, dessen Herz sich bei den Gedanken an eine Verlobung zusammenzog. Soweit würde es nicht zwischen ihm und Hikari kommen. Sie würde irgendwann einen Mann finden, den sie im Gegensatz zu ihm lieben, heiraten und mit diesem gemeinsam Kinder bekommen würde. Takeru versuchte den Gedankengang durch Kopfschütteln zu vertreiben. „Hast du mal auf Hitomis Armbänder geachtet. Welchen Stil mag sie?“

Ratlos sah Daisuke von Takeru zu den Armbändern. „Keine Ahnung. Darauf habe ich noch nie geachtet.“ Der Igelkopf kratzte sich am Kopf. „Aber Kari hat doch zugestimmt, dass ihr das Armband gefällt. Was mag Kari denn?“

„Filigranen Schmuck aus Silber“, antwortete Takeru prompt.

„Und was davon ist ‚filigran‘?“ Sie sahen beide die Auslage an.

„Ähm. Ich würde jetzt bei Kari auf das Armband mit dem Infinity-Symbol tippen.“

„Das mit den drei Herzen in der Schleife?“, fragte Daisuke zweifelnd nach. „Ist das nicht ein wenig gewagt?“

„Wahrscheinlich. Ihr seid noch nicht einmal ein Paar.“ Takeru konnte sich gut in Daisukes Situation hineinversetzen. Hikari würde das Armband auch gut stehen. Nur diese Herzen … ‚Ich mag T.K. als Freund. Mehr ist da nicht‘ ging dem jungen Mann wieder durch den Kopf. Er schüttelte diesen, um den Gedanken zu verdrängen. Nein. Die Situation von Daisuke und ihm war unterschiedlich. Daisuke hatte bei Hitomi noch Chancen.

„Du kannst es ja jetzt kaufen und es ihr bei passender Gelegenheit geben“, schlug Takeru vor.

„Das klingt nach einer guten Idee!“, pflichtete Daisuke bei und betrat den Laden.

Grillabend

Der Grillplatz des Ferienparks war gut besucht. Die beiden Vierer-Wohngemeinschaften waren nicht die einzigen gewesen, die das gute Wetter nutzen wollten, um zu grillen.

Das Grillgut, die Salate, die Antipasti und die Soßen teilten sich die Schüler der Odaiba-Oberschule untereinander. Die Auswahl an verschiedenen Speisen war beachtlich. Die Picknicktische wurden zum Buffet umfunktioniert. So saßen die Schüler auf dem warmen Gras, aßen ihr essen, genossen die Sonne und unterhielten sich miteinander.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Takeru ein schwarzhaariges Mädchen, das ihren Salat aß und ihren eigenen Gedanken nachging.

Ayumi sah zu Takeru hoch und antwortete mit einem „Ja“.

Elegant glitt Takeru zu Boden. „Wie war dein zweiter Tag?“, fragte er die junge Frau interessiert.

„Ganz okay würde ich sagen. Das Museum war sehr beeindruckend.“ Die Schwarzhaarige sah zu den Bäumen. Sie biss sich auf die Unterlippen. Bei der Rallye war ihr bewusst geworden, dass Takeru der einzige Mensch war, mit dem sie sich normal unterhalten konnte. Mit ihren Freundinnen war dies gar nicht wirklich möglich. Es ging ihnen immer nur um Klatsch und Tratsch. Die meisten Männer wollten nicht, dass sie sich mit ihnen unterhielt. Ihre Eltern waren auch nicht viel besser. Ayumi sollte die Firma ihrer Familie übernehmen und wurde in diese Rolle hineingedrängt.

Ayumi erzählte Takeru von ihren persönlichen Highlights des Museumsbesuches. Es war ihr schwer gefallen, ihre drei Freundinnen alleine zu lassen. Diese hatten für das Museum kein wirkliches Interesse gehabt und waren verwundert gewesen, dass Ayumi nicht mit ihnen irgendwo auf den Bänken entspannen wollte und dabei die vorbeilaufenden Männer zu bewerten, wie sie es sonst immer taten. Die jungen Frauen hatten die Schwarzhaarige sogar gefragt, ob sie krank sei.

‚Lebe deinen Traum’, hatte Takeru ihr einen Tag zuvor gesagt - und genau diesen wollte sie sich verwirklichen, auch wenn sie nun gegen den Strom schwimmen musste.
 

Hikari schluckte. Takeru ging mit Ayumi sehr vertraut um. War etwa Ayumi das Mädchen gewesen, das ihm einen Korb gegeben hatte? Die Braunhaarige versuchte sich zu erinnern. Es passte nicht zusammen. Die Rallye hatte wohl für die Gruppe ‚Error 404’ ihren Zweck erfüllt und zumindest eine neue Freundschaft war entstanden. ‚Freundschaft, nicht Liebe’, rief sich die Braunhaarige in Erinnerung. ‚Keru muss noch über seinen Korb hinwegkommen. So schnell geht das nicht. Oder doch?’

„Hallo schöne Frau“, wurde sie von einem rothaarigen Schüler aus der 3-2 angesprochen. Sie kannte ihn vom Sehen her. Gemeinsam mit Daisuke spielte er in der Fußballmannschaft der Schule. Hikari fühlte sich geschmeichelt, wobei sie alles andere als in Flirtlaune war.

„Hallo Chiba“, gab sie kühl von sich.

„Du bist wohl nicht in bester Laune?“, fragte er rhetorisch nach. „Es passt dir nicht, wie dein bester Freund mit einem anderen Mädchen flirtet.“

Hikari zuckte zusammen.

Sosuke lachte auf. „Du bist ja leicht zu durchschauen. Meinst du nicht, du könntest ihn mit einem anderen Mann, mit mir zum Beispiel, eifersüchtig machen?“

Überrumpelt sah die Braunhaarige ihrem Gegenüber an. Dieser nutze die Gunst des Augenblicks und legte seine Lippen auf ihre. Erst weiteten sich die Augen von Hikari vor Schreck, dann erhob sie ihre Hand und verpasste Sosuke eine Ohrfeige.

