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Hütte Nr. 7

von

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Ein neuer Spitzname für Elisabeth

"Hey, du da!" brüllte der Ausbilder und kam auf mich zu. "Wer bist du?"

"Elisabeth Pechstein!" antwortete ich im harschem Ton und blickte ihn scharf an.

"So so, die Elisabeth bist du also!" fuhr er brüllend fort. "Ist dir eigentlich aufgefallen, dass es gegenüber dem Ausbilder respektlos ist...!"

"Stopp!" fuhr ich ihn an. "Nicht in diesem Ton!"

"Oh, du bist ja eine ganz Mutige. Und ein loses Mundwerk hast du auch!" er packte mich an den Schultern. "Lass mal deinen Verstand durchchecken, wenn du überhaupt einen hast!"

"Das soll mich also beeindrucken?" warf ich zurück. "Ich hasse Vollidioten wie sie, die den ganzen Tag nicht besseres zu tun haben, als Leute anzubrüllen. Ich nicht hier um Soldatin zu werden. Sondern weil meine Eltern mich gezwungen haben!"

Er verpasste mir eine Ohrfeige: "Erzähl den Mist jemand anderes!"

Ich lief rot an, während er fortfuhr: "Spüre den Schmerz, spüre die Schuld und nun senke deinen Kopf und ab in die letzte Reihe mit dir!"

Mit hochrotem Kopf bewegte ich mich in die letzte Reihe und blieb dort erstmal ruhig.

"Warum zum Teufel verfolgt mich ständig diese Erinnerung?" dachte ich mir. "Und warum erinnere ich mich ausgerechnet jetzt daran?"

Es kam öfters vor, dass mich irgendwelche Gedanken, Dialoge und Erinnerungen heimsuchten. Meine Mutter sagte immer, dass die Phrasen oder Erinnerungen mich aus einer dummen Situation retten können.

Doch inwiefern sollte mich dieser Erinnerungsfetzen vom Eingangsritus helfen? Soll ich etwa den Ausbilder wieder anbrüllen und eine Ohrfeige kassieren?
 

Ich saß mit rasenden Herz vorm Ausbilder.

Kurz nachdem Vorfall, wurde ich von der Aufseherin zum Ausbilder Shadis geschleppt.

"Vestehe!" sagte er mit erstaunlich ruhiger Stimme. "Und sie hat damit angefangen und dich einfach zu Boden geschlagen?"

"Ganz genau!" antwortete ich.

"Das seh ich aber anders!" meldete sich die Aufseherin zu Wort. "Ich habe gerade den Raum betreten, als es passierte. Beide haben zwar gleichzeitig zur Flasche gefasst, aber den Konfilkt hat sie begonnen!"

Sie deutete mit dem Finger auf mich: "Sie war diejenige, die damit angefangen hat. Die Andere hat sich nur gewehrt!"

"Ich verstehe!" kommentierte Shadis die Situation. "Wieso überrrascht es mich nicht? Immer nur Ärger!"

"Wenn ich schon so nervog bin, warum schicken sie mich dann nicht nach Hause?" fuhr ich ihn an. "Ist eh besser, als in diesem dämlichen Lager zu sein?"

"Glaub mir!" antwortete er. "Das möchtest du nicht!"

Mir platzte endgültig der Kragen: "Was redest du da? Natürlich möchte ich nach Hause. Ich bin nicht freiwillig hier, schon vergessen?"

"Nein, das habe ich nicht vergessen!" antwortete er. "Und ich erinnere mich noch ganz genau daran!"

"Aber wenn wir Ausbilder dich noch einmal beim Prügeln erwischen!" fuhr er brüllend fort. "Dann werden wir dich windelweich prügeln, haben wir uns verstanden?"

"Ja!" antwortete ich kleinlaut.

Er beendete das Gespräch mit einem rauem Befehl namens "Wegtreten" und schlagartig bin ich vom Stuhl aufgesprungen und bin nach draußen geeilt.

"Puh, das war knapp. Zum Glück aht er mir keinen Reinigungsdienst oder Sonstiges aufgebrummt. Da hatte ich echt großes Glück!"

Ich überquerte den Apellplatz, wo immernoch die riesigen Apparate standen. Rekruten, die die Prüfung heute nicht bestanden haben. Hatten die Möglichkeit die Prüfung am darauffolgenden Tag zu wiederholen.

Viele von ihnen investierten den freien Tag, um für die Nachprüfung zu üben.

Unter den viele Rekruten, die wie Versager an den Seilen hangen wie depressive Fische., fiel mir jemand ganz Besonderes ins Auge. Ein Mädchen, das ein langes, ausgewaschenes graues Kleid mit pinke Streifen trug.

