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Mein innigster Wunsch

von

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Kapitel 11

Am nächsten Morgen hatte Sanji arge Schwierigkeiten aufzustehen. Seinen Wecker hatte er gekonnt ignoriert und sein eigentlicher Plan war es gewesen, den Rest des Tages im Bett zu verbringen. Allerdings störte ihn ein seltsames Kitzeln und das Gefühl, ein Gewicht auf sich zu haben vehement, sodass er dann doch seine Augen aufschlug, um zu sehen, was es war, das ihm keinen Schlaf gönnen wollte. Erschrocken riss er die Augen auf, als sein gesamtes Sichtfeld von schwarz eingenommen wurde und ihn zwei graue Augen böse anfunkelten. Sofort wurde ihm bewusst, was gestern alles geschehen war, worauf er seufzend seine Augen wieder schloss und irgendetwas unverständliches murmelte. Doch ehe er sich wieder entspannen konnte, spürte er den Druck zweier Pfotenballen auf seinem Gesicht, der ihn wieder die Augen aufschlagen ließ. Ein Seufzen entglitt ihm, worauf die Katze ihm ein leidiges Miauen schenkte, während sie genüsslich seine Wangen knetete. Allerdings war er kein Mann, der seine Pläne ohne triftigen Grund absagte, also drehte er sich auf die Seite, worauf die Katze von ihm herunter rollte und schloss erneut seine Augen. Irgendwann würde die Mieze schon aufgeben. Die Katze miaute noch mehrmals fordernd, ehe sie ruhig wurde. Sanji grinste erfreut und kuschelte sich in sein Kissen, wurde aber abrupt unruhig, als er spürte, dass die Katze nicht aufgab und sich einfach auf sein Gesicht legte und ihm so die Luft abschnitt. Er jammerte etwas unverständliches, ehe er die Katze mit beiden Händen umgriff und sich mit ihr aufsetzte. Mit gestreckten Armen hielt er die Katze von sich, ehe er murrte und sie absetzte, um dann endlich seinen Wecker auszustellen. Zufrieden sprang die Katze vom Bett herunter und setzte sich vor ihm auf den Boden, sah ihn erwartungsvoll an, worauf er nur wieder ein Murren übrig hatte. Beleidigt quälte er sich unter seiner Bettdecke hervor, bis er dann letztendlich doch aufstand und seinen Kleiderschrank ansteuerte. Eigentlich wäre ihm danach ausnahmsweise auf der Arbeit zu fehlen, aber der alte Drachen würde ohne ihn sowieso nicht zurechtkommen. Stöhnend öffnete er die Schranktüren, um dann ein orangenes Hemd und eine schwarze Jeans aus ihr zu ziehen. Mit der Kleidung auf dem Arm warf er der Katze noch einen schmollendes Blick zu, ehe er sich ins Bad begab.
 

Nachdem er für die Katze und für sich etwas zu essen gemacht hatte, setzte er sich mit einer Tasse Kaffee ins Wohnzimmer. Er hatte sich gerade auf dem Sofa bequem gemacht, als sich die Katze, als würde es immer so gewesen sein, es sich auf seinem Schoß bequem machte. Lächelnd streichelte er ihr über den Rücken, ehe er den Fernseher einschaltete und sich dann verärgert zu der Wanduhr umdrehte. Wieder einmal hatte er es geschafft, den Fernseher zur Nachrichtenzeit einzuschalten. Er seufzte, da er wirklich keine große Lust auf noch mehr schlechte Nachrichten hatte, allerdings wäre es immer noch besser, als sich mit sich selbst und der aufkommenden Müdigkeit zu beschäftigen, die bisher auch der Kaffee nicht bekämpfen konnte.

Gebannt hatte er die Nachrichten verfolgt, da diese erneut von einem Toten erzählten, der nicht weit von der Gasse entfernt gefunden wurde, in der er gestern dieses fürchterliche Erlebnis gehabt hatte. Erneut wurde ihm bewusst, wie viel Glück er gehabt hatte, dass der Schwarzhaarige ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, den Arsch gerettet hatte. Er versank noch etwas in seinen Gedanken, während er unablässig die Katze streichelte, bis er genervt stöhnend bemerkte, dass er sich so langsam auf den Weg machen sollte. Die Katze, welche er in den Flur getragen hatte, setzte er dort ab und sah sie eindringlich an.