„Sag mal, hast du nicht mehr alle Latten am Zaun?“, fragte sie ihn wütend, während sie sich ihre Hand rieb.
 

Daisuke hatte die Gunst der Stunde ergriffen und setzte sich zu Hitomi, die gerade alleine war, da Momoko und Yuna sich noch etwas zu essen holten.

Der Igelkopf hatte sich bei der Auswahl sehr zurück gehalten. Sein Pappteller war mit einer normalen Portion gefüllt, wobei Salate Mangelware waren.

Hitomis Blick wanderte verstohlen über den, mit fettigen Fleisch gefüllten Teller und anschließend über den Körper des Braunhaarigen. Sie kannte Daisuke durch Hikari etwas länger und wusste, dass er viel essen konnte. Dennoch verstand sie nicht, wo er das alles hinsteckte.

Eigentlich war Daisuke alles andere als schweigsam, doch er fand keinen Gesprächsbeginn. Nervös kaute er auf seinem Essen herum, auch um eine Ausrede zu haben, warum er nichts sprach.

‚Small Talk, Davis. Small Talk. Du schaffst das. Chaka!’, motivierte er sich selber.

Hitomi erging es nicht anders. Während sie gemeinsam auf den Rasen saßen, überlegte sie, ob sie jemals mit Daisuke alleine gewesen war. Sie waren zwar gerade nicht wirklich alleine, jedoch interessierte sich in diesem Moment niemand für die beiden.

„Bist du eigentlich Vegetariern?“, begann Daisuke das Gespräch. „Stört es dich, dass ich Fleisch esse?“

‚Was für ein blöder Gesprächsanfang’, ging es dem Igelkopf durch den Kopf.

Die junge Frau sah ihn irritiert an. „Nein und nein“, antwortete sie, während sie sich am Kopf kratzte. Sie musste die Konversation aber aufrechterhalten, ging es ihr durch den Kopf, bevor sie sich wieder anschwiegen. „Ich esse etwas bewusster Fleisch. Ich brauche nicht jeden Tag tierische Produkte zu mir zu nehmen. Als Vegetarier ist es allgemein schwierig zu grillen. Viele vegetarische Grillgerichte muss man entsprechend gut vorbereiten. Sie gibt es nicht abgepackt im Supermarkt zu kaufen. Ich hätte unter diesen Umständen wohl nicht vorgeschlagen, dass wir heute gemeinsam grillen, oder?“

Ihr Gesprächspartner legte die Stirn in Falten. „Aber du hast auch auf Salate bestanden“, erinnerte er sich.

Hitomi lachte. Diesen glockenähnliche Ton mochte Daisuke besonders von ihr.

„Oh ja. Zum Grillen gehören Salate ...“ - sie musterte Daisukes Teller- „... für mich zumindest dazu.“

‚Lern sie weiter kennen. Halte das Gespräch aufrecht, Davis! Kulinarisch passt ihr beiden zusammen!’, redete er sich ein.

„Sag mal, hast du einen Freund?“ Daisuke erstarrte, als er merkte, dass er diese Frage laut ausgesprochen hatte.

Die Braunhaarige legte ihren Kopf schief. Hoffnungen machten sich bei dieser Wortwahl in ihr breit. Auch wenn Daisuke die Tür eingetreten hatte. Aber sie kannte ihn ja so. Er war sehr direkt und sprach aus, was er dachte.

„Nein“, gab sie zur Antwort. „Wie sieht es bei dir aus? Wartet zuhause deine Freundin auf dich?“

„Nein. Ich habe keine feste Freundin. Ähm ... Hitomi?“ Er suchte ihren Blick.

„Ja?“ Voller Erwartungen sah sie ihn an.

„Hättest du Lust gemeinsam mit mir um den See zu gehen?“ Er errötete, während sie voller Freude lächelte.

„Sehr gerne.“
 

~~
 

„Wie sieht es bei euch beiden mit Quattro-Beachvolleyball aus?“, wurden Takeru und Ayumi von Kasumi, die bei der Rallye mit Daisuke in der Gruppe gewesen war, euphorisch nach dem Essen gefragt.

Der Blonde stand von der Wiese auf. „Ich bin dabei.“ Er reichte der Schwarzhaarigen die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Du auch?“

„Ja“, antwortete Ayumi und erwiderte das Lächeln des Blonden.

„Takaishi?“

Takeru wand sich zu Kasumi um. „Ja?“

„Hast du Motomiya gesehen?“

Er ließ seinen Blick über die Wiese gleiten. Daisuke konnte eigentlich weder übersehen noch überhört werden. Und wo es Essen gab, war der Igelkopf nicht weit entfernt. „Wir sind vorhin gemeinsam gekommen. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“

„Ist nicht schlimm“, winkte Kasumi ab.

„Wo ist das Spielfeld überhaupt?“, fragte nun Ayumi nach, die kein gespanntes Netz erkennen konnte.

„Am See, etwa 100 Meter von hier entfernt.“

Gemeinsam machten sich die drei Schüler auf dem Weg zum Volleyballfeld. Für das Spiel hatten sich acht Spieler zusammengefunden. Das Verhältnis war ausgeglichen. Vier Schülerinnen und vier Schüler warteten darauf, in Mannschaften eingeteilt zu werden.

Neben Ayumi und Kasumi wollten auch Yuna und Hikari mitspielen.

Der Blick von Takeru wanderte zu Sosuke, dessen Wange leicht geschwollen war, hinüber zu Makkuro, der mit ihm in der Basketballmannschaft der Schule spiele und Hiroki Tsukino, den Takeru nicht persönlich kannte.

Hikari beobachtete Takeru und Ayumi argwöhnisch. Ihre Laune besserte sich auch nicht, als sie mit Sosuke, Kasumi und Makkuro in einer Gruppe gewählt wurde. Auch das noch: Takeru und Ayumi würden gemeinsam spielen! Hikari würde in der gegnerischen Mannschaft gegen ihren besten Freund spielen und das auch noch gemeinsam mit Sosuke. Kasumi hatte Hikari gefragt, ob sie mitspielen wollte. Da hatte sich Sosuke freiwillig gemeldet. Ihre Gedanken schweiften hinüber zu ihrer Freundin Hitomi, die sie gerade Händchen haltend mit Daisuke entlang der Bäume schlendern sehen hatte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Hitomi war dabei ihr Paradies zu finden, von dem Hikari selber so weit entfernt war.
 

