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Blind Date a la Amor

von

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Blind Date mit dir

Hinata blickte auf und sah dem Hyuuga kurz in die Augen, die zunächst etwas kühl wirkten. Sie beobachtete, wie er Platz nahm und atmete noch einmal tief ein und aus.

„Guten Abend Hyuuga-san.“ Lächelte Hinata ihn an.

Der Hyuuga sah Hinata direkt in ihre blauen Augen.

„Guten Abend Hyuu-san.“ Entgegnet er ihr und Hinata sah, dass sich seine Gesichtszüge etwas entspannten. Seine Augen hatten nun, als Hinata ein zweites Mal in diese blickte, nicht mehr diese Kälte, die Hinata zu Anfang gesehen hatte, sondern eine gewisse Wärme. Das beruhigte sie, da sie sich Sorgen darüber gemacht hatte, dass ihm diese Blind Date Sache vielleicht ähnlich wie bei Shikamaru genervt hatte. Da Hinata eher das Gefühl hatte, dass der Hyuuga nicht gerade der Typ Mann war, der an solchen Veranstaltungen teilnahm oder seinen Spaß daran hatte. Sie wusste von Naruto, dass er im Allgemeinen immer erst auf Abstand ging und sich zunächst einen Eindruck von den Menschen um sich herum verschaffte. Dabei konnte es eine ganze Weile dauern, bis er es zuließ, dass jemand seinen inneren Zirkel betreten durfte. Hinata hatte diese Erfahrung auch gemacht. Am Anfang wirkte er wirklich sehr kühl und abweisend. Doch als sie ihn bei der Arbeit und auch mit zusammen Naruto erlebt hatte, hatte sie gesehen, dass er kein Eisklotz war, wie es viele glaubten. Man musste in dieser Hinsicht geduldig mit ihm sein und, wenn man sich die Zeit nahm und genauer hinsah, dann konnte man in seinem Umgang mit seinen Mitmenschen erkennen, ob er jemanden mochte oder nicht beziehungsweise, ob er es zuließ, dass er jemanden vielleicht in seinen inneren Zirkel eintreten ließ. Hinata war sich zwar nicht ganz sicher, doch sie glaubte, dass sich zwischen ihnen so etwas wie eine Freundschaft entwickelt hatte, da er auch, wenn die Beiden alleine waren, seine Mauer fallen ließ und nicht nur, wenn einer seiner Freunde mit dabei gewesen war. Seine ganze Haltung wirkte entspannter. Ebenso seine Gesichtszüge und sein Blick, die wärmer wurden. Der Hyuuga legte zwar gegenüber allen Personen, denen er begegnete, auch, wenn sie ihm unsympathisch zu sein schienen, eine grundlegende Höflichkeit an den Tag, doch konnte Hinata mittlerweile, auch dank Naruto, erkennen, wann er höflich aufgrund seines Anstandes war und wann er höflich beziehungsweise höflicher zu jenen war, die er wirklich zu mögen schien. Es war zu Beginn für Hinata wirklich etwas schwierig gewesen, mit ihm warm zu werden, doch sie war ein geduldiger Mensch und hatte die Menschen um sich herum immer versucht so zu akzeptieren, wie sie waren. Und nachdem Naruto ihr, als sie sich am Anfang ihres Kennenlernens befanden und sie sich noch etwas unsicher gewesen war, wie sie den Hyuuga einschätzen sollte beziehungsweise, ob er sie nun mochte oder nicht, da es für Hinata schwierig gewesen war seine Mimik und Gestik richtig zu deuten, gesagt hatte, dass sie sich keine Sorgen darüber zu machen brauche, dass der Hyuuga sie nicht mögen würde und er einfach etwas länger als andere bräuchte, um mit anderen Manschen warm zu werden, war sie erleichtert gewesen. Mehr und mehr bekam sie das Gefühl, dass er gerne mit ihr zusammen war und es zuließ, dass sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelte. Doch musste Hinata auch zugeben, dass ihre eigene Schüchternheit ihr beim Kennenlernen des Hyuuga auch im Weg gestanden hatte. Sie hatte sich immer etwas schwer mit Menschen getan, die eine sehr starke oder kühle Ausstrahlung, so wie es bei ihm der Fall war, hatten. Auch hatte nach einer Weile irgendjemand das Gerücht verbreitet, dass Hinata ihre Schüchternheit nur vortäuschen würde, um so bei dem Hyuuga zu landen. Hinata hatte das einerseits sehr traurig gemacht, dass es Kollegen gab, die dachten, dass Hinata jemand sei, die solche Tricks anwandte und andererseits machte sie es auch wütend. Wütend, dass einige sie auf die gleiche Stufe mit denjenigen Frauen stellten, die sich auf die unmöglichste Weise dem Hyuuga an den Hals warfen. Aber zum Glück glaubten das nicht alle und es war wieder Naruto gewesen, der sie beschwichtigt hatte und ihr deutlich machte, dass der Hyuuga nicht viel auf Gerüchte geben würde und eine sehr gute Menschenkenntnis habe. Auch war sich Hinata sich gewesen, dass Naruto gegenüber sein Freund diesbezüglich etwas gesagt hatte, da Naruto falsche Gerüchte, die andere schlecht machten, verabscheute und immer vehement gegen diese vorging.

