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World's End

von

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Anspannung + Bonuskapitel #1 – Cali und die Troglodyten

Levi knurrte wütend auf. Bisher hatte er noch nicht mitbekommen, wer von den Supermutanten alles mitgekommen war. Dass natürlich jetzt ausgerechnet Jackal vorbeigekommen war, passte ihm natürlich so gar nicht. „Hey, was zur Hölle suchst du denn hier, Großfresse?“, knurrte er wütend.
 

Jackal ging um Albert herum und auf Levi zu. „Ich will euch lächerlichen Menschlein mal zeigen, wie man so eine überaus wichtige Mission, wie die mögliche Rettung eines Landes, durchführt. Mal ehrlich, so was kann man doch nicht euch schwachen Menschen überlassen“, sein ganzer Tonfall war eine pure Provokation.
 

„Ach ja? Und du glaubst, dass ausgerechnet so ein Arschgesicht wie du es bist, so eine Mission erfolgreich beenden kann? Das ich nicht lache. Ich mach dich hier und jetzt kalt. Du bist hier wohl der einzige, der diese Mission vermasseln wird“, entfuhr es Levi, er hatte seine Kampfflinte gezogen und auf Jackal gerichtet.
 

Die Situation als angespannt zu bezeichnen war definitiv eine starke Untertreibung. Sämtliche Mitglieder für die Mission hatten sich heute schon hier unten in Underworld City versammelt und beobachteten die ganze Szene. Auf Jackals Gesicht breitete sich ein weiterhin provokantes Grinsen aus. „Na, mal sehen, wer mehr aushält, deine Frau hat ja damals nicht so viel ausgehalten, als ich sie mit dem Hammer erwischte, war es, als ob ich durch die Luft schlagen würde, es gab keinen Widerstand“, er lachte auf.
 

Innerhalb von Sekunden reagierten Connor, Jean, Raven und Lizzy. Sie stürzten sich quasi auf Levi und versuchten ihn davon abzuhalten, jetzt auf Jackal zu schießen. Denn wenn er das tat, würden auch die anderen Supermutanten angreifen und dann könnte man die ganze Mission gleich vergessen. Raven riss ihm die Kampfflinte aus der Hand und gemeinsam mit Lizzy zerrten sie einen heftig protestierenden Levi aus dem Raum. Dieser wehrte sich natürlich mit allen Kräften dagegen und für die vier war es ganz schön anstrengend, ihn fest zu halten. Vor allem da Dexter keine Anstalten machte, ihnen zu helfen. Er wusste ja schließlich nicht mehr, warum Levi Jackal so abgrundtief hasste.
 

Jedoch war Jackal jetzt vor Dexter getreten und starrte diesen nun nieder. „Du bist neu, nicht wahr? Quasi noch ein Babymutant, hab ich nicht recht?“, wollte der Überlord wissen. – „Könnte man so sagen. Dennoch solltest du mich nicht unterschätzen“, Dexters Blick war fest auf Jackals geheftet.
 

Dessen Grinsen wurde noch breiter. „Hey, du scheinst ganz schön was drauf zu haben. Schließ dich lieber mir an, anstatt bei den Menschen zu bleiben“, bot er ihm an. – „Kein Interesse.“ – „Nicht? Tja, dein Pech, komm dann aber bloß nicht heulend an, wenn dich die Menschen rausjagen“, erneut lachte Jackal auf. „Menschen und Supermutanten können einfach nicht zusammen leben. Das hat noch nie funktioniert. Irgendeinen Grund werden sie immer finden, um einen hinterrücks zu töten.“
 

„Werden wir ja sehen“, antwortete Dexter nur. – Bevor das Blickduell noch weitergehen konnte, mischte sich Albert ein. „Genug dergleichen. Ihr habt schon mehr als genug wertvolle Zeit verschwendet. Es gibt noch einiges zu besprechen“, seine Stimme klang scharf.
 