„Hör mir zu, Katze.“, erklärte er, worauf die Katze sich auf sein Hinterteil fallen ließ und ihn gespannt ansah. „Ich muss jetzt zur Arbeit und komme erst nachmittags wieder. Ich habe dir vorhin etwas zu fressen und zu trinken raus gestellt, also lass mir die Bude heil.“, erklärte er mit Nachdruck, worauf die Katze sich die Pfote ableckte und sich über den Kopf zog. Als er seufzte sah sie ihn wieder aufmerksam an, worauf er fortführte. „Erstens werde ich dir etwas zu futtern kaufen, ich glaube nämlich nicht, dass normale Lebensmittel geeignet sind... und um Zweitens kümmere ich mich jetzt.“, sprach er lächelnd und ging in die Hocke, worauf die Katze den Kopf leicht schräg legte. „Du brauchst einen Namen. Und ich weiß auch einen... Raizel.“, sprach er und legte eine Kunstpause an, ehe er erneut ansetzte: „Wie gefällt dir das, hm?“. Die Frage hatte er mit einem zufriedenen und stolzen Lächeln ausgesprochen, allerdings senkte die Katze nur den Kopf, was so wirkte als würde sie über den Vorschlag nachdenken. Gerade als er dachte, dass sie den Namen nicht mag und er sich umsonst so viele Gedanken gemacht hätte, tapste sie auf ihn zu und schmiegte sich an sein Bein. „Freut mich, dass er dir gefällt, Raizel.“, erklärte er sanft, tätschelte ihren Kopf und stand dann auf.

„Dann bis später und sei artig!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, war er auch schon aus der Tür verschwunden, ließ Raizel allein zurück, die es aber wohl nicht störte, da sie kurz nachdem die Tür ins Schloss fiel, sich ins Schlafzimmer begab und es sich im Bett des Blonden bequem machte.
 

Obwohl es Sommer war und man davon ausginge, dass es sehr warm, wenn nicht sogar heiß wäre, war es heute doch eher frisch, was den Blonden dazu brachte, sein Gesicht zu verziehen. Er ärgerte sich darüber, dass er keine Jacke mitgenommen hatte, da sie im Wetterbericht der Nachrichten deutlich darauf hingewiesen hatten, dass es nicht sonderlich warm werden würde. Und als er endlich auf das Gelände der Universität einbog, konnte er nicht anders als sich frierend seine Oberarme zu reiben, da ihn ein kühler Windstoß streifte. Grummelnd lief er über das Gelände, blieb aber jäh stehen, als er zwischen zwei Gebäuden, relativ versteckt für Vorbeiziehende, zwei Stimmen vernahm, wovon er eine nur zu gut kannte. Er wusste, dass der Schwarzhaarige sich dort befand und eigentlich wäre es gar keine schlechte Idee abzuwarten und ihn dann anzusprechen. Immerhin konnte er ja nicht wissen, ob er ihn im Laufe des Tages erneut treffen würde oder nicht. Höflichkeitshalber würde er aber nicht mitten in das Gespräch platzen und einfach warten, bis die beiden ihr Gespräch beendet hätten. Als er sich von vorne an die Hauswand lehnte, merkte er, dass er mehr von dem Gespräch mitbekam als ihm lieb war. Allerdings kam ihn gar nicht in den Sinn, den Schwarzhaarigen so schnell laufen zu lassen und so steckte er sich einfach eine Zigarette an und nahm es so hin, dass er etwas mitbekommen würde, was ihn nichts anginge.
 

„Ich verstehe nicht, warum du immer so abweisend bist.“, sprach eine Stimme, die Sanji sofort dem Leiter der Universität, Donquixote Doflamingo, zuordnen konnte.

„Und ich verstehe nicht, warum du mich nicht in Ruhe lässt.“, kam es sofort genervt zurück, worauf der Leiter auflachte.

„Fufufu. Du weißt doch wie es läuft... Also. Hast du deinen Auftrag erfüllt?“, fragte er mit Nachdruck, worauf der andere genervt zischte.

