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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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Stunde der Wahrheit

„Wärst du auch bereit es zu besiegeln...ich meine vor meinem Schöpfer und mit den dafür bei meinem Volk geltenden heiligen Bräuchen Lyria?
 

Wärst du wirklich dazu bereit, dich mit dem ehernen Bund an mich zu binden?!“
 

Hörte ich ihn mir plötzlich kaum hörbar aber ungewöhnlich nachdrücklich entgegen flüstern, wobei seine faszinierend dunkelblauen Augen sich trotz des vorherrschenden Halbdunkel s tief in meine versenkten und ich allein anhand dessen spürte, wie ernst es ihm damit sein musste, was er von mir verlangte.
 

Und so war mir augenblicklich sonnenklar, dass es kein Zurück mehr für mich geben würde, wenn ich ihn als meinen legitimen Gefährten haben wollte...
 

„Was muss ich dafür tun?“
 

Vernahm ich meine eigene Stimme demnach entsprechend verblüfft, aber dennoch glasklar und mit Nachdruck, als sie ihm diese Frage stellte, die unser beider bisheriges Leben für immer verändern würde.
 

Er sah mich daraufhin unerwartet entschlossen an...und ich bemerkte im Zuge dessen, das leicht belustigte aber zugleich warme Lächeln, mit dem er mir nur einige Atemzüge später eröffnete, was es mit diesem „ehernen Band“ auf sich hatte...dem offiziellen Eheversprechen seines Volkes, denn um nichts anderes handelte es sich dabei im Grunde.
 

„Nun ja, lass es mich dir so erklären...es..es ist die Art wie unsereins sein Haar offen zur Schau trägt, denn das hat gewissermaßen eine tiefere Bedeutung und ist bei meinem Volk zumeist nicht nur banaler Schmuck.
 

NEIN!
 

Wenn wir unser Haar flechten, sagt das immer etwas bestimmtes über uns aus.
 

Ich meine beispielsweise die Anzahl der Zöpfe und so...du verstehst?“
 

Entgegnete er mir daraufhin merklich belegt, wobei ich ihn ehrlich verblüfft anstarrte.
 

„Ach tatsächlich...und WAS für eine Bedeutung haben die dann so?“
 

Fragte ich ihn spontan und etwas belämmert, da ich mir wirklich viel vorstellen konnte aber auf so eine (Schnapps)Idee wäre ich selbstverständlich niemals im Leben gekommen. Aber es wirkte trotz aller Ungläubigkeit ehrlich und von wirklichem Interesse geprägt. Auch da ich so die Möglichkeit bekam, mehr über ihn und seine für mich so fremden Gebräuche zu erfahren, die ja zum Teil auch mit mir selbst etwas zu tun hatten.
 

Ich besaß das Mischblut zweifellos nicht nur durch meinen menschlichen Anteil allein, nein zum Teil war es ja auch zwergischer Natur, so wie ich es bis dato ohne es zu wissen vollkommen verneint hatte. Obwohl mein heftiger Sturkopf, den ich zuweilen sehr ausgeprägt an den Tag legen konnte eindeutig dafür sprach...und auch wenn dieser Anteil noch so gering sein mochte, so war es dennoch eine Tatsache!
 

Thorin sah mich indessen reichlich überrascht an und ich hatte während dessen das Gefühl, als ob er nicht so recht wusste, was er mir darauf jetzt eigentlich antworten sollte.
 

„Ahmm ja schon...SO könnte man es wohl ausdrücken. Lyria, hör mir zu...es ist wie ich es dir bereits gesagt habe, so wie ich mein Haar bisher getragen habe, zeigt es meinem Volk auf den ersten Blick an, dass ich noch "ungebunden" bin.“
 

Kommentierte er seine Aussage an mich einen Atemzug später wie üblich Eikskild mäßig trocken, wobei ich ihn einmal kurz und heftig durchatmen sah.
 

Ich blickte ihn angesichts dieser unglaublichen Offenbarung an mich erwartungsgemäß verwirrt an.
 

„Ah ja so?
 

Sag bloß..
 

...ich verstehe!
 

Also wenn du dich, sagen wir dauerhaft an eine einzige Gefährtin binden würdest, würde sich das also verändern?
 