"Mist!" fluchte es. "WIeso hab ich mich auf sowas hier eingelassen. Meine Klamotten werden dreckig, es sind einfach weit und breit keine hübschen Boutiquen zu sehen und mein Make up zerläuft ständig. Was für ein Kaff ist das denn hier? Hier kann man nicht mal vernünftig essen und trinken!"

Während sie fluchte, zappelte sie unruhig herum.

Ich konnte mir den Kommentar nicht verkneifen. "Kein Wunder! Sowas wie Körperspannung besitzt du ja nicht. Aber kiloweise Schminke im Gesicht schon! Hmm, finde den Fehler!"

"Pah!" antwortete sie mit herablassenden Grinsen. "Ich hab noch nie so einen Haufen von überheblicher Arroganz gesehen? Was bildest du dir eigentlich ein?"

"Das sagt genau die Richtige!" antwortete ich. "Ich habe es im Gegensatz zu dir garnicht nötig mir das Gesicht mit Make up vollzukloppen und mich in solche tussige Kleider zu werfen!"

"Meine Kleider sind viel schöner als dein Gesicht!" warf sie zurück.

Sie fasste sich an ihre hochgesteckten braunen Haaren: "Och nöö, meine Haare sind vollkommen verschwitzt und das alles wegen dir. Du musst immer das Leben von anderen Leute zur Hölle machen oder? Zuerst der Ausbilder, dann das Mädchen mit den zwei Haarfarben dann deine Zwillingsschwester und zu guter Letzt bin ich wohl an der Reihe!"

"Sie ist nicht meine Zwillingsschwester!" fuhr ich sie an.

Ich machte mit der Hand eine wegwerfende Bewegung: "Was solls, ich habe keine Lust mich mit so jemanden idiotischen herumzustreiten. Nicht in dieser verschissenen und beknackten Welt!"

Mit diesen Worten ließ ich sie allein und bewegte mich in Richtung Speiseraum, wo bald das Mittagessen stattfinden soll.
 

Später beim Essen:
 

Ich saß am Tisch und las meine früheren Tagebucheinträge durch.

Mein Tagebuch ist das Einzigste gewesen, dass ich von zu Hause mitnehmen konnte. Doch im Lager verfasse ich keinen einzigen Eintrag, denn ich schrieb nur positives in mein Tagebuch.

"Dürfen wir uns dazu setzen?" fragte eine Stimme.

Ich sah auf und erblickte zwei Mädchen: Die Eine hatte kurze braune Haare und hatte Sommersprossen im Gesicht. Die Andere war um einiges kleiner, hatte lange blonde Haare und ein kindliches Gesicht.

"Wenn`s sein muss!" antwortete ich genervt und schob mir eine Gabel vom Gemüsereis in den Mund.

"Ich hoffe!" begann die Braunhaarige. "Dass du diesmal nicht mit Anderen prügeln musstest, um an die Limonade zu kommen!"

Genervt runzelte ich die Stirn: "Ich trinke gerade Apfelschorle!"

"Echt krass, dass du dich mit Annie anlegst!" setzte sie fort. "Da muss man echt Mut haben!"

"Ihr seht wirklich identisch aus!" meldete sich die Andere zu Wort. "Als wäre sie ein Spiegelbild von dir!"

Genervt rollte ich mit den Augen: "Ach ja, Ist mir garnicht aufgefallen. Danke für die Info!"

"Ich bin übrigens Ymir!" stellte sich die Braunhaarige vor.

"Und das ist Krista!" fügte sich hinzu und deutete auf die Andere.

"Ich bin Elisabeth!" stellte ich mich schlicht vor und trank von meiner Apfelschorle.

"Annie, heißt sie also!" dachte ich mir. "Meine Doppelgängerin heißt also Annie. Puh, zum Glück heiß ich Elisabeth. Wenigstens macht mein Name einen Riesenunterschied, weil er mal zur Abwechselung mal einen komplett unterschiedlicher Klang hat!"

"Aber wir dürfen dich ruhig Ellie nennen oder?" fragte mich Krista mit einem Lächeln. Ich wollte mit einem klaren Nein antworten, aber da ich ihrem süßen und unschuldigen Lächeln nicht widerstehen konnte antwortete ich stattdessen: "Wenn es unbedingt sein muss!"

"Gut dann ist es ja entschieden, wir nennen dich in Zukunft Ellie!" antwortete sie mit einem Lächeln und ihre Wangen erröteten leicht.

Na super: Annie und Ellie!!!! Warum nennt sie mich nicht gleich Annie Nr. 2

Ich hasse den Tag, das Leben, das Lager, die Welt, meinen neuen Spitznamen, Krista, überschminkte Tussen, cholerische Ausbilder und ICH HASSE ANNIE!!!!!!



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