„Ja, habe ich. Also lass mich jetzt in Ruhe.“, erklärte er gewohnt kühl und wollte sich zum Gehen wenden, was Doflamingo allerdings nur amüsierte. Er griff den Schwarzhaarigen am Handgelenk und zog ihn zurück zu sich, um ihn dann an die Wand zu stoßen. „Ich habe das Gefühl, dass du in letzter Zeit die Aufträge, die ich dir gebe, schweifen lässt.“

„Rede keinen Unsinn. Ich habe alle Aufträge erfüllt, die du mir gegeben hast.“

„Fufufufu. Das stimmt zwar..., aber ich weiß, dass du die Aufträge schneller erledigen könntest, wenn du deine Freizeit nicht mit Arbeit verschwenden würdet... Law-chan, sag mir, wieso du es vorziehst, dein Studium selbst zu bezahlen. Du weißt doch, dass ich das liebend gerne übernehmen würde.“, erklärte er mit bittersüßem Ton, worauf der Schwarzhaarige sich von der Wand drückte, um sich erneut zum Gehen zu wenden. Doflamingo zog kurz seine Augenbrauen zusammen, ehe er den Schwarzhaarigen an der Schulter griff und ihn an die Wand fixierte. „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich nicht von so einem widerlichen Arsch wie dir finanziert werden will. Ich bevorzuge es, selbstständig zu sein und dann mein eigenes Leben zu leben.“, sprach er wütend, worauf Doflamingo erneut lachte. „Ich dachte, das hättest du nur aus einer Laune heraus gesagt, weil du einfach nur rebellieren willst... aber du weißt genau, dass du das nicht zu entscheiden hast.“, erklärte er ernst und drückte seine Knie zwischen die Beine des Schwarzhaarigen, worauf diesem ein erstauntes Zucken durch die Glieder zog. Den Versuch sich von dem Älteren zu befreien, quittierte er damit, dass er seine Handgelenke fest über dessen Kopf fixierte, nur um dann erneut aufzulachen. „Fufufu. Du bleibst bei mir, so wie es immer war. Also hör endlich mit diesem naiven Wunschdenken auf.“, erklärte Doflamingo, hob sein Knie an und rieb damit sanft den Schritt des Jüngeren, worauf dieser seine Augen wütend zu Schlitzen zusammenzog. „Hör auf... ich muss zu meiner Vorlesung.“, presste Law wütend hervor, ehe er mit den Zähnen knirschte. „Woher der plötzliche Sinneswandel? Du hast es doch immer genossen, wenn ich dich berühre, oder nicht?“, fragte er grinsend, senkte sein Bein wieder zu Boden, ehe seine Hand in die Hose des Schwarzhaarigen glitt. Ein unterdrücktes Aufstöhnen entkam dem Schwarzhaarigen, worauf er beschämt zur Seite blickte. „Gib es doch einfach zu, du magst es, wenn ich das tue! Fufufufu.“, lachte Doflamingo, während er behutsam über das Glied des Jüngeren strich, was ihn mehrmals ungewollt aufstöhnen ließ.
 

Sanji stand an der Wand und errötete. Egal, welche Art von Beziehung der Schwarzhaarige und sein Arbeitgeber hatten, das, was nun folgen würde, ging ihn absolut nichts an. Er wollte zwar auf den Studenten warten, aber jetzt weiter zu warten, wäre nicht nur unhöflich, sondern auch verstörend. Sofort stieß er sich von der Wand ab und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. Der Gedanke, dass die beiden in einer intimen Beziehung zueinander stünden, betrübte ihn; er wusste nicht wieso, aber es stach sogar in der Brust...
 

Erneut funkelte der Schwarzhaarige den Blonden böse an, was diesen aber nur dazu animierte, sein Glied fordernder zu streicheln. Zur Antwort auf dieses Verhalten, versuchte Law seine Handgelenke aus der Umklammerung des Älteren zu befreien, worauf dieser argwöhnisch grinste. „Liegt es an dem blonden Koch, dass du so unwillig bist?“, fragte er, worauf der Schwarzhaarige sofort seine Bewegungen einfror und ihn fragend ansah.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Ältere ihm anscheinend einen Wachhund an den Hals gehetzt hätte, der ihn beobachtete, aber jetzt darauf einzugehen, würde die Situation wohl nur noch weiter verschlimmern. „Keine Sorge. Ich habe Vergo bereits beauftragt sich darum zu kümmern. Hast du gedacht, ich bemerke das nicht?“, fragte Doflamingo rein rhetorisch, ehe er begann den Schritt des Jüngeren stärker zu massieren, worauf dieser seinen Kopf an die Wand drückte. Und ohne ihn zu Wort kommen zu lassen, sprach er weiter: „Ich möchte nicht, dass du dich mit Gesindel herumtreibst. Du wirst meine rechte Hand, ob es dir passt oder nicht. Störfaktoren werden eliminiert.“