Echt, ganz offen sichtbar...etwa für alles und jeden?“
 

Fragte ich ihn im Anschluss daran mit einem beinahe schon ungläubigen Ausdruck im Gesicht, woraufhin Thorin dementsprechend irritiert nickte, bevor ich nach einem tiefen Seufzer seinerseits die passende Antwort darauf erhielt.
 

„Nun ja, sagen wir mal so, dann würden im Fall des angezeigten Status ein nach einem ganz bestimmt festgelegten Muster geflochtener Zopf dazu kommen....den beide Gefährten tragen. Also gewissermaßen einer für dich und einer für mich. Ebenso die Schmuckperlen, die identisch gearbeitet werden und immer ein Paar bilden, mit dem er am Ende zusammen gehalten wird.“
 

Erklärte er es mir entschlossen, wobei wir uns beide einen Moment lang offen ins Gesicht blickten...doch dann konnte ich mich nicht mehr länger beherrschen und musste lachen, obwohl ich es eigentlich gar nicht gewollt hatte....doch es brach regelrecht überfallartig aus mir heraus.
 

Verdutzt sah er mir entgegen, denn mit dieser Reaktion auf seine eigentlich ernst gemeinte Aussage, hatte der arme Mann vermutlich nun wirklich am allerwenigsten gerechnet. Ich hatte derweil alle Mühe, ihm gegenüber nicht gänzlich die Fassung zu verlieren, vor allem weil ich den magischen Moment den seine intimen und überaus ehrlichen Erklärungen hervor gerufen hatten eigentlich nicht zerstören wollte.
 

Ich ahnte dunkel, was es ihn wohl gekostet haben musste, mir das zu sagen...MIR einem „Nichtzwerg!“
 

Einem unwissenden Barbaren...der von solch kostbaren althergebrachten Traditionen wie den seinen, leider nicht den geringsten Schimmer besaß. Und so musste ich meinen erwartungsgemäß verworrenen Gedankengängen einfach Luft machen, obwohl ich mir längst nicht sicher war, wie er darauf reagieren würde.
 

„Wow na das ist ja vielleicht mal eine schaurig schöne Erkenntnis.
 

Verzeih mir Liebster, aber ich dachte immer nur wir Menschen wären diesbezüglich eitel und dämlich genug, sich mit einem Ring anzuzeigen, dass man jemandem gehört. Ähhh ja...wobei das „gehören“ wohl kaum die richtige Einstellung sein dürfte, um ein solches Band für die Ewigkeit einzugehen und an einen ewigen Treueschwur zu knüpfen. Denn Liebe ist meiner Meinung nach etwas, dass man sich als Paar immer wieder aufs neue erarbeiten muss...und wenn einem wirklich etwas am anderen Partner liegt, braucht es gewiss keine solchen banalen Äußerlichkeiten, denn Liebe kommt von Herzen und nur von dort!
 

Gut aber natürlich respektiere und erkenne ich an, dass es wie bei allen gesellschaftlichen Gebräuchen, feste Regeln geben muss….und daher werde ich natürlich tun was notwendig sein wird.
 

Ich tue es für dich...und für sonst niemanden...weil ich dich liebe, das muss uns beiden genug sein. Also schön, dann lass es mich noch einmal zusammen fassen. Ich folgere daraus, dass man sich vor deinesgleichen demnach nur dann besonders in acht zu nehmen hat, wenn ihr denn keine tragt...sehe ich das richtig?
 

Hui und ich dachte immer, die Sache mit dem ganzen Bindung s Schnickschnack hätte etwas wesentlich geheimnisvolleres an sich. Aber gut, wenn es alle auf den ersten Blick sehen können...ist das ja im Grunde auch nicht anders als bei uns Menschen.
 

Verliert das nicht irgendwann an Reiz?“
 

Ich sah an seinem konzentriert nüchternen Gesichtsausdruck wie es hinter seiner Stirn arbeitete...der Zwerg wusste offenbar nicht so recht, ob er denn jetzt gekränkt oder amüsiert reagieren sollte...doch schließlich bekam ich doch eine Antwort von ihm. Und ich bemerkte den durchdringenden Blick sehr wohl, der mich dabei äußerst nachdrücklich fixierte...und ganz plötzlich hörte ich ihn mir überraschend leise, aber dafür um so entschlossener antworten.
 