Doch in diesem Moment schien das alles bedeutungslos zu sein. Denn nun saßen die Beiden hier bei einem eingefädelten Blind Date, dass eigentlich Ino helfen sollte, Shikamaru näher zu kommen und für Sakura und Naruto eine schöne Abwechslung war, die jedoch in einem romantischen Abend für die Beiden enden sollte. Und für Hinata war diese Situation, dieser ganze Abend eher absurd. Es war, als würde sie sich in einer dieser romantischen Komödien befinden, die vielleicht für die Anderen etwas Komisches hatte, aber nicht für sie. Immer wieder war ihr der Gedanke gekommen, dass Sakura und Naruto nicht nur für Ino Amor spielten, sondern, dass sie auch versuchten für Hinata eine Möglichkeit zu schaffen dem Hyuuga endlich näher zu kommen. Vor allem nachdem ihre Freundinnen ihr kurz zuvor reinen Wein eingeschenkt hatten. Sie fragte sich immer wieder, ob der Hyuuga sich so einfach zu einem solch absurden Verkupplungsplan überreden ließ oder, ob es nicht eine, für ihn angenehmer Möglichkeit gegeben hätte, das Ganze zu arrangieren? Andererseits konnte sich Hinata nicht vorstellen, dass der Hyuuga ein Mann war, der ein Problem damit hatte, mit einer Frau zusammen zu kommen. Zumindest hatte Hinata immer das Gefühl, dass er genau wusste, was er tat und, vor allem was er wollte. Gleichzeitig kam ihr ein anderer Gedanke. Nämlich, das, wenn er sich wirklich auf diese Sache hier eingelassen hatte und er wirklich gewusst hatte, dass sie hier sein würde, er doch nicht abgeneigt von ihr war. Andererseits wusste sie aber auch von Sakura, das sie und Naruto Shikamaru im Dunkeln darüber gelassen hatten, dass Ino auch hier sein würde. Was auch bedeuten könnte, dass der Hyuuga auch nicht wusste, wem er hier begegnen würde. Dann war da ja noch Yuri, die auch nicht ganz zufällig zu diesem Blind Date gekommen war. Und, nachdem was sie angedeutet hatte, nur wegen des Hyuuga´s hier sein konnte. Also war vielleicht doch mehr nach außen gedrungen, als es Sakura und Naruto geplant hatten. Denn eigentlich sollte die Verkupplungsaktion mit Ino geheim bleiben. Hinata ging auch davon aus, dass die beiden Männer auch nicht unbedingt misstrauisch gewesen waren, doch waren sowohl Shikamaru als auch der Hyuuga äußerst intelligente Männer, die man nicht so einfach hinters Licht führen konnte. Hinata war sich sicher, dass Shikamaru spätestens jetzt, nachdem er Ino gesehen hatte, etwas gemerkt haben musste. Ebenso der Hyuuga. Doch leider konnte Hinata nicht in die Köpfe der beiden Männer sehen und wusste auch nicht, inwieweit gerade der Hyuuga in das Ganze  eingeweiht gewesen war.

Warum ist er hier? Und wie hat Naruto ihn hier her bekommen? Unter einem Vorwand?

Hinata war verwirrt. Sie saß da und war in ihren Gedanken versunken, die nur so durch ihren Kopf flogen. Sie wusste nicht, was sie denken sollte und, was sie zu ihm sagen sollte, ohne, dass die Situation zu krampfhaft wurde.

Was ist mit dir los Hinata? Sonst kannst du doch auch mit ihm reden… Auch, wenn es nur die Arbeit ist. Aber ich kann doch nicht von der Arbeit anfangen…Und das hier ist ja auch keine normale Situation...

„Darf ich dir vielleicht einen Vorschlag machen?“ Riss der Hyuuga Hinata aus ihren Gedanken.

„Ja!“ Sagte Hinata etwas abrupt, da sie nur das Ende von der Frage ihrem Gegenüber gehört hatte. Und sie schien auch etwas lauter gewesen zu sein, da sich ihre Tischnachbarn zu ihnen umdrehten und amüsiert zu sein schienen.

„Entschuldige.“ Sagte Hinata mit leicht geröteten Wangen und sie hätte schwören können, dass der Hyuuga leicht geschmunzelt hatte.

„Keine Sorge. Es ist in Ordnung. Dieser ganze Abend ist etwas… schräg.“ Antwortet er ihr ernst.

„Ja…

Aber, was wolltest du Vorschlagen?“

„Nun…“ Neji räusperte sich. „Wir kennen uns nun doch schon eine Weile und, falls es nicht unangebracht sein sollte, würde ich vorschlagen, dass wir vielleicht dazu übergehen uns bei unseren Vornamen zu nennen?“

Hinata sah an ihn etwas perplex an. Er sah sie direkt an und wartete auf ihre Antwort. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber sie freute sich sehr über diesen Vorschlag. Denn das würde bedeuten, dass sie wirklich so etwas wie Freunde waren und er es zuließ, dass sie ihm näher kam und in der Zukunft näher kommen könnte.

„Gerne, das fände ich sehr schön. Ich glaube, wir sind auch die Einzigen unter unseren Freunden, die noch nicht per Du sind.“ Strahlte sie ihn an und es schien ihr, als würde er sich noch etwas mehr entspannen.

„Entschuldige…“ Sagte er und Hinata fand, dass er etwas verlegen wirkte.

„Ich brauche immer etwas und eine entsprechende Möglichkeit es anzusprechen hatte sich bisher noch nicht ergeben.“

Es scheint ihm doch etwas unangenehm zu sein, dass er es erst jetzt zur Sprache bringt.

„Ja, das stimmt. Aber in der letzten Zeit war auch immer einiges los, wenn ihr bei uns wart. Und wirkliche private Gespräche waren dann auch nicht gerade möglich. Aber es ist wirklich kein Problem.“ Lächelte Hinata.

„Ich meine… Es kommt doch nicht darauf an, wann man wen wie betitelt… Aber versteh es bitte nicht falsch... Ich meine nur, dass es für eine Freundschaft nicht Ausschlaggebend sein sollte… Naja eigentlich vielleicht schon…Aber…

Ich glaube… wir sollten es dabei belassen.“

Hinata schwieg und spürte, wie ihre Wangen wieder rot geworden waren.

Ohman, ich hoffe er hat es nicht falsch verstanden… Natürlich ist ein per Du ein Annährungsschritt, aber darauf kommt es mir nicht an. Wichtiger ist das Kennenlernen…

„Keine Sorge. Ich verstehe es...