Das Spiel lief chaotisch ab. Dies lag vor allem daran, dass die Spieler sich untereinander wenig kannten. Da Takeru gut in der Annahme der Bälle war, konnte er Ayumi diese zuspielen. Hikari hatte es mit ihrer Mannschaft schwieriger. Sosuke und Makkuro versuchten alleine durch ihre Kraft Bälle auf die andere Seite zu schmettern. Eine Taktik schien es nicht zu geben. Auch ignorierten die Jungs, wenn möglich, die Anwesenheit von Hikari und Kasumi.

„Was für eine Katastrophe“, fasste Kasumi am Ende des Spiels zusammen. „Und das, wo sieben Spieler in Sportclubs sind.“

„Sie kennen halt nur die Regeln ihrer Sportart“, versuchte Hikari zu erklären. Ihr Blick ruhte auf Takeru, der wohl gerade auf dem Weg zu ihr war, Ayumi sich in diesem Moment aber um seinen Hals warf und ihn dabei überraschte. Hikari schnaubte wütend auf.

Kasumi ignorierte das Schnauben. „Du warst auch nicht der Teamplayer“, stellte sie nüchtern fest, während sie an die Annahmen dachte, die Hikari am besten Sosuke weitergegeben hätte.

Hikari versuchte ihre Augen von ihren besten Freund zu lösen. „Hm“, erwiderte sie nur gedankenverloren.
 

~~
 

Daisuke und Hitomi saßen auf der anderen Seite des Beachvolleyballplatzes am See zwischen zwei Bäumen im Gras.

„Was machen die da eigentlich?“, fragte Hitomi, nachdem sie einige Minuten das Spiel beobachtet hatte.

„Sich wohl nur den Ball auf komische Art und Weise zuwerfen“, lachte Daisuke.

Sie lächelte. Sein ehrliches Lachen mochte sie sehr gerne.

„Und dabei wohl sich gegenseitig im Weg stehen“, stellte Hitomi amüsiert fest. „Ich dachte, sie würden zwei Teams bilden, welche durch das Netz getrennt sind. Aber es sieht fast so aus, als würde jeder gegen jeden spielen.“

„Das schafft meine Fußballmannschaft auch ganz gerne“, seufzte Daisuke. Als Kapitän musste er immer wieder seine Mitspieler daran erinnern, welche Rolle sie im Spiel hatten. Es ging ihm nicht darum, dass die Verteidiger versuchten, ein Tor zu schießen. Es ging ihn darum, dass sie es nicht machen brauchten, wenn sie den Ball an die Stürmer oder die Mittelfeldspieler weiterpassen konnten. Diese Art des Egoismus war schwer zu durchbrechen.

„Wirst du nach der Schule Sport studieren?“

Überrascht sah Daisuke sie an. „Nein, nein! Ich möchte mein eigenes Nudelsuppenrestaurant eröffnen!“, offenbarte er mit leuchtenden Augen. „Und wenn ich Zeit habe, werde ich einen Fußballverein beitreten.“

Hitomi lächelte. Sie hatte mit etwas mehr Bodenständigkeit bei Daisuke gerechnet.

„Hast du denn die finanziellen Möglichkeiten?“, fragte sie nach. Sie kannte Daisuke gut genug, um zu wissen, dass er ein direkter Mensch war und sie wusste, dass sie genauso direkt sein durfte.

„Nein. Noch nicht. Ich werde in den Sommerferien wieder bei der Firma meines Vaters aushelfen. Das Geld lege ich zur Seite und werde mir dann einen Karren kaufen, mit dem ich dann auf der Straße meine Nudelsuppe verkaufen werde.“

„Wow.“ Hitomi stieg die Röte in das Gesicht. Daisuke war doch bodenständig. Er erzählte ihr voller Euphorie seine Zukunftspläne. Sie musste ihn einfach mögen.

„Und was hast du nach der Schule vor?“

Ihr fiel direkt ‚Heiraten und Kinder bekommen‘ ein. Doch so direkt wollte sie in diesem Moment nicht sein.

„Ich bereite mich in den Sommerferien auf die Aufnahmeprüfung für die angewandte Mathematik vor.“

„Mathematik?“, wiederholte er überrascht. „Das hört sich sehr anspruchsvoll an.“

Hitomi lachte. „Bisher fiel mir die Mathematik immer sehr leicht. Gerüchten zufolge wird man bei diesem Fach wohl nicht das berühmte Studentenleben führen, aber ich möchte das studieren, was mir Freude bereitet. Den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen ist nicht meins.“

Daisukes Grinsen war verflogen. Die Braunhaarige biss sich auf die Lippen.

„Das heißt“, begann er, „dass du während deines Studiums keine Zeit für Freunde hast?“ Er erinnerte sich noch zu gut an Joe, der sich vor lauter Stress im Studium noch mehr von seinen Freunden distanziert hatte, als er schon zu Schulzeiten getan hatte.

„Selbst, wenn ich wirklich keine Zeit für Freunde haben werde, werde ich mir diese Zeit nehmen.“ Sie hielt ihn ihren kleinen Finger hin. „Versprochen.“

Daisuke hakte seinen kleinen Finger mit geröteten Wangen ein. „Versprochen.“

Unruhe

Gedankenverloren sah Takeru auf den See, auf dem sich die Sonne spiegelte. Ayumi war vor wenigen Minuten mit ihren Freundinnen fortgegangen.

„Hast du eine neue Freundin?“

Er hob den Kopf und sah seine beste Freundin an. Seine Stirn lag dabei im Falten. Ihr Tonfall missfiel ihm. „Ja. So in der Art. Bist du etwa eifersüchtig?“, fragte er sie unverblümt.