„Nun nein...zumindest nicht, wenn man es ernst meint und jemanden wirklich aufrichtig liebt. Es ist ein Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts, den beide offen und sichtbar füreinander tragen.
 

Was also soll daran deiner Meinung nach so verwerflich sein?“
 

Indem ertappte ich mich dabei, dass ich aufgrund seiner bestechend ehrlichen und wahrhaftigen Wortwahl an mich hart schlucken musste...denn ich erkannte just in der selben Sekunde, dass Eikskild Recht hatte...und zwar mit allem! Also blickte ich ihn zunächst erwartungsgemäß verlegen an und als ich ihm schließlich antwortete, waren meine Worte mit Bedacht gewählt , die außerdem einen entsprechend nachdenklichen Unterton aufzeigten.
 

„Hmmm von dem Aspekt heraus habe ich es bisher noch gar nicht betrachtet, vielleicht hast du recht. Ich muss zugeben, das es durchaus nachvollziehbar klingt."
 

Schloss ich meine Erkenntnis an ihn mit einem leicht verunsicherten Lächeln.
 

„Ja es klingt überzeugend...und ich finde diese Art der Bindung aneinander jetzt wo ich sie verstanden habe um so beeindruckender. Es...es muss wirklich wunderbar sein, wenn man sich auf diese Art ganz offen zeigen kann, dass man sich aufrichtig liebt!“
 

Ergänzte ich meine Anmerkung noch einmal mit aller Nachdrücklichkeit an den Mann, der da vor mir saß und mich etwas argwöhnisch musterte. Der angesichts dieser Kundgebung meinerseits durchweg verblüfft wirkende Mann in meinem Bett, starrte mich im wahrsten Sinne des Wortes mit offenem Mund an und entgegnete mir schließlich matt.
 

"Ich ähhh...ja das ist es wohl, das ist ein sehr alter Brauch, den mein Volk seit vielen, vielen Generationen unverändert weiter gibt. Wir Zwerge mögen in dieser Hinsicht vielleicht altmodisch traditionell wirken, aber es ist das wirkliche und wahrhaftige Anzeichen aufrichtiger Empfindungen und tiefer Gefühle für den, den man liebt....nichts macht unsereins glücklicher, als den EINEN zu finden, der seinem absoluten Gegenstück entspricht.
 

Das ist längst nicht jedem meiner Sippe vergönnt, weil es zu wenige Zwergenfrauen gibt. Wir Zwerge binden uns nicht schnell und nicht leichtfertig, aber wenn wir den richtigen Gefährten für uns gefunden haben, tun wir es für das ganze Leben.
 

Es gibt nur diesen einen für uns, den wir in der Regel dann auch äußerst eifersüchtig und besitzergreifend vereinnahmen und bewachen. Du siehst also, dass so etwas wie Liebe eine sehr ernste Angelegenheit bei meinem Volk ist….und nun habe ich die eine gefunden, mit der ich den Rest meines Lebens gerne teilen möchte und frage sie somit noch einmal in aller Ernsthaftigkeit, ob sie mich denn haben will?
 

Er sah mich an…
 

...."willst du mich haben Lyria?"
 

Hörte ich ihn mir einen Atemzug später leise und mit belegtem Unterton entgegen flüstern, wobei er mir noch einmal tief in die Augen sah.
 

Auch ich schluckte heftig, weil ich meine Antwort darauf längst kannte.
 

„Ja ich will es...von ganzem Herzen!
 

Wenn ER mich auch haben will?“
 

Entgegnete ich ihm daraufhin ebenso leise und ebenso entschlossen.
 

Indem sah ich, wie sich ein denkbar erleichterter Stoßseufzer aus seiner Kehle presste, dem ein überaus stürmischer und derart leidenschaftlicher Kuss folgte, als er mich in seine Arme zog, so dass ich völlig davon überrumpelt, überhaut nicht mehr in der Lage war, ihm ansatzweise zu antworten. Für einen Moment blieb mir tatsächlich die Luft weg...und nicht nur des ungestümen Kusses wegen, mit er mich soeben ganz für sich vereinnahmte.
 