Plötzlich durch diese Einmischung löste sich die angespannte Stimmung ein wenig, auch wenn sie nicht ganz verging. Er knallte vor Tanya einige Zettel auf den Tisch. „Hier habe ich eine Aufstellung der Trupps“, er wartete kurz, denn Levi und die anderen betraten den Raum wieder. Er hatte sich wieder ein klein wenig beruhigt, auch wenn Lizzy vorsichtshalber direkt neben ihm stehen blieb.
 

Albert räusperte sich einmal ehe er fort fuhr. „Die Missionsleitung übernimmt wie gewohnt Dexter. Ich gehe ja davon aus, dass sich nicht so viel in deinem Verstand geändert hat, sodass du immer noch dazu in der Lage bist, einen Trupp zu führen?“, Albert sah seinen mutierten Sohn an. – Dexter knurrte leicht auf. „Klar, das funktioniert alles noch.“ Dexter konnte die Abscheu im Blick dieses Mannes, der wohl sein Vater sein sollte, wie Levi und Connor es ihm gesagt hatten, sehen. Er erinnerte sich nicht daran, diesem Mann schon einmal begegnet zu sein.
 

„Levi, Jean und Reilly werden die Leitung der restlichen Trupps übernehmen, wobei du, Dexter, auch gleichzeitig den ersten Trupp anführen wirst. Die Aufteilung steht auf den Zetteln. Ihr werdet über vier verschiedene Routen nach Oasis gelangen, ihr werdet in den gewohnten Zehner-Trupps agieren. Es gibt zudem zwei Punkte auf dem Weg nach Oasis, an dem ihr aufeinander treffen werdet. Nutzt diese Gelegenheiten und tauscht euch dort aus. Das wird nicht nur die Mission zur möglichen Rettung des Landes werden, sondern auch gleich eine weitflächige Erkundung des Ödlandes. Immerhin gibt es noch viel zu viele Stellen, die nicht ausreichend erkundet worden sind. Notiert eure Beobachtungen, sodass wir sie dann zusammen tragen können. Das ist alles“, ohne weitere Worte verließ Albert dann den Raum.
 

Nami runzelte die Stirn. ‚Wie nett‘ dachte sie sarkastisch, danach griff sie nach einem der Zettel und sah sich die Aufstellung an. „Wir werden ja getrennt, warum denn das?“, wollte sie von Tanya wissen.
 

Tanya sah auf und schielte dann zu ihr auf das Blatt. „Nun ja, wir können euch doch unmöglich alleine loslatschen lassen. Ihr wärt wohl in Nullkommanichts tot. Immerhin kennt ihr euch auf der Insel ja überhaupt nicht aus. Also das hat schon Sinn“, erklärte Tanya. „Aber keine Sorge, ihr werdet ja alle wieder zusammenfinden. An den Treffpunkten und in Oasis“, erklärte sie.
 

„Falls ihr es bis dahin überlebt“, kam es plötzlich von jemandem hinter Nami. Der Mann beugte sich über die Navigatorin und sah sie mit einem leicht irren Blick an. Allerdings war der Blick nicht mal das schlimmste. Viel mehr schockierte Nami das Loch in der Wange des Mannes, darin war ein Metallring eingelassen, sodass man seine Zähne und jetzt auch die gespaltene Zunge, die er ihr entgegenstreckte, sehen konnte.
 

Nami kreischte auf und hüpfte Tanya fast auf den Schoß, als er das machte. „W-wer bist du denn?“, stammelte sie. Der Mann lachte auf, Tanya ebenfalls. – „Das ist nur Kilian, keine Sorge, er sieht zwar gruselig aus, ist aber ein ganz lieber“, erklärte Tanya. Sie stand auf und umarmte Kilian. „Lange nicht gesehen, wo hast du bloß immer nur gesteckt?“, wollte sie wissen.
 