Hikari ließ sich nicht beirren und setzte sich zu ihren besten Freund. „Und wenn es so wäre?“

Takeru sah wieder auf den See. ‚Nur beste Freunde‘, ging ihm durch den Kopf. ‚Sie hat kein Recht, eifersüchtig zu sein, oder doch?‘ Er zuckte mit den Achseln. „Dann würde sich wohl auch nichts ändern. Sie ist schließlich nur eine Freundin, nicht meine Freundin.“ Nach diesen Worten wand er sich wieder Hikari zu und grinste sie frech an. „Und? Kommst du morgen wieder mit zum Joggen?“, fragte er nach.

Hikari verzog das Gesicht und musterte ihn streng. „Kommt darauf an. Wenn ich nicht wieder in dem See schwimmen gehen muss …“

Der Mund des Blondens öffnete sich leicht, während seine Wangen sich rot färbten. Verwundert über seine Reaktion sah Hikari ihn überrascht an. „Geht es dir nicht gut?“

„Doch, doch“, winkte er ab, während er versuchte die Bilder seiner besten Freundin in nasser Sportkleidung zu verdrängen. Das Oberteil war dabei durchsichtig geworden. Die Hitze, die durch Takerus Körper wallte, passte gerade gar nicht.

Hikari beugte sich zu ihren Freund herüber und fasste ihn an die Stirn. „Fieber hast du schon mal nicht“, stellte sie nüchtern fest.

Sie war ihm sehr nahe gekommen. Sein Blick blieb bei ihrem Dekolleté hängen. Ihre Sommerkleidung war echt freizügig, fiel Takeru auf, bevor er aufsprang.

„Was hast du denn?“ Auch die Braunhaarige stand auf.

„Suou konnte ein wenig Bier auftreiben. Möchtest du auch eins?“

„Äh“, begann Hikari, die von seiner Sprunghaftigkeit überrascht war, „Unser Klassensprecher hat Bier organisiert?“
 

~~
 

„Was hast du?“, fragte Hitomi besorgt nach, als Daisuke in den Wald hinein starrte. Er legte seinen Zeigefinger auf die Lippen, um zu signalisieren, dass sie leise sein sollte.

„Warte hier“, zischte er ihr leise zu und verschwand in den Wald.

Die Braunhaarige sah ihm nach. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann gewann sie die Kontrolle über ihren Körper zurück. Sie nahm die Verfolgung auf. Nach einigen Metern stellte sie fest, dass ihres Flipflops nicht wirklich geeignet waren, um darin zu rennen. Schnell zog sie diese aus und lief in Füßlingen auf dem weichen Waldboden hinter Daisuke her. Es fiel ihr nicht schwer, ihm zu folgen. Zwar war er schon lange aus ihrem Sichtfeld verschwunden, doch nun hörte sogar sie, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

Schwer atmend kam sie an einer Lichtung an. Sie blieb hinter den Bäumen verbogen und erfasste die Situation. Fünf erwachsene Männer bedrängten vier Mädchen aus ihrer Schule. Sie erkannte Misaki, Ayumi, Renge und Seiya aus der 3-1. Daisuke stand drohend vor den Männern. Sie hatte ihn „Lasst die Mädchen in Ruhe“ schreien gehört, aber das hatte die Männer nicht interessiert. Mit größter Wahrscheinlichkeit sprachen sie nicht einmal seine Sprache. Nur einer grinste Daisuke überheblich an, während die anderen vier die Mädchen weiterhin in die Enge trieben.

Hitomi wollte gerade losrennen, um Hilfe zu holen, da fiel ihr ein, dass sie ihr Handy in ihrer Handtasche hatte. Es würde zwar ordentlich Gebühren kosten, doch sie würde wichtige Zeit sparen. Sie ging ein paar Schritte rückwärts, versteckte sich hinter einen Baum und rief ihre Freundin an.

Sie atmete erleichtert aus, als das Gespräch entgegengenommen wurde.

„Hitomi? Alles okay bei dir?“, fragte Hikari nach. Ihre Stimme lang komisch. Hatte sie etwas getrunken?

„Kari, ich brauche deine Hilfe“, kam es eindringlich.

„Äh. Was ist denn passiert? Hat Davis sich wieder verlaufen?“ Hikari lallte eindeutig.

„Nein“, antwortete die Braunhaarige bestimmt. „Ich erzähle es dir später. Kannst du zu mir kommen und bring bitte ein paar Männer mit.“

Hitomi bekam mit, dass sich Hikari mit jemand anderen hektisch unterhielt. Nervös verlagerte sie ihr Gewicht. Es konnte doch nicht wahr sein! Da brauchte sie einmal Hilfe, da war ihre Freundin auch noch betrunken.

„Hitomi, wo bist du?“, erklang eine Männerstimme auf dem Telefon. Takeru hatte Hikari das Telefon abgenommen.

Hitomi atmete tief durch. Sie linste entlang den Bäumen und sah, dass Daisuke es nun mit Gewalt versuchte. Die Mädchen schrien vor Panik im Hintergrund. Hektisch erzählte sie Takeru, wo sie war und hoffte, dass er und weitere Schüler schnell helfen konnten.

Tränen stiegen ihr in die Augen.

Daisuke wich gekonnt einen Tritt aus. Wirklich treffsicher war der fremde Mann nicht. Daisuke hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit aller fünf Männer erlangt. Vier davon hielten sich zurück. Sie sahen den ungleichen Kampf amüsiert zu. Der Igelkopf wich nur aus. Er versuchte nicht einmal, sich zu verteidigen.

Ungläubig sah Hitomi zu den vier jungen Frauen. ‚Sind die blöd? Warum schleichen sie sich nicht davon?‘, ging es ihr durch den Kopf. Wütend schlich sie sich durch den Wald auf die andere Seite der Lichtung.
 

~~
 

„Du, du, du, mitkommen!“, befahl Takeru, während er nacheinander auf Sosuke, Makkuro und Kyoya, den Klassensprecher, zeigte.

Etwas verwundert sahen die jungen Männer den Basketballkapitän an.

„Sofort!“, befahl Takeru in einen Ton, der keine Widerrede zuließ. Die jungen Frauen wollte er sicher am Ufer wissen. Besonders Hikari wollte er nicht bei sich haben. Sie war von nur einem Bier unerwartet auffällig angeheitert.

