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Weil Liebe niemals einfach ist

von

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Silvester

Ein Korken schoss knallend durch den Raum und Scorp verspritzte den Sekt über alle Anwesenden.

„Gutes Neue, ihr Spasten.“

„Gutes Neues!“ brüllten die Feiernden im Chor zurück, jeder mit einer Flasche teurem Sprudelwasser für sich allein in der Hand und keiner mehr ganz gerade stehend.

Scorps Eltern verbrachten die Nacht in ihrer Stadtwohnung in London, wo sie die Immobilie für ihren Umzug im Sommer präparierten. Scorp hatte ihnen klar gemacht, dass er sie nicht im Haus haben wollte, weil er es als Hauptquartier brauchte und ihnen war nicht viel anderes übrig geblieben, als sich dem Willen ihres Sohnes zu unterwerfen. Also würden sie Ende August nächsten Jahres – nein, diesen Jahres – ausziehen.

Ein weiterer Grund für ihre Flucht in dieser Nacht war wohl, dass Scorp und seine verzogenen Freunde seinen 17. Geburtstag nachfeierten, weil er am 23. schon auf den Malediven gewesen war und zusätzlich noch Silvester dazu kam. Man konnte sich also vorstellen, wie die Party aussah, wenn fünfzehn Jugendliche aus gutem Hause es mal so richtig krachen ließen.

Die Musik dröhnte in einer Lautstärke durch die Räume, die selbst einem Gehörlosen das Trommelfell zum Vibrieren gebracht hätte. Die hämmernden Techno-Beats ließen einem fast keine andere Wahl als obszön dazu zu tanzen und die Drinks wie Wasser zu kippen. Vermutlich erbebten selbst die Gläser im Nachbarhaus noch vom Bass, trotz der vier Hektar Grund, die zwischen ihnen und den Malfoys lagen.

Im Haus herrschte das reinste Chaos, überall lagen leere oder halbvolle Flaschen herum, Chipskrümel waren wie überdimensionale Staubflusen über die gesamte Einrichtung verteilt und dem Kerl auf dem Monet im Wohnzimmer hatte jemand einen pinken Schnurrbart mit Beautys Lippenstift gemalt. In keinem der sechs Schlafzimmer im Haus war das Bett noch unberührt und der teure Perserteppich in der Bibliothek wies weiße Flecken auf. Vom Wohnzimmer sollte man wohl gar nicht erst anfangen, zumal man die bedenklich roserne Kotze in einer Mingvase noch als geringstes Übel bezeichnen konnte.

Aber ihnen konnte es schließlich egal sein, wozu hatte man denn Hauselfen?

Um das Feuerwerk besser sehen zu können, wanderte die ganze Mannschaft auf den Garten hinter dem Haus aus. Von dort aus konnte man direkt über einen kurzen, geraden Weg durch die kunstvoll beschnittenen Hecken hinunter zum Strand gehen und sah sowohl die Raketen, die über England geschossen wurden, als auch die über Frankreich, da es eine sternenklare Nacht war.

„Ich weiß was wa machn“, lallte Nathan auf einmal. „Wir…al‘o wir machn ‘n Wettrenn‘, so wer schnella beim Strand un‘n is, so.“

Nach einem Wettsaufen mit Quinn, bei dem er in Grund und Boden gesoffen worden war, sah der Italiener nicht mehr ganz so frisch aus und hatte sichtlich Mühe, überhaupt noch verständlich reden zu können. Aber Hauptsache er wollte ein Wettrenne machen. Durch den Schnee.

„Ich bin voll dabei“, Scorp sprang vom Tisch herunter, auf dem er eben noch getanzt hatte, natürlich nicht ohne bei der Landung etwas unsanft und ebenso unelegant umzukippen.

Nach geschlagenen zehn Minuten hatten es dann alle geschafft sich in einer Linie aufzustellen, die mehr wie ein Zickzackmuster aussah, ohne in den Büschen stecken zu bleiben.

„LOS!“

Die Hälfte der Versammelten landete schon beim Startschuss im Schnee, die andere taumelte Richtung Süden auf das Ziel zu. Der Horizont wurde in unzähligen Farben erhellt, die vom Meer gebrochen und widergespiegelte wurden.

Scorpius war der erste, der seinen Fuß in den Sand setzt, was bei seinem Alkoholpegel eigentlich an ein Wunder grenzte, dicht gefolgt von Domi.

„Gewonnen.“

Zur Eigenbelohnung setzte er seine Flasche an die Lippen, als plötzlich zwei Arme um ihn geschlungen wurden.

„Und ich weiß schon, was du als Belohnung kriegst.“

„Uihh, eine Überraschung.“

Dominique nahm seine Hand und zog ihn fort von der Menge, nur eine kurzes Stück den Strand entlang. Dümmlich grinsend folgte ihr Scorp ohne eigentlich zu kapieren, was sie mit ihm vorhatte. Erst als sie an zwei Gestalten vorbei kamen, die sich in der Saukälte auf und ab bewegend im Sand lagen und leise stöhnte, wurde es ihm klar.

„Ich…Beauty, nein.“

Er versuchte sich von ihr los zu reißen, verlor dabei das Gleichgewicht und knallt auf seine vier Buchstaben. Zum Glück hatte die letzte Flut den gesamten Schnee vom Strand getilgt, trotzdem war es ziemlich kalt. Erstaunlich schnell für eine Betrunken saß die blonde Schönheit rittlings auf ihm und schmiegte sich an ihn.

„Beauty…nein, verpiss dich, verdammt.“

Verzweifelt versuchte er sie weg zu schieben aber irgendwie machte ihm Gevatter Alkohol diesen Kampf ganz schön schwer. Verdammt, hätte er bloß nicht so viel getrunken.

„Komm schon Scorp, ich weiß, dass du es auch willst.“

Ihre Hand bahnte sich ihren Weg nach unten, zwischen seine Beine und fing an ihn zu streicheln.

„Es muss keiner erfahren.“

„Nein, ich will nicht…!“

Das halberigierte Gerät in seiner Hose, das nach Berührung lechzte, sprach eine andere Sprach und Domi lächelte.

„Komm schon, wie lange ist’s jetzt her, dass du das letzte Mal jemanden flach gelegt hast? Zwei Monate, drei? Sowas kann doch nicht gesund sein.“

Vier. Seit er sich in Lily verknallt hatte, um genau zu sein.

„Das geht dich verdammt nochmal einen Scheiß an, Schlampe.“

„Ich mag’s, wenn du dreckig wirst.“

Er versuchte verbissen sich zu wehren, doch sie legte ihm die Arme auf die Brust und drückte ihn nach hinten. Seine Arme wurden schwer und er gab den Widerstand gezwungenermaßen auf. Über ihm tauchte das triumphierend lächelnde Gesicht der Blonden auf und als ihr langen Haare zu beiden Seiten seines Gesichts wie ein Vorhang herunter fiel, wurde er von völlig er Dunkelheit eingehüllt.



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