Dann also Hinata?“ Schmunzelte Neji.

„Ja… Neji.“ Sagte Hinata etwas verlegen und fragte sich innerlich, ob dieser Mann wusste, was er für eine Wirkung auf Frauen, vor allem auf sie, hatte, wenn er sie so ansah. Denn er hatte etwas sehr jungenhaftes und verspieltes an sich, wenn er sie mit diesem Blick ansah, den Hinata nur schwer deuten konnte.

Sie schwiegen einen Moment, bevor Hinata die Initiative ergriff.

Jetzt oder nie!

„Und… darf ich fragen, wie… Wie du hier gelandet bist?“

Neji sah Hinata etwas überrascht an.

„Ich meine, wenn es nicht zu forsch ist?“ Fügte sie etwas verlegen hinzu.

Neji sah sie einen Moment eindringlich an.

„Wegen der Wette.“

„Wette?“

„Ja, der zwischen Shikamaru und Naruto. Ich denke, dass du davon gehört hast?“

„Ja, Narutos Freude über die gewonnene Wette habe ich mitbekommen, als er mit Sakura im Krankenhaus durch den Gang getanzt ist. Hehe… Das war wirklich ein tolles Bild.“ Lachte Hinata.

„Das habe ich gehört. Vor allem, da er bisher noch nie eine Wette gegen Shikamaru gewonnen hatte. Obwohl er es seit Jahren versucht hat.“ Grinste Neji.

„Na ja, du musst aber zu geben, dass Shikamaru wirklich schwer zu schlagen ist. Andererseits ist Naruto auch sehr hartnäckig.“

„Das stimmt. Es war abzusehen, dass es irgendwann doch einmal klappen könnte. Und der gute Shikamaru hatte wohl etwas zu hoch gepokert.“

„Wegen des Einsatzes?“ Hackte Hinata, die den Wetteinsatz kannte, nach.

„Ja, er hat Naruto Narrenfreiheit gegeben. Solange es nicht unter die Gürtellinie geht.“

„Ich verstehe.“

Neji sah Hinata wieder an. Er war sich sicher, dass Hinata über den genauen Wetteinsatz und die Einlösung Bescheid wusste. Zwar hatte Naruto nichts Eindeutiges dazu gesagt, doch wusste Neji, dass die ganze Idee nicht alleine auf Narutos Konto ging, sondern seine Freundin auch ihren Beitrag dazu geleistet hatte. Und Hinata war wahrscheinlich unsicher, was sie sagen sollte und was nicht, da sie ihren Freundinnen nicht in den Rücken fallen wollte und auch nicht wissen konnte, inwieweit Neji eingeweiht war.

„Naja, verloren ist verloren und, da Naruto seinen Sieg auch mit allen teilte, wurde das Ganze dann doch eine große Sache.“

„Das habe ich gehört. Er meinte mal, dass er von allen möglichen Leuten Vorschläge für die Wettschulden bekäme. Aber wie kam es dann zu dem Ganzen hier?“ Fragte Hinata, die nun doch neugierig wurde und, da Sakura sich bedeckt gehalten hatte und sie die genauen Einzelheiten darüber, wie Naruto Shikamaru hier her gebracht hatte, wirklich nicht kannte. Sie sah kurz zu Shikamaru und Neji folgte ihrem Blick.

„Nun, Shikamaru ist nicht gerade jemand, der oft unter die Leute geht. Was wohl auch an unsrem Berufsfeld liegt und seine Mutter versucht ihn schon längere Zeit zu verkuppeln. Wobei sie auch gerne seine Freunde oder Kollegen mit einbindet.“ Neji verzog kurz das Gesicht und fuhr dann grinsend fort: „Es hat wohl schon einige Blind Dates und anderes gegeben und na ja… Es war nicht ganz so erfolgreich. Wohl auch, weil sich Shikamaru irgendwann geweigert hat weiter zu machen und einfach seine Ruhe haben wollte.“

„Kann ich verstehen. Ich habe so etwas auch schon über mich ergehen lassen müssen und fand es furchtbar.“ Sagte Hinata und Neji sah sie eindringlich an. Bevor er jedoch darauf eingehen konnte, fuhr sie fort: „Ich glaube man muss der Typ für so etwas sein. Aber, hat sich Naruto dann mit Shikamarus Mutter zusammen getan?“

„Nicht ganz. Sie muss wohl dabei gewesen sein, als das Ergebnis verkündet wurde, und hat wohl zu Naruto gemeint, dass dieser ihren Sohn doch verkuppeln könne. Vielleicht hätte er ja mehr Glück.“

„Und er hat die Idee dann aufgeschnappt.“ Meinte Hinata leise, als sie zu Naruto sah.

„Ich möchte ehrlich sein.“ Sagte er und wartete, bis Hinata wieder zu ihm blickte und er ihre volle Aufmerksamkeit hatte.

„Ich weiß von Naruto, dass Sakura auch an der ganzen Idee beteiligt war und, sie haben zwar nichts Eindeutiges gesagt, aber spätestens nach dem ich Ino gesehen habe, war mir klar, dass das Ganze wirklich irgendeine Art von Verkupplungsversuch sein könnte… Vor allem, da ich aus Inos bisherigem Verhalten herauslesen konnte, dass sie wohl nicht ganz abgeneigt zu sein scheint.“

Hinata schwieg einen Moment.

Naruto hat ihn also dahingehend eingeweiht… Aber, es stimmt. Inos Verhalten hat den Meisten deutlich gezeigt, wo ihr Interesse lag… Und… Er weiß von dem Plan… Dann kann ich auch ehrlich sein ohne etwas zu verderben. Zumindest wird er nicht gleich zu Shikamaru rennen?