Leicht murrend folgten die Schüler den Blonden, der ein ordentliches Lauftempo vorgab, das besonders den Kyoya als Nicht-Sportler zu schaffen machte. Aber auch Makkuro, der weniger auf die Ausdauer gab, sondern eher mit Kraft beim Basketball protzte, bekam Schwierigkeiten, seinem Kapitän zu folgen.
 

~~
 

Erleichtert atmete die Lockenhaarige aus, als sie den blonden Haarschopf von Takeru erblickte. Er war alleine. Wollte er nicht Verstärkung mitbringen? Sie merkte an seinem Ausfallschritt, dass er ihre Gruppe ebenfalls wahrgenommen hatte. Er nickte ihr zu, zeigte in eine Richtung und die Braunhaarige bestätigte diese ebenfalls mit einem Kopfnicken. Hitomi bemerkte, wie Ayumis Mund sich öffnete.

„Hör auf, mit ihm zu flirten“, zischte die Braunhaarige. Der feindselige, überhebliche Blick entging ihr nicht.

„Warum? Reicht dir nicht ein Liebhaber?“, kam es hämisch von der Schwarzhaarigen.

Hitomi wurde schlagartig bewusst, dass sie Ayumi noch nie hatte ausstehen können. Warum hatte sie den vier jungen Frauen geholfen?

„Hast du nichts Besseres zu tun, als mit jedem Kerl der Schule ins Bett zu gehen? Bin ich froh, dass Daisuke von dir nicht verseucht wurde.“

„Sag mal: Hast du nicht mehr alle Latten im Zaun? Was fällt dir ein, so mit Ayu zu sprechen?“, mischte sich Misaki in den Zickenkrieg ein.

„Was denn? Die ganze Schule weiß, dass Ayumi herum hurt. Das ist eine Tatsache!“

„Du elende Schlampe“, brach es aus der Schwarzhaarigen heraus und sie schubste Hitomi kraftvoll gegen einen Baum, die jedoch ihre rechte Hand in den langen Haaren ihrer Gegenüber griff und daran zog.

„Aua!“, heulte Ayumi auf, während Misaki Hitomis rechtes Handgelenk ergriff und Renge und Seiya ihre Freundin anfeuerten.

„Hey!“, brüllte eine Männerstimme zu den Frauen herüber. „Was zum Teufel macht ihr da?“

Kyoya und Suou kam erschöpft und verschwitzt bei der Gruppe an.

„Lasst sie los“, kam es bestimmend von Kyoya. „Sonst sorge ich dafür, dass eure Klassenfahrt noch heute endet.“

„Sie hat angefangen!“, verteidigten sich Ayumi und Misaki zeitgleich.

„Das ist mir egal. Los, ab mit euch zu euren Hütten!“

Dies war einer der Momente, wo Hitomi klar war, warum Kyoya, ein eher unauffälliger Schüler, der Klassensprecher der 3-3 war. An Autorität fehlte es ihm sicher nicht, auch nicht dann, wenn er außer Atem und total verschwitzt war.
 

~~
 

„Du bist ja eine große Hilfe“, lachte Daisuke, während Takeru auf den Waldboden kniete.

„Was war denn das für ein Plan? ‚Ich vertreibe fünf ältere, kräftige Männer, indem ich sie ankotze‘?“

„Halt die Fresse!“, japste der Blonde. Grillgut, in Kombination mit Alkohol und einem langen Sprint unter Adrenalin war für Takerus Körper zu viel auf einmal gewesen. Mitfühlend klopfte Daisuke ihn auf den Rücken, dessen erbeben Takeru veranlasste, erneut erbrechen zu müssen. Die fremden Männer hatten das Weite gesucht, als Takeru mit Sosuke und Makkuro auf der Lichtung erschienen war.

„Und du sollst ein Sportler sein“, neckte Daisuke amüsiert.

„Ein toller Freund bist du“, gab Takeru als Widerworte, während er sich erhob und sich mit dem Handrücken über den Mund wischte. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zum Ferienpark.

„Du solltest dir Konno warm halten. Wäre er nicht gewesen, wärst du, Chiba sei Dank, morgen das Gespött der Schule.“

„Konno kennt mich halt“, erwiderte Takeru achselzuckend.

Daisuke zog die Augenbrauen nach oben. „Erbrichst du etwa öfters beim Training?“

Die Gesichtszüge von dem blonden Mann entglitten. „Klar, Davis“, kam es ironisch. „Eigentlich mache ich nichts anderes.“

Freundschaftlich schlug der Igelkopf seinen Freund auf den Rücken. „Du weißt, dass ich dich nur aufziehe, oder?“ Er kratzte sich am Kopf. „Hast du die Mädchen gesehen?“

„Was ist eigentlich geschehen?“, gab Takeru zur Gegenfrage.

Daisuke zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit den Mädchen darüber zu sprechen. Ich habe nur mitbekommen, dass Hitomi sie …“, Daisuke fasste sich ans Kinn und sah nachdenklich zu einer Baumkrone, während er die passenden Worte suchte, „… überzeugen konnte, zu verschwinden.“

„Wie läuft es zwischen euch beiden?“

Daisuke stockte und errötete. „Wen meinst du?“

„Als ob du es nicht wüsstest.“ Takeru seufzte. „Na zwischen dir und Chiba? Wem denn sonst?“ Takeru lachte, als er in das entrüstete Gesicht des Braunhaarigen sah. Eine kurze Pause trat ein. „Bist du mit Hitomi zusammen? Seid ihr ein Paar?“

„Du bist neugieriger als ein Kleinkind“, kam es seufzend von Daisuke, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. „Ich denke schon.“ Nachdenklich sah er in den Wald hinein. „Nein, eigentlich weiß ich es gar nicht. Bisher haben wir uns nur unterhalten. Dann kam die Sache mit den Mädchen dazwischen … Über Gefühle, Dates und ähnliches haben wir noch gar nicht gesprochen“, stellte Daisuke fest.

„Dann wird es Zeit, es nachzuholen!“

„Da hast du Recht!“ Daisukes Augen strahlten. „Ich gehe sie suchen. Wir treffen uns dann heute Abend im Bett.“

Takerus Mund war geöffnet. Er schüttelte den Kopf. Auf dieses Kopfkino hätte er auch verzichten können.
 

