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Music Stuff

German and english music fanfictions.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Brian Molko (Placebo) & Gerard Way (My Chemical Romance).
Black (My Chemical Romance- The Black Parade) Sun (Placebo- Battle For The Sun) Komplett anzeigen

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Black Sun (Placebo, My Chemical Romance)

Es war dunkel, nur der Schein einer flackernden Kerze erhellte schwach den Raum. Von diesem an sich erkannte man nicht viel. Es schien sich allerdings um ein Hotelzimmer zu handeln. Man sah dunkelrote Vorhänge bei einem großen Fenster. Der Ausblick zeigte eine erleuchtete Stadt, es musste ein ziemlich hohes Stockwerk sein. Und es schneite.

Dabei hatte es seit Wochen nicht mehr geschneit. Der Winter war vorbei. Dies war also der letzte, überraschende Schnee des Jahres.

Es lief ganz leise eine Musik im Hintergrund. Auf dem Nachttisch standen zwei Weingläser, eines davon hatte noch einen Schluck in sich und Reste von Lippenstift am Rand.

Auf dem Bett daneben lag eine Person, auf der roten Decke. Ein junger Mann, um genau zu sein. In diesem Licht erkannte man nur schwarze, schulterlange Haare, ein paar schwarze Kleidungsstücke neben ihm und an der bleichen, nackten Haut nur noch ein verschobenes, schwarzes String-top.

Man konnte nicht sagen, ob schlafend oder wach, aber er sah aus, als habe man ihn einfach so dort liegen lassen. Er war allein, aber eigentlich war das kein seltener Zustand. Die ganze Situation war kein seltener Zustand. Da war dieser eine Mensch, der es immer wieder tat. Der ihn immer wieder fallen ließ. Aber das war ihm irgendwo egal, solange er hoffentlich gebraucht wurde.
 

Zur frühen Morgenstunde klopfte es an der Tür, was den Schwarzhaarigen weckte. Er blinzelte, schlug grau grüne Augen auf. Rieb sich über die Lieder, verschmierte eh schon verheulten Eyeliner und richtete sich letztendlich auf. Bevor er sich zur Tür schleppte, griff er eine kurze schwarze Hose vom Bett, um dort hinein zu schlüpfen.

Hinter dieser Tür befand sich ein blonder, sehr bekannter junger Mann. Seit jeher und schon lange bester Freund und aus kollegialen Gründen fast 24/7 um ihn herum.

Von diesem wurde er an den Schultern gehalten, da er etwas taumelte. Ein Blick in seine Pupillen sagte, dass da etwas nicht stimmte und mit einem leisen Seufzen stellte er Andere ein „...Er hat deine Tabletten vergessen.“ fest.
 

Zum Frühstück im Speisesaal des Hotels war er fast wieder anwesend, mit einem Haufen eingeworfener Tabletten. Der Blonde hatte ihn abgeschminkt, angezogen, alles drum und dran. Das war nicht immer der schönste Teil des Jobs, aber…

Als sie den Raum betraten, fuhr er sich durch die schulterlangen schwarzen Haare, strich sich die leichten Wellen hinter das rechte Ohr. Er setzte sich an den Tisch, zu seinem Freund und ein paar anderen Leuten, die dank der Arbeit mit von der Partie waren.

Placebo, das war der Grund. Musik. Die Band. Die Tour. Zu der Besetzung an sich zählten nur er und der Blonde, Stefan. Sie waren an vielerlei Orten unterwegs, nächste Woche sogar in Deutschland. Ein paar Jahre, wenige nur, seiner Kindheit hatte er hier verbracht. Irgendwo hier hatte er eine verwahrloste Tante, zu der ihn seine Eltern abgeschoben hatten, als er in seine rebellische Phase kam. Die bis Heute hielt, wie man ihm irgendwie ansah.
 

Halb anwesend, wie er war, bekam er mit, wie die Anderen sich unterhielten. Während er in Rührei herumstocherte unterhielten sich zwei Männer der Tourgruppe über zwei Prostituierte von gestern Abend. Der Organisator schimpfte über irgendetwas, das Stefan scheinbar falsch gemacht hatte- Aber ihn sprach keiner an. Alle wussten, dass er vermutlich grade versuchte, sich auf sein Essen zu konzentrieren, was mehr oder minder funktionierte, weil er glaubte, zu sehen, wie sich der Tisch in Wellenlinien bewegte. Er verlor den Bezug zur Realität. Bildete sich ein, dass Bilder sprachen und Treppen sich drehten. Bis heute Abend musste er wieder auf den Beinen sein. Irgendwann kam ganz sicher der Tag, an dem er zusammenbrach und das ganze Musikding aus war.

„...Brian? Hey, Brian!“ Er schreckte auf, tat einfach so, als wäre er voll da und steckte sich die Gabel mit Ei in den Mund, statt denjenigen anzusehen, der ihn angesprochen hatte. Dabei blinzelte er verstört. Nein, der Tisch bewegte sich in Wirklichkeit gar nicht. Tische konnten sich nicht bewegen.