„Ja, ich weiß es auch… Entschuldige. Ich wusste nur nicht, wie viel du weißt… Und eigentlich betrachtet, ist es schon etwas blöd, dass irgendwie keiner so richtig eingeweiht ist oder alles weiß… Aber wir alle irgendwie mit drin hängen.“ Meinte Hinata etwas verlegen, da ihr das Ganze doch etwas unangenehm war.

Ich hoffe, er ist nicht böse.

„Keine Sorge. Ich verstehe, dass es dir etwas… unangenehm ist?“

„Danke… Man will ja keinem auf die Füße treten.“ Lächelte sie ihn an.

„Ja, das verstehe ich. Das geht mir ähnlich. Man hätte das Ganze auch auf subtilere Weise machen können. Aber manchmal muss man wohl andere Wege gehen, um eine Chance zu bekommen.“

„Wahrscheinlich. Aber…

wie ging es weiter?“ Fragte Hinata.

„Was genau?“

„Naja, du hast gesagt, du seist wegen der Wette hier. Du hattest doch nicht mitgewettet oder?“

„Nein.“ Antwortete Neji knapp.

Neji überlegte einen Moment.

„Als Schiedsrichter.“

„Schiedsrichter?“ Hinata war verwirrt.

„Oder Zeuge. Wie man das Ganze auch nennen soll.“

„Hehe… Also so etwas wie ein Zeuge und Aufpasser, damit Shikamaru sich an die Regeln hält und Naruto es nicht zu bunt treibt.“ Lachte Hinata, die wusste, das Naruto in seiner Euphorie doch gerne mal über das Ziel hinausschießen konnte.

„Mhh… Das kommt hin. Du kennst Naruto ziemlich gut.“

„Hehe… Er ist ein sehr offener Mensch und hält seine Gefühle nicht zurück.“

„Stimmt, er macht es einem dahingehend einfacher.“ Lächelte Neji.

„Auf jeden Fall hatte es sich sehr schnell herumgesprochen, dass Naruto vor hatte Shikamaru auf ein Blind Date mit zu nehmen und, dass er auch nicht um die zweite Runde herumkommen würde. Viele Kollegen wollten sich das ansehen und wohl auch mit entscheiden, mit wem Shikamaru in die zweite Runde gehen sollte. Aber die Meisten wollten wohl eher zu ihrem eigenen Vergnügen dabei sein.“ Fuhr er fort.

„Ich kann mir vorstellen, dass Shikamaru nicht besonders begeistert gewesen ist und darauf gar keine Lust hatte.“ Meinet Hinata ernst.

„Und ich denke, dass Naruto klar war, dass sein und Sakuras Plan nicht so funktionieren würde, wie sie sich es erhofft hatten.“

„Stimmt…Vor allem, wenn Kiba dabei gewesen wäre. Er ist sehr… hartnäckig.“ Sagte Hinata vorsichtig.

„Eher aufdringlich. Er weiß nicht, wann Schluss ist. Immerhin hat Ino ihm sehr deutlich gesagt, was sie von ihm hält.“ Stellte Neji ernst fest.

„Hehe, das hat sich wohl auch sehr schnell herumgesprochen.“ Lachte Hinata.

„Ja, das hat es.  Aber wir waren an dem Tag dort, als es passiert ist.“

„Wir?“ Hinata wusste, dass einige Kollegen von Kiba dessen Zurechtweisung durch Ino mitangehört hatten, dass aber Neji an diesem Tag auch anwesend gewesen war, hatte sie jedoch nicht bemerkt.

„Shikamaru und ich waren bei der Leiterin der Autopsie und konnten es bis zu ihrem Büro hören. Ino ist eine sehr…. energische Frau und… laut.“

„Hehe, aber ein ganz lieber Mensch und ich muss sagen, dass es Kiba doch verdient hatte.“

„Ach?“ Neji zog eine Augenbraue hoch. Nicht, dass er mir Hinata nicht einer Meinung gewesen wäre, jedoch war es für ihn auch interessant zu wissen, welches Verhalten Hinata ablehnte und welches nicht. Auch, wenn er davon bereits eine gute Vorstellung hatte.

„Ich war einige Male dabei, wenn die Beiden auf einander getroffen sind und… na ja, es war dann doch etwas zu viel des Guten. Ino händelt solche Sachen zwar immer sehr gut, aber nicht jede Frau kann das.“

„Stimmt. Man sollte das irgendwann akzeptieren. Selbst als sich die Kollegen darüber lustig gemacht haben, ist er nicht zurückgewichen. Es hat ihn eher angespornt. Erst als Shikamaru ihn zurechtgewiesen hat und Kiba gedroht hat ihm seinen Vater, also den Chef, auf den Hals zu hetzen, hat er sich zurückgehalten.“

„Wirklich? Shikamaru hat das gemacht?“ Fragte Hinata erstaunt.

Ob das etwas zu bedeuten hat? Aber in diesem Beruf wird ja Wert auf ein gutes Benehmen gelegt. Es wäre schon interessant zu wissen, ob es etwas zu bedeuten hat… Aber vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein… Ob ich es Ino sagen soll?

„Ja und es wurde auch Zeit, dass ihn einmal zurechtweist, denn nicht jeder hat Kibas Verhalten gut geheißen. Lange hätte das so nicht mehr gehen können.“ Sagte Neji wieder ernst.

Also hätte es jemand anders gemacht, wenn es Shikamaru nicht getan hätte. Vielleicht sage ich erst einmal nichts und warte ab, was heute Abend noch geschieht.

„Aber du hast recht. Kiba war einer der Ersten, der sich das mit ansehen wollte und viele andere folgten. Naruto hat natürlich versucht, dagegen zu steuern. Das hat aber nicht ganz funktioniert und er war wirklich genervt. Was eher selten bei ihm ist. Deshalb habe ich mir das Ganze Hin und Her auch etwas genauer angesehen, weil Narutos Verhalten doch etwas eigenwillig war und, da ich ihn schon lange genug kenne, um sagen zu können, dass etwas mehr dahinter steckte, habe ich ihn dann auch direkt angesprochen.“ Erklärte Neji.