„Nah, mein alter Ring war kaputt, weshalb mir der alte Laptev einen neuen Ring angefertigt hat. Er musste das aber erst noch alles desinfizieren und so, er kann mir ja schlecht einen hoch verstrahlten Ring einsetzen“, Kilian seufzte auf und drückte den Ring schließlich heraus, dann zeigte er ihn Tanya. „Hier, siehst du, ganz fein verarbeitet. Das Metall ist richtig glatt und tut auch gar nicht weh. Wenn ich da an meinen letzten Ring denke … Jedenfalls, Laptev hat eine neue Maschine, die das so schön glatt geschliffen hat, das musste er natürlich unbedingt ausprobieren. Aber ich finde es klasse“, erzählte Kilian begeistert.
 

„Hier fass mal drüber“, er hielt Tanya den Ring hin, welche ihn auch genauer begutachtete. – „Oh, ja, du hast recht, der ist sehr schön verarbeitet“, staunte sie nicht schlecht. – „Und seitdem ist auch die Entzündung weg. Schau mal“, er trat näher an sie ran, sodass sie die Ränder des Loches besser begutachten konnte.
 

„Tatsächlich, es ist verheilt. Was für ein Wunder“, lachte sie. – „W-wie ist denn das passiert?“, wollte Nami wissen, sie fand die ganze Szene ein wenig verstörend. – „Ah, da wurde ich von einem Troglodyt angegriffen. Er hatte sich in meiner Wange verbissen und hat mir ein Stück Fleisch rausgerissen. Doc hat mir dann ein Loch rein geschnitten, damit es sich nicht entzündet. Man kann zudem nie wissen, welche Krankheiten Troggs noch so mit sich rumschleppen“, er zuckte mit den Schultern.
 

„Und was ist mit der Zunge?“, hakte sie weiter nach. – „Das war ich selbst. Mir war langweilig, während ich auf den Ring gewartet habe. Ich hatte ein Messer dabei und hab mir dann halt damit zu Zunge gespalten. War zwar nicht ganz so eine gute Idee, ich schmecke nämlich überhaupt nichts mehr, aber egal“, winkte er ab. „Willst du es dir auch mal näher angucken?“
 

Kilian lief zu Nami und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Zunge steckte er durch das Loch, welches noch immer ohne Ring war und ziemlich eklig aussah, und wackelte leicht damit. Als er ihr so nah kam, erkannte sie auch, dass sein rechtes Auge wohl ebenfalls angeschlagen war. Er hielt es jedenfalls geschlossen, während er das Linke weit aufgerissen hatte.
 

„Äh, nein, so genau will ich das nicht sehen“, sie drehte den Kopf weg. Sie stellte erleichtert fest, dass sie nicht mit Kilian in einer Truppe war. Sie war größtenteils mit Leuten zusammen, die sie kannte. Also Dexter, Connor, Tanya, Dai und Cali. Dann war da noch jemand namens Eleni, diese kannte sie nicht. Und sonst waren noch Luffy, Chopper und Jackal mit ihr in der Truppe. Na, das konnte ja was werden.
 

„Hey, Luffy!“, rief Tanya da. „Und diesmal stürmst du nicht einfach so davon, klar, du weißt ja, dass es beim letzten Mal nicht so gut ausgegangen ist“, erinnerte sie ihn. – „Ja, schon klar, werde ich nicht machen“, versprach er ein wenig halbherzig.
 

„Ah, apropos Strahlung“, mischte sich da jetzt Dai ein, er war an Luffy heran getreten. „Durch deinen hohen Strahlenkonsum hattest du ja einige ziemlich üble Krankheiten davon getragen, aber dadurch hat sich jetzt auch etwas mehr oder weniger Positives ergeben“, er grinste breit.
 