Mir stockte der Atem, als ich in aller Eindrücklichkeit verstand, worauf ich mich da tatsächlich eingelassen hatte!?
 

Mein Gott, ich war drauf und dran mich an einen Mann zu binden, der in meiner Welt eigentlich gar nicht existieren durfte. Eben so wenig wie ich selbst, wenn man es denn genau nahm, denn auch ich war meiner Blutlinie zufolge ein Teil seiner Welt, die zumindest teilweise nicht in meine eigene war, wie ich zwischenzeitlich erfahren hatte.
 

Mein Ereignishorizont war damit jedoch unweigerlich auch auf das Hier und Jetzt ausgerichtet...auf die Realität meiner eigenen mir vertrauten Welt, in der ich mich seit ich denken konnte bewegte und genau das war mein Dilemma. Dennoch wollte ich es, weil ich ihn liebte...ich wollte es so sehr, weil ich im Grunde wusste, dass wir beide zueinander gehörten, schon seit ich ihm bei unserem ersten Zusammentreffen die Hand gegeben und tief in die Augen geblickt hatte.
 

Dort war es, wenn ich ehrlich war schon offensichtlich gewesen...dieser Mann war mein Schicksal. Das war nicht länger zu leugnen...und wenn ich ihm folgen oder wirklich ernsthaft bei ihm bleiben wollte, musste ich tun, was mir die Sitten und Bräuche seines Volkes geboten.
 

Doch noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, was ich da eigentlich im Begriff war zu tun...spürte ich bereits, wie er sich ebenso plötzlich wieder von mir löste und rasch aus dem von uns beiden reichlich beanspruchten nächtlichen Lager erhob. Wobei er von einem leisem Fluch auf den Lippen begleitet nach seiner mitten im Raum verteilten Oberbekleidung zu suchen schien...vordringlich die seiner Anzugjacke.
 

Weshalb er das tat, entzog sich mir in dem Moment zwar jeglicher Vorstellungskraft, aber ich ließ ihn gewähren. Was er ausgerechnet jetzt mit dem Teil wollte, konnte ich ehrlich gesagt nur schwerlich nachvollziehen und so versuchte ich ihn einige Sekunden später wieder zurück ins Bett zu holen, als er noch immer wie ein Besessener nach etwas zu suchen schien, dass sich nicht finden lassen wollte.
 

„Komm...los nun komm wieder ins Bett Thorin.
 

Sag, was willst du denn da draußen in der Kälte?
 

Suchst du etwas bestimmtes, oder was soll das jetzt?
 

Komm zurück...das ist doch bestimmt nicht so wichtig!“
 

Hörte ich mich ihm damit entsprechend vernehmlich entgegen grummeln.
 

Als er jedoch noch immer nicht auf meine Frage reagierte, beließ ich es schließlich mit einem leisen resignierten Seufzen dabei ihn noch weiter zu bedrängen...denn dem Anschein nach, war es ihm wirklich wichtig, was auch immer er da zu finden gedachte.
 

Ich beobachtete anstatt dessen seine Körpersilhouette im schwachen Silberschein der langsam herein brechenden Morgendämmerung und damit die Eleganz und faszinierende Muskelkraft dieses schönen Männerkörpers im so harmonisch wirkenden Zusammenspiel seiner männlichen Präsenz..und war davon regelrecht wie verzaubert.
 

So sehr, dass ich stillschweigend da saß und den Mann den ich liebte völlig verzückt dabei beobachtete, wie er weiterhin versuchte etwas in der vollkommen Dunkelheit der Kammer zu finden, dass er offenbar als ungemein wichtig erachtete.
 

„Kann ich dir irgendwie helfen?
 

Oder können wir das nicht auf morgen früh verschieben?
 

Bitte…!“
 

Versuchte ich es somit noch einmal mit flehendem Tonfall….um ihn zum Umkehren zu bewegen.
 

Doch er reagierte beinahe wie erwartet.
 