Hinata dämmerte es.

„Das heißt, dass dich Naruto dann eingeweiht hat und du mit dieser Schiedsrichter Idee gekommen bist?“ Lächelte Hinata.

„So in etwa. Wie gesagt, Naruto hat nur Andeutungen gemacht und auch keinen expliziten Namen genannt, weil er wahrscheinlich nicht zu viel verraten wollte…

Ich denke aber, dass er und Sakura den Beiden einfach noch einmal eine Möglichkeit geben wollten. Vor allem, weil Naruto sich sicher ist, dass etwas zwischen den Beiden ist.“

„Wirklich?“ Hinata sah verblüfft zu Naruto. „Davon wusste ich gar nichts.“

„Er hatte es einige Male zu mir gesagt… Ich glaube, Naruto hat das für sich behalten. Shikamaru ist, was das angeht, doch etwas schwieriger zu deuten und ich glaube Naruto wollte keine falschen Hoffnungen bei Sakura oder Ino wecken…

Wenn du das vielleicht für dich behalten könntest?“ Sagte Neji etwas verlegen.

„Natürlich.“ Lächelte Hinata.

„Danke.“ Sagte Neji erleichtert.

„Aber es scheint geklappt zu haben. Immerhin habt ihr die Anderen davon überzeugt, nicht hier her zu kommen, und sie haben ihre Ruhe.“

„Es hat geklappt. Es hat zwar etwas Überredungskunst gebraucht und ich habe auch die Tatsache genutzt, dass Shikamarus Mutter zufällig dabei war, als ich diesen Vorschlag gemacht habe, und sie dann auf eine doch etwas energischere Art allen klar gemacht hat, dass jeder, der kommen würde, ihren Zorn zu spüren bekäme. Und ich glaube, dass war dann auch mit ein Grund für das gelingen.“ Grinste Neji breit.

„Haha...“ Lachte Hinata.

„Ganz zufällig also? Kompliment. Das hast du wirklich gut eingefädelt. Aber von einem Staatsanwalt wie dir kann man auch nichts anderes erwarten.“ Strahlte Hinata Neji an.

„Danke für das Kompliment.“

Hinata sah ihn an und spürte, wie ihre Wangen wieder Rot wurden als sie sah, wie er sie nun anlächelte. Es war das erste Mal, dass er sie so ansah und Hinata spürte die Schmetterlinge in ihrem Bauch.

Was Hinata in diesem Moment jedoch nicht wusste, war, dass sie mit der Annahme, dass Neji genau wusste, was er wollte und, was er tat, nicht ganz falsch lag. Denn Neji hatte bei diesen Amorplänen weitaus mehr mitgewirkt, als sie oder ihre Freundinnen wussten.

An Narutos Sieg über Shikamaru war keiner vorbeigekommen und es war doch ein größeres Gesprächsthema, als Neji gedacht hatte. Vor allem dann, als es um die Wettschulden ging. Fast jeder hatte einen Vorschlag gemacht und er hatte viele Ideen gehört, doch sich selbst eher zurückgehalten und das ganze Treiben etwas genervt beobachtet. Als Naruto dann mit dieser Blind Date Idee kam, war er etwas überrascht. Neji kannte Naruto seid seiner Highschoolzeit und Naruto war immer jemand gewesen, der nie ein Problem damit gehabt hatte Freundschaften zu schließen. Er war immer für jeden Menschen offen und hatte auch nie irgendwelche Vorurteile. Daher wusste Neji auch, dass Naruto von Blind Dates eigentlich nichts hielt. Er hatte sich zwar ein- zweimal erbarmt und hatte Shikamaru zu den arrangierten Blind Dates begleitet, doch hatte er das Ganze eigentlich immer eher belustigend gefunden und nicht ganz so ernst genommen, wie die Teilnehmer. Für Naruto hatte das alles etwas Gekünsteltes. Man sprach mit vielen Frauen für einen kurzen Moment und musste innerhalb dieses Momentes feststellen, ob die Chemie stimmte. Ein interessantes Gespräch entwickelte sich aber meist erst nach einiger Zeit und es gab Menschen, die brauchten einfach etwas Zeit, um warm zu werden. Und später folgte dann der peinliche Moment, an dem man sich entscheiden musste, ob und mit wem man vielleicht in die nächste Runde gehen würde. Und nicht jeder bekam jemanden für eine nächste Runde ab, was für manch einen auch nicht gut für das Selbstwertgefühl sein konnte. Andere wiederum zwangen sich auch in eine weitere Runde, weil sie es einfach auch erzwingen wollten. Naruto war der Meinung, dass das Ganze quatsch sei. Entweder es passte oder nicht und in einer künstlich hergestellten Situation, wie einem Blind Date, war ein normales und erfolgreiches erstes Begegnen nach Narutos Meinung einfach nicht möglich.