Daisuke hatte sich von seinen Freund verabschiedet, als er seinen Namen hörte.

„Hitomi“, sagte er überrascht.

Sie lächelte ihn mit geröteten Wangen an. Das Gespräch hatte sie gut hören können, wollte aber den beiden Männern ihre Privatsphäre gönnen. „Gehst du morgen mit mir aus?“, fragte sie ihn direkt.

„Was?“, kam es überrascht von dem Igelkopf. „Aus- … ausgehen? Du meinst, als hätten wir ein Date?“

„Nein.“

Daisuke zuckte zusammen. Die Enttäuschung überrollte ihn. Beschämt sah er zur Seite.

„Mit ausgehen meinte ich, dass wir ein Date haben werden, wenn du zustimmst, und nicht hätten.“

Erleichtert atmete der Braunhaarige aus und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ja, ich möchte morgen mit dir zu einem Date.“
 

Takeru war nicht sehr überrascht, Hikari auf der Terrasse vorzufinden. Um das verliebte Pärchen nicht zu stören, war er einen kleinen Umweg zurück zu seiner Holzblockhütte gemacht. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Sie blickte auf und erwiderte sein Lächeln. Ihr Gesicht hatte eine rötliche Färbung.

„Du verträgst echt keinen Alkohol“, stellte der Blonde amüsiert fest und setzte sich neben sie.

„Hey Keru“, bekam er nur zur Antwort. „Hast du Davis und Hitomi gefunden?“

„Ja. So wie es aussieht, haben die beiden morgen ein Date.“

„Wie schön“, seufzte Hikari verträumt. „Ich hätte auch gerne ein Date.“

Takeru biss sich auf die Unterlippe.

„Mit wem?“, fragte er laut und konnte sich ohrfeigen. Er wollte gar nicht wissen, wer seine Konkurrenz war.

„Mit dir“, antwortete sie, durch den Alkohol angetrieben, ehrlich.

Ungläubig sah Takeru sie an. „Hä?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Meinen Dank geht an Tasha88, die ihre Zeit aufopfert, um meine FF als Beta Leserin begleitet, mir Anregungen gibt und die immer noch Hoffnungen hat, dass ich irgendwann einmal in ferner Zukunft den Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ beherrsche. Auch nimmt sie meine Fehler mit Humor ("hackte die Namen auf seiner Liste ab"). XD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

dies war das letzte Kapitel für dieses Jahr. Es gibt eine kleine Weihnachtspause.
Ich wünsche Euch allen ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! ♥

Herzliche Grüße
- Mestchen Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo nochmal ;),
ich hatte mir schon gedacht, dass ab Dezember ein stressiges Leben beginnt. Ich schaffe es kaum noch eure FFs zu lesen und zu kommentieren. >//<
Daher werde ich meinen Rhythmus verändern und ab jetzt alle zwei Wochen ein neues Kapitel hochladen. Vielen Dank für Eurer Verständnis :)
- Mestchen Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von: abgemeldet
2018-01-12T08:43:23+00:00 12.01.2018 09:43
Hey Rehchen

Ähm,ich hätte auch nicht mit dem Anfang gerechnet. Leider passieren solche Vorfälle immer wieder.

Ich musste lachen. Da will TK helfen und dann das. XD Naja, so hat er Davis die Show nicht gestohlen. Warum muss er immer der Depp sein. ;P
Den gleichen Fehler wie TK habe ich auch mal gemacht. Ich kann nur sagen: Enteessen und danach Joggen ist keine gute Kombination. XD

Davis und Hitomi haben ein Date. Hoffentlich denkt er noch an die Kette. Mh, oder nicht? Das Symol ist er sehr tiefgründig. Ach, du machst das schon. :)

Kari und Bier - sie sollte lieber auf Sekt umsteigen. Obwohl, könnte auf das Gleiche hinaus laufen. ;)
So hat sie wenigstens die Wahrheit gesagt. Mal schauen, ob TK es versteht, oder Kari sich am nächsten Tag noch daran erinnern kann.

Mal schauen, was du noch so auf Lager hast. :)

Ganz liebe Grüße :*

Von:  Tasha88
2018-01-11T00:56:19+00:00 11.01.2018 01:56
Hallo Pandalein :)

Das kapi fand ich spannend. Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet, eher damit, dass Davis ein romantisches Plätzchen auskundschaften möchte.

Dass Takeru die Männer durch kotzen verteibt hatte ich auch nicht erwartet XD
Dachte, er verträgt mehr, gerade weil er sich darüber lustig macht, dass kari so schnell lallt.

Und davis und hitomi sind zusammen. Weiß hitomi das? Auf diesen weiteren Verlauf freue ich mich auch :). Davis hat es verdient ^^

Und flipflops finde ich auch gut ;p
(passt besser :D)

Alle 2 Wochen also. Dann komme ich auch nicht im Stress :)

Bis bald hoffentlich meine Liebe ^^ <3

Von:  Tasha88
2017-12-24T13:23:18+00:00 24.12.2017 14:23
hui :D

endlich komme ich dazu... seit Tagen auf meinem PC offen >.<
Davis und Hitomi - läuft besser als Takari XD
immerhin ;)
wie Kari eifersüchtig ist XD

ich mag es auf jeden fall - hast du gut ge- und beschrieben
ich feiere Davis und Hitomi immer noch - sag was, sag was!!! du hast Haare... falls du den Eiswerbespot kennst.