Law blickte ihn mit leicht aufgerissenen Augen an, konnte nicht glauben, dass Doflamingo den Blonden bereits im Visier hatte. Er hatte doch darauf geachtet, dass er ihm nicht zu Nahe käme, aber anscheinend war das wenige an Kontakt, den sie hatten, bereits mehr als genug, um Doflamingo dazu zu bringen, in Aktion zu treten. Dem Schwarzhaarigen entglitt erneut ein Stöhnen, aber trotz der Erregung die ihn durchzog, versuchte er standhaft zu bleiben. „Der Blonde bedeutet mir nichts und das weißt du auch. Also halt ihn da raus. Meinst du nicht auch, dass es zu auffällig wäre, wenn Leute aus deiner Belegschaft verschwinden?“, fragte Law ihn grinsend, denn er wusste, dass dies ein großes Problem darstellen würde. Grinsend ließ Doflamingo seine Hände los und zog seine Hand aus der Hose des Jüngeren zurück, nur um diese dann auf dessen Rücken zu legen und diesen streichelnd auf und ab zu wandern. Mit seiner zweiten Hand umfasste er einen Oberschenkel des Jüngeren, hob ihn an und drückte sich neben diesen an den Körper, allen voran an die Erregung, des Jüngeren. „Fufufu. Du hast gut aufgepasst. Natürlich hast du recht, aber sieh es als Warnung an. Was mit ihm geschieht, liegt nun an dir.“, erklärte er, grinste erst und leckte sich dann lasziv über seine Lippen. Law wusste, dass er nun auf das Spiel eingehen müsste, wenn er den Blonden schützen wollte und so legte er seine Arme zögerlich um den Älteren, umklammerte dann bestimmt dessen Nacken und zog ihn näher zu sich, nur um seine Lippen auf die Doflamingos zu legen. Es war ja nicht das erste Mal und somit wusste er, was er tun musste, um den Älteren zu gefallen.
 


 

Sanji hatte sich so sehr beeilt von den beiden wegzukommen, dass er nun nach Luft ringend in die Kantine schlurfte. Den Inhalt des Gesprächs hatte er nur teilweise mitbekommen, allerdings hatte er die Fetzen, die er verstanden hatte, sowieso schon wieder verdrängt, da ihn nun ganz andere Dinge durch den Kopf gingen... Und obwohl er wusste, dass ihn das,was er mitbekommen hatte, wenn überhaupt, anekeln sollte, so waren da ganz andere Emotionen, die in ihm aufkochten. Natürlich war er betrübt und es tat weh, von dieser Art der Beziehung zu erfahren, aber er war auch wütend. So wütend, dass er am liebsten den nächstbesten ins Gesicht schlagen würde!...
 

Er blieb hinter dem Tresen stehen und lehnte sich an die Ausgabe, dachte nach. Aus irgendeinen Grund war er auf sich selbst wütend. Er konnte es nicht genauer bestimmen, wollte er sich nicht eingestehen, dass er etwas mehr als nur Interesse für den Schwarzhaarigen übrig hatte. Gerade als er laut aufseufzte, kam Dadan aus der Küche und sah seinen Schützling skeptisch an. „Wie siehst du denn aus? Die Nacht ist zum schlafen da, du Trottel.“, sagte sie grinsend und begutachtete die Augenringe des Blonden. Anders als erwartet bot dieser allerdings keine Paroli, sonder stieß sich von der Ausgabe ab, um dann stöhnend an ihr vorbei zu schleichen. „Guten Morgen, Dadan.“, sprach er knapp mit deprimierten Ton und seufzte dann wieder, ehe er sie dort alleine stehen ließ. Diese blickte ihm mehr als nur verwundert hinterher und ging ihm dann in die Küche nach, wo dieser sich bereits seine Schürze umband.

„Bist du krank? Du siehst wirklich nicht gut aus...“, sprach sie ihn mit beinahe mütterlichen Ton an.