Neji vermutete, dass es nicht alleine Narutos Idee sein konnte. Erst hatte er gedacht, dass vielleicht Shikamarus Mutter noch einmal mit ihm gesprochen haben könnte. Als Naruto jedoch versuchte die Kollegen von dem Date fernzuhalten und deshalb immer wieder mit Kiba aneinandergeriet, hatte Neji das Gefühl, dass doch mehr dahinter stecken musste. Nachdem die beiden Männer im Beisein von Neji wieder einmal aneinander geraten waren, hatte sich Naruto in seiner Wut, als Neji ihn von Kiba weggezogen hatte und nach draußen gebracht hatte, damit sich Naruto beruhigen konnte, verplappert. Denn er hatte gemeint, dass Sakura ihm den Kopf waschen würde. Erst da war Neji der Gedanke gekommen, dass Sakura bei der Blind Date Idee ihre Finger mit im Spiel gehabt hatte. Neji hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass das alles nicht zu Naruto passte und er nicht der Typ für solche Pläne war. Nicht, dass Naruto kein kluger Mann war. Im Gegenteil. Aber Naruto war ein Grund ehrlicher Mensch, der nicht der Typ für solche Dinge war und immer gerade heraus handelte. Auch, wenn es manchmal doch zu schnell war. Ferner war Neji klar, dass mehr dahinter stecken musste, wenn Sakura daran mitwirkte. Und bei diesem mehr konnte es sich nur um eine ihrer Freundinnen handeln, da Sakura sich selbst in einer glücklichen Beziehung mit Naruto befand. Die Einzige, die für Neji in Frage kam, war Ino. Auch deshalb, weil es doch relativ offensichtlich zu sein schien, das Ino ein gewisses Interesse an Shikamaru hatte. Daneben wusste Neji von Naruto auch, dass Sakura Ino eingeweiht hatte und, dass sich die beiden Frauen gemeinsam auf diesen Abend vorbereitet hatten. Denn Naruto wollte zusammen mit Sakura spaßeshalber an dem Blind Date teilnehmen. Außerdem hatte Naruto an diesem Tag Geburtstag und, da Sakura schon immer einmal einen romantischen Abend im Xées, der in der zweiten Runde folgen und für den das Hotel bekannt war, verbringen wollte, war dieser Abend für die Beiden nicht unbedingt ein Verlust.

So hatte sich Neji, nachdem er eher zufällig von Narutos und Sakuras Plänen erfahren hatte, doch mehr mit dem Ganzen beschäftigt, als er es gedacht hatte und ihm kam relativ schnell ein ganz andere Gedanke in den Kopf. Oder besser ein Name. Nämlich Hinata.

Als Neji Hinata zum ersten Mal begegnet war, hatte er sofort gemerkt, dass sie anders war als die anderen Frauen, die ihn in der Autopsie umschwärmten. Sie war freundlich und hatte immer ein Lächeln auf ihren Lippen. Egal, wie hektisch der Tag zu sein schien. Ein Lächeln, das immer voller Wärme schien und ehrlich gemeint war. Kein gestelltes, aufdringliches oder verführerisches Lächeln, wie bei den meisten anderen Frauen, die versuchten seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es zeigte einfach Hinata und ihre Warmherzigkeit und hatte ihn bereits bei ihrer ersten Begegnung in seinen Bann gezogen. Doch gleichzeitig war sie auch sehr schüchtern gewesen, was es am Anfang doch etwas schwierig für ihn gemacht hatte, mit ihr in ein eher lockeres Gespräch zu kommen. Wobei er auch zugeben musste, dass es für ihm auch nicht gerade einfach war, Smaltalk zu führen. Neji hatte ihre Art etwas irritiert, da er eher selten bis nie mit schüchternen Frauen zu tun gehabt hatte. Und doch hatte Hinata ihn interessiert. Sie verbarg ihre Gefühle nicht und man konnte fast immer erkennen, ob sie nun fröhlich oder traurig war. Vor allem aber interessierte sie ihn auch, weil sie mit Naruto, Sakura und Ino befreundet war, die doch sehr laute und offene Menschen waren. Nicht, dass Hinata kein offener Mensch war, aber ihre Schüchternheit schien sie zu Anfang davon zurückgehalten zu haben sie selbst zu sein. Unbefangener zu sein. Auch, wenn das Schüchternsein zu ihrem Selbst dazu gehörte. Und es war gerade das, was Neji interessiert hatte. Wie Hinata war, wenn sie auftaute und ihre Schüchternheit ablegte.

Jedoch war es auch Naruto gewesen, der ihm dann, nach den ersten Begegnungen deutlich gemacht hatte, dass seine doch sehr kühle Aura, die er ausstrahle und die schwer zu lesende Mimik Hinatas Schüchternheit noch verstärken würde. Dies hatte für Neji bedeutet, dass er Hinata nur kennenlernen konnte, wenn sie sich beide in einer angenehmen Situation befanden, in denen sie sich beide aus ihrer Komfortzone begeben konnten. Während der Arbeit war dies etwas schwierig gewesen, da Neji fast immer von seinen Fangirls umgeben war und er die Sorge hatte, dass die Frauen sich gegen Hinata wenden würden, wenn sie merkten, dass er an ihr ein Interesse hatte. Auch, wenn es zunächst eher nur eines auf freundschaftliche Art gewesen war.

Naruto, der relativ schnell bemerkt hatte, dass Neji ein Auge auf Hinata geworfen hatte, übernahm dabei die Aufgabe des Kupplers. Natürlich ganz unauffällig. Denn Naruto wusste, dass ihm Neji an den Kragen gegangen wäre, wenn er irgendetwas ausgeplaudert hätte. Selbst gegenüber Sakura hatte Naruto schweigen müssen. So hatte Naruto Feierabenddrinks mit den Teams oder gemeinsame Mittagspausen mit den Mädels arrangiert. Gleichzeitig hatte  Naruto Hinata ermutigt, als sie sich zu Neji und seiner kühlen Art erkundigt hatte und sie sich nicht sicher gewesen war, ob Neji sie vielleicht auch wie die anderen Frauen, die doch sehr offensichtlich hinter ihm her waren, eher lästig fand, nicht aufzugeben und ihm etwas Zeit zu lassen. Nach diesem Gespräch hatte Naruto Hinata etwas genauer beobachtet, wenn er sie mit Neji sah und er hatte schnell bemerkt, dass Hinata an weitaus mehr interessiert zu sein schien, als an einer Freundschaft. Sie schien Gefühle zu haben und er versuchte Hinata positiv zu unterstützen. Neji erzählte er von alle dem nichts. Er wollte seinem Freund keine falschen Hoffnungen machen, solange er sich nicht wirklich sicher über Hinatas Gefühle war. Nichts des do trotz hatte Naruto zwar versucht seinem Freund ein paar Ratschläge zu geben, aber Neji war in diesen Dingen doch etwas eigen und lehnte die Hilfe von Naruto ab, auch, wenn sich dieser trotzdem immer wieder einmischte und Neji Chancen verschaffen wollte. Für Neji war es auch eine Frage des Stolzes. Entweder er konnte aus eigenen Mitteln durch sich selbst, ohne dabei die Hilfe von Anderen in Anspruch nehmen zu müssen, die ihn gut aussehen ließen, eine Frau von sich überzeugen oder eben nicht.