„Ach, und was?“, wollte Luffy wissen, er sah den Apotheker mit schief gelegtem Kopf an. – „Nun ja, du hast eine gewisse Resistenz gegen die Strahlen entwickelt. Zumindest konnte ich das aus den Gewebeproben schließen. Das heißt, dass du weniger anfällig für große Strahlung bist. Das ist zwar kein Grund, sich in total verstrahltes Gebiet zu stellen, das würde dich nach einiger Zeit trotzdem töten, aber du bist wesentlich robuster geworden. Zudem heilen kleinere Verletzungen bei großer Strahlenbelastung jetzt schneller ab. Das ist in gewisser Weise auch eine Mutation“, erklärte er.
 

„Hä? Das versteh ich nicht. Und was für Proben?“, Luffy war ziemlich verwirrt. – „Einfach ausgedrückt, die Strahlung ist für dich nicht mehr ganz so gefährlich, du bist resistenter dagegen geworden und du kannst mehr vertragen, ehe sich Strahlenkrankheiten in deinem Körper breit machen … und was die Proben angehen … Nun ja, während der letzten Untersuchung, als du so schön geschlafen hast … da hab ich dir einige Proben entnommen. Es gibt einfach zu wenig Leute die mir Fleisch spenden wollen, weshalb ich jede Gelegenheit nutze um an frisches unghulifiziertes Menschenfleisch zu kommen, zudem wollte ich deine Haut ein wenig untersuchen, da die ja so elastisch ist“, er grinste unschuldig. „Ich hab auch nicht viel genommen.“
 

„Was? Du hast mir Fleisch raus geschnitten? Warum weiß ich davon nichts? Und wo hast du es weg geschnitten?“, wollte Luffy ein klein wenig schockiert wissen. – „Na ja, du warst betäubt, von daher … Und wo, nun ja, hier hinten“, er zog Luffys T-Shirt ein wenig hoch und den Hosenbund ein wenig nach unten. „Aber ich hab dir dafür einen hübschen Smiley eingenäht“, meinte Dai.
 

Luffy dehnte den Hals und sah sich die Stelle genau an. „Oh ha! Da ist ja wirklich ein Smiley“, er hob die Augenbrauen an. – „Hey, du Zwerg. Was ist denn mit dir passiert?“, kam es da von Jackal, er war ein wenig irritiert auf Luffy zugegangen, der noch immer einen verlängerten Hals hatte.
 

Dieser schnippte jetzt zurück und er sah zu Jackal auf. „Das ist meine Teufelskraft“, meinte Luffy nur. „Ich bin ein Gummi-Mensch.“ Noch immer ungläubig sah Jackal ihn an, ehe er ihn packte und mehrmals einquetschte. „Das macht mir nichts“, teilte Luffy ihm mit.
 

„Das ist ja krass“, Jackal packte Luffy an den Armen und zog ihn auseinander. Doch Jackals Armspanne reichte nicht aus, um Luffy auseinander zu reißen. „Das ist mir noch nie passiert“, Jackal ließ beide Arme los und der Kapitän zog sich wieder zusammen, er landete ein wenig unsanft auf dem Boden.
 

„Hey, Mutant, hör auf damit“, meinte Tanya, sie half Luffy wieder auf die Füße. „Du kannst ihn zudem nicht auseinander reißen, der hat seinen Arm einmal komplett um mich herumgewickelt und das schien noch nicht mal das Limit gewesen zu sein.“ – „War ich auch nicht, ich kann meinen Arm noch viel weiter dehnen“, bestätigte Luffy, danach ging er auf Jackal zu und umwickelte selbst diesen mühelos einmal komplett mit seinem Arm.
 

„Woah! Das ist ja cool“, kam es sofort von Kilian, er lief auf Luffy zu und begutachtete den Arm. Dem Supermutant jedoch gefiel das überhaupt nicht. – „Was soll die Scheiße? Lass los“, knurrte er. – „Nein, Kleiner, halt ihn genau so fest“, mischte sich jetzt auch Levi ein, der wieder mit seiner Kampfflinte bewaffnet auf Jackal zuging.
 