Bis bald :***

Von: abgemeldet
2017-12-20T22:06:54+00:00 20.12.2017 23:06
Hey :*

Du bist so gemein. >.< Jetzt gibt es doch keinen Stollen ;P
Die Kälte kriecht in die Knochen. Der Regen ist bäh. Überall in der Stadt riecht es nach Glühwein, Mutzen und gebrandten Mandeln. Was machst du? Du kommst mit einen Sommertag um die Ecke. :D

Kari wehrt sich - richtig so
TK will sich ablenken - das kann eigentlich nur schief gehen
Davis ist der Appetit wegen einem Mädchen vergangen

Volleyball ein schönes Spiel, wenn man es als Mannschaft spielt. Sonst rennt man sich einen Wolf. Beach-Volleyball ist nochmal eine Nummer für sich.
Ich hoffe doch, dass du uns mit der Teamzusammenstellung nicht schonen beibringen möchtest, dass Takari getrennte Wege gehen. >.<

Davis und Hitomi :) Die Beiden sind nicht so verpeilt wie andere ;P

Ganz liebe Grüße :*
Antwort von:  Mestchen
21.12.2017 13:28
Hallo meine Liebe,

was? Keine Stollen? ;-;
Dabei wollte ich euch Lesern doch nur warme Gedanken machen. :)

Ähm. Du hast einen Fehler entdeckt. Egal. XD Stimmt. Daisuke isst wirklich wenig, redet mit Hitomi kurz und – schwupps – ist das Essen vergessen XD

Das Spiel endete in einer Katastrophe. Es endete schon in meinen Kopf zu einer Katastrophe, als ich die Regeln gelesen habe XD Ich kann leider keine Ballspiele spielen und kann mich auch schlecht darin hineinversetzen.

Nein, Takari entfernt sich immer wieder, um am Ende sich näher zu kommen :)

Davis ist dabei, sein Glück zu finden. Die erste Schüchternheit ist durchbrochen und Kari hat sie auch Händchenhaltend gesehen :)

Liebe Grüße zurück :*
Von: abgemeldet
2017-12-14T19:34:12+00:00 14.12.2017 20:34
Hey Rehchen :*

Irgendwie bist du ein Chamäleon ;P (Reh, Panda, noch ein Tier?)

Warte mal, da war doch was. Ich krame mal in meinen Kopf. Ah, ich habe was gefunden:
frittieren
Diamonds
und noch etwas, auf dass ich nicht komme
Ich danke dir, dass du mich nicht in das heiße Öl geworfen hast XD

Tja, das ist Kari wohl auf sich selbst eifersüchtig
TK deutet nur an
*pfffffffffffff* typisch Teenager oder Takari, da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Hoffentlich ist Davis nicht auch auf den Kopf gefallen. ;P

Ganz liebe Grüße :*

Die Unendlichkeit - findet nicht nur in der Mathematik ihr Gehör. ;)
Antwort von:  Mestchen
14.12.2017 20:44
Hallo Saphira,

das dritte Tier ist von Linchen entdeckt worden: Meerschweinchen. :) Ich bin halt sehr flexible. :D
Hast du neben den Diamanten auch das Einhorn gefunden? ;)

Ich weiß auch nicht, ob es typisch Teenies oder Takari ist. Wohl eine Mischung aus beidem. Hm ...
Ich finde es schon sehr mutig, mal eben so ein Armband mit einem Infinity-Symbol zu kaufen. Naja. Notfalls für die nächste Freundin. XD
Ich hatte das beschriebene Armband in den Niederlanden im Urlaub gesehen und Manuel der Depp wollte es mir nicht kaufen. Hmpf. Idiot! Ich will es immer noch haben, finde es aber nirgends. >//< Hätte es mir doch selber kaufen sollen ...

Mal sehen, ob Kari noch herausfindet, dass sie auf sich selber eifersüchtig ist. Ich hoffe ja irgendwie schon. :)

Ganz liebe Grüße zurück :*
Antwort von: abgemeldet
14.12.2017 23:58
Aha, also drei in eins ;p

Bei dir galoppiert ein Einhorn im Paradies rum. ;p - ich würde sagen, ich habe es ...
Ach du weißt es am besten ;)

Männer haben ein Brett vorm Kopf was Schmuck angeht. Meiner hat mein Armband (Weihnachtsgeschenk vor zwei Jahren) von unserem Kind aussuchen lassen. (Sie war gerade 2 Jahre und acht wochen) Zum Glück hat mein Kind Geschmack:)
Ich kann mir vorstellen, das du wie ein kleines Rumpelstilzen rumgehüpft bist
Von:  Tasha88
2017-12-14T03:36:08+00:00 14.12.2017 04:36
Hallo meine Pandalein :*

Auch für mich ist der 13 ab sofort ein besonderer Tag im Monat. Unser zwerg ist tatsächlich schon einen Monat alt...

Und ich freue mich mit Dir, dass du es geschafft hast. Weg ist das Ding :D

Jetzt hast du deinen kopf hoffentlich etwas freier.

Das kapi war irgendwie süß. Gerade das Ende mit Davis.
:**
Antwort von:  Mestchen
14.12.2017 15:16
Hallo mein Eichhörnchen :*,

Du bist seit einem Monat richtig Nachtaktiv geworden. Wow, einen Monat ist das Würmchen schon alt? So langsam kommt die Mimik :D Und er wächst sicherlich ganz schnell <3

Jetzt muss nur noch der Antrag genehmigt werden. Wenn das nicht geschieht, brauche ich einen Plan B. Wobei ich ja die Forschung liebe und weniger Interesse daran habe, einfach nur Projekte zu leiten, ohne die Forschung voran zu treiben.
Jedenfalls ist die Last nun von mir runter und ich kann mich wieder anderen Sachen widmen. Ich muss mir noch das Kapitel für nächste Woche ansehen und das für übernächste endlich beenden (wobei es fast fertig ist). Wahrscheinlich war mein Kopf so voll, dass es eine Katastrophe war und du viel Geduld haben musstest. >//< Daher hatte ich mich auch entschieden, notfalls ein wenig zu pausieren.