„Nein, bin ich nicht. Sonst wäre ich nicht gekommen.“, erklärte er ernst, nur um dann wieder aufzuseufzen. Nachdenklich strich sich Dadan über ihr Kinn, um ihm dann triumphierend den Kochlöffel entgegen zu strecken. „Na hoffentlich ist die Kleine es wert!“ Sie grinste den Blonden an, der sich nun zu ihr umgedreht hatte und sie fragend ansah. Einen Moment später verstand er worauf sie hinauswollte und lächelte etwas. „Ich bin nicht verliebt, falls du das dachtest. Ich bin einfach nur müde, weil ich schlecht geschlafen habe...“, erklärte er lächelnd, worauf Dadan nur mit den Schultern zuckte. „Na wenn das so ist... Übrigens soll ich dir mitteilen, dass du nach der Schicht einmal in das Büro von Herrn Donquixote kommen sollst.“ Sanji entglitten die Gesichtszüge, denn wenn er ehrlich war, war das jetzt das Letzte, was er gebrauchen konnte. Er nickte nur stumm und wendete sich dann der Arbeit zu. So viel Pech konnte auch nur er haben...
 

Seine Schicht hatte er routiniert, aber weniger energisch als gewöhnlich hinter sich gebracht, was Dadan dazu veranlasste, ihn eher gehen zu lassen. Sie hatte gemeint, dass sie so einen Trauerklops wie ihn nicht in der Küche gebrauchen könnte. Und nun wartete er eigentlich nur darauf, endlich nach Hause zu gehen. Weil er sich von dem Ereignis am Morgen befreien wollte, hatte er versucht sich irgendwie abzulenken, wobei er wieder und wieder gedanklich an dem seltsamen Smiley-Symbol hängen blieb. Trotz mangelnder Lust, hatte er sich entschieden, den Schwarzhaarigen aufzusuchen, bevor seinem Arbeitgeber einen Besuch abstatten würde. Immerhin war er der Ansicht, dass er etwas über dieses Symbol wissen musste und so war er der Einzige, den er fragen könnte. Allerdings hatte das Ganze dann doch einen Haken. Weder hatte er ihn heute in der Kantine gesehen, noch wusste er, wo er sich zurzeit befand. Gerade als er den Entschluss fasste, dass er wahllos irgendwelche Studenten fragen könnte, fiel ihm ein, dass er doch jemanden an der Uni hatte, den er kannte. Und diese Person kannte sich in den Gängen der Gebäude aus und kannte sogar den Schwarzhaarigen... Triumphierend zog er sein Handy aus seiner Hosentasche und wollte gerade die Nummer eingeben, um besagten Kumpel anzurufen, als ihm ein Gedanke kam. Was wäre, wenn er sich mitten in einer Vorlesung befand? Aber selbst wenn, es war doch so etwas wie ein Notfall, oder nicht? Ohne sich weitere Gedanken zu machen, tippte er die Nummer ein und ließ es durchklingeln.
 

Die Studenten in der Vorlesung waren allesamt still, versuchten lediglich ein paar Wortfetzen dessen, was Professor Akainu ihnen herunterrasselte irgendwie zu notieren. In seiner Vorlesung war es immer ruhig, das Einzige, was die Stille durchbrach, war seine Stimme gewesen. Und man wagte es auch nicht, seinen Unterricht zu unterbrechen. Auch nicht mit Fragen, denn wer das tat, musste damit rechnen, von ihm vor allen Anwesenden bloßgestellt zu werden und das wollte nun wirklich niemand. Ab und zu pausierte er seine Reden, um irgendetwas auf die Tafel zu schreiben, wobei er immer kleinlichst darauf achtete, dass man das, was er schrieb, höchstens in der ersten Sitzreihe lesen konnte. Kid hatte sowieso schon aufgegeben irgendetwas von dem, was auf der Tafel stand zu erkennen, da er in der letzten Reihe saß. Und obwohl er höher saß und der Professor von dort aus sehr klein wirkte, so war seine Stimme so präsent, als würde er neben einen stehen. Verzweifelt darüber, dass er wieder nichts von den Notizen erkennen konnte, raufte er sich seine roten Haare, die er mit einem schwarzen Stirnband gebändigt hatte. Gerade als er sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen betten wollte, schreckte er auf, da er ein ungebetenes Vibrieren in seiner Hose bemerkte. Alle Studenten um ihn herum drehten sich zu ihn und sahen ihn schockiert an, denn ein Geräusch ging von ihm aus, was eindeutig darauf hinwies, dass er vergessen hatte, sein Handy auszustellen. Sein Klingelton setzte versetzt ein und somit wären die ersten beiden Töne nur das Vibrieren des Handys in seiner Hosentasche. Vielleicht würde er es noch rechtzeitig schaffen und der Professor hatte es noch nicht bemerkt. Während er panisch nach dem Handy in seiner Hose fummelte, hörte man, wie der Professor sich räusperte und die Kreide in die Ablage fallen ließ. Sofort drehte er sich herum und verschränkte seine Arme vor der Brust, blickte wütend durch den Raum, ehe er sein Ziel fand. Erschrocken sah Kid in den Todesblick Akainus und ließ dann versehentlich sein Handy aus der Hand fallen, welches er endlich gefunden hatte, und gab noch ein leises „Oh shit...“, von sich.