„Mach jetzt keinen Scheiß, Winzling, lass mich los“, fuhr Jackal ihn an, während er Levi nieder starrte. – Zwischen den beiden hin und her sehend ließ Luffy seinen Arm schließlich zurückschnippen und Jackal war wieder frei.
 

„Hey, was hilfst du diesem Supermutanten. Bist du völlig bescheuert?“, blaffte Levi ihn an. – Jackal lachte auf. „Ach, du kannst mich also nur töten, wenn ein anderer mich festhält? Ich sag’s ja, Menschen sind einfach schwach.“
 

Seufzend ging Lizzy diesmal dazwischen. „Vater! Genug jetzt, das ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um sich über Jackal aufzuregen. Hey, du kannst ihn nach der Mission immer noch töten. Zudem wenn wir Menschen die Mission als erstes abschließen, können wir ihn auslachen, das er, ein Supermutant, es nicht geschafft hat“, redete sie auf ihn ein, währenddessen drückte sie ihn in die entgegen gesetzte Richtung, weiter weg von Jackal.
 

„Pah, Menschen“, seufzte Jackal auf und wandte sich dann auch ab. Cullen, Bundy und Erzsebét folgten ihm.
 

„Hey, du Gummi-Junge“, meinte da Kilian. „Das ist ja echt cool“, er zog Luffys Wange lang. „Kannst du alles verlängern?“ – „Klar kann ich das“, murmelte Luffy, Kilian zog immer noch seine Haut in die Länge, weshalb ihm das Sprechen gerade ein wenig schwer fiel. – „Wirklich alles?“, Kilian sah ihn mit einem vielsagenden Blick an. – „Ja, sagte ich doch“, antwortete Luffy unschuldig, er verstand nicht, was Kilian wissen wollte.
 

„Echt krass. Tanya, warum hast du mir nicht erzählt, dass du so coole Außenweltler als Freunde hast?“, Kilian hatte sich zu der genannten umgedreht. – „Weil ich dich die ganzen vier Wochen nicht gesehen hab … ich hätte es dir also gar nicht sagen können“, seufzte sie auf.
 

„Oh stimmt, mein Fehler“, lachte Kilian auf, danach ließ er Luffy los. „Aber schade, dass wir nicht in einer Truppe sind, ich hätte gerne gesehen, wie ein Gummi-Mensch kämpft. Sag mal, hast du schon mal getötet?“, er hatte den Kopf schief gelegt.
 

„Nein, hab ich nicht und werde ich auch nicht“, meinte Luffy. – „Ho? Du willst nicht töten?“ Luffy nickte. „Und was ist, wenn da eine ganze Horde Raider auf dich zu kommt?“ – „Die werde ich auch nicht töten, wenn sie mich angreifen, werde ich sie K.O. schlagen, aber nicht töten.“
 

Kilian betrachtete Luffy einige Zeit, er musterte ihn von oben bis unten, er ging sogar einige Male um ihn herum, ehe er hinter ihm stehen blieb. „Und was ist, wenn sie danach wieder aufstehen? Raider sind Scheißkerle, denen wird es Spaß machen, dich abzuschlachten“, murmelte er, er trat wieder an Luffy heran und er beugte sich über Luffys rechte Schulter und auf die andere legte er seinen Arm, er zog ihn näher an sich heran. „Weißt du, wenn du Glück hast, werden sie dich sofort töten und dich als Wanddekoration in ihrem Unterschlupf aufhängen.“
 

Ein fieses Grinsen legte sich auf Kilians Lippen. „Weißt du, sie haben Spaß daran, Ödländer zu ermorden und diese dann aufzuhängen, allerdings nur, wenn sie Glück haben. Sie können auch ganz anders, du musst nur mal Mills fragen, die haben ihn ziemlich übel zugerichtet“, Kilian hatte die Augenbrauen leicht erhoben.
 