„Danke des freundlichen Angebots Amrâlimê....aber ich denke ich komme zurecht liebste Lyria und nein können wir nicht, denn das ist es...und zwar ungemein wichtig, zumindest für MICH!
 

Ah hier ich hab s...na endlich da sind sie ja, ich dachte schon, ich hätte sie unterwegs verloren, als ich Yokky die Ringe übergeben habe !“
 

Vernahm ich seine angenehm tiefe Stimme einen Atemzug später unerwartet nachdrücklich in meine Richtung, wobei ich sah dass er offenbar wirklich nach seinem Jackett gesucht hatte, denn ich bemerkte dass er die Taschen des Anzugs mit einiges an Nachdruck durchwühlte...und zwar gründlich solange bis..er mit jenem triumphalen Aufschrei zurück fuhr und sie an Ort und Stelle achtlos fallen ließ...auf dem Absatz kehrt machte und umgehend zu mir zurück kam.
 

Wobei ich mich in dem Augenblick in aller Ernsthaftigkeit fragte, WAS er wohl gesucht haben mochte...und mir im Zuge dessen der eigenartig hartnäckige Gedanke haften blieb, dass er doch jetzt wohl hoffentlich nicht von so etwas wie „Eheringen“ gesprochen hatte, so dass ich ihn nicht wieder abschütteln konnte, so sehr ich es auch versuchte.
 

Als er einen Moment danach zögernd vor dem Bett stehen blieb….fiel das schwache rötliche Licht der aufkeimenden Morgendämmerung auf seinen stämmigen Körper, der mir in seiner exotischen Andersartigkeit klar machte, dass ich wirklich nicht träumte…
 

...mein Mann war ohne jeden Zweifel ein Zwerg...ein wirklich richtiger echter Zwerg!
 

Allein die beeindruckenden Oberarmuskeln und der breite von seinem dunklen Pelz überwucherte Brustkorb, der im Verhältnis so gar nicht zu seinen stämmigen Beinen zu passen schien, zeigten mir dies nur zu offensichtlich. Ich hätte es eigentlich schon viel früher sehen müssen... also zumindest, dass ER kein gewöhnlicher Mann sein konnte, was seine unverhältnismäßigen Körperproportionen anbelangte.
 

Eikskild bemerkte offenbar, dass ich ihn so unverblümt anstarrte, den ich sah ihn plötzlich unvermittelt grinsen…was entsprechend amüsiert wirkte.
 

„Und was ist lässt du mich wieder zu dir ins Bett zurück oder muss ich noch länger da draußen in der Kälte stehen und mir weiterhin meine edelsten Teile abfrieren?“ Kommentierte er das Ende seiner offebar erfolgreichen Suche ansatlos trocken.
 

Als ich ihn das sagen hörte, musste ich prompt explosionsartig losprusten…
 

„Nein komm lieber wieder rein...das wollen wir ja auf keinen Fall riskieren!“
 

Entgegnete ich ihm ernsthaft beflissen, nachdem ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte mit einem ebefalls leicht anzüglichen Lächeln auf den Lippen, wobei ich die Decke zeitgleich einladend anhob, um meine Aussage an ihn noch zu bekräftigen. Das ließ Mann sich natürlich nicht zweimal sagen...einen Atemzug später spürte ich die angenehme Körperwärme, die er ausstrahlte, als er hastig zurück ins Bett und unter die Decke schlüpfte....wobei ich ihn erleichtert seufzen hörte.
 

„Besser...da draußen ist es wirklich verflixt kühl geworden.“
 

„Na dann wärst du mal im warmen Bett geblieben, dann wär`s auch nicht so kalt geworden. Sag was in aller Welt hast du da draußen eigentlich überhaupt gewollt?“
 

Noch als ich diese Worte auf den Lippen hatte, sah ich dass er mir ein kleines Säckchen aus schwarzem Samt unter die Nase hielt, das mit einer feinen Silberkordel zusammen gebunden worden war und ganz offensichtlich etws enthielt, dass er mir zeigen wollte.
 

Da das Säckchen nicht sehr groß war, musste demnach auch der Inhalt dessen ausgesprochen winzig ausfallen….
 