„EUSTASS!“, donnerte die Stimme Akainus durch den Raum, ließ alle Anwesenden zusammenzucken; Kid natürlich auch. Da ihm bewusst war, dass er tief in der Scheiße stand und ihm sowieso niemand mehr helfen könnte, setzte er ein provokantes Grinsen auf und gab lässig ein „Was?“, zurück an den vor Wut brodelnden Mann.

„Erstens heißt es „Wie bitte“, und zweitens hast du verdammt noch einmal still zu sein! Immer bist du derjenige der Ärger macht!“, brüllte er zu ihm hoch, worauf Kid nur ein müdes Lächeln übrig hatte. „Ich kann doch nichts dafür, dass ich im Gegensatz zu Ihnen Menschen um mich habe, die mich mögen!“, keifte der Rothaarige zurück, riss aber sofort seine Augen erschrocken auf, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte. „RAUS!“, brüllte Akainu, drehte sich herum und griff nach einer Kreide, um sie dann, mit einen gekonnten Wurf, in das Gesicht des Rothaarigen zu werfen. „Ahh!“, kam es von Kid, der dann in Windeseile seine Sachen packte und sich an den anderen Studenten vorbei schlängelte, um den Raum zu verlassen.
 

Wütend sah er auf sein Handy und erkannte die Nummer des Blonden im Display, worauf er ihn sofort zurückrief. Sanji hatte bereits nach wenigen Klingeln aufgelegt, da er sich dachte, dass er wohl in einer Vorlesung sitzen würde, da er sonst immer sofort ran ging. Umso erstaunter war er, als sein Handy, welches er immer noch in der Hand hielt, auf einmal begann zu klingeln und ihm verriet, dass es sich um den gewünschten Gesprächspartner handelte. Kaum hatte er sich das Handy an sein Ohr gehalten, begann auch schon die Schimpftirade des Rothaarigen.

„Sag' mal! HAST DU SIE NOCH ALLE?! Ich bin wegen dir aus der Vorlesung geflogen! Du tickst doch nicht mehr ganz richtig! Wenn ich dich treffe, schlag ich dich grün und blau, darauf kannst du deinen Arsch verwetten!“, grölte es aus dem Lautsprecher, worauf Sanji das Handy etwas von sich weg hielt. Als er merkte, dass der Rothaarige gerade eine Pause machte, um Luft zu holen, versuchte er sich schnell dazwischen zu quetschen. „Kid! Hör zu! Tut mir leid, aber es ist wirklich wichtig!“, versuchte er sich zu erklären, worauf sein Gesprächspartner ruhig in den Hörer ausatmete und einen Moment pausierte, da er anscheinend nachdachte. „Was ist so wichtig, dass du mich während einer Vorlesung bei Akainu anrufst?“, fragte er genervt. „Sag' mir wo du bist! Ich komme dahin.“, erklärte Sanji nur knapp, was den Rothaarigen etwas wunderte. Vielleicht war es tatsächlich wichtig? Und so entschied Kid sich dazu ihm per Telefon zu erklären, wo er sich gerade befand. „Hast du verstanden? Da, wo nur ein einzelner Student auf dem Flur rumlungert, weil er wegen einem Arschloch aus dem Hörsaal gejagt wurde! Vorausgesetzt die blöden Medizinerschweine kommen nicht gleich aus ihrer Vorlesung... ach egal. Bis gleich!“, erklärte er noch genervt und legte auf, worauf Sanji sich sofort auf den Weg machte.
 