Luffy betrachtete Kilian einige Zeit, er konnte einfach nicht glauben, dass die Raider tatsächlich so etwas machten. „Ach, du lügst doch. Warum sollten die das tun?“ – „Weil Raider Scheißkerle sind, denen ist das Leben der anderen egal. Nicht wahr, Tanya, ist doch so. Du hattest doch auch schon mit Raidern zu tun“, Kilian sah sie an.
 

„Ja, Luffy, glaube ihm ruhig. Raider sind verdammte Arschlöcher, die man am besten einfach so schnell wie möglich abknallt, damit man ruhe vor ihnen hat. Einige waren doch auch im Krankenhaus, falls du dich daran erinnerst“, erklärte sie ihm.
 

„Aber warum sollten die sich Menschen als Dekoration aufhängen?“, der Kapitän verstand es nach wie vor nicht. – „Ich weiß nicht, sie machen es einfach. Weißt du, mich hatten sie auch mal in ihren Fängen. Sie haben mir fast mein rechtes Auge ausgestochen, immer wieder haben sie mit Haarklammern dort rein gestochen, schau“, er öffnete sein rechtes Auge, welches mehr als malträtiert aussah.
 

Kilian hatte seine rechte Hand auf Luffys Bauch gelegt. „Und wenn du unvorsichtig bist, werden sie auch dich gefangen nehmen und vielleicht der Länge nach aufschneiden?“, er schob die Lippen vor, danach fuhr er mit dem Zeigefinger der linken Hand einmal senkrecht Luffys Oberkörper hinunter, bis er bei seiner rechten Hand angekommen war. „Sie werden dir deine Organe rausreißen, während du noch lebst. Wenn du schreist, dann werden sie dich auslachen. Vielleicht werden sie auch ihre ziemlich aggressiven Hunde auf dich loslassen. Das hab ich auch schon mal beobachten können, diese werden dich dann auffressen und bei jedem deiner Schreie werden die Raider feiern und sich an deinem Leid ergötzen“, er erzählte das mit so einer ruhigen Stimme, als würde er sich über das Wetter unterhalten, es war ein wenig unheimlich.
 

„Das ist doch wohl ein Scherz, oder? Das werden sie nicht wirklich machen, oder?“, mischte sich da jetzt Usopp ein, der der Erzählung ebenfalls zugehört hatte. – „Das ist kein Scherz, warum sollte ich mir das ausdenken? Vor allem ihr Außenweltler solltet euch in Acht nehmen, euch schlitzen sie liebend gerne auf. Besonders gerne, wenn man noch so aussieht wie er hier“, meinte Kilian.
 

„Wie seh ich denn aus?“, wollte Luffy ein wenig irritiert wissen. – „Na, so unglaublich niedlich und unschuldig. Wenn ich dich so ansehe, würde mir nie in den Sinn kommen, dass du ein Pirat bist. Vor allem nicht mit dieser niedlichen Narbe unter dem Auge. Du siehst einfach nicht böse aus und auch dein Blick ist ganz anders, als der, der meisten Einheimischen, was wohl daran liegt, dass du noch nie getötet hast“, erklärte Kilian.
 

„Niedlich? Ich glaub, so hat mich noch niemand genannt“, überlegte Luffy, er hatte die Stirn gerunzelt. – „Nicht? Dann wird’s aber mal Zeit“, meinte der Einheimische. – „Ich glaube, diejenigen, die Luffy verprügelt hat, fanden ihn nicht ganz so niedlich“, merkte Nami an.
 

„Gut, die vielleicht nicht, aber ich meine, wenn der jetzt so vor mir stehen würde, als Feind … dem könnte ich doch nichts antun. Vielleicht sehen die Raider das ja doch genauso“, überlegte Kilian einige Zeit.
 

Tanya seufzte auf. „Ach Kilian, du und deine maßlose Übertreibung und jetzt lass ihn endlich mal los, klar?“, murmelte sie. Ein wenig widerwillig ließ er schließlich Luffy los, er verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Nami hatte die Stirn gerunzelt, sie war nur heilfroh, dass dieser schräge Vogel nicht in ihrer Truppe war, sie warf Robin einen mitleidigen Blick zu, doch diese lächelte nur mild.
 