Doch Neji hatte feststellen müssen, dass sich das Ganze doch etwas schwieriger gestaltete als gedacht. Zwar kamen sich die Beiden, nach dem Hinata ihn gebeten hatte ihr zu erklären, was für ihn bei einem Autopsiebericht wichtig sei und er ihr erklären sollte, wo sie sich verbessern könne, näher und verbrachten öfter Zeit alleine oder aßen gemeinsam zu Mittag. Doch spielte sich das alles auf der Arbeit ab. Zwar redeten die Beiden nicht nur über die Arbeit, sondern auch über privates und das Eis schien immer mehr zu schmelzen. Doch hatte Neji das Gefühl, dass es immer noch eine unsichtbare Linie gab, die die Beiden überschreiten müssten beziehungsweise Neji. Er hatte sehr schnell das Gefühl bekommen, dass Hinata nicht von ihm abgeneigt war. Viel mehr noch, dass sie vielleicht mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn hegte. Naruto bestärkte ihn zwar ihn seiner Vermutung und trotzdem konnte er sich nicht wirklich sicher sein, ob er Hinatas Verhalten nicht falsch interpretiert hatte und er aufgrund seiner eigenen Gefühle dem Ganzen zu viel beigemessen hatte. Ihm war klar, dass Hinata sich eher zurückhalten würde. Er wollte Hinata nicht zu nahe treten und sie nicht in seine Richtung zwingen, doch wusste er auch, dass die Beiden diese unsichtbare Linie nie überschreiten würden, wenn nicht einer von Ihnen den ersten offenen Schritt in diese Richtung machen würde.

Und Neji wollte es wagen. Er wollte alles auf eine Karte setzen und hoffte, dass sie sich endlich näher kommen würden. Wenn nicht sogar ein Paar werden würden. Doch wollte er gleichzeitig nicht zu aggressiv sein, sondern Hinata miteinbeziehen und ein Tempo wählen, dass für jeden von ihnen angenehm war.

Gerade deshalb hatte ihm der Blind Date Plan von Naruto und Sakura immer mehr zu gesagt. Er hätte die Möglichkeit, wenn ihm kein anderer Mann an diesem Abend dazwischen funken würde, ein romantisches Date mit Hinata zu verbringen und ihr Verhältnis zu klären. Neben den potenziellen Konkurrenten bei dem Blind Date hatte Neji jedoch noch ein paar andere Hürden aus dem Weg räumen müssen. Zuerst hatte er dafür sorgen müssen, dass nicht die Hälfte seiner Kollegen anwesend waren, um sich über Shikamaru lustig zu machen. Denn das hätte auch für ihn bedeutet, dass er und Hinata nicht ungestört und vor allem ungezwungen sein konnten. Dies war jedoch eher ein weniger großes Problem für ihn gewesen. Auch dank Shikamarus Mutter. Das weitaus schwieriger war, Hinata zu dem Blind Date zu überreden ohne, dass sie wusste, was wirklich auf sie zukommen würde. Deshalb hatte Neji Naruto in seinen Plan eingeweiht. Auch, wenn Neji bereits klar war, dass Naruto wusste, dass er für Hinata etwas empfand, wollte er seinem Freund ganz offen reinen Wein einschenken. Naruto war hell auf begeistert gewesen. Doch musste er Neji versprechen kein Wort gegenüber seiner Freundin und den Mädchen zu verlieren. Das machte es für Naruto wiederum schwieriger, da er ja dafür sorgen sollte, dass Hinata zu dem Blind Date kommt. Für Naruto bestand nun die Lösung darin Sakura auf diese Idee zu bringen. Was im Nachhinein dann nicht ganz so schwierig gewesen war, wie Naruto gedacht hatte. Er hatte nur den richtigen Zeitpunkt abwarten müssen. Als er dann gegenüber Sakura, als sie es von der Verkupplungsaktion von Ino und Shikamaru geredet hatten, angedeutet hatte, dass er es schön fände, wenn auch Hinata bald jemanden finden würde, da sie ja dann, wenn ihr Plan funktionieren würde, als einzige von den Mädels allein wäre. Sakura hatte ihm zu gestimmt und sprach dann relativ schnell Neji und ihre Vermutung über Hinatas Gefühle an. Naruto konnte zwar nichts Eindeutiges sagen, hatte seiner Freundin aber durch die Blume zu verstehen gegeben, dass das Ganze funktionieren könnte.

Und es hatte funktioniert. Nun saßen auch Neji und Hinata bei einem eingefädelten Blind Date.

„Ist alles in Ordnung?“ Fragte Hinata.

Neji musste grinsen.

„Ja!“

Ich war wohl zu sehr in meine Gedanken versunken. Aber Hinata und Shikamaru sind wohl wirklich die Einzigen, die nicht an diesem Amorplan beteiligt sind.

„Entschuldige, ich wollte nicht abschweifen.“

„Kein Problem. Ich habe von Sakura gehört, dass ihr im Moment ziemlich viele Überstunden machen müsst, weil ihr an einem sehr großen Fall arbeitet. Da bekommt ihr nicht viel Schlaf und dann noch die Wette und der Wetteinsatz. Du wärst wahrscheinlich lieber zu Hause?“

Hinata biss sich auf die Lippe und sah Neji an. Sein Blick gab nichts Preis und sie war gespannt, was er ihr antworten würde.