„Hey, wir können auch ohne dich zu diesem Promimusiker treffen latschen, da musst du nicht dabei sein.“ Brian wandte endlich den Blick und schaute in das Gesicht seines besten Freundes Stefan. Hier bleiben, mit all den Bildern im Hotelflur, die ihn ansahen und mit ihm redeten? Er schüttelte den Kopf. „Schaff… ich schon.“ Stellte er fest und pikste erneut ein Stück Rührei auf.
 

Er steckte in einem weißen T-Shirt, Strickjacke, schwarzer Hose, einer Perlenkette und doch tatsächlich Absatzschuhen, als er hinter Stefan hertrabte. Es waren wirklich eine Menge Leute hier, am frühen Abend, allein schon vor der Tür. Der Boden unter seinen Füßen wackelte nicht mehr, aber die vielen Gesichter kamen schon anders bei ihm an, als sie waren. Er sah sie verzerrt, einige Köpfe größer, andere kleiner, zu viele Augen oder komische Farben. Wenn er angesprochen wurde, lächelte er einfach, auch, wenn er vor sich keine hübschen blauen Augen sah, sondern schwarze, tote Augenhöhlen, aus denen sich Maden drängten. Iuäh. Hallus waren schon… Ekelig.

Man stellte ihm Leute vor, hier und da schoss jemand ein Foto. Er versuchte einfach so auszusehen, als wäre das alles hier ganz toll, bekam kaum etwas mit und hoffte einfach, dass ihm keiner eine Frage stellte. Bis ihm mit einem Mal ein recht bekanntes Gesicht gegenüberstand. Er sah nur einen Moment lang, wie das Gesicht wirklich aussah. Es war recht rund, hatte einen stämmigen Kiefer, tiefe Augen, auf die es dunkle Schatten warf und strubbelige, kurze, weiße Haare. Dann verschwamm das Bild vor seinen Augen und es sah aus, als wäre der Mann eine Wachsfigur, deren Kopf schmolz und zu tropfen begann. Er erschauderte.

Stefan stellte in als „Gerard Way“ vor. Er nickte, schüttelte die Hand- Keine Ahnung, wer es war. Auch die Stimme nahm er nicht so wahr, wie sie sein sollte. Unmöglich also, herauszufinden, wer er wirklich war. Er wurde von Gerard.. Wie hieß er doch gleich? Gefragt, ob er mitkam, an die Bar rüber, oder so. War ihm auch egal, wer und wohin, er spielte einfach mit und stimmte zu. So kam es, dass er letztendlich mit diesem Kerl auf dem Sofa herumsaß, ein Glas in der einen, Zigarette in der anderen Hand und sich über irgendetwas unterhielt und lachte. Dabei sah er seinen Gesprächspartner nicht an, denn seine Fantasie war ziemlich kreativ, wenn es darum ging, Gesichter entstellt darzustellen. Aber er vergaß irgendwie ein wenig. Den gestrigen Abend, den ganzen Tourstress und die Tatsache, dass er ein zerbrechliches Wrack war. Denn wie dieses wurde er normalerweise behandelt, nur jetzt nicht. Denn Gerard Wasauchimmer wusste davon nichts.

Allerdings musste irgendwann Stefan antanzen und ihn am Handgelenk mitnehmen, da sie zum Auftritt mussten. Er wurde schon weggezogen, als er sich zurückwandte und wohl blauer aussah, als er war, so wie er zurückginste und wank. Dass Gerard mit einer Hand seine Strickjacke hochhob und zeigte, dass er sie vergessen hatte, realisierte Brian schon nicht mehr und dann waren sie weg.
 

Nach dem Auftritt hingen Brian und Stefan im Hotelzimmer des Schwarzhaarigen herum, versuchten irgendwie, die Zeit totzuschlagen, da niemand schlafen konnte. Stefan hatte irgendwas genommen, was ihn ruhig in einem Sessel versinken und an seiner Gitarre zupfen ließ, während Brian mit dem Rücken auf dem Bett lag und den Kopf herunterhängen ließ. Er konnte so kopfüber in den Raum gucken, hatte eine Menge Blut im Kopf und war ebenfalls nicht mehr ganz bei sich. Er hatte seine Medikamente genommen, die abendliche Dosis. Er sah keine Dinge mehr, aber verhielt sich auch nicht ganz normal.

Es klopfte an der Tür, also rief Brian ein „Hereeeiin!“ und erblickte kurz darauf jemanden in der Tür, die aufschwang. Er sah einen Mann, einen jungen Mann, mit kurzen weißen Haaren, einem recht runden Gesicht und- Moment, den kannte er, der war von heute Abend! Er gab ein „Heeeeey.“ von sich, hatte dabei ein leicht dümmliches Lächeln auf den Lippen. Da er seinen Kopf falsch herum vom Bett hängen ließ, reichten seine Haarspitzen auf den Fußboden. Er rollte sich leicht hin und her, hielt den Kopf aber grade und musste schon aussehen, als habe er einen Dachschaden. Anders, als er dem Typen früher am Abend begegnet war. Gerard, richtig?

Der Blick des Mannes auf der Türschwelle war skeptisch, er runzelte die Stirn. Mit einer Hand hob er die Strickjacke, die Brian vergessen hatte. „Du.. Hast was liegen lassen.“ Erklärte er und als Brian seine Stimme vernahm, machte es bei ihm klick.

„Ooh, jetzt weiß ich, wer du bist!“ Mit erhobenem Zeigefinger rollte er sich auf den Bauch und setzte sich auf. Die schwarzen Wellen hingen ihm jetzt wirr in die Augen, aber es schien ihn nicht zu stören. „Du bist der Sänger von My Chemical Romance, mit diesem Erfolgsalbum The Black Parade!“ Tat er stolz sein Wissen kund. Auf die Jacke ging er überhaupt nicht ein. „‘Tschuldigung, sind die Hallus.~“ Meinte er, schultenzuckend, bekam ein leichtes Lächeln nicht von den Lippen.
 

Gerard war sich überhaupt nicht sicher, was er von seinem Gegenüber halten sollte. Klar, man wusste, dass Brian Molko komisch drauf war. Aber wahrscheinlich hatte er ihn sich anders vorgestellt. Auf der Party hatte er sich gewundert, warum ihn den Alle so komisch fanden. Jetzt verstand er es wohl. Aus Brians Worten schloss er, dass er momentan auf Drogen war und nach kurzem Überlegen schloss er die Zimmertür und legte die Jacke auf einem Stuhl ab. Der Dritte im Bunde schien im Sessel zu schlafen, so wenig bewegte er sich. Es musste sich um Stefan Olsdal handeln, das zweite Mitglied von Placebo. Jedenfalls wollte er Brian nicht allein lassen, auch, wenn er ihm jetzt recht ungeheuer war. Also setzte er sich zu ihm. „Du hast es erfasst, der bin ich.“ Erklärte er ihm.

Bis der Schwarzhaarige in den Morgenstunden eingeschlafen war, erfuhr er eine menge interessanter Dinge. Zum Beispiel, dass Brian nicht auf Stoff, sondern auf Medikamenten war. Einwerfen musste er sie Morgens und Abends, was ihn für zwei bis drei Stunden total wegdröhnte. Dafür hatte er danach keine Probleme mit Halluzinationen oder Realitätsverlust. Es waren scheinbar eine Menge Dinge passiert, die ihm leider nicht genannt wurden. Natürlich fand er den Schwarzhaarigen irgendwie anstrengend, wenn er zusammenhangslose Dinge von sich gab und dieses abwesende Lächeln auf den Lippen hatte. Außerdem schlag er zumeist die Arme um seine Knie und wirkte generell nicht sehr erwachsen.

Als Brian einschlief, verließ er das Hotelzimmer. Der Rest seiner Gruppe wartete sicherlich schon auf ihn. Sie waren nur wegen der Party und dem Auftritt hier gewesen. Gerard hatte schon immer leicht bewundernd zu dem Anderen herauf gesehen. Für seine Musik und seinen Stil. Außerdem nahm er einfach kein Blatt vor den Mund. Aber eigentlich hatte er sich denken können, dass jeder ausgefallene Mensch auch eine Menge Kehrseiten hatte. Er fuhr sich durch die hellen Haare, als er das Hotel verließ. Diese Begegnung war durchaus interessant gewesen. Wahrscheinlich würde er Placebo an sich nun mit anderen Augen sehen.
 

Seine eigene Band hatte sich in einem Hotel einquatiert, leider nicht in das Gleiche wie Brian, ein kurzer Weg wäre ihm lieber gewesen. Es war etwa zwei Uhr Morgens, als er ankam. Matt war noch wach, fragte, wo er gewesen sei. Aber sie waren alle erwachsene Menschen, die taten was sie wollten, auf seine Erklärung erntete er nur ein „Aha.“, was ihn die Augen verdrehen ließ. Er schmiss sich auf das freie Bett. Tatsächlich waren sie es von ihren Zeiten im Tourbus einfach gewohnt, aufeinander zu klutschen, wenn sie als Gruppe unterwegs waren. Also teilten sie sich ein Zimmer mit mehreren Betten, auch, wenn einer der Runde irgendwie auf dem Teppich eingeschlafen war… Wahrscheinlich hatte er auch irgendwas genommen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, hing noch ein Wenig seinen Gedanken nach, bevor er endlich einschlafen konnte. Irgendwann um elf oder zwölf, wenn sie aufstanden, würden sie die heimreise antreten.



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