Jetzt wird es spannend, wie es mit Daisuke und Hitomi weiter geht :D
Sie werden wohl nicht so Missverständnisgeplagt sein :D Und die beiden werden auch eine wichtige Rolle für Takari spielen ^^

Liebe Grüße :*
Von: abgemeldet
2017-12-05T21:34:36+00:00 05.12.2017 22:34
Hallo Rehchen :)

Ich musste wirklich überlegen, ob ich einen ganzen Tag verpasst habe. :P
Da hast du ein schönes Nikolausgeschenk gezaubert. :) Danke dir. :*
Du hast mich mal wieder zum Lachen gebracht. Catch us, if you can - und dann verlaufen die sich einfach. XD Hauptsache sie sind wohlbehalten wieder angekommen.
Davis ist mal wieder eine Marke XD Was kann er dafür, wenn er sich um 180 Grad vertut. Böse Himmelsrichtungen.
Und da sind sie wieder: Die typischen Missverständisse zwischen Kari und TK. *seufz*
Glaubst du wirklich, dass TK sein Versprechen einhält? ;)

Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend :* :)
Antwort von:  Mestchen
13.12.2017 21:32
Hallo mein Steinchen,

der Tag heute hat ja noch 2,5 Stunden. Bis dahin schaffe ich es noch, das heutige Kapitel hochzuladen :)
Die Gruppe von TK hatte namentechnisch auch verschwinden können: "Gruppe nicht gefunden". Hm. Das ging jedoch gut aus ;)
Und was sind schon Himmelsrichtungen? Total unnütz. Als Kind hat meine Mutter mir gesagt, dass wir im Westen wohnen und ich dadurch immer nach Hause finden würde. Als ich dann im Sauerland bei meiner Tante war, habe ich ermittelt, wo der Westen wäre (und vorher, in welcher Himmelsrichtung meine Tante wohnt, damit ich notfalls zurück finde). Naja. Ich hatte dann aber nicht den Mum so weit zu laufen. Der erste Berg war schon anstrengend genug XD

Lass dich überraschen, wie es weiter geht.

Ganz liebe Grüße zurück :*:)
Von:  Tasha88
2017-12-05T20:08:53+00:00 05.12.2017 21:08
Pandalein :3

Du hast vollkommen Recht ;p
Eines meiner Lieblingskapis :D
Ich muss unbedingt das nächste anschauen XD
Es ist auf meinem Laptop auch schon offen... Aber du weißt ja >< Zeit :/ die nimmt jemand anderes zur Zeit ein XD

Liebe Grüße :*
Antwort von:  Mestchen
13.12.2017 21:27
Hallo meine Liebe,

meine privaten E-Mails haben mir verraten, dass du dich nun in das Abenteuer "Mestchen schreibt unter Stress ein Kapitel" gewagt hast. >//< Vielen Dank, dass du dafür die Zeit gefunden hast :D

Vielen Dank für Deine Rückmeldung :*
Liebe Grüße zurück :*
Von:  RinRainbow
2017-12-03T19:05:25+00:00 03.12.2017 20:05
Hallo x)

Hach Ja/Nein Rätsel...find ich toll x)
Mh, diese Hino scheints ja faustdick hinter den Ohren zu haben. Aber klar, dass zwei anständige Jungs wie Davis uns T.K nichts mit ihr hatten!

Kari und T.K treffen sich also mitten in der Nacht an Deck, wie romantisch =) Könnte es zumindest sein, aber nein, sie verabreden sich lieber zum joggen xD
Sport am Morgen, ernsthaft? Da würde ichs eher wie Davis machen und lieber noch ein bisschen länger schlafen ^^

Liebe Grüße =)

Antwort von:  Mestchen
05.12.2017 17:07
Hallöchen,

Ja-Nein-Rätsel sind auch toll. Ich erinnere mich an mein erstes Rätsel. Es wurde mir auch auf einer Klassenfahrt gestellt und die Auflösung war, dass eine Seiltänzerin stürzt und stirbt. Irgendwie so. XD

Die Kulisse war auch schön romantisch. Sonnenaufgang. Meer. Aber nein. Die beiden denken praktisch :D
Morgens joggen gehen (und ich schicke sie mitten in der Nacht los *hust*) ist auch nicht meins. Mir reicht es schon, wenn ich morgens um halb sechs eine Stunde mit den Hunden gehe und dabei niemanden umbringe. :'D

Liebe Grüße zurück und danke für dein Feedback :)
Von: abgemeldet
2017-11-30T21:21:36+00:00 30.11.2017 22:21
Hallo liebes Rehchen :)

Da kommst du schon wieder mit so ein genialen Geniestreich um die Ecke - Wie findet man den Norden? Ohne Kompass oder sonstige Hilfsmittel außer einer Uhr? Ähm - ich bin raus. ;P
Wie gut, dass Joe sein Wissen weitergegeben hat, hilft nur nicht, wenn man ein Schussel ist. XD

Arme Hikari, so ein blödes Gerede. Kann ich eine Fahrkarte zum Mond einlösen? Nicht für mich ...
Wie kann man bei der Teamzusammenstellung 'nur Spaß haben'?

Davis sprüt vor Eifer über und rennt in die falsche Richtung. Hoffentlich hat er genug zu Essen dabei. XD

Zu TK habe eine böse Vorahnung >.<

Liebe Güße :*

Antwort von:  Mestchen
01.12.2017 14:55
Hallo Saphira,

wo liegt der Unterschied zwischen Land- und Stadtkinder? Die Landkinder lernen, dass Kühe nicht Lila sind und Schokolade produzieren, und können auch den Norden ermitteln. Wobei man dann doch eher den Süden nimmt XD und sich dann orientiert. Außerdem gibt es hier und da noch Probleme mit der Zeitverschiebung. Ist die Sonne nicht sichtbar, wird es auch schwierig. Aber man braucht ja keine Uhr um den Norden zu ermitteln.
Bekannter ist es wohl, sich an den Moos an Bäumen zu orientieren.
Meine Mutter hat mir früher gesagt, dass wir im Westen wohnen. Wenn ich also weiß, wo der Westen ist, komme ich immer nach Hause, dachte ich damals XD

Die Teamzusammenstellung war schwierig. Erstmal brauchte ich Namen. Dann musste ich die Geschlechter mischen und Daisuke wollte ich in keiner reinen Männergruppe packen, also musste Hikari dran glauben. :P

Und ich brauchte nun mal Gruppennamen. Die Digiritter hatten alle sehr kreative Teamnamen. Und der von Daisukes Gruppe war einfach perfekt XD

Nächste Woche gibt es ein Takari Kapitel. Versprochen :* Brauchst dir also noch keine große böse Gedanken machen. Das kommt erst später XD Eigenleben und so XD

Liebe Grüße zurück :*


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