Wütend stapfte der Rothaarige über den Flur und fluchte vor sich her, als er hörte, dass es in dem gegenüberliegenden Hörsaal deutlich lauter wurde. „Na toll...“, ärgerte er sich und stellte sich etwas abseits an die Wand. Kurz darauf wurde die Tür des Hörsaals auch schon aufgeschlagen und eine Horde an Studenten verließ den Saal. Zischend beobachtete er die Meute, wie diese schnell über den Flur hastete, um noch rechtzeitig ihre Busse zu erreichen. Er versuchte jeden einzelnen einen bösen Blick zu zuwerfen, kniff aber dann jäh die Augen zusammen, als der Student aus der Tür trat, den er überhaupt nicht leiden konnte. Law war einige Schritte auf den Flur auf ihn zugekommen, schenkte ihn ein höhnisches Grinsen, da er sich denken konnte, wieso er allein dort stand. Und gerade als er sich abwenden wollte, war Kid auf ihn zugesprintet und griff ihn am Kragen. „Du bist so ein arrogantes Arschloch!“, fauchte er ihn an und zog ihn näher an sich, versuchte ihn mit seinen Blicken zu erdolchen. „Eustass-ya... im Gegensatz zu dir kann ich es mir wenigstens leisten...“, erklärte er gewohnt kühl, was für den Rothaarigen das Fass zum Überlaufen brachte. Wütend schliff er ihn hinter sich her, um ihn dann an die Wand zu drücken. „Was fällt dir eigentlich ein?!“, keifte er ihn an und drückte ihn noch einmal mit Wucht fester an die Wand. Der Schwarzhaarige schüttelte daraufhin mitleidig den Kopf und seufzte nur kurz, ehe er die Hand an seinen Kragen am Handgelenk umschloss. „Du brauchst deine Aggressionen nicht an mir auslassen, nur weil du unfähig bist, dich zu benehmen. Oder überhaupt auf das Leben klar zu kommen...“, erklärte er kühl, begann aber vielsagend zu grinsen, als er über die Schulter des Rothaarigen hinweg linste. „Was grinst du so? Du bist-“, weiter kam der Rothaarige nicht, da ihn jemand unsanft am Kragen gepackt hatte und ihn von dem Schwarzhaarigen wegzerrte. Wütend schaute er über seine Schulter, wollte dem Fremden sagen, dass er sich verpissen sollte, als ihn sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich– nicht, dass er sonderlich viel Farbe im Gesicht hätte -.

„Eustass...“, sprach der Professor zornig und schleifte ihn dann hinter sich her, zurück zum Hörsaal. Kid ärgerte sich zwar darüber, dass er nicht mitbekommen hatte, wie sein Kurs den Hörsaal verlassen hatte und er somit noch mehr Ärger mit Akainu bekäme, aber Schuld daran gab er den Schwarzhaarigen, was er ihm verdeutlichte, indem er ihn seinen Mittelfinger entgegen streckte. Grinsend erwiderte der Schwarzhaarige diese Geste.
 