« Hmmm...vielleicht doch Ringe….? »
 

Fuhr mir angesichts dieser Erkenntnis erschrocken durch den Sinn, doch da hatte er es längst geöffnet und den Inhalt auf seine Handfläche geschüttelt.
 

Mir blieb vor Verblüffung regelrecht der Mund offen stehen, als ich sah WAS er da in Händen hielt.
 

NEIN, Ringe waren es ganz offensichtlich keine!
 

Es war etwas anderes etwas völlig anderes, etwas mit dem ich niemals gerechnet hätte.
 

Ich sah ihn an...und nahm eins davon mit deutlich sichtbarer Irritation zwischen die Finger, um es mir genauer anzusehen…
 

"Was..was ist das?
 

Sind das etwa Perlen?
 

Sieht aus, wie aus Gold und Silber gearbeitete Perlen."
 

Hörte ich mich ehrfürchtig und entsprechend verwirrt in seine Richtung flüstern...als ich die beiden identischen und in wunderschön schwungvollen Mustern verarbeiteten kostbaren Schmuckperlen sah, die er mir da entgegen hielt.
 

Beide besaßen einen winzigen in die Mitte eingearbeiteten roten Stein, der ganz nach einem Rubin aussah…
 

» ...rot für die Farbe der Liebe...«
 

Fuhr es mir dabei unwillkürlich durch den Kopf.
 

"Ohhhh..wie..wie wunderschön!"
 

Ich sah ihn daraufhin einen Augenblick lang sprachlos verzückt an.
 

"Sind die für mich?“
 

Entkam es mir schließlich abermals und das nicht weniger enthusiastisch.
 

Er nickte…
 

..."ja eine….wenn du sie denn willst...die andere ist für mich!“
 

Antwortete er mir daraufhin knapp.
 

Ich sah ihn an.
 

"Also..die Zopfgeschichte ist wirklich dein Ernst?"
 

Thorin nickte abermals noch deutlich entschlossener...woraufhin ich ein überraschtes leises Keuchen ausstieß.
 

"Gut...also gut..und..und wie funktioniert das jetzt?“
 

Fragte ich ihn demnach dementsprechend verunsichert.
 

Indem vernahm ich sein leises Lachen.
 

"Nun ganz im üblichen Sinne...wie man das eben so macht?! Du knüpfst meinen Zopf und ich deinen. Ich zeige dir, wie man das Muster richtig flechtet...dabei werden die rituellen Worte gesprochen und am Ende mit der Perle gebunden...und erst DANN ist der eherne Bund geschlossen worden und legitim.
 

Willst du es noch immer tun?"
 

Vernahm ich seine Ausführungen an mich abermals ehrfürchtig und unerwartet entschlossen, wobei er sich offenbar noch einmal rückversichern wollte, ob ich wirklich bereit war zu tun, was er sich von mir wünschte.
 

"Ja ich will es noch immer...mehr denn je!“
 

Antwortete ich ihm ebenso eindrücklich, wobei ich ihn ansah….ich sah ihn nicken und dann das erleichterte Lächeln, das ich dabei auf seine Lippen stahl.
 

„Gut...ich werde dir zeigen, was du tun musst...und ich werde dir die heiligen Worte preis geben, die du dabei sprechen musst, denn als Außenstehende meines Volkes, sind sie dir verständlicherweise gänzlich unbekannt.“
 

Einige Herzschläge später war es soweit...er hatte mir das zum Glück nicht so besonders komplizierte Flechtmuster an einer seiner Haarsträhnen gezeigt, und es mich ihm nachmachen lassen, bis ich es verstanden hatte.
 

Als das getan war spürte ich wie sich eine seiner Hände unvermittelt hob und zärtlich durch mein inzwischen etwa Nacken langes Haar strich, wobei er folgendes sagte.
 

"Es ist eine uralte Tradition stets die Herzensseite zu wählen, also werde ich das Zeichen meiner Liebe dort setzen, damit alle sehen mögen, dass wir von nun an zusammen gehören.“
 

Mit diesen Worten spürte ich wie er unmittelbar darauf, nach einer der längeren seitlichen Strähnen griff um mit dem Zopfmuster zu beginnen.
 