 

Bonuskapitel #1 – Cali und die Troglodyten


 

Cali seufzte auf. Das war ja ein schöner Schlamassel, dabei hatte der Auftrag so viel versprechend angefangen. Sie sollte irgendso einen reichen Kerl zur West Coast bringen, warum er dort hinwollte? Keine Ahnung, das ginge sie nichts an, so war die Antwort von ihm. Aber er sollte so schnell wie möglich dort hin und natürlich möglichst unversehrt. Einfacher gesagt, als getan.
 

Der Anfang ihrer Reise war noch ganz harmlos gewesen, sie waren in Solace gestartet und ihnen waren kaum Mutanten begegnet, als sie in Richtung Westen gestiefelt waren. Doch auch schon hier hatte der reiche Scheißkerl, wie ihn Cali im Stillen nannte, nur rumgezetert. Sie mussten alle paar Kilometer eine Pause machen, weil es ihm zu anstrengend war. Das Cali alles nötige schleppen musste, also ihre Waffen, Munition, Nahrungsmittel et cetera, das war ihm egal.
 

Leise vor sich hingrummelnd ging Cali also voraus, der reiche Scheißkerl ging ihr hinterher, er motzte und meckerte ohne auch nur einmal den Mund zu halten. Cali legte daraufhin einen Schritt zu, ihr reichte es so langsam.
 

Gegen Abend kamen sie auf einem Hügel an, weiter unten in rund drei Kilometern Entfernung konnte man die ehemalige Stadt Denver sehen. „Wir rasten hier, es wird bald dunkel und die Stadt im Dunkeln zu durchqueren ist zu gefährlich“, entschied Cali.
 

„Wie bitte? Wir sollen hier im Ödlang campieren, während dort unten eine Stadt ist, in der es vielleicht sogar Betten gibt? Sie spinnen doch, wir werden in der Stadt rasten“, beschwerte sich der Kerl.
 

„Dann viel Spaß, ich gehe nachts nicht in die Stadt“, meinte Cali und setzte sich an einen der toten Bäume, die hier und dort noch rum standen. – „Sie verdammte Provinzkuh, glauben Sie eigentlich ich werde hier auf diesem dreckigen Boden schlafen?“, brauste er auf.
 

Cali gähnte. „Provinzkuh? Ich wurde schon schlimmer beleidigt. Von mir aus können sie ruhig nach Denver gehen, dort können sie mit den Troglodyten schmusen, wenn sie das wollen. Ich bewege mich nicht in die Stadt, wenn es dunkel ist“, erklärte sie erneut.
 

„Sie sind verpflichtet, mich sicher zur West Coast zu bringen und wenn Sie mich jetzt nicht begleiten und mir etwas passiert, dann sind Sie dran“, drohte ihr der Kerl. – Cali öffnete die Augen und sah zu dem Kerl auf. „Soll das eine Drohung sein? Das ich nicht lache. Sie wollten heute den ganzen Tag in regelmäßigen Abständen eine Pause machen, hätten sie nur halb so viel Pause gehabt, wären wir längst durch Denver durch, aber jetzt, keine Chance. Im Gegensatz zu ihnen kenne ich die Gefahren des Ödlands“, sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
 

„Pah, dann kriegen Sie halt Ärger, ist mir doch scheißegal, ich gehe jetzt“, posaunte er heraus. – „Tun Sie sich keinen Zwang an“, winkte Cali ab, sie überschlug die Beine. – „Ich werde jetzt wirklich gehen. Noch haben Sie Gelegenheit, mich zu begleiten und ihren Auftrag zu erfüllen“, kam es jetzt schon weit weniger großspurig von ihm, während er sich langsam in Richtung Stadt aufmachte.
 