„Naja, es ist schon etwas stressig. Aber wir sind alle lange genug dabei, um einen Ausgleich zu finden und zu entspannen. Das muss und braucht man auch in diesem Beruf. Sonst würde das Ganze einem wirklich an die Nieren gehen…

Und außerdem finde ich diese Unterhaltung im Moment sehr entspannend.“ Grinste Neji Hinata verschmitzt an, die wieder leicht rot wurde.

Neji sagte dies nicht nur, um Hinata aus der Reserve zu locken. Er meinte es ernst. Hinata gehörte mit ihren Freundinnen mittlerweile zu dem Kreis von Menschen, mit denen er sich ungezwungen unterhalten konnte und sich entspannen konnte.

Oh Gott… Er mag es also sich mit mir zu unterhalten und er fühlt sich wohl.

„Das geht mir auch so.“ Lächelte sie ihn an.

„Auch…, wenn…“ Hinata zögerte.

„Auch, wenn was?“

„Na ja, versteh das bitte nicht falsch. Aber am Anfang hast du mich schon etwas eingeschüchtert. Eigentlich schon bevor wir uns begegnet sind. Dein Ruf eilt dir wirklich voraus und… Ich war wirklich unsicher, ob ich dir auf die Nerven gehe, wie die anderen Frauen, die sich zum Teil wie eine weibliche Version von Kiba verhalten haben. Erst Naruto konnte mich überzeugen.“ Antwortete Hinata etwas verlegen.

„Naruto?“ Fragte Neji ernst. Neji war bewusst gewesen, dass Naruto, trotz seiner Bitte sich nicht einzumischen, sich trotzdem einmischen würde. Doch nun hoffte er, dass Naruto sich nicht verplappert hatte.

„Naruto hat erzählt, dass ihr euch schon lange kennt und sehr gute Freunde seid und da habe ich ihn darauf angesprochen. Keine Sorge! Er hat nur in den besten Tönen von dir gesprochen. Ich war mir nur nicht sicher, wie ich auf dich zu gehen sollte.“

„Da sind wir schon zwei.“

„Wie meinst du das?“ Fragte Hinata verwirrt.

„Sagen wir es so. Naruto hat mich schon immer auf meine Eisklotzart hingewiesen. Aber man kann nicht immer aus seiner Haut heraus und mir ging es mit dir ähnlich. Du warst immer sehr schüchtern in meiner Gegenwart und ich war mir nicht sicher, ob ich dich vielleicht sogar verschreckt hatte. Gerade, wenn ich in die Autopsie gekommen bin, habe ich diese Art noch etwas verstärkt, weil mir einige der Frauen dort wirklich auf die Nerven gegangen sind, und ich hoffte sie so auf Abstand zu bringen. Aber Naruto hat mich in diesem Fall, genau wie dich, eines Besseren belehrt. Und es tut mir leid, dass ich dich auch verschreckt habe. Aber wie es scheint, befanden wir uns in der gleichen Situation.“ Lächelte Neji.

Also ging es ihm wie mir. Nur auf eine andere Weise… Im Nachhinein ergibt es Sinn. Ich war am Anfang wirklich etwas eingeschüchtert. Aber ich hätte nie gedacht, dass er auch unsicher gewesen ist und, dass er mir das einfach so sagt… Das freut. Vielleicht gehöre ich nun zu seinem inneren Zirkel?

Hinata lächelte.

„Was denkst du?“ Fragte Neji.

„Ich finde es nur schön, dass wir so offen reden können. Obwohl es für uns beide vielleicht etwas unangenehm ist, das so offen zuzugeben.“

„Vielleicht. Aber ich mache mir da bei dir keine Sorgen. Du bist ein ehrlicher Mensch und du würdest nie das Vertrauen eines anderen Menschen ausnutzen…

Das mag ich sehr an dir.“ Lächelte Neji sie an.

Hinata fühlte wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch wie wild umherflogen.

Der Mann macht mich verrückt… Dieser Abend darf nicht einfach so enden… Ich muss…

 

BING

 

Das Signal für den Tischwechsel riss Hinata aus ihren Gedanken und ihr Herz blieb für einen Moment stehen.

Es ist schon vorbei. Bitte nicht…

Sie sah Neji etwas erschrocken an und mit einem Blick, den er als Signal deutet, dass sie nicht wollte, dass ihr Gespräch bereits jetzt endete. Ihm ging es ähnlich. Sie waren nun diesem Punkt näher gekommen, an dem sie sich auf sehr ehrlich und in vertrauter Weise austauschen konnten.

Neji erhob sich und sah Hinata direkt in die Augen.

„Vielleicht können wir das ja bei einem schönen Abendessen fortführen.“ Sagte Neji mit einem verschmitzten Grinsen und begab sich zu dem Nachbartisch.

 

Hinata sah, wie er sich an den Nebentisch setzte und es war ihr, als hätte ihr Herz für einen Moment aufgehört zu schlagen.

Hat er gerade eben gesagt, dass er ein Abendessen mit mir will? Ja… Ja, das hat er. Es hat ihm also gefallen. Er fand es ja auch entspannend…Das heißt… Vielleicht… Ich habe also eine Chance. Ich darf nur keinen Rückzieher machen. Die Rose… Heute Abend noch. Aber die Rose…. Er muss sie mir geben und wenn er dies tut dann… dann… hätten wir ein romantisches Dinner. Ein Date und könnten reden und uns vielleicht näher kommen.

 

Neji blickte noch einmal zu Hinata, die seit seinem kleinen Wink noch immer leicht gerötete Wangen hatte und vollkommen in ihren Gedanken versunken schien.

Er grinste.

Noch ein Schritt.

Dann liegt es an ihr.

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

nach langer Zeit geht es endlich weiter.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

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