Sanji kam auf den Flur gehastet, blieb aber augenblicklich stehen und blickte dem Rothaarigen ungläubig hinterher, wie dieser von Akainu abgeführt wurde. Er überlegte, ob er ihn noch ansprechen sollte, entschied sich aber dafür, es nicht zu tun, als er sah, dass der Schwarzhaarige unweit entfernt dastand und sich seine Kleidung wieder richtete. Sofort lief er auf ihn zu, um ihm keine Gelegenheit zu geben, zu flüchten. Fassungslos darüber, dass der Blonde auf einmal vor ihm stand, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und wollte sich an ihm vorbei weg begeben, als der Blonde sein Handgelenk umschloss. „Bitte warte, Law.“, bat Sanji den Studenten, worauf dieser sich umdrehte und ihn musterte. „Ich habe dir doch gesagt, dass du dich von mir fernhalten sollst...“, erklärte er ruhig, ehe er nach links und rechts sah, um zu sehen, ob noch jemand auf dem Flur war. Er hatte Glück da mittlerweile niemand mehr dort war und da er sich ziemlich sicher war, dass auch niemand lauschte, setzte er erneut an. „...und trotzdem suchst du vehement meine Nähe auf. Ist es so schwer, auf mich zu hören?“, fragte er nun mit verärgerten Unterton, worauf Sanji seinen Kopf senkte. „Ja, ist es...“, erklärte er leise und richtete seinen Blick dann wieder auf den Schwarzhaarigen, der genervt seine Augen rollte. „Ich brauche deine Hilfe.“, flüsterte er, aber er wusste, dass der Schwarzhaarige ihn verstanden hatte. „Und wieso fragst du keinen deiner Freunde um Rat?“ Sanji konnte den Ärger des Schwarzhaarigen förmlich spüren, worauf er seinen Blick zur Seite wand und auf seiner Unterlippe kaute. Ihm war die ganze Situation äußerst unangenehm, aber er war nun einmal der Einzige, der ihm helfen könnte. „Hör mir bitte zu. Du sagtest, ich solle so tun, als würde ich dieses Symbol nicht kennen... aber es drängt sich mir auf... bitte sag' mir, was es bedeutet!“, sprach er und sah den Schwarzhaarigen beinahe flehend an, der ihn nun fragend musterte. „Ist es dir wieder begegnet?“, fragte er kühl und sah den Blonden interessiert an. Denn wenn man ihm dieses Bild zugespielt hätte, wäre das kein gutes Zeichen. „Ja! Jemand hat mir einen Zettel mit dem Symbol auf die Tür geklebt...“, sah aber fragend drein, als er sah, wie der Schwarzhaarige sich durch sein Haar fuhr. „Ich bin nicht in Gefahr, oder?“, fragte er noch, worauf Law seufzte. „Hör mir zu. Komm heute Abend in Makinos Café. Es liegt direkt in der Innenstadt, du hast es bestimmt schon einmal gesehen...“, erklärte er und sah den Blonden eindringlich an, der seine sichtbare Kringelbraue fragend hochzog und so wirkte, als wäre ihm etwas eingefallen. „Ich kann nicht... ich muss heute Abend arbeiten.“

Sanji sah den Schwarzhaarigen an, welcher sichtlich über etwas nachdachte. „In Ordnung. Ich komme dann heute Abend zu dir. Wo arbeitest du denn?“, fragte er und sah den Blonden an, welcher ihm sofort erklärte, dass er im Baratie arbeitete und einen stolzen Unterton nicht verbergen konnte. Law nickte noch ein paar Mal nachdenklich während er sich über sein Kinn strich, ehe er den Blonden wieder ansah. „Gut. Ich komme gegen 19 Uhr. Bis dahin.“, erklärte er stumpf, drehte sich herum und ließ den Blonden einfach so stehen. „Bis dahin...“, flüsterte Sanji ratlos nach einigen Sekunden und sah dem Schwarzhaarigen hinterher, bis ihm ihm bewusst wurde, dass seine Frage gar nicht beantwortet wurde.

„Moment, warte mal!“, rief er ihm hinterher, aber Law ignorierte ihn gekonnt und verließ den Flur. Der Blonde blieb kopfhängend zurück, allerdings hatte er zumindest einen Fortschritt erlangt und hob seinen Kopf wieder. Dass er zu ihm käme, war zumindest ein kleiner Erfolg und nicht nur, da er hoffte, dass sich seine Fragen klären würden, er freute sich auch immens darüber, da er ihn vielleicht näher kennenlernen könnte. Ein Rotschimmer legte sich über seine Wangen, als er an den Schwarzhaarigen dachte, allerdings klatschte er sich dann mit seinen Handflächen auf die Wangen, als wollte er sich wieder zur Besinnung rufen. Immerhin war es noch längst nicht soweit und er hatte noch einiges zu erledigen!

Unter anderem sollte er auch noch in das Büro von Donquixote kommen! Bei dem Gedanken an ihm, schwand die Röte augenblicklich und er musste wieder seufzen, hatte er doch wieder das Ereignis von heute früh im Kopf. Deprimiert ließ er seinen Kopf hängen und schlurfte über den Flur.
 

„Na gut... Dann mal los...“, sprach er mehr zu sich selbst und begab sich auf dem direkten Weg zu seinem Arbeitgeber.



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