„Gehen Sie ruhig, ich werde Sie nicht aufhalten“, nuschelte Cali gleichgültig. Für sie stand es fest, sie würde hier bleiben … Doch da hatte sie nicht mit der Beharrlichkeit des Kerls gerechnet.
 

Er ging ihr noch so auf die Nerven, dass sie irgendwann doch zustimmte, so befanden sie sich jetzt also am Rande der Stadt. Nun gut, Cali wusste zum Glück, wie sie sich gegen die Troglodyten zur Wehr setzten konnte, auch wenn das ganz und gar nicht so leicht werden würde.
 

Es dauerte auch gar nicht lange, da waren sie vollkommen von Troglodyten umzingelt. „Was ist das denn für ein Mist? Was sind das für Viecher? Das ist alles Ihre Schuld“, jammerte der Scheißkerl.
 

„Ach, jetzt bin ich wieder Schuld? Ich hab doch gesagt, dass hier alles voll von Troglodyten ist“, grummelte Cali, während sie mit ihrer Armbrust auf die menschenfressenden Wesen schoss. Sie verteilte gezielte Kopfschüsse und schaffte es so, viele der Troglodyten auszuschalten.
 

„Fressen!“ – „Fressen!“ – „Töten.“ –„Töten.“ – „Fressen.“ – „Töten!“, konnte man immer wieder vernehmen. Die Troglodyten konnten einige wenige Wörter aufsagen, was davon zeugte, dass sie einmal Menschen gewesen waren. Jedoch waren sie durch die Troglodytdegenerationsseuche zu diesen Kreaturen geworden. Kurz vor ihrem Tod allerdings konnte man immer mal wieder ein „Frieden“ oder „Danke“ vernehmen, was die ganze Sache noch unheimlicher machte.
 

Jedenfalls kämpfte sich Cali weiterhin durch die Horde von Troglodyten, wobei sie natürlich aufpassen musste, dass der Scheißkerl nicht zu schaden kam. Es war ganz schön hart und sie hatte ja auch nicht ewig viel Munition. Zudem war es bis zur West Coast noch ziemlich weit, das könnte also knapp werden.
 

Der Kerl jedenfalls heulte jetzt richtig, zudem hatte er sich doch tatsächlich eingenässt. Cali schüttelte den Kopf, während sie einen weiteren Troglodyten ausschaltete. Dieser Kerl war einfach nur Ekel erregend.
 

Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis sie aus der Stadt hinaus waren und weitere zehn, ehe sie in sicherer Entfernung waren. Cali jedenfalls war fix und fertig und ihr Munitionsbestand war beachtlich geschrumpft. Das war ja ganz klasse …
 

Der Kerl brach auf dem Boden zusammen. „Das ist alles Ihre Schuld, gucken sie doch nur mal, wie ich aussehe“, keuchte er. – „Was kann ich dafür, wenn Sie Ihre Blase nicht unter Kontrolle haben? Selbst dran Schuld, Sie wollten unbedingt da durch“, sie zuckte mit den Schultern. „Und jetzt müssen wir weiter, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, immerhin waren wir ja nicht gerade leise, wenn jetzt auch noch Raider kommen, könnte das übel ausgehen.“
 

„Sie sind doch verrückt, wie können Sie jetzt noch weiterlaufen wollen?“, wollte der Kerl wissen. – „Tja, ich fast täglich im Ödland unterwegs, ich weiß, wann es Zeit ist, eine Rast zu machen und wann nicht und jetzt hopp, kommen Sie“, ohne auf ihn zu warten, ging sie einfach weiter.
 

„Hey, lassen Sie mich nicht alleine zurück! Was fällt Ihnen ein!“, jammerte der Kerl und sprintete ihr schnell hinterher.
 

Diese Reise würde sich wohl noch ein ganzes Stückchen ziehen, dachte Cali, das konnte ja noch was werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-01-23T21:48:59+00:00 23.01.2016 22:48
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Puraido
23.01.2016 23:11
Danke


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