Er begann leise zu singen...eine wunderschön getragene Melodie...die aus seiner Kehle in einem tiefen voll tönend melodischen Timbre erklang, dass mir tief unter die Haut ging und mich regelrecht verzauberte..…
 

...und dann...dann begann es….
 

….als ich die heiligen Worte vernahm, die er dabei sprach glaubte ich in einem Traum gefangen zu sein.
 

„Und so binde ich dich an mich Lyria. Möge das eherne Band uns auf immer vereinen. Ich schwöre hiermit feierlich, dich auf ewig zu beschützen und zu lieben...als mein rechtmäßiges Weib..als meine einzig eine wahre Liebe...die niemals mehr von sterblicher Hand getrennt werden soll!
 

Kurdân* (Frau meines Herzens) Naihririôn* (wir gehören zusammen*).
 

Du bist mein und ich bin dein...mit diesem Gelöbnis soll es vor Mahal beschworen sein!“
 

Ich sah das helle Licht in seinen Augen aufleuchten, als er mir mit einem seltsam beschwörenden und tragenden Unterton auftrug ihm nachzusprechen, was er mir soeben feierlich geschworen hatte.
 

„Wiederhole meine Worte...Lyria...sodann mögen wir beide auf immerdar gebunden sein, auf dass dieser heilige Schwur für alle Zeit Gültigkeit haben mag.“
 

„Das will ich gerne tun...Thorin“...hörte ich mich ihm gänzlich atemlos entgegen flüstern..ehe ich ansetzte um ebenfalls tun was mir mein Schicksal offenbarte.
 

Damit wurde es tatsächlich ernst...meine Hände begannen vor Nervosität heftig zu zittern und ich fühlte meine Handflächen feucht werden doch jetzt gab es kein Zurück mehr...es dauerte einen Augenblick lang, bis ich mich in soweit beruhigt hatte und damit anzufangen.
 

„Ganz ruhig...du machst das schon, hörte ich ihn mir leise entgegen flüstern, wobei ich spürte wie er mir einen sanften Kuss auf die Stirn gab...ehe er seine Hand von meiner löste und mich damit aufforderte anzufangen.
 

Ich räusperte mich..atmete einmal kräftig durch...und dann...dann begann ich damit die eine Strähne an der linken Seite, direkt über seinem Herzen in jenem rituellen Muster zu flechten.
 

„Und so binde ich dich an mich Thorin Eikskild. Möge das eherne Band uns auf immer vereinen. Ich schwöre hiermit feierlich, dich auf ewig zu beschützen und zu lieben...als meinen rechtmäßigen Gemahl..als meine einzige wahre Liebe...die niemals mehr von sterblicher Hand getrennt werden soll!
 

Kurdûn* (Mann meines Herzens) Naihririôn* (wir gehören zusammen*).
 

Du bist mein und ich bin dein...mit diesem Gelöbnis soll es vor Mahal beschworen sein!“
 

Als ich die letzten Worte gesprochen hatte...war ich fertig damit, die letzte Strähne seines langen dunklen Haars in den von mir geflochtenen Zopf zu bändigen...und ich spürte, wie er mir die kleine wunderschön verarbeitete Edelmetallperle andächtig in die Hand gleiten ließ, um zu vollenden, was er und ich soeben begonnen hatten.
 

Mit einem tiefen Seufzer schloss sie sich schließlich entschlossen um das Ende des sichtbaren „Bandes“...das uns ab heute für immer verbinden sollte.
 

Ich wich intuitiv zurück wollte die Strähne schon los lassen...doch da fühlte ich seine Hand impulsartig nach meiner greifen und sie mit leichtem Zögern aus meinem dunkelroten Haarschopf zu fischen..wobei ich das wunderbar gelöste Lächeln sah, das sein Gesicht dabei erhellte...ehe er sich vorbeugte um mir abermals tief in die Augen zu blicken…
 

„Von nun an sind wir eins...und nichts kann uns trennen..weder im Leben noch im Tod!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sharona
2020-07-09T22:58:03+00:00 10.07.2020 00:58
wann schreibst du weiter :-( ich habe diese Geschichte gesuchtet und würde gerne wissen wie es weiter geht


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