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Vini - Der Weg der Sklavin

Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel
von

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Die Reise 7 (Darla & Darla)

Darla stellt sich neben den Mann uns blickt zu den Pferden. Es sind wunderschöne Tiere, sie sehen nicht so aus wie die kleinen Ponys, die sie sonst überall in Irland gesehen hat, sondern wie Tiere aus einem anderen Teil der Welt.

"Mr. Ray, wie ehre ich das Andenken an einen Mann, den ich nie kennen gelernt habe, wie ehre ich das Andenken an seine Frau, von der ich meinen Namen habe und über die meine Grany sagt, dass sie eine ganz besondere Frau gewesen ist. Aber nicht warum."

Ray pfeift nach den Pferden und ein hübscher roter kommt an die Koppel und lässt sich streicheln.

"Mr. Dexter tat das was er für Richtig hielt. Er hat jeden Menschen mit Respekt und Freundlichkeit behandelt. Er war der Meinung, dass es nur ein Gesetz für Reiche und Arme geben sollte, dass jeder Mensch das Recht auf die Unversehrtheit seines Körpers und seiner Seele hat. Das jeder Mensch das Recht auf Wissen hat um dann zu entscheiden wie er leben will und was er arbeiten will. Seine Handelspartner haben ihn für seltsam gehalten. Seinen Freunden hat er geholfen, wo er nur konnte, doch für seine Sklaven hat er alles getan. Ich habe ihn mal gefragt warum und er sagte, dass seine Sklaven seine Stärke dringender brauchen als freie Menschen. So einfachwar das bei ihm. Er hat nicht jedem das gleiche gegeben, sondern jedem was dieser brauchte."

"Er war ein Heiliger?"

"Nein, dass bestimmt nicht. Aber er hat mir gutes getan, deshalb bitte ich dich sein Andenken zu ehren."

Darla streicht dem Fuchs durch die Mähne und sie blickt zu Ray.

"Wer war Darla?"

Unbemerkt von den beiden hat sich eine alte Frau der Koppel genähert und alle Tiere kommen zum Zaun. Die Tiere strecken ihre Köpfe weit über die Stange um sich von der Greisin streicheln zu lassen. Ray senkt demütig seinen Kopf.

"Guten Abend Madam."

"Ray, es ist gut, lass mich und das Mädchen, dass meinen Namen trägt ein bisschen alleine."

"Madam."

Ray zieht sich zurück und in seinem Verhalten erkennt Darla den Sklavenjungen, der er vor langer Zeit gewesen ist. Doch irgendwas stört sie. Irgendetwas, dass gesagt wurde hat sie irritiert. Dann dreht sie den Kopf zu der Frau und öffnet den Mund und schließt ihn wieder ohne etwas zu sagen. Doch anscheinend hat die Frau es trotzdem bemerkt.

"Du hast deine Frage mit der falschen zeitlichen Bestimmung gestellt. Deine Frage müsste korrekt lauten 'Wer ist Darla.' Aber in Anbetracht der Tatsache, dass dich niemand darauf vorbereitet hat, mich hier zu treffen sei dir dieser Fehler verziehen. "

"Das kann nicht sein, Grany sagte, dass Mr. Dexter älter war als sie und sie ...?"

Die alte Frau streicht mit den Fingern durch die Mähne des Fuchs und gibt dem Mädchen ausreichend Zeit um sich zu sammeln. Darla kann ihre Augen nicht abwenden, sondern nimmt jedes Detail in sich auf. Die langen weißen Haare, die wie Wellen fallen und in der tief stehenden Sonne silbern erscheinen. Das strahlende grün der Augen, dass aussieht, als würde man in ihnen das ganze grün Irlands sehen können.

"Mrs. Dexter, ich wollte nicht respektlos erscheinen, aber ich dachte, sie wären tot. Meine Grany hat nicht erzählt, dass noch jemand lebt, es ist doch schon so lange her. Es ist wirklich passiert? Sie sind es wirklich?"

"Ich war über viele Jahre Liam Dexters Frau Darla, die Frau von der du deinen Namen hast. Pat gab ihn dir, obwohl sie mit der Vergangenheit abschließen wollte, doch sie konnte dich nur Darla nennen, immer wenn sie an dich dachte, kam ihr der Name Darla über die Lippen und so ließ sie dich auf den Namen Darla taufen."

Darla hat sich wieder gefangen und ihr brennen ganz viele Fragen auf den Lippen, doch die Aura der Frau, die immer noch zwischen den Köpfen der Pferde steht lässt sie inne halten. Sie nähert sich den Tieren und die bleiben trotz der Anwesenheit einer Fremden ruhig. Es scheint, als würden sie sich nur auf die Frau konzentrieren.

"Darf ich sie streicheln?"

"Du darfst, sie gestatten es weil du gefragt hast."

"Mrs. Dexter..."

"Nenn mich Madam Darla."

"Madam Darla, werde ich von euch erfahren, warum ich Darla heiße?"

"Ja, alles zu seiner Zeit. Jetzt ist die Zeit der Pferde und dann wirst du mir folgen."

Darla ist fasziniert von der Frau, die so selbstverständlich davon ausgeht, dass sie ihr gehorcht, doch sie auch verwirrt, weil es ihr selbstverständlich erscheint ihr zu gehorchen und zu folgen. Die Pferde reiben ihre Köpfe noch einmal gegen die Hand und gehen dann auf die Koppel zurück.

"Die Sonne ist hinter dem Hügel versunken, es ist Zeit."

Dia Alte geht über die Wiese, und obwohl ihr Gang langsam ist erscheint er Darla doch sehr sicher. Sie folgt der Frau, angezogen vor ihrer Aura der Macht und des geheimnisvollen. Hinter einem kleinen Wäldchen befindet sich ein Steinkreis, den Darla mit dem letzten Strahl der Sonne betritt. Das Mädchen sieht immer weiter zu der Frau und in ihrem Kopf formt sich ein Begriff für dass was sie spürt, für das was sie sieht. 'Priesterin der alten Religion.' Als sie es in Gedanken ausspricht erscheint es ihr die einzig richtige Anrede für Darla. Sie sieht die Priesterin lächeln, als hätte sie ihre Gedanken gelesen.

"Komm, ich werde dir alle deine Fragen beantworten. "

Gemeinsam stehen die Frauen vor dem Stein, der den Kreis nach Osten begrenzt und Darla spürt in sich den Sog in eine Geschichte. Es ist viel intensiver als alles was sie in der Kutsche mit Viktoria erlebt hat. Ein kleiner Teil ihres Verstandes kann noch begreifen, dass die Reise nur eine Vorbereitung auf diesen Moment war. Dann ist sie in einer längst vergangenen